[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelschließzylinder mit zwei fluchtend zueinander
angeordneten, um ihre Zylinderachse schlüsselbetätigbaren Zylinderkernen und einem
zwischen den Stirnseiten der Zylinderkerne angeordneten Schließglied, welches durch
schlüsseleinschubbetätigte Axialverlagerung einer zwei gegeneinander drehbare, axialfeste
Kupplungshälften aufweisenden Kupplung von einem der beiden Zylinderkerne entkuppelbar
ist, wobei das Schließglied eine Mittelwand mit einer zentralen Öffnung und davon
ausgehender Kupplungsnische ausbildet und wobei die Kupplung durch die Öffnung ragt
und die beiden Kupplungshälften jeweils in Drehmitnahme mit den zugeordneten Zylinderkernen
stehen und jeweils einen Kupplungsvorsprung besitzen zum Eingriff in die Kupplungsnische.
[0002] Ein Doppelschließzylinder der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der DE 44 41
890 A1, wobei die beiden Kupplungshälften im Wege einer bajonettverschlußatigen Verbindung
zusammengesteckt sind. Es liegt eine federlose Ausgestaltung der Kupplung vor. Durch
den eingesteckten Schlüssel wird die Kupplung so verlagert, daß die stirnseitige Trennfuge
zwischen den beiden Kupplungshälften entweder auf der einen oder anderen Seite der
Schließglied-Mittelwand liegt. Dadurch ist der dem eingesteckten Schlüssel gegenüberliegende
Zylinderkern von dem Schließglied abgekoppelt, so daß der den Schlüssel aufnehmende
Zylinderkern, welcher die Zuhaltungsstifte eingeordnet hat, drehbar ist. Diese Ausgestaltung
beinhaltet jedoch keine Gefahrenfunktion, die darin besteht, daß bei einseitig steckendem
und verdrehtem Schlüssel von der gegenüberliegenden Seite ein Schlüssel vollständig
eingesteckt werden kann, um den Doppelschließzylinder zu betätigen.
[0003] Aus der DE 1 678 025 geht dagegen ein Doppelschließzylinder hervor, welcher eine
Gefahrenfunktion beinhaltet. Jede Kupplungshälfte besitzt dort eine T-Form mit unsymmetrisch
angeordnetem Steg, wobei beide Stege der beiden Kupplungshälften mit ihren inneren
Seitenflanken gegeneinanderliegend den Kupplungseingriff in der Nabenmittelwand der
Schließbartnabe ausbilden. Mittels einer in Halbbohrungen beider Stege einliegenden
Druckfeder werden die Kupplungshälften auseinanderbewegt. Bei dieser Ausgestaltung
besitzt jede Kupplungshälfte einen radialen Einschnitt zwecks Kupplung mit der Schlüsselspitze.
[0004] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Doppelschließzylinder
der in Rede stehenden Art mit Gefahrenfunktion auszubilden.
[0005] Diese Aufgabe ist zunächst und im wesentlichen bei einem Doppelschließzylinder mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß bei nicht eingestecktem
Schlüssel die Kupplung durch beidseitige Federkraftbeaufschlagung in einer schwimmenden
Mittelstellung gehalten ist, aus welcher sie durch Beaufschlagung durch die Schlüsselspitze
auf die Feder in die einseitige Entkupplungsstellung zur Nabenmittelwand verlagerbar
ist.
[0006] Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung.
[0007] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Doppelschließzylinder geschaffen,
welcher bei einfachem Aufbau der Kupplungseinrichtung eine Gefahrenfunktion beinhaltet.
