[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens in eine Reihenfachwebmaschine
mit einer Zuführdüse und einer Schussfadenverteilvorrichtung, wobei der Schussfaden
mittels einer Fluidströmung kontinuierlich zugeführt und in aufeinanderfolgende Webfächer
eingetragen wird sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer
Zuführdüse und einer Eintragdüse und einer Schussfadenverteilvorrichtung.
[0002] In Reihenfachwebmaschinen werden die Schussfäden mittels einer Schussfadenverteilvorrichtung
eingetragen. Eine derartige Vorrichtung ist in der WO 96/38612 beschrieben. Bei dieser
Vorrichtung wird ein Schussfaden mittels einer kontinuierlichen Luftstromes in einen
Verbindungskanal zwischen dem Webrotor und einem Ringteil eingeführt und über ein
Einschiessrohr in ein Webfach eingetragen. Eine Schneidvorrichtung und eine Klemme
sind dem Einschiessrohr nachgeordnet. Unmittelbar nach dem Stillsetzen des Schussfadens
durch die Klemme wird aufgrund der kontinuierlichen Garnlieferung eine Schlaufe in
dem Verbindungskanal gebildet, die nach dem Schneiden des Schussfadens gestreckt wird.
[0003] Mit zunehmender Schusseintragleistung bzw. Drehzahl der Webmaschine wird die Schlaufe
im Verbindungskanal länger und es treten Krängel auf, welche zu Verstopfungen und
zu Schussfehlern führen können. Um die Auflösung der Schlaufen zu verbessern, kann
mittels einer Injektordüse Luft unter höheren Druck in den Verbindungskanal eingeblasen
werden.
[0004] Die Erfindung wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens in eine Reihenfachwebmaschine
zu verbessern.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass
die Fadenschlaufe ausserhalb der Schussfadenverteilvorrichtung erzeugt und somit kontrollierbar
bzw. einstellbar ist, dass die Eintragleistung erhöht werden kann und dass die Eintragung
mit einem einheitlichen Fluiddruck erfolgt.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0007] Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Eintragen eines
Schussfadens;
- Fig. 2
- eine Düsenanordnung im Schnitt;
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Eintragen eines
Schussfadens;
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Eintragen eines
Schussfadens und
- Fig. 5
- eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Eintragen eines
Schussfadens.
[0008] Es wird auf die Figuren 1 und 2 Bezug genommen. Ein Schussfaden 1 wird ausgehend
von einem Fadenspeicher über eine Zumessvorrichtung und der hier in Rede stehenden
Schussfadeneintragvorrichtung 2 in eine Schussfadenverteilvorrichtung 3 eingeleitet
und dann vorbei an einer Schneidvorrichtung 5 und einer Fadenklemme 6 in ein auf einem
Webrotor 7 gebildetes Webfach eingetragen. Die Schussfadeneintragvorrichtung umfasst
eine Zuführdüse 11, eine Düsenanordnung 12 und eine Eintragdüse 13, die in der Schussfadenverteilvorrichtung
3 angeordnet ist. Der Eintrageinrichtung ist ferner ein Leitorgan 14 und eine Hilfsdüse
15 zugeordnet. Die Düsenanordnung 12 ist mit einem Drehschieberventil 16 über Leitungen
17 mit dem Druckluftsystem der Webmaschine verbunden.
[0009] Wie Fig. 2 zeigt weist die Düsenanordnung 12 einen Körper 21 mit einem Durchgangsloch
22 und zwei Sitzflächen 23 und zwei Düsennadeln 24, 25 auf, die so angeordnet sind,
dass die Mündungen gegeneinander gerichtet sind. Die Düsennadeln sind als Hohlnadeln
ausgebildet, so dass ein durchgehender Förderkanal für einen Schussfaden in der Düsenanordnung
vorhanden ist. An der einen Düsennadel 24 ist ein Einlauftrichter 26 für den Schussfaden
ausgebildet, während die andere Düsennadel 25 direkt mit der Eintragdüse 13 in der
Schussfadenverteilvorrichtung 3 verbunden ist.
[0010] Nachfolgend wird ein Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens mittels der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung erläutert.
