[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Aufbringen eines Trennmittels
auf eine Spritzgußform.
[0002] Bisher wurden als Trennmittel für Spritzgußformen regelmäßig Flüssigkeiten eingesetzt,
die meistens auf einer Wasser/Öl/Fett-Emulsionsbasis beruhen. Die flüssigen Trennmittel
werden nach dem Öffnen der Spritzgußform über einen Düsenkopf unter sehr hohem Drucklufteinsatz
auf die Formhälften gesprüht. Dieser Düsenkopf wird über eine Linear-Verschiebeeinheit
zwischen die Formhälften gebracht. Da die Formhälften nach dem Öffnen und bei Beginn
des Aufsprühens des flüssigen Trennmittels noch sehr heiß sind - im Bereich von einigen
Hundert Grad Celsius bis 700° C und mehr, verdampft ein großer Teil des flüssigen
Trennmittels, bevor die Temperatur soweit gesunken ist, daß sich eine Schicht auf
den Oberflächen der Formhälften ausbilden kann, die im nächsten Spritzgußzyklus das
Herauslösen des Spritzgußteiles aus der Spritzgußform erleichtert.
[0003] Beim Aufsprühen des flüssigen Trennmittels auf die heiße Spritzgußform verdampft
der größte Teil des versprühten Trennmittels und geht somit verloren. Da auch der
Druckluftbedarf zum Versprühen des flüssigen Trennmittels nicht unerheblich ist, führt
die Verwendung von flüssigem Trennmittel zu einem sehr hohen Materialeinsatz. Das
Verdampfen des flüssigen Trennmittels erzeugt zusätzlich eine erhebliche Umweltbelastung
durch verdampfende Substanzen, wie Lösungsmittel und dergleichen.
[0004] Bei der Verwendung flüssiger Trennmittel für die Formen von Spritzgußmaschinen entsteht
darüberhinaus das Problem, daß der Verdampfungsvorgang die maximale Taktzeit der Spritzgußmaschine
begrenzt, weil solange kein neues Spritzgußteil gespritzt werden kann, bis nicht die
Spritzgußform soweit abgekühlt ist, daß ein ausreichender Trennmittelfilm aufgesprüht
werden kann.
[0005] Es ist daher ein Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung
zum Aufbringen eines Trennmittels auf eine Spritzgußform anzugeben, welche die oben
beschriebenen Nachteile vermeiden, und die insbesondere einen geringeren Materialeinsatz
an Druckluft und Trennmitteln erfordern und höhere Taktzeiten der Spritzgußmaschinen
erlauben.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch
eine Einrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß soll statt des flüssigen Trennmittels ein pulverförmiges Trennmittel
mit Hilfe von Druckluft auf die Teile der heißen Spritzgußform gesprüht werden.
[0008] Aus dem DE-GM 1796837 ist bereits grundsätzlich ein Verfahren zum Aufbringen eines
pulverförmigen Schmiermittels auf eine Spritzgußform bekannt. Dieses ist jedoch hinsichtlich
der Einstellung des Pulver-Luftgemisches nicht näher spezifiziert.
[0009] Bei der Erfindung wird das Pulver so eingestellt, daß es beim Auftreffen auf die
heiße Spritzgußform, die z.B. eine Oberflächentemperatur von 500° bis 700° C hat,
blitzartig verläuft und einen geschlossenen Film auf der Oberfläche der Spritzgußformteile
bildet, ohne daß die Inhaltsstoffe des Pulvers verdampfen oder verbrennen. Die zum
Aufschmelzen und Vernetzen des pulverförmigen Trennmittels benötigte Energie wird
den Oberflächen der Spritzgußformteile entzogen, wodurch diese gekühlt werden.
[0010] Das Verfahren und die Vorrichtung zum Aufbringen dieses pulverförmigen Trennmittels
können aus der Pulverlackiertechnik abgeleitet werden, wobei jedoch den Besonderheiten
beim Aufsprühen des pulverförmigen Trennmittels Rechnung getragen werden muß.
[0011] Zunächst sind die benötigten Pulvermengen beim Aufsprühen des pulverförmigen Trennmittels
auf die Spritzgußform deutlich geringer als bei der "normalen" Pulverlackiertechnik.
