[0001] Die Erfindung betrifft ein Türfutter, enthaltend ein in der Leibung befestigtes Blindfutter,
das an mindestens einer Wandseite ein Kantenschutzprofil aufweist und das von einem
aus Fertigteilen bestehenden Überfutter verkleidet ist.
[0002] Aus der CH-A5-580 742 ist ein Verfahren zum Einbau eines Türfutters sowie ein nach
dem Verfahren hergestelltes Türfutter bekanntgeworden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass zunächst in die Leibung der Türöffnung ein Halterungsrahmen mit dem Rohbau verbunden
wird, der zum Haltern des zur schwenkbaren Lagerung der Tür dienenden, aus Falzteil
und Leibungsteil bestehenden Überfutters bestimmt ist, wobei längs der seitlichen
und oberen Ränder der Türöffnung verlaufende Kanten des Halterungsrahmens beim Verputzen
als Abzugskanten benutzt werden, und dass nach Abschluss der Putzarbeiten und nach
dem Legen des Fussbodens ein fertig bearbeitetes Überfutter eingesetzt wird. Das Türfutter
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Halterungsrahmen von dem aus Fertigteilen bestehenden
Überfutter verkleidet ist, dessen Teile durch eine aus Nut und Kamm bestehende Anordnung
miteinander verbunden sind, und dass der Halterungsrahmen an seinen beiden senkrechten
Stirnflächen Profilleisten aufweist, auf welche von beiden Seiten her Teile des Überfutters
aufgesteckt sind, welche Profilleisten jeweils auf ganze Länge des Halterungsrahmens
durchgehen, mit einem Steg am Halterungsrahmen anliegen und Schenkel aufweisen, von
denen an einem der Schenkel der Putz angrenzt und ein anderer Schenkel in eine im
zugeordneten Teil des Überfutters angeordnete Nut eingreitt.
[0003] Von dem Profilleisten aufweisenden Halterahmen sind im wesentlichen zwei Ausführungsarten
beschrieben. Gemäss der ersten Ausführungsart besteht der Halterahmen aus Holz und
weist auf beiden Seiten Nuten auf, in die Profilschienen aus Kunststoff eingesetzt
sind und das Überfutter ist mittels Nuten an diesen Profilschienen gehalten. Diese
speziellen Profilschienen mit ungleich langen Schenkeln sind relativ teuer. Zudem
werden sie vom Putz nicht übergriffen, so dass später zwischen Putz und Profilleisten
gut sichtbare Risse entstehen können, was natürlich bei solchen wandbündigen Türfuttern
als besonders störend empfunden wird. Es ist in diesem Dokument nicht erwähnt, wie
der Halterahmens in der Leibung befestigt ist. Nach der zweiten Ausführungsart ist
der Halterahmen als Metallrahmen ausgebildet, dessen Bestandteile teils miteinander
verschweisst sind und teils auf der Baustelle miteinander zu vernieten sind. Es ist
offensichtlich, dass diese Lösung bei der Montage auf der Baustelle einen relativ
hohen Arbeitsaufwand erfordert, da einerseits die Rahmenteile unter sich verbunden
werden müssen und andererseits der Halterahmen mit der Leibung zu verbinden ist.
[0004] Demgegenüber stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgaben, ein Türfutter vorzuschlagen,
das rasch, einfach und kostengünstig vorzubereiten und einzubauen ist.
[0005] Diese Aufgaben werden dadurch gelöst, dass das Blindfutter mittels Distanzschrauben
in der Leibung befestigt ist, dass das Überfutter auf mindestens einer Seite mit der
Wand bündig ist, dass zwischen dem Überfutter und dem Kantenschutzprofil eine Schattenfuge
vorhanden ist und dass das Überfutter im Querschnitt gesehen aus mindestens zwei Teilen
besteht und durch Nut und Feder mit dem Blindfutter verbunden ist. Derartige wandbündige
Türfutter werden auch als Blockfutter bezeichnet.
