[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Flugkörpern oder Flugkörperkomponenten.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus der EP 0 541 917 A bekannt.
[0003] An Flugkörpern, die sich mit sehr hoher Geschwindigkeit in der bodennahen Atmosphäre
bewegen, treten an exponierten Stellen, wie Kanten, Ecken und Spitzen wegen der aerodynamischen
Aufheizung Oberflächentemperaturen von über 1700 °C auf. Sehr hohe Temperaturen von
über 2500 °C treten an Bauteilen von Flugkörpermotoren auf, deren Festtreibstoffe
teilweise mit Temperaturen von über 3500 °C verbrennen. Die betroffenen Bauteile sollen
auch bei diesen Temperaturen noch über hinreichende Strukturfestigkeit und Funktionalität
verfügen, um die Gesamtmission des Flugobjektes erfolgreich zu beenden. Bisher wurde
die Strukturfestigkeit der meist metallischen Bauteile im Hochtemperatureinsatz durch
Verwendung hochtemperaturbeständiger Metalle und Metallegierungen, Kühlung und thermische
Isolierung realisiert. Diese Maßnahmen sind aufwendig, teuer und erfordern in allen
Fällen zusätzliches Gewicht zur Erfüllung der Aufgabenstellung. Zusätzliches Gewicht
ist bei mobilem Gerät, insbesondere bei Flugkörpern, nachteilig, so daß nach gewichtsreduzierten
Lösungen gesucht werden muß.
[0004] Bei einer bekannten Ausführungsform eines Flugkörpers bestehen die Bugspitze, feste
Flossen oder bewegliche Ruder bzw. Fins, Strahlruder, Schubdüsen und Düsenhalseinsätze,
Brennkammerauskleidungen, Heckkonus, Gitterflügel, Fluidikelemente und das Radom aus
verschiedenen Metallen und Metallegierungen. Dabei sind diese Flugkörperkomponenten
die thermisch und mechanisch höchstbelasteten Bauteile des Flugkörpers.
[0005] Aufgrund der genannten hohen Temperaturen, hohen mechanischen Belastungen und hohen
Drücke muß man bei der heutigen Auslegung dieser Flugkörperkomponenten hoch hitzebeständige
Metalle oder Metallegierungen (z.B. Wolfram, Molybdän, Inconnel) mit hoher mechanischer
Festigkeit und Temperaturbeständigkeit verwenden. Da diese temperaturbeständigen Metalle
und Legierungen schon ab etwa 800 °C unter Festigkeitsverlust erweichen, muß zusätzlich
aktiv gekühlt werden. Ein weiterer gravierender Nachteil der Flugkörperkomponenten
aus Metall ist ihr hohes Gewicht, welches die Beschleunigung und Geschwindigkeit von
Flugkörpern einschränkt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Flugkörper oder Flugkörperkomponenten wie
keramische Bugspitzen, feste Flossen oder bewegliche Ruder [Fins], Strahlruder, Schubdüsen
und Düsenhalseinsätze, Brennkammerauskleidungen, Heckkonus, Gitterflügel, Fluidikelemente
und Radome oder Teilkomponenten aus diesen für Flugkörper mit hoher Temperatur-, Druck-
und Abriebfestigkeit, Erosionsbeständigkeit, niedriger Dichte bzw. niedrigem Gewicht,
hoher Wärmeleitfähigkeit, niedriger Wärmeausdehnung bei einer nahezu unbegrenzten
Geometrie- und Formenvielfalt zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Verfahrens Anspruchs 1.
[0008] Bugspitze 1, feste Flossen 2 oder bewegliche Ruder [Fins] 3, Strahlruder 4, Schubdüsen
oder Düsenhalseinsätze 5, Brennkammerauskleidungen 6, Heckkonus 7, Gitterflügel 8,
Fluidikelemente 9 und Radome 10 oder Teilkomponenten aus diesen bestehen also aus
einer faserverstärkten Keramik oder aus Kombinationen verschiedener faserverstärkter
Keramiken und bilden nach der Infiltration eine monolithische Struktur. Insgesamt
erhöht sich die Temperaturbeständigkeit bei gleichzeitiger Gewichtsreduzierung dieser
Flugkörperkomponenten.
