Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner für den Betrieb eines Wärmeerzeugers gemäss
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus EP-0 780 629 A2 ist ein Brenner bekanntgeworden, der anströmungsseitig aus einem
Drallerzeuger besteht, wobei die hierin gebildete Strömung nahtlos in eine Mischstrecke
übergeführt wird. Dies geschieht anhand einer am Anfang der Mischstrecke zu diesem
Zweck gebildeten Strömungssgeometrie, welche aus Uebergangskanälen besteht, die sektoriell,
entsprechend der Zahl der wirkenden Teilkörper des Drallerzeugers, die Stirnfläche
der Mischstrecke erfassen und in Strömungsrichtung drallförmig verlaufen. Abströmungsseitig
dieser Uebergangskanäle weist die Mischstrecke eine Anzahl Filmlegungsbohrungen auf,
welche eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit entlang der Rohrwand gewährleisten.
Anschliessend folgt eine Brennkammer, wobei der Uebergang zwischen der Mischstrecke
und der Brennkammer durch einen Querschnittssprung gebildet wird, in dessen Ebene
sich eine Rückströmzone oder Rückströmblase bildet. Die Drallstärke im Drallerzeuger
wird denmach so gewählt, dass das Aufplatzen des Wirbels nicht innerhalb der Mischstrecke,
sondern weiter stromab erfolgt, wie oben ausgeführt, im Bereich des Querschnittssprunges.
Der Drallerzeuger erfüllt hier die Funktion einer Vormischstrecke. Dieser besteht
aus mindestens zwei hohlen, kegelförmigen, in Strömungsrichtung ineinandergeschachtelten
Teilkörpern, wobei die jeweiligen Längssymmetrieachsen der einzelnen Teilkörper zueinander
vesetzt verlaufen. Dadurch bilden die benachbarten Wandungen der Teilkörper in deren
Längserstreckung tangentiale Einströmungskanäle für einen Verbrennungsluftstrom, wobei
im von den Teilkörpern gebildeten Innenraum mindestens eine Brennstoffdüse wirkt.
[0003] Obschon dieser Brenner gegenüber denjenigen aus dem vorangegangenen Stand der Technik
eine signifikante Verbesserung hinsichtlich Stärkung der Flammenstabilität, tieferer
Schadstoff-Emissionen, geringerer Pulsationen, vollständigen Ausbrandes, grossen Betriebsbereichs,
guter Querzündung zwischen den verschiedenen Brennern, kompakter Bauweise, verbesserter
Mischung, etc., gewährleistet, zeigt es sich, dass bei der Eindüsung von Brennstoffen
mit einem tieferen Heizwert, sogenannte niederkalorische Brennstoffe, nämlich MBTU-
und LBTU-Gase, durch die Brennstoffdüsen entlang der Lufteintrittskanäle der Gasvordruck
stark ansteigt, was sich in einem tieferen Wirkungsgrad der Anlage, hier einer Gasturbine,
niederschlägt. Darüber hinaus, da diese Brennstoffe hohe H
2- und CO-Anteile aufweisen, steigt die Flammengeschwindigkeit stark an, womit die
Gefahr besteht, dass die Flamme in den Brenner zurückschlägt. Bei einer solchen Konstellation
geht der Brenner in einen Diffusionsmode über, was dann unweigerlich zu hohen NO
x-Emissionen führt. Daneben besteht dann die immanente Gefahr, dass der Brenner zu
überhitzen droht oder sogar Teile davon abbrennen können. Bei zum Stand der Technik
gehörenden Brennern wird der Brennstoff daher möglichst weit stromab eingedüst, damit
die Flamme nicht stromauf zurückschlagen kann. Vielfach wird hier der Brennstoff mit
Wasserdampf oder mit Stickstoff verdünnt, wobei dann aber in beiden Fällen eine Verminderung
des Wirkungsgrades resultiert.
Darstellung der Erfindung
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Brenner der eingangs genannten
Art Vorkehrungen vorzuschlagen, welche eine gute Vermischung beim Einsatz eines niederkalorischen
Brennstoffes, bei minimierten Schadstoff-Emissionen und maximiertem Wirkungsgrad gewährleisten.