[0006] Durch die Befestigung des Blindfutters mittels Distanzschrauben kann ganz auf Montageschaum
verzichtet werden, was insbesondere in ökologischer Hinsicht besonders vorteilhaft
ist. Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Überfutters mit mindestens zwei Teilen
und deren Verbindung mit dem Blindfutter mittels Nut und Feder ist es möglich, das
Überfutter so zu befestigen, dass am fertigen Türfutter keine Schrauben sichtbar sind.
Schliesslich verleiht die zwischen dem Überfutter und dem Kantenschutzprofil vorhandene
Schattenfuge dem erfindungsgemässen Türfutter ein vorteilhaftes Aussehen. Schliesslich
kann ein derartiges Türfutter in Einzelteilen auf die Baustelle transportiert und
dort einfach zusammengebaut werden.
[0007] Die Erfindung betrifft auch ein Kantenschutzprofil für ein Türfutter, das als Winkelprofil
ausgebildet ist und in einem seiner Schenkel Öffnungen aufweist. Durch diese Öffnungen
dringt der Putz beim Auftragen hindurch und das Kantenschutzprofil wird ohne Neigung
zur Rissbildung im Putz verankert. Darüber hinaus ist ein solches Kantenschutzprofil
einfach und billig herzustellen. Wenn die Öffnungen nach einer bevorzugten Ausführungsart
länglich sind, wird das Durchdringen des Putzes zusätzlich erleichtert.
[0008] Die Erfindung betrifft auch eine Montagevorrichtung für ein Türfutter, die einen
Rahmen aufweist, der mit Spannmitteln zum Fixieren eines Blindfutters an der Montagevorrichtung,
Stützmitteln zum Abstützen der Montagevorrichtung am Boden und Haltemitteln zum Halten
der Montagevorrichtung in der Leibung ausgestattet ist. Durch diese Montagevorrichtung
kann die durch das erfindungsgemässe Türfutter erreichte Zeitersparnis noch weiter
vergrössert werden.
[0009] Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Eine geschnittene Ansicht einer Ausführungsart eines erfindungsgemässen Türfutters,
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines Kantenschutzprofils,
- Figur 3
- eine geschnittene Ansicht einer zweiten Ausführungsart eines erfindungsgemässen Türfutters,
- Figur 4
- in einer geschnittenen Ansicht ein Türfutter einer dritten Ausführungsart für eine
Schiebetür, auf der Seite, gegen die sich die Schiebetür öffnet,
- Figur 5
- in einer geschnittene Ansicht das Türfutter der Ausführungsart gemäss Figur 4, auf
der Seite, gegen die sich die Schiebetür schliesst,
- Figur 6
- einen Aufriss einer Ausführungsart einer Montagevorrichtung für ein erfindungsgemässes
Türfutter,
- Figur 7
- die Montagevorrichtung nach Figur 6 im Seitenriss,
- Figur 8
- die Montagevorrichtung nach Figur 6 im Grundriss,
- Figur 9
- einen Ausschnitt aus Figur 1 mit einer Einrichtung zum Einstellen der Breite der Montagevorrichtung,
- Figur 10
- einen Querschnitt durch die Einrichtung der Figur 9 in einem vergrösserten Massstab
in der Sperrstellung,
- Figur 11
- einen Querschnitt entsprechend Figur 10 mit der Einrichtung in der Freigabestellung,
- Figur 12
- einen Teil einer Spanneinrichtung zum Festspannen des Blindfutters an der Montagevorrichtung
in gelöstem Zustand,
- Figur 13
- den Teil der Spanneinrichtung nach Figur 12 in angezogenem Zustand,
- Figur 14
- einen weiteren Teil der Spanneinrichtung,
- Figur 15
- eine Halteeinrichtung zum Halten und Ausrichten der Montagevorrichtung in einer Leibung,
- Figur 16 und 17
- Einzelheiten der in Figur 15 gezeigten Halteeinrichtung,
- Figur 18
- ein Richtmass zum genauen Einstellen der Höhenlage der Montagevorrichtung auf Meterriss
in teilweise geschnittener Ansicht,
- Figur 19
- das Richtmass nach Figur 18 in Draufsicht und
- Figur 20
- eine Ausführungsart der erfindungsgemässen Montagevorrichtung mit einer Legeeinrichtung.