[0009] Es wurde gefunden, daß C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC über hervorragende Festigkeitseigenschaften
bis zu hohen Temperaturen verfügt, die einen Einsatz auch unter schweren Bedingungen
ermöglichen. Hinzu kommt neben einer geringen Dichte hohe Verschleißfestigkeit, Oxidationsbeständigkeit
sowie, neben der ausgezeichneten Temperaturbeständigkeit, eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit.
[0010] Dabei ist es insbesondere bei Oberflächenversiegelung besonders gas- und flüssigkeitsdicht.
[0011] Besonders hervorzuheben sind die große Geometrie- und Formenvielfalt bei gleichzeitig
niedrigem Gewicht, sowie die hervorragende Temperaturfestigkeit und hohe bzw. einstellbare
Wärmeleitfähigkeit, die entsprechend niedrige Kühlleistungen ermöglichen. In bestimmten
Flugkörpern kann aufgrund der hohen Temperaturfestigkeit von C/SiC und C/C und SiC/SiC
ganz auf eine Kühlung oder thermische Isolierung verzichtet werden.
[0012] Man unterscheidet C/SiC und C/C und SiC/SiC mit kontinuierlicher Faserverstärkung
sowie kurzfaserverstärktes C/SiC und C/C und SiC/SiC. Das erstgenannte Material aus
C/SiC oder C/C oder SiC/SiC, das laminiert, gepreßt oder gewickelt werden kann, zeichnet
sich durch besonders hohe Festigkeit und besonders niedrige Dichte aus. Zur Erhöhung
der Oxidationsbeständigkeit kann mit einer Oberflächenversiegelung gearbeitet werden.
Vorzugsweise werden dafür Schutzschichten aus Siliciumcarbid und/oder Siliciumdioxid
und/oder Molybdändisilizid auf die Bauteiloberflächen aufgebracht. Letztere ist bei
kurzfaserverstärktem C/SiC überflüssig, da das Material besonders oxidations- und
korrosionsbeständig ist. Auch verfügt es über eine extrem gute Wärmeleitfähigkeit
und zeichnet sich durch besonders hohe Thermoschockfestigkeit aus. Es eignet sich
vor allen Dingen für eine mechanische Bearbeitung im Grünzustand. Dabei können aus
C/SiC-Rohlingen und/oder C/C-Rohlingen Bugspitzen 1, feste Flossen 2 oder bewegliche
Ruder [Fins] 3, Strahlruder 4, Schubdüsen oder Düsenhalseinsätze 5, Brennkammerauskleidungen
6, Heckkonus 7, Gitterflügel 8, Fluidikelemente 9 und Radome 10 oder Teilkomponenten
aus diesen in beliebiger Geometrie aus einem Stück oder aus verschiedenen Einzelsegmenten
durch mechanische Bearbeitung leicht geformt werden.
