[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalter mit einem ein temperaturabhängiges
Schaltwerk aufnehmenden Gehäuse, das ein erstes Gehäuseteil, an dessen innerem Boden
eine mit einem ersten Außenanschluß verbundene erste Elektrode angeordnet ist, sowie
ein das erste Gehäuseteil verschließendes Zweites Gehäuseteil aufweist, das eine mit
einem zweiten Außenanschluß verbundene zweite Elektrode umfaßt, wobei das Schaltwerk
in Abhängigkeit von seiner Temperatur eine elektrisch leitende Verbindung zwischen
der ersten und der zweiten Elektrode herstellt.
[0002] Ein derartiger Schalter ist aus der DE 196 09 310 A1 bekannt.
[0003] Bei dem bekannten Schalter ist das erste Gehäuseteil aus Isoliermaterial gefertigt,
in das die erste Elektrode durch Umspritzen oder Vergießen als integraler Bestandteil
eingebettet ist. Dieses erste Gehäuseteil wird durch ein zweites Gehäuseteil in Form
eines aus elektrisch leitfähigem Material bestehenden Bodens verschlossen, dessen
Innenseite als zweite Elektrode wirkt.
[0004] Beide Elektroden sind sozusagen scheibenförmige Blechteile, an denen einstückig Ansätze
ausgebildet sind, die als Außenanschlüsse des Schalters dienen. Das Bodenteil liegt
dabei auf einer Schulter des ersten Gehäuseteiles auf und wird durch einen heißverprägten
Ring an diesem gehalten.
[0005] Zwischen den beiden Elektroden ist im Inneren des so gebildeten Gehäuses ein übliches
Bimetall-Schaltwerk angeordnet, dessen Federscheibe sich mit ihrem Rand auf dem Bodenteil
abstützt und das von ihr getragene bewegliche Kontaktteil unterhalb der Schalttemperatur
gegen einen nach innen vorspringenden Gegenkontakt an der anderen Elektrode drückt.
Über das bewegliche Kontaktteil ist wie üblich eine Bimetall-Schnappscheibe gestülpt,
die unterhalb ihrer Schalttemperatur kräftefrei ist und bei einer Temperaturerhöhung
über ihren Schaltpunkt hinaus das bewegliche Kontaktteil gegen die Kraft der Federscheibe
von dem Gegenkontakt abhebt und dadurch die elektrische Verbindung zwischen den beiden
Außenanschlüssen öffnet.
[0006] Der insoweit beschriebene, bekannte Schalter ist äußerst robust und weist sehr geringe
Außenabmaße auf, weshalb er nicht nur universell sondern insbesondere dort einsetzbar
ist, wo wenig Montageraum zur Verfügung steht, also z.B. in Spulen von Transformatoren
oder Elektromotoren. Über das Bodenteil ist dieser Schalter an ein zu überwachendes
Gerät thermisch sehr gut angekoppelt, so daß eine Temperaturerhöhung des Gerätes sich
unmittelbar in das Innere des Schalters überträgt und dort zu einer entsprechenden
Erhöhung der Temperatur der Bimetall-Schnappscheibe führt. Derartige Schalter werden
in Reihe zwischen das zu schützende Gerät sowie eine Stromversorgung geschaltet, so
daß der Betriebsstrom des zu schützenden Gerätes durch den Schalter fließt, der diesen
Strom bei einer unzulässigen Temperaturerhöhung folglich abschaltet.
[0007] Häufig ist es jedoch erforderlich, neben der Temperatur des zu schützenden Gerätes
auch den Betriebsstrom auf die Einhaltung einer bestimmten Obergrenze hin zu überwachen,
um das Gerät bereits vor Einsetzen der Temperaturerhöhung abschalten zu können. Insbesondere
bei Elektromotoren kommt es nämlich häufig vor, daß aufgrund äußerer Einwirkungen
der Rotor steht bzw. sich nur sehr langsam dreht, was zunächst zu einer Erhöhung des
Betriebsstromes führt, was wiederum eine Erhöhung der Temperatur des Gerätes zur Folge
hat. Wenn jetzt bereits der erhöhte Stromfluß zu einem Abschalten des Gerätes führt,
so wird die unzulässige Temperaturerhöhung ganz vermieden, was natürlich von Vorteil
ist.