In den heutigen Pulverlackieranlagen wird in der Regel mit Pulverausstoßraten zwischen
100 und 300 g/min pro Sprühpistole gearbeitet. Bei dem vorliegenden Verfahren und
der Einrichtung zum Aufbringen des Trennmittels auf die Spritzgußform wird dagegen
mit einer Obergrenze für die Menge des ausgestoßenen pulverförmigen Trennmittels von
50 g/min pro Sprühvorgang gerechnet. Dies bedeutet, daß die Durchmesser der Förderleitung
für das pulverförmige Trennmittel und der Pulverkanäle in den Sprüheinrichtungen sowie
die Abmessungen der Sprühdüse so ausgelegt werden müssen, daß einerseits die maximale
Ausstoßmenge auf z.B. 50 g/min begrenzt ist und daß andererseits eine gute Dosiermöglichkeit
im Bereich zwischen 0 und 50 g/min besteht und eine saubere Zerstäubung bei der Sprühduse
gewährleistet ist. Auch die Fördervorrichtung zum Fördern des pulverförmigen Trennmittels
muß auf die niedrigere Ausstoßmengen ausgelegt sein.
[0012] Die genaue Dimensionierung der Leitungen und Kanäle, der Sprühdüse oder des Injektors
wird im Einzelfall stark abhängig von der jeweiligen Anlage (Größe der Spritzgußformen,
zu überbrückende Entfernungen etc.) werden. Der Fachmann auf dem Gebiet der Pulverbeschichtungstechnik
wird jedoch wissen, welche Dimensionen er für die verschiedenen Teile der Sprüheinrichtung
wählen muß, um die geforderten Fördermengen und die Dosiergenauigkeit zu erzielen.
Als Richtwert für die Pulverförderleitungen zu den Sprühvorrichtungen kann z.B. ein
maximaler Innendurchmesser der Förderleitung von 10 mm angenommen werden.
[0013] Erfindungsgemäß ist eine spezielle Ansteuerung der Pulverfördervorrichtung mittels
Förder- und Dosierluft vorgesehen. Um einen optimalen Wirkungsgrad und eine minimale
zeitliche Verzögerung zu erreichen, muß das pulverförmige Trennmittel direkt nach
dem Öffnen der Spritzgußform und dem Auswurf der gespritzten Teile schwallfrei eingesprüht
werden. Bei konventionellen Sprühanlagen entsteht jedoch beim Einschalten der Pulverförderung
immer ein mehr oder weniger ausgeprägter Einschaltschwall, weil sich vom unmittelbar
vorhergehenden Sprühvorgang noch Pulver im Schlauch befindet, welches beim Wiedereinschalten
schwallförmig ausgeblasen wird.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird daher beim Einschalten und beim Abschalten
der Pulverförderung mit vorgegebenen Steuerprofilen gearbeitet. So ist es z.B. vorteilhaft,
bei jedem Abschalten der Pulverförderung am Ende eines Sprühschusses zunächst die
Förderluft abzuschalten und die Dosierluft auf einen höheren oder sogar einen maximalen
Wert hochzuregeln. Dadurch wird kein neues Pulver mehr angesaugt, und die Förderleitung
wird schwallfrei leergeblasen, wobei die Pulverwolke langsam ausklingt. Die immer
dünner werdende Pulverwolke kann dazu genutzt werden, um an Stellen der Spritzgußform,
an denen noch relativ wenig Trennmittel aufgetragen werden soll, noch einen letzten
Hauch des Trennmittels aufzutragen.
[0015] Beim Wiedereinschalten der Pulverförderung für den nächsten Sprühschuß werden die
Förder- und Dosierluft ebenfalls gemäß spezieller Steuervorgaben erhöht, um das pulverförmige
Trennmittel möglichst schwallfrei und mit einem vorgegebenen Mengenanstieg auszubringen.
Die Förder- und Dosierluft werden hierfür z.B. nicht schlagartig, sondern allmählich
zunehmend, rampenförmig erhöht.
[0016] Es ist nicht zweckmäßig, starre Vorgaben für die Steuerprofile für Förder- und Dosierluft
zu erstellen, wie bestimmte Rampen, Anstiegs- und Abschaltzeiten, weil diese Werte
abhängig von der jeweiligen Anlage und den speziellen Anforderungen für die jeweiligen
Spritzgußformen sind.
