[0001] Die Erfindung betrifft ein Identifikationsdokument, wie einen Reisepass oder dergleichen,
bestehend aus mehreren Blättern, die an einer Nahtstelle zu einem Buch gebunden sind
und von denen mindestens ein Blatt ein Datenblatt bildet, das mit Informationen versehen
ist, und zumindest aus zwei Schichten besteht, wobei zumindest eine der Schichten
transparent ausgeführt ist, und das Format der Schichten so gewählt ist, dass sie
über den Bereich der Nahtstelle hinausragen und damit im Bereich der Nahtstelle eine
Verbindung des Datenblattes mit den übrigen Blättern des Identifikationsdokuments
gewährleisten, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Identifikationsdokuments.
[0002] Reisepässe haben meist die Form eines kleinen Buches, welches aus einem Leinen- oder
Kunststoffeinband und mehreren Papierblättern besteht. Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit
ist meist eine Seite des Passes, welche die personenbezogenen Daten, wie Name, Geburtstag,
Foto, Unterschrift etc. trägt, mit einem transparenten, teilweise auf der Innenseite
bedruckten Folienaufbau versehen, so dass diese Daten nicht direkt zugänglich sind.
[0003] Die Herstellung eines derartigen Reisepasses wird beispielsweise in der EP 0 364
730 A2 beschrieben. Hier wird das Papier- oder Kunststoffblatt, welches mit den benutzerbezogenen
Daten versehen werden soll, zuerst mit der transparenten Kunststofffolie laminiert.
Dieses laminierte Datenblatt wird anschließend mit den anderen nichtlaminierten Blättern
zu einem Buch gebunden, wobei das Format des Datenblattes so gewählt wird, dass sie
über die Nahtstelle des Passes hinausragt und somit unter Ausbildung eines am Passende
wieder erscheinenden Randbereichs in den Pass eingebunden ist. In einem letzten Schritt
wird das Datenblatt mittels eines Laserstrahls mit den benutzerbezogenen Daten versehen.
[0004] Diese bekannten Passbücher besitzen jedoch beim Datenblatt im Bereich der Nahtstelle
keine befriedigenden Biegeeigenschaften, da bereits nach wenigen Biegezyklen an der
Nahtstelle des Buches erste Risse im Laminat entstehen. Nach wenigen weiteren Beanspruchungen
der Laminatseite erfolgt schließlich der vollständige Bruch.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Identifikationsdokument vorzuschlagen,
welches verbesserte Biegeeigenschaften aufweist und die vorzeitige Bruchgefahr an
der Nahtstelle reduziert.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, den Schichtaufbau des Datenblattes lediglich
im Bereich der zu schützenden Informationen zu einem untrennbaren Laminat zu verbinden
und im Bereich der Nahtstelle dafür zu sorgen, dass zumindest einige der Schichten
des Datenblattes nicht aneinander haften. D.h., die das Datenblatt bildenden Papier-
und/oder Folienschichten liegen im Bereich der Nahtstelle nach wie vor als einzelne
separate Blätter oder Folien vor.
[0008] Auf diese Weise wird die Personalisierungsseite von mehreren Einzelschichten in der
Nahtstelle gehalten. Aufgrund der Flexibilität der einzelnen Schichten kommt es daher
erst nach einer großen Anzahl von Biegezyklen zu ersten Anrissbildungen, die meist
auch nur in einer der Schichten vorliegen. Bricht eine der Schichten, so wird das
Datenblatt nach wie vor durch die anderen Schichten im Passbuch gehalten.
[0009] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Steifigkeit der Laminatseite
durch die flexibleren Einzelfolien im Bereich der Nahtstelle stark verringert wird,
so dass das Passbuch im Bereich des erfindungsgemäßen Datenblattes wesentlich weniger
aufspringt als bei den bekannten Passbüchern, in welche ein vollständig laminiertes
Datenblatt eingebunden ist.
[0010] Dieser Effekt kann durch zusätzliche Maßnahmen noch verbessert werden, indem die
Nahtstelle einer zusätzlichen Wärmebehandlung unterzogen wird. Dabei werden die im
hinteren Bereich des Passbuches überstehenden Folien so gebogen, dass sie sich eng
an die Papierseiten anschmiegen. Eine alternative Möglichkeit besteht darin, die überstehenden
Folien so weit zu kürzen, dass sie keine Kräfte mehr auf den Passdeckel übertragen.
