[0001] Die Erfindung betrifft ein Heizgerät, insbesondere ein motorunabhängig betreibbares
Fahrzeugheizgerät, mit einem Brenner, der über eine Zweistoffdüse mit Brennstoff und
Luft versorgt wird und eine Brennkammer umfaßt, und mit einem mehrstufigen Verdichter
zum Verdichten der Luft.
[0002] Zweistoffdüsen weisen üblicherweise in konzentrischer Anordnung eine Bohrung und
eine Ringkammer auf, wobei entweder der Bohrung oder der Ringkammer Brennstoff mittels
einer Dosierpumpe zugeführt und durch den Luftmassenstrom zerstäubt wird, der über
die anderen Düsendurchtrittsöffnung, den Ringkanal bzw. die Bohrung zugeführt wird.
[0003] Es ist ferner aus der DE-AS 2 135 093 bekannt, bei einem Heizgerät den gesamten zur
Verbrennung notwendigen Luftmassenstrom mittels einer zweistufigen Strömungsmaschine
zu verdichten und über eine Düse in die Brennkammer einzutragen. Nachteilig hierbei
ist, daß für einen großen Volumenstrom ein hoher Druck erforderlich ist, der einen
entsprechend hohen Energieaufwand bedingt. Die damit verbundene große Strömungsgeschwindigkeit
würde an einer Zweistoffdüse zu Startproblemen, einem hohen Geräusch und hohen Druckverlusten
führen.
[0004] Bekannt ist außerdem ein derartiges Heizgerät mit einer eine Zweistoffdüse aufweisendem
Brenner, bei welchem der der Brennstoffzerstäubungs-Luftmassenstrom getrennt von dem
übrigen für die Verbrennung notwendigen Luftmassenstrom über einen volumetrischen
Verdichter, einen Kompressor, auf ein höheres Druckniveau verdichtet wird. Nachteilig
hieran sind die hohen Kosten, die Anfälligkeit und der entsprechende Wartungsaufwand
des Kompressors und das hohe Geräusch des Kompressors
[0005] Angesichts dieses Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Heizgerät der im Oberbegriff des Anspruchs genannten Art zu schaffen, das kostengünstig,
geräuscharm und sicher betreibbar ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kernzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Mit anderen Worten sieht die Erfindung eine Luftführung des eine Zweistoffdüse aufweisenden
Brenners in Verbindung mit einem mehrstufigen Verdichter vor, bei der in einer ersten
Stufe der gesamte für die Verbrennung benötigte Luftmassenstrom auf ein unteres Druckniveau
verdichtet wird. woraufhin dieser Luftmassenstrom aufgeteilt wird, und wobei ein Teilstrom
der Brennkammer direkt und der andere Teilstrom nach einer zusätzlichen Verdichtung
als Zerstäubungsluftmassenstrom der Zweistoffdüse zugeführt wird. Die erfindungsgemäße
Luftführung des Brenners ermöglicht eine Anpassung des Zerstäubungsluftstroms an die
jeweiligen Düsenerfordernisse, ohne daß dadurch die für die Verbrennung benötigte
Luftmenge beeinflußt wird. Da erfindungsgemäß nicht der gesamte Luftmassenstrom auf
ein hohes Druckniveau angehoben wird, sondern nur derjenige Teil des Luftmassenstrom,
der zur Zerstäubung des Brennstoffs in der Zweistoffdüse dient, ist weniger Energie
erforderlich als bei dem vorstehend genannten Stand der Technik. Dadurch ist eine
höhere Startsicherheit erreichbar. Außerdem zeichnet sich das erfindungsgemäße Heizgerät
durch die spezielle Luftführung im Vergleich zu dem vorstehend genannten Stand der
Technik, der einen Kompressor erfordert, durch einen günstigen Gestehungspreis sowie
durch eine Wartungsfreiheit über die Motorlebensdauer hinweg aus. Im Gegensatz zu
der volumetrischen Verdichtung beim Stand der Technik in einem Kompressor, dessen
Betrieb mit einem hohen Geräusch verbunden ist, zeichnet sich die erfindungsgemäße
Luftführung durch ein niedriges Geräusch aus.
[0008] Vorteilhaft ist ferner, daß sämtliche Verdichterstufen auf einer einzigen Motorwelle
angeordnet werden und mit derselben Drehzahl arbeiten können.
[0009] Entsprechend den jeweiligen Anforderungen genügt zur Vorverdichtung des gesamten
Luftmassenstroms eine einzige Verdichterstufe. Alternativ hierzu können mehrere Verdichterstufen
zu diesem Zweck zum Einsatz gelangen. Dasselbe gilt für die Nachverdichtung für den
als Brennstoffzerstäubungs-Luftmassenstrom verwendeten Teilstrom.
