[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Misch- und Dosierbehälter für pharmazeutische,
kosmetische oder vergleichbare Produkte.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung einen derartigen Behälter, der sowohl zum Zubereiten
bzw. Vermischen der nachfolgend abzugebenden Substanz mittels eines geeigneten Misch-
bzw. Rührwerkzeugs vorgesehen ist, als auch daraufhin selbst als Dosier- und Entnahmegefäß
für die so bereitete Mischung dienen kann.
[0003] Einen Misch- und Dosierbehälter aus dem Stand der Technik zeigt die DE 42 16 252
C2.
[0004] Diese bekannte Vorrichtung umfaßt ein i. w. zylindrisches Kunststoffgehäuse, welches
einends von einem abschraubbaren Deckel verschlossen werden kann, der mit einem zentrischen
Durchbruch gleichzeitig als Führung für die Antriebswelle eines in den Behälter hineinreichenden
Mischwerkzeugs dient. Anderenends ist das Gehäuse von einem eingesetzten Boden verschlossen,
der -- während eines späteren Dosierbetriebs -- durch manuelles Eindrücken der dosierten
Entnahme des Mischgutes dient.
[0005] Allerdings ist eine solche, bekannte Vorrichtung insbesondere zum vollautomatischen
Befüllen nur bedingt geeignet und weist darüber hinaus auch nur eine begrenzte Handhabungsfreundlichkeit
auf: So ist es bei dieser bekannten Vorrichtung notwendig, nach Beendigung des Mischvorganges
den Schraubdeckel vom verbleibenden Behälter abzunehmen, um das Mischwerkzeug aus
dem Behälter zu entnehmen. Dieser wird dann, mit einem geeigneten, von einem Benutzer
bedarfsweise zu öffnenden Verschluß versehen, wiederum verschlossen. Nicht nur ist
eine derartige Handhabung umständlich, darüber hinaus ist die Automatisierung dieser
Vorgänge schwierig.
[0006] Auch führt die nach dem Stand der Technik notwendige Öffnung des Behälters durch
Abnehmen des Schraubdeckels nach Beendigung des Mischvorganges zu einem weiteren Nachteil,
der sich insbesondere bei einer Verwendung auf pharmazeutischem Gebiet auswirkt: Neben
möglicher Kontamination durch Fremdstoffe fuhrt in jedem Fall das Abnehmen des Deckels
dazu, daß eine vergleichsweise große Oberfläche des Mischgutes der Luft ausgesetzt
wird, mit den damit verbundenen, möglichen nachteiligen Konsequenzen hinsichtlich
Oxidation und Qualität des Mischproduktes.
[0007] Auch der zum Dosieren verwendete, im Gehäuse verschiebbar angeordnete Boden ist diesbezüglich
nicht unproblematisch. So ist es nämlich notwendig, gegen die Kraft eines teilweise
hochviskosen Mischproduktes das Verschieben vorzunehmen, was -- insbesondere bei wenig
geübten Personen -- zu einer unkontrollierbaren Ausgabemenge und damit zu einem äußerst
schlechten Dosierergebnis führen kann.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine derartige Vorrichtung aus dem
Stand der Technik dahingehend zu verbessern, daß sowohl die Dosiergenauigkeit bei
der Entnahme eines Mischgutes aus dem Behälter verbessert wird, als auch die vorgeschalteten
Handhabungsschritte beim Mischen und Entnehmen des Mischwerkzeuges vereinfacht werden
und damit der Automatisierung zugänglich sind.
[0009] Die Aufgabe wird durch den Misch- und Dosierbehälter mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0010] In vorteilhafter Weise dient dabei der im Behälterkörper bewegbar angeordnete Kolben
sowohl als Führung für eine Antriebswelle des Mischwerkzeugs, als auch als mittels
der Antriebseinrichtung bewegbares Dosierorgan.
[0011] Damit kann dann der Mischvorgang gegen die -- geschlossene -- Behälterwand im Bereich
des Auslasses erfolgen, und der Wechsel vom Misch- zum Dosierbetrieb erfordert lediglich
durch Entfernen des Mischwerkzeuges und Ersetzen desselben durch die Antriebseinrichtung,
die dann in feinfühlig dosierbarer Weise die Entnahme des Mischproduktes ermöglicht.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0013] So ist es einerseits möglich und besonders bevorzugt, das Antreiben des Kolbens mittels
einer extern durch die Bedienperson drehbaren Gewindespindel durchzuführen, die entweder
selbst in ein entsprechend im Durchbruch ausgebildetes Gewinde eingreift und damit
den Kolben antreibt, oder aber mit einem an den Durchbruch angepaßten Mitnehmerstück
zusammenwirkt.
