[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung für einen Rollenschneider mit einer
Stützwalzenanordnung, mehreren Wickelpositionen, die in mindestens zwei Wickelpositionsgruppen
angeordnet sind und jeweils ein Paar von axial verlagerbaren Böcken mit je einem Lagerdorn
zum zentrischen Halten einer Wickelrolle aufweisen, mit einer im wesentlichen axial
verlaufenden Zuführbahn für Rollenkerne und mit einer Einrichtung zum Verteilen der
Rollenkerne auf die einzelnen Wickelpositionen.
[0002] Eine derartige Wickelvorrichtung ist aus WO 97/08088 bekannt. Die Zuführbahn besteht
hierbei aus zwei Schienen, von denen jede an einem Träger befestigt ist, der unabhängig
vom anderen Träger in seiner Höhe verstellt werden kann. Die einzelnen Rollenkerne
eines Sets werden nacheinander in die jeweilige axiale Position verschoben die einer
Wickelposition zugeordnet ist. Dort werden sie durch Anheben der einen oder anderen
Schiene seitlich abgelegt und zwar in Halterungen, aus denen sie auch beim erneuten
Anheben des zugeordneten Trägers nicht mehr herausrollen können. Hierdurch ist es
möglich, die Rollenkerne zu vereinzeln, d.h. auf die einzelnen Wickelpositionsgruppen
zu verteilen. Die Träger werden dann mit allen darauf befindlichen Rollenkernen entlang
einer vorgegebenen, im wesentlichen geradlinigen Bewegungsbahn angehoben, so daß die
einzelnen Lagerdorne in jeder Wickelposition seitlich in die Rollenkerne eingefahren
werden können.
[0003] Eine andere Ausgestaltung ist aus DE 38 00 702 C2 bekannt. Hier werden die Rollenkerne
bereits beim Einfahren in die Wickelvorrichtung den einzelnen Wickelpositionsgruppen
zugeordnet. Man hat hierbei für jede Wickelpositionsgruppe eine Schienenanordnung
vorgesehen. Die beiden Schienenanordnungen sind so dicht zueinander benachbart, daß
sich die einzelnen Rollenkerne überlappen. Man benötigt also nur eine einzige Schiebebewegung,
um alle Rollenkerne eines Sets in die Wickelvorrichtung einzuschieben. Allerdings
ist hier ein Sortieren der Rollenkerne vor dem Einschieben, d.h. ein Verteilen auf
die Schienen erforderlich.
[0004] Eine andere Ausgestaltung ist in DE 37 37 503 C2 und - im wesentlichen gleichartig
- in DE 37 44 961 C2 beschrieben. In beiden Fällen ist die Zuführbahn oberhalb einer
Stützwalzenanordnung vorgesehen. Die Zuführbahn besteht aus einem unten geschlossenen
Rohr, das aufgeklappt werden kann. Unterhalb des Rohres sind Fangarme vorgesehen,
die mit ihren Spitzen nach oben gerichtet sind und eine Mittelebene unterhalb des
Rohres durchragen. Die einzelnen Rollenkerne werden mit Hilfe der Fangarme auf die
eine oder andere Seite der Mittelebene abgeleitet. Die Fangarme können ebenfalls nach
unten weggeklappt werden. Die Rollenkerne fallen dann auf eine dachartige Verteileinrichtung,
um zu ihren Wickelpositionen zu rollen. Allerdings kommt diese Wickelvorrichtung ohne
die Lagerdorne auf den axial verlagerbaren Böcken aus.
