(19)
(11) EP 0 918 024 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.05.1999  Patentblatt  1999/21

(21) Anmeldenummer: 98122056.9

(22) Anmeldetag:  20.11.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 88/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 21.11.1997 DE 29720675 U

(71) Anmelder: GB Engineering GmbH & Co. KG
57586 Weitefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Till, Gerhard
    81241 München (DE)
  • Böhm, Peter Dr.
    69302 Oelde (DE)

(74) Vertreter: Strehl Schübel-Hopf & Partner 
Maximilianstrasse 54
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Containertank


(57) Für den Transport hoch-reiner oder sehr aggressiver Medien dient ein in einem herkömmlichen Containerrahmen 10-12 einsetzbarer Kunststofftank 13. An beide Enden des Kunststofftanks sind Zylinderflansche 20 angeformt, die jeweils mit einem zu der betreffenden Stirngruppe 10 des Containerrahmens führenden metallischen Rohrabschnitt verbunden sind. Der stirnseitige Bereich des Zylinderflansches 20 greift in generell U-förmige Aufnahmen ein, die von dem ihm zugewandten Ende des Rohrabschnitts 21 und daran über einen Schubring 23 befestigten Sicherungslaschen 24 gebildet werden. Zur Verwirklichung eines Loslagers ist zwischen das Stirnende des Zylinderflansches 20 und den ihm gegenüberstehenden Schubring 23 ein elastischer Dämpfungsring 29 eingefügt. Auf diese Weise werden Stoßbelastungen und Wärmeausdehnungen zwischen dem Tank 13 und dem Containerrahmen 10-12 ausgeglichen.




Beschreibung


[0001] Für Transport und Lagerung bestimmter Güter, insbesondere korrosiver und hoch-reiner Chemikalien oder sonstiger Medien, sind Behälter erforderlich, die im Innern aus einem bezüglich solcher Medien inerten Kunststoff besteht. Eine Innenverkleidung herkömmlicher Stahl- oder Edelstahltanks mit derartigen Kunststoffen ist infolge von Problemen bei der Befestigung einer solchen Verkleidung an der Stahl-Tankwand und wegen der unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten in der Praxis nicht realisierbar.

[0002] Bei Kunststofftanks besteht diese Schwierigkeit nicht. Dafür ergibt sich aber ein Problem beim Einbau von Kunststofftanks in übliche Transportcontainer-Rahmen, da Kunststofftanks im Vergleich zu Stahltanks weniger belastbar sind und daher leichter zu Bruch oder Rißbildung neigen. Derartige Belastungen ergeben sich insbesondere infolge von Transportstößen sowie aus der unterschiedlichen Wärmeausdehnung zwischen dem Kunststofftank und dem Stahl-Containerrahmen.

[0003] Der Erfindung liegt die generelle Aufgabe zugrunde, Schwierigkeiten, wie sie bei vergleichbarem Stand der Technik auftreten, mindestens teilweise zu beseitigen. Eine speziellere Aufgabe kann darin gesehen werden, einen zur Aufnahme hoch-reiner oder aggressiver Güter geeigneten Tank zum Einbau in einen Containerrahmen anzugeben.

[0004] Die erfindungsgemaße Lösung dieser Aufgabe ist im AnSpruch 1 angegeben. Der danach vorgesehene, aus Kunststoff bestehende Tank ist an seinen beiden Enden mit einstückig angeformten Stirnringen versehen, die ihrerseits mit an die Stirngruppen eines Containerrahmens anschließbaren metallischen Rohrabschnitten verschraubt sind. Die Schraubverbindung ist dabei so gestaltet, daß ein Längenausgleich möglich ist, gleichzeitig aber ein Ausreißen der von den Schrauben durchsetzten Bereiche des Kunststoff-Zylinderflansches dadurch vermieden wird, daß dieser bei Axialbewegungen über seinen gesamten Umfang von dem jeweiligen Schübring gestützt wird, so daß keine Lochlaibungskräfte am Kunststoff-Flansch auftreten.

[0005] Dem ersten Teil des Anspruchs 1 entspricht ein auf dem Markt befindlicher, zum Einbau in einen Containerrahmen vorgesehener Tank mit Stirnringen, die aus einem am Tank ansetzenden Zylinderflansch und einem mit diesem verschraubten, zur Stirngruppe des Rahmens führenden Rohrabschnitt bestehen. Bei diesem Tank sind aber sämtliche Teile aus Metall gefertigt, so daß die oben erwähnte Problematik nicht besteht. Auch die übrigen kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 sind dort nicht verwirklicht.