[0011] Das in Figur 1 dargestellte Türfutter wird nachfolgend anhand des Vorgehens bei seiner
Herstellung beschrieben. Zuerst wird in der Leibung 1 ein Blindfutter 2 mittels bekannter
Distanzschrauben 3 am Mauerwerk 4 befestigt. Die Distanzschrauben 3, welche zum Beispiel
unter dem Namen Toproc ® im Handel erhältlich sind, haben die Eigenschaft, das Blindfutter
in genau der Position festzuhalten, in der sie, nach dem genauen Positionieren in
der Leibung, eingeschraubt wurden. Das Blindfutter wird also nicht wie bei konventionellen
Schrauben gegen das Mauerwerk gezogen. Dadurch kann auf die Verwendung von Montageschaum
verzichtet werden. In den zwischen dem Blindfutter und der Leibung entstehenden Spalt
5 kann falls gewünscht ein lsoliermaterial 6, beispielsweise ein sogenannter Seidenzopf,
eingelegt werden. Von den Kantenschutzprofilen 7 kann beispielsweise das in der Zeichnung
rechts dargestellte bereits vorher mit Hilfe von Schrauben 12 am Blindfutter montiert
sein, während das links dargestellte Kantenschutzprofil 7 erst nach dem lotrechten
Versetzen des Blindfutters 2 in der Leibung 1 in einen dafür im Blindfutter vorgesehenen
Schlitz eingeschoben und verleimt oder mit einer Schraube 11 fixiert wird.
[0012] Wie in Figur 1 zu sehen ist, weisen die Kantenschutzprofile 7 die Form eines Winkelprofils
auf, wobei der Winkel zwischen den SchenkeIn 8 und 9 weniger als 90° beträgt. In dem
zur Wand weisenden Schenke 8 sind grosse Öffnungen 10 ausgebildet, wie dies in Figur
2 dargestellt ist. Der Zweck dieser Öffnungen 10 wird aus der nachfolgenden Beschreibung
des weiteren Vorgehens bei der Herstellung eines erfindungsgemässen Türfutters ersichtlich.
[0013] Wenn das Blindfutter mitsamt den beidseitigen Kantenschutzprofilen montiert und exakt
ausgerichtet ist, kann mit dem Verputzen der Wände begonnen werden. Der Putz 13, der
heutzutage üblicherweise aufgespritzt wird, dringt dabei auch durch die Öffnungen
10 des Kantenschutzprofils 7, füllt den hinter dem Profil vorhandenen Raum und dringt
auch teilweise in den zwischen Blindfutter und Mauerwerk 4 vorhandenen Spalt 5 ein.
Nach dem Auftragen des Putzes 13 wird dieser in bekannter Weise abgezogen, wobei das
Kantenschutzprofil 7 als Abzugkante dient. An dieser Stelle ist noch zu erwähnen,
dass die Unterkante des Blindfutters in der Höhe so positioniert wird, dass sie dem
Niveau des fertigen Fussbodens entspricht.
[0014] Mit dem Montieren des Überfutters kann bis kurz vor dem Beziehen der Räume zugewartet
werden. Dies hat die Vorteile, dass sowohl mechanische Beschädigungen des Überfutters
als auch Schäden durch Feuchtigkeit während der Bauarbeiten vermieden werden und dass
die zukünftigen Benutzer der Räume das Material und die Farbe des Blockfutters auswählen
können. Zum Montieren des Überfutters werden die beiden Teile 14 und 15 von beiden
Wandseiten her über das Blindfutter gesteckt, wobei sie durch Anordnungen von Nuten
und Federn sowohl mit dem Blindfutter als auch unter sich verbunden werden. Falls
gewünscht, kann vorher zwischen Blindfuitter und Überfutter ein Dichtungsband 16 eingelegt
werden. Dann werden Schrauben 17 eingedreht, welche die Teile des Überfutters unter
einander und mit dem Blindfutter zusammenhalten. Anschliessend wird ein Dichtungsprofil
18 in eine dafür vorgesehene Nut eingelegt, welches die Schrauben 17 verdeckt. Wie
man in Figur 1 gut erkennt, ist das Überfutter auf beiden Seiten mit der Wand bündig
und auch die Türe 19 ist auf einer Seite bündig mit einer Wand angeordnet. Zwischen
dem Überfutter und dem Kantenschutzprofil ist jeweils eine exakte Schattenfuge 20
vorhanden. Ein solches Blocktürfutter hat ein elegantes, schlankes Aussehen. Durch
die beschriebene Art der Montage und Befestigung des Überfutters kann dieses auch
jederzeit ohne Beschädigung entfernt und gegebenenfalls wiederverwendet werden.
