[0001] Die Erfindung handelt von Behälter für gegurtete Munition, in dem diese zwischen
Zwischenwänden Schleifen bildet, wobei der Behälter einen Boden und Wände aufweist.
Derartige Behälter werden für Schnell feuerwaffen größerer Kaliber eingesetzt, vorwiegend,
aber nicht ausschließlich, in Gefechtsfahrzeugen. Bei diesen kommt es darauf an, möglichst
viel Munition so platzsparend wie möglich unterzubringen um leichtes Ausziehen des
Gurtes aus dem Behälter zu ermöglichen.
[0002] Ein gattungsgemäßer Behälter ist aus der DE 31 16 073 A1 bekannt. Bei diesem jedoch
hängen die Schleifen zwischen Trennwänden und der Behälter muß zur Ermöglichung des
Ausziehens in dem Maße, in dem einzelne Schleifen ausgezogen sind, verfahren werden.
Das erfordert einen zusätzlichen Antrieb und eigene Synchronisierungs- und Steuervorrichtungen
für diesen Antrieb. Zudem erfordert die hängende Anordnung beim Ausziehen erhebliche
und stark variierende Kräfte.
[0003] Weiters ist aus der US Patentschrift 2,710,561 ein gattungsgemäßer Behälter bekannt,
in dem die Schleifen zwischen Trennwänden hängen, der aber nicht verfahrbar ist. Dieser
benötigt Klinken, um ein Zurückfallen der die Schleifen bildenden Munition durch ihr
Eigengewicht zu verhindern.
[0004] Es ist Ziel der Erfindung, einen gattungsgemäßen Behälter so auszubilden, daß leichtes
Ausziehen gewährleistet ist. Dazu ist erfindungsgemäß die gegurtete Munition in dem
Behälter auf dem Boden stehend gelagert, gleitet beim Abziehen mit ihrem Boden auf
diesem und weist eine Wand eine vertikal gerichtete Austrittsöffnung für diese auf.
Dadurch sind die Ausziehkräfte wesentlich kleiner und gleichmäßiger, was in Versuchen
nachgewiesen werden konnte. Diese geringen Ausziehkräfte erlauben es, den Gurt trotz
des feststehenden Behälters an einer ortsfesten Öffnung abzuziehen, obwohl die gegurtete
Munition dabei an den exponierten, die anderen Schleifen bildenden Patronen vorbeigezogen
werden muß.
[0005] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist der Boden einen Kunststoffbelag
geringen Reibwertes auf (Anspruch 2). Dieser verringert die zum Ausziehen erforderliche
Kraft weiter. Dadurch kann in vielen Fällen auf ein Sternrad verzichtet werden, der
Lademechanismus der Waffe kann die so verringerte Reibung überwinden.
[0006] In einer anderen Ausführungsform ist zwar an der Austrittsöffnung ein Sternrad zum
Ausziehen der gegurteten Munition vorgesehen, jedoch kann dieses und sein Antrieb
wegen der geringen Kräfte sehr leicht ausgebildet werden. Zur Erleichterung des Ladens
wird mit Vorteil ein abnehmbarer Deckel vorgesehen (Anspruch 3).
[0007] Die Richtung der Zwischenwände kann den räumlichen Gegebenheiten und der Anordnung
im Fahrzeug angepasst werden. Wenn die Zwischenwände parallel zu den Seitenwänden
angeordnet sind (Anspruch 4), sind die Ausziehkräfte bei vollem Behälter, somit bei
Feuerbeginn, am geringsten.
[0008] Bei Einsatz in Gefechtsfahrzeugen besteht bei starker Neigung die Gefahr, daß sich
einzelne Trume verschieben. Das wird verhindert, indem die Zwischenwände an einer
Seite horizontale Führungen mit halbrunden Ausnehmungen und gerundeten Übergängen
aufweisen (Anspruch 5). Dadurch, daß die Führungen nur an einer Seite - nämlich an
der des von hinten nach vorne abgezogenen Trumes einer Schleife - angeordnet und gerundet
sind, hindern sie die Patronen am Verrutschen, ohne jedoch das Ausziehen zu behindern.
[0009] In einer vorteilhaften Weiterbildung weisen die Zwischenwände an ihrem freien Ende
Umlenkrollen auf (Anspruch 6). Diese erleichtern das Ausziehen der gegurteten Munition,
vor allem wenn die jeweilige Schleife weit von der Austrittsöffnung entfernt ist.
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben und erläutert.
