[0001] Die Erfindung betrifft ein Preßpolster für den Einsatz in Laminierpressen mit einem
Gewebe aus sich kreuzenden Fäden, wobei Fäden vorhanden sind, welche einen Seelenfaden
aufweisen, der Wenigstens an seiner Außenseite aus einem gummielastischen Werkstoff
besteht und von wenigstens einem Metalldraht umgeben sind.
[0002] Die Herstellung von Schichtmaterialien, beispielsweise dekorativen Spanplattenbeschichtungen,
erfolgt in Laminierpressen, die als Nieder- oder Hochdrucketagenpressen oder Kurztaktpressen
ausgebildet sein können. Dabei werden Preßpolster eingesetzt, die die Aufgabe haben,
den Druck vollflächig und gleichmäßig auf das Preßgut zu übertragen. Die Preßpolster
müssen hohe Drücke und auch die in solchen Pressen vorhandenen Temperaturen standhalten
können, und sie müssen in der Lage sein, die von den Preßplatten ausgehende Wärme
schnell und ohne große Verluste auf das Preßgut überzuleiten, also eine hohe Wärmeleitfähigkeit
in dieser Richtung zu haben.
[0003] Im Stand der Technik sind Preßpolster bekannt, welche aus einem Gewebe bestehen,
das zwei Arten von Fäden umfaßt (EP 0 493 630 A1). Bei einer ersten Gruppe bestehen
die Fäden aus Metall oder haben einen Metallanteil, um den Wärmeübergang zum Preßgut
zu verbessern. Für die zweite Gruppe von Fäden werden verschiedene Vorschläge gemacht,
beispielsweise Fäden aus aromatischem Polyamid (EP 0 493 630 A1), aus Siliconelastomer
(DE 295 18 204 U1) oder aus Gummi, hitzbeständigem Kunststoffmonofilament oder dergleichen
(EP 0 713 762).
[0004] In der EP 0 493 630 A1 werden monofile oder multifile Metallgarne oder solche beschrieben,
bei denen Metallfäden das textile Garn umwinden. Über die Art des Umwindens ist in
der EP 0 493 630 A1 nichts gesagt. Bei dem Preßpolster gemäß dem DE 295 18 304 U1
sind als Metallfäden Metallitzen, also verzwirnte Metalldrähte, aus Kupfer, Messing
oder Stahl vorgesehen.
[0005] Daneben ist auch vorgeschlagen, die Außenseite von siliconummantelten Metalldrähten
mit geflochtenem rostfreiem Stahldraht zu bedecken. Die Herstellung solcher Fäden
ist außerordentlich aufwendig, insbesondere wegen des Flechtvorgangs für den Stahldraht.
Außerdem erhält man eine unebene, zerklüftete Oberfläche. Es hat sich gezeigt, daß
hierdurch der Kontakt zu der Preßplatte und dem Preßgut nur punktuell und damit schlecht
ist, wodurch der Wärmeübergang behindert ist.
[0006] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Preßpolster der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß der Wärmeübergang verbessert wird und damit die Aufheizung
des Preßgutes beschleunigt werden kann und daß es kostengünstig herstellbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Metalldraht bzw. die Metalldrähte
um den zumindest teilweise gummielastisch ausgebildeten Seelenfaden gewikkelt ist
bzw. sind oder daß um diesen Seelenfaden Metalldrähte verseilt sind. Solche Fäden,
die einerseits aufgrund ihres gummielastischen Anteils kompressibel sind, andererseits
aber außenseitig mit wenigstens einem Metalldraht versehen sind, und zwar vorzugsweise
in vollständiger Abdeckung des Seelenfadens, sind vergleichsweise einfach und kostengünstig
herzustellen. Sie zeichnen sich zudem durch einen konstant runden Querschnitt und
eine vergleichsweise glatte Oberfläche haben, selbst wenn sie aus mehreren Metalldrähten
aufgebaut sind. Hierdurch werden der Kontakt zur Preßplatte bzw. zum Preßgut und damit
der Wärmeübergang wesentlich verbessert. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Seelenfaden
in zumindest zwei Lagen von Metalldrähten umgeben ist, und zwar vorzugsweise in jeder
Lage mit vollständiger Abdeckung.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das gummielastische Material
eine Shore A-Härte von 60 bis 75 hat. Diese Härte begünstigt das Einlagern von quer
dazu verlaufenden Fäden und damit einen festen Gewebeverband. Außerdem bleibt die
Restkomprimierbarkeit der erfindungsgemäßen Fäden bei dieser Härte über lange Zeit
erhalten.