[0011] Der Schussfaden 1 wird mittels der Zuführdüse 11 fortlaufend von der Zumessvorrichtung
abgezogen und in die Düsennadel 24 eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt wird aufgrund der
Einstellung des Drehschieberventils 16 Druckluft durch die Leitung 17 der Düsenanordnung
zugeführt, so dass ein Luftstrom in der Durchbohrung 22 erzeugt wird, welcher den
Schussfaden erfasst und zur Eintragdüse 13 befördert. Der Schussfaden wird dann in
das Webfach eingeschossen und in bekannter Weise mittels des von den Stafettendüsen
erzeugten Wanderfeldes durch das Webfach befördert. Vor dem Einsetzen des Klemmvorganges
erfolgt mittels des Drehschieberventils die Umkehr der Luftströmung in der Düsenanordnung
12, so dass eine Fadenzugkraft in der Gegenrichtung zur Förderrichtung erzeugt wird.
Aufgrund der von der Eintragdüse und dem Wanderfeld erzeugten Fadenzugkräfte wird
der Schussfaden weiterhin in das Webfach eingetragen. Ist der Schussfaden geklemmt
entfällt der Kraftanteil des Wanderfeldes, so dass sich die von der Eintragdüse in
der Förderrichtung und der Düsenanordnung in der Gegenrichtung erzeugten Fadenzugkräfte
aufheben, d.h. die Schussfadenförderung in das Webfach wird unterbrochen. Aufgrund
dieses Unterbruches und der kontinuierlichen Schussfadenzufuhr aus der Zuführdüse
11 wird eine Fadenschlaufe zwischen der Zuführdüse 11 und der Düsenanordnung 12 erzeugt.
Nach der Klemmung wird der Schussfaden geschnitten und mit Hilfe der Injektordüse
in den Verbindungskanal 4 eingeblasen und die Schussfadenspitze im wesentlichen gestreckt
und zur Eintragung in der Schussfadenverteilvorrichtung 3 bereit gehalten. Mittels
des Drehschieberventils 16 wird die Strömungsrichtung in der Düsenanordnung 12 wieder
umgekehrt, so dass die Fadenschlaufe aufgehoben und der Schussfaden ins nächste Webfach
eingetragen wird.
[0012] Es wird auf die Figuren 3 bis 5 Bezug genommen, wobei der Schussfaden gleich wie
bei der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform verläuft. Die Schussfadeneintragvorrichtung
31 umfasst die Zuführdüse 11, ein Auslenkorgan 32, eine Eintragdüse 33 und eine Hilfsdüse
34. Das Auslenkorgan 32 ist stabförmig ausgebildet und um eine Drehachse 35 schwenkbar
angeordnet.
[0013] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 4 sind gegenüber der Ausführungsform gemäss Fig.
3 ein Führungsorgan 41 und eine Fadenklemme 42 vorgesehen.
[0014] Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 5 ist ein Antriebselement 51 für das Auslenkorgan
32 und eine Eintragdüse 52 mit einer Fadenklemme 53 vorgesehen, die in den Körper
der Eintragdüse integriert ist.
[0015] Nachfolgend wird das Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens mittels der Vorrichtungen
gemäss den Figuren 3 bis 5 erläutert.
[0016] Der Schussfaden 1 wird mittels der Zuführdüse 11 fortlaufend von der Zumessvorrichtung
abgezogen und an dem Auslenkorgan 32 vorbei in die Eintragdüse 33 eingeführt. Zu diesem
Zeitpunkt wird der Eintragdüse Druckluft zugeführt und von der Schussfaden in das
Webfach eingeschossen. Der Schussfaden wird dann in bekannter Weise mittels der Stafettendüsen
durch das Webfach befördert. Mit der Betätigung der Fadenklemme 6 wird der Schussfaden
gehalten und die Schussfadenförderung in das Webfach unterbrochen. Aufgrund dieses
Unterbruches und der kontinuierlichen Schussfadenzufuhr aus der Zuführdüse wird durch
positive Auslenkung mittels des Auslenkorgans eine Fadenschlaufe zwischen der Zuführdüse
11 und der Eintragdüse 33 erzeugt. Nach der Klemmung wird der Schussfaden mittels
der Schneidvorrichtung 5 geschnitten und die gebildete Fadenspitze durch die Luftströmung
in den Verbindungskanal 4 eingeblasen. Die durch die Luftströmung auf den Schussfaden
aufgebrachte Kraft wirkt einerseits als Rückhaltekraft bezüglich der Schlaufenbildung
und andererseits als Streckkraft für die Fadenspitze. Durch die Freigabe des Schussfadens
mittels des Auslenkorgans wird mittels der Eintragdüse unter gleichzeitiger Aufhebung
der Schlaufe, der Schussfaden in das nächste Webfach eingetragen.