[0013] Vorteilhafterweise sind die Einzelsegmente der Bugspitze 1, festen Flossen 2 oder
beweglichen Ruder [Fins] 3, Strahlruder 4, Schubdüsen und Düsenhalseinsätze 5, Brennkammerauskleidungen
6, Heckkonus 7, Gitterflügel 8, Fluidikelemente 9 und der Radome 10 oder Teilkomponenten
aus diesen mit Siliciumcarbid und/oder Kohlenstoff und/oder Silicium zusammeninfiltriert
oder zusammensiliziert, um die gewünschte monolithische Struktur zu geben. Diese Konstruktion
eignet sich insbesondere für C/SiC oder C/C oder SiC/SiC mit Kurzfaserverstärkung,
wobei die Einzelsegmente vor dem Zusammensilizieren bzw. Infiltrieren mechanisch bearbeitet
werden. Eine derartige Flugkörperkomponente 1-10 kann ohne weiteres auch mit Befestigungselementen
wie z.B. Schrauben oder Bolzen oder Flanschen, vorzugsweise aus C/SiC und/oder C/C
und/oder SiC/SiC, verbunden werden. Außerdem können in die Flugkörperkomponenten 1-10
durch mechanische Bearbeitung im Grünzustand Kühlkanäle und/oder Ausnehmungen mit
runden, rechteckigen oder schlitzförmigen Querschnitt eingebracht werden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht eine Gestaltung der Flugkörperkomponenten 1-10
in Hybrid- und Segmentbauweise vor. Durch mechanische Bearbeitung von Rohkörpern und
Teilsegmenten, die vorzugsweise aus C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC oder aus geeigneten
Kombinationen mit kontinuierlicher Faserverstärkung und/oder Kurzfaserverstärkung
besteht und durch die anschließende Infiltration mit Silicium und/oder Siliciumcarbid
und/oder Kohlenstoff dieser Einzelsegmente werden monolithische Flugkörperkomponenten
in Hybridbauweise ausgebildet.
[0015] Die Innenwand der Flugkörper oder die thermisch hochbelasteten Stellen der Flugkörper
kann in geeigneter Weise mit C/SiC- oder C/C- oder SiC/SiC-Segmenten ausgekleidet
werden und mittels Kühlung über Kühlkanäle und/oder mit einem Isolationsmaterial,
vorzugsweise aus C/SiC oder C/C oder SiC/SiC oder aus Kohlenstoffaserfilzen oder Graphitfolie
oder Kombinationen aus diesen, das die Temperatur- und Druckbelastung der metallischen
Flugkörperstruktur soweit wie möglich reduziert, versehen sein und zu einer monolithischen
Flugkörperkomponente 1-10 zusammensiliziert werden. Die Isolationswerkstoffe können
auch unter Zwischenschaltung von Abstandshaltern, vorzugsweise aus C/SiC oder C/C
oder SiC/SiC, mit den Flugkörperkomponenten 1-10 aus C/SiC und/oder C/C miteinander
verbunden werden, um die gewünschte monolithische Struktur zu ergeben.
[0016] Vorteilhafterweise kann die Dichte und Porosität des C/SiC- und/oder des C/C- und/oder
SiC/SiC-Materials während der Infiltration oder Silizierung durch die Zugabemenge
an Silicium, Kohlenstoff oder Siliciumcarbid eingestellt werden, sodaß das C/SiC und/oder
C/C und/oder SiC/SiC mit hoher Dichte und geringer Porosität als thermomechanische
Tragstruktur und/oder Auskleidung und das C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC mit
niedriger Dichte bzw. hoher Porosität als Wärmeisolierung eingesetzt werden kann.
Dabei können auch Dichte- und Porositätsgradienten über der Wandstärke der Flugkörperkomponenten
1-10 eingestellt werden.
[0017] Durch die Gas- und Flüssigkeitsdichtigkeit der C/SiC- und/oder C/C-Materialien können
in die metallische Flugkörperstruktur auch offene Kühlkanäle eingearbeitet werden,
die beim Einsetzen der C/SiC- und/oder C/C-Teile und/oder SiC/SiC-Teile geschlossen
werden. Die Flugkörperkomponente 1-10 wird je nach verwendetem System aus C/SiC- und/oder
C/C- und/oder SiC/SiC-Einzelsegmenten gefertigt, die anschließend zu einer monolithischen
Struktur mit Kohlenstoff und/oder Silicium und/oder Siliciumcarbid zusammeninfiltriert
und/oder zusammensiliziert werden oder man fertigt die Flugkörperkomponenten 1-10
aus einem Stück, vorzugsweise durch mechanische Bearbeitung eines C/SiC- und/oder
C/C- und/oder SiC/SiC-Rohlings. Diese C/SiC- und/oder C/C-Teile und/oder SiC/SiC-Teile
können auch die Kühlkanäle (falls notwendig) oder Ausnehmungen bereitstellen, um die
Wärme abzutransportieren. Der C/SiC- und/oder C/C-Körper und/oder SiC/SiC-Körper 1-10
und die metallische Flugkörperstruktur sind mit geeigneten Verbindungselementen wie
z.B. Bolzen-, Schraub- oder Flanschverbindungen, vorzugsweise aus C/SiC und/oder C/C
und/oder SiC/SiC, miteinander zu verbinden. Möglichkeiten hierzu sind in den Bildern
2 bis 9 gezeigt.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden, anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang
mit den beiliegenden Zeichnungen, näher erläutert. Durch den Einsatz von Flugkörperkomponenten
1-10 aus faserverstärkter Keramik (C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC) kommt es zu
einer erheblichen Gewichtsreduzierung im Vergleich zu metallischen Flugkörperkomponenten.