[0005] Im ersten Fall dauert es relativ lange, bis alle Rollenkerne eines Sets in die Wickelvorrichtung
eingefahren worden sind. Im zweiten Fall ist ein erhöhtes Maß an Sorgfalt beim Einlegen
erforderlich. In den beiden letztgenannten Fällen wird die Vereinzelung durch die
Fangarme vorgenommen, die über die axiale Länge gleichmäßig verteilt sind. Damit ist
man bei der Freiheit, den Schneidplan zu gestalten, auf gewisse Abmessungen der Rollenkerne
beschränkt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Beschickung einer Wickelvorrichtung
mit Rollenkernen bei einem hohen Grad an Automatisierungsmöglichkeiten so auszugestalten,
daß der Schneidplan flexibel bleibt.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Wickelvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß in jeder Wickelposition mindestens ein Greifer angeordnet ist, der gemeinsam
mit einem Bock in Axialrichtung bewegbar ist und einen Greifkopf aufweist, der Greifmittel
zum Ergreifen und Halten eines Rollenkerns aufweist und von der Zuführbahn zum Lagerdorn
bewegbar ist.
[0008] Mit einer derartigen Ausgestaltung erreicht man verschiedene Vorteile: Zum einen
kann der Greifer zusammen mit einem Bock in Axialrichtung bewegt werden. Auf diese
Weise stellt man sicher, daß der Greifer immer in einer Position ist, in der er einen
Rollenkern, der in der entsprechenden Wickelposition mit einer Materialbahn zu einer
Wickelrolle bewickelt werden soll, ergriffen und in die Wickelposition verbracht werden
kann. Es ist nicht mehr notwendig, alle Rollenkerne gemeinsam zu bewegen. Es kann
vielmehr jeder Rollenkern individuell gehandhabt werden, was nicht ausschließt, daß
gleichzeitig mehrere Rollenkerne von der Zuführbahn in die Wickelposition gebracht
werden. Alle Rollenkerne können allerdings gemeinsam in die Wickelvorrichtung eingebracht
werden. Lediglich die Reihenfolge und die axiale Ausrichtung zu den Wickelpositionen
muß stimmen. Dies spart in erheblichem Maße Zeit. Auch kann man das Einführen mit
einem geringeren Maß an Aufmerksamkeit durchführen lassen, so daß es mit einfacheren
Mitteln automatisiert oder auch von ungeübten Bedienungspersonen vorgenommen werden
kann. Durch die Bewegung des Rollenkerns von der Zuführbahn zum Lagerdorn mit Hilfe
des Kopfes ist die Bewegungsbahn des Rollenkernes fest vorgegeben. Es können keine
zufälligen Abweichungen auftreten, wie sie beispielsweise bei einem zu schwunghaften
Abrollen des Rollenkerns vorkommen könnten. Die gesamte Bewegung des Rollenkerns wird
unter Kontrolle gehalten, so daß die Wickelvorrichtung auch beim Rollenwechsel, d.h.
beim Zuführen eines neuen Rollenkernes in die einzelne Wickelposition, mit einer hohen
Zuverlässigkeit arbeiten kann.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Greifer an seinem Bock
befestigt ist. Dies erleichtert die gesteuerte Bewegung des Greifers gemeinsam mit
dem Bock. Sobald der Bock bewegt wird, was beispielsweise bei einer Änderung des Schneidplanes
notwendig ist, wird der Greifer mitbewegt. Auf diese Weise stellt man mit sehr einfachen
Mitteln sicher, daß in jeder Wickelposition der Greifer vorhanden ist.
[0010] Vorzugsweise weist jeder Bock einen Greifer auf. Dies erleichtert die Handhabung
weiter. Man stellt dabei sicher, daß jeder Rollenkern an zwei Punkten ergriffen werden
kann. Diese beiden Punkte sind, weil der Greifer am Bock befestigt ist, den Enden
des Rollenkernes benachbart. Dies ergibt eine sehr stabile Lagerung. Der Rollenkern
kann also beim Transport nicht kippen. Gleichzeitig wird der Rollenkern dort gehalten,
wo die Lagerdorne in ihn eingeführt werden sollen, nämlich am Ende. Dadurch wird auch
bei weniger stabilen Rollenkernen eine sehr genaue Zuordnung zwischen der Position
des Rollenkernes und der Position der Lagerdorne möglich.