[0009] Für das gummielastische Material kommen alle Materialien in Frage, die gummielastische
Eigenschaften haben und die in der Lage sind, den Temperaturen in den Fressen standzuhalten.
Besonders eignen sich Siliconelastomere. Empfehlenswert ist ein geschäumtes gummielastisches
Material, vorzugsweise mit einem spezifischen Gewicht von 0,3 bis 0,5 g/cm
3.
[0010] Für die Metalldrähte sollten solche Metallwerkstoffe verwendet werden, die eine hohe
Wärmeleitfähigkeit haben. Hierfür bieten sich insbesondere Kupfer oder festigkeitsmodifizierte
Kupferlegierungen an. Auf diese Weise kann die hohe Wärmeleitfähigkeit und der günstige
Preis dieses Werkstoffs für das erfindungsgemäße Preßpolster genutzt werden. Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung von nicht geglühtem Kupfer (Kupfer-Hart), da es eine
hohe Festigkeit hat. Aber auch geglühtes Kupfer (Kupfer-Weich) kommt in Frage.
[0011] Um einerseits ein sehr stabiles und steifes, andererseits aber noch hinreichend anpassungsfähiges
Preßpolster zu erhalten, sollten die Fäden einen Durchmesser von wenigstens 1 mm,
vorzugsweise von wenigstens 1,5 mm haben.
[0012] Für den Seelenfaden kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Der Wärmeleitung
förderlich ist es, wenn der Seelenfaden als ein Metalldraht, eine Metallitze und/oder
ein Metallfaden ausgebildet ist, bei dem Metalldrähte um einen Zentralfaden verseilt
sind. Es kommen jedoch auch textile Materialien, wie Kunststoffmonofile oder - multifile
in Frage, wobei hitzebeständige Werkstoffe, wie beispielsweise Aramide, PPS, PEK;
PEEK oder dgl., zweckmäßig sind.
[0013] In an sich bekannter Weise sollte der Seelenfaden aus einem Zentralfaden und einer
diesen umgebenden Hülle aus dem gummielastischen Werkstoff bestehen, um dem Faden
mehr Festigkeit zu geben. Dabei kann der Zentralfaden als Kunststoffmonofil oder -multifil
oder als Metalldraht, Metallitze oder Metallfaden ausgebildet sein, bei dem Metalldrähte
um einen Kernfaden verseilt sind.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die verseilten Metalldrähte
teilweise S- und teilweise Z-förmig verseilt sind, wobei dies zweckmäßigerweise abwechselnd
geschieht. Hierdurch kann ein

Wandern" des Preßpolsters in der Presse wirksam vermieden werden.
[0015] Die vorstehend beschriebenen Fäden können mit Metallfäden kombiniert werden, welche
keinen gummielastischen Anteil haben, sondern bei denen ein Zentralfaden aus Metall
oder Kunststoff von wenigstens einem Metalldraht umwickelt ist. Alternativ dazu können
um den Zentralfaden Metalldrähte verseilt sein. In beiden Fällen macht man von den
schon oben erwähnten Vorteilen Gebrauch, daß eine sehr glatte Oberfläche und damit
ein guter Wärmeübergang erzielt wird. Solche Metallfäden können vorgesehen sein, wenn
der Wärmeübergang durch die oben beschriebenen Fäden mit gummielastischem Anteil nicht
ausreicht.
[0016] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Fadens für ein Preßpolster und
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines anderen Fadens für ein Preßpolster.
[0017] Figur 1 zeigt einen Faden 1 für ein hier nicht näher dargestelltes Preßpolster. Er
ist für ein Gewebe vorgesehen, das beispielsweise in Leinwand- oder Köper-Bindung
gewebt ist, und zwar als Querfaden. Solche Gewebe kommen als Preßpolster oder als
Grundgewebe für Preßpolster zum Einsatz.
[0018] Der Faden 1 hat einen Elastomerkern 2 aus einem Siliconelastomer, der - was hier
nicht näher dargestellt ist - einen Zentralfaden umgibt, der beliebig aufgebaut sein
kann, beispielsweise als Metall- oder Kunststoffaden.
