[0001] Die Erfindung betrifft einen Hochgradienten-Magnetseparator gemäß dem Oberbegriff
des ersten Patentanspruchs.
[0002] Ein solcher Hochgradienten-Magnetseparator ist aus der GB 1 530 296 bekannt. Bei
dieser Vorrichtung werden zwei Abscheidekammern wechselweise durch horizontales Verschieben
in das Magnetfeld einer stationär angeordneten Magnetfeldquelle gebracht. Die Abscheidekammern
sind mit einem magnetisierbaren Material befüllt. Die Kraft, mit der die Abscheidekammern
in das Innere der
[0003] Magnetfeldquelle gezogen werden, wird durch Federn kompensiert. Ein weiterer Hochgradienten-Magnetseparator
ist in der GB 1 599 824 beschrieben. Auch bei diesem Separator werden zwei linear
angeordnete Abscheidekammern horizontal verschoben. Zur Kompensation der auftretenden
Magnetkraft werden zwischen den Abscheidekammern sowie davor und dahinter drei Kompensationskammern
vorgesehen, so daß die Kompensations- und Abscheidekammern eine lineare Kette bilden.
[0004] Eine Übersicht über Hochgradienten-Magnetseparatoren, in der auch die beiden oben
erwähnten Vorrichtungen beschrieben sind, findet sich in der Veröffentlichung von
J. Svoboda:

Magnetic Methods for the Treatment of Minerals", Elsevier Science Publishers, Amsterdam
1987, Seiten 201 bis 206.
[0005] Den beschriebenen Hochgradienten-Magnetseparatoren ist gemeinsam, daß Abscheidekammern
zyklisch in das Magnetfeld einer feststehenden Magnetfeldquelle gebracht werden. Diese
Anordnung ist deshalb nachteilig, weil die Flüssigkeitszu- und Ableitungen an den
Abscheidekammern zwangsläufig flexibel gestaltet sein müssen. An sich können zwar
flexible Schläuche eingesetzt werden; da der Abscheidekammer jedoch in die Magnetfeldquelle
hineingeschoben wird, müssen Vorkehrungen getroffen werden, daß die Schläuche nicht
beschädigt werden oder die Bewegung der Abscheidekammer hindern. Durch die Bewegung
der Schläuche kann es außerdem zu Undichtigkeiten etwa durch Risse in den besonders
belasteten Bereichen, kommen.
[0006] Die DE 19626999 C1 beschreibt einen Hochgradienten-Magnetabscheider, bei dem die
Abscheidekammern ringförmig angeordnet sind und an einer feststehenden Magnetfeldquelle
vorbeigeführt werden. Bei dieser Vorrichtung sind zwar fest installierte Flüssigkeitsanschlüsse
vorgesehen; sie muß jedoch sorgfältig über plane Flächen abgedichtet werden.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hochgradienten-Magnetseparator der
eingangs genannten Art vorzuschlagen, der mit Abscheidekammern betrieben werden kann,
die nicht mit flexiblen Zu- und Ableitungen versehen sein müssen und bei dem dennoch
die üblichen Dichtmittel, etwa bei der Verlegung von Rohren, ausreichen. Insbesondere
soll der vorgeschlagene Hochgradienten-Magnetseparator starr und feststehend verlegte
Zu- und Ableitungen an den Abscheidekammern für die zu reinigenden und die gereinigten
Flüssigkeiten ermöglichen.
[0008] Die Lösung der Aufgabe ist im Kennzeichen des ersten Patentanspruchs beschrieben.
Bevorzugte Ausgestaltungen des Hochgradienten-Magnetseparators sind in den weiteren
Ansprüchen angegeben.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein Hochgradienten-Magnetseparator vorgeschlagen, bei dem nicht
die Abscheidekammer, sondern die Magnetfeldquelle bewegt wird. Dies eröffnet die Möglichkeit,
die Abscheidekammer stationär zu installieren und mit festen Flüssigkeitszu- und Ableitungen
zu versehen. Damit besteht nicht mehr die Gefahr, daß die Zu- und Ableitungen durch
das Verschieben der Abscheidekammer relativ zur Magnetfeldquelle beschädigt werden.
[0010] Als Magnetfeldquelle können entweder elektrische Spulen oder Permanentmagnete eingesetzt
werden. Permanentmagnete haben gegenüber den elektrischen Spulen den Vorzug, daß sie
keine nachzuführenden Anschlußleitungen benötigen.
[0011] Die Erfindung umfaßt zwei unterschiedliche Ausführungsformen, die sich in der Bewegung
der Magnetfeldquelle unterscheiden. Bei der ersten Ausführungsform erfolgt die Bewegung
der Magnetfeldquelle linear, vorzugsweise in vertikaler Richtung. Bei der zweiten
Ausführungsform rotiert die Magnetfeldquelle.