Es müssen allerdings unter Umständen nicht alle Folienseiten gekürzt werden. Je nach
Foliendicke und Steifigkeit der verwendeten Folien kann es bereits ausreichen, nur
einige der Folienseiten zu kürzen, d.h. das Folienbündel auszudünnen, um eine Auffächerung
der Folienseiten zu verhindern.
[0011] In seiner einfachsten Ausführungsform kann das Datenblatt aus einer Inlettschicht
und einer transparenten Deckfolie bestehen, die beide gleiches Format aufweisen. Die
Inlettschicht besteht vorzugsweise aus einem Sicherheitspapier, das beliebige für
Sicherheitspapiere bekannte Echtheitsmerkmale aufweisen kann, wie z.B. ein Wasserzeichen,
Stahltiefdruck oder einen Sicherheitsfaden. Je nach Verwendungszweck und Sicherheitsgrad
des Identifikationsdokuments kann die Inlettschicht auch aus einer transparenten oder
opaken Kunststofffolie bestehen. Ebenso ist es möglich, die Deckfolie aus mehreren
Kunststofffolien zusammenzusetzen.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Datenblatt aus einer Inlettschicht
und zwei mehrschichtigen Deckfolien, die sich aus einzelnen Kunststofffolien zusammensetzen.
Die Inlettschicht ist hierbei zwischen den Deckfolien angeordnet. Auch hier kann die
Inlettschicht aus einem Sicherheitspapier oder aus einer oder mehreren Kunststofffolien
bestehen. Die für die Deckfolien verwendeten Kunststofffolien können aus unterschiedlichen
Kunststoffmaterialien bestehen und/oder unterschiedliche Zusatzstoffe, die beispielsweise
die Absorption von Laserstrahlung beeinflussen, enthalten. Die verwendeten Schichtdicken
sind ebenfalls variabel. Sowohl für die Deckfolien als auch für die Inlettschicht
werden allerdings bevorzugt Kunststofffolien aus PC, PETG oder HDT-PETG verwendet.
[0013] Bei dem beschriebenen Vielschichtaufbau ist es nicht unbedingt notwendig, dass alle
Schichten im Bereich der Nahtstelle als separate Einzelschichten vorliegen. So können
einige der Deckfolienschichten und/oder Inlettschichten durchaus auch im Bereich der
Nahtstelle zu einem Laminat verbunden werden. Dies kann beispielsweise sinnvoll sein,
wenn einzelne der verwendeten Schichten eine besonders geringe Dicke aufweisen, so
dass sie sehr instabil sind.
[0014] Die Inlettschicht muss nicht notwendigerweise das gleiche Format wie die Deckfolien
aufweisen, sondern kann durchaus kleiner gewählt werden. Es kann beispielsweise so
gewählt werden, dass die Inlettschicht nicht in den Bereich der Nahtstelle hineinragt
und vollständig von den Deckfolien umschlossen wird, so dass eine sogenannte Randverschweißung
entsteht.
[0015] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann das Datenblatt ein Format
aufweisen, welches dem Format einer Doppelseite des Identifikationsdokuments entspricht,
so dass am Passende nicht lediglich ein Randbereich des Datenblattes erscheint, sondern
eine vollständige, ebenfalls beschriftete oder beschriftbare Personalisierungsseite
vorliegt. Die von der bzw. den Deckfolie/n abgedeckte Inlettschicht kann dabei ebenfalls
das gleiche oder ein kleineres Format aufweisen. Die Inlettschicht kann jedoch auch
aus zwei einzelnen Papierblättern bestehen, die jeweils von der durchgehenden Deckfolie
abgedeckt werden, so dass die Inlettschichten nur durch die Deckfolie in dem gebundenen
Buch gehalten werden.