[0014] Eine Drehbetätigung dieser Gewindespindel ist sowohl von der dem Auslaß entgegengesetzten
(offenen) Behälterseite möglich, als auch auslaßseitig. Besonders bevorzugt sorgt
zudem eine Rast- und/oder Schnappverbindung für eine in Bewegungsrichtung des Kolbens
starre Verbindung zwischen Betätigungsknopf und Behalterkörper, während gleichzeitig
dadurch die Drehlagerung erfolgt.
[0015] Alternativ liegt es im Rahmen der Erfindung, ein schubweises Dosieren mittels einer
abgestuft -- etwa durch Druckbetätigung -- betätigbaren Schubstange vorzunehmen.
[0016] Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß durch ein Lösen der Antriebswelle für
ein Mischwerkzeug -- etwa eine geeignet ausgeformte Mischscheibe -- die Welle problemlos
durch den Durchbruch entfernt und durch die Antriebseinrichtung ersetzt werden kann,
während die Mischscheibe auch während des nachfolgenden Dosiervorgangs im Behälter
verbleibt. Da durch das Einsetzen der Antriebseinrichtung bzw. eines Organs desselben
in den Durchbruch der Kolben eine vollständig geschlossene Schubfläche bildet, steht
auf diese Weise ein optimaler Transport- und Dosierbehälter zur Verfügung, der darüber
hinaus über die verwendeten Antriebsmittel feinfühlig und unabhängig von einem Mischgut
eine genau dosierte Entnahme ermöglicht.
[0017] Vorteilhaft wird durch diese Ausgestaltung erreicht, daß beim Wechsel vom Misch-
zum Dosierbetrieb durch Entfernen lediglich der Antriebswelle der Kolben im Behälter
verbleibt und so einen -- potentiell nachteiligen -- externen Luft- und/oder Schmutzzugang
zum Mischprodukt bis auf ein Minimum verringert.
[0018] Auch wird durch die Erfindung erreicht, daß etwa ein automatisches Befüllen und Mischen
des Behälters mittels geeigneter Maschinen unterstützt werden kann. Durch die Trennung
zwischen Antriebswelle und Mischwerkzeug nach einem erfolgten Mischvorgang ist es
nämlich erfindungsgemäß unnötig, den Kolben oder ein anderes, abdeckendes Element
des Behälters zu entfernen; lediglich die abgekoppelte Rührwelle wird herausgezogen.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in
- Fig. 1:
- eine Explosionsdarstellung wesentlicher, für den Mischvorgang benötigter Bestandteile
der erfindungsgemäßen Misch- und Dosiervorrichtung in der seitlichen Schnittansicht;
- Fig. 2:
- eine seitliche Schnittansicht einer zur Verwendung mit dem Kolben aus Fig. 1 zu vervendende
Antriebseinheit aus Gewindespindel und Mitnehmerstück in Explosionsansicht;
- Fig. 3:
- eine zum Einsetzen in den Behälter gemäß Fig. 1 bemessene Rührscheibe mit ansetzender
Rührwelle;
- Fig. 4:
- eine seitliche Schnittansicht des Behälters gemäß Fig. 1 mit aufgeschraubtem Verschlußdeckel
auf den Auslaßstutzen;
- Fig. 5:
- eine Schnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 4 mit eingesetztem Mischwerkzeug und
zusätzlicher, angedeuteter zweiter Mischerstellung;
- Fig. 6
- eine seitliche Schnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 4 mit aufgesetzter Dosiereinheit
gemäß Fig. 2 (anstelle der Rührwelle);
- Fig. 7:
- eine seitliche Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Misch- und Dosierbehälters gemäß
einer zweiten Ausführungsform im Dosier- bzw. Auslieferungszustand und
- Fig. 8
- eine seitliche Schnittansicht einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Misch- und Dosierbehälters im durchmischten und gefüllten, dosierbereiten Auslieferungszustand,
der mittels Druckbetätigung dosierbar ist.