[0017] Bei der Vorrichtung gemäss Fig. 4 wird der Schussfaden 1 mittels der Fadenklemme
42 geklemmt und gehalten, so dass einerseits zwischen der Zuführdüse 11 und der Fadenklemme
42 eine Fadenschlaufe bildet und andererseits die mittels der Schneidvorrichtung 5
erzeugte Fadenspitze gestreckt zur Eintragung in der Schussfadenverteilvorrichtung
bereitgehalten wird. Die Schlaufenbildung kann mittels einer aktiven oder passiven
Auslenkbewegung bewirkt werden.
[0018] Bei dem Verfahren wird ein Schussfaden mittels einer Fluidströmung kontinuierlich
zugeführt und in aufeinanderfolgende Webfächer eingetragen. Durch Umkehr der Strömungsrichtung
oder Auslenkung des Schussfadens wird eine Fadenschlaufe ausserhalb der Schussfadenverteilvorrichtung
gebildet, wodurch der Schussfaden innerhalb der Schussfadenverteilvorrichtung gestreckt
bleibt.
[0019] Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Düsenanordnung 12 vorgesehen, deren Strömungsrichtung
umkehrbar ist.
1. Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens in eine Reihenfachwebmaschine mit einer
Zuführdüse und einer Schussfadenverteilvorrichtung, wobei der Schussfaden mittels
einer Fluidströmung kontinuierlich zugeführt und in aufeinanderfolgende Webfächer
eingetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor Abschluss des Eintragvorganges
mittels Umkehr der Strömungsrichtung ausserhalb der Schussfadenverteilvorrichtung
eine Fadenschlaufe erzeugt wird, um einen im wesentlichen gestreckten Schussanfang
zur Eintragung in der Schussfadenverteilvorrichtung bereit zu halten.
2. Verfahren zum Eintragen eines Schussfadens in eine Reihenfachwebmaschine mit einer
Zuführdüse und einer Schussfadenverteilvorrichtung, wobei der Schussfaden mittels
einer Fluidströmung kontinuierlich zugeführt und in aufeinanderfolgende Webfächer
eingetragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor Abschluss des Eintragvorganges
mittels Fadenklemmung und/oder Fadenauslenkung ausserhalb der Schussfadenverteilvorrichtung
eine Fadenschlaufe erzeugt wird, um einen im wesentlichen gestreckten Schussfadenanfang
zur Eintragung in der Schussfadenverteilvorrichtung bereit zu halten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine freischwebende
Schussfadenschlaufe erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine geführte
Schussfadenschlaufe erzeugt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, welche Vorrichtung eine
Zuführdüse (11), eine Eintragdüse (13) und eine Schussfadenverteilvorrichtung (3)
umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass eine Düsenanordnung (12) im Schussfadenverlauf
zwischen der Zuführdüse und der Schussfadenverteilvorrichtung vorgesehen ist, um während
der Eintragung die Förderung des Schussfadens zu unterstützen und unmittelbar nach
Abschluss der Eintragung im Fadenverlauf vor der Düsenanordnung eine Fadenschlaufe
zu erzeugen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein Drehschieberventil (16), das
mit der Düsenanordnung (12) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Hilfsdüse (15), die in Fadenlaufrichtung
vor der Düsenanordnung (12) angeordnet ist, um die Schlaufenbildung zu unterstützen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Leitkörper (14) für den Schussfaden
(1), wobei der Leitkörper der Zuführdüse nachgeordnet ist.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 4, welche
Vorrichtung eine Zuführdüse (11), eine Eintragdüse (31) und eine Schussfadenverteilvorrichtung
(3) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schussfadenklemme (42) und/oder ein
Auslenkorgan (32) im Fadenverlauf vor der Eintragdüse (33) angeordnet ist, um unmittelbar
nach Abschluss der Eintragung im Fadenverlauf vor der Schussfadenklemme (42) oder
dem Auslenkorgan (32) eine Fadenschlaufe zu erzeugen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein Fadenführungsorgan (41), dass
im Fadenverlauf vor der Schussfadenklemme (42) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslenkorgan (32) im
Fadenverlauf vor der Schussfadenklemme angeordnet ist, um die Bildung der Fadenschlaufe
zu unterstützen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein Antriebselement (51) für das
Auslenkorgan (32).
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfadenklemme in
die Eintragdüse (33) integriert ist.
14. Reihenfachwebmaschine mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13.