[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zusatzmodul zur Erweiterung eines verstellbaren,
einen Elektroantrieb sowie eine Steuereinheit aufweisenden Operationstisches mit einem
Kopplungsglied zur mechanischen Ankopplung an eine Operationstischplatte des Operationstisches.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem einen Operationstisch mit einer Operationstischplatte
und einer Tragsäule sowie mit einem Elektroantrieb und einer Steuereinheit zum Verstellen
der Operationstischplatte und/oder der Tragsäule.
[0003] Operationstische können üblicherweise in ihrer Höhe verstellt werden. Hierzu kommt
ein in der Tragsäule positionierter Elektroantrieb zum Einsatz, der mittels einer
Steuereinheit ansteuerbar ist, wobei die Steuereinheit üblicherweise mit einer Kabelfernbedienung,
einer Infrarotfernbedienung oder einer an der Tragsäule angeordneten Eingabetastatur
elektrisch in Verbindung steht. Die Operationstischplatte ist üblicherweise in Längsrichtung
in verschiedene Tischplattenabschnitte unterteilt, wobei ein Basisabschnitt mit der
Tragsäule lösbar verbindbar ist und wobei mindestens ein weiterer Tischplattenabschnitt
am Basisabschnitt derart verschwenkbar gelagert ist, daß er relativ zum Basisabschnitt
um eine horizontale Verschwenkachse verschwenkt werden kann. In vielen Fällen kommen
Operationstischplatten zum Einsatz, die eine Vielzahl gegeneinander verstellbarer
Tischplattenabschnitte umfassen, so daß ein auf der Tischplatte ruhender Patient in
die für eine Operation jeweils günstigste Lage gebracht werden kann. Die Verstellung
der Operationstischplatte kann ebenfalls mittels des in der Tragsäule angeordneten
Elektroantriebs erfolgen, oder aber es ist hierfür ein weiterer Elektroantrieb vorgesehen,
der in die Operationstischplatte integriert ist. Ein derartiger Operationstisch ist
beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 38 319 A1 bekannt. In jedem
Falle erfolgt die Ansteuerung des Elektroantriebs über die zentrale Steuereinheit
des Operationstisches. Wie bereits erläutert, sind zur Ansteuerung des bekannten Operationstisches
üblicherweise mehrere Bedienungselemente vorgesehen, beispielsweise eine Kabelfernbedienung
und/oder eine Infrarotfernbedienung sowie eine Eingabetastatur. Die Bedienungselemente
sind einer Hierarchie unterworfen, dergestalt, daß die an der Tragsäule angeordnete
Eingabetastatur die höchste Priorität aufweist, während den Kabel- und Infrarotfernbedienungen
üblicherweise eine geringere Priorität zugeordnet wird. Dadurch wird sichergestellt,
daß im Falle einer Fehlfunktion einer Fernbedienung das Fehlsignal mittels der an
der Tragsäule angeordneten Eingabetastatur korrigiert werden kann.
[0004] Um dem Bedarf an weiteren Halterungs- und Lagerungselementen für Operationstische
zu entsprechen, sind Zusatzmodule bekannt, mit deren Hilfe die verstellbaren Operationstische
erweitert werden können. Diese Zusatzmodule weisen ein Kopplungsglied auf, so daß
sie mechanisch an die Operationstischplatte angekoppelt und bei Bedarf jederzeit wieder
von dieser getrennt werden können. Die Zusatzmodule werden üblicherweise ebenfalls
verstellbar ausgestaltet, so daß ihre Lage und/oder ihre Ausrichtung relativ zur Operationstischplatte
an die jeweiligen Einsatzbedingungen angepaßt werden können. Während der Operationstisch
elektromotorisch verstellbar ist, ist für die bekannten Zusatzmodule ein manueller
Verstellmechanismus vorgesehen. Eine derartige Verstellung ist mit einem nicht unbeachtlichen
Zeitaufwand verbunden, wodurch die Handhabung des Operationstisches mit angekoppeltem
Zusatzmodul erschwert wird.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Zusatzmodul der gattungsgemäßen Art
derart auszugestalten, daß es eine einfachere Handhabung aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Zusatzmodul der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Zusatzmodul eine elektrische Antriebseinheit zur Verstellung
seiner Orientierung relativ zur Operationstischplatte aufweist, wobei die Antriebseinheit
über die Steuereinheit des Operationstisches ansteuerbar ist.