[0015] Die Ausführungsart gemäss Figur 3 unterscheidet sich von der in Figur 1 gezeigten
durch die Dicke des Mauerwerks 4. Damit nicht für jede Mauerdicke ein separates Profil
für das Blindfutter 2 angefertigt und auf Lager gehalten werden muss, ist das Ergänzungsprofil
21 vorgesehen, welches mit Schrauben 22 am Blindfutter 2 befestigt wird. Wenn beispielsweise
das Blindfutter 2 für eine Wandstärke von 10 cm ausgelegt ist, können entsprechende
Ergänzungsprofile für Wände von bis zu 18 cm Dicke vorgesehen werden.
[0016] In den Figuren 4 und 5 ist als weitere Ausführungsart der Erfindung ein Türfutter
im Querschnitt dargestellt, das sich für Schiebetüren eignet. Dabei sind in den Figuren
4 und 5 Teile, die genau gleich ausgebildet sind wie entsprechende Teile der Figur
1, mit gleichen Bezugszahlen versehen und bei Teilen, die gegenüber der Ausführungsart
nach Figur 1 abgewandelt sind, ist die Bezugszahl um 100 erhöht.
[0017] Figur 4 Zeigt das Türfutter auf der Seite, gegen die sich die Schiebetür 27 öffnet.
Im unteren Teil der Figur ist ein Teil des Mauerwerks 4 zu erkennen, an dem ein Blindfutter-Teil
102a mittels Distanzschrauben 3 befestigt ist. Die Schiebetür 27 ist auf einer Seite
des Mauerwerks 4 verschiebbar gelagert und durch eine Leichtbauwand abgedeckt, von
der in Figur 4 eine zu einem Rost gehörende Latte 28 und eine auf dem Rost montierte
Gipsplatte 29 zu sehen ist. Der zweite Blindfutter-Teil 102b ist mittels Schrauben
an der Latte 28 befestigt. Er weist einen ausgefrästen Schlitz auf, in dem eine Schiene
31, beispielsweise aus Aluminium, als Kantenschutzprofil eingesetzt und mit Schrauben
32 befestigt ist. An dieser Schiene können die Gipsplatten 29 beim Montieren bequem
angeschlagen werden. Das Überfutter besteht aus zwei Teilen 114a und 114b, die jeweils
auf der Aussenseite mittels einer Nut-Feder-Verbindung und an der Innenseite mit Hilfe
einer Verbindungsleiste 23, 24 mit dem Blindfutter 102a, 102b verbunden sind.
[0018] Figur 5 zeigt das Türfutter auf der Seite, gegen die sich die Schiebetür 27 schliesst.
Hier ist das Blindfutter durch die zwei Teile 102c und 102d gebildet, es könnte aber
auch einteilig ausgeführt sein. Der Teil 102c ist mit Distanzschrauben 3 am Mauerwerk
4 fixiert, während der Teil 102d mit dem Mauerwerk und mit einer Latte 28 der Leichtbauwand
verschraubt ist. Letztere weist, wie auf der anderen Seite gemäss Figur 4, Gipsplatten
29 auf. Das Überfutter besteht auf dieser Seite aus den Teilen 114b und 115b und ist
mit Hilfe der Verbindungsleisten 26 und 26 gegen das Blindfutter 102c, 102d geschraubt,
wobei die Verbindungsleiste 26 mit dem Überfutter-Teil 115b verlernt ist. Die Verbindungsleiste
25 ist auf ihrer ganzen Breite mit einem Dämpfungsband 30 bedeckt.