[0011] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die beiden Greifer auf den einander zugewandten
Seiten der Böcke eines Paares angeordnet sind. Sie befinden sich damit automatisch
innerhalb einer axialen Länge, in der sich auch der Rollenkern befindet. Weitere Maßnahmen,
um den Greifer axial zum Rollenkern auszurichten, sind dann nicht mehr notwendig.
[0012] Vorzugsweise ist die Zuführbahn unterhalb der Stützwalzenanordnung angeordnet und
die Lagerdorne sind neben der Stützwalzenanordnung angeordnet. Dies vereinfacht die
Konstruktion der Wickelvorrichtung und erleichtert das Handhaben beim Zuführen. Es
ist nicht mehr notwendig, daß ein Rohr nach unten geöffnet wird. Die Zuführbahn kann
ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Bewegungen starr gehalten werden. Sie muß lediglich
die Rollenkerne von unten abstützen und eine Zugriffsmöglichkeit von einer anderen
Seite, beispielsweise von oben oder von der Seite oder von oben und von der Seite
bereithalten. Für die Greifer ist dann lediglich eine Bewegung von der Zuführbahn
zu den Lagerdornen notwendig, die aber relativ einfach realisiert werden kann.
[0013] Hierbei ist in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, daß der Kopf
eine nichtlineare Bewegungsbahn außen um die Stützwalzenanordnung herum aufweist.
Linear wären hier Bewegungen, die ausschließlich auf eine Gerade oder eine Kreislinie
ablaufen. Damit vermeidet man nicht nur eine Kollision zwischen der Stützwalzenanordnung
und dem Kopf des Greifers. Man wird auch bei der Dimensionierung der Stützwalzenanordnung
freier. Beispielsweise dann, wenn die Stützwalzenanordnung durch eine einzige Stützwalze
gebildet wird, kann diese einen relativ großen Durchmesser aufweisen, was die Steifigkeit
verbessert. Im Grunde genommen ist es lediglich notwendig, daß außen um die Stützwalzenanordnung
herum ein gewisser Bewegungsspielraum verbleibt, durch den die Bewegungsbahn des Kopfes
verläuft. Die Rollenkerne können dann außen um die Stützwalzenanordnung geführt werden.
[0014] Hierbei ist in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, daß die Bewegungsbahn
durch zwei Freiheitsgrade in der Bewegung des Kopfes erzeugbar ist. Dementsprechend
sind auch nur zwei Antriebe für den Kopf notwendig, was die Steuerung des Kopfes entlang
der Bewegungsbahn vereinfacht.
[0015] Vorzugsweise ist die Bewegungsbahn durch einen translatorischen Anteil und durch
einen Schwenkanteil gebildet. Die Bewegung hat also eine lineare Komponente, die beispielsweise
durch einen Linearantrieb, wie eine Kolben-Zylinder-Anordnung realisiert werden kann,
und eine Schwenkkomponente, die durch ein Verschwenken der Kolben-Zylinder-Anordnung
durch einen entsprechend ausgebildeten Motor erzeugt werden kann.
[0016] Vorzugsweise ist der translatorische Anteil zeitlich vom Schwenkanteil entkoppelt.
Die Bewegungsbahn besteht also aus klar getrennten Abschnitten, die zeitlich hintereinander
ablaufen. Es muß gleichzeitig immer nur ein Antrieb in Betrieb genommen werden, was
die Steuerung weiter vereinfacht. Dementsprechend kann die Steuerungseinrichtung relativ
preisgünstig ausgeführt werden.