[0017] Um einen automatischen Ablauf der oben beschriebenen Vorgänge und eine gleichmäßige
Qualität beim Aufbringen des Trennmittels sowie einen Qualitätsnachweis zu erhalten,
werden die oben beschriebenen Steuerfunktionen vorzugsweise nicht manuell vorgenommen,
sondern sie laufen automatisch ab. Das heißt, es wird eine Steuer- und Regeleinrichtung
benötigt, um die gewünschten Einschalt- und Abschaltprofile für Förder- und Dosierluft
und die geforderte Dosiergenauigkeit zu erreichen. Diese Steuer- und Regeleinrichtung
sollte vorzugsweise einen elektronischen Speicher haben, um Steuerabläufe zu speichern.
[0018] Das erfindungsgemäße Verfahren und die Einrichtung haben die wichtigen Vorteile einer
100%igen Materialausbeute des pulverförmigen Trennmittels, weil das auf die heiße
Spritzgußform aufgebrachte Trennmittel sofort vernetzt und einen Film bildet, ohne
daß das Trennmittel verdampft oder verbrennt, und einer drastischen Verringerung des
Druckluftverbrauchs. In einem Pilotversuch wurden folgende Werte ermittelt:
[0019] Beim Spritzgießen von Aluminiumteilen mit einem Verbrauch von 28.000 kg Aluminium
pro Tag bestand bei der Verwendung von flüssigem Trennmittel ein Druckluftbedarf von
900 Nm
3/h. Bei der Verwendung von pulverförmigem Trennmittel für dieselbe Menge Aluminium
ergab sich ein Druckluftbedarf von 15 Nm
3/h bei einer Sprühzeit von 5 sek/Sprühschuß. Bei Drucklufterzeugungskosten von 5 Pfennig
pro Nm
3 ergeben sich somit bei der Verwendung von flüssigem Trennmittel allein für die Erzeugung
der Druckluft pro Jahr Kosten von DM 138.000, gegenüber Drucklufterzeugungskosten
von DM 2.300 pro Jahr bei der Verwendung von pulverförmigem Trennmittel. Dazu kommen
die Vorteile der wesentlich besseren Materialausbeute bei Verwendung von pulverförmigem
Trennmittel sowie der Erhöhung der erzielbaren Taktfrequenz der Spritzgußmaschine
und der geringeren Umweltbelastung.
[0020] Die Erfindung ist im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug auf
die Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine Schemazeichnung einer Anlage zum Aufbringen eines pulverförmigen Trennmittels
auf eine Spritzgußform, mit geöffneter Spritzgußform, gemäß der Erfindung; und
- Figur 2
- ein schematisches Blockschaltbild einer Einrichtung zum Aufbringen von pulverförmigem
Trennmittel gemäß der Erfindung.
[0021] Figur 1 zeigt eine allgemeine Schemazeichnung einer Anlage zum Aufbringen eines pulverförmigen
Trennmittels auf eine Spritzgußform gemäß der Erfindung. In Figur 1 ist ein Sprühkopf
10 dargestellt, der acht Sprühpistolen oder -düsen enthält und mittels einer Linearverschiebungseinrichtung
12, 13 in einer x-Richtung und einer y-Richtung verschiebbar ist. Ebenfalls in Figur
1 gezeigt sind zwei Gleitachsen 14, auf denen ein bewegliches oder Verschiebeteil
16 der Spritzgußform und ein feststehendes Teil 17 der Spritzgußform geführt sind.
An dem feststehenden Teil 17 der Spritzgußform ist ein Einspritzkanal 18 vorgesehen.
Das Verschiebeteil 16 ist über einen Druckstempel 20 in den Pfeilrichtungen A (Öffnen)
und Z (Schließen) verschiebbar.