[0008] Diese Schutzfunktion eines Schalters mit temperaturabhängigem Schaltwerk wird "stromabhängiges"
Schalten genannt und dadurch bewirkt, daß zu dem Schaltwerk ein Serienwiderstand in
Reihe geschaltet wird, der ebenfalls von dem Betriebsstrom des zu schützenden Gerätes
durchflossen wird. Durch die Wahl des Widerstandswertes dieses Serienwiderstandes
sowie dessen thermische Ankopplung an den Schalter führt ein bestimmter Stromfluß
durch den Schalter und damit den Serienwiderstand zur Entwicklung einer bestimmten
Wärmemenge, die wiederum den Schalter und damit die Bimetall-Schnappscheibe definiert
erwärmt. Über den Widerstandswert kann damit eine obere Grenze für den Betriebsstrom
vorbestimmt werden. Übersteigt der Betriebsstrom diesen Wert, so wird durch die in
dem Serienwiderstand entwickelte Wärme die Bimetall-Schnappscheibe über ihre Schalttemperatur
hinaus erhöht, so daß der Schalter sich bereits öffnet, bevor das zu schützende Gerät
sich unzulässig erwärmt hat.
[0009] Ein derartiger Schalter ist aus der DE 43 36 564 A1 bekannt. Dieser Schalter umfaßt
zunächst ein gekapseltes Bimetall-Schaltwerk, das in einem zweiteiligen Metallgehäuse
untergebracht ist, wie es bspw. aus der DE 21 21 802 A1 bekannt ist.
[0010] Dieser gekapselte Schalter ist nun auf einem Keramikträger angeordnet, auf dem ein
Dickschichtwiderstand vorhanden ist, der über Leiterbahnen mit dem leitenden Unterteil
des gekapselten Schaltwerkes verbunden ist. Das andere Ende des Widerstandes ist mit
einem Lötfleck verbunden, an den eine erste Anschlußlitze angelötet wird. Die zweite
Anschlußlitze ist an das elektrisch leitende Deckelteil des gekapselten Schaltwerkes
angelötet.
[0011] Obwohl der bekannte Schalter zufriedenstellend ein stromabhängiges Schalten ermöglicht
und gleichzeitig eine Temperaturüberwachung erlaubt, weist er doch eine Reihe von
Nachteilen auf.
[0012] Zum einen ist der Keramikträger mechanisch nicht belastbar, beim Transport als Schüttgut
treten Haarrisse auf, die bei einer Eingangskontrolle nur mit einem Mikroskop erkannt
werden können. Durch das Anlöten der Litze an den Keramikträger lösen sich häufig
die Leiterbahnen. Durch diese Problematik ist ein erhöhter Kontroll- und Prüfaufwand
erforderlich, der die Preisbildung des Produktes in entsprechende Höhe treibt. Ein
weiterer Nachteil ist die geringe Druckstabilität dieser Konstruktion, die für ein
Einwickeln in Wicklungen von Transformatoren oder Elektromotoren nicht geeignet ist.
[0013] Andererseits findet dieser bekannte Schalter weite Anwendung, weil die Aufbringung
eines Widerstandes mit definiertem Widerstandswert auf einem Keramikträger eine gut
beherrschte Technik ist, hier werden z.B. Dickschichtwiderstände verwendet.
[0014] Eine weitere Funktion, die bei temperaturabhängigen Schaltern gewünscht wird, ist
die sogenannte Selbsthaltung, bei der ein Parallelwiderstand bei geöffnetem Schaltwerk
von einem Reststrom durchflossen wird, der eine hinreichende Wärme entwikkelt, um
das Schaltwerk geöffnet zu halten. Bei geschlossenem Schaltwerk wird der Parallelwiderstand
durch dieses überbrückt, so daß er jetzt keine Funktion ausübt. Wird das Schaltwerk
jedoch geöffnet, weil entweder die Temperatur des Gerätes oder die Temperatur eines
Serienwiderstandes infolge eines erhöhten Betriebsstromes dazu geführt haben, daß
die Bimetall-Schnappscheibe umspringt, so übernimmt der Parallelwiderstand jetzt einen
Reststrom und entwickelt infolgedessen eine hinreichende Wärme, um das Schaltwerk
geöffnet zu halten. Dadurch wird ein wiederholtes Takten des Schalters verhindert,
nach dem Abkühlen des geschützten Gerätes kann der Schalter nicht wieder schließen,
wodurch sich das Gerät wieder unzulässig erwärmen könnte.
