[0001] Textile Dekorationsbahnen wie Gardinen und Dekostoffe oder ähnliches werden auf Gardinenstangen
oder Seil- oder Schnurspanngarnituren als modische Fensterdekoration aufgehängt, indem
man die Stange oder die Spannschnur durch Ösen führt, welche in den Dekorations-stoff
integriert sind. Die Ösen sind in aller Regel aus Metall und im Durchmesser größer
als die Aufhängevorrichtung, üblicherweise zwischen 20 und 50 mm. Durch wechselseitiges
Einführen der Stangen bzw. der Spannschnur von vorne und hinten in die Ösen wird die
Dekoration automatisch im Ziehharmonikaeffekt gefaltet und kann so hin- und hergeschoben
und seitlich am Fenster zu einem Paket aufgeschoben werden, was insbesondere zum Öffnen
der Fenster benötigt wird. So entsteht auch der gewünschte Falteneffekt, wie bei Fensterdekorationen
allgemein üblich.
[0002] Das Anbringen der Ösen auf die Dekorationsbahn wird bisher auf zwei Arten durchgeführt.
Zum einen ist ein mit in Abständen nebeneinander liegenden Ösen versehenes, industriell
gefertigtes Band bekannt, welches an den oberen Rand des Dekorationsstoffes so angenäht
wird, daß die obere Kante des Stoffes unterhalb der Ösen des Bandes liegt. Dadurch
bleibt auch nach dem Annähen des Bandes auf die Dekorationsbahn das Loch in der Öse
frei. Jedoch ist dabei das Band , das sich in aller Regel optisch durch Struktur und
Farbe unterscheidet und somit stark und unschön vom Dekostoff abhebt, als oberer Abschluß
zu sehen. Um dies zu vermeiden, werden als weitere, häufiger angewandte Variante die
Ösen manuell oder maschinell in die Dekorationsbahn direkt eingeschlagen. Das erfordert
einen ganz erheblichen zeitlichen und dadurch finanziellen Aufwand, da viele einzelne
Arbeitsschritte erforderlich sind: Zunächst wird der Dekostoff an der entsprechenden
Kante mit der Nähmaschine versäubert, bzw. eingesäumt, eventuell ist noch eine zusätzliche
Versteifung und Verfestigung des Dekorationsstoffes notwendig durch zusätzliches Einnähen
von Versteifungsvliesen/ -stoffen zwischen Band und Dekorationsbahn. Damit wird ein
Durchschlagen oder Ausreißen des Stoffes an den äußeren Ösenrändern verhindert, und
die Dekorationsbahn erhält mehr Stand an der oberen Kante. Danach müssen auf der gesamten
Breite der Dekorationsbahn die Punkte, an denen die Ösen eingeschlagen werden, abstandsgenau
ausgemessen und genau fluchtend markiert werden. Anschließend werden die Ösen einzeln
in den Stoff eingeschlagen. Die Ösen sind nach dem Einschlagen in ihrer Oberfläche
durch die mechanische Beanspruchung des Schlageisens oder Ösenstempels häufig angekratzt
oder nicht mehr einwandfrei, was optisch unerwünscht ist. Bei all diesen Arbeitsgängen
muß sehr sorgfältig vorgegangen werden, um den qualitativen Ansprüchen dieser dem
Aufwand entsprechend teuren Dekoration gerecht zu werden. Beim Waschen im späteren
Gebrauch der Dekoration verkratzen die Oberflächen der Ösen, was unerwünscht ist.
[0003] Bei beiden oben beschriebenen Varianten bleibt ferner der Nachteil , daß die harten
Metallösen die Oberfläche der Gardinenstangen beim Verschieben der Dekoration zum
Öffnen der Fenster zerkratzen und aufreiben, was ebenfalls unerwünscht ist.