Durch die Hochtemperaturfestigkeit von C/SiC und/oder C/C und/oder SiC/SiC kann auf
die Kühlung ganz oder teilweise verzichtet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt jegliche Geometrie- und Größenvariationen bei den Flugkörperkomponenten 1-10.
[0019] In Bild 1 ist ein Flugkörper nach derzeitigem Stand der Technik dargestellt. Aufgrund der hohen
Temperatur- und Druckbelastung kommen derzeit z.B. nur warmfeste Metalle und Metallegierungen
mit hoher Dichte infrage, die aufgrund ihrer relativ geringen Temperaturfestigkeit
gekühlt werden müssen. Neben diesen thermomechanischen Anforderungen müssen die metallischen
Werkstoffe auch allen Anforderungen bezüglich Korrosion, Bearbeitung, Oberflächengüte
und Schweißbarkeit genügen.
[0020] In Bild 2 ist eine
Bugspitze 1 und ein
Radom 10 eines Flugkörpers dargestellt. Die Bugspitze wird besonders durch hohe Drücke
und hohe Temperaturen beansprucht. Durch den Einsatz von faserverstärkter Keramik
kann das Gewicht der Bugspitze um mindestens 1 kg im Vergleich zu einer metallischen
Bugspitze reduziert werden.
An Radomen treten Beanspruchungen durch hohe Drücke und hohe Temperaturen auf. Zusätzlich
ist bei Radomen eine erhöhte Radardurchlässigkeit und Oberflächengenauigkeit (z.B:
durch Schleifbarkeit) sowie der Aufbau unterschiedlicher Wandstärken erforderlich.
[0021] In Bild 3 sind die
Stabilisierungsfins bzw.
festen Flossen 2 und der
Heckkonus 7 eines Flugkörpers dargestellt.
An den festen Flossen treten vor allem Beanspruchungen durch hohe Längs- und Querbeschleunigungskräfte
und durch hohe Temperaturen auf. Der Heckkonus 7 eines Flugkörpers wird durch hohe
Drücke und hohe Temperaturen beansprucht und dient zur Stabilisierung des Flugkörpers.
Der Einsatz von faserverstärkter Keramik führt am Heckkonus zu einer Gewichtsersparnis
von 3 kg.
[0022] In Bild 4 sind
bewegliche Ruder bzw.
Fins 3 und
Gitterflügel 8 dargestellt. An den beweglichen Rudern bzw. Fins 3 treten Beanspruchungen durch
hohe Längs- und Querbeschleunigungskräfte und durch hohe Temperaturen auf. Sie dienen
als aerodynamische Lenkhilfe. Auch an den Gitterflügeln 8 treten Beanspruchungen durch
hohe Längs- und Querbeschleunigungskräfte und durch hohe Temperaturen auf. Sie dienen
sowohl als aerodynamische Lenkhilfe als auch zur Erhaltung der Stabilität des Flugkörpers.
Der Gitterflügel sieht aus wie ein am Heck des Flugkörpers angebrachter schmaler Fußabstreifer,
dessen Öffnungen in Flugrichtung stehen und um die Längsachse gedreht werden kann.