[0005] Zu diesem Zweck erhält der Drallerzeuger neben den Lufteintrittskanälen eine zweite
unabhängige Brennstofführung, vorzugsweise als Kanal ausgebildet, durch welche der
niederkalorische Brennstoff herangeführt wird. Dieser wird dann in adäquater Weise
dem Verbrennungsluftstrom zugemischt, und zwar so, dass es zu einer Teilvermischung
der beiden Medien kommt, bevor diese in den weiteren Innenraum des Drallerzeugers
strömen.
[0006] Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass ein solcher Brenner
nunmehr für jeden Brennstoff eingesetzt werden kann. wird der erfindungemässen Brenner
beispielsweise mit einem flüssigen Brennstoff betrieben, so kommt vorzugsweise die
kopfseitig angeordnete Düse zum Einsatz, deren Betriebsweise aus der eingangs genannten
Druckschrift hervorgeht. Bei einem Betrieb mit einem gasförmigen Brennstoff höheren
Heizwertes kommen die Brennstoffdüsen zum Einsatz, welche entlang der tangentialen
Einströmungskanäle am uebergang zum Innenraum angeordnet sind. Und beim Einsatz eines
Brennstoffes niederen Heizwertes kommt die erfindungsgemässe Erweiterung zum Zuge.
Diese Erweiterung des Betriebes des Brenners mit einem niederkalorischen Brennstoff
ist möglich, weil dessen Eindüsung in die Verbrennungsluft um eine Strecke stromauf
des Uebergangs zum Innenraum des Drallerzeugers geschieht.
[0007] Erfindungsgemäss ist eine gute Teilvermischung zwischen dem niederkalorischen Brennstoff
und der Verbrennungsluft gewährleistet.
[0008] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Brennstoff isokinetisch
eingedüst werden kann, womit hohe Turbulenzen zwischen dem eingedüsten Brennstoff
und dem Verbrennungsluftstrom verhindert wird, womit ein Rückschlagen der Flamme nachhaltig
unterdrückt wird.
[0009] Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung
sind in den weiteren Ansprüchen gekennzeichnet.
[0010] Im folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung unwesentlichen Merkmale
sind fortgelassen worden. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit den
gleichen Bezugszeichen versehen. Die Strömungsrichtung der Medien ist mit Pfeilen
angegeben.
Kurze Bezeichnung der Zeichnungen
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen als Vormischbrenner ausgelegten Brenner mit einer Mischstrecke stromab eines
Drallerzeugers,
- Fig.2
- einen Schnitt durch die Ebene II-II des Drallerzeugers, mit einer zusätzlichen stilisierten
Ansicht zwecks Anbringung der Positionen,
- Fig. 3
- eine Ausgestaltung der Uebergangsgeometrie zwischen Drallerzeuger und Mischstrecke,
- Fig. 4
- eine Abrisskante zur räumlichen Stabilisierung der Rückströmzone und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung des Brenners gemäss Fig. 1 mit zusätzlichen Brennstoff-Injektoren.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0012] Fig. 1 zeigt den Gesamtaufbau eines Brenners. Anfänglich ist ein Drallerzeuger 100
wirksam, dessen Ausgestaltung im Zusammenhang mit Fig. 2 näher ersichtlich ist. Die
sich in diesem Drallerzeuger 100 bildende Drallströmung wird anhand einer stromab
desselben vorgesehenen Uebergangsgeometrie nahtlos in ein Uebergangsstück 200 überführt,
dergestalt, dass sich in dieser Zone keine Ablösungsgebiete bilden können. Die Konfiguration
dieser Uebergangsgeometrie wird unter Fig. 3 näher beschrieben.
[0013] Der Drallerzeuger 100 wird nachfolgend unter Heranziehung von Fig. 2 beschrieben.
Dieser besteht aus vier hohlen kegelförmigen Teilkörpern 101, 102, 103, 104 (Vgl.