[0016] Die Zahl der für die einzelnen Deckfolien verwendeten Kunststofffolien kann ebenfalls
variieren und muss keinesfalls symmetrisch sein. So ist es möglich, die eine Deckfolie
aus zwei oder mehr Kunststofffolien zusammenzusetzen und für die zweite Deckfolie
lediglich eine Kunststofffolie zu verwenden. Dies kann beispielsweise dann sinnvoll
sein, wenn auf der einen Seite ein besonderes Sicherheitselement angeordnet ist, das
eine bestimmte Schichtdicke benötigt. Dies ist beispielsweise bei einem sogenannten

Laserkippbild" der Fall. Dieses Sicherheitselement besteht aus einem Linsenfeld und
ist mit einem darunter angeordneten Bildmotiv derart kombiniert ist, dass bei Veränderung
des Betrachtungswinkels unterschiedliche Anteile des Bildes sichtbar werden. Dieses
Bildmotiv kann durch die Linsenstruktur hindurch mit einem Laser erzeugt werden (EP
0219 012). Dieses Element benötigt eine Schichtdicke, die zumindest der Brennweite
der Linsen entspricht.
[0017] Die Verwendung mehrerer Kunststofffolien, deren Schichtstärke sich nach der Laminierung
zur benötigten Gesamtdicke addiert, besitzt ferner den Vorteil, dass die Kunststofffolien
in ihren Eigenschaften optimal dem jewelligen Verwendungszweck angepasst werden können.
Bei einem Laserkippbild darf der Oberflächenbereich, in welchem die Linsen angeordnet
sind, Laserstrahlung kaum absorbieren, während die in der Brennebene der Linsen angeordnete
Schicht für Strahlung des Beschriftungslasers stark absorbierend ausgeführt sein muss.
Die Kunststofffolien können daher unterschiedich stark mit Laserstrahlung absorbierenden
Zusatzstoffen versetzt werden.
[0018] Erfindungsgemäß muss allerdings in jedem Fall sicher gestellt sein, dass zumindest
einige der Schichten im Bereich der Nahtstelle, die durch einen eingenähten Faden
oder auch eine Verklebung gebildet werden kann, nicht miteinander verbunden sind.
[0019] Das Identifikationsdokument sowie das Datenblatt können selbstverständlich weitere
Sicherheitselemente, wie optisch variable Beugungsstrukturen (Hologramme, Kinegramme
etc.) oder ähnliches aufweisen.
[0020] Die Trennung der einzelnen Schichten im Bereich der Nahtstelle kann erfindungsgemäß
auf verschiedene Weisen erfolgen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden im
Bereich der Nahtstelle verbindungshemmende Druckschichten vorgesehen, die beispielsweise
im Siebdruck oder Offsetdruck auf die einzelnen Schichten aufgebracht werden. Bei
der anschließenden Laminierung des Datenblattes verbinden sich die Schichten lediglich
im nichtbedruckten Bereich zu einem untrennbaren Laminat, während im Bereich der Trennschichten
trotz Wärme- und Druckeinwirkung nach wie vor die einzelnen Schichten vorliegen.
[0021] Alternativ ist es auch möglich, die Schichten im Bereich der Nahtstelle von dem Laminiervorgang
auszusparen, so dass sie den die Verbindung hervorrufenden Wärme- und Druckparametern
erst gar nicht ausgesetzt sind. Werden die einzelnen oder einige der Schichten des
Datenblattes über Klebstoffschichten miteinander verbunden, so kann die Trennung der
Einzellagen im Bereich der Nahtstelle sehr einfach dadurch erfolgen, dass dieser Bereich
nicht mit Klebstoff beschichtet wird.
[0022] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung werden anhand der Figuren näher
erläutert. Es wird darauf hingewiesen, dass es sich dabei lediglich um schematische,
keineswegs maßstabsgetreue Darstellungen handelt, die lediglich die Erfindung verdeutlichen
sollen.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines aufgeklappten Identifikationsdokuments,
- Fig. 2
- Querschnitt eines laminierten Datenblattes gemaß der Erfindung für das Identifikationsdokument
nach Fig. 1,
- Fig. 3
- Schnitt durch eine Laminiervorrichtung für die Herstellung eines laminierten Datenblattes
gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- Schnitt durch eine Laminiervorrichtung für die Herstellung einer weiteren Ausführungsform
eines laminierten Datenblatts,
- Fig. 5
- schematische Darstellung einer zusätzlichen Wärmebehandlung im Nahtbereich.