[0007] Das erfindungsgemäße Zusatzmodul umfaßt somit einen Elektroantrieb zur Verstellung
der Ausrichtung des Zusatzmoduls, wenn dieses an die Operationstischplatte angekoppelt
ist. Um zusätzliche Bedienungselemente für das Zusatzmodul zu vermeiden, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Antriebseinheit des Zusatzmoduls über die Steuereinheit des Operationstisches
ansteuerbar ist. Dadurch kann zum einen die Bedienung des Zusatzmoduls über die bereits
vorhandenen Bedienungselemente des Operationstisches, d.h. über eine Kabel- und/oder
Infrarotfernbedienung sowie eine an der Tragsäule angeordnete Eingabetastatur erfolgen,
unterschiedliche Bedienungselemente für den Operationstisch und das Zusatzmodul sind
nicht erforderlich. Zum anderen wird sichergestellt, daß auch bei der Verstellung
des Zusatzmoduls die vorgegebenen Prioritäten der einzelnen Bedienungselemente eingehalten
werden. Das erfindungsgemäße Zusatzmodul zeichnet sich daher durch eine besonders
einfache und sichere Handhabung aus.
[0008] Das Zusatzmodul kann beispielsweise als mit der Operationstischplatte lösbar verbindbares
Tischplattensegment zur Lagerung eines Patienten ausgestaltet sein.
[0009] Um einen elektromotorisch verstellbaren Operationstisch mit zusätzlichen Funktionen
auszugestalten, ist es von Vorteil, das Zusatzmodul als mit der Operationstischplatte
lösbar verbindbares Halte- oder Zubehörelement auszubilden. So kann beispielsweise
vorgesehen sein, das Zusatzmodul als elektromotorisch verstellbaren Beinhalter, als
Extensionsvorrichtung oder auch als elektromotorisch verstellbarer Universalhalter
auszubilden.
[0010] Bei einer kostengünstig herstellbaren Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Zusatzmodul
ein elektrisches Anschlußkabel zum Anschluß an die Steuereinheit des Operationstisches
aufweist. Über das Anschlußkabel kann die elektrische Antriebseinheit des Zusatzmoduls
von der Steuereinheit des Operationstisches angesteuert werden und zusätzlich kann
über das Anschlußkabel die Spannungsversorgung der elektrischen Antriebseinheit sichergestellt
werden.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Kopplungsglied
des Zusatzmoduls elektrische Verbindungselemente zum Anschluß der Antriebseinheit
an die Steuereinheit des Operationstisches umfaßt. Bei einer derartigen Ausgestaltung
können zusätzliche Anschlußkabel entfallen, die elektrische Verbindung zwischen Zusatzmodul
und Operationstisch erfolgt direkt beim Herstellen der mechanischen Ankopplung mittels
des Kopplungsglieds, da dieses elektrische Verbindungselemente aufweist.
[0012] Als elektrische Verbindungselemente können beispielsweise elektrische Kontaktelemente
vorgesehen sein, die beim Ankoppeln des Zusatzmoduls an die Operationstischplatte
mit korrespondierenden Kontaktelementen der Operationstischplatte in elektrischen
Kontakt treten.
[0013] Besonders günstig ist es, wenn die Antriebseinheit des Zusatzmoduls induktiv an die
Steuereinheit des Operationstisches anschließbar ist. Dadurch wird insbesondere eine
Funkenbildung beim Ankoppeln des Zusatzmoduls vermieden. Auch eine Reinigung und Desinfizierung
des Zusatzmoduls wird bei Ausgestaltung des Zusatzmoduls mit induktiven elektrischen
Verbindungselementen beträchtlich vereinfacht.
[0014] Mittels des erfindungsgemäßen Zusatzmoduls können auf einfache Weise die durch den
Hersteller eines Operationstisches vorgegebenen Einstellfunktionen erweitert werden.
Hierzu ist es lediglich erforderlich, daß der Operationstisch, der eine Operationstischplatte
und eine Tragsäule sowie einen Elektroantrieb und eine Steuereinheit zum Verstellen
der Operationstischplatte und/oder der Tragsäule aufweist, ein elektrisches Verbindungselement
umfaßt zum Anschluß mindestens eines mit der Operationstischplatte lösbar verbindbaren
Zusatzmoduls der voranstehend erläuterten Art an die Steuereinheit des Operationstisches.
