[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschieben eines mit zwei Seitenspannleisten
seitlich gespannten Stickgrundes auf einem Stickmaschinengatter, bei welchem Verfahren
der Stickgrund relativ zum Gatter verschoben wird, wie auch ein Stickmaschinengatter
zum Aufspannen eines Stickgrundes, mit einer Vorrichtung zum Verschieben des Stickgrundes
relativ zum Gatter und beidseitig je einer Seitenspannleiste zum seitlichen Spannen
des Stickgrundes.
[0002] Damit breitere Stoffbahnen bestickt werden können als es die Höhe eines Stickmaschinengatters
zulässt, wurden Gatter entwickelt, bei welchen der Stickgrund auf einer unteren und
oberen Welle aufgespannt bzw. aufgewellt ist und nach Besticken der zwischen den Wellen
aufgespannten bestickbaren Fläche der Stickgrund um ein gewisses Mass von einer auf
die andere Welle gerollt bzw. nachgewellt wird, so dass der zum bestickten Teil benachbarte
Stickgrund in den bestickbaren Bereich zwischen die Wellen zu liegen kommt. Zum Aufwellen
wird der Stickgrund mehrmals von einer Welle auf die andere gewellt und die Spannung
und Ausrichtung der Schuss- und Kettfäden ausgeglichen und ausgerichtet. Damit der
Stickgrund auf seiner ganzen Breite gleichmässig gespannt ist, wird er seitlich mit
je einer Seitenspannleiste quer zu der Spannrichtung der Wellen horizontal gespannt
und zum Schluss in vertikaler Richtung nachgespannt.
[0003] Bei Stickmaschinen mit einem Gatter, welches eine solche Verschiebung des Stickgrundes
zulässt, wird für eine Verschiebung des Stickgrundes dieser von der Seitenspannleiste
gelöst, dann die Verschiebung vorgenommen, um schliesslich den Stickgrund erneut in
den Seitenspannleisten einzuhängen. Dabei ist es kaum möglich, die seitliche Spannung
nach der Verschiebung wieder entsprechend der Spannung vor der Verschiebung einzustellen.
Dadurch gibt es dort, wo die eine Sticketappe endet und die andere wieder neu beginnt,
besonders in den seitlichen Bereichen des Stickgrundes Verschiebungen im Stickmuster,
welche die Qualität der Stickerei beeinträchtigen.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit welchem und welcher die seitliche Spannung des Stickgrundes vor und nach dem Verschieben
des Stickgrundes im Stickmaschinengatter möglichst konstant gehalten werden kann.
Insbesondere soll der Übergang von einer Sticketappe zur anderen unsichtbar sein.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass wenigstens ein Teil des Stickgrunds
während der Verschiebung durch die Seitenspannleisten gespannt bleibt, um nach der
Verschiebung in diesem Teil die gleiche Spannung aufzuweisen wie vor der Verschiebung.
Zweckmässigerweise bleibt der an den Übergang zwischen den Etappen angrenzende Bereich
gespannt, so dass beim Übergang die Spannung konstant bleibt und dadurch der Übergang
sich unsichtbar in das Stickmuster einfügt. In Anlehnung an den Begriff im Stand der
Technik wird auch in der Anmeldung von Seitenspannleiste gesprochen, ohne damit die
Lage der Seitenspannleiste im Gatter vorzugeben.
[0006] Zweckmässigerweise wird der Stickgrund während der Verschiebung über eine der Verschiebung
entsprechende Länge von den Seitenspannleisten gelöst, um ihn auf die aufwickelnde
Welle aufwickeln zu können. Nach oder während der Verschiebung wird der von den Seitenspannleisten
nicht gespannte Teil des Stickgrunds vorteilhaft entsprechend der Spannung des gespannt
gebliebenen Teils an den Seitenspannleisten neu gespannt, z.B. durch Einhängen des
Stickgrundes in die Dorne der Seitenspannleisten unter Berücksichtigung des Fadenlaufs
des vertikalen Schussfadens. Das Lösen des Stickgrundes geschieht vorteilhaft mittels
einer Löseeinrichtung und durch die Verschiebung des Stickgrundes. Das Spannen des
Stickgrundes kann von Hand oder mit einem durch die Verschiebung aktivierten Spanneinrichtung
erreicht werden.