[0010] Zur Optimierung einer Ansteuerung des Brenners ist ferner vorteilhafterweise vorgesehen,
parallel zur zweiten Verdichterstufe eine Umgehungsleitung zu schalten.
[0011] Bei dem mehrstufigen Verdichter handelt es sich bevorzugt um ein mehrstufiges Gebläse,
beispielsweise ein entsprechend ausgelegtes Ringkanalgebläse.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert;
die einzige Figur der Zeichnung zeigt schematisch die Strömungsführung vor dem Brenner
des erfindungsgemäßen Heizgeräts.
[0013] Von dem erfindungsgemäßen Heizgerät sind in der Figur lediglich die Brennkammer 1,
die Zweistoffdüse 2 des Brenners, die in die Brennkammer 1 ragt, und ein zweistufiger
Verdichter in Gestalt eines Gebläses mit einer ersten Gebläsestufe 3 und einer zweiten
Gebläsestufe 4 gezeigt.
[0014] Der ersten Gebläsestufe 3 wird erfindungsgemäß der gesamte zur Verbrennung in der
Brennkammer 1 erforderliche Luftmassenstrom m
o zugeführt, wie schematisch durch eine Luftzuleitung 5 gezeigt. In der ersten Geblasestufe
3 wird der Luftmassenstrom auf ein erstes relativ niedriges Druckniveau verdichtet,
und dieser verdichtete Luftmassenstrom wird folgend auf den Ausgang 6 der ersten Gebläsestufe
3 in zwei Teilströme aufgeteilt, von denen ein Sekundärluft-Teilstrom m
2 über eine Leitung 7 der Brennkammer 1 direkt, also ohne über den Umweg über die Zweistoffdüse
2 zugeführt wird. Zu diesem Zweck ist die Leitung 7 mit einem Einlaß 8 der Brennkammer
im Bereich der Zweistoffdüse 2 verbunden. Ein Primärluft-Teilstrom m
1 des in der ersten Gebläsestufe 3 verdichteten bzw. vorverdichteten Luftmassenstroms
m
o wird über eine Leitung 9 der zweiten Gebläsestufe 4 zugeführt. Die zweite Gebläsestufe
4 dient zur Nachverdichtung des Primärluft-Teilstroms m
1 auf ein höheres Druckniveau p
1 als das Druckniveau p
2 des Sekundär-Teilstroms m
2 der direkt in die Brennkammer 1 eingespeist wird. Der am Ausgang 10 der zweiten Gebläsestufe
4 anliegende nachverdichtete Primärluft-Teilstrom m
1 wird über eine Leitung 11 einem Zerstäubungsanschluß 12 der Zweistoffdüse 2 zugeführt.
In der dargestellten Ausführungsform mündet der Zerstäubungsanschluß 12 in einen Ringkanal
13 der Zweistoffdüse 2, der eine Düsenbohrung 14 konzentrisch umgibt, die in Verbindung
mit einer Brennstoffzuleitung 15 steht.
[0015] Ferner ist eine Bypaß- bzw. Umgehungsleitung 16 vorgesehen, die in der Figur strichliert
gezeigt und parallel zu der zweiten Gebläsestufe 4 geschaltet ist, und damit wahlweise
die mit dem Eingang der zweiten Gebläsestufe 4 verbundene Leitung 9 mit der Leitung
11 am Ausgang 10 der zweiten Gebläsestufe verbindet. Durch ein Regelventil 17 in der
Bypaßleitung 16 kann der Anteil der hochverdichteten Primärluft den jeweiligen Betriebsbedingungen
angepaßt werden. Insbesondere ist eine Reduzierung in der Startphase realisierbar.
Die Bypaßleitung 16 kann auch ersetzt werden durch ein Regelventil 18 an der Abzweigstelle
der Leitung 9 von der Leitung 7, sodaß dort der Anteil von Primär- zu Sekundärluft
in bestimmten Grenzen veranderbar ist.