[0020] Ein etwa mittels eines Kunststoff-Spritzgießverfahrens, z. B. aus PP, hergestelltes,
zylindrisches Gefäßteil 10 eines Außendurchmessers von etwa 47 mm und einer Außenwandlänge
von etwa 65 mm (alle Zeichnungen der vorliegenden Anmeldungsunterlagen sind diesbezüglich
in ihren Abmessungen proportional) ist, wie in der Fig. 1 gezeigt, bodenseitig bis
auf einen mittig angeordneten Auslaßstutzen 12 mittels eines einstückig angeformten
Gefäßbodens 14 verschlossen. Der ebenfalls einstückig angeformte Auslaßstutzen 12
weist ein Außengewinde 16 auf, auf welches ein ein entsprechendes Innengewinde 18
aufweisender, eine seitliche Rändelung 20 zur besseren Betätigung aufweisender Verschlußdeckel
22 zum Verschließen des Auslaßstutzens 12 aufschraubbar ist.
[0021] An einem dem Gefäßboden 14 entgegengesetzten, offenen Ende des zylindrischen Gefäßteils
10 ist randseitig eine innenliegende Ringnut 24 in die innere Umfangsfläche des Gefäßzylinders
10 eingeformt.
[0022] Auch ist in diesem offenen Bereich des Gefäßteils 10 der in der Fig. 1 gezeigte,
ebenfalls als Kunststoff-Spritzgießteil realisierte Kolben 26 einschiebbar, dessen
Außendurchmesser an die lichte Innenweite des zylindrischen Gefäßteils 10 angepaßt
ist. Genauer gesagt besitzt der Kolben 26 am Rand seiner abwärts weisenden Kolbenfläche
28 umlaufende, sich querschnittlich verjüngende Dichtlippen 30, die für eine sichere
und dennoch leicht bewegbare Führung des Kolbens im Gefäßzylinder 10 sorgen. Der Kolben
26 weist zusätzlich eine mittige hohlzylindrische Kolbenführung 32 einstückig angeformt
auf, an deren der Kolbenfläche 28 entgegengesetztem Ende ein Paar von Querschlitzen
34 vorgesehen ist.
[0023] Die in der Fig. 1 gezeigte Anordnung ist zum alternativen Zusammenwirken mit der
in Fig. 3 als Kombination von Rührwelle 36 und Rührscheibe 38 ausgebildeten Rührwerkzeug
und der in Fig. 2 im Querschnitt dargestellten Dosiereinheit ausgebildet, letztere
bestehend aus Gewindespindel 40 und daran drehfest befestigtem, randseitig gerändeltem
Dosier- bzw. Bedienrad 42 sowie der Gewindespindel 40 zugeordnetem Mitnehmerstück
44 mit Innengewinde 46.
[0024] Erfindungsgemäß ist, wie nachfolgend unter Bezug auf die Fig. 4 bis 6 beschrieben
wird, das Rührwerkzeug mit in ansonsten bekannter Weise ausgebildeter, beispielsweise
mit Durchbrüchen versehener Rührscheibe 38 nach Beendigung des Rührvorganges gegen
die in Fig. 2 gezeigte Dosiereinheit auszutauschen, wobei in erfindunsgemäß vorteilhafter
Weise lediglich die Rührwelle 36 von der Anordnung entfernt wird, während die Rührscheibe
38, von der Rührwelle 36 getrennt, im danach zur Dosierung vorgesehenen Behälter verbleibt.
[0025] Die Fig. 4 zeigt -- mit abwärts geneigtem Auslaßstutzen --den Einfüllzustand des
erfindungsgemäßen Misch- und Dosierbehälters für die zu vermischenden und nachfolgend
zu dosierenden Wirkstoffe. Der Auslaßstutzen 12 ist durch den aufgeschraubten Verschlußdeckel
22 dichtend verschlossen.
[0026] Wie in Fig. 5 gezeigt, wird daraufhin das Rührwerkzeug, bestehend aus Rührwelle 36
und Rührscheibe 38, durch das offene Ende des zylindrischen Gefäßteils 10 eingesetzt.