[0019] In Figur ist 6 eine Ausführungsart einer Montagevorrichtung für ein erfindungsgemässes
Türfutter in einer Leibung 1 dargestellt. Sie besteht insbesondere aus einem stabilen,
rechteckförmigen Rahmen 201, beispielsweise aus Aluminiumprofilen. Die Montagevorrichtung
ist in ihrer Grösse einstellbar gestaltet, so dass sie für verschiedene Türgrössen
verwendbar ist. In Figur 6 ist eine Einrichtung 202 zum Einstellen der Breite sichtbar,
welche in den Figuren 9, 10 und 11 genauer dargestellt ist. In Figur 9 sieht man einen
Ausschnitt aus einem unteren oder oberen Querholm des Rahmens 201, bestehend aus teleskopisch
ineinander verschiebbaren Rechteckrohren 203 und 204. Im inneren 203 des Rechteckrohres
sind halbkreisförmige Ausnehmungen 205 angeordnet, in die ein am äusseren Rechteckrohr
204 angebrachtes Sperrelement 206 eingreifen kann. Die Ausnehmungen 205 sind in Abständen
angeordnet, die den Normweiten von mit der Montagevorrichtung zu montierenden Türfuttern
entsprechen. Das Sperrelement 206 hat einen kreisrunden Querschnitt und weist auf
einem Teil seiner Länge eine Abflachung 207 auf. Die Figuren 10 und 11 zeigen in vergrössertem
Massstab Querschnitte durch das Sperrelement 206. In Figur 10 greift der nicht abgeflachte
Teil des Sperrelementes in die Ausnehmung 205 und verhindert ein gegenseitiges verschieben
der Rechteckrohre 203 und 204. In Figur 11 ist das Sperrelement mittels des Hebels
208 um etwa 180° gedreht, wodurch die Abflachung 207 in den Bereich der Ausnehmung
205 gebracht wurde und die Rechteckrohre 203 und 204 nun gegeneinander verschiebbar
sind.
[0020] Weiter ist in Figur 6 zwischen der Leibung 1 und der Montagevorrichtung mit strichpunktierten
Linien ein Blindfutter 2 angedeutet. Links und rechts an der Montagevorrichtungen
sind Spanneinrichtungen 209 vorhanden, mit denen das Blindfutter an der Montagevorrichtung
festspannbar ist. Die Figuren 12 und 13 zeigen einen Teil einer derartigen Spanneinrichtung
209 im Detail. Das zu montierende Blindfutter 2 wird mit seiner Feder gegen einen
Haltehaken 210 geschoben und mit einem in seine Nut greifenden Spannhaken 212 festgeklemmt.
Damit die Spanneinrichtung schnell auf verschieden breite Blindfutter 2 eingestellt
werden kann, weist sie ein Gleitstück 215 mit Zähnen auf, die durch Verschwenken eines
Handgriffes 214 mit einer Zahnstange in und ausser Eingriff bringbar sind. In der
in Figur 12 dargestellten Lage wird der Handgriff 214 verschoben, bis sich der Spannhaken
212 in der Nähe der Nut des Blindfutters 2 befindet. Dann wird der Handgriff in die
in Figur 13 dargestellte Lage verschwenkt und der mit einem Innengewinde versehene
Spannhaken wird durch Drehen einer mit dem Handgriff verbundenen Spindel 213 in seine
Endlage gebracht, in der er das Blindfutter unverschiebbar an der Montagevorrichtung
festhält. Das Verschwenken des Spannhakens 212 dient aber noch einem anderen Zweck.