[0006] Zur Aufnahme abrupter Laständerungen ist die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 von Vorteil.

[0007] Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 ist vorteilhaft, da bei Axialbewegungen des Tanks der betreffende Flansch über seinen gesamten Umfang in Axialrichtung abgestützt ist. Dabei ist die Maßnahme des Anspruchs 4 hinsichtlich Materialeinsatz und Taragewicht des Tanks, die nach Anspruch 5 vom Standpunkt einer gleichmäßigen Kräfteverteilung günstig

[0008] Die Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 6 und 7 ergibt eine definierte Positionierung des Tanks relativ zu den an einem Containerrahmen anschließbaren metallischen Rohrabschnitten bei ausreichender Möglichkeit eines Längenausgleichs zwischen Tank und Containerrahmen.

[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt
Figur 1
eine Seitenansicht eines in einen Containerrahmen eingefügten Containertanks,
Figur 2
eine vergrößerte Schnittdarstellung des Bereichs II in Figur 1,
Figur 3
eine Draufsicht auf die in Figur 2 gezeigte Verbindungsstelle, und
Figur 4
eine vergrößerte Schnittdarstellung des Bereichs IV in Figur 1.


[0010] Der in Figur 1 gezeigte Tankcontainer besteht aus einem Rahmen, der im wesentlichen zwei Stirngruppen 10 mit Eckbeschlägen 11 und eine die Stirngruppen 10 verbindende Bodengruppe 12 aufweist, und einem Tank 13, der über stirnseitige Sattelanordnungen 14 mit den beiden Stirngruppen des Containerrahmens verbunden ist. Die Sattelanordnungen sind beispielsweise entsprechend DE 32 12 696 A1 gestaltet und umfassen einen mit dem Tank 13 verbundenen, im wesentlichen zylindrischen Stirnring 15 und einem zwischen die Stirngruppe 10 und den Stirnring 15 eingefügten, im Querschnitt L-förmigen Sattelring 16.

[0011] Wie aus Figur 2 und 4 ersichtlich, ist jeder Stirnring 15 aus einem mit dem Tank 13 einstückig hergestellten Zylinderflansch 20 und einem mit diesem verbundenen metallischen Rohrabschnitt 21 aufgebaut. Der Tank 13 ist aus faserverstärktem Kunststoff gewickelt, wobei die beiden Zylinderflansche 20 bei der Herstellung mitgewickelt werden.

[0012] Die Verbindung zwischen diesem Kunststoff-Zylinderflansch 20 und dem metallischen Rohrabschnitt 21 erfolgt jeweils über Schrauben 22. Die in Figur 2 und 3 gezeigte Verbindung ist als Festlager, diejenige nach Figur 4 dagegen als Loslager ausgebildet.

[0013] Gemäß Figur 2 und 4 ist auf jeden Rohrabschnitt 21 ein Schübring 23 aufgeschweißt, der Axialbewegungen des Tanks 23 bei Wärmeausdehnungen oder im Betrieb auftretenden Rangier- oder sonstigen Stößen in der betreffenden Richtung begrenzt. Der axiale Abstand zwischen den auf beiden Seiten vorhandenen Schubringen 23 ist größer als der axiale Abstand zwischen den äußeren Stirnkanten der beiden Zylinderflansche 20.

[0014] Der Schubring 23 dient gleichzeitig als Abstandselement für mehrere an ihm angeschweißte Sicherungslaschen 24. Der Rohrabschnitt 21, der Schubring 23 und die Sicherungslaschen 24 bilden dabei generell U-förmige Aufnahmen für das stirnseitige Ende des Zylinderflansches 20.

[0015] Jede Schraube 22 durchsetzt eine Bohrung 25 in der Sicherungslaschen 24, ein in Axialrichtung des Tanks verlaufendes Langloch 26 im Zylinderflansch 20 und eine Bohrung 27 in dem Rohrabschnitt 21. Das Langloch 26 ist so dimensioniert, daß es Axialbewegungen des Tanks 13 (die nur von den Schubringen 23 begrenzt werden) nicht behindert. Die Sicherungslaschen 24 hat in erster Linie die Aufgabe, ein Verkanten der Schraube 22 bei Relativbewegungen zwischen Zylinderflansch 20 und Rohrabschnitt 21 zu verhindern.

[0016] Eine Beilagscheibe 28 dient zum Ausgleich zwischen der Dicke des Zylinderflansches 20 und dem Abstand zwischen dem Rohrabschnitt 21 und der Sicherungslasche 24.