[0024] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Identifikationsdokument 1, wie beispielsweise
einen Reisepass, der aus einem Kunststoff- oder Leinenumschlag 2 mit einem vorderen
Deckblatt 2a und einem hinteren Deckblatt 2b, einer Personalisierungsseite 3, einem
zweiten Datenblatt 4, einem dritten Datenblatt 5 und einem Leerblatt 6 besteht. Die
Blätter 4, 5 und 6 sowie gegebenenfalls weitere, nicht dargestellte Blätter bestehen
vorzugsweise aus Papier oder einem anderem Material mit einer Oberflächenbeschaffenheit,
die spätere Eintragungen (Verlängerungen, Visa etc.) erlaubt. Das Datenblatt 4 trägt,
wie in der Fig. dargestellt, beispielsweise Angaben über Kinder des Passinhabers.
Im unteren Bereich des Datenblattes 4 ist zusätzlich die Passnummer eingestanzt. Die
Personalisierungsseite 3 stellt das erfindungsgemäße Datenblatt dar und besteht aus
zwei transparenten Deckfolien, zwischen welchen ein mit einem Sicherheitsdruck und
einem Wasserzeichen versehenes Papierinlett eingeschlossen ist. Das Datenblatt 3 weist
im vorliegenden Fall einen glatten Oberflächenbereich 30 auf, in welchen maschinenlesbare
Datenzeilen angeordnet sind. Darüber hinaus trägt das Datenblatt 3 den Namen 31, das
Geburtsdatum 32, den Geburtsort 33, sowie die Unterschrift 34 des Inhabers dieses
Identifikationsdokuments 1. Diese benutzerbezogenen Daten 31, 32, 33, 34 werden ebenso
wie die maschinenlesbaren Daten mittels eines Lasers in das fertiglaminierte Datenblatt
3 eingeschrieben. Im Bereich 30 kann die Laserintensität dabei so gesteuert werden,
dass nur eine Verfärbung im Inneren des Datenblatts, also der Papier- und der Kunststoffschicht
erfolgt, während die äußere Kunststoffoberfläche unbeschädigt und damit glatt bleibt.
Die Beschriftung mit den benutzerbezogenen Daten dagegen wird vorzugsweise mit etwas
höherer Laserleistung vorgenommen, so dass auch die Oberfläche der Deckfolie mitverändert
wird und ein fühlbares Mikrorelief entsteht. Neben all diesen Daten kann das Identifizierungsdokument
je nach Verwendungszweck selbstverständlich mit weiteren Informationen und Sicherheitselementen
versehen werden. So kann der Pass beispielsweise ein ebenfalls mit einem Laser eingebrachtes
Foto des Passinhabers aufweisen.
[0025] Das Format des Datenblattes 3 ist so gewählt, dass es die Passgröße etwas übersteigt
und somit unter Ausbildung eines am Passende wieder erscheinenden Randbereichs 35
in den Pass eingebunden ist. Wenn dieser Randbereich 35 sehr kurz ist, nimmt die Nahtstelle
selbst bereits viel von der Biegebewegung auf und verringert ebenfalls die Bruchgefahr.
[0026] Fig. 2 zeigt das Datenblatt 3 im Querschnitt. Es besteht aus einem Papier oder Kunststoffinlett
9 sowie zwei Deckfolien 7 und 8, wobei die Deckfolien 7, 8 unterschiedliche Schichtdicken
aufweisen. In die Oberfläche der Deckfolie 7 ist eine Linsenstruktur 13 eingeprägt,
die zusammen mit unterhalb der Linsenstruktur befindlichen und hier nicht dargestellten
Informationen ein Laserkippbild bildet. Die Deckfolie 7, 8 sowie das Inlett 9 sind
im Bereich der zu schützenden Daten so miteinander verbunden, dass ein unlöslicher
Verbund entsteht. Dabei kann das Format des Datenblatts 9 so gewählt werden, dass
es vollständig von den Folien 7 und 8 umgeben ist, wie in Fig. 2 dargestellt. Im Bereich
des Pfeiles 14 befindet sich die Nahtstelle des Passes, die durch Einnähen eines Fadens
realisiert werden kann oder aber auch durch Verkleben der einzelnen Passseiten.