[0007] Vorteilhaft wird der Stickgrund während der Verschiebung des Gatters festgehalten,
so dass der Stickgrund relativ zu den Nadeln stillsteht. Dies kann mittels Stoffdrücker,
welcher den Stickgrund relativ zu den Nadeln fixiert oder mit eigens dafür vorgesehenen
Halteelementen an der Seitenspannleiste geschehen, welche die Seitenspannleisten relativ
zu den Nadeln fixieren.
[0008] Bei einem Stickmaschinengatter zum Aufspannen eines Stickgrundes, mit einer Vorrichtung
zum Verschieben des Stickgrundes relativ zum Gatter und beidseitig je einer Seitenspannleiste
zum seitlichen Spannen des Stickgrundes sind die Seitenspannleisten vorteilhaft im
Gatter translatorisch beweglich, so dass diese sich beim Bewegen des seitlich gespannten
Stickgrundes mitbewegen und so wenigstens ein Teil des Stickgrundes während und nach
der Verschiebung gespannt bleibt.
[0009] Die Seitenspannleisten sind vorteilhaft in Segmente unterteilt, welche einzeln vom
Stickgrund ablösbar bzw. mit dem Stickgrund verbindbar sind, damit bei der Verschiebung
Segment um Segment vom Stickgrund gelöst werden kann, wodurch die Seitenspannleiste
nicht in Konflikt mit der aufrollenden Welle kommt.
[0010] Um vom Stickgrund abgelöst werden zu können sind die Segmente der Seitenspannleiste
zweckmässigerweise an einem flexiblen Träger befestigt. Dadurch lassen sich die Segmente
miteinander in einer nicht geradlinigen Bewegung verschieben, so dass die vom Stickgrund
gelösten Segmente vom Stickgrund entfernt werden können.
[0011] Vorteilhaft bildet der flexible Träger eine geschlossene Schlaufe um zwei Umlenkräder,
so dass die Segmente im Kreis geführt werden. Dadurch ist nicht die Abmessung des
Stickgrundes sondern die Höhe des Gatters entscheidend für die Abmessung der Seitenspannleiste.
[0012] Vorteilhaft weist das Stickmaschinengatter eine Löseeinrichtung auf, um den Stickgrund
von der Seitenspannleiste zu lösen. Dadurch kann das Lösen von Hand vermieden werden
und gleichzeitig nur der Bereich des Stickgrundes von den Seitenspannleisten gelöst
werden, welcher notwendigerweise gelöst werden muss. Dadurch kann ein Teil des Stickgrundes
gespannt gelassen werden.
[0013] Zweckmässigerweise ist die Löseeinrichtung stationär am Gatter angeordnet und die
Seitenspannleiste relativ zur Löseeinrichtung beweglich, so dass beim Verschieben
des Stickgrundes im Gatter der Stickgrund und die Seitenspannleiste voneinander gelöst
werden.
[0014] Zweckmässigerweise weist die Seitenspannleiste eine Vielzahl von Dornen zum Einhängen
des Stickgrundes auf. Mit diesen Dornen wird der Stickgrund in bewährter Manier zuverlässig
gehalten. Der Stickgrund kann jederzeit durch Abheben von den Dornen von der Seitenspannleiste
gelöst und auch wieder in die Dorne eingehängt werden.
[0015] Vorteilhaft weist die Löseeinrichtung eine zur Stickgrundebene schräg verlaufende
Fläche auf, um mit dieser Fläche den Stickgrund von der Seitenspannleiste abzuheben
und dadurch zu lösen.
[0016] Zweckmässigerweise ist der flexible Träger der segmentierten Seitenspannleiste durch
eine Kette gebildet und auf der Stickgrundseite der Schlaufe in einer Führungsschiene
geführt. Die Führung gewährt einen konstante Spannung auch bei der Verschiebung der
Seitenspannleiste und eine Kette ist in einer Führung gut führbar.
[0017] Vorteilhaft bilden die Seitenspannleiste und die Lösevorrichtung zusammen eine Seitenspanneinrichtung,
welche am Gatter befestigt ist, wodurch die Seitenspannleiste ersetzbar ist und auch
eine alte, stationäre Seitenspannleiste ersetzt werden kann durch eine translatorisch
bewegliche.