[0015] Die Wahl der Widerstandswerte von Parallelwiderstand sowie ggf. Serienwiderstand
ist dabei so, daß der Serienwiderstand einen sehr geringen ohmschen Wert annimmt,
um den Stromfluß möglichst wenig zu beeinflussen, während der Parallelwiderstand einen
deutlich größeren Wert aufweist, um die Stärke des Reststromes deutlich zu beschränken,
also das Gerät vor einem zu hohen Betriebsstrom zu schützen.
[0016] Eine derartige Selbsthaltefunktion ist ebenfalls bei dem aus der DE 43 36 564 A1
bekannten Schalter realisiert. Dort ist auf dem Keramikträger ein PTC-Baustein vorgesehen,
der einen Endes mit der zweiten Anschlußlitze und anderen Endes mit Leiterbahnen verlötet
ist, die mit dem Unterteil des gekapselten Schaltwerkes verbunden sind.
[0017] Auf diese Weise ist der PTC-Baustein elektrisch parallel zu dem zweiteiligen, gekapselten
Gehäuse und damit zu dem temperaturabhängigen Schaltwerk angeordnet, so daß er im
geschlossenen Schaltwerkszustand durch dieses überbrückt wird und es im geöffneten
Zustand des Schaltwerkes aufheizt.
[0018] Bei dem bekannten Schalter ist auch die Selbsthaltefunktion zufriedenstellend realisiert,
es können jedoch fertigungstechnisch bedingte Probleme auftreten, wenn der bekannte
Schalter nicht von Fachkräften montiert wird. So ist es bekannt, daß beim Verlöten
von PTC-Bausteinen deren Temperaturkurve beeinflußt wird, wobei durch unsachgemäßes
Löten auch mechanische Schäden an dem PTC-Baustein hervorgerufen werden können.
[0019] Die Fertigung des bekannten Schalters ist somit nicht nur sehr lohnintensiv, bei
Einsatz von Aushilfskräften kann auch ein entsprechender Ausschuß auftreten.
[0020] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den eingangs genannten
Schalter derart weiterzubilden, daß er auf konstruktiv einfache Weise mit zumindest
einer weiteren Funktion versehen wird.
[0021] Bei dem eingangs genannten Schalter wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß in dem Gehäuse geometrisch und elektrisch zwischen den beiden Elektroden ein Parallelwiderstand
angeordnet ist.
[0022] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0023] Der Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat nämlich erkannt, daß es nicht erforderlich
ist, den Parallelwiderstand außerhalb des Gehäuses des Schalters auf einem gesonderten
Träger anzuordnen, sondern daß dieser sowohl elektrisch als auch geometrisch zwischen
den beiden Elektroden plaziert werden kann. Der Parallelwiderstand ist damit von außen
nicht mehr zugänglich, also vor mechanischen Einwirkungen geschützt. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß gesonderte Lötmaßnahmen wie beim Stand der Technik für den
Parallelwiderstand nicht erforderlich sind, so daß Verschiebungen der Temperaturkurve
eines PTC-Bausteines vermieden werden.
[0024] Der Erfinder der vorliegenden Anmeldung hat erkannt, daß der PTC-Baustein noch in
das Gehäuse des gattungsbildenden Schalters integriert werden kann, weil ein PTC-Baustein
mit deutlich geringeren Abmaßen einsetzbar ist, wenn zwischen Parallelwiderstand und
temperaturabhängigem Schaltwerk kein zweiteiliges Metallgehäuse vorhanden ist. Bei
dem PTC-Baustein ist lediglich darauf zu achten, daß er eine Höhe von mindestens 2
mm aufweist, damit der erforderliche Abstand für die Spannungsfestigkeit zwischen
den beiden Elektroden erhalten bleibt.