Fig. 2), die versetzt zueinander ineinandergeschachtelt sind. Die Versetzung der jeweiligen
Mittelachse 101a-104a (Vgl. Fig. 2) zueinander schafft auf jeder Seite einen tangentialen
Einströmungskanal 101b-104b (Vgl. Fig. 2), durch welche eine Verbrennungsluft 115
in Innenraum 118 des Drallererzeugers 100 strömt. Die Kegelform der gezeigten Teilkörper
101-104 in Strömungsrichtung weist einen bestimmten festen Winkel auf. Selbstverständlich,
je nach Betriebseinsatz, können die Teilkörper 101-104 in Strömungsrichtung eine zunehmende
oder abnehmende Kegelneigung aufweisen, ähnlich einer Trompete resp. Tulpe. Die beiden
letztgenannten Formen sind zeichnerisch nicht erfasst, da sie für den Fachmann ohne
weiteres nachempfindbar sind. Die Teilkörper 101-104 weisen einen zylindrischen Anfangsteil
auf, dessen Ausgestaltung unter Fig. 5 näher beschrieben wird. Selbstverständlich
kann der Drallerzeuger 100 rein kegelig, also ohne den zylindrischen Anfangsteil ausgebildet
sein. Die Teilkörper 101-104 weisen je einen nach innen versetzten und ebenfalls tangential
geführten Kanal 121, 122, 123, 124 (Vgl. auch Fig. 2) auf, durch welche ein gasförmiger
Brennstoff 117 herangeführt wird, welcher jeweils über einen axial verlaufenden Einströmungsschlitz
131, der sich parallel oder quasi-parallel zum Verlauf der Teilkörper 101-104 erstreckt,
in die tangentialen verbrennungsluftführenden Einströmungskanäle 101b-104b eingedüst
wird. Der Strömungsquerschnitt und der Verlauf dieses Einströmungsschlitzes 131 ist
dem Druck und der Menge des einzubringenden Brennstoffes 117 angepasst. Die beiden
Ströme, nämlich die Verbrennungsluft 115 und der gasförmige Brennstoff 117, werden
bis zu ihrer ersten Vermischung, die vor der Einströmung derselben in den Innenraum
118 geschieht, eigenständig geführt. Der Brennstoff 117 wird dabei der Verbrennungsluft
115 um eine Strecke stromauf des Uebergangs der tangentialen Einströmungskanäle 101b-104b
in den Innenraum 118 zugemischt. Dadurch wird erreicht, dass sich die beiden Medien
bis zum Eintritt in den Innenraum 118 bereits vorvermischt haben. Konstruktiv lässt
sich dies erreichen, indem die brennstofführenden Kanäle 121-124 dem jeweiligen Teilkörper
101-104 als eigenständige Führungen aufgesetzt sind. Die Durchflussöffnungen der beiden
Medien 115, 117 bis zur Ebene ihrer Vermischung sind so gestaltet, dass sie die Durchströmung
eines ungefähr gleichen Massenstromes zulassen, der immer notwendig ist, wenn der
Brenner mit einem LBTU- oder MBTU-Gas betrieben wird. Vorliegend strömt der gasförmige
Brennstoff 117 aus den gasführenden Kanälen 121-124, wie bereits erwähnt, über die
Einströmungsschlitze 131 auf der Innenseite des Verbrennungsluftstromes 115. Die Vermischungsebene
liegt wie erwähnt um eine Strecke stromauf des Uebergangs der tangentialen Einströmungskanäle
101b-104b in den Innenraum 118. In den Innenraum 118 strömt damit ein vorvermischtes
Gemisch 130 ein. Selbstverständlich kann die Strömungsführung der Medien 115, 117
zueinander vertauscht angeordnet sein. Die Vermischung dieser beiden Medien vor Eintritt
in den Innenraum 118 erfolgt durch die sich dort wechselseitig bildenden Scherkräfte,
was eine recht intensive Teilvermischung ergibt. Die weitere Vormischstrecke in den
Drallerzeuger 100 sorgt dann für die endgültige Bereitstellung eines optimalen homogenen
Gemisches zwischen den beiden Medien 115, 117. Ist die Verbrennungsluft 115 zusätzlich
vorgeheizt oder mit einem rückgeführten Abgas angereichert, so unterstützt dies den
Vermischungsgrad der beiden Medien nachhaltig. Bei der Gestaltung der kegeligen Teilkörper
101-104 hinsichtlich des Kegelwinkels und der Breite der tangentialen Einströmungskanäle
sind an sich enge Grenzen einzuhalten, damit sich das gewünschte Strömungsfeld der
Gemisches am Ausgang des Drallerzeugers 100 einstellen kann.