[0012] In der ersten Ausführungsform können beide Magnetfeldquellen in Form eines Jochs
eingesetzt werden, in dessen freien Raum die Abscheidekammer Platz findet. In der
einfachsten Form ist nur eine einzige Abscheidekammer vorhanden, über die die Magnetfeldquelle
gefahren werden kann. Besonders bevorzugt wird eine vertikale Anordnung von Magnetfeldquelle
und Abscheidekammer, wobei die Magnetfeldquelle vertikal verschoben wird.
[0013] Die magnetische Kraft, die die Magnetfeldquelle in Richtung auf die fest installierte
Abscheidekammer zieht, kann in der besonders bevorzugten vertikalen Anordnung durch
das Gewicht der Magnetfeldquelle zumindest teilweise kompensiert werden. Dazu wird
die Magnetfeldquelle in der Weise angeordnet, daß die auf sie wirkende Magnetkraft
ihrer Gewichtskraft entgegengesetzt ist. Dies kann in der Weise erfolgen, daß sich
die Magnetfeldquelle vertikal von unten auf die Abscheidekammer zu bewegt. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß zur Kompensation der Magnetkraft keine zusätzlichen Vorrichtungen
wie beispielsweise Federn oder Kompensationsbehälter, notwendig sind. Das Gewicht
der Magnetfeldquelle kann in diesem Fall der Magnetkraft angepaßt werden. Das vertikale
Verschieben der Magnetfeldquelle kann hydraulisch oder elektrisch durch einen Elektromotor
erfolgen.
[0014] Wie erwähnt, kann in einer zweiten Ausführungsform der Erfindung die Magnetfeldquelle
drehbar angeordnet werden. Zweckmäßigerweise wird bei dieser Ausführungsform ein Permanentmagnet
eingesetzt. Auch bei dieser Ausführungsform besteht die Möglichkeit, nur eine einzige
Abscheidekammer vorzusehen. In diesem Fall weist der Permanentmagnet eine Hufeisenform
auf. Seine Drehachse ist in diesem Fall so gewählt, daß die beiden Schenkel des Hufeisens
in unmittelbare Nähe der Abscheidekammer gebracht werden können. Beim Weiterdrehen
des Permanentmagneten entfernen sich seine beiden Schenkel von der Abscheidekammer,
so daß das magnetische Feld innerhalb der Abscheidekammer praktisch auf Null abfällt.
Die Abscheidekammer ist bei dieser Ausführungsform vorzugsweise von einem Weicheisenjoch
umgeben.
[0015] Einen in der Praxis mit größerem Vorteil verwendbaren Hochgradienten-Magnetseparator
erhält man, wenn mehrere Abscheidekammern, z. B. vier, auf einer Kreislinie angeordnet
sind und wenn senkrecht zur Ebene der Kreislinie in ihrem Mittelpunkt eine Achse angebracht
ist, auf der ein Stabmagnet beweglich angeordnet ist, so daß er in der Ebene der Kreislinie
zur Rotation gebracht werden kann. Die Achse des Stabmagneten wird in diesem Fall
vorzugsweise durch einen Elektromotor angetrieben.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert.
[0017] Es zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht eines Hochgradienten-Magnetseparators mit hydraulischen Hebesystem
für die Magnetfeldquelle;
Fig. 2 die Seitenansicht eines Hochgradienten-Magnetseparators mit einem elektrisch
betriebenen Kettenzug;
Fig. 3 eine Frontansicht eines Permanentmagneten mit einer Abscheidekammer;
Fig. 4 eine Ansicht eines Permanentmagneten (oben) und einer elektrischen Spule (unten)
mit innenliegender Abscheidekammer;
Fig. 5 die Seitenansicht eines Hochgradienten-Magnetseparators mit zwei Abscheidekammern;
Fig. 6 eine Aufsicht (oben) und eine Seitenansicht (unten) einer weiteren Ausführungsform.
[0018] Fig. 1 zeigt eine einfache Ausführungsform der Erfindung mit einem hydraulischen
Hebesystem 1, das auf einer Standbühne 9 aufgebaut ist. Der zur Erzeugung des Magnetfelds
eingesetzte Permanentmagnet 2 ist mit einer Hebebühne 3 verschraubt, die im Bereich
des Polschuhzwischenraums ausgeschnitten ist. Durch Aus- und Einfahren des Hebezylinders
4, der sich in einer Schutzhülse 12 befindet, kann die Hebebühne 3 entlang des Führungsrahmens
5 angehoben oder abgesenkt werden. Die Begrenzung des Verschiebevorgangs erfolgt über
Endschalter. Bei angehobenem Permanentmagneten 2 ist die innerhalb eines unmagnetischen
Gehäuses befindliche Abscheidematrix aufmagnetisiert und in der Lage, magnetische
Verunreinigungen aus Abwässern zu entfernen. Die Abscheidekammer 6 mit der Abscheidematrix
ist über zwei Gehäusehalter 7 und einem Befestigungsrahmen 8 räumlich fixiert. Durch
Absenken der Hebebühne 3 gerät die Abscheidematrix aus dem Einflußbereich der Magnetfeldquelle.
