[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fenster, Türe oder dergl., gem. dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Mit Armierungsprofilen und Dämmstoffen ausgestattete Hohlkammerprofile für Fenster
usw. sind an sich bekannt. Dazu werden beispielsweise die Dämmstoffe als Kunststoffschaum
in eine oder mehrere der Hohlkammern eingebracht, wobei sie an den Innenwänden der
Hohlkammer anhaften. Bei einer solchen Vorgehensweise ist das zusätzliche Einbringen
einer Armierung vor oder nach dem Ausschäumen problematisch, auf jeden Fall aber aufwendig,
es sei denn, beides wird zusammen bereits beim Ausschäumen einer der Hohlkammern gem.
DE-OS 29 26 487 miteinander fest verbunden. Ein anderer Vorschlag ist Dämmstoffstreifen
oder wärmereflektierende Schichten in den Nebenkammern des Profils und das Armierungselement
in dessen Hauptkammer vorzusehen, wie es der DE-PS 34 20 903 zu entnehmen ist.
[0003] Die DE 43 31 816 C2 offenbart ein gattungsgemäßes Hohlkammerprofil in dessen Hauptkammer
ein metallisches Armierungsprofil eingeschoben ist, das auf einer Seite mit einem
Dämmstoffprofil aus geschäumten Kunststoff verklebt ist. Die Wärmedämmung einer solchen
Anordnung ist nicht optimal, da zu große Flächen des Armierungsprofiles mit der Innenwand
der Hohlkammer in Verbindung stehen.
[0004] Diesen und weiteren Vorschlägen zur Lösung des Armierungs- und Dämmproblemes haften
jedoch noch weitere Nachteile an. Ein besonderer Nachteil ist die Entsorgung von Kunststoffprofilen,
die mit solchen Armierungs- und/oder Dämmprofilen bzw. wärmereflektierenden Schichten
ausgerüstet sind. Diese in das Kunststoffprofil eingebrachten oder mit diesem durch
Aufdampfen, Verkleben usw. verbundenen Materialien lassen sich entweder überhaupt
nicht oder nur unter großem technischen Aufwand trennen.
[0005] Hier setzt die Erfindung ein. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen beschrieben
ist, löst die Aufgabe, Fenster, Türen etc., die aus Hohlkammerprofilen bestehen, mit
einer für die umweltfreundliche Entsorgung einfach voneinander trennbaren Hohlkammerprofilen,
Armierungs- und Dämmstoffelementen auszurüsten.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen in der einfachen Trennung der einzelnen
Elemente des Fensters, Türe oder dergl. für eine umweltschonende Entsorgung, indem
das Armierungselement, das vor dem Einbau in die Hohlkammer des Fensterprofiles in
Schlitze des Dämmstoffprofiles eingesteckt wurde, im Entsorgungsfall problemlos, nach
Herausziehen dieses Verbundprofiles aus der Hohlkammer, wieder davon ohne den Einsatz
von Werkzeugen gelöst werden kann. Dabei ist ein guter k-Wert gewährleistet.
[0007] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0008] Es zeigt:
Fig. 1 den Schnitt durch ein Rahmenprofil eines Fensters
Fig. 2 eine Darstellung des Armierungs- und Dämmprofiles
Fig. 3 ein erfindungsgemäßes Verbundprofil
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Fenster
[0009] Wie in Fig. 1 dargestellt, besteht sowohl das Rahmenprofil R, als auch das Flügelprofil
F des Fensters aus Hohlkammerprofilen vorzugsweise aus Kunststoff. Beide Hohlkammerprofile
F und R sind in der Haupthohlkammer 1a bzw. 2a mit einem vorgefertigten etwa U-förmigen
Verbundprofil V ausgerüstet. Dieses Verbundprofil V besteht aus einem Armierungselement
4 bzw. 5, das in eine Schall- und Wärmedämmschicht 3 derart eingebettet ist, daß das
Armierungselement 4,5 in Schlitze 3a,3b des Dämmstoffprofiles nur eingesteckt, aber
damit nicht verklebt oder sonstwie verbunden ist. Die Einbettung kann zwar entweder
vollständig oder teilweise sein. Es hat sich als aber als vorteilhaft erwiesen, wenigstens
den Verbindungsschenkel nicht mit in den Dämmstoff einzubetten, sondern als fixierbare
Auflagefläche an einer Innenwand der Hohlkammer zu nutzen.
[0010] Das Verbundprofil V im Flügelprofil F ragt mit seinem Verbindungsschenkel 4a, bzw.
5a aus der Schall- und Wärmedämmung 3 heraus und wird durch Haltestege 1b links und
1c rechts, bzw. 2b und 2c im Rahmenprofil in seiner Lage in der Hohlkammer 1, bzw.
2 fixiert. Zur Fixierung eignet sich beispielsweise auch eine Leiste 2c und/oder eine
Kante 2f der Hohlkammer, wie in Figur 2 dargestellt. Der Verbindungsschenkel 4a des
Verbundprofiles V im Flügelprofil F, als auch der Verbindungsschenkel 5a des Verbundprofiles
im Rahmenprofil R liegen dabei an einer Innenwand des Hohlkammerprofiles, beispielsweise
1d oder 2d an. Mit 2g ist eine weitere Hohlkammer des Rahmen- oder Flügelprofiles
F,R gezeigt, die die Steifigkeit des Profiles erhöht und mit ihrem Luftvolumen für
zusätzliche Dämmung sorgt.
