[0001] Das Bedrucken von Getränkedosen aus Aluminium für Biere und Limonadengetränke ist
seit langem bekannt. Die dazu angewendeten Verfahren und Maschinen sind dafür ausgelegt,
riesige Mengen von Getränkedosen gleichbleibend mit meist einfachem und häufig einfarbigem
Druckbild zu bedrucken, entsprechend der Massenherstellung der gleichbleibenden Bier-
oder Limonadensorten von Dosengetränke herstellenden Großbrauereien oder Getränkeherstellern
mit über lange Zeiträume unverändert bleibendem Dosenaufdruck.
[0002] Mit einer solchen Massenfertigung bedruckter Getränkedosen hat die vorliegende Erfindung
nichts zu tun.
[0003] Ziel der vorliegenden Erfindung ist vielmehr, eine Möglichkeit zum individuellen
Bedrucken relativ kleiner Chargen von Getränkedosen zu schaffen, die es erlaubt, kleine
Kontingente von gefüllten Getränkedosen ganz individuell mit Werbe- oder Dekorationsaufdrucken
beliebiger Art in ein- oder mehrfarbigem Druck schnell und kostengünstig zu bedrucken,
um damit größeren und kleineren Firmen gleichermaßen die Möglichkeit zu geben, individuell
bedruckte Getränkedosen zu vertretbaren Preisen als Werbemittel einzusetzen.
[0004] Dazu sieht die Erfindung eine Dosenhaltevorrichtung vor, die es ermöglicht, in einer
automatischen Druckmaschine Dosen beispielsweise im Siebdruckverfahren an ihrer Mantelfläche
zu bedrucken. Denn die Erfindung geht davon aus, daß zur Realisierung des vorgesehenen
Zwecks die herkömmlichen Druckverfahren, die nur für massenweise Bedruckung wirtschaftlich
eingesetzt werden können, nicht zur Verfügung stehen. Für das Bedrucken von Getränkedosen
in kleinen Chargen ist es sinnvoll, die Dosen erst im befüllten Zustand zu bedrucken,
womit sich die Aufgabe stellt, die befüllten Dosen für den Druckvorgang in geeigneter
Weise zu halten, und zwar einerseits mit definierter Position, andererseits aber auch
so, daß der Druckvorgang unbehindert ablaufen kann und das Bedrucken automatisch erfolgen
kann. Diese Aufgabenkomplexe werden durch die erfindungsgemäße Dosenhaltevorrichtung
berücksichtigt.
[0005] Die erfindungsgemäße Dosenhaltevorrichtung ermöglicht es dabei, die zu bedruckenden
Dosen mittels Roboterarmen in die Dosenhaltevorrichtung einzusetzen bzw. aus dieser
zu entnehmen.
[0006] Die erfindungsgemäße Dosenhaltevorrichtung ermöglicht es in ihrer bevorzugten Ausbildung
weiter, bei einer Druckmaschine für mehrfarbige Bedruckung mit einer Reihe von den
einzelnen Druckfarben zugeordneten, nacheinander angeordneten Druckstationen die Dosen
in einer definierten Ausgangsdrehstellung zu halten und dadurch an den einzelnen Druckstationen
ein paßgenaues Aufeinanderdrucken der nacheinanderfolgenden Einzelfarbdrucke zu ermöglichen.
[0007] Die erfindungsgemäße Dosenhaltevorrichtung ist in den anliegenden Ansprüchen definiert.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dosenhaltevorrichtung wird nachstehend
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben, in
denen zeigt:
- Fig. 1
- die Dosenhaltevorrichtung in Seitenansicht in geöffneter Position zum Einsetzen einer
zu bedruckenden Dose,
- Fig. 2
- die Dosenhaltevorrichtung in geschlossener Stellung mit einer gehaltenen Dose, und
- Fig. 3
- einen Querschnitt längs der Linie III-III in Fig. 1.
[0009] Die Zeichnungen sind sehr schematisch gehalten und sollen nur das Funktionsprinzip
der Dosenhaltevorrichtung verdeutlichen, ohne Berücksichtigung von unwesentlichen
Details.
[0010] Die erfindungsgemäße Dosenhaltevorrichtung besteht aus einem Tragrahmen 1, der auf
einen schematisch angedeuteten Transportschlitten S aufsetzbar und von diesem abnehmbar
ist, und zwei auf dem Rahmen 1 axial gegenüberstehend angeordneten Backen 2, die dazu
dienen, die zu bedruckende Dose D an ihren beiden Stirnflächen zu ergreifen.
[0011] Die beiden Backen 2 sind auf Führungsstangen 11 des Rahmens jeweils zwischen axialen
Begrenzungsanschlägen 12 und 13 verschiebbar und werden jeweils durch Druckfedern
3 in ihre Schließposition, also ihre einander angenäherte Position, vorgespannt.
[0012] Jede Backe ist mit einer Betätigungsstange 21 mit einem Kopf 22 versehen. Der Kopf
22 dient jeweils an einer Dosenladestation bzw. Dosenentnahmestation dazu, mittels
hakenartiger Zugorgane Z an der betreffenden Station zurückgezogen werden zu können,
um die beiden Backen 2 zum Einsetzen bzw. Entnehmen einer Dose mittels eines schematisch
in Fig. 1 angedeuteten Greifers G entgegen der Vorspannung der Federn 3 in ihre Öffnungsstellung
zurückziehen zu können.