Die Rührwelle wird dabei von der hohlzylindrischen Kolbenführung 32 im endseitig eingesetzten
Kolben 26 -- axial drehbar -- geführt. Die Fig. 5 zeigt exemplarisch eine angehobene,
obere Rühr- bzw. Mischstellung der Rührscheibe 38 sowie eine untere, abgesenkte Mischstellung
derselben (angedeutet durch die gestrichelte Linie in der Fig. 5). Das Rühren erfolgt
gegen den Gefäßboden 14.
[0027] Nachdem der Mischvorgang beendet wurde und das Gemisch in der gewünschten Weise homogenisiert
ist, wird die -- zum Mischzweck in ansonsten bekannter Weise mit einem Antriebsaggregat
verbundene -- Rührwelle von der Mischscheibe getrennt und durch die Kolbenführung
32 hinaus aus dem Gefäß entfernt, während die Rührscheibe im Gefäßinneren verbleibt.
Genauer gesagt erfolgt das Lösen von Welle 36 und Scheibe 38 durch ein entgegengesetztes
Antreiben der im dargestellten Ausführungsbeispiel mittels Rechtsgewinde endseitig
in ein entsprechendes Gewinde der Rührscheibe 38 eingreifenden Rührwelle in Linksrichtung,
wobei zu diesem Losdreh- bzw. Lösevorgang die Rührscheibe 38 in einer beispielsweise
angehobenen oder abgesenkten Position an einem (in den Fig. nicht gezeigten) Vorsprung
verdrehsicher gehalten ist.
[0028] Nachdem auf diese Weise die Rührwelle von der Rührscheibe 38 gelöst und aus dem Behälter
entfernt wurde, wird die in der Fig. 2 gezeigte Dosiereinheit aufgesetzt und verschnappt;
diesen Zustand zeigt die Fig. 6.
[0029] Genauer gesagt greift das umfangsseitig gerändelte Dosier- bzw. Bedienrad 42 der
Dosiereinheit mittels eines umlaufenden, passend ausgeformten Ringansatzes 48 schnappend
in die randseitige Ringnut 24 des Gefäßzylinders 10 ein und ist in dieser Rastposition
um die in den Fig. gezeigte Symmetrieachse 50 drehbar gelagert.
[0030] Das Mitnehmerstück 44, aufgeschraubt auf die Gewindespindel 40 mit entsprechendem
Außengewinde 52, durchgreift bei dem in Fig. 6 gezeigten Dosierzustand die Kolbenführung
32 des Kolbens 26, wobei ein passend geformter, doppelter Flanschansatz 54 des Mitnehmerstücks
44 in die Querschlitze 34 am oberen Ende der Kolbenführung 32 eingreift und damit
das Mitnehmerstück 44 verdrehsicher am Kolben 26 festlegt.
[0031] Der in Fig. 6 gezeigte Montagezustand mit obenliegendem Kolben, eingerastetem Dosierrad
und Mitnehmerstück in Verbindungsstellung mit dem Kolben 26 zeigt gleichzeitig den
Auslieferungszustand des befüllten und fertig durchmischten Gefäßes an einen Kunden,
fertig zur Entnahme. Durch manuelles Drehen des Dosier- bzw. Bedienrades 42 in Pfeilrichtung
56 dreht sich die drehfest am Rad 42 sitzende Spindel 40 und treibt dadurch das aufsitzende
Mitnehmerstück 44 und mithin den Kolben 26 in Pfeilrichtung 58 abwärts. Die Kolbenfläche
28 (die Rühr- bzw. Mischscheibe 38 ist im Innenraum 60 verblieben) drückt damit den
Inhalt des Innenraumes 60 durch den Auslaßstutzen 12, sobald der Verschlußdeckel 22
abgeschraubt ist. Dabei ermöglicht insbesondere die Drehbewegung des Dosierrades bei
entsprechend feingängigem Vorschubgewinde zwischen Spindel 40 und Mitnehmer 44 ein
äußerst genaues und feinfühliges Dosieren des im Innenraum 60 enthaltenen Mischgutes,
so daß insbesondere auch weniger Geübte und/oder in ihrer Motorik behinderte Benutzer
und Patienten das Mischgut gleichmäßig, genau und praktisch abfallfrei entnehmen und
dosieren können.