[0018] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren
beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht der Wellen, des Stickgrundes und der Seitenspannleisten
eines Gatters gemäss dem Stand der Technik,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch ein erfindungsgemässes Stickmaschinengatter,
- Fig. 3
- eine Teilansicht des Gatters gemäss Figur 2 von vorne,
- Fig. 4
- eine perspektivische Zeichnung eines Ausschnittes einer erfindungsgemässen Seitenspanneinrichtung
mit Lösevorrichtung,
- Fig. 5
- Explosionszeichnung des Ausschnittes gemäss Figur 3.
[0019] Beim Aufwellen des Stickgrundes 21 auf die Wellen 19,19' ist dieser von den Seitenspannleisten
20 gelöst. Dazu wird der Stickgrund mehrmals von einer Welle 19 auf die andere Welle
19' und wieder von der Welle 19' auf die Welle 19 zurück gewellt, wobei dazu die Spannung
des Stickgrundes 21 ausgeglichen wird, die vertikalen Schussfäden 16 vertikal und
die horizontalen Kettfäden 18 horizontal ausgerichtet werden. Danach wird der Stickgrund
21 teilweise gespannt, dann der Stickgrund in die beidseitig angeordneten Seitenspannleisten
20 eingehakt und danach der Stickgrund fertig gespannt. Damit wird ein seitlicher,
bogenförmiger Einzug (24) des Stickgrundes 21 verhindert.
[0020] Stickmaschinengatter 11 sind auf der Nadelseite des in Figur 2 nur teilweise dargestellten
Nadelwagens 13 angeordnet. Das Gatter 11 weist vertikale Rahmenteile 15, horizontale
Rahmenteile 17 und horizontal verlaufende Wellen 19,19' auf und ist für die Bildung
von Stichen als Ganzes relativ zum Nadelwagen 13 horizontal und vertikal verfahrbar.
Der Stickgrund 21 ist zwischen der unteren Welle 19 und der oberen Welle 19' in vertikaler
Richtung aufgespannt. Beim Sticken wird jeweils ein zwischen den Wellen 19,19' befindlicher
Bereich z.B. von oben nach unten bestickt, wobei das Gatter nach und nach von einer
unteren Position zu einer oberen Position bewegt wird. Nach dem Besticken eines Bereichs
kann ein weiterer Bereich in gleicher Weise bestickt werden. Zu diesem Zweck wird
der Stickgrund 21 nachgewellt, beispielsweise also von der Welle 19 abgerollt und
auf die Welle 19' aufgerollt, um nach Besticken des bestickbaren Bereiches des Stickgrundes
21 die letzten Stiche am unteren Rand 22 an die Stelle am oberen Rand 22' des bestickbaren
Bereichs des Stickgrundes 21 zu verschieben, an der vor der Verschiebung die ersten
Stiche waren. Während dieser Verschiebung bleibt der Stickgrund 21 relativ zu den
Nadeln stehen und das Gatter 11 bewegt sich um den Betrag in eine Richtung während
der Stickgrund 21 um den gleichen Betrag in die andere Richtung nachgewellt wird.
[0021] An den vertikalen Rahmenteilen 15 sind beidseitig erfindungsgemässe Seitenspanneinrichtungen
23 angeordnet, um den Stickgrund seitlich zu spannen. Die Seitenspanneinrichtung 23
erstreckt sich etwas über den unteren Rand 22 und oberen Rand 22' der zwischen den
Wellen 19,19' bestickbaren Fläche. Die Seitenspanneinrichtung 23 ist fest mit dem
vertikalen Rahmenteil 15 verbunden.
[0022] Wie die Figuren 3 bis 5 zeigen, weist die Seitenspanneinrichtung 23 weist eine Vielzahl
von Segmenten 25 auf, von denen in der Zeichnung nur einige dargestellt sind. Jedes
Segment 25 ist an einem Glied einer Kette 29 befestigt. Die Kette 29 bildet eine geschlossene
Schlaufe und ist oben und unten um ein Umlenkrad 31 geführt. Zwischen den Umlenkrädern
31 einer Seitenspanneinrichtung 23 verläuft die Kette 29 in einer Führungsschiene
33, 33'. Die Führungsschiene 33 führt die Kette und bewirkt, dass die Kette 29 gerade
läuft und durch den seitlichen Zug durch den Stickgrund 21 weder abgekippt wird noch
dem Zug nachgibt. Auf der vom Stickgrund 21 abgewandten Seite der Kettenschlaufe ist
die Kette 29 ebenfalls in einer Führungsschiene 33' geführt, damit die Vibrationen
der in Betrieb stehenden Stickmaschine die Kette 29 nicht zum Schwingen bringen. In
dem Bereich, in welchem die Kette 29 in der geradlinig verlaufenden Führungsschiene
33 geführt ist, reihen sich die Segmente 25 aneinander und bilden die Seitenspannleiste
35 mit Dornen oder anderen in den Stickgrund 21 einhängbaren Befestigungsmitteln.