Nachdem das Blindfutter an der Leibung festgeschraubt wurde, muss die Montagevorrichtung
aus der Leibung entfernt werden können. Dazu ist es notwendig, dass mindestens die
Spannhaken 212 aus dem Bereich des Blindfutters zurückziehbar sind. Dies wird durch
Verschwenken des Handgriffs 214 in die Stellung gemäss Figur 12 aus einfachste Weise
ermöglicht. Die Haltehaken 210 können unbeweglich an der Montagevorrichtung angebracht
sein, was aber den Nachteil hat, dass die Montagevorrichtung nach dem Montieren des
Blindfutters nur auf der Seite der Haltehaken 210 aus dem Türrahmen gefahren werden
kann. Deshalb sind vorzugsweise auch die Haltehaken 210 aus dem Bereich des Blindfutters
schwenkbar, so dass der Benutzer frei entscheiden kann, in welcher Richtung er die
Montagevorrichtung aus dem Türrahmen ausfahren will. Zu diesem Zweck können die Haltehaken
210 wie in Figur 14 gezeigt verschwenkbar und mit einem Kniehebel 211 betätigbar ausgebildet
sein. Ferner kann ein weiterer, nicht dargestellter Satz von festen oder schwenkbaren
Haltehaken vorgesehen sein, welche gegenüber den vorangehend beschriebenen Haltehaken
210 in Montagelage horizontal versetzt sind. Dadurch können auch schmale Blindfutter
2 eingespannt werden, ohne dass die Spindeln 213 der Spanneinrichtungen 209 allzu
lang ausgebildet werden müssen.
[0021] An Auslegern 217 (Figuren 7 und 8) befestigte Räder 216 erleichtern den Transport
der Montagevorrichtung. Zum genauen Ausrichten der Montagevorrichtung in einer Leibung
sind an den Auslegern Stützeinrichtungen 218 vorgesehen, die jeweils aus einer Spindel
219 und einem Handrad 220 bestehen.
[0022] Damit das Blindfutter in der Leibung angeschraubt werden kann, muss die Montagevorrichtung
in der Leibung allseitig ausgerichtet und unverrückbar festgehalten werden. Zu diesem
Zweck sind Halteeinrichtungen 227 vorgesehen, die in den Figuren 15 bis 17 näher dargestellt
sind. Jede dieser Halteeinrichtungen besteht aus einem Schwenkarm 228, an dessen freiem
Ende eine durch einen Drehknopf 229 betätigbare Spindel 230 angeordnet ist. Die Halteeinrichtungen
sind in Figur 15 in der Betriebsposition gezeigt, in der sie die Montagevorrichtung
mit dem daran festgespannten Blindfutter 2 am Mauerwerk 4 festhalten. Zusätzlich sind
sie mittels strichpunktierter Linien in der ausgeschwenkten Position dargestellt,
in welcher die Montagevorrichtung nach dem Festschrauben des Blindfutters aus der
Leibung gefahren werden kann. Die Figuren 16 und 17 zeigen genauer, wie das Ausschwenken
der HaIteeinrichtungen funktioniert. In der in Figur 17 gezeigten Lage wird der Schwenkarm
228 in seinem Mittleren Bereich durch einem mit dem Rahmen 201 fest verbundenen Nocken
231 am Ausschwenken gehindert. Zum Ausschwenken muss der Schwenkarm 228 zuerst entgegen
der Kraft von Federn 232 in Richtung des Pfeils 233 gezogen werden, bevor er vom Nocken
231 freikommt und in Richtung des Pfeils 234 um die Achse 235 geschwenkt werden kann.
[0023] Eine weitere Hilfe zum genauen Ausrichten der Höhenlage des Blindfutters besteht
aus schwenkbar am Rahmen befestigten Höhenmassen 221, von denen eines in den Figuren
18 und 19 näher dargestellt ist. Ein solches Höhenmass besteht aus einem um eine Achse
222 schwenkbaren Schieber 223, der dazu bestimmt ist, mit dem an der Wand neben der
Leibung angobrachten Meterriss ausgerichtet zu werden. Der Schieber 223 weist einen
Schlitz 224 auf, durch den ein mit einem Arretierknopf 225 verbundenes Gewinde reicht.
In Figur 18 ist der Schieber mit ausgezogenen Linien in zurückgezogener, unbenutzter
Position dargestellt. Mit strichpunktierten Linien sind zwei Messpositionen gezeigt,
in denen der Schieber 223 einmal am Mauerwerk 4 einer schmalen Wand anliegt und einmal
an einer breiteren Wand. Damit wird deutlich, dass der Schieber bei verschiedenen
Dicken der Leibung immer nahe an den Meterriss gebracht werden kann, was ein genaues
Ausrichten begünstigt.