Bei einer kostengünstig herstellbaren Ausführungsform kann beispielsweise an der Tragsäule
und/oder an der Tischplatte des Operationstisches ein elektrisches Kontaktelement
vorgesehen sein, an das ein Verbindungskabel des Zusatzmoduls anschließbar ist und
das mit der Steuereinheit des Operationstisches fest verdrahtet ist.
[0015] Besonders günstig ist es, wenn die Ansteuerung der verstellbaren Elemente des Operationstisches
mittels eines BUS-Systems erfolgt, wobei den einzelnen Verstellelementen des Operationstisches,
also beispielsweise den einzelnen Tischplattensegmenten, jeweils eine Adresse zugewiesen
wird. Beim Anschluß eines Zusatzmoduls muß diesem lediglich eine Adresse zugewiesen
werden, und es kann dann ohne weiteres in das Ansteuerungssystem des Operationstisches
integriert werden.
[0016] Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung.
[0017] In der Zeichnung ist schematisch ein erfindungsgemäßes Zusatzmodul zur Erweiterung
eines elektromotorisch verstellbaren Operationstisches dargestellt.
[0018] Die Zeichnung zeigt in einer Seitenansicht einen Operationstisch 12 mit einer Tragsäule
14 und einer von der Tragsäule 14 abnehmbaren Operationstischplatte 16. Letztere ist
in Längsrichtung in drei Tischplattenabschnitte in Form eines Basisabschnitts 18,
eines Rückenteils 20 und eines Fußteils 22 unterteilt, wobei der mittig angeordnete
Basisabschnitt 18 mit der Tragsäule 14 lösbar verbindbar ist und wobei das Rückenteil
20 sowie das Fußteil 22 jeweils um eine horizontale Verschwenkachse 24 bzw. 26 verschwenkbar
am Basisabschnitt 18 gelagert sind.
[0019] Der Operationstisch 12 umfaßt außerdem einen an sich bekannten, in der Zeichnung
nicht dargestellten Elektroantrieb sowie eine Steuereinheit zu dessen Ansteuerung,
so daß die Rücken- und Fußteile 20, 22 elektromotorisch verstellt werden können. Zusätzlich
kann in an sich bekannter Weise die Tragsäule 14 in ihrer Höhe elektromotorisch verändert
werden. Zur Bedienung des Operationstisches 12 ist eine Kabelfernbedienung 28 mit
Eingabetasten 30 vorgesehen, die über ein Verbindungskabel 32 mit der in der Zeichnung
nicht dargestellten Steuereinheit des Operationstisches 12 elektrisch verbunden ist.
Zusätzlich kann eine Infrarotfernbedienung vorgesehen sein, so daß die Einstellung
des Operationstisches 12 auch ohne Verwendung eines Kabels erfolgen kann. Um sicherzustellen,
daß das unmittelbar am Operationstisch stehende Bedienungspersonal während einer Operation
auf jeden Fall einen Zugriff auf ein Eingabeelement des Operationstisches hat, kann
an der Tragsäule 14 eine zusätzliche Eingabetastatur vorgesehen sein, wobei dieser
Eingabetastatur die höchste Priorität zukommt, d.h. den weiteren Eingabeelementen
in Form der Kabelfernbedienung 28 sowie einer eventuellen Infrarotfernbedienung werden
niedrigere Prioritäten zugewiesen, so daß der Operationstisch 12 unabhängig von der
Einstellung beispielsweise der Infrarotfernbedienung jederzeit durch Betätigung der
Eingabetastatur an der Tragsäule in die für den Patienten vorteilhafteste Lage gebracht
werden kann.
[0020] Um die Funktionen des Operationstisches 12 zu erweitern, ist ein erfindungsgemäßes
Zusatzmodul 34 vorgesehen. Dieses ist mittels einer mechanischen Schnellspannvorrichtung
36 mit dem Rückenteil 20 des Operationstisches 12 lösbar verbindbar und umfaßt einen
Halterahmen 38, der an einer an sich bekannten Verschwenkmechanik 40 festgelegt ist,
die wiederum an der Schnellspannvorrichtung gehalten ist. Der Halterahmen 38 trägt
auf seiner Oberseite ein Polster 42 und nimmt zusätzlich eine in der Zeichnung nicht
dargestellte elektrische Antriebseinheit zur Verstellung des Zusatzmoduls 34 relativ
zur Operationstischplatte 16 auf.