Wo die Kette 29 sich um das Umlenkrad 31 legt, sind die Segmente 25 von der Seitenspannleiste
35 abgedreht. Die Führungsschienen 33,33' sind an einem Halteprofil 36 befestigt,
welches seinerseits am seitlichen Rahmenteil 15 angeschraubt ist.
[0023] Bei einer Verschiebung des Stickgrundes 21 bleiben die Segmente 25 etwa solange mit
dem Stickgrund 21 verhängt, wie die Kette 29 in der Führungsschiene 33 geführt ist.
Die Seitenspannleiste 35 verschiebt sich dadurch mit dem Stickgrund 21, wobei die
Kette 29 translatorisch in der Führungsschiene 33 bewegt wird, bzw. die Kettenschlaufe
um die Umlenkräder 31 läuft. Damit die Segmente 25 beim Umlaufen der Umlenkräder 31
abgeschwenkt werden können, ohne den Stickgrund 21 zu zerreissen, müssen sie von diesem
gelöst sein. Dazu sind oben und unten an der Seitenspanneinrichtung 23 Löseeinrichtungen
37 (Fig. 2) angeordnet, welche anhand der Figuren 4 und 5 genauer erläutert werden.
[0024] In Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts der Seitenspanneinrichtung
23 dargestellt, in welchem ein Umlenkrad 31 und eine Löseeinrichtung 37 sichtbar sind.
Nicht vollständig dargestellt sind in Figur 4 die Kette 29 und die Mehrheit der Segmente
25. Figur 5 zeigt eine Explosionszeichnung des in Figur 4 dargestellten Ausschnitts.
Die Figuren 4 und 5 werden deshalb zusammen beschrieben.
[0025] Das Halteprofil 36 bildet eine vertikale Rinne. Die dem vertikalen Rahmenteil 15
zugewandte Rinnenwand 43 ist mit dem Rahmenteil 15 verschraubt. Die andere Rinnenwand
45 steht im äusseren Bereich senkrecht zum Rinnenboden 47 und ist parallel zur Rinnenwand
43. Zwischen dem orthogonalen Bereich der Rinnenwand 45 und dem Rinnenboden 47 ist
jedoch eine Übergangsbereich in einem 45° Winkel abgekröpft, um für das Spannen des
Stickgrundes 21 genügend Platz zu schaffen. Am orthogonalen äusseren Bereich der Rinnenwand
45 sind die beiden Führungsschienen 33 und 33' befestigt. Die Rinnenwand 45 ist beim
Ende der Führungsschienen 33,33' ausgeschnitten, so dass im Bereich des Ausschnittes
49 die Kette 29 mit den Segmenten 25 um das Umlenkrad 31 in den inneren Bereich des
Halteprofiles 36 gelenkt werden kann.
[0026] Die U-förmigen Führungsschienen 33,33' sind je aus zwei gleichen Winkelprofilen 51,51'
zusammengesetzt (Fig. 5). In der Führungsschiene 33,33' ist eine Nut 53 ausgebildet,
in welcher die Kette 29 gleiten kann. Die Nut 53 umschliesst die Kettenglieder 54
dreiseitig und ist an ihrem Grund erweitert, um in der Erweiterung die Seitenteile
56 der Kettenglieder aufzunehmen, so dass die Kettenglieder 54 in der Nut 53 gehalten
sind und sich lediglich in Nutrichtung bewegen können.