[0014] Der Drallerzeuger 100 ist des weiteren mit einer zentalen Brennstoffdüse 105 versehen,
welche als Kopfstufe wirkt. Vorzugsweise wird diese Brennstoffdüse mit einem flüssigen
Brennstoff 106 betrieben. Es ist indessen auch möglich, diese Düse mit einem gasförmigen
Brennstoff zu betreiben. Bei der Einbringung eines flüssigen Brennstoffs 106 über
die Düse 105 bildet sich im Kegelhohlraum 118 ein kegeliges Brennstoffprofil 107,
das von der tangential und unter Drall einströmenden Verbrennungsluft 115 ummantelt
wird. Die hier einströmende Verbrennungsluft 115 kann durch das oben beschrieben Gemisch
115/117 ersetzt sein.In axialer Richtung wird die Konzentration des Brennstoffes 106
fortlaufend durch die einströmenden Verbrennungsluft 115 zu einem Gemisch abgebaut.
Selbst beim Einsatz eines flüssigen Brennstoffs 106 über die genannte Düse 105 wird
am Ende des Drallerzeugers 100 die optimale, homogene Konzentration über den Querschnitt
erreicht. Auch hier gilt die Ueberlegegung, dass wenn die Verbrennungsluft 115 vorgeheizt
oder mit einem rückgeführten Abgas angereichert ist, eine Steigerung der Verdampfung
des flüssigen Brennstoffes 106 ergibt.
[0015] Der Drallerzeuger 100 weist ferner entlang der tangentialen Einströmungskanäle 101b-104b
je eine Brennstoffleitung 111-114 auf, durch welche ein Brennstoff 116 strömt, wobei
dieser Brennstoff am Uebergang zum Innenraum 118 über in die Brennstoffleitung integrierte
Oeffnungen in den Verbrennungsluftstrom 115 eingedüst wird. Der Betrieb des Brenners
mit Brennstoff aus den Leitungen 111-114 lässt sich bewerkstelligen, da die tangentialen
brennstofführenden Kanäle 121-124 nicht bis zum Uebergang in den Innenraum 118 des
Drallerzeugers 100 reichen.
[0016] Betreffend die Einbringung der Brennstoffe 106, 116 wird auf die Druckschrift EP-0
321 809 B1 verwiesen, welche einen integrierenden Bestandteil vorliegender Beschreibung
darstellt. Die Einleitung des niederkalorischen Brennstoffes 117 in den Verbrennungsluftstrom
115 kann durch in den Figuren nicht näher dargestellte Strömungshilfen verbessert
werden. Im Vordergrund stehen hier Leitschaufeln, welche beispielsweise im Einströmungsschlitz
131 angeordnet sind und so eine Kanalisierung des niederkalorischen Brennstoffes übernehmen,
womit eine bessere Teilvermischung resultiert.
[0017] Die Anzahl der kegelförmigen Teilkörper 101-104 ist nicht auf vier beschränkt. Drallerzeuger
mit bloss zwei tangentialen Einströmungskanälen sind auch möglich.
[0018] Das Uebergangsstück 200 ist abströmungsseitig der Uebergangsgeometrie (Vgl. Fig.
3) durch ein Mischrohr 20 verlängert, wobei beide Teile die eigentliche Mischstrecke
220 bilden. Selbstverständlich kann die Mischstrecke 220 aus einem einzigen Stück
bestehen, d.h. dann, dass das Uebergangsstück 200 und das Mischrohr 20 zu einem einzigen
zusammenhängenden Gebilde verschmelzen, wobei die Charakteristiken eines jeden Teils
erhalten bleiben. Werden Uebergangsstück 200 und Mischrohr 20 aus zwei Teilen hergestellt,
so sind diese durch einen Buchsenring 10 verbunden, wobei der gleiche Buchsenring
10 kopfseitig als Verankerungsfläche für den Drallerzeuger 100 dient. Ein solcher
Buchsenring 10 hat darüber hinaus den Vorteil, dass verschiedene Mischrohre eingesetzt
werden können, ohne an der Grundkonfiguration etwas ändern zu müssen. Abströmungsseitig
des Mischrohres 20 befindet sich der eigentliche Brennraum 30 einer Brennkammer, welche
hier lediglich durch ein Flammrohr gezeigt wird. Die Mischstrecke 220 erfüllt weitgehend
die Aufgabe, dass stromab des Drallerzeugers 100 eine definierte Strecke bereitgestellt
wird, in welcher eine perfekte Vormischung von Brennstoffen verschiedener Art erzielt