[0013] Die Stirnseiten der Backen 2 sind, was nicht besonders dargestellt ist, so ausgebildet,
daß sie nicht nur auf Grund der Vorspannung durch die Federn 3 kraftschlüssig, sondern
auch mit gutem Reibschluß an den Dosenstirnflächen bzw. den umfangsmäßigen Dosenstirnkanten
anliegen. Dazu können Ringe aus gummiartigem oder anderem, einen guten Reibschluß
herstellenden Material vorgesehen sein (nicht dargestellt). Diese Maßnahme dient dazu,
die Dosen an der Druckstation schlupffrei drehen zu können.
[0014] Die beiden Backen 2 weisen jeweils einen auf den Führungsstangen 11 geführten Backenträger
23, an welchem die Betätigungsstange 21 befestigt ist, und einen relativ zum Backenträger
drehbaren, jedoch in einer Bezugsposition arretierbaren Backenkörper 24 auf, der an
der betreffenden Dosenstirnseite anliegt. Zum Entriegeln der drehfesten Arretierung
zwischen dem Backenkörper 24 und dem betreffenden Backenträger 23 dient eine mit einem
Kopf versehene Betätigungsstange 25, die an einer Druckstation von einem Entriegelungsorgan
E ergriffen und zurückgezogen werden kann. Der Arretierungsmechanismus ist zur Vereinfachung
der Darstellung nicht im einzelnen dargestellt, da geeignete entriegelbare Rastmechanismen
im Stand der Technik zur Verfügung stehen. Der betreffende Backenkörper 24 ist dann
relativ zum Backenträger 23 drehbar, wobei der Drehantrieb in geeigneter Weise von
der Druckstation aus erfolgt, beispielsweise durch reibschlüssiges Zusammenwirken
mit den Backenkörpern, und wobei dann die Mantelfläche der Dose an ihrem gesamten
Umfang bedruckt werden kann. Nach dem Druckvorgang erfolgt wieder die Verriegelung
von Backenkörper 24 und Backenträger 23 in der Bezugsstellung, so daß für einen eventuellen
nachfolgenden Druckvorgang mit einer weiteren Druckfarbe bei Mehrfarbendruck der Druck
wiederum von der genau definierten Bezugsstellung aus und damit paßgenau erfolgen
kann.
[0015] Aus Fig. 3, in welcher ein Backenkörper 24 in der Stirnansicht sichtbar ist, ist
ersichtlich, daß die Backenkörper 24 jeweils einen, bezogen auf ihre Bezugsdrehstellung,
obenliegende schlitzartige Aussparung 26 haben. Diese dient dazu, die Haltearme des
in Fig. 1 schematisch dargestellten Greifers G beim Einsetzen bzw. Entnehmen einer
Dose D aufnehmen zu können, denn der Greifer muß beim Einsetzen einer Dose die Dose
so lange festhalten, bis die Backen 2 in ihre Schließstellung bewegt worden sind,
bzw. muß beim Entnehmen die Dose bereits ergriffen haben, bevor die Backen 2 in ihre
Öffnungsstellung bewegt werden.
[0016] In Fig. 3 sind auch die beiden Führungsstangen 11, von denen in der Seitenansicht
nach den Fig. 1 und 2 jeweils nur eine sichtbar ist, beide sichtbar.
1. Dosenhaltevorrichtung zum Halten gefüllter Getränkedosen zum Bedrucken von deren Mantelfläche,
bestehend aus einem Rahmen (1) und zwei daran in Axialrichtung der zu haltenden Getränkedose
(D) zwischen einer Schließposition (Fig. 2) und einer Öffnungsposition (Fig. 1) verschiebbaren
Backen (2) zum Ergreifen der zu bedruckenden Getränkedose (D) an ihren beiden Stirnenden,
wobei die Backen (2) jeweils federnd (3) in ihre Schließstellung vorgespannt und mit
Griffstücken (21, 22) versehen sind, die ein Ergreifen durch externe Öffnungsorgane
(Z) zum wahlweisen Bewegen der Backen in ihre Öffnungsstellung ermöglichen, und wobei
jede Backe aus einem Backenträger (23), der mit der Führung (11) am Rahmen (1) zusammenwirkt
und mit dem Griffstück (21, 22) versehen ist, und aus einem relativ dazu drehbaren
Backenkörper (24) besteht, der in einer Bezugsdrehstellung (Fig. 3) am Backenträger
(2) arretierbar ist, der weiter durch Betätigung eines an der Backe (2) angeordneten
Entriegelungsorgans mittels eines externen Betätigungsorgans (E) wahlweise aus seinem
Arretierzustand entriegelbar und dann frei mit Bezug auf den Backenträger (23) drehbar
ist, und der an seinem Umfang eine sich über eine gewisse Radialdistanz erstreckende
schlitzartige Aussparung (26) aufweist, die sich in der Bezugsdrehstellung des Backenkörpers
(24) oben befindet und das Einführen eines Dosengreifers ermöglicht.
2. Dosenhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Backenkörper
(24) mit reibschlußvergrößernden Belägen versehen sind, mit denen sie an dem betreffenden
Stirnende der Dose (D) anliegen.
3. Dosenhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung
am Rahmen durch Führungsstangen (11) gebildet ist, auf welchen die Backen (2) jeweils
innerhalb von durch axiale Anschläge (12, 13) begrenzten Bereichen verschiebbar sind,
und daß die federnde Vorspannung der Backen in die Schließstellung durch auf den Führungsstangen
(11) sitzende Druckfedern (3) erzeugt wird.
4. Dosenhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Griffstück an jeder Backe durch eine Zugstange (21) mit einem Kopf (22) gebildet
ist.
5. Dosenhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das an jeder Backe angeordnete Entriegelungsorgan durch eine Zugstange (25) mit Kopf
gebildet ist.