[0025] In einer Weiterbildung ist es bevorzugt, wenn das erste Gehäuseteil aus Isoliermaterial
gefertigt ist, in dem die erste Elektrode unverlierbar gehalten ist, und wenn in dem
ersten Gehäuseteil eine durchgehende Öffnung vorgesehen ist, die sich von der ersten
zu der zweiten Elektrode erstreckt und einen PTC-Baustein aufnimmt, der als Parallelwiderstand
mit beiden Elektroden verbunden ist.
[0026] Hier ist von Vorteil, daß die Isolation des PTC-Bausteines sozusagen automatisch
erfolgt, wobei während der Fertigung des neuen Schalters lediglich ein Stück PTC-Keramik
in die vorgesehene Öffnung eingelegt werden muß, die einen Endes ja bereits durch
die integrale erste Elektrode verschlossen ist. Danach wird die zweite Elektrode angebracht,
wodurch die Öffnung auch an der zweiten Seite verschlossen wird und gleichzeitig eine
Kontaktierung mit dem PTC-Baustein erfolgen kann. Insgesamt läßt sich der neue Schalter
also sehr einfach montieren, bei dem bisherigen Fertigungsprozeß für den gattungsbildenden
Schalter ist lediglich als weitere Maßnahme ein Schritt vorzusehen, bei dem der PTC-Baustein
in die Öffnung eingelegt wird. Als weitere Änderung muß bei der Fertigung des Gehäuses
aus Isoliermaterial das Werkzeug so geändert werden, daß die Öffnung automatisch erstellt
wird.
[0027] Dabei ist es dann bevorzugt, wenn an einer der beiden Elektroden eine Federzunge
vorgesehen ist, die den PTC-Baustein gegen die andere Elektrode drückt.
[0028] Bei dieser Maßnahme ist von Vorteil, daß eine sichere Kontaktierung des PTC-Bausteines
mit beiden Elektroden erfolgt, wobei durch die Federkraft der Federzunge verhindert
wird, daß auf den PTC-Baustein zu starke mechanische Belastungen ausgeübt werden.
[0029] Durch den neuen Schalter werden jetzt die beim Stand der Technik im Zusammenhang
mit dem Verlöten von PTC-Bausteinen bekannten Nachteile vermieden, der PTC-Baustein
wird nämlich weder elektrisch noch mechanisch beeinflußt, während er elektrisch und
geometrisch zwischen den beiden Elektroden angeordnet wird.
[0030] Weiter ist es bevorzugt, wenn die erste Elektrode in dem ersten Gehäuseteil durch
Vergießen oder Umspritzen bei der Herstellung des Gehäuseteiles derart unverlierbar
gehalten ist, daß sie integraler Bestandteil dieses Gehäuseteiles ist, wobei vorzugsweise
das zweite Gehäuseteil ein elektrisch leitendes Bodenteil ist, dessen innerer Boden
als zweite Elektrode wirkt.
[0031] Diese Maßnahmen sind an sich bei dem eingangs genannten Schalter bereits verwirklicht,
sie ermöglichen ein sehr druckfestes, leicht zu fertigendes Gehäuse mit geringen Abmaßen.
In das aus Isoliermaterial gefertigte Gehäuseteil, in das die erste Elektrode eingebettet
ist, muß jetzt lediglich noch der PTC-Baustein eingelegt werden, bevor dann das Bodenteil
montiert wird, wodurch der PTC-Baustein automatisch elektrisch an beiden Seiten kontaktiert
wird. Auf diese Weise kann ein Schalter sowohl mit als auch ohne Selbsthaltung gefertigt
werden, wobei im letzteren Falle die Einlagefläche für den PTC-Baustein nicht besetzt
wird. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß verschiedene Produkte mit gänzlich anderen
Funktionen und Anwendungen durch die einfache Weglassung oder Hinzufügung eines Bauteiles
über den selben Fertigungsautomaten laufen können. Dies war bisher so nicht möglich,
da die Integration von Widerständen für die Selbsthaltung immer aufwendige Sonderadaptionen
bzw. -konstruktionen erfordert hat.