werden kann. Diese Mischstrecke, also vordergründig das Mischrohr 20, ermöglicht des
weiteren eine verlustfreie Strömungsführung, so dass sich auch in Wirkverbindung mit
der Uebergangsgeometrie zunächst keine Rückströmzone oder Rückströmblase bilden kann,
womit über die Länge der Mischstrecke 220 auf die Mischungsgüte für alle Brennstoffarten
Einfluss ausgeübt werden kann. Diese Mischstrecke 220 hat aber noch eine andere Eigenschaff,
welche darin besteht, dass in ihr selbst das Axialgeschwindigkeits-Profil ein ausgeprägtes
Maximum auf der Achse besitzt, so dass eine Rückzündung der Flamme aus der Brennkammer
nicht möglich ist. Allerdings ist es richtig, dass bei einer solchen Konfiguration
diese Axialgeschwindigkeit zur Wand hin abfällt. Um Rückzündung auch in diesem Bereich
zu unterbinden, wird das Mischrohr 20 in Strömungs- und Umfangsrichtung mit einer
Anzahl regelmässig oder unregelmässig verteilter Bohrungen 21 verschiedenster Querschnitte
und Richtungen versehen, durch welche eine Luftmenge in das Innere des Mischrohres
20 strömt, und entlang der Wand im Sinne einer Filmlegung eine Erhöhung der Durchfluss-Geschwindigkeit
induzieren. Diese Bohrungen 21 können auch so ausgelegt werden, dass sich an der Innenwand
des Mischrohres 20 mindestens zusätzlich noch eine Effusionskühlung einstellt. Eine
andere Möglichkeit eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Gemisches innerhalb des Mischrohres
20 zu erzielen, besteht darin, dass dessen Durchflussquerschnitt abströmungsseitig
der Uebergangskanäle 201, welche die bereits genannten Uebergangsgeometrie bilden,
eine Verengung erfährt, wodurch das gesamte Geschwindigkeitsniveau innerhalb des Mischrohres
20 angehoben wird. In der Figur verlaufen diese Bohrungen 21 unter einem spitzen Winkel
gegenüber der Brennerachse 60. Des weiteren entspricht der Auslauf der Uebergangskanäle
201 dem engsten Durchflussquerschnitt des Mischrohres 20. Die genannten Uebergangskanäle
201 überbrücken demnach den jeweiligen Querschnittsunterschied, ohne dabei die gebildete
Strömung negativ zu beeinflussen. Wenn die gewählte Vorkehrung bei der Führung der
Rohrströmung 40 entlang des Mischrohres 20 einen nicht tolerierbaren Druckverlust
auslöst, so kann hiergegen Abhilfe geschaffen werden, indem am Ende dieses Mischrohres
ein in der Figur nicht gezeigter Diffusor vorgesehen wird. Am Ende des Mischrohres
20 schliesst sich sodann eine Brennkammer (Brennraum 30) an, wobei zwischen den beiden
Durchflussquerschnitten ein durch eine Brennerfront 70 gebildeter Querschnittssprung
vorhanden ist. Erst hier bildet sich eine zentrale Flammenfront mit einer Rückströmzone
50, welche gegenüber der Flammenfront die Eigenschaften eines körperlosen Flammenhalters
aufweist. Bildet sich innerhalb dieses Querschnittssprunges während des Betriebes
eine strömungsmässige Randzone, in welcher durch den dort vorherrschenden Unterdruck
Wirbelablösungen entstehen, so führt dies zu einer verstärkten Ringstabilisation der
Rückströmzone 50. Stirnseitig weist der Brennraum 30, soweit dieser Ort nicht durch
andere Vorkehrungen, beispielsweise durch Pilotbrenner, belegt ist, eine Anzahl Oeffnungen
31 auf, durch welche eine Luftmenge direkt in den Querschnittssprung strömt, und dort
unter anderen dazu beiträgt, dass die Ringstabilisation der Rückströmzone 50 gestärkt
wird. Danebst darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Erzeugung einer stabilen Rückströmzone
50 eine ausreichend hohe Drallzahl in einem Rohr erfordert. Ist eine solche zunächst
unerwünscht, so können stabile Rückströmzonen durch die Zufuhr kleiner stark verdrallter
Luftströmungen am Rohrende, beispielsweise durch tangentiale Oeffnungen, erzeugt werden.
