[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter für hochviskose Flüssigkeiten und/oder
Pasten, der innen mit einer flexiblen, flüssigkeits- und gasundurchlässigen Gummiblase
ausgerüstet ist, in welcher sich ein Stützgestell befindet.
[0002] Es ist bekannt, hochviskose Flüssigkeiten und Pasten in Behältern aufzubewahren.
So beschreibt EP 0 648 708 einen Behälter, welcher aus einer unteren und einer oberen
Hälfte besteht, die mit einer Flanschverbindung verbunden sind. Ein darin eingeklemmtes
hutförmigen Diaphragma trennt den unteren Produktraum von dem oberen Behälterraum
und bedeckt beim Füllen bzw. Entleeren entweder die obere oder die untere Behälterhälfte.
Der Behälter kann an der der Auslaßöffnung gegenüberliegenden Seite einen Anschluß
für ein unter Druck stehendes Medium, wie z. B. Drucklufi, aufweisen und somit durch
Beaufschlagen der Membran auf der dem Produkt abgewandten Seite mit Druckluft entleert
werden. Da das Produkt mit dem unteren Teil des Behälters in Berührung kommt, muß
dessen Material entweder aus Edelstahl oder C-Stahl mit einer produktbeständigen Auskleidung
gefertigt sein. Desweiteren ist es sowohl bei Produktwechsel als auch bei Inspektion
des Diaphragmas erforderlich, den Behälter zu öffnen und ggf. vollständig zu entleeren
bzw. zu reinigen, wobei insbesondere bei Befüllung mit Siliconpaste unerwünschte Luftfeuchtigkeit
in den Behälter gelangt.
[0003] DE 42 42 833 beansprucht einen Behälter, der zwischen einen unteren und oberen steifen
Boden flüssigkeitsdichte, flexible und faltbare Seitenwände, ähnlich einem Blasebalg
aufweist. Nachteilig an diesem Behälter ist die unzureichende Restentleerung aufgrund
des in den Falten der Seitenwände verbleibenden Produktes.
[0004] Gegenstand der Erfindung ist ein Transportbehälter für hochviskose Flüssigkeiten
und/oder Pasten, insbesondere für viskose Polysiloxane, in welchem die hochviskosen
Flüssigkeiten und/oder Pasten zu keiner Zeit mit der Behälterwand in Berührung kommen
und der sowohl eine gute Restentleerung als auch einen unproblematischen Produktwechsel
neben einer hohen Standzeit gewährleistet.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein Transportbehälter für hochviskose Flüssigkeiten
und/oder Pasten, insbesondere für viskose Polysiloxane, welcher innen mit einer in
einem Auslaßflanschfixierten, inspizierbaren, flexiblen und flüssigkeits- und gasundurchlässigen
Gummiblase ausgerüstet ist, in welcher sich ein sowohl der Größe der Gummiblase als
auch der Behälterdimension angepaßtes Stützgestell befindet, und die Gummiblase in
einer ersten Position, im gefüllten Zustand, an der Behälterinnenwand sowie in einer
zweiten Position, im entleerten Zustand, an dem Stützgestell anliegt.
[0006] Die Form der Gummiblase entspricht vorzugsweise der Form des Stützgestelles und/oder
der Form des Behälters, was ein quasi vollständiges Entleeren gewährleistet. Als sehr
gut geeignet haben sich stern- oder s-förmige Stützgestelle erwiesen. Es sind jedoch
auch andersartig gestaltete Gestelle möglich, an denen sich die Gummiblase im entleerten
Zustand eng anschmiegen kann. Damit werden Spannungen im Gummimaterial sowie ein unkontrolliertes
oder starkes Zusammenfalten der Blase verhindert und somit deren Lebensdauer verlängert.
Die Blase besteht aus elastischem, gummiartigem Material, welches auf die Erfordernisse
des jeweiligen Produktes abgestimmt sein sollte.
[0007] Üblicherweise besteht der Behälter aus zwei miteinander durch einen Flansch verbundenen
Teilen, die einen verschließbaren Auslaßflansch und ein Verbindungsstück zum Einführen
eines Druckmediums aufweisen. Die Materialwahl für den Behälter ist unkompliziert,
so ist beispielsweise einfacher C-Stahl ausreichend, da die Behälterwand nicht mit
dem Produkt in Berührung kommt und so auch nicht gesondert ausgekleidet werden muß.
Die Größe des Transportbehälters ist von der Größe der Gummiblase abhängig. Üblicherweise
beträgt das Volumen der Blase etwa 2.000 Liter. Der Behälter steht üblicherweise auf
einer Fußkonstruktion, wobei Vorrichtungen in beliebiger Form denkbar sind, beispielsweise
sollte ein Transport mittels Gabelstapler möglich sein.
[0008] Das Befüllen und Entleeren der Blase erfolgt über den Auslaßflansch. Der Entleervorgang
wird über Aufgabe eines unter Druck stehenden Mediums, wie z. B. Druckluft, beschleunigt.