[0021] Während die mechanische Kopplung des Zusatzmoduls 34 mit dem Rückenteil 20 mit Hilfe
der Schnellspannvorrichtung 36 erfolgt, ist für die Ansteuerung und Spannungsversorgung
der Antriebseinheit des Zusatzmoduls ein Anschlußkabel 44 vorgesehen, das an seinem
freien Ende einen Stecker 46 trägt, der in eine korrespondierende Buchse, die an der
Tragsäule 14 angeordnet und mit der Steuereinheit des Operationstisches 12 verbunden
ist, eingesteckt werden kann. Die Buchse ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Alternativ
oder ergänzend kann auch an der Operationstischplatte 16 eine Buchse vorgesehen sein.
Insbesondere bei von der Tragsäule abnehmbaren Operationstischplatten ist die Anordnung
einer Buchse an der Operationstischplatte vorteilhaft, denn dadurch ergibt sich die
Möglichkeit, die Operationstischplatte mit angekoppeltem Zusatzmodul von der Tragsäule
abzunehmen, ohne daß eine Behinderung durch das Anschlußkabel erfolgt.
[0022] Da die Ansteuerung der Antriebseinheit des Zusatzmoduls 34 über die Steuereinheit
des Operationstisches 12 erfolgt, kann das Zusatzmodul ebenso wie die Rücken- und
Fußteile 20, 22 der Operationstischplatte 16 durch Betätigung der Eingabetasten 30
der Kabelfernbedienung 28 verstellt werden. Außerdem wird durch den Anschluß der Antriebseinheit
des Zusatzmoduls an die Steuereinheit des Operationstisches 12 die Ansteuerung des
Zusatzmoduls 34 in die Hierarchie der für die Bedienung des Operationstisches 12 vorgesehenen
Eingabeelemente integriert.
1. Zusatzmodul zur Erweiterung eines verstellbaren, einen Elektroantrieb sowie eine Steuereinheit
aufweisenden Operationstisches mit einem Kopplungsglied zur mechanischen Ankopplung
an eine Operationstischplatte des Operationstisches, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zusatzmodul (34) eine elektrische Antriebseinheit zur Verstellung seiner Orientierung
relativ zur Operationstischplatte (16) aufweist, wobei die Antriebseinheit über die
Steuereinheit des Operationstisches (12) ansteuerbar ist.
2. Zusatzmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmodul als mit der
Operationstischplatte (16) lösbar verbindbares Tischplattensegment (34) ausgestaltet
ist.
3. Zusatzmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmodul als mit der
Operationstischplatte (16) lösbar verbindbares Halteelement ausgestaltet ist.
4. Zusatzmodul nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmodul
ein elektrisches Anschlußkabel (44) zum Anschluß an die Steuereinheit des Operationstisches
(12) aufweist.
5. Zusatzmodul nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopplungsglied
elektrische Verbindungselemente zum Anschluß der Antriebseinheit an die Steuereinheit
des Operationstisches (12) umfaßt.
6. Zusatzmodul nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Verbindungselemente
elektrische Kontaktelemente aufweisen, die beim Ankoppeln des Zusatzmoduls an die
Operationstischplatte (16) mit korrespondierenden Kontaktelementen der Operationstischplatte
(16) in elektrischen Kontakt treten.
7. Zusatzmodul nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebseinheit induktiv an die Steuereinheit des Operationstisches (12) anschließbar
ist.
8. Operationstisch mit einer Operationstischplatte und einer Tragsäule sowie einem Elektroantrieb
und einer Steuereinheit zum Verstellen der Operationstischplatte und/oder der Tragsäule,
dadurch gekennzeichnet, daß der Operationstisch (12) ein elektrisches Verbindungselement
umfaßt zum Anschluß mindestens eines mit der Operationstischplatte (16) lösbar verbindbaren
Zusatzmoduls (36) nach einem der voranstehenden Ansprüche an die Steuereinheit des
Operationstisches (12).