Dabei geht man hier davon aus, dass die hierzu benötigte Luftmenge in etwa 5-20% der
Gesamtluftmenge beträgt. Was die Ausgestaltung der Brennerfront 70 am Ende des Mischrohres
20 zur Stabilisierung der Rückströmzone oder Rückströmblase 50 betrifft, wird auf
die Beschreibung unter Fig. 4 verwiesen.
[0019] Fig. 3 zeigt das Uebergangsstück 200 in dreidimensionaler Ansicht. Die Uebergangsgeometrie
ist für einen Drallerzeuger 100 mit vier Teilkörpern, entsprechend der Fig. 1, 2 aufgebaut.
Dementsprechend weist die Uebergangsgeometrie als natürliche Verlängerung der stromauf
wirkenden Teilkörper vier Uebergangskanäle 201 auf, wodurch die Kegelviertelfläche
der genannten Teilkörper verlängert wird, bis sie die Wand des Mischrohres schneidet.
Die gleichen Ueberlegungen gelten auch, wenn der Drallerzeuger aus einem anderen Prinzip,
als den unter Fig. 1, 2 beschriebenen, aufgebaut ist. Die nach unten in Strömungsrichtung
verlaufende Fläche der einzelnen Uebergangskanäle 201 weist eine in Strömungsrichtung
spiralförmig verlaufende Form auf, welche einen sichelförmigen Verlauf beschreibt,
entsprechend der Tatsache, dass sich vorliegend der Durchflussquerschnitt des Uebergangsstückes
200 in Strömungsrichtung konisch erweitert. Der Drallwinkel der Uebergangskanäle 201
in Strömungsrichtung ist so gewählt, dass der Rohrströmung anschliessend bis zum Querschnittssprung
am Brennkammereintritt noch eine genügend grosse Strecke verbleibt, um eine perfekte
Vormischung mit dem eingedüsten Brennstoff zu bewerkstelligen. Ferner erhöht sich
durch die oben genannten Massnahmen auch die Axialgeschwindigkeit an der Mischrohrwand
stromab des Drallerzeugers. Die Uebergangsgeometrie und die Massnahmen im Bereich
des Mischrohres bewirken eine deutliche Steigerung des Axialgeschwindigkeitsprofils
zum Mittelpunkt des Mischrohres hin, so dass der Gefahr einer Frühzündung entscheidend
entgegengewirkt wird.
[0020] Fig. 4 zeigt die bereits angesprochene Abrisskante, welche am Brenneraustritt gebildet
ist. Der Durchflussquerschnitt des Rohres 20 erhält in diesem Bereich einen Uebergangsradius
R, dessen Grösse grundsätzlich von der Strömung innerhalb des Rohres 20 abhängt. Dieser
Radius R wird so gewählt, dass sich die Strömung an die Wand anlegt und so die Drallzahl
stark ansteigen lässt. Quantitativ lässt sich die Grösse des Radius R so definieren,
dass dieser > 10% des Innendurchmessers d des Rohres 20 beträgt. Gegenüber einer Strömung
ohne Radius vergrössert sich nun die Rückströmblase 50 gewaltig. Dieser Radius R verläuft
bis zur Austrittsebene des Rohres 20, wobei der Winkel β zwischen Anfang und Ende
der Krümmung < 90° beträgt. Entlang des einen Schenkels des Winkels β verläuft die
Abrisskante A ins Innere des Rohres 20 und bildet somit eine Abrissstufe S gegenüber
dem vorderen Punkt der Abrisskante A, deren Tiefe > 3 mm beträgt. Selbstverständlich
kann die hier parall zur Austrittsebene des Rohres 20 verlaufende Kante anhand eines
gekrümmten Verlaufs wieder auf Stufe Austrittsebene gebracht werden. Der Winkel β',
der sich zwischen Tangente der Abrisskante A und Senkrechte zur Austrittsebene des
Rohres 20 ausbreitet, ist gleich gross wie Winkel β. Die Vorteile dieser Ausbildung
dieser Abrisskante gehen aus EP-0 780 629 A2 unter Dem Kapitel "Darstellung der Erfindung''
hervor. Eine weitere Ausgestaltung der Abrisskante zum selben Zweck lässt sich mit
brennkammerseitigen torusähnlichen Einkerbungen erreichen. Diese Druckschrift ist
einschliessend des dortigen Schutzumfanges was die Abrisskante betrifft ein intergrierender
Bestandteil vorliegender Beschreibung.