[0022] Zum Gießen eines Spritzgußteils werden das Verschiebeteil 16 und das feststehende
Teil 17 zusammengebracht, wobei der Sprühkopf 10 zurückgezogen ist. Material wird
über den Einspritzkanal 18 eingespritzt, und nach dem Aushärten des Materials wird
das Verschiebeteil 16 mit dem Druckstempel 20 in Pfeilrichtung A zurückgezogen, um
die Spritzgußform zu öffnen. Das gespritzte Teil (nicht gezeigt) fällt heraus, und
der Sprühkopf 10 wird mit der Linearverschiebungseinrichtung 12 und 13 zwischen die
geöffneten Formteile 16 und 17 eingefahren, um das pulverförmige Trennmittel auf die
Teile 16 und 17 zu sprühen.
[0023] Wie eingangs beschrieben, muß die Pulverförderung sowohl hinsichtlich der insgesamt
ausgebrachten Pulvermenge als auch des Einschalt- und Abschaltverhaltens gesteuert
werden, um schwallfrei die benötigte Pulvermenge auszubringen. Hierzu kann das in
Figur 2 gezeigte Steuersystem verwendet werden.
[0024] In Figur 2 ist der Sprühkopf 10 in Form einer einzelnen Sprühpistole gezeigt, die
über die Linearverschiebungseinrichtung 12, 13 in x- und y-Richtung (siehe Figur 1)
bewegbar ist. Die Linearverschiebungseinrichtung 12, 13 umfaßt einen x-Achsenmotor
22 und einen y-Achsenmotr 23, die beide über eine Verschiebeachsensteuerung 24 ansteuerbar
sind. Zur Sprühpistole 10 führen eine Pulverleitung 26 und eine Zerstäuberluft-Leitung
28. Die Zerstäuberluftleitung 28 ist an eine Luftmengenregeleinheit 30 angeschlossen.
Von der Luftmengenregeleinheit 30 führen eine Förderluftleitung 32 und eine Dosierluftleitung
33 zu einer Fördereinrichtung 34, z.B. zu einem Venturi-Injektor mit Dosierlufteingang.
[0025] Eine für die Erfindung geeignete Regeleinrichtung ist z.B. in der deutschen Patentanmeldung
197 13 668 beschrieben. In der deutschen Patentanmeldung 196 50 112 ist eine Vorrichtung
zum Messen eines Pulver-Massenstromes in einer Förderleitung beschrieben, die zum
Ableiten der für die Regelung nötigen Ist-Werte geeignet ist. Ein für die Realisierung
der Erfindung geeigneter Injektor ist in der deutschen Patentanmeldung 197 38 144
(Fig. 5) gezeigt. Auf diese Druckschriften wird Bezug genommen, soweit sie für die
Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens relevant sind.
[0026] Ein Behälter für ein pulverförmiges Trennmittel 36 wird auf einem Rütteltisch 38
eingerichtet, der einen Rüttelmotor 39 aufweist. Anstelle oder zusätzlich zu dem Rütteltisch
38 könnte in dem Behälter 36 für das pulverförmiges Trennmittel auch ein Fluidisierboden
(nicht gezeigt) vorgesehen werden, um das pulverförmige Trennmittel in dem Behälter
36 zu verwirbeln oder zu fluidisieren. Ein Ansaugrohr 40 führt aus dem Behälterinneren
zu der Fördervorrichtung 34. In dem Behälter 36 ist ferner eine Niveausonde 42 vorgesehen,
um das Pulverniveau in dem Behälter 36 zu überwachen.
[0027] Signalleitungen 44, 45, 46 und 47 führen von der Verschiebeachsensteuerung 24, der
Luftmengenregeleinheit 30, der Niveausonde 42 bzw. dem Rütteltischmotor 39 zu einer
zentralen Steuereinrichtung 48, die bei der gezeigten Ausführungsform eine SPS-Steuerung
50 und ein Bedienfeld 51 umfaßt.