[0023] In Bild 5 sind die erfindungsgemäßen
Strahlruder 4 abgebildet. Eine Beanspruchung durch hohe Querkräfte, Temperaturen und Abrasion
durch Abgase und Feststoffteilchen (z.B. Al
2O
3-Partikeln) muß bei der Auslegung von Strahlrudern berücksichtigt werden. Der Einsatz
von Strahlrudern im Abgasstrahl dient als zusätzliche Lenkhilfe während der Antriebsphase
des Flugkörpers. Strahlruder, die im hinteren Bereich einer Raketendüse direkt im
Abgasstrahl zur Strahlumlenkung eingebaut sind, unterliegen extrem hohen thermo-mechanischen
Beanspruchungen durch die heißen, reaktiven Verbrennungsgase und den hohen Querkräften.
Thermoschockbeständigkeit und ein gutes Abrasionsverhalten gegenüber Feststoffteilchen,
wie z.B. Al
2O
3 und Ruß, werden bei Strahlrudern zusätzlich gefordert, da Strahlruder je nach Motortyp
und Treibstoffart Gas/Teilchenströmungen mit Temperaturen von 2500 °C plötzlich ausgesetzt
sein können.
[0024] In Bild 6 sind eine
Schubdüse 5 und die typische Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Brennkammerauskleidung 6 dargestellt.
[0025] Die Schubdüse wird durch extrem hohe Drücke und Temperaturen beansprucht. Oft besitzen
die Triebwerke von Flugkörpern für die einzelnen Schubphasen (Auswurf-, Beschleunigungs-
und Marschphase) mehrere und unterschiedlich viele Schubdüsen.
[0026] In Bild 7 sind typische
Fluidikelemente 9 abgebildet, die als Querschubsteuerungen eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß man die Schubdüse und/oder den Düsenhals
und/oder die Brennkammer mit C/SiC- und/oder C/C-Segmenten und/oder SiC/SiC-Segmenten
auskleidet. Die Innenwände der Flugkörper sind aus C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Einzelsegmenten
gestaltet. Die C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Segmente sind so zu gestalten,
daß die Teilungsschlitze, die unter hohem Druck und hoher Temperatur stehenden Gase
nicht zur metallischen Flugkörperstruktur durchgelassen werden. Die C/SiC- und/oder
C/C-Teile und/oder SiC/SiC-Teile können der Innenkontur des Flugkörpermotors angepaßt
werden und ermöglichen so eine geometrische Vereinfachung der Flugkörperstruktur.
[0027] Das Verfahren sieht vor, daß man die C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Einzelsegmente
für die Flugkörperkomponenten (1-10) aus C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Rohlingen
mechanisch bearbeitet und vor der Montage in die Flugkörperstruktur zu einer monolithischen
Struktur zusammensiliziert.
[0028] In den Beispielen kann die Kühlung (falls notwendig) wahlweise über das Einbringen
von Kühlkanälen oder Ausnehmungen in die C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Struktur
oder die Isolation mit Kohlenstoffilzen oder Graphitfolie oder C/SiC oder C/C oder
SiC/SiC oder Kombinationen aus diesen erfolgen. Die Kühlung mit Kühlkanälen kann wahlweise
je nach Anforderung in der Flugkörperstruktur am Übergang Metall zu C/SiC und/oder
C/C und/oder SiC/SiC oder im C/SiC- und/oder C/C- und/oder SiC/SiC-Teil selbst erfolgen.
Es ist auch eine Kombination aus beiden Teilen vorgesehen.