[0027] Die Deckfolie 7 besteht ursprünglich aus zwei einzelnen Kunststofffolien 10 und 11
(angedeutet durch die Strichlierung 15), die jedoch ebenfalls während des Laminiervorgangs
zu einer Einheit verschmelzen. Lediglich im Bereich der Nahtstelle 14 haften die Folien
10 und 11 nicht aneinander bzw. bilden in diesem Bereich keine Verbundschicht. Die
Deckfolie 8 weist im gezeigten Beispiel lediglich eine Kunststofffolie 12 auf.
[0028] Das Datenblatt 3 ist somit über die einzelnen Kunststofffolien 10, 11 und 12 in das
buchförmige Identifikationsdokument 1 eingenäht.
[0029] Das Datenblatt kann alternativ auch als Doppelseite ausgebildet sein, so dass im
hinteren Bereich des Identifikationsdokuments 1 nicht lediglich ein Randbereich der
Folien 10, 11 und 12 sichtbar wird, sondern eine gesamte weitere Dokumentenseite entsteht,
die ebenfalls beschriftet werden kann. Diese Personalisierungsseite wäre somit symmetrisch
bezüglich der in Fig. 2 gezeigten Nahtstelle 14 aufgebaut. Auch hier sind die Deckfolien
so ausgebildet, dass sie im Bereich der Naht keinen Verbund bilden. Die Inlettschicht
kann ebenfalls ein Format aufweisen, das exakt demjenigen der Deckfolien entspricht,
so dass keine Randverschweißung um das Datenblatt herum entsteht. In diesem Fall ist
nicht nur darauf zu achten, dass die Kunststofffolien der Deckfolien nicht aneinander
haften, sondern auch keine Haftung zu dem Material des Inletts vorliegt.
[0030] Fig. 3 zeigt schematisch den Laminiervorgang eines Datenblattes 3, wie sie in Fig.
2 dargestellt ist. Hier werden die einzelnen Schichten des Datenblattes 3, d.h. die
Kunststofffolie 12, das Inlett 9 sowie die Kunststofffolien 11 und 10 übereinander
angeordnet. Zuvor wurden die Kunststofffolien 10, 11 und 12 auf den einander zugewandten
Oberflächen mit einer Trennschicht 16 bedruckt, die dafür sorgt, dass die Kunststofffolien
10, 11 und 12 in diesem Bereich während des Laminiervorgangs keinen Verbund bilden.
Dieser Schichtaufbau wird in eine Laminiervorrichtung 20, bestehend aus zwei Laminierplatten
21 und 22 eingelegt. Die Laminierplatte 21 weist in ihrer Oberfläche das zur Reliefstruktur
13 negative Relief auf. Unter der Einwirkung von Wärme und Druck wird der Schichtaufbau
anschließend zu einem Laminat verbunden, lediglich in den mit den Trennschichten 16
versehenen Bereichen bleibt die Folienstruktur erhalten, d.h. liegen die Folien 10,
11 und 12 nach wie vor als Einzelfolien vor.
[0031] Fig. 4 zeigt ebenfalls das Prinzip einer Laminiervorrichtung 40 im Querschnitt. Die
Laminiervorrichtung 40 besteht auch hier im Prinzip aus zwei Laminierplatten 41 und
42, wobei die in Fig. 4 gezeigten Laminierplatten keinerlei Oberflächenstrukturen
aufweisen, so dass das fertige Datenblatt ebenfalls keine Oberflächenstrukturen, wie
z.B. die in Fig. 2 gezeigte Linsenstruktur aufweist, sondern vollständig plane Oberflächen
besitzt. Zwischen den Laminierplatten 41, 42 ist der Schichtaufbau einer weiteren
Ausführungsform des Datenblattes in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Diese Variante
besitzt das Format einer Doppelseite des fertigen Identifikationsdokuments gemäß Fig.