[0017] Mit Vorteil ist der translatorische Anteil durch zwei Abschnitte zeitlich vor und
hinter dem Schwenkanteil gebildet. Der Kopf ergreift also einen Rollenkern, wird eingefahren,
verschwenkt und dann wieder ausgefahren. Diese relativ einfache Bewegung reicht aus,
um den Rollenkern kollisionsfrei außen um die Stützwalzenanordnung herumzuführen.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist am Anfang der Zuführbahn eine Klebstoffauftragseinrichtung
angeordnet, die die einzelnen Rollenkerne in Abhängigkeit von der vorgesehenen Wickelpositionsgruppe
an einem vorbestimmten Umfangsabschnitt mit Klebstoff versieht. Damit wird dem Umstand
Rechnung getragen, daß die einzelnen Rollenkerne in den einzelnen Wickelpositionsgruppen
relativ zu der Stützwalzenanordnung eine andere Ausrichtung haben. Wenn die zugeführten
Materialbahnen, die aufgewickelt werden sollen, ohne weitere Handhabung an den Rollenkernen
befestigt werden sollen, dann muß man an den Rollenkernen eine entsprechende Klebfläche
vorsehen, die dann einfach an die Materialbahn gedrückt werden muß, um den Wickelvorgang
zu beginnen. Wenn man diese Klebfläche gleich beim Einschieben der Rollenkerne in
die Wickelvorrichtung erzeugt, wird die weitere Handhabung einfacher.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Vorderansicht einer Wickeleinrichtung,
- Fig. 2
- verschiedene Positionen eines Greifers beim Übergeben eines Rollenkernes,
- Fig. 3
- eine Bewegungsbahn des Rollenkernes und
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer Wickelposition.
[0020] Eine in Fig. 1 insgesamt mit 1 bezeichnete Wickeleinrichtung für einen Rollenschneider
weist eine Stützwalze 2 auf, an der beim Wickeln von einander gegenüberliegenden Seiten
Wickelrollen 3, 4 anliegen. Die Wickelrollen werden auf Rollenkernen 5, 6 gewickelt,
die beispielsweise als Wickelhülsen aus Pappe ausgebildet sein können. Zu Beginn des
Wickelvorgangs werden die Rollenkerne mit Hilfe einer Andruckrollenanordnung 7, 8
gegen die Stützwalze 2 gepreßt. Im übrigen sind die Rollenkerne 5, 6 durch eine nur
schematisch dargestellte Antriebsanordnung 9, 10 zentrisch angetrieben.
[0021] Die beiden dargestellten Wickelrollen 3, 4 sind in zwei unterschiedlichen Wickelpositionsgruppen
11, 12 angeordnet. In jeder der Wickelpositionsgruppen 11, 12 können mehrere Wickelrollen
3 bzw. 4 gleichzeitig gewickelt werden. Die einzelnen Wickelrollen 3 bzw. 4 haben
dann einen gewissen axialen Abstand zueinander, so daß die Antriebsanordnungen 9,
10 axial in die Rollenkerne 5, 6 einfahren können. Die Wickelrollen 3 in der Wickelpositionsgruppe
11 sind zu den Wickelrollen 4 der Wickelpositionsgruppe 12 auf Lücke angeordnet. Die
Breiten der Lücken entsprechen dabei den Breiten, d.h. den axialen Längen, der Wickelrollen
in der jeweils anderen Wickelpositionsgruppe.
[0022] Die aufzuwickelnden Bahnen stammen aus einer Materialbahn 13, die über eine Schneideinrichtung
14 geführt und dort in Längsrichtung unterteilt wird, um die Bahnen zu erzeugen.
[0023] Unterhalb der Stützwalze 2 (es können auch mehr als eine Stützwalze 2 vorgesehen
sein, um eine Stützwalzenanordnung zu bilden) befindet sich eine Zuführbahn 15 für
Rollenkerne 16. Während die Wickelrollen 3, 4 aufgewickelt werden, kann ein neuer
Satz oder Set von Rollenkernen 16 eingeführt werden und zwar in Axialrichtung hintereinander
anschließend und auf einmal, d.h. mit einem Schub. Die einzelnen Rollenkerne sind
zuvor auf die entsprechende axiale Länge gebracht worden. Beim Einschieben können
die Rollenkerne 16 durch Klebstoffauftragseinrichtungen 17, 18 an bestimmten Umfangsbereichen
klebrig gemacht werden. Hierbei wird jeweils nur eine der beiden dargestellten Klebstoffauftragseinrichtungen
17, 18 in Betrieb gesetzt und zwar in Abhängigkeit davon, in welcher Wickelpositionsgruppe
11, 12 der einzelne Rollenkern 16 später gewickelt werden soll.