[0024] Weitere Hilfsmittel zum genauen Positionieren der Montagevorrichtung in der Leibung
bestehen aus an verschiedenen Stellen angeordneten Libellen 226 (siehe Figur 6).
[0025] Schliesslich zeigt Figur 20 eine Legeeinrichtung 236, mit der die Montagevorrichtung
in eine horizontale Vorbereitungslage gebracht werden kann, wie dies anschliessend
noch erläutert wird. Diese Legeeinrichtung weist an den Auslegern 217 befestigte Wippen
237 auf, die vorzugsweise bei Nichtgebrauch in den Bereich des Rahmens schwenkbar
sind. Mit Hilfe dieser Wippen kann die Montagevorrichtung von der beispielsweise in
Figur 1 gezeigten Montagelage in die in Vorbereitungslage nach Figur 20 gekippt werden,
in welcher Lage sie auf den Wippen und auf aufklappbaren Stützbeinen 238 steht.
[0026] Im folgenden wird nun eine mit Hilfe der vorangehend beschriebenen Montagevorrichtung
ausgeführte Montage eines Blindfutters in einer Leibung beschrieben. Dabei wird von
der in Figur 20 gezeigten Horizontallage der Montagevorrichtung ausgegangen, in der
sich diese in einer bequem erreichbaren Arbeitshöhe befindet. Sämtliche Teile des
Türfutters werden als Einzelteile auf die Baustelle geliefert, was für den Transport
in doppelter Hinsicht günstig ist. Einerseits nehmen die Teile so weniger Volumen
ein, andererseits ist die Gefahr von Beschädigungen verringert. Zusätzlich können
die Einzelteile einzeln oder in BündeIn verpackt sein. Beiderseits des Rahmens 201
werden Seitenteile des Blindfutters 2 der entsprechenden Breite in die Haltehaken
210 gelegt und mit den Spannhaken 212 eingespannt. Dann wird der Sturzteil des Blindfutters
mit den beiden eingespannten Seitenteilen verschraubt. In diesem Moment können auf
einer Seite des Blindfutters die Kantenschutzprofile montiert werden, nämlich die
in der Figur 1 rechts dargestellten Kantenschutzprofile 7, die mit den Schrauben 12
befestigt werden. Anschliessend wird die Montagevorrichtung über die Wippen 237 in
die vertikale Montageposition gebracht und die Stützbeine 238 und die Wippen 237 werden
eingeklappt. Auf den Rädern 216 kann nun die ganze Montagevorrichtung mit dem daran
eingespannten Blindfutter in die Leibung gefahren werden. Dort werden die Spindeln
219 der Stützeinrichtungen 218 so lange nach unten gedreht, bis die ausgeklappten
Höhenmasse 221 mit vorher an der Wand angebrachten Markierungen, dem sogenannten Meterriss,
übereinstimmen. Mit Hilfe der Libellen 226 wird zudem der Rahmen 201 so ausgerichtet,
dass die Seitenteile des Blindfutters exakt senkrecht stehen. Die Halteeinrichtungen
werden in ihre Arbeitsposition geschwenkt und die Drehknöpfe 229 so lange gedreht,
bis die Montagevorrichtung in der Leibung ausgerichtet und festgehalten ist. Nun kommen
die Distanzschrauben 3 zum Einsatz. Da der Bereich im Inneren des Rahmens 201 weitgehend
frei ist, kann eine Person ohne weiteres durch ihn hindurch treten und die Distanzschrauben
3 an den gewünschten Stellen setzen. In Figur 7 ist deutlich zu sehen, dass auch seitwärts
zwischen den Profilen des Rahmens 201 genügend Platz vorhanden ist, um die Löcher
für die Distanzschrauben 3 zu bohren. Anschliessend werden die Spanneinrichtungen
209 und die Halteeinrichtungen 227 gelöst und die Stützeinrichtungen 218 angehoben.