Es stellen dar:
- Fig.1:
- Einen Horizontalschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel,
- Fig.2:
- einen Vertikalschnitt nach II-II in Fig.1.
- Fig.3:
- einen Horizontalschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel,
- Fig.4:
- einen Vertikalschnitt nach IV-IV in Fig.3.
[0011] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte erfindungsgemäße Behälter ist eine im wesentlichen
quaderförmige Metallkonstruktion. Sie besteht aus einem Boden 1, einer Deckwand 2
(siehe Fig. 2), ersten und zweiten Seitenwänden 3,4, einer Rückwand 5 und einer Vorderwand
6 mit abnehmbarem Deckel 7. An der Vorderwand 6 ist, angrenzend an die erste Seitenwand
3, eine vertikale Austrittsöffnung 8 ausgebildet. In dem so gebildeten Raum sind vertikale
Zwischenwände vorgesehen, die am Boden 1 befestigt sind.
[0012] In diesem Behälter sind die einzelnen Patronen 11, verbunden durch Glieder 12 eines
Gurtes stehend gelagert. Wegen der Zwischenwände 10 und der relativ dichten Packung
besteht keine Gefahr, daß einzelne Patronen umfallen. Zur Erleichterung des Abziehens
ist der Boden 1 mit einem Kunststoffbelag 13 geringen Reibwertes versehen. Die gegurteten
Patronen 11 sind so eingelegt, daß sie zwischen den einzelnen Zwischenwänden 10 Schleifen
14 bilden und zwar so, daß die von der Austrittsöffnung 8 am weitesten entfernte Schleife
zuerst ausgezogen wird. In Figur 1 ist zu erkennen, daß die gegurtete Munition von
der hintersten Schleife zur Austrittsöffnung 8 ein Abziehtrum 15 bildet. Durch die
stehende Anordnung der einzelnen Patroncn und den geringen Reibwert des Kunststoffbelages
13 ist sichergestellt, daß das Abziehtrum 15 von der exponierten Patrone 16 nur wenig
behindert wird.
[0013] Im dargestellten Ausführungsbeispiel schließt an die vertikale Austrittsöffnung 8
noch ein Abziehkanal 20 an, in dem ein Sternrad angebracht ist. Ein solches könnte
erforderlich sein, wenn der Gurt dann noch einen größeren Weg bis zur Waffe zurückzulegen
hat.
[0014] Die in den Figuren 3 und 4 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der
vorherigen dadurch, daß die Zwischenwände 30 parallel zur Richtung des Ausziehtrums
35 angeordnet sind. Es wird in geradliniger Fortsetzung der ersten Schleife 34 ausgezogen.
Um bei Schiefstellung oder Gefällefahrt ein Verrutschen der gegurteten Munition zu
verhindern, sind an einer Seite der Zwischenwände 30 Führungen 40 befestigt, deren
Ausnehmungen 41 die Patronen teilweise umfassen. Die Führungen 40 sind nur an der
Seite der Zwischenwand angebracht, an der die gegurtete Munition von hinten nach vorne
abgezogen wird. Die Ausnehmungen 41 weisen Abrundungen auf, damit das Ausziehen des
Gurtes nicht behindert wird. Zu demselben Zweck sind an den freien Enden der Zwischenwände
30 Rollen 43 vorgesehen. Sie wirken als Umlenkrollen.
[0015] Der erfindungsgemäße Munitionsbehälter ist besonders für den Einbau in den Turm eines
Kampffahrzeuges geeignet, wobei die einzelnen Patronen in bekannter Weise in einem
entsprechenden Führungskanal von der vertikalen in die horizontale Lage gebracht werden
können.
1. Behälter für gegurtete Munition, in dem diese zwischen Zwischenwänden Schleifen bildet,
wobei der Behälter einen Boden und Wände aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
gegurtete Munition (11,12) auf dem Boden (1) stehend gelagert ist, beim Abziehen mit
ihrem Boden auf diesem gleitet und eine Wand (6) eine vertikale gerichtete Austrittsöffnung
(8) für die gegurtete Munition aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (1) einen Kunststoffbelag
(13) geringen Reibwertes aufweist.
3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein abnehmbarer Deckel (7) vorgesehen
ist.
4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (30) parallel
zu den Seitenwänden (3,4) angeordnet sind.
5. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (30) an einer
Seite horizontale Führungen (40) mit halbrunden Ausnehmungen (41) und gerundeten Übergängen
(42) aufweisen.
6. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände (30) an ihrem
freien Ende Umlenkrollen (43) aufweisen.