[0024] Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, wird ein Rollenkern 5 zum Wickeln zwischen zwei Lagerdornen
19, 20 zentrisch gehalten. Die Lagerdorne 19, 20 sind an Schlitten 21, 22 drehbar
gelagert, wobei mindestens einer der beiden Schlitten 21, 22 einen Drehantrieb 23
zum Antrieb des Lagerdorns 20, der hier als Spanndorn ausgebildet ist, aufweist. Die
Schlitten 21, 22 sind auf Böcken 24, 25 abgestützt und dort auf die Stützwalze 2 zu
oder von ihr weg beweglich. Dies ist eine Bewegung senkrecht zur Zeichenebene der
Fig. 4. Mit dieser Bewegung kann man einem anwachsenden Rollendurchmesser beim Wickeln
Rechnung tragen. Die Böcke 24, 25 wiederum sind auf einem Fundament 26 in Richtung
eines Doppelpfeiles 27 verlagerbar. Man kann durch eine Verlagerung, beispielsweise
eine Verschiebung oder ein Verfahren, der Böcke 24, 25 parallel zur Wickelachse Änderungen
im Schneidplan bewirken, d.h. zum einen wechselnde Rollenbreiten wickeln und zum anderen
Rollen an unterschiedlichen Positionen wickeln.
[0025] An jedem Bock 24, 25 ist ein Greifer 28, 29 befestigt. Der Greifer 28, 29 wird also
zusammen mit dem zugehörigen Bock 24, 25 verschoben. Jeder Greifer 28, 29 weist einen
Kolben-Zylinder-Motor 30, 31 auf, dessen unteres Ende über einen Drehantrieb 32, 37
mit dem Bock 24, 25 verbunden ist. Am oberen Ende des Kolben-Zylinder-Motors 30, 31
ist ein Kopf 33, 34 angeordnet, mit dem der Greifer 28, 29 den Rollenkern 5 erfassen
und halten kann. Das Erfassen kann beispielsweise durch ein Klemmen des Rollenkerns
5 erfolgen. Es ist aber auch möglich, daß im Kopf nicht näher dargestellte Saugmittel
vorgesehen sind, um den Rollenkern 5 anzusaugen.
[0026] Mit Hilfe der Greifer 28, 29 ist es möglich, den für die jeweilige Wickelposition
vorgesehenen Rollenkern 5 von der Zuführbahn 15 zu der Position zu transportieren,
wo die Lagerdorne 19, 20, die auch als Spanndorne ausgebildet sein können, in den
Rollenkern 5 einfahren können. Da die beiden Greifer 28, 29 an den Böcken 24, 25 angeordnet
sind, befinden sie sich automatisch im Bereich der axialen Enden des Rollenkernes
5, so daß der Rollenkern 5 eben dort abgestützt ist und die Lagerdorne 19, 20 mit
einer hohen Zuverlässigkeit eingefahren werden können.
[0027] Anhand von Fig. 2 soll nun der Weg beschrieben werden, den ein Rollenkern 16 von
der Zuführbahn 15 zurücklegen muß, um zu dem entsprechenden Lagerdorn 19 (gestrichelt
eingezeichnet) zu gelangen.
[0028] Fig. 2a zeigt den Beginn des Transports. Der Greifer 28 hat mit seinem Kopf 33 den
Rollenkern 16 ergriffen, der auf der Zuführbahn 15 unterhalb der Stützwalze 2 liegt.