[0032] In einer Weiterbildung ist es dann bevorzugt, wenn der Schalter einen Keramikträger
umfaßt, der auf das Schaltwerk zu weisend an einer der beiden Elektroden angeordnet
ist und einen Serienwiderstand trägt, der einen Endes mit der Elektrode und anderen
Endes mit einem Gegenkontakt für das Schaltwerk verbunden ist, wobei vorzugsweise
die erste Elektrode eine auf das Schaltwerk zu weisende Planfläche aufweist, an der
der Keramikträger befestigt und mit der der Serienwiderstand elektrisch verbunden
ist.
[0033] Diese Maßnahme ist konstruktiv von Vorteil, für den Serienwiderstand sowie dessen
geometrische Anordnung wird die gut beherrschte Keramiktechnik verwendet, auf der
ein gut einzustellender Serienwiderstand angeordnet wird. Da jetzt aber keine Litze
mehr an den Keramikträger angelötet werden muß und er außerdem durch das Gehäuse mechanisch
geschützt wird, kann ein sehr dünner Träger verwendet werden, so daß die Außenabmaße
des bekannten Schalters nicht oder nur unwesentlich verändert werden müssen.
[0034] Statt des bisherigen vorspringenden Gegenkontaktes wird bei der ersten Elektrode
jetzt eine Planfläche verwendet, auf die der Keramikträger aufgelegt wird. Wegen der
planen Auflage wird der Keramikträger mechanisch durch das Schaltwerk kaum belastet,
so daß dieser einschließlich des auf ihm vorgesehenen Serienwiderstandes sowie des
auf ihm angeordneten Gegenkontaktes keine größere Dicke aufweisen muß als der Gegenkontakt
bei dem Schalter aus dem Stand der Technik. Dies bedeutet jedoch, daß der Schalter
seine ursprünglichen Abmaße beibehalten kann, wobei lediglich die erste Elektrode
eine andere Form aufweisen muß, statt des Gegenkontaktes ist an ihr eine Planfläche
vorzusehen, an der der Keramikträger befestigt wird. Der Keramikträger kann dabei
eine Durchkontaktierung für den Serienwiderstand aufweisen und so auf die Planfläche
aufgeklebt werden, daß die Durchkontaktierung gleichzeitig mit dieser Elektrode elektrisch
kontaktiert wird.
[0035] Andererseits ist es jedoch bevorzugt, wenn der Keramikträger zumindest ein vorzugsweise
lasergelochtes Durchgangsloch aufweist, durch das hindurch er an die Elektrode angelötet
und der Serienwiderstand elektrisch mit dieser verbunden wird.
[0036] Diese Maßnahme ist konstruktiv von Vorteil, es ist nämlich nur ein Arbeitsgang erforderlich,
um sowohl die mechanische als auch die elektrische Verbindung herzustellen. Die lasergelochten
Durchgangslöcher werden mit einem gesicherten Verfahren hergestellt, bei dem der Keramikträger
nicht springt, so daß der im Stand der Technik im Zusammenhang mit Keramikträgern
und deren Weiterverarbeitung immer wieder auftretende hohe Ausschuß vermieden wird.
Zusätzlich können diese Keramikträger statt als Schüttgut noch magaziniert angeliefert
werden, um weitere Beschädigungen der Keramikträger zu vermeiden.
[0037] Dabei ist es weiter bevorzugt, wenn das Schaltwerk eine elektrisch leitende Federscheibe
umfaßt, die ein bewegliches Kontaktteil trägt und gegen eine Bimetall-Schnappscheibe
arbeitet, die etwa mittig auf dem beweglichen Kontaktteil sitzt, wobei sich die Federscheibe
mit ihrem Rand an der einen Elektrode abstützt und das bewegliche Kontaktteil gegen
die andere Elektrode drückt, wenn sich das Schaltwerk unterhalb seiner Ansprechtemperatur
befindet.