[0021] Fig. 5 zeigt eine schematische Ansicht des Brenners gemäss Fig. 1, wobei hier insbesondere
auf die Umspülung einer zentral angeordneten Brennstoffdüse 105 und auf die Wirkung
von Brennstoff-Injektoren 170 hingewiesen wird. Die Wirkungsweise der restlichen Hauptbestandteile
des Brenners, nämlich Drallerzeuger 100 und Uebergangsstück 200 ist weiter oben näher
beschrieben worden. Die Brennstoffdüse 105 wird mit einem beabstandeten Ring 190 ummantelt,
in welchem eine Anzahl in Umfangsrichtung disponierter Bohrungen 161 gelegt sind,
durch welche eine Luftmenge 160 in eine ringförmige Kammer 180 strömt und dort die
Umspülung der Brennstofflanze vornimmt. Diese Bohrungen 161 sind schräg nach vorne
angelegt, dergestalt, dass eine angemessene axiale Komponente auf der Brennerachse
60 entsteht. In Wirkverbindung mit diesen Bohrungen 161 sind zusätzliche Brennstoff-Injektoren
170 vorgesehen, welche eine bestimmte Menge vorzugsweise eines gasförmigen Brennstoffes
in die jeweilige Luftmenge 160 eingeben, dergestalt, dass sich im Mischrohr 20 eine
gleichmässige Brennstoffkonzentration 150 über den Strömungsquerschnitt einstellt,
wie die Darstellung in der Figur versinnbildlichen will. Genau diese gleichmässige
Brennstoffkonzentration 150, insbesondere die starke Konzentration auf der Brennerachse
60 sorgt dafür, dass sich eine Stabilisierung der Flammenfront am Ausgangs des Brenners
einstellt, womit aufkommende Brennkammerpulsationen vermieden werden.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 10
- Buchsenring
- 20
- Mischrohr, Teil der Mischstrecke 220
- 21
- Bohrungen, Oeffnungen
- 30
- Brennkammer, Brennraum
- 31
- Oeffnungen
- 40
- Strömung, Rohrströmung im Mischrohr, Hauptströmung
- 50
- Rückströmzone, Rückströmblase
- 60
- Brennerachse
- 100
- Drallerzeuger
- 101-104
- Kegelförmige Teilkörper
- 101a-104a
- Mittelachsen, Längssymmetrieachsen der Teilkörper
- 101b,-104b
- Tangentiale Einströmungskanäle
- 105
- Brennstoffdüse
- 106
- Brennstoff, flüssiger Brennstoff
- 107
- Brennstoffeindüsungsprofil
- 111-114
- Brennstoffleitungen
- 115
- Verbrennungsluft (Verbrennungsluftstrom)
- 116
- Brennstoff, Brennstoffeindüsung aus den Leitungen 111-114
- 117
- Brennstoff, niederkalorischer Brennstoff
- 121-124
- Tangentiale Kanäle zur Führung eines Brennstoffes
- 130
- Gemisch
- 150
- Brennstoffkonzentration
- 160
- Luftmenge, Mischluft
- 161
- Bohrungen, Oeffnungen
- 170
- Brennstoff-Injektoren
- 180
- Ringförmige Luftkammer
- 190
- Ring
- 200
- Uebergangsstück, Teil der Mischstrecke 220
- 201
- Uebergangskanäle
- 220
- Mischstrecke
1. Brenner zum Betrieb eines Wärmeerzeugers, wobei der Brenner im wesentlichen aus einem
Drallerzeuger mit mindestens zwei tangential wirkenden Einströmungskanäle für einen
Verbrennungsluftstrom, aus Mitteln zur Eindüsung mindestens eines Brennstoffes in
den Verbrennungsluftstrom besteht, wobei stromab des Drallerzeugers eine Mischstrecke
angeordnet ist, welche innerhalb eines ersten Streckenteils in Strömungsrichtung eine
Anzahl Uebergangskanäle zur Ueberführung einer im Drallerzeuger gebildeten Strömung
in ein stromab dieser Uebergangskanäle nachgeschaltetes Mischrohr aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass in Wirkverbindung mit mindestens einem tangentialen Einströmungskanal
(101b-104b) ein zweiter parallel oder quasi-parallel verlaufender brennstofführender
Kanal (121-124) angeordnet ist, und dass der brennstofführende Kanal (121-124) um
eine Strecke stromauf des Ueberganges des tangentialen Einströmungskanals (101b-104b)
in einen Innenraum (118) des Drallerzeugers (100) endet.