[0027] Am Halteprofil 36 ist im Endbereich mit dem Ausschnitt 49 weiter das Umlenkrad 31
befestigt. Das Halteprofil 36 weist dazu im Rinnenboden 47 ein Langloch 55 auf, in
welchem ein Lagerblock 57 verschiebbar festgeschraubt ist. Im Lagerblock sitzt die
Achse 59, auf welcher das Umlenkrad 31 gelagert ist. Das Umlenkrad 31 greift mit seinen
Zähnen 61 in die Kette 29. Am abgeschrägten Teil der Rinnenwand 45 ist ein Spannblock
63 befestigt (nur in Fig. 4). Mit der Spannschraube 65 kann der Lagerblock 57 vom
Spannblock 63 weggedrückt werden, wodurch er im Langloch 55 nach oben gleitet. Dabei
wird auch das Umlenkrad 31 nach oben bewegt, wodurch die Kette 29 gespannt wird.
[0028] An der Kette 29 sind die Segmente 25 befestigt. Diese sind mit Dornen 67 ausgerüstet,
in welche der Stickgrund 21 zum Spannen einhängbar ist. Um den in den Dornen 67 der
Segmente eingehängten Stickgrund 21 von den Segmenten 25 zu lösen, ist am Ende der
Fuhrungsschiene 33 eine Löseeinrichtung 37 angeordnet. Die Löseeinrichtung 37 besteht
im Wesentlichen aus einem über ein Hilfsteil 73 mit der Führungsschiene 33 verbundenen
Lösekopf 75. Dieser weist eine Ausnehmung 77 auf, welche entsprechend der Segmente
25 geformt ist, so dass die Segmente 25 ohne wesentlichen Widerstand mit den Dornen
67 durch den Lösekopf 75 gleiten können. Weiter ist am Lösekopf 75 eine Lösefläche
79 ausgebildet. Die Lösefläche 79 ist geneigt und läuft spitz gegen den den Stickgrund
21 spannenden Teil der Seitenspanneinrichtung 23 zu und seitlich an den Segmenten
25 vorbei bis hinter die Ebene des gespannten Stickgrundes 21.
[0029] Die Lösefläche 79 stösst bei einer Verschiebung des Stickgrundes 21 gegen die Kante
81 den Stickgrund 21 von den Dornen 67 weg. Die spitz zulaufende Kante 81 dringt dabei
zwischen Stickgrund 21 und Segment 25. Der Stickgrund 21 wird von der Lösefläche 79
aus den Dornen 67 gehoben und so von den Segmenten 25 gelöst. Der gelöste Teil des
Stickgrundes 21 kann nun auf die Welle 19 bzw. entsprechend der Figur 4 auf die Welle
19' aufgewickelt werden.
[0030] Zum Spannen des von der Welle 19 oder 19' in den bestickbaren Bereich zwischen den
Wellen 19,19' abgerollten Stickgrund 21, wird dieser von Hand oder mit einer Spannvorrichtung
mit einer kontinuierlichen Spannung in die Segmente 25 eingehängt. Dazu wird auf den
Fadenlauf der vertikalen Schussfäden geachtet
[0031] Als Spannvorrichtung können zwei Gummiwalzen vorgesehen sein, zwischen welchen der
Stickgrund 21 eingeklemmt ist. Die Achsen der Gummiwalzen stehen in einem flachen
Winkel zur Verschiebungsrichtung, so dass die Walzen durch die Verschiebung des Stickgrundes
21 gedreht werden und dabei den Stickgrund 21 um ein bestimmtes, mit dem Winkel der
Achse zur Verschiebungsrichtung einstellbaren Mass überspannen. Der Stickgrund 21
wird anschliessend mit einem Rad oder einem Gleiter gegen die Dorne 67 der Segmente
25 geführt, wo er leicht entspannend einhängt.
[0032] In einer anderen Variante einer Spannvorrichtung führt die Führungsschiene 33 an
den Enden die Segmente 25 in einer nicht geradlinigen Bewegung, wobei die Segmente
25 vom Umlenkrad 31 herkommend zuerst zum Stickgrund 21 hin geführt werden, dann in
die Stickgrundebene verschwenkt werden und in dieser Ebene vom Stickgrund 21 weggezogen
werden um diesen zu spannen. Am andern Ende der Führungsschiene werden die Segmente
25 gegen den Stickgrund 21 hin gestossen, dann vom Stickgrund 21 abgehoben und gelöst
durch Verschwenken aus der Stickgrundebene und schliesslich auf den Rückweg zum ersten
Ende der Führungsschiene 33 umgelenkt.