[0038] Diese Maßnahme ist an sich ebenfalls bekannt, sie ermöglicht ein sich selbst ausrichtendes
Bimetall-Schaltwerk, bei dem die Bimetall-Schnappscheibe unterhalb ihrer Schalttemperatur
kräftefrei ist, so daß sich die Schalttemperatur durch mechanische Belastung nicht
verschieben kann. Im Zusammenhang mit dem Keramikträger ergibt sich hier der weitere
Vorteil der einfachen Kontaktierung des Serienwiderstandes. Wie bereits erwähnt, ist
dieser nämlich einen Endes mit der ersten Elektrode und anderen Endes mit einem Gegenkontakt
verbunden, auf den die Federscheibe das bewegliche Kontaktteil drückt, so daß der
Serienwiderstand elektrisch in Reihe zwischen die erste Elektrode und die Federscheibe
geschaltet ist, die wiederum mit der zweiten Elektrode verbunden ist, so daß zwischen
den beiden Außenanschlüssen des Schalters nun eine Reihenschaltung aus Serienwiderstand
und Bimetall-Schaltwerk angeordnet ist.
[0039] Erfindungsgemäß kann der gattungsbildende Schalter somit einerseits mit einem Parallelwiderstand
versehen werden, der in ein Durchgangsloch des Isoliermaterialgehäuses eingelegt wird
und an beiden Enden mit den Elektroden in Kontakt ist, wobei andererseits zusätzlich
durch die Keramikplatte auch ein Serienwiderstand vorgesehen sein kann, der für stromabhängiges
Schalten sorgt. Damit konnte der gattungsbildende Schalter auf überraschend einfache
Weise so weitergebildet werden, daß ohne umfangreiche Änderungen an seinem Fertigungsprozeß
eine Selbsthaltefunktion und ggf. noch ein stromabhängiges Schalten vorgesehen werden.
[0040] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten
Zeichnung.
[0041] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0042] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den neuen Schalter in einer schematischen Schnittdarstellung längs der Linie I-I aus
Fig. 2; und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Schalter aus Fig. 1.
[0043] In Fig. 1 ist in einer schematischen Seitenansicht ein neuer Schalter 10 dargestellt,
der ein temperaturabhängiges Schaltwerk 11 umfaßt, das in einem Gehäuse 12 angeordnet
ist.
[0044] Das Gehäuse 12 weist ein elektrisch leitendes Bodenteil 14 sowie ein becherartiges
Deckelteil 15 aus Isoliermaterial auf, das einen Ringraum 16 beinhaltet, in den das
temperaturabhängige Schaltwerk 11 eingelegt ist.
[0045] Das Schaltwerk 11 umfaßt ein bewegliches Kontaktteil 17, das von einer Federscheibe
18 getragen wird und über das eine Bimetall-Schnappscheibe 19 gelegt ist.
[0046] Das elektrisch leitende Bodenteil 14 bildet mit seiner Innenseite eine Elektrode
20, auf der sich die Federscheibe 18 mit ihrem Rand 21 abstützt. Das scheibenförmige
Bodenteil 14 geht integral in einen ersten Außenanschluß 22 über, der somit elektrisch
leitend mit der Federscheibe 18 und damit mit dem beweglichen Kontaktteil 17 verbunden
ist.
[0047] Ein zweiter Außenanschluß 23 des Schalters 10 ist integral mit einer umspritzten
Elektrode 24 verbunden, die an einem inneren Boden 15a des Deckelteiles 15 angeordnet
ist. Das Deckelteil 15 wird um die ebenfalls scheibenförmige Elektrode 24 herum gespritzt,
so daß diese unverlierbar in das Deckelteil 15 eingebettet ist. Die Anordnung ist
dabei so getroffen, daß die Elektrode 24 eine auf das Schaltwerk 11 zu weisende Planfläche
25 aufweist, an der eine Keramikscheibe 26 angeordnet ist, die einen festen Gegenkontakt
27 für das bewegliche Kontaktteil 17 trägt.