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der brennstofführende Kanal
(121-124) mit einem Einströmungsschlitz (131) in den tangentialen Einströmungskanal
(101b-104b) endet.
3. Brenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einströmungsschlitz (131)
mit Strömungshilfsmitteln ausgestattet ist.
4. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drallerzeuger (100) aus
mindestens zwei hohlen, kegelförmigen, in Strömungsrichtung ineinandergeschachtelten
Teilkörpern (101-104) besteht, dass die jeweiligen Längssymmetrieachsen (101a-104a)
dieser Teilkörper zueinander versetzt verlaufen, dergestalt, dass die benachbarten
Wandungen der Teilkörper in deren Längserstreckung tangentiale Einströmungskanäle
(101b-104b) für die Einströmung einen Verbrennungsluftstromes (115) in den Innenraum
(118) bilden, und dass im von den Teilkörpern (101-104) gebildeten Innenraum (108)
weitere Brennstoffdüsen (105, 116) wirkbar sind.
5. Brenner nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner über
die brennstofführenden Kanäle (121-124) mit einem niederkalorischen gasförmigen Brennstoff
(117), über Brennstoffleitungen (111-114) entlang des Ueberganges der tangentialen
Einströmungskanäle (101b-104b) in den Innenraum (118) mit einem hochkalorischen gasförmigen
Brennstoff (116) und über eine zentrale kopfseitig des Drallerzeugers (100) angeordnete
Brennstoffdüse (105) mit einem flüssigen Brennstoff (106) betreibbar ist.
6. Brenner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilkörper (101-104) in
Strömungsrichtung einen festen Kegelwinkel, oder eine zunehmende Kegelneigung, oder
eine abnehmende Kegelneigung aufweisen.
7. Brenner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilkörper (101-104) spiralförmig
ineinandergeschachtelt sind.
8. Brenner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die kopfseitig angeordnete Brennstoffdüse
(105) von einem konzentrischen Ring (190) ummantelt ist, dass dieser Ring (190) eine
Anzahl in Umfangsrichtung angeordneter Bohrungen (161) aufweist, und dass in eine
durch die Bohrungen (161) strömende Luftmenge (160) ein weiterer Brennstoff (161)
eindüsbar ist.
9. Brenner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrungen (161) schräg nach
vorne gerichtet sind.
10. Brenner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffdüse (105) von
einer ringförmiger Luftkammer (180) umgeben ist.
11. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Uebergangskanäle
(201) in der Mischstrecke (220) der Anzahl der vom Drallerzeuger (100) gebildeten
Teilströme entspricht.
12. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das den Uebergangskanälen (201)
nachgeschaltete Mischrohr (20) in Strömungs- und Umfangsrichtung mit Oeffnungen (21)
zur Eindüsung eines Luftstromes ins Innere des Mischrohres (20) versehen ist.
13. Brenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Oeffnungen (21) unter einem
spitzen Winkel gegenüber der Brennerachse (60) des Mischrohres (20) verlaufen.
14. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchflussquerschnitt des
Mischrohres (20) stromab der Uebergangskanäle (201) kleiner, gleich gross oder grösser
als der Querschnitt der im Drallerzeuger (100) gebildeten Strömung (40) ist.
15. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass stromab der Mischstrecke (220)
ein Brennraum (30) angeordnet ist, dass zwischen der Mischstrecke (220) und dem Brennraum
(30) ein Querschnittssprung vorhanden ist, der den anfänglichen Strömungsquerschnitt
des Brennraumes (30) induziert, und dass im Bereich dieses Querschnittssprunges eine
Rückströmzone (50) wirkbar ist.
16. Brenner nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass stromauf der Rückströmzone
(50) ein Diffusor und/oder eine Venturistrecke vorhanden ist.
17. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischrohr (20) brennraumseitig
(30) eine Abrisskante (A) aufweist.