Dabei verformt sich die Blase bis sie am Stützgestell anliegt. Nach dem Entleeren
kann der Auslaßflansch luftdicht verschlossen werden.
[0009] Durch die speziell gestaltete Form des Stützgestelles im Transportbehälters und der
Gummiblase zwischen Stützgestell und Behälter wird ein kontrolliertes Zusammenfalten
der Blase und somit ein hohes Maß an Restentleerbarkeit bewirkt. Das Stützgestell
kann aus Werkstoffen gefertigt werden, welche inert gegen das in der Blase befindliche
Produkt sind, wie beispielsweise C-Stahl, gummiert oder beschichtet, oder Edelstahl.
Aber auch die Verwendung von Kunststoff wie z. B. PTFE, ist möglich; es kann aus Rohren,
ggf. perforiert, aus Gittern oder Stahlblechen bestehten. In jedem Fall sollte das
Stützgestell so dimensioniert sein, daß es eine optimale Füllung und Entleerung der
Gummiblase gestattet.
[0010] Da die Gummiblase im Auslaßflansch fixiert, üblicherweise eingespannt, ist, kann
der Behälter problemlos über den die zwei Behälterteile verbindenden Flansch, üblicherweise
bei entleerter Blase, geöffnet werden. Damit sind sowohl die Blase als auch die Innenwand
des Transportbehälters inspizierbar, ohne daß Luftfeuchtigkeit in die Blase hinein
gelangen kann. Die Blase ist auch auf diesem Wege, beispielsweise bei Produktwechsel,
vollkommen unkompliziert austauschbar, dazu wird sie komplett herausgenommen und gegen
eine andere Blase, ggf. inclusive Stützgestell, ausgetauscht, ohne daß der Behälter
oder die benutzte Blase gereinigt werden müssen.
[0011] Der Transportbehälter eignet sich zum Aufbewahren und Transportieren von hochviskosen
Flüssigkeiten und/oder Pasten. Insbesondere können in ihm viskose Polysiloxane wie
beispielsweise unter Zutritt von Luftfeuchtigkeit bei Raumtemperatur vernetzende Siliconkautschukmassen
hochviskose Siliconpolymere oder viskose Siliconöle gelagert werden. Eine Vielzahl
dieser Produkte verhält sich gegenüber Luftfeuchtigkeit reaktiv. Gerade für diese
Produktgruppe ist der erfindungsgemäße Transportbehälter hervorragend geeignet, da
das Produkt stets vollständig von der flexiblen, flüssigkeits und gasundurchlässigen
Gummiblase umgeben ist und nicht mit der Behälterwand oder Luft in Berühtung kommt.
[0012] Nachstehend soll die Erfindung anhand von zwei bevorzugten Ausführungsformen beispielhaft
dargestellt werden:
[0013] Figur 1 zeigt den vertikalen Querschnitt eines am unteren und oberen Ende konisch
geformten Transportbehälters (1), welcher aus zwei Teilen besteht, die oberhalb der
Mitte mittels eines Flansches (7) miteinander verbunden sind. Der Behälter steht auf
einem Gestell (6). Im Innern des Behälters befindet sich eine Gummiblase (2), welche
im Auslaßflansch (4) fixiert ist und von einem sternförmigen Stützgestell (3) gehalten
wird. In Figur (1a) ist der horizontale Querschnitt des Transportbehälters in der
ersten Position (gefüllte Blase) und in (1b) in der zweiten Position (entleerte Blase)
dargestellt. Dabei schmiegt sich die Gummiblase entweder völlig an die Behälterwand
oder völlig an das Stützgestell an.
[0014] Figur 2 stellt den Querschnit durch einen zweiten Behälter dar, der ein s-förmiges
Stutzgestell aufweist. Auch hier ist in Figur (2a) der Querschnitt des Behälters mit
gefüllter und in Figur (2b) mit entleerter Blase dargestellt.
1. Transportbehälter für hochviskose Flüssigkeiten und/oder Pasten, insbesondere für
viskose Polysiloxane, in welchem die hochviskosen Flüssigkeiten und/oder Pasten zu
keiner Zeit mit der Behälterwand in Berührung kommen, dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportbehälter (1) innen mit einer in einem Auslaßflansch (4) fixierten, inspizierbaren,
flexiblen und flüssigkeits- und gasundurchlässigen Gummiblase (2) ausgerüstet ist,
in welcher sich ein sowohl der Größe der Gummiblase als auch der Behälterdimension
angepaßtes Stützgestell (3) befindet, und die Gummiblase in einer ersten Position
an der Behälterinnenwand sowie in einer zweiten Position an dem Stützgestell anliegt.
2. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter aus zwei
miteinander verbundenen Teilen besteht, die einen verschließbaren Auslaßflansch und
ein Verbindungsstück (5) zum Einführen eines Druckmediums aufweisen.
3. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Form der Gummiblase
der Form des Stützgestelles und/oder der Form des Behälters entspricht.
4. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgestell sternförmig
ist.
5. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützgestell s-förmig
ist.