1. Verfahren zur Herstellung von thermisch und mechanisch hochbelasteten Flugkörpern
oder Flugkörperkomponenten mit folgenden Schritten:
a) Fertigen von Rohlingen aus faserverstärkter grüner Keramik, nämlich kohlenfaserverstärktem
Siliciumcarbid (C/SiC) und/oder kohlenstoffaserverstärktem Kohlenstoff (C/C) und/oder
siliciumcarbidfaserverstärktem Siliciumcarbid (SiC/SiC);
b) Ausformen und mechanisches Bearbeiten der Keramikrohlinge im Grünzustand entsprechend
den Teilegeometrien des Flugkörpers oder der Flugkörperkomponenten;
c) Gemeinsame Infiltration oder gemeinsames Silizieren der Rohlinge mit Silicium und/oder
Siliciumcarbid und/oder Kohlenstoff zum Erhalt einer monolithischen Verbundstruktur,
wobei die zusammengefügten Rohlinge die Gesamtform des Flugkörpers oder der jeweiligen
Flugkörperkomponente bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichte und Porosität des S/SiC- und/oder des C/C- und/oder SiC/SiC-Materials
während des Schrittes der Infiltration oder Silizierung durch die Zugabemenge von
Silicium, Kohlenstoff und/oder Siliciumcarbid eingestellt wird, so daß sich eine Tragstruktur
mit einerseits hoher Dichte und geringer Porosität als Tragteil und/oder Auskleidung
und mit andererseits niedriger Dichte und hoher Porosität als Wärmeisolierung ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Keramikrohlinge durch mechanisches Bearbeiten Kühlkanäle eingebracht oder
eingeformt werden.
1. Process for manufacturing missiles or missile components subjected to high thermal
and mechanical loading, with the following steps:
a) producing blanks from fibre-reinforced green ceramic, namely carbon-fibre-reinforced
silicon carbide (C/SiC) and/or carbon-fibre-reinforced carbon (C/C) and/or silicon-carbide-fibre-reinforced
silicon carbide (SiC/SiC);
b) shaping and machining of the ceramic blanks in the green state to correspond to
the geometry of the parts of the missile or the missile components;
c) joint infiltration or joint siliconization of the blanks with silicon and/or silicon
carbide and/or carbon to obtain a monolithic composite structure, the joined-together
blanks forming the overall form of the missile or of the respective missile component.
2. Process according to Claim 1, characterized in that the density and porosity of the
S/SiC [sic] and/or the C/C and/or SiC/SiC material is set during the infiltration
or siliconization step by adding an amount of silicon, carbon and/or silicon carbide,
so that there is obtained a supporting structure with on the one hand high density
and low porosity as a supporting part and/or lining and with on the other hand low
density and high porosity as thermal insulation.
3. Process according to Claim 1, characterized in that cooling channels are made or formed
into the ceramic blanks by machining.
1. Procédé pour la fabrication de missiles ou de composants de missiles soumis à de fortes
sollicitations thermiques et mécaniques, comprenant les phases suivantes :
a) fabrication d'ébauches en céramique crue renforcée par des fibres, à savoir carbure
de silicium renforcé par des fibres de carbone (C/SiC) et/ou carbone renforcé par
des fibres de carbone (C/C) et/ou carbure de silicium renforcé par des fibres de carbure
de silicium (SiC/SiC) ;
b) mise en forme et traitement mécanique des ébauches en céramique à l'état cru en
fonction des géométries partielles du missile ou des composants du missile ;
c) infiltration commune ou enrichissement commun au silicium des ébauches par du silicium
et/ou carbure de silicium et/ou carbone pour obtenir une structure composite monolithique,
les ébauches réunies formant la forme d'ensemble du missile ou des composants respectifs
du missile.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que la masse volumique et la
porosité du matériau C/SiC et/ou C/C et/ou SiC/SiC sont réglées pendant la phase d'infiltration
ou d'enrichissement au silicium par la quantité additionnelle de silicium, de carbone
et/ou de carbure de silicium, de sorte qu'il en résulte une structure porteuse ayant
d'une part une masse volumique élevée et une faible porosité comme partie porteuse
et/ou revêtement, et ayant d'autre part une faible masse volumique et une porosité
élevée comme isolation thermique.
3. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce que des conduits de refroidissement
sont pratiqués ou conformés par traitement mécanique dans les ébauches en céramique.