[0004] Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, mittels
eines industriell gefertigten Bandes, welches auf der Sichtseite der Dekoration nicht
zu sehen ist, und eines dazugehörigen Abdeckringes auf den Ösen eine Möglichkeit zu
stellen, mit geringem Herstellungsaufwand eine solche Dekorationsbahn mit Ösen zu
versehen, wobei die Ösen abstandsgenau und präzise fluchtend plaziert sind und die
optischen und gebrauchstechnischen Nachteile der freiliegenden Metallösen eliminiert
sind.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mittels eines industriell gefertigten, textilen
Bandes mit integrierten Ösen und eines dazugehörigen Abdeckringes auf den Ösen aus
dem Hauptanspruch, sowie des Verfahrensanspruches gelöst. Das industriell vorgefertigte
Band hat Ösen vorzugsweise aus Metall oder auch Kunststoff mit präzisen Abständen
und genauer Flucht integriert. Es wird an die rückseitige Oberkante der Dekorationsbahn
beispielsweise durch Aufnähen vollflächig angebracht, und zwar mit je einer Naht unter
und einer Naht über den Ösen. Dadurch sind Band und Dekorationsbahn miteinander verbunden.
[0006] Durch die Verwendung des vorgefertigten Bandes mit den fixen Ösen erübrigt sich ein
Markieren der Punkte, an denen in der Dekorationsbahn die Ösen sein sollen und natürlich
auch das Einschlagen der Ösen an sich. Das Band bringt durch seine etwas steife Beschaffenheit
zugleich eine gewünschte Verfestigung und Versteifung der Dekorationsoberkante mit
sich, womit der Teil der Dekorationsbahn oberhalb der Ösen beim Hängen auf einer Stange
oder einem Seil nicht in sich zusammenfällt, sondern mit Stand seine Form behält.
[0007] Die Dekorationsbahn deckt die Ösen nun noch ganzflächig ab, und da sie an den Stellen
vor den Ösendurchmessern noch keine Löcher hat, werden diese durch Ausschneiden oder
Ausstanzen mit einem sogenannten Schlageisen manuell oder mittels automatischer Stanze
herausgeschnitten. Dies ist insofern vorteilhaft zu bewerkstelligen, als der Ort der
Perforierungen durch die fixen Ösen des Bandes festgelegt ist und kein Ausmessen oder
Markieren auf der Dekorationsbahn erforderlich ist. Bei synthetischen Faserstoffen
als Dekorationsbahn kann vorteilhaft auch ein Ausbrennen der Löcher mittels Glühdraht
vorgenommen werden, da dabei gleichzeitig eine Verfestigung der Lochränder durch Verschmelzen
der geschnittenen Faserenden erfolgt.
[0008] Weiterer Gegenstand der Erfindung nach Anspruch 1 ist ein Abdeckring, mit welchem
die nun auf den Ösen freiliegenden Lochränder der Dekorationsbahn abgedeckt und eingeklemmt
werden. Der Abdeckring klemmt nach Merkmal im Anspruch 2 konstruktionsbedingt durch
Klemmbacken und/oder Hinterschneidungen an den Ösen fest und kann durch einfaches,
manuelles Aufdrücken von der Sichtseite der Dekorationsbahn aus auf die Öse eingeklemmt
oder eingerastet bzw. eingeklipst werden. Nach dem ersten Merkmal des Anspruches 3
wird dabei die Dekorationsbahn bzw werden deren Bereiche rund um die Löcher zwischen
Öse und Abdeckring eingeklemmt. Dadurch werden die Lochränder als solche geschützt
und ein Ausfransen verhindert, was insbesondere beim Waschen der Fall wäre. Zudem
erfolgt eine ortsfeste Stabilisierung der Lochränder bzw. des Teils der Dekorationsbahn,
welcher sich zwischen den beiden Nähten oberhalb bzw. unterhalb der Ösenreihe befindet,
durch einen festen Verbund zwischen Öse, Abdeckring und Dekorationsbahn. Die Schneidränder
der Dekorationsbahn lassen sich dadurch nicht mehr unter dem Abdeckring hervorziehen.