[0032] Vorteilhaft ist zudem durch die gezeigte Vorrichtung ein Misch- und Dosierbehälter
offenbart, der sich durch einfachen konstruktiven Aufbau -- damit äußerst geeignet
für preisgünstige Großserienfertigung im Spritzgießverfahren --auszeichnet, insbesondere
auch automatisiert zu Befüllen ist und in für den Befüllungsprozeß vorteilhafter Weise
nicht das Entfernen des vollständigen Rührwerkzeuges aus dem Mischraum nach Beendigung
des Rührvorganges benötigt. Vielmehr verbleibt in vorteilhafter Weise ein entsprechend
als Einmal-Mischwerkzeug geeignetes, scheibenförmiges Mischaggregat, beispielsweise
als Kunststoff-Spritzteil, im Gehäuse, ohne den nachfolgenden Dosiervorgang zu behindern.
[0033] Darüber hinaus gestaltet sich der Wechsel vom Misch- zum Dosier- bzw. Auslieferungszustand
als äußerst handhabungsfreundlich. Erfindungsgemäß ist nämlich lediglich das --nach
dem Entsperren von der Rührscheibe gelöste -- Ende der Rührwelle aus der Führung im
Kolben herauszuziehen, und es ist daraufhin dann die bereits fertig montierte Dosiereinheit
aus Bedienrad, Gewindespindel und Mitnehmerstück aufzusetzen; letzteres greift dann
unmittelbar in seine dichtende Verriegelungsstellung im Kolben ein, während das Bedienrad
drehbar mit dem Rand des zylindrischen Gefäßteils 10 verrastet. Damit ist dann die
Vorrichtung sofort in der vorbeschriebenen Weise mit hoher Genauigkeit entnahme- und
dosierbereit.
[0034] Fig. 7 zeigt eine alternative Ausführungsform der Dosierkonfiguration gemäß Fig.
6. Während in Fig. 6 die manuell angetriebene Gewindespindel 40 auf das offene Ende
des zylindrischen Gefäßteils 10 rastend aufgesetzt wird, erfolgt der manuelle Antrieb
der Gewindespindel zu Dosierzwecken bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 von der Seite
des Auslaßstutzens. Genauer gesagt greift -- nach dem Entfernen der gelösten Rührwelle
36 -- wiederum das Mitnehmerstück 44 der Gewindespindel 40 in die Kolbenführung 32
des Kolbens 26 ein. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 erstreckt sich jedoch die
Gewindespindel 40 bis zur Öffnung des Auslaßstutzens 10 (die Darstellungen der Fig.
7 und 8 sind umgekehrt ausgerichtet, wie die vorhergehenden Abbildungen), wo dann
ein in der Art eines Überwurfes drehbar auf dem Auslaßstutzen 12 befestigtes Antriebstück
62 eine Drehbetätigung der Gewindespindel 40 ermöglicht. Genauer gesagt wird durch
manuelle Drehbetätigung des Antriebstücks 62 um die Symmetrieachse der Fig. 7 das
Mitnehmerstück 44 mit ansitzendem Kolben 26 in Richtung auf den Auslaßstutzen 40 gezogen,
und der Inhalt im Dosier-Innenraum 60' kann durch geeignet vorgesehene Auslaßschlitze
im Antriebstuck 62 sowie eine ansitzende Auslaßtülle 66 austreten. Wie auch im Fall
der Fig. 6 ist durch feinfühliges Drehen des Antriebstücks 62 eine genaue Dosierung
der Entnahme des Mischgutes aus dem Innenraum 60' möglich.
[0035] Die Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei --
entsprechend Fig. 7 -- die Entnahme ebenfalls auslaßseitig mittels eines dort vorgesehenen
Betätigungsstücks erfolgt.
[0036] Im Gegensatz zu den Ausführungsformen der Fig. 6 und 7 ist hier jedoch keine Drehspindel
als Antriebsmittel für den Kolben im Gefäßteil 10 vorgesehen; vielmehr handelt es
sich bei der in Fig. 8 gezeigten Spindel um eine mit i.w. glatter Mantelfläche, die
mittels zweier, bügelförmiger Spann- bzw. Klemmelemente 68 gegen die Innenwand des
Gefäßteils 10 unterhalb des Kolbens verspannt wird.
[0037] Ein Betätigungsstück 70 sitzt verschnappt über dem Auslaßstutzen 12 und wirkt gegen
die Rückstellkraft einer Druckfeder 72; analog der Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist
auch bei der weiteren Ausführungsform gemäß Fig. 8 die glatte Spindel 74 dreh- und
kippfest mit dem Betätigungsstück 70 verbunden.