[0048] Die Keramikscheibe 26 weist lasergelochte Durchgänge 28 auf, über die sie mit Hilfe
von Lötpunkten 29 an der Elektrode 24 befestigt ist. In noch zu beschreibender Weise
ist zwischen den Lötpunkten 29 sowie dem Gegenkontakt 27 ein Serienwiderstand angeordnet.
[0049] Durch diese Anordnung liegt zwischen den beiden Außenanschlüssen 22, 23 eine Reihenschaltung
aus Schaltwerk 11 sowie Serienwiderstand. In dem in Fig. 1 gezeigten Schaltzustand
befindet sich die Bimetall-Schnappscheibe 19 unterhalb ihrer Schalttemperatur, so
daß die Federscheibe 18 das bewegliche Kontaktteil 17 gegen den festen Gegenkontakt
27 drückt, so daß ein das Schaltwerk 10 durchfließender Betriebsstrom eines zu schützenden
elektrischen Gerätes den Serienwiderstand durchfließt und aufheizt. In Abhängigkeit
von dem Widerstandswert des Serienwiderstandes sowie der Stärke des fließenden Stromes
erhitzt die in dem Serienwiderstand entwickelte Ohm'sche Wärme die in Fig. 1 kräftefreie
Bimetall-Schnappscheibe 19 so weit, daß sie gegen die Kraft der Federscheibe 18 das
bewegliche Kontaktteil 17 von dem festen Gegenkontakt 27 abhebt und den Strom somit
unterbricht.
[0050] Es sei noch erwähnt, daß die Elektrode 24 mit ihrer Planfläche 25 in einen Ringraum
30 hinein weist, in den nach dem Einspritzen der Elektrode 24 in das Deckelteil 15
die Keramikscheibe 26 eingelegt wird, woraufhin dann durch die Lötpunkte 29 sowohl
eine mechanische als auch eine elektrische Verbindung zu der Elektrode 24 hergestellt
wird. Danach wird das Schaltwerk 11 in den Ringraum 16 eingelegt, woraufhin dann das
Bodenteil 14 aufgelegt und durch einen Rand 31 an dem Deckelteil 15 befestigt wird.
[0051] Neben dem Schaltwerk 11 ist in dem becherartigen Deckelteil 15 ein Parallelwiderstand
33 vorgesehen, der geometrisch und elektrisch zwischen den beiden Elektroden 20, 24
angeordnet ist und für eine Selbsthaltefunktion sorgt, wie dies eingangs bereits beschrieben
wurde.
[0052] In dem Deckelteil 15 ist eine durchgehende Öffnung 34 vorgesehen, die sich zwischen
den beiden Elektroden 20, 24 erstreckt und einen PTC-Baustein 35 aufnimmt, der an
seinen beiden Enden mit den Elektroden 20, 24 elektrisch verbunden ist. An der Elektrode
20 ist zu diesem Zweck eine Federzunge 36 vorgesehen, die in die Öffnung 34 hineinragt
und den PTC-Baustein 35 gegen die obere Elektrode 24 drückt. Die Federkraft der Federzunge
36 ist dabei so eingestellt, daß einerseits für einen sicheren elektrischen Kontakt
zu den beiden Elektroden 20, 24 gesorgt wird, andererseits der PTC-Baustein aber mechanisch
nicht übermäßig belastet wird.
[0053] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Schalter aus Fig. 1 gezeigt, wo jetzt auch
ein Serienwiderstand 38 schematisch angedeutet ist, der über eine Leiterbahn 39 mit
dem festen Gegenkontakt 27 sowie über Leiterbahnen 40 und 41 mit den Lötpunkten 29
elektrisch verbunden ist. Der Serienwiderstand 38 ist ein üblicher Dickschichtwiderstand,
der mittels bekannter und gut beherrschter Techniken auf der Keramikscheibe 26 angeordnet
wird, wobei sich sein Widerstandswert nach Bedarf äußerst präzise einstellen läßt,
wodurch der zum Schalten des Schalters 10 führende Betriebsstrom genau vorgewählt
werden kann.