Das zweite Merkmal des Anspruches 3 beschreibt die konstruktionsbedingte Klemmwirkung
des Abdeckringes, bei dem auf dessen der Dekorationsbahn zugewandten Unterseite Zacken,
Spitzen oder Riffelungen angebracht sind, die eine zusätzliche punktuelle Verstärkung
der Klemmwirkung und dadurch zusätzliche ortsfeste Stabilisierung mit sich bringen.
[0009] Der Abdeckring ist so konstruiert, daß er nicht nur die Lochränder der Dekorationsbahn
und folglich auch die darunterliegende Frontseite der Ösen abdeckt, sondern zugleich
auch die Innenseite der Ösen des Bandes. Dadurch sind verkratzte, eingedellte oder
sonst unschöne Ansichten der Ösen auf der Sichtseite der Dekoration vermieden und
können durch eine optisch ansprechende Ausführung der Abdeckringe kaschiert und diese
zudem als gestalterisches Element der Dekoration eingesetzt werden. Durch unterschiedliche
Farbgebung, Größe, Oberflächenbeschaffenheit oder auch unterschiedliche Formgebung
des Abdeckringes läßt sich die Dekoration designerisch gestalten und verändern. Diese
Eigenschaft ist im Merkmal des Anspruches 5 verankert.
[0010] Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Abdeckung der Ösen-Innenseiten dadurch,
daß, wenn der Abdeckring aus entsprechend weichem Kunststoff gefertigt ist, keine
Gefahr besteht, daß bei Gardinenstangen, an denen die Dekorationsbahnen im Gebrauch
aufgehängt werden, beim Hin- und Herschieben der Dekoration (beispielsweise zum Öffnen
der Fenster) die Oberfläche abgeschabt, zerkratzt oder sonstwie beschädigt wird.
[0011] Durch den Einrasteffekt zur Befestigung der Abdeckringe an den Ösen ergibt sich nach
Anspruch 2 zudem der wichtige Vorteil, daß sich der Abdeckring auch leicht wieder
manuell und ohne Hilfsmittel durch einfaches Herausdrücken von der Rückseite her herausnehmen
läßt. Dadurch können beim Waschen der Dekorationsbahn im Gebrauch die Abdeckringe
zu deren Schonung aus der Dekoration heraus- genommen werden. Auch ist die Möglichkeit
gegeben, aus rein gestalterischen Gesichtspunkten die Abdeckringe zu wechseln, um
die Optik der Dekoration zu verändern.
[0012] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigt:
- Figur 1:
- Ein textiles, industriell vorgefertigtes Band mit Ösen, vollflächig aufgenäht auf
eine textile Dekorationsbahn, im Maßstab etwas verkleinert, von der Rückseite der
Dekorationsbahn betrachtet.
- Figur 2:
- Ein auf einer Öse nach Figur 1 aufgesetzter und eingerasteter Abdeckring, halbiert
im Querschnitt.
[0013] Figur 1 zeigt ein textiles Band (11), welches mittels zweier Nähte (12) vollflächig
auf die Rückseite der Dekorationsbahn (13) aufgenäht wurde. In dem Band sind durch
maschinelle, industriell bekannte Verfahren Metall-Ösen (14) in genauen Abständen
(A+ B) und präzise fluchtend eingeschlagen.
[0014] Hinter dem Ösendurchmesser liegend ist die Dekorationsbahn noch zu sehen. Dieser
Teil der Dekorationsbahn (15) innerhalb des freien Ösendurchmessers muß mittels Schlageisens
oder Glühdraht herausgeschnitten werden, bevor der Ösenabdeckring aufgesetzt werden
kann.