[0017] Auf der Seite des in Figur 2 gezeigten Festlagers sind beispielsweise 24 Sicherungslaschen 24 über den Tankumfang verteilt. Auf dieser Seite wird der Zylinderflansch 20 bis zum Anschlag mit dem Schubring 23 eingeführt, und die Schrauben 22 werden so angezogen, daß ein fester Reibschluß zwischen dem Zylinderflansch 20 und dem Rohrabschnitt 21 erreicht wird.

[0018] Auf der in Figur 4 gezeigten Seite des Loslagers sind beispielsweise nur 12 Sicherungslaschen 24 über den Umfang verteilt angeordnet. Im unbelasteten Zustand sind der Zylinderflansch 20 und der zugehörige Rohrabschnitt 21 auf dieser Seite so weit ineinander geschoben, daß zwischen dem stirnseitigen Ende des Zylinderflansches 20 und dem Schubring 23 ein Ausgleich verbleibt.

[0019] Die Schraube 22 durchsetzt das in dem Zylinderflansch 20 vorgesehene Langloch 26 im wesentlichen mittig. Die Schrauben 22 sind nur bis zu einem solchen Maß angezogen, daß Ausgleichsbewegungen zwischen dem Zylinderflansch 20 und dem Rohrabschnitt 21 stattfinden können.

[0020] Um Stöße abzufedern, ist ferner vorzugsweise ein elastischer Dämpfungsring 29, der beispielsweise aus Elastomermaterial besteht, in den Raum zwischen der Stirnkante des Zylinderflansches 20 und dem Schubring 23 eingelegt.

[0021] Anstelle der in Figur 2 und 4 gezeigten unterschiedlichen Gestaltung der Verbindungen an den Stirnenden des Tanks können auch beide Seiten als Loslager, d.h. beide gemäß der Darstellung nach Figur 4, gestaltet sein.

[0022] Ferner kann anstelle der beschriebenen Anzahl von einzelnen Sicherunglaschen 24 ein über den gesamten Umfang durchgehendes oder in Segmente unterteiltes Ringelement vorgesehen werden.


Ansprüche

1. Containertank, der an seinen beiden Enden mit einem Stirnring (15) zur Verbindung mit der betreffenden Stirngruppe eines Containerrahmens (10-12) versehen ist, wobei jeder Stirnring einen am Tank (13) ansetzenden Zylinderflansch (20), einen mit diesem überlappend verschraubten und zu der betreffenden Stirngruppe (10) führenden metallischen Rohrabschnitt (21), und ein der Stirnkante des Zylinderflansches gegenüber am Rohrabschnitt angebrachtes Stützteil (23) umfaßt,
   dadurch gekennzeichnet,

daß der Tank (13) mit den beiden Zylinderflanschen (20) einstückig aus Kunststoff besteht, und

daß die den Zylinderflansch (20) mit dem Rohrabschnitt (21) verbindenden Schrauben (22) ein in Tank-Axialrichtung verlaufendes Langloch (26) in dem Zylinderflansch durchsetzen, und

daß das Stützteil als Schubring (23) ausgebildet ist und der Abstand zwischen beiden Schubringen größer ist als der zwischen den Stirnkanten der beiden Zylinderflansche (20).


 
2. Tank nach Anspruch 1, wobei zwischen dem Ende des Zylinderflansches (20) und dem Schubring (23) ein Dampfungsring (29) eingefügt ist.
 
3. Tank nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Schubring (23) ein Sicherungselement (24) trägt, das den Zylinderflansch (20) auf der von dem Rohrabschnitt (21) abgewandten Seite übergreift und von den Schrauben (22) durchsetzt wird.
 
4. Tank nach Anspruch 3, wobei das Sicherungselement mehrere einzelne, über den Tankumfang verteilt angeordnete Laschen (24) umfaßt.
 
5. Tank nach Anspruch 3, wobei das Sicherungselement als ein über den Tankumfang verlaufendes Ringelement ausgebildet ist.
 
6. Tank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verbindung zwischen Zylinderflansch (20) und Rohrabschnitt (21) an einem Tankende als Festlager ausgebildet ist, der Rohrabschnitt (21) an dem Schubring anliegt und zwischen dem Rohrabschnitt (21), dem Zylinderflansch (20) und dem Sicherungselement (24) Reibschluß besteht.
 
7. Tank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verbindung zwischen Zylinderflansch (20) und Rohrabschnitt (21) an einem Tankende als Loslager ausgebildet ist, der Rohrabschnitt (21) sich in Abstand von dem Schubring befindet und zwischen dem Rohrabschnitt (21), dem Zylinderflansch (20) und dem Sicherungselement (24) ein auf eine vorgegebene Axialkraft begrenzter Reibschluß besteht.
 




Zeichnung