[0038] Die dosierende Entnahme funktioniert wie folgt: Ein Druck auf das Betätigungsstück
in Pfeilrichtung 76 abwärts führt die Spindel 74 nach unten und bewirkt eine kleine
Relativbewegung zwischen Klemmelementen 68 und Spindel 74. Wird daraufhin das Betätigungsstück
losgelassen, wird die Spindel 74 durch Rückstellkraft der Druckfeder 72 wieder in
die angehobene Ausgangsstellung gezogen, in dieser Bewegungsrichtung verklemmen jedoch
die Spannelemente den Kolben an der Spindel (während sie bei der zuvor erfolgten Abwärtsbewegung
den Kolben in unveränderter Position ließen).
[0039] Auf diese Weise ist somit durch eine Abfolge von einzelnen Druckbetätigungen der
Kolben feinstufig hochbewegbar, und es kann entsprechend genau das Mischgut entnommen
und dosiert werden.
[0040] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Realisierungsformen und Ausführungsbeispiele
beschränkt, so sind im Grundsatz weitere Mittel zur manuellen Betätigung des Kolbens
im Dosierbetrieb möglich.
[0041] Auch ist es zwar besonders bevorzugt, wesentliche Bestandteile des erfindungsgemäßen
Misch- und Dosierbehälters als Kunststoff-Spritzgießteile zu realisieren, grundsätzlich
könnten sich jedoch auch andere Werkstoffe, etwa Metalle, abhängig von einem beabsichtigten
Einsatzzweck anbieten.
[0042] Auch ist es im Rahmen der Erfindung möglich, vor dem Durchführen des Rührvorganges
die Rührscheibe -- losgelöst von der Rührwelle 36 -- bereits im Behälter anzuordnen,
so daß nach einem Befüllen des Behälters mit den zu vermischenden Stoffen zum Vorbereiten
des Mischvorganges die Rührwelle durch den im Kolben vorgesehenen Durchbruch eingeführt
und mit der (geeignet beispielsweise am Kolben gehaltenen) Rührscheibe, etwa durch
Einschrauben, verbunden wird, bevor dann der Rührvorgang durchgeführt werden kann.
[0043] Gemäß einer weiteren, in den Fig. nicht gezeigten Ausführungsform ist es zudem besonders
geeignet, den in den Fig. als einfachen Schraubverschluß gezeigten Verschlußdeckel
22 mit einer Kindersicherung zu versehen, so daß das Mischgut gegen unbefugte Entnahme,
insbesondere von Kindern, gesichert werden kann.
[0044] Während in den gezeigten Ausführungsbeispielen stets ein gesondertes Mitnehmerstück
die Verbindung zwischen Dreh- bzw. Gewindespindel und Kolben für den Dosierbetrieb
hergestellt hat, ist es möglich und von der Erfindung mitumfaßt, dieses Mitnehmergewinde
unmittelbar in der Führung des Kolbens (durch die auch die Rührwelle geführt wird)
vorzusehen.
[0045] Während bei den alternativen Ausführungsformen der Fig. 7 und 8, wo am auslaßseitigen
Ende die Dosierbetätigung vorgenommen wurde, ein entsprechendes Betätigungsstück am
bzw. um den Auslaßstutzen 12 herum befestigt bzw. verschnappt ist, ist es auch möglich,
hier etwa eine Befestigung, ein Verschnappen od.dgl. Montage am zylindrischen Gefäßteil
10, beispielsweise um den Außenrand herum, vorzunehmen.
[0046] Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen,
den Auslaß durch eine geeignete -- entfernbare -- Abdeckung zu verschließen, die entweder
vor einer Erstentnahme des Mischgutes durch einen Benutzer zerstört bzw. entfernt
wird, oder aber die -- etwa in Form einer Klappe oder eines Stöpsels -- zusätzlich
wiederverwendbar ist. Konkret ist eine derartige Weiterbildung realisierbar mittels
einer etwa während der Spritzgießherstellung des Behälters erzeugten haut- bzw. membranartigen
Abdeckung als Verschluß für den Auslaß, die dann durch einen geeigneten, spitzen Gegenstand
durch einen Benutzer geöffnet werden kann. Alternativ ist es denkbar, mittels vorgefertigter
Stanzungen bzw. einer Sollbruchstelle und einer geeignet vorgesehenen Handhabungslasche
dem Benutzer die Möglichkeit zu bieten, durch Ausreißen den Auslaß zur Mischgutentnahme
freizulegen.