[0054] Ferner ist schematisch der PTC-Baustein 35 gezeigt, der zwischen den beiden Elektroden
20, 24 liegt, die in Fig. 2 gestrichelt als Verlängerungen der Außenanschlüsse 22
bzw. 23 zu sehen sind.
[0055] Zurückkehrend zu Fig. 1 ist noch zu bemerken, daß der an der Keramikscheibe 26 angeordnete
Serienwiderstand 38 sowie der Parallelwiderstand 33 sowohl elektrisch als auch geometrisch
zwischen der Elektrode 24 und dem Schaltwerk 11 bzw. zwischen den beiden Elektroden
20, 24 im Inneren des Gehäuses 12 angeordnet sind.
1. Schalter mit einem ein temperaturabhängiges Schaltwerk (11) aufnehmenden Gehäuse (12),
das ein erstes Gehäuseteil (15), an dessen innerem Boden (15a) eine mit einem ersten
Außenanschluß (23) verbundene erste Elektrode (24) angeordnet ist, sowie ein das erste
Gehäuseteil (15) verschließendes zweites Gehäuseteil (14) aufweist, das eine mit einem
zweiten Außenanschluß (22) verbundene zweite Elektrode (20) umfaßt, wobei das Schaltwerk
(11) in Abhängigkeit von seiner Temperatur eine elektrisch leitende Verbindung zwischen
der ersten und der zweiten Elektrode (24, 20) herstellt,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (12) geometrisch und elektrisch zwischen
den beiden Elektroden (24, 20) ein Parallelwiderstand (33) angeordnet ist.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Gehäuseteil (15) aus
Isoliermaterial gefertigt ist, in dem die erste Elektrode (24) unverlierbar gehalten
ist, und daß in dem ersten Gehäuseteil (15) eine durchgehende Öffnung (34) vorgesehen
ist, die sich von der ersten zu der zweiten Elektrode (24, 20) erstreckt und einen
PTC-Baustein (35) aufnimmt, der als Parallelwiderstand (33) mit beiden Elektroden
(24, 20) verbunden ist.
3. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer (20) der beiden Elektroden
(24, 20) eine Federzunge (36) vorgesehen ist, die den PTC-Baustein (35) gegen die
andere Elektrode (24) drückt.
4. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Elektrode
(24) in dem ersten Gehäuseteil (15) durch Vergießen oder Umspritzen bei der Herstellung
des Gehäuseteiles (15) derart unverlierbar gehalten ist, daß sie integraler Bestandteil
dieses Gehäuseteiles (15) ist.
5. Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Gehäuseteil (14)
ein elektrisch leitendes Bodenteil (14) ist, dessen innerer Boden als zweite Elektrode
(20) wirkt.
6. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltwerk
(11) eine elektrisch leitende Federscheibe (18) umfaßt, die ein bewegliches Kontaktteil
(17) trägt und gegen eine Bimetall-Schnappscheibe (19) arbeitet, die etwa mittig auf
dem beweglichen Kontaktteil (17) sitzt, wobei sich die Federscheibe (18) mit ihrem
Rand (21) an einer Elektrode (20) abstützt und das bewegliche Kontaktteil (17) gegen
die andere Elektrode (24) drückt, wenn sich das Schaltwerk (11) unterhalb seiner Ansprechtemperatur
befindet.
7. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Keramikträger
(26) umfaßt, der auf das Schaltwerk (11) zu weisend an einer der beiden Elektroden
(24, 20) angeordnet ist und einen Serienwiderstand (38) trägt, der einen Endes mit
der Elektrode (24) und anderen Endes mit einem Gegenkontakt (27) für das Schaltwerk
(11) verbunden ist.
8. Schalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Elektrode (24) eine
auf das Schaltwerk (11) zuweisende Planfläche (25) aufweist, an der der Keramikträger
(26) befestigt und mit der der Serienwiderstand (38) elektrisch verbunden ist.
9. Schalter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Keramikträger (26)
zumindest ein vorzugsweise lasergelochtes Durchgangsloch (28, 29) aufweist, durch
das hindurch er an die Elektrode (24) angelötet und der Serienwiderstand (34) elektrisch
mit dieser verbunden wird.