[0015] Figur 2 zeigt eine bevorzugte Ausführung eines Abdeckringes, halbiert, im Querschnitt,
aufgeklipst auf eine Öse nach Figur 1. Der Abdeckring (20) besteht aus einem Oberteil
(21), welches die Ösen (14) und den Bereich der Dekorationsbahn mit den ausgeschnittenen
Lochrändern (23) auf der Sichtseite der Dekoration (Pfeil 24) bedeckt. Das Mittelteil
(22) ist der Hals, welcher die Innenseite der Ösen (Pfeil 25) verkleidet.
[0016] Der untere Teil des Abdeckringes besteht aus einer Schnappnase oder Hinterschneidung
(26), welche nach dem Aufdrücken des Abdeckringes von vorne auf die Öse hinter der
Öse einrastet und so den Abdeckring mittels Klemmwirkung mit der Öse bzw. der Dekorationsbahn
verbindet. Diese Schnappnase ist so dimensioniert, daß das Einrasten mit einfachem,
manuellem Druck ohne Hilfsmittel möglich ist und daß ein wieder Herausdrücken aus
der Öse leicht möglich ist.
[0017] An der Unterseite des Oberteils des Abdeckringes (21) sind Spitzkegel (27) eingearbeitet,
welche die Dekorationsbahn im Bereich ihrer Schneidränder ortsfest fixieren durch
Verstärkung der Klemmwirkung zwischen Abdeckring und Öse, durch deren punktuelle Auflage
auf der Dekorationsbahn und schließlich durch das Einstechen der Spitzen der Zacken
in die Dekorationsbahn.
1. Textile Dekorationsbahn mit in Abständen voneinander nahe einem oberen Rand der Dekorationsbahn
(13) angebrachten Ösen (14) zum Aufhängen der Dekorationsbahn (13),
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Rückseite im Bereich des oberen Randes der Dekorationsbahn (13) ein vorgefertigtes,
die Ösen (14) aufweisendes, textiles Band (11) angebracht ist,
daß die Dekorationsbahn (13) innerhalb der Ösen (14) ausgeschnitten ist, und
daß von vorn Abdeckringe (21) lösbar auf die Ösen (14) aufgesetzt sind, welche die
Ösen (14) auf einer Vorder- und einer Innenseite und Schneidränder der Dekorationsbahn
(13) bedecken.
2. Dekorationsbahn nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aufgesetzte Abdeckring (21) mittels Klemmwirkung und/oder Einrasten an den
Ösen (14) hält und dadurch einfach und ohne Hilfsmittel wieder lösbar ist.
3. Dekorationsbahn nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidrand der Dekorationsbahn (13) zwischen dem Abdeckring (21) und der
Öse (14) festgeklemmt ist.
4. Dekorationsbahn nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdeckring (21) die Dekorationsbahn (13) an ihrem Schneidrand haltende Spitzen
(27) oder Riffelungen an seiner der Dekorationsbahn (13) zugewandten Seite aufweist.
5. Dekorationsbahn nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abdeckring (21) aus Kunststoff oder Metall besteht.
6. Verfahren zum Aufhängen von textilen Dekorationsbahnen (13) wie Gardinen und Dekostoffen
oder dergleichen mittels Ösen (14),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein vorgefertigtes textiles Band (11) mit in Abständen angeordneten Ösen (14)
bündig auf den oberen rückseitigen Querrand der Dekorationsbahn (13) aufgenäht wird
und daß die nach dem Aufnähen des Bandes (11) innerhalb der Ösen (14) freiliegenden
Teile der Dekorationsbahn (13) ausgeschnitten oder ausgestanzt werden
und daß ein Abdeckring (21) lösbar form- und/oder kraftschlüssig mittels Klemmwirkung
oder Einklipsen auf die Öse (14) auf der Vorderseite aufgesetzt wird, welcher die
Ränder des ausgeschnittenen oder ausgestanzten Bereichs der Dekorationsbahn (13) und
die Ösen (14) auf der Vorder- und der Innenseite abdeckt.