Obwohl die Kupplungshälften gegeneinander drehbar, jedoch axial fest miteinander verbunden
sind, läßt sich bei einseitig steckendem und verdrehtem Schlüssel von der gegenüberliegenden
Seite des Doppelschließzylinders der Schlüssel vollständig einführen und der betreffende
Zylinderkern mit dem Schließglied kuppeln. Dies ist möglich aufgrund der federkraftbeaufschlagten
schwimmenden Mittelstellung der Kupplung. Die Federbeaufschlagung ist derart, daß
bei nicht eingesteckten Schlüsseln beide Kupplungshälften in Kupplungseingriff zur
Schließgliednabe stehen. Das bedeutet, daß die Federkräfte zu beiden Seiten der Kupplung
gleich sind. Wird nun von der einen Seite des Doppelschließzylinders der Schlüssel
in den Zylinderkern eingesteckt, so beaufschlagt die Schlüsselspitze über die Feder
die Kupplung und verlagert diese in Richtung des gegenüberliegenden Zylinderkerns
derart, daß die der Schlüsselspitze zugekehrte Kupplungshälfte vollständig mit der
Schließgliednabe und die andere Kupplungshälfte von dieser abgekuppelt ist. Die Schließdrehung
kann nun mittels des Schlüssels vorgenommen werden. Verbleibt nun der Schlüssel in
einer Drehzwischenstellung des Zylinderkerns, welche nicht der Schlüsselabzugsstellung
entspricht, so kann dennoch von der gegenüberliegenden Seite des Doppelschließzylinders
ein Schlüssel vollständig eingeführt werden, wobei die einfahrende Schlüsselspitze
die zugekehrte Feder beaufschlagt. Nach vollständigem Schlüsseleinschub läßt sich
der betreffende Zylinderkern drehen, und zwar bis in die Stellung, in welcher der
zugehörige Kupplungsvorsprung mit der Kupplungsnische der Mittelwand fluchtet. Dann
bewirkt die Feder eine Verlagerung der Kupplung in die Mittelstellung, in welcher
also beide Kupplungsvorsprünge der Kupplungshälften miteinander fluchten und in Eingriff
stehen zur Nabenmittelwand. Bei einer Schließdrehung wird dann der gegenüberliegende
Zylinderkern mitgenommen. In vorteilhafter Weise ist dabei so vorgegangen, daß die
sich einerseits am Boden der jeweiligen Kupplungshälfte abstützenden Federn andererseits
an den Stirnseiten der Zylinderkerne ihre Abstützung finden. Die Federn sind so positioniert,
daß sie im Einschubweg des Schlüssels liegen, also beim Einstecken des Schlüssels
eine Verlagerung der Kupplung über die betreffende Feder bewirken. Eine mittelbare
Beaufschlagung der Feder durch die Schlüsselspitze ist dadurch realisiert, daß die
Abstützung an der Stirnseite mittels einer kegelstumpfförmigen Federkappe erfolgt.
Beim Einstecken des Schlüssels beaufschlagt dessen Schlüsselspitze die Federkappe
an ihrer Kegelstumpffläche unter Verlagerung der Kupplung über die sich dabei spannende
Feder. Eine in axialer Richtung kurz bauende Kupplungseinrichtung resultiert daraus,
daß die Federkappe in einer den Boden bildenden, sackförmigen Höhlung der Kupplungshälfte
einliegt. Daher ist die Kupplungseinrichtung besonders für Kurzzylinder geeignet.
Kostensparend wirkt sich die Tatsache aus, daß die als Druckfeder ausgebildete Feder
Träger der Federkappe ist. Die axialfeste, jedoch gegeneinander verdrehbare Anordnung
der Kupplungshälften ist in einfacher Weise dadurch erreicht, daß beide Kupplungshälften
insbesondere miteinander vernietet sind unter Wahrung der Drehbarkeit zueinander.
Ferner ist hervorzuheben, daß die beiden Federn gleich stark sind derart, daß bei
beidseitig eingeschobenen Schlüsseln die beiden miteinander fluchtenden Kupplungsvorsprünge
in Mitnahmestellung zum Schließglied stehen. Sodann ist festzuhalten, daß die Federn
kegelstumpfförmig ausgebildet sind. Die Federn lassen sich dadurch auf eine besonders
geringe Länge zusammendrücken, was sich in der geringen Baulänge der Kupplung niederschlägt.