[0011] Das Verbundprofil V ist in der Form der jeweiligen Hohlkammer 1a, bzw. 2a und entsprechend
den statischen Verhältnissen des Fenster- bzw. Türkonstruktion vorgefertigt und füllt
diese, bis auf den Verbindungsschenkel 4a,5a fast vollständig aus. Dadurch ist, außer
der Steifigkeit durch das eingebettete Armierungselement 4,5 auch eine optimale Schall-
und Wärmedämmung gegeben. Unterschiedlich ausgebildeten Hohlkammern 1,2, kann das
Verbundprofil auf einfache Weise, wie aus Fig. 2 hervorgeht, angepaßt werden.
[0012] Die Fig. 3 veranschaulicht die Herstellung des Verbundprofiles V, das durch Einstecken
des Armierungselementes 4 in Schlitze 3a,3b des Dämmstoffprofiles 3 entsteht, ohne
das irgendeine Verbindung zwischen den Werkstoffen des Dämmstoffprofiles 3 und des
Armierungselementes 4,5 besteht. Das Verbundprofil V kann beispielsweise auch derart
vorgefertigt sein, daß das Armierungselement 4,5 vollständig in das Schall- und Wärmedämmungsprofil
eingebettet aber damit nicht unlösbar verbunden ist.
[0013] Nach dem Einschieben des Verbundprofiles V in die Hohlkammer 1a bzw. 2a geschieht
dessen Verbindung mit dem Flügelprofil F bzw. dem Rahmenprofil R des Fensters, der
Türe oder dergl. z.B. in bekannter Weise mittels Schrauben oder dergl.
[0014] Das Fenster etc. kann außer aus Kunststoff, auch aus Metall, Werkstoffkombinationen
oder sonstigen geeigneten Materialien bestehen, während für das Verbundprofil V ein
Armierungselement 4,5 aus Stahl und ein Dämmstoffprofil 3 aus Kunststoffschaum als
geeignetste Kombination erwiesen hat. Auch die Form des Armierungselementes 4,5 kann
von der in den Abbildungen dargestellten abweichen.
[0015] Zur Entsorgung des Fensters, der Türe oder dergl. wird die Verbindung zwischen Verbundprofil
V und dem Flügelprofil F oder dem Rahmenprofil R des Fensters auf einfache Art und
Weise wieder, da keine feste Verbindung zwischen dem aus Metall gefertigten Armierungselement
und dem Dämmstoffprofil besteht. Somit kann das Verbundprofil V aus der Hohlkammer
1a bzw. 2a herausgezogen und anschließend wieder in seine Einzelteile, d.h. Armierungselement
4,5 und Dämmstoffprofil 3 zerlegt und auch von den Fenstermaterialien getrennt entsorgt
werden.
Bezugszeichenliste
[0016]
- F
- Flügelprofil des Fensters
- R
- Rahmenprofil des Fensters
- V
- Verbundprofil
- 1a
- Hohlkammer des Flügelprofiles
- 1b
- Haltesteg links
- 1c
- Haltesteg rechts
- 2a
- Hohlkammer des Rahmenprofiles
- 2b
- Haltesteg links
- 2c
- Haltesteg rechts
- 2d
- Auflage
- 2e
- Haltesteg
- 2f
- Kante
- 2g
- Vorkammer
- 3
- Schall- und Wärmedämmungsprofil
- 3a
- Schlitz links
- 3b
- Schlitz rechts
- 4
- Armierungselement des Flügelprofiles
- 4a
- Verbindungschenkel
- 5
- Armierungselement des Rahmenprofiles
- 5a
- Verbindungsschenkel
1. Fenster, Türe oder dergl., die aus Kunststoffhohlkammerprofilen bestehen, mit einem
in eine der Hohlkammern eingesetzten und mit der Profilwand verbundenen Armierungsprofil
sowie einem in der selben Hohlkammer angeordneten Schall- und Wärmedämmungsprofil,
dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgefertigtes Verbundprofil (V) aus Armierungs-, Schall- und Wärmedämmungsmaterial
in eine Hohlkammer (1a) des Flügelprofiles (F) bzw. (2a) des Rahmenprofiles (R) eingesetzt,
das Verbundprofil (V) im wesentlichen die Form der Hohlkammer (1a,2a) aufweist und
an deren Innenwänden bis auf einen der Verbindung mit der Hohlkammerprofilwand dienenden
Teil des Armierungselementes (4,5) mit dem Dämmprofil (3) anliegt, wobei das Armierungsprofil
(4,5) und das Dämmprofil (3) in getrennten Arbeitsgängen hergestellt sind und das
Armierungsprofil (4,5) außerhalb der Hohlkammer (1a,2a) in vorbereitete Schlitze (3a,3b)
des Dämmprofiles (3) nur eingesteckt ist, ohne mit das beide Profile (3) und (4,5)
miteinander fest verbunden sind.
2. Fenster, Türe oder dergl., nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbundprofil (V) in seiner Lage in der Hohlkammer (1a,2a) durch mehrere
an seinem Armierungselement (4,5) anliegende Haltestege (1b,1c,;2b,2c) fixiert ist.