[0016] Bevorzugt sind die ersten und zweiten Gebläsestufen 3 und 4 auf einer gemeinsamen
Motorwelle angeordnet und werden mit derselben Drehzahl angetrieben. Die anteilsmäßige
Aufteilung des die ersten Geblasestufe 3 verlassenden vorverdichteten bzw. auf ein
erstes niedriges Druckniveau verdichteten Luftmassenstroms in die zwei Teilströme
erfolgt über eine entsprechende Dimensionierung der beiden Gebläsestufen 3 und 4 bzw.
die Dimensionierung der Zweistoffdüse 2 und gegebenenfalls mit Hilfe der Umgehungsleitung
16 oder der Regelventile 17 bzw. 18. Die erfindungsgemäße, in der Figur dargestellte
Luftfürung des Brenners des erfindungsgemäßen Heizgeräts erlaubt eine Anpassung des
Zerstäubungsluftstroms an die jeweiligen Düsenerfordernisse ohne Beeinflussung der
für die Verbrennung benötigten gesamten Luftmenge. Ein weiterer Vorteil besteht darin,
daß die erfindungsgemäße Luftführung einen niedrigen Energieaufwand erfordert. Eine
Wartung ist während der Lebensdauer des Motors zum Antrieb der beiden Gebläsestufen
3 und 4 nicht erforderlich. Die erfindungsgemäße aufgeteilte zweistufige Verdichtung
des gesamten Luftmassenstroms führt zu einem niedrigeren Geräusch als bei bisherigen
Brennern.
[0017] Bei einem Heizgerät mit etwa 5 kW Heizleistung wird in der ersten Gebläsestufe 3
bei Vollast ein Luftmassenstrom m
0 von etwa 9,5 m
3/h auf einen Druck p
2 von etwa 18 hPa über dem Atmosphärendruck p
0 verdichtet. Davon wird ein Teilstrom m
2 von etwa 8 bis 9 m
3/h über die Leitung 7 unmittelbar der Brennkammer 1 als Sekundärluft zugeführt. Der
Kleinere Teilstrom m
1 von etwa 0,5 bis 1,5 m
3/h wird in der zweiten Gebläsestufe 4 auf einen Druck p
1 von etwa 70 ...100 hPa weiter verdichtet und über den Zerstäubungsanschluß 12 als
Primär- oder Zerstäubungsdruckluft der Zweistoffdüse 2 zugeführt. Das Verhältnis von
Primär- zu Sekundärluft beträgt somit zwischen 0,05 und 0,20, vorzugsweise 0,08 bis
0,12.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Brennkammer
- 2
- Zweistoffdüse
- 3
- erste Gebläsestufe
- 4
- zweite Gebläsestufe
- 5
- Luftzuleitung
- 6
- Ausgang der ersten Gebläsestufe
- 7
- Leitung
- 8
- Einlaß
- 9
- Leitung
- 10
- Ausgang der zweiten Gebläsestufe
- 11
- Leitung
- 12
- Zerstäubungsanschluß
- 13
- Ringkanal
- 14
- Düsenbohrung
- 15
- Brennstoffzuleitung
- 16
- Umgehungsleitung
- 17
- Regelventil
- 18
- Regelventil
- mo
- gesamter Brennluftmassenstrom
- m1
- Primärluft-Teilstrom
- m2
- Sekundärluft-Teilstrom
- p1
- Druck in m1
- p2
- Druck in m2
1. Heizgerät, insbesondere motorunabhängig betreibbares Fahrzeugheizgerät, mit einem
Brenner, der über eine Zweistoffdüse (2) mit Brennstoff und Luft versorgt wird und
eine Brennkammer (1) umfaßt, und mit einem mehrstufigen Verdichter (3, 4) zum Verdichten
der Luft, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einer ersten Verdichterstufe (3) der gesamte für die Verbrennung in
der Brennkammer (1) erforderliche Luftmassenstrom (mo) zur Verdichtung auf ein erstes Druckniveau (p2) zugeführt wird, und daß der derart verdichtete Luftmassenstrom in einen der Brennkammer
(1) direkt zugeführten Sekundärluft-Teilstrom (m2) und einen Primärluft-Teilstrom (m1) aufgeteilt wird, welcher in zumindest einer zweiten Verdichterstufe (4) auf ein
zweites Druckniveau (p1) verdichtet und der Zweistoffdüse (2) als Brennstoffzerstäubungs-Luftrnassenstrom
zugeführt wird.
2. Heizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichterstufen (3, 4) unterschiedliche Druckverhältnisse (p2/p0 bzw. p1/p2) bereitstellen.
3. Heizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Primärluft-Teilstroms (m1) veränderbar ist.
4. Heizgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur zweiten Verdichterstufe (4) eine Umgehungsleitung (16) geschaltet
ist, in der ein Regelventil (17) angeordnet ist.
5. Heizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Verzweigungsstelle von Primärluft-Teilstrom (m1) und Sekundärluft-Teilstrom (m2) ein Regelventil (18) angeordnet ist.
6. Heizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Primärluft-Teilstrom zu Sekundärluft-Teilstrom vorteilhaft

, insbesondere

beträgt.
7. Heizgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mehrstufige Verdichter (3, 4) ein mehrstufiges Ringkanalgebläse ist.