[0028] Die erfindungsgemäße Einrichtung arbeitet wie folgt. Nach dem Öffnen einer Spritzgußform,
und nachdem das Spritzgußteil herausgefallen ist, wird die Sprühpistole 10 zwischen
die geöffneten Spritzgußformhälften 16, 17 eingefahren. Abhängig von der jeweiligen
Spritzgußform und verschiedenen Anlagenparametern werden von der SPS-Steuerung 50
Einschalt- und Abschaltprofile für die Pulverförderung vorgegeben. Entsprechend dieser
Einschalt- und Abschaltprofile werden die Förderluft, die Dosierluft und die Zerstäuberluft
eingeschaltet, erhöht, vermindert und abgeschaltet. Dabei wird sichergestellt, daß
das Aufbringen des pulverförmigen Trennmittels auf die Spritzgußformhälften schwallfrei
erfolgt, um die aufgebrachte Trennmittelmenge genau zu kontrollieren und zu dosieren,
und um unkontrollierte Pulverwolken oder -püffe zu verhindern. So wird z.B. bei Einschalten
der Pulverförderung am Anfang eines Sprühschusses die Dosier- und die Förderluft nicht
schlagartig, sondern allmählich erhöht. Bei Abschalten wird z.B. zunächst die Förderluft
langsam heruntergeregelt, und die Dosierluft wird auf ein Maximum erhöht, bevor auch
dieser abgeschaltet wird. Der Fachmann kann durch entsprechende Versuche für die jeweilige
Beschichtungsumgebung geeignete Einschalt- und Abschaltprofile ermitteln.
[0029] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß bei dem Aufbringen des pulverförmigen
Trennmittels im Vergleich zu den Beschichtungsvorgängen in den heute üblichen Pulverlackieranlagen
wesentlich geringere Pulvermengen aufgebracht werden müssen. Die Menge des aufzubringenden
pulverförmigen Trennmittels beträgt nach heutigen Erfahrungen maximal 50 g/min, wobei
der Pulverstrom im Bereich von 0 bis 50g/min fein dosierbar sein sollte. Bei automatisierten
Anlagen sollte daher die über die Pulverleitung 26 tatsächlich zur Sprühpistole 10
geförderte Pulvermenge gemessen und geregelt werden.
[0030] Die Regelung kann z.B. gemäß der deutschen Patentanmeldung 197 13 668 erfolgen. In
der deutschen Patentanmeldung 196 50 112 ist eine besonders geeignete Meßeinrichtung
für den Pulvermassenstrom beschrieben. Auf diese Anmeldungen wird Bezug genommen.
[0031] In der Patentanmeldung 197 13 668 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen
und Regeln des Durchflusses eines Fluids beschrieben, bei denen die Signale aus der
Durchflußmessung weitgehend digital verarbeitet und einem digitalen Signalprozessor
zugeführt werden. Der digitale Signalprozessor steuert dann abhängig von den Meßgrößen,
vorzugsweise unter Zuhilfenahme von Information aus speziellen Speichereinheiten,
wie Einschalt- und Abschaltprofilen, eine digitale Regeleinheit, die ihrerseits über
Stellglieder, z.B. die Föderluft, die Dosierluft und die Zerstäuberluft ansteuert.
Die Regeleinheit enthält vorzugsweise einen PID-Regler. Das Stellglied enthält vorzugsweise
einen Pulsweitenmodulator. Die Ventileinrichtung enthält vorzugsweise ein Proportionalventil.
[0032] Die in der deutschen Patentanmeldung 196 50 112 beschriebene Einrichtung zum Messen
eines Pulver-Massenstromes umfaßt eine Geschwindigkeitsmeßvorrichtung zum Messen der
Geschwindigkeit des Pulver-Gas-Gemisches in der Förderleitung, eine Massenmeßvorrichtung
zum Messen der Pulvermasse pro Volumeneinheit in einem Abschnitt der Förderleitung,
die einen Mikrowellenresonator sowie Mittel zum Erfassen einer Änderung der Resonanzfrequenz
und/oder der Mikrowellenamplitude des Mikrowellenresonators aufweist und aus der erfaßten
Resonanzfrequenz und/oder der Mikrowellenamplitude die Pulvermasse in dem Förderleitungsabschnitt
ableitet, und eine Rechenvorrichtung zum Berechnen des Pulver-Massestromes aus der
gemessenen Geschwindigkeit, der gemessenen Pulvermasse pro Volumeneinheit und den
Abmessungen der Förderleitung. Der Mikrowellenresonator weist vorzugsweise eine Spule
auf, welche außen auf die Förderleitung aufgebracht ist.