Um einen großen Verlagerungsweg der Druckfeder verwirklichen zu können, besitzt die
Wandung der Kupplungshälften einen Radialschlitz, in welchen die Schlüsselspitze bei
Beaufschlagung der Druckfeder eintaucht. Die Kopplung zwischen der Kupplungshälfte
und dem Zylinderkern findet jedoch über den mit dem Zylinderkern in Eingriff stehenden
Kupplungsvorsprung statt. Zwecks Verwirklichung kurzer Kupplungswege der Kupplung
sind die Kupplungsvorsprünge beabstandet voneinander angeordnet, wobei der Abstand
kleiner ist als die Dicke der Nabenmittelwand. Um die Entkupplung der einen Kupplungshälfte
von der Nabenmittelwand zu bewirken, kann der Verlagerungsweg der Kupplung geringer
sein als die halbe Dicke der Nabenmittelwand. Auch dieses Merkmal trägt zu einer kurzen
Bauform der Kupplung bei. Dennoch ist gewährleistet, daß bei nicht steckenden Schlüsseln
beide Kupplungsfortsätze in Eingriff stehen zur Nabenmittelwand. Schließlich ist noch
hervorzuheben, daß zur permanenten Drehkoppelung von Kupplungshälfte und Zylinderkern
der Kupplungsvorsprung in einer Aussparung eines hülsenförmigen Fortsatzes des Zylinderkerns
einliegt. Bezüglich der Aussparung handelt es sich dabei vorzugsweise um einen Diametralschlitz.
[0008] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- in vergrößerter Darstellung einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgestalteten
Doppelschließzylinder,
- Fig. 2
- den Doppelschließzylinder in Ansicht, jedoch im Bereich der Kupplung teilweise aufgebrochen
mit Blick auf die Kupplung,
- Fig. 3
- den Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
- Fig. 4
- den Doppelschließzylinder bei einseitig steckendem Schlüssel,
- Fig. 5
- eine Darstellung wie Fig. 4, und zwar mit linksseitig verdrehtem und rechtsseitig
eingestecktem Schlüssel,
- Fig. 6
- den Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5,
- Fig. 7
- den Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 5,
- Fig. 8
- eine Darstellung wie Fig. 5, jedoch bei beidseitig steckenden, miteinander fluchtenden
Schlüsseln,
- Fig. 9
- den Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 8,
- Fig. 10
- die Kupplung in perspektivischer Darstellung bei miteinander fluchtenden Kupplungsvorsprüngen
in einer Position, wie sie durch Fig. 1 vorgegeben ist und
- Fig. 11
- ebenfalls in perspektivischer Darstellung die Kupplung bei gegeneinander verdrehten
Kupplungshälften.
[0009] Der als Kurzzylinder gestaltete Doppelschließzylinder besitzt ein im Querschnitt
profiliertes Zylindergehäuse 1. Letzteres weist einen kreisförmigen Profilabschnitt
A mit radial ausgerichtetem Profilsteg B auf. Mittig ist in dem Zylindergehäuse ein
vom Profilabschnitt A bis in den Profilsteg B reichender Ausschnitt 2 zur Aufnahme
eines Schließgliedes 3 vorgesehen.
[0010] In den beiden durch den Ausschnitt 2 gebildeten Zylinderhälften befindet sich je
eine Kernbohrung 4 zur Lagerung je eines Zylinderkerns 5, 6. Zur axialen Fesselung
jedes Zylinderkerns 5, 6 dient ein außenseitiger Bund 7 und je ein sich an der entsprechenden
Stirnwand des Ausschnittes 2 abstützender Sprengring 8. Die einander zugekehrten Enden
der Zylinderkerne 5, 6 reichen bis zur Mittelwand 9 des Schließgliedes 3 und tauchen
damit in dieses ein. Radial gerichtet geht vom Schließglied 3 ein Schließbart 10 aus,
welcher die Schließbetätigung des Doppelschließzylinders auf ein Einsteckschloß überträgt.