[0047] Alternativ zu den vorstehenden Ausführungsformen ist es zudem von der Erfindung mit
umfasst, den lösungsgemässen, verjüngten Auslass des Behälterkörpers (10 in Fig. 1)
als Durchbruch bzw. Bohrung in dem Gefässboden 14 auszubilden (d. h. ohne außen aufsitzenden
Auslassstutzen), wobei dann besonders bevorzugt ein diesen Auslass verschließender
Verschlussdeckel zum übergreifen des gesamten Bodens 14, und weiter bevorzugt zum
Aufklemmen, Verschnappen und/oder lösbaren Verbinden mit der zylinderischen Außenwand
des Behälterkörpers 10 ausgebildet ist. Gemäss einer besonders günstigen Weiterbildung
dieser Ausführungsform würde zudem der ganzflächig aufzusetzende Verschlussdeckel
einen mit der Bohrung fluchtenden bzw. in diese eingreifenden Vorsprung aufweisen,
der besonders vorteilhaft so ausgebilet ist, dass bei aufgesetztem Verschlussdeckel
eine i. w. plane, durchgehende Innenfläche des Gefässbodens zum Zusammenwirken mit
der Rührscheibe 38 entsteht.
1. Misch- und Dosierbehälter für pharmazeutische, kosmetische od. dgl. Produkte, mit
einem einen i.w. zylindrischen Innenraum ausbildenden Behälterkörper (10), der einends
einen im Durchmesser verjüngten Auslaß (12) aufweist und anderenends zum Einsetzen
einer im Innenraum dichtend und bewegbar geführten Kolbeneinheit (26) ausgebildet
ist,
wobei die Kolbeneinheit einen Durchbruch (32) für eine Antriebswelle (36) eines im
Innenraum antreibbaren Mischwerkzeugs (38) aufweist,
eine in den Durchbruch (32) eingreifende Antriebseinrichtung (40,42,44) mit dem Behälterkörper
nach dem Entfernen der Antriebsweile verbindbar ist und zum Bewegen der Kolbeneinheit
(26) in Richtung auf den Auslaß (12) als Reaktion auf eine manuelle Betätigung eines
Betätigungselements (42) der Antriebseinrichtung ausgebildet ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle und das Mischwerkzeug
so ausgebildet sind, daß die Antriebswelle bei im Innenraum aufgenommenem Mischwerkzeug
von diesem lösbar und durch den Durchbruch (32) aus dem Innenraum herausführbar ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung
eine Gewindespindel (40) aufweist, die über den Durchbruch (32) mit dem Kolben verbindbar
ist.
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchbruch ein an die Gewindespindel
angepaßtes Gewinde aufweist.
5. Behälter nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein auf die Gewindespindel aufschraubbares
Mitnehmerstück (44), das dichtend in den Durchbruch (32) einsetzbar ist.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel
mittels eines Drehknopfes (42,62) antreibbar und dieser drehbar über eine Schnapp-
oder Rastverbindung mit dem Behälterkörper (10) verbunden ist.
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnapp- oder Rastverbindung
am dem Auslaß (12) entgegengesetzten, offenen Endbereich des Behälterkörpers vorgesehen
ist.
8. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnapp- oder Rastverbindung
am auslaßseitigen Ende des Behälterkörpers vorgesehen ist und die Gewindespindel (40)
durch den Auslaß (12) in den Innenraum hineinreicht.
9. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung
eine Schubstange aufweist, die über den Durchbruch (32) mit dem Kolben (26) verbindbar
ist und über eine externe Druck- und/oder Kippbetätigung einen schritt- bzw. stufenweisen
Kolbenvorschub ermöglicht.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß
(12) mit einem aufsetzbaren Verschlußelement (22) dichtend verschließbar ist, das
bevorzugt als Schraubverschluß ausgebildet und weiter bevorzugt mit einer Kindersicherung
versehen ist.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß
mittels eines ansitzenden, zerstör- oder wiederverschließbaren Dichtverschlusses zumindest
während eines Mischbetriebes verschlossen ist.