[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Gelenkarmmarkise mit wenigstens zwei Gelenkarmen,
wobei jeder Gelenkarm einen inneren und einen äußeren Gelenkarmabschnitt umfaßt, die
über ein Schwenkgelenk miteinander verbunden sind, wobei zwischen dem inneren und
äußeren Gelenkarmabschnitt eine Gasfeder angeordnet ist, die den Gelenkarm in Richtung
auf eine gestreckte Position beaufschlagt. Eine derartige Gelenkarmmarkise ist beispielsweise
aus DE 296 12 532 U1 bekannt.
[0002] Bei Gelenkarmmarkisen der in Betracht stehenden Art läßt sich eine Markise um so
leichter ausfahren, je höher die durch die Gasfedern aufgebrachte Ausdrucksspannung
bei der Abwärtsbewegung der Markise ist, zu welcher sich die in Ausfahrrichtung wirkende
Schwerkraftkomponente addiert.
[0003] Umgekehrt ist beim Aufwickeln der Markise gegen diese Ausdrucksspannung und gegen
diese Schwerkraftkomponente eine Kraft aufzubringen, die das Aufwickeln des Markisentuches
erschwert.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkarmmarkise
mit Gasfedern so auszugestalten, daß optimierte Kräfteverhältnisse beim Aus- und Einfahren
und ein vorteilhaftes Aufwickelverhalten des Markisentuches bei hoher Windstabilität
erreicht werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Gasfedern eingesetzt werden,
die eine derartige Kraft-Weg-Kennlinie aufweisen, daß die Federkraft in Ausfahrrichtung
anders ist als in Einfahrrichtung, insbesondere niedriger.
[0006] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß die Kennlinie so ausgebildet ist, daß ausgehend
von dem vollständig ausgefahrenen Zustand der Markise die Einschubkraft zunächst sehr
hoch ist, wodurch einerseits eine sehr hohe Windstabilität und andererseits ein optimales
Aufrollverhalten in dieser Phase erreicht wird. Nach einer bestimmten Einfuhrstrecke
wird die Einschubkraft dann stufenweise reduziert.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer Gelenkarmmarkise mit Gasfedern und
- Fig.2
- ein Beispiel einer Weg-Kraft-Kennlinie einer erfindungsgemäß einsetzbaren Gasfeder.
[0008] Die in der Zeichnung dargestellte Markise weist eine an einer Hauswand oder dergleichen
zu befestigende Trageinrichtung 1 auf, die mit einer in Lagerplatten 2,3 drehbar gelagerten
Wickelwelle 4 versehen ist. Diese Wickelwelle 4 ist in bekannter Weise drehantreibbar,
und zwar gemäß der Darstellung in Fig. 1 mittels eines selbsthemmenden Getriebes 5,
das wiederum über eine ein- bzw. aushängbare Kurbelstange 6 antreibbar ist. Anstelle
des Getriebes 5 mit Kurbelstange 6 kann selbstverständlich auch - wie allgemein bekannt
- ein elektromotorischer Antrieb, ein Gurtantrieb oder dergleichen eingesetzt werden.
Als Teil der Trageinrichtung 1 ist weiterhin zwischen den Lagerplatten 2 und 3 ein
Tragrohr 7 mit quadratischem Querschnitt angebracht, an dem mittels jeweils einer
Halte- und Neigungs-Verstell-Einrichtung 8 Gelenkarme 9 in sogenannter Scherenausführung
angebracht sind. Diese Gelenkarme 9 sind jeweils in ihrer Mitte geteilt und mit einem
Schwenkgelenk 10 mit vertikaler Achse versehen. Die Geelenkarme 9 sind jeweils mit
einem gleichartigen Schwenkgelenk 11 an der entsprechenden Einrichtung 8 und - in
der Zeichnung nicht erkennbar - mit einem entsprechenden Schwenkgelenk an einem Ausfallrohr
12 angelenkt, so daß das Ausfallrohr 12 in einer mit der Wickelwelle 4 gemeinsamen
Ebene verschoben werden kann, aber keine Bewegungen senkrecht zu dieser Ebene ausführen
kann.
[0009] An der Wickelwelle 4 ist ein rechteckiges Markisentuch 13 befestigt, das durch die
geschilderten Drehungen der Wickelwelle 4 auf diese auf- bzw., von dieser abgewickelt
werden kann. Das Markisentuch 13 ist weiterhin in allgemein bekannter Weise an dem
Ausfallrohr 12 festgelegt. An dem Ausfallrohr 12 ist ein nach unten hängender Volant
14 befestigt.
[0010] Die Gelenkarme 9 weisen einen inneren Gelenkarmabschnitt 15 und einen äußeren Gelenkarmabschnitt
16 auf wobei jeweils eine Gasfeder 17 (in der Zeichnung nur schematisch angedeutet)
Zwischen den beiden Gelenkarmabschnitten 15,16 das Schwenkgelenk 10 überbrückend angeordnet
ist.
[0011] Die verwendeten Gasfedern 17 weisen eine in Fig. 2 dargestellte Kraft-Weg-Kennlinie
derart auf, daß die Ausschubkraft beim Ausfahren entsprechend dem Kennlinienteil 18
in Fig. 2 kleiner ist als die Kraft beim Einfahren entsprechend dem Kennlinienteil
19 in Fig. 2.
[0012] Die Kennlinie ist dabei so ausgebildet, daß ausgehend von der durch den Punkt 20
markierten, voll ausgefahrenen Position die Einschubkraft zunächst sehr hoch ist und
erst nach einer bestimmten Einfahrwegstrecke in zwei Stufen 21, 22 auf ein niedrigeres
Niveau abgesenkt wird, bis schließlich bei dem Punkt 23 der vollständig eingefahrene
Zustand erreicht wird.
1. Gelenkarmmarkise mit wenigstens Zwei Gelenkarmen, wobei jeder Gelenkarm einen inneren
und einen äußeren Gelenkarmabschnitt umfaßt, die über ein Schwenkgelenk miteinander
verbunden sind, wobei zwischen dem inneren und dem äußeren Gelenkarmabschnitt eine
Gasfeder angeordnet ist, die den Gelenkarm in Richtung auf eine gestreckte Position
beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfedern (17) eine derartige Kraft-Weg-Kennlinie aufweisen, daß die Federkraft
in Ausfahrrichtung (Kennlinienteil 18) anders, insbesondere niedriger ist als in Einfahrrichtung
(Kennlineinteil 19).
2. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von dem vollständig ausgefahrenen Zustand der Markise die Einschubkraft
zunächst hoch ist und dann stufenweise reduziert wird.