[0011] Jeder Zylinderkern 5, 6 besitzt in der Längsmittelebene einen Schlüsselkanal 11 zum
Einführen eines zugehörigen Schlüssels 12. In dessen Schlüsselschaft sind in bekannter
Weise Schlüsseleinschnitte eingeschnitten, welche mit zweiteiligen Stiftzuhaltungen
13 zusammenwirken. Jede Stiftzuhaltung 13 setzt sich zusammen aus einem Kernstift
14 und einem Gehäusestift 15, welche in miteinander fluchtenden Stiftbohrungen des
Zylindergehäuses 1 und der Zylinderkerne 5, 6 geführt sind. In den Stiftbohrungen
angeordnete Druckfedern 16 belasten die Stiftzuhaltungen 13 bei nicht einsteckendem
Schlüssel 12 derart, daß ihre Trennfuge jenseits der Drehfuge des Zylinderkerns liegt.
[0012] Zur Übertragung der Schließdrehung des Zylinderkerns 5, 6 auf das Schließglied 3
dient eine Kupplung K. Letztere besitzt zwei untereinander identisch ausgebildete
Kupplungshälften 17, 18 mit im wesentlichen kreisförmigem Grundriß mit radial gerichteten
Kupplungsvorsprüngen 19, 20. Letztere sind beabstandet voneinander angeordnet, und
zwar derart, daß der Abstand kleiner ist als die Dicke der Nabenmittelwand 9, so daß
bei gegeneinander gerichteter Federbeaufschlagung die Kupplungsvorsprünge 19, 20 in
die Nabenmittelwand 9 hineinragen und damit das Schließglied 3 in seiner Lage halten.
Entsprechend dem Grundriß der Kupplungshälften 17, 18 besitzt demgemäß die Nabenmittelwand
9 eine Öffnung 21 mit radial gerichteter Kupplungsnische 22 zur Aufnahme der Kupplungsvorsprünge
19, 20. Die rückwärtigen Bereiche der Kupplungsvorsprünge 19, 20 sind mit je einer
Abstufung 19', 20' ausgestattet, um den Eintritt der Sprengringe 8 zu ermöglichen,
vergl. insbesondere Fig. 3.
[0013] Jeder bis zur Nabenmittelwand 9 reichende Zylinderkern 5, 6 ist endseitig zu einem
hülsenförmigen Fortsatz gestaltet. Gebildet wird dieser durch eine vom freien Stirnende
der Zylinderkerne 5, 6 ausgehende Bohrung 23, 24, in welche die Kupplungshälften 17,
18 hineinragen. Quer zur Ebene des Schlüsselkanals 11 besitzt jeder hülsenförmige
Fortsatz eine diametral verlaufende Aussparung 25, in welche zur Erzielung einer permanenten
Drehkopplung von Kupplungshälfte 17, 18 und Zylinderkern 5, 6 der Kupplungsvorsprung
19, 20 kuppelnd eingreift.
[0014] Federn 26 halten bei nicht eingestecktem Schlüssel 12 die Kupplung K in einer schwimmenden
Mittelstellung, vergl. Fig. 1. Hierzu ist jede Kupplungshälfte 17, 18 mit einer Höhlung
27 ausgestattet, an deren Boden 28 sich die dort festgelegte Feder 26 einerseits abstützt.
Andererseits findet die Feder 26 Abstützung an der Stirnseite des zugekehrten Zylinderkernes
5, 6, also am Grund der Bohrung 23, 24. Es findet dabei eine mittelbare Abstützung
mittels einer kegelstumpfförmigen Federkappe 29 statt. Jede Feder 26 ist kegelstumpfförmig
ausgebildet derart, daß die Basiswindnung am Boden 28 der jeweiligen Kupplungshälfte
anliegt, während die Kopfwindung so mit der kegelstumpfförmigen Federkappe 29 verbunden
ist, daß diese durch die Feder getragen ist und nicht abfällt. Die Verbindung des
Kopfendes der kegelstumpfförmigen Feder 26 kann durch einen Klemmsitz oder durch Klebung
etc. erfolgen. Im übrigen ist die Federkappe 29 von ihrer Basisseite her ausgespart,
um dort eine Teillänge der Kegeldruckfeder 26 aufzunehmen.