Nach dem Zurückschwenken der Haltehaken 210, Spannhaken 212, Schwenkarme 228 und Höhenmasse
221 kann die Montagevorrichtung auf der einen oder anderen Seite aus der Leibung gefahren
werden. Danach wird das andere Kantenschutzprofil, in der Figur 1 links, in den Schlitz
des Blindfutters 2 gesteckt und mit den Schrauben 11 fixiert. Nun kann mit dem Verputzen
der Wände begonnen werden.
[0027] Wenn auch bisher stets von einem Türfutter die Rede war, ist es selbstverständlich,
dass die Erfindung auch Futter für Fenster oder andere Gebäudeöffnungen umfasst.
1. Türfutter, enthaltend ein in der Leibung befestigtes Blindfutter, das an mindestens
einer Wandseite ein Kantenschutzprofil aufweist und das von einem aus Fertigteilen
bestehenden Überfutter verkleidet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Blindfutter
mittels Distanzschrauben (3) in der Leibung befestigt ist, dass das Überfutter auf
mindestens einer Seite mit der Wand bündig ist, dass zwischen dem Überfutter und dem
Kantenschutzprofil eine Schattenfuge vorhanden ist und dass das Überfutter im Querschnitt
gesehen aus mindestens zwei Teilen (14, 15; 114a, 114b, 115a, 115b) besteht und durch
Nut und Feder mit dem Blindfutter verbunden ist.
2. Türfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenschutzprofil (7)
als Winkelprofil ausgebildet ist, wobei ein Schenkel (9) am Blindfutter (2; 102a -
102d) befestigt ist und der andere, gegen die Wand weisende Schenkel (8) Öffnungen
(10) aufweist.
3. Türfutter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der am Blindfutter (2) befestigte
Schenkel (9) des Kantenschutzprofils (7) in einem im Blindfutter vorhandenen Schlitz
aufgenommen ist.
4. Türfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenschutzprofil als
Flachprofil (31) ausgebildet ist, das in einem im Blindfutter vorhandenen Schlitz
aufgenommen ist.
5. Türfutter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
genannten zwei Teile des Überfutters durch Nut und Feder miteinander verbunden sind
und durch Schrauben (17) zusammengehalten werden, die durch ein Dichtungsprofil (18)
verdeckt sind.
6. Türfutter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
dem Blindfutter und der Leibung ein lsolationsmaterial (6) angeordnet ist.
7. Türfutter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
dem Blindfutter und dem Überfutter ein Isolationselement (16) angeordnet ist.
8. Kantenschutzprofil für ein Türfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
es als Winkelprofil ausgebildet ist und dass einer seiner Schenkel (8) Öffnungen (10)
aufweist.
9. Kantenschutzprofil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet dass der Winkel zwischen
den SchenkeIn (8, 9) weniger als 90° beträgt.
10. Kantenschutzprofil nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen
länglich sind.
11. Montagevorrichtung für ein Türfutter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet
durch einen Rahmen (201) mit Spannmitteln (209) zum Fixieren eines Blindfutters (2)
an der Montagevorrichtung, Stützmitteln (218) zum Abstützen und Ausrichten der Montagevorrichtung
am Boden und Haltemitteln (227) zum Ausrichten und Halten der Montagevorrichtung in
der Leibung.
12. Montagevorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannmittel
Haltehaken (210) und/oder Spannhaken(212) aufweisen, die in eine Nut des Blindfutters
(2) eingreifen beziehungsweise eine Feder des Blindfutters umgreifen.
13. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stützmittel (218) in der Höhe verstellbar sind.
14. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Räder (216) aufweist.
15. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Mittel (202) zum Einstellen ihrer Breite und/oder Höhe aufweist.
16. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass
sie mindestens ein schwenkbares, zum Ausrichten der Montagevorrichtung mit einer an
einer Wand vorhandenen Markierung bestimmtes Höhenmass (221) aufweist.
17. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Mittel (236) enthält, mit welchen sie von einer vertikalen Montagelage in eine
horizontale Vorbereitungslage kippbar und in dieser Lage am Boden abstützbar ist.