[0033] Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Aufbringen des pulverförmigen Trennmittels ist
in Figur 2 mit einer SPS-Steuerung gezeigt. Sie kann alternativ auch dezentral gesteuert
und gemäß den Grundsätzen aufgebaut sein, die in der deutschen Patentanmeldung 197
38 141 für ein Steuersystem einer Beschichtungsanlage beschrieben sind. Auf diese
Druckschrift wird Bezug genommen.
[0034] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgstaltungen von Bedeutung sein.
1. Verfahren zum Aufbringen eines Trennmittels auf eine Spritzgußform, bei dem ein pulverförmiges
Trennmittel mit Hilfe von Druckluft auf die heiße Spritzgußform gesprüht wird und
beim Auftreffen auf die Spritzgußform verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel unmittelbar nach dem Auswurf eines Spritzgußteils aus der Spritzgußform
schwallfrei aufgesprüht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft einen Förderluftanteil und einen Dosierluftanteil enthält und
daß am Anfang und/ oder am Ende eines Sprühschusses der Förderluftanteil und der Dosierluftanteil
gesteuert erhöht bzw. vermindert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderluftanteil und/oder der Dosierluftanteil anhand von vorgegebenen Steuerprofilen
verändert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderluftanteil und der Dosierluftanteil abhängig von der tatsächlich ausgebrachten
Menge des pulverförmigen Trennmittels geregelt werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils am Ende eines Sprühschusses der Förderluftanteil verringert und der
Dosierluftanteil erhöht wird, um eine Förderleitung (26) für das Trennmittel schwallfrei
leerzublasen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderluftanteil am Ende des Sprühschusses abgeschaltet und der Dosierluftanteil
vorrübergehend auf ein Maximum erhöht wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils am Anfang eines Sprühschusses die Förderluft und die Dosierluft allmählich
erhöht werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das pulverförmige Trennmittel gesteuert in einer Menge von 0 bis etwa 50 g/min
versprüht wird.
10. Einrichtung zum Aufbringen eines Trennmittels auf eine Spritzgußform (16, 17), mit
einer Pulver-Sprühvorrichtung (10)
einer Förderleitung (26) für pulverförmiges Trennmittel, die mit der Pulver-Sprühvorrichtung
verbunden ist,
einer Fördervorrichtung (34) zum Fördern des pulverförmigen Trennmittels durch die
Förderleitung zur Pulver-Sprühvorrichtung mit Hilfe von Druckluft, und einer Luftmengenregeleinrichtung
(30) zum Einstellen der Druckluft und somit der geförderten Menge des pulverförmigen
Trennmittels.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Förderluftleitung (32) und eine Dosierluftleitung (33), die zu der Fördervorrichtung
(34) führen, wobei die Luftmengenregeleinrichtung (30) mit der Förderluftleitung und
der Dosierluftleitung verbunden ist, um die Förderluftmenge und die Dosierluftmenge
einzustellen.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftmengenregeleinrichtung (30, 48) einen Speicher zum Speichern von Steuerprofilen
für das Erhöhen und das Vermindern der Förderluftmenge und/oder der Dosierluftmenge
aufweist.
13. Einrichtung nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine Meßeinrichtung zum Erfassen des der durch die Förderleitung (26) transportierten
Massenstromes des pulverförmigen Trennmittels.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, gekennzeichnet durch eine Zerstäuberluftleitung (28), die mit der Sprühvorrichtung (10) und der
Luftmengenregelvorrichtung (30) verbunden ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, gekennzeichnet durch eine Verschiebe-Vorrichtung (12, 13) zum Verschieben der Pulver-Sprühvorrichtung
(10) in zwei orthogonalen Richtungen, um die Pulver-Sprühvorrichtung zischen zwei
Hälften einer geöffneten Spritzgußform (16, 18) zu bewegen.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderleitung (26) einen Innendurchmesser von maximal 10 mm hat.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftmengenregeleinrichtung (30) die Förderluftmenge und die Dosierluftmenge
so einstellt, daß ein Pulvermassenstrom des Trennmittels von 0 bis etwa 50 g/min erzielt
wird.
18. Trennmittel für eine Spritzgußform bestehend aus einem Pulver, das bei dem Auftreffen
auf der heißen Spritzgußform blitzartig verläuft.