Hierdurch verliert die Abscheidematrix ihre Magnetisierung und die abgeschiedenen
Verunreinigungen können leicht ausgespült werden. Der Befestigungsrahmen 8 und der
Führungsrahmen 5 sind über die Standbühne 9 miteinander verbunden, die dem System
eine ausreichende mechanische Festigkeit verleiht. Die Abscheidekammer ist mit jeweils
einem fest angeschlossenen Zu- und Ablauf 10 bzw. 11 ausgerüstet.
[0019] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform mit einem Elektromotor 23, der ein Antriebszahnrad
22 bewegt. Das Antriebszahnrad treibt seinerseits einen Kettenzug 20, der über Umlenkrollen
21 geführt wird. Mit Hilfe des Kettenzugs 20 kann ein Permanentmagnet 2 bewegt werden.
In dem gezeigten Betriebszustand befindet sich der Permanentmagnet 2 in der Höhe der
Abscheidekammer 6, die an einem Stahlrahmen 8 über Gehäusehalterungen 7 befestigt
ist. Die Abscheidekammer besitzt einen fest installierten Zulauf 10 und einen fest
installierten Ablauf 11.
[0020] In Fig. 3 ist ein Magnetjoch 31 eines Permanentmagneten gezeigt. Die Polschuhe 32
umschließen einen Freiraum, der eine Abscheidekammer 6 aufnehmen kann. Die dargestellte
Abscheidekammer ist mit Gehäusehalterungen 7 an einem (nicht dargestellten) Rahmen
befestigt und weist einen Zulauf 10 und einen Ablauf 11 für die gereinigte Flüssigkeit
auf.
[0021] Fig. 4 zeigt das in Fig. 3 dargestellte Magnetjoch in Aufsicht. Die Bezugszeichen
haben dieselbe Bedeutung.
[0022] In Fig. 5 ist die Seitenansicht eines Systems mit zwei Abscheidekammern 6 dargestellt.
Der Antrieb des verwendeten Permanentmagneten 2 erfolgt über einen Elektromotor 51
und ein Antriebszahnrad 52, die einen über Umlenkrollen 55 geführten Kettenzug 53
bewegen, entlang einer Laufschiene 54. Die Abscheidekammern 6 sind über Gehäusehalterungen
7 fest an einem Stahlrahmen 8 angebracht. Sie sind jeweils mit einem Zulauf 10 und
einem Ablauf 11 versehen.
[0023] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform des Hochgradienten-Magnetseparators mit einer drehbaren
Magnetfeldquelle. Als Magnetfeldquelle wird ein Permanentmagnet 61 eingesetzt, der
um eine senkrecht angeordneten Welle 62 in der Mitte des Permanentmagneten 61 drehbar
ist. Der Permanentmagnet 61 besteht aus zwei Stabmagneten 61a und 61b, die beide auf
der Welle 62 angebracht sind und die gegeneinander um 180° verdreht sind. Der Nord-
und der Südpol der Stabmagneten 61a und 61b sind jeweils mit N bzw. S bezeichnet.
Auf einer Kreislinie, deren Mittelpunkt die Welle 62 bildet, sind auf einer Grundplatte
63 vier Abscheidekammern 64 fest angebracht, die jeweils von einem Weicheisenjoch
65 umgeben sind. Sie besitzen jeweils zwei Anschlüsse 66 für den Zulauf der zu reinigenden
und für den Ablauf der gereinigten Flüssigkeit. Der Antrieb der Welle 62 mit dem Permanentmagneten
61 erfolgt durch einen Elektromotor 67.
1. Hochgradienten-Magnetseparator mit
a) einer Magnetfeldquelle,
b) mindestens einer Abscheidekammer mit einem Zu- und einem Ablauf, wobei die Abscheidekammer
und die Magnetfeldquelle relativ zueinander bewegbar sind und
c) einer Abscheidematrix in der Abscheidekammer,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) die Abscheidekammer fest und Magnetfeldquelle bewegbar angeordnet sind.
2. Hochgradienten-Magnetseparator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldquelle linear vertikal bewegbar ist.
3. Hochgradienten-Magnetseparator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldquelle in der Weise angeordnet ist, daß die auf die Magnetfeldquelle
wirkende Magnetkraft der Gewichtskraft der Magnetfeldquelle entgegengesetzt ist.
4. Hochgradienten-Magnetseparator nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldquelle hydraulisch bewegbar ist.
5. Hochgradienten-Magnetseparator nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetfeldquelle mit Hilfe eines Elektromotors bewegbar
ist.
6. Hochgradienten-Magnetseparator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldquelle um eine Achse drehbar ist.
7. Hochgradienten-Magnetseparator nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Abscheidekammern auf einer Kreislinie angeordnet sind und die Magnetfeldquelle
um eine Achse, die senkrecht im Mittelpunkt der Kreislinie angeordnet ist, drehbar
ist.