1. Verfahren zum Verschieben eines mit zwei Seitenspannleisten seitlich gespannten Stickgrundes
auf einem Stickmaschinengatter, bei welchem Verfahren der Stickgrund relativ zum Gatter
verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil des Stickgrunds
(21) während der Verschiebung von den Seitenspannleisten (35) gespannt bleibt, um
nach der Verschiebung in diesem Teil die gleiche Spannung aufzuweisen wie vor der
Verschiebung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stickgrund (21) während
der Verschiebung über eine der Verschiebung entsprechende Länge von den Seitenspannleisten
(35) gelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der von den Seitenspannleisten
(35) abgelöste Teil des Stickgrunds nach der Verschiebung entsprechend der Spannung
des gespannt gebliebenen Teils an den Seitenspannleisten (35) gespannt wird, z.B.
durch. Einhängen des Stickgrundes (21) in die Dorne (61) der Seitenspannleisten (35)
unter Berücksichtigung des Fadenlaufs.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stickgrund
während der Verschiebung des Gatters festgehalten wird, so dass der Stickgrund relativ
zu den Nadeln stillsteht.
5. Stickmaschinengatter zum Aufspannen eines Stickgrundes, mit einer Vorrichtung zum
Verschieben des Stickgrundes relativ zum Gatter und beidseitig je einer Seitenspannleiste
zum seitlichen Spannen des Stickgrundes, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenspannleisten
(35) im Gatter (11) translatorisch beweglich sind, so dass diese sich beim Bewegen
des seitlich gespannten Stickgrundes (21) mitbewegen.
6. Stickmaschinengatter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenspannleisten
(35) in Segmente (25) unterteilt sind, welche einzeln vom Stickgrund (21) ablösbar
bzw. mit dem Stickgrund (21) verbindbar sind.
7. Stickmaschinengatter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (25)
der Seitenspannleiste (35) an einem flexiblen Träger (29) befestigt sind.
8. Stickmaschinengatter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Träger
(29) eine geschlossene Schlaufe um zwei Umlenkräder (31) bildet.
9. Stickmaschinengatter nach einem der Ansprüche 5 bis 8, gekennzeichnet durch eine Löseeinrichtung
(71), um den Stickgrund (21) von der Seitenspannleiste (35) zu.lösen.
10. Stickmaschinengatter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Loseeinrichtung
(71) stationär am Gatter (11) angeordnet ist und die Seitenspannleiste (35) relativ
zur Löseeinrichtung (71) beweglich ist, so dass beim Verschieben des Stickgrundes
(21) im Gatter (11) der Stickgrund (21) und die Seitenspannleiste (35) voneinander
gelöst werden.
11. Stickmaschinengatter nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenspannleiste (35) eine Vielzahl von Dornen (61) zum Einhängen des Stickgrundes
(21) aufweist.
12. Stickmaschinengatter nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Löseeinrichtung (71) eine zur Stickgrundebene schräg verlaufende Fläche (79) aufweist,
um mit dieser Fläche (79) den Stickgrund (21) von der Seitenspannleiste (35) abzuheben
und dadurch zu lösen.
13. Stickmaschinengatter nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
der flexible Träger durch eine Kette (29) gebildet ist.
14. Stickmaschinengatter nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der flexible Träger (29) der segmentierten Seitenspannleiste (35) auf der Stickgrundseite
der Schlaufe in einer Führungsschiene (33) geführt ist.
15. Stickmaschinengatter nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenspannleiste (35) und die Lösevorrichtung (71) Bestandteile einer Seitenspanneinrichtung
(23) sind, welche am Gatter (11) befestigt ist.
16. Stickmaschinengatter nach einem der Ansprüche 5 bis 14, gekennzeichnet durch eine
Spannvorrichtung zum automatischen Spannen des Stickgrundes 21 während des Verschiebens
des Stickgrundes 21.
17. Stickmaschinengatter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung
zwei den Stickgrund (21) zwischen sich einklemmende Rollen aufweist, deren Achsen
parallel und zur Verschiebungsrichtung des Stickgrundes (21) geneigt sind.
18. Stickmaschinengatter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung
eine Führungsschiene zur Führung der Segmente (25) bzw. der Kette (29) aufweist, um
die Segmente (25) bei der Verschiebung in den Stickgrund (21) einzuhaken und den Stickgrund
zu spannen.