[0015] Zwecks Erzielung einer schwimmenden Mittelstellung der Kupplung K sind beide Kegeldruckfedern
26 gleich stark dimensioniert.
[0016] Quergerichtet zum Kupplungsvorsprung 19, 20 besitzt jede Kupplungshälfte 17, 18 einen
Radialschlitz 30, in welche die Schlüsselspitze 12' eintauchen kann. Jedoch ist die
Schlüsselspitze 12' nicht dazu herangezogen, eine unmittelbare Drehmitnahme über diesen
Radialschlitz 30 zu bewirken.
[0017] Die sackförmige Höhlung 27 der Kupplungshälften 17, 18 ist im Durchmesser so groß
bemessen, daß sie die Federkappe 29 aufzunehmen vermag. In der schwimmend gehaltenen
Mittelstellung der Kupplung K lassen die Kupplungshälften 17, 18 zwischen sich und
dem Grund der Bohrungen 23, 24 einen solchen Abstand, welcher ausreicht, beim Einschieben
des Schlüssels die gegenüberliegende Kupplungshälfte außer Wirkeingriff mit der Nabenmittelwand
9 zu bringen.
[0018] Es ist fernerhin festzuhalten, daß die beiden Kupplungshälften 17, 18 miteinander
vernietet sind. Hierzu durchgreift ein Hohlniet 31 die gegeneinandertretenden Böden
28 der Kupplungshälften 17, 18 und hält damit die Kupplungshälften nach erfolgter
Vernietung axial fest zueinander. Jedoch können die Kupplungshälften 17, 18 gegeneinander
verdreht werden.
[0019] Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein:
[0020] Beim Einschieben eines Schlüssels 12 in den linksseitig liegenden Zylinderkern 5,
vergl. Fig. 4, beaufschlagt die Schlüsselspitze 12' die Federkappe 29. Über die kegelstumpfförmige
Feder 26 wird die Kupplung in Schlüsseleinsteckrichtung verschoben, wobei der Kupplungsvorsprung
20 die Kupplungsnische 22 verläßt. Es ist daher nur noch die Kupplungshälfte 17 mit
dem Schließglied 3 gekuppelt. Da der Schlüssel 12 die Stiftzuhaltungen 13 entsprechend
eingeordnet hat, läßt sich der Zylinderkern 5 drehen. Die Drehbewegung wird über den
Formschluß zur Kupplungshälfte 17 auf diese übertragen. Da diese ihrerseits ebenfalls
im Formschluß steht zum Schließglied 3, erfolgt bei der Drehverlagerung des Zylinderkerns
5 eine Drehmitnahme des Schließgliedes 3 mit an diesem angeordnetem Schließbart 10.
[0021] Es kann nun der Fall eintreten, daß der Schlüssel 12 in einer Drehzwischenstellung
gemäß Fig. 5 belassen wird. Dennoch kann von der anderen Seite, namentlich von der
Türaußenseite ein Schlüssel 12 eingesteckt werden. Dessen Schlüsselspitze 12' beaufschlagt
die zugekehrte Federkappe 29 und verlagert diese in die zugeordnete Höhlung 27 der
Kupplungshälfte 18 hinein. Letztere ist jedoch an einer Verlagerung aufgrund der Tatsache
gehindert, daß der betreffende Kupplungsvorsprung 20 sich an der zugekehrten Stirnfläche
der Nabenmittelwand 9 nur abzustützen vermag. Jedoch reicht der Federweg aus, die
vollständige Einsteckbewegung des Schlüssels in den Zylinderkern 6 ausführen zu können.