[0019] Um den Elastomerkern 2 sind sechs Metalldrähte - beispielhaft mit 3 bezeichnet -
verseilt. Nach Abschluß des Verseilungsvorgangs ist der Elastomerkern 2 vollflächig
von den Metall-drähten 3 umgeben, die damit eine lückenlose Metallumhüllung bilden.
Der Faden 1 ist deshalb zur Verbesserung des Wärmedurchgangs durch ein damit hergestelltes
Preßpolster geeignet, sei es, daß Fäden 1 allein den metallischen Anteil im Preßpolster
bilden, sei es zusätzlich zu Metallängsfäden oder sei es, daß auch die Längsfäden
in gleicher Weise ausgebildet sind wie der Faden 1.
[0020] Figur 2 zeigt einen Faden 4, der als Ersatz für oder in Kombination mit dem Faden
1 gemäß Figur 1 in einem Preßpolster Verwendung finden kann. Er hat ebenfalls einen
Elastomerkern 5 aus einen Siliconelastomer, der - was hier gleichfalls nicht näher
dargestellt ist - einen Zentralfaden umgibt, der in gleicher Weise aufgebaut sein
kann wie bei dem Faden 1 gemäß Figur 1.
[0021] Um den Elastomerkern 5 ist ein Metalldraht 6 gewickelt, und zwar derart, daß er den
Elastomerkern 5 vollflächig umgibt und damit eine lückenlose Metallumhüllung gebildet
wird. Es ist zweckmäßig, daß um den Metalldraht 6 ein weiterer Metalldraht in umgekehrter
Richtung gewickelt wird, so daß sich dann eine zweilagige Metallumhüllung ergibt.
Dies stellt sicher, daß auch in Biegungen einen vollständige Umhüllung des Elastomerkerns
5 gewährleistet ist.
1. Preßpolster für den Einsatz in Laminierpressen mit einem Gewebe aus sich kreuzenden
Fäden (4), wobei Fäden (4) vorhanden sind, welche einen Seelenfaden (5) aufweisen,
der wenigstens an seiner Außenseite aus einem gummielastischen Werkstoff besteht und
von wenigstens einem Metalldraht (6) umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Metalldraht (6) bzw. die Metalldrähte (3) um den Seelenfaden (5) gewickelt
ist bzw. sind.
2. Preßpolster für den Einsatz in Laminierpressen mit einem Gewebe aus sich kreuzenden
Fäden (1), wobei Fäden (1) anden sind, welche einen Seelenfaden (2) aufweisen, der
wenigstens an seiner Außenseite aus einem gummielastischen Werkstoff besteht und von
wenigstens einem Metalldraht (3) umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß um den Seelenfaden (2) Metalldrähte (3) verseilt sind.
3. Preßploster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Seelenfaden (2, 5) vollständig von dem bzw. den Metalldrähten (3, 6) abgedeckt
ist.
4. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Seelenfaden in zumindest zwei Lagen von Metalldrähten umgeben ist.
5. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gummielastische Material eine Shore A-Härte von 60 bis 75 hat.
6. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das gummielastische Material ein Siliconelastomer ist.
7. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das gummielastische Material geschäumt ist und ein spezifisches Gewicht von 0,3
bis 0,5 g/cm3 hat.
8. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall des bzw. der Metalldrähte (3, 6) Kupfer oder eine festigkeitsmodifizierte
Kupferlegierung ist.
9. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden (1, 4) einen Durchmesser von wenigstens 1 mm, vorzugsweise wenigstens
1,5 mm haben.
10. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Seelenfaden (2, 5) aus einem Zentralfaden und einer diesen umgebenden Hülle
aus dem gummielastischen Werkstoff besteht.
11. Preßpolster nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralfaden als Kunststoffmonofil oder -multifil ausgebildet ist.
12. Preßpolster nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralfaden als Metalldraht, Metallitze oder Metallfaden ausgebildet ist,
bei dem Metalldrähte um einen Kernfaden verseilt sind.
13. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die verseilten Metalldrähte (3) teilweise S- und teilweise Z-förmig verseilt
sind.
14. Preßpolster nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalldrähte (3) abwechselnd S- und Z-förmig verseilt sind.
15. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Metallfäden vorhanden sind, bei denen ein Zentralfaden aus Metall oder Kunststoff
von wenigstens einem Metalldraht umwickelt ist.
16. Preßpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß Metallfäden vorhanden sind, bei denen um einen Kernfaden aus Metall oder Kunststoff
Metalldrähte verseilt sind.