1, so dass das das Datenblatt gemäß Fig. 4 enthaltende Identifikationsdokument keinen
Randbereich 35, wie in Fig. 1 dargestellt, aufweist. Stattdessen befindet sich im
hinteren Bereich des Passes ebenfalls eine vollständige Personalisierungsseite, die
den gleichen Schichtaufbau aufweist, wie die im vorderen Teil des Identifikationsdokumentes
befindliche Personalisierungsseite. Die beiden Personalisierungsseiten bzw. Datenblätter
werden in Fig. 4 mit den Bezugszeichen 50a und 50b bezeichnet. In der Mitte des in
Fig. 4 gezeigten Schichtaufbaus ist die spätere Nahtstelle 47 durch eine strichpunktierte
Linie angedeutet. Dementsprechend sind die Trennschichten 46 auch im mittleren Bereich
des Schichtaufbaus angeordnet. Im vorliegenden Beispiel wurden jedoch nicht alle Schichten
mit einer Trennschicht versehen. Die Schichten 43a und 43b sowie 44a und 44b weisen
keine derartige Trennschicht 46 auf, so dass sie nach dem Laminiervorgang auch im
Bereich der Nahtstelle 47 einen untrennbaren Verbunden bilden werden. Die übrigen
Schichten 43c, 44c und 45 wurden entweder einseitig oder beidseitig mit einer Trennschicht
46 versehen, um zu gewährleisten, dass während des Laminiervorgangs keine Haftung
zu den benachbarten Schichten entsteht.
[0032] Der Schichtaufbau der in Fig. 4 gezeigten Datenblätter 50a, 50b ist symmetrisch bezüglich
des Inletts 45, d.h. die Deckschichten 43, 44 weisen die gleiche Anzahl von Folienschichten
sowie die gleiche Foliendicke auf. Zudem besitzt die Inlettschicht 45 im gezeigten
Beispiel das gleiche Format wie die Deckfolien 43, 44.
[0033] Das erfindungsgemäße Passbuch besitzt den Vorteil, dass die Steifigkeit der Laminatseite
durch die flexibleren Einzelfolien im Bereich der Nahtstelle stark verringert wird,
so dass das Passbuch wesentlich weniger aufspringt als bei den bekannten Passbüchern.
Dieses Aufspringen des Passbuchs im Bereich der Laminatseite kann jedoch noch weiter
verringert werden, indem die Nahtstelle zusätzlichen Maßnahmen unterworfen wird.
[0034] Fig. 5 zeigt schematisch eine Möglichkeit für eine derartige zusätzliche Behandlung
der Nahtstelle. Im gezeigten Fall erfolgt eine Wärmebehandlung der Nahtstelle am fertiggenähten
Pass. Hier wird der hintere Einbanddeckel 2b weggeklappt, die überstehenden Folienseiten
35 werden um die eingenähten Papierseiten gebogen und durch ein Andruckelement 55
in dieser Position gehalten. Der Bereich der Nahtstelle wird nun erwärmt und dadurch
die thermoplastischen Folien verformt, wie in Fig. 5 durch die Pfeile 56 angedeutet.
Die Erwärmung kann beispielsweise mittels eines Heißluftföns erfolgen. Die für die
Verformung notwendige Temperatur liegt je nach verwendetem Folienmaterial im Bereich
von ca. 100 bis 150°C. Die Wärmebeaufschlagung erfolgt lediglich über einen kurzen
Zeitraum, beispielsweise bis zu 5 sec. Danach wird der Pass in der gleichen Position
gehalten, eventuell der Pressdruck noch etwas erhöht und dabei das thermoplastische
Material an Luft abgekühlt. Danach wird das Andruckelement 55 entfernt und der Pass
eventuellen weiteren Verarbeitungsschritten zugeführt.
[0035] Gemäß einem alternativen Verfahren kann die laminierte Passseite auch vor dem Vernähen
entsprechend gebogen werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einzelne Folien
so weit zurückzuschneiden, dass die verbleibenden Folien weniger stark auffächern
und damit der Passdeckel nicht länger weggedrückt wird.
1. Identifikationsdokument, wie ein Reisepass oder dergleichen, bestehend aus mehreren
Blättern, die an einer Nahtstelle zu einem Buch gebunden sind und von denen mindestens
ein Blatt ein Datenblatt bildet, das mit Informationen versehen ist und zumindest
aus zwei Schichten besteht, wobei zumindest eine der Schichten transparent ausgeführt
ist und das Format der Schichten so gewählt ist, dass sie über den Bereich der Nahtstelle
hinausragen und damit im Bereich der Nahtstelle eine Verbindung des Datenblattes mit
den übrigen Blättern des Identifikationsdokuments gewährleisten, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten im Bereich der Informationen zu einem untrennbaren Laminat verbunden
sind, im Bereich der Nahtstelle allerdings nicht aneinander haften.
2. Identifikationsdokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Schichten aus Papier oder Kunststoff besteht und die andere Schicht
aus einer transparenten Kunstofffolie.
3. Identifikationsdokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schichten aus transparenten Kunststofffolien bestehen, die mit einer
Inlettschicht zumindest teilweise zu einem Laminat verbunden sind.
4. Identifikationsdokument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die transparenten Kunststofffolien auf der selben Oberfläche der Inlettschicht
angeordnet sind und eine Deckfolie bilden.
5. Identifikationsdokument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckfolie weitere Kunststoffschichten umfaßt, wobei einige der Kunststofffolien
und gegebenenfalls die Inlettschicht im Bereich der Nahtstelle zu einem Laminat verbunden
sind.
6. Identifikationsdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Format der Deckfolie dem Format einer Doppelseite des Identifikationsdokuments
entspricht und die Nahtstelle in der Mitte dieser Doppelseite angeordnet ist.
7. Identifikationsdokument nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Format der Inlettschicht dem Format der Deckfolie entspricht oder kleiner
ist.
8. Identifikationsdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Inlettschicht beidseitig mit einer Deckfolie versehen ist.
9. Identifikationsdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Inlettschicht aus Papier oder einer opaken Kunststofffolie besteht.
10. Identifikationsdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolien aus unterschiedlichen Kunststoffmaterialien bestehen und
/ oder unterschiedliche Zusatzstoffe enthalten.
11. Identifikationsdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolien aus PC, PETG oder HDT-PETG bestehen.
12. Identifikationsdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nahtstelle von einem eingenähten Faden oder einer Verleimung gebildet wird.
13. Identifikationsdokument nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenblatt benutzerbezogene Daten aufweist, die mittels eines Lasers eingebracht
sind.
14. Verfahren zur Herstellung eines Identifikationsdokuments, wie eines Reisepasses oder
dergleichen, bei welchem mehrere Blätter an einer Nahtstelle zu einem Buch gebunden
werden und welches mindestens ein Datenblatt aufweist, das aus wenigstens zwei Schichten
besteht und mit Informationen versehen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schichten vor dem Binden des Identifikationsdokuments und während
der Herstellung des Datenblattes so präpariert oder behandelt werden, dass sie im
Bereich der Informationen zu einem untrennbaren Laminat verbunden, im Bereich der
Nahtstelle dagegen nicht miteinander verbunden werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten unter Einwirkung
von Wärme und Druck laminiert werden.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten aus Kunststofffolien bestehen und die Kunststofffolien vor dem
Laminiervorgang im Bereich der Nahtstelle mit einer Trennschicht versehen werden,
die ein Verbinden der Kunststofffolien während des Laminiervorganges verhindert.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennschicht in einem Druckverfahren, insbesondere im Sieb- oder Offsetdruck
aufgebracht wird.
18. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenblatt im Bereich der Nahtstelle zusätzlichen Maßnahmen unterworfen
wird, so dass ein Aufspringen des Buches im Bereich des Datenblattes verhindert wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Binden des Passes das Datenblatt im Bereich der Nahtstelle durch Wärmeeinwirkung
so verformt wird, dass sich die Schichten des Datenblattes eng an die übrigen in das
Dokument eingebundenen Blätter anschmiegen.
20. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenblatt vor dem Binden thermoplastisch so verformt wird, dass es sich
beim nachfolgenden Binden im Bereich der Naht eng an die übrigen in das Buch eingenähten
Blätter anschmiegt.
21. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenblatt ein das Dokumentenformat übersteigendes Format aufweist, so dass
die Schichten des Datenblattes über die Naht hinausragen, und dass zumindest eine
der die Naht überragenden Schichten so weit zurückgeschnitten wird, so dass ein Aufspringen
des Buches im Bereich des Datenblattes verhindert wird.