Bezüglich dieser Stellung des nachfolgend eingesteckten Schlüssels 12 wird dabei auf
die Fig. 5 bis 7 verwiesen. Ausgehend von dieser Stellung kann der Zylinderkern 6
mit der zugehörigen Kupplungshälfte 18 gedreht werden. Sobald der Kupplungsvorsprung
20 mit der Kupplungsnische 22 der Nabenmittelwand 9 fluchtet, stellt sich federbeaufschlagt
eine Mittellage der Kupplung K ein, in welcher beide Zylinderkerne 5, 6 über die Kupplung
K mit dem Schließglied 3 gekuppelt sind, so daß die Drehbewegung des Zylinderkernes
6 auf den Zylinderkern 5 übertragen wird, vergl. Fig. 8 und 9.
[0022] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Qffenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Doppelschließzylinder mit zwei fluchtend zueinanderangeordneten, um ihre Zylinderachse
schlüsselbetätigbaren Zylinderkernen (5, 6) und einem zwischen den Stirnseiten der
Zylinderkerne angeordneten Schließglied (3), welches durch schlüsseleinschubbetätigte
Axialverlagerung einer zwei gegeneinander drehbare, axialfeste Kupplungshälften (17,
18) aufweisenden Kupplung (K) von einem der beiden Zylinderkerne entkuppelbar ist,
wobei das Schließglied (3) eine Mittelwand (9) mit einer zentralen Öffnung (21) und
davon ausgehender Kupplungsnische (22) ausbildet und wobei die Kupplung (K) durch
die Öffnung (21) ragt und die beiden Kupplungshälften (17, 18) jeweils in Drehmitnahme
mit den zugeordneten Zylinderkernen (5, 6) stehen und jeweils einen Kupplungsvorsprung
(19 bzw. 20) besitzen zum Eingriff in die Kupplungsnische (22), dadurch gekennzeichnet,
daß bei nicht eingestecktem Schlüssel (12) die Kupplung (K) durch beidseitige Federkraftbeaufschlagung
in einer schwimmenden Mittelstellung gehalten ist, aus welcher sie durch Beaufschlagung
durch die Schlüsselspitze (12') auf die Feder (26) in die einseitige Entkupplungsstellung
zur Nabenmittelwand (9) verlagerbar ist.
2. Doppelschließzylinder nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, daß die sich einerseits
am Boden (28) der jeweiligen Kupplungshälfte (17, 18) abstützenden Federn (26) sich
andererseits an den Stirnseiten der Zylinderkerne (5, 6) abstützen.
3. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung an der Stirnseite mittels einer
Federkappe (29) erfolgt.
4. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkappe (29) in einer den Boden (28) bildenden,
sackförmigen Höhlung (27) der Kupplungshälfte (17, 18) einliegt.
5. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die als Druckfeder ausgebildete Feder (26) Träger
der Federkappe (29) ist.
6. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kupplungshälften (17, 18) miteinander
axial fest verbunden, insbesondere vernietet sind.
7. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Federn (26) gleich stark sind derart,
daß bei beidseitig eingeschobenen Schlüsseln (12) die beiden miteinander fluchtenden
Kupplungsvorsprünge (19, 20) in Mitnahmestellung zum Schließglied (3) stehen.
8. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (26) kegelstumpfförmig ausgebildet
sind.
9. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhlungswand einen Radialschlitz (30) besitzt.
10. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsvorsprünge (19, 20) beabstandet voneinander
angeordnet sind, wobei der Abstand kleiner ist als die Dicke der Nabenmittelwand (9).
11. Doppelschließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß zur permanenten Drehkoppelung von Kupplungshälfte
(17, 18) und Zylinderkern (5, 6) der Kupplungsvorsprung (19, 20) in einer Aussparung
(25) eines hülsenförmigen Fortsatzes des Zylinderkerns (5, 6) liegt.