[0029] Eine direkte Schwenkbewegung des Greifers 28 wäre nicht möglich, weil der Kopf 33
dann auf einer Bewegungsbahn 35 laufen würde, auf der er mit der Stützwalze 2 kollidieren
würde.
[0030] Aus diesem Grunde wird der Kopf 33 mit dem Rollenkern 16 zunächst eingezogen (Fig.
2b), die Länge des Greifers 28 also vermindert. Wenn der Greifer 28 dann eine Schwenkbewegung
durchführt, dann hat der Kopf 33 eine Bewegungsbahn 36 an der Stützwalze 2 vorbei.
Auf dieser Bewegungsbahn gelangt er in die in Fig. 2c dargestellte Position. Damit
der Kopf 33 mit dem Rollenkern 16 die gewünschte Position gegenüber dem Lagerdorn
19 erreichen kann, wird der Greifer 28 ausgefahren und damit der Rollenkern 16 angehoben,
was in Fig. 2d dargestellt ist.
[0031] Die Bewegungsbahn des Kopfes 33 ist in Fig. 3 noch einmal schematisch dargestellt.
Sie besteht aus zwei translatorischen Abschnitten 38, die über einen Schwenkabschnitt
39 miteinander verbunden sind. Die Stützwalze 2 ist gestrichelt eingezeichnet, um
zu zeigen, daß der Rollenkern 16 außen an der Stützwalze 2 vorbeibewegbar ist. Die
Bewegungsbahn läßt sich durch zwei Freiheitsgrade realisieren, nämlich durch eine
lineare Bewegung, die durch die Kolben-Zylinder-Anordnung 30, 31 der Greifer 28 bewerkstelligt
werden kann, und durch eine Schwenkbewegung, die durch den Drehantrieb 32, 37 bewerkstelligt
werden kann. Da die einzelnen Bewegungsabschnitte zeitlich nacheinander ablaufen,
kann die Steuerung sehr einfach gehalten werden.
1. Wickelvorrichtung für einen Rollenschneider mit einer Stützwalzenanordnung, mehreren
Wickelpositionen, die in mindestens zwei Wickelpositionsgruppen angeordnet sind und
jeweils ein Paar von axial verlagerbaren Böcken mit je einem Lagerdorn zum zentrischen
Halten einer Wickelrolle aufweisen, mit einer im wesentlichen axial verlaufenden Zuführbahn
für Rollenkerne und mit einer Einrichtung zum Verteilen der Rollenkerne auf die einzelnen
Wickelpositionen, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Wickelposition mindestens ein
Greifer (30, 31) angeordnet ist, der gemeinsam mit einem Bock (24, 25) in Axialrichtung
bewegbar ist und einen Greifkopf (33, 34) aufweist, der Greifmittel zum Ergreifen
und Halten eines Rollenkerns (5, 6, 16) aufweist und von der Zuführbahn (15) zum Lagerdorn
(19, 20) bewegbar ist.
2. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (28, 29)
an seinem Bock (24, 25) befestigt ist.
3. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Bock (24,
25) einen Greifer (28, 29) aufweist.
4. Wickelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Greifer
(28, 29) auf den einander zugewandten Seiten der Böcke (24, 25) eines Paares angeordnet
sind.
5. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführbahn (15) unterhalb der Stützwalzenanordnung (2) angeordnet ist und die Lagerdorne
(19, 20) neben der Stützwalzenanordnung (2) angeordnet sind.
6. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kopf (33, 34) eine nicht lineare Bewegungsbahn (38, 39) außen um die Stützwalzenanordnung
(2) herum aufweist.
7. Wickelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn (38,
39) durch zwei Freiheitsgrade in der Bewegung des Kopfes (33, 34) erzeugbar ist.
8. Wickelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsbahn (38,
39) durch einen translatorischen Anteil (38) und durch einen Schwenkanteil (39) gebildet
ist.
9. Wickelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der translatorische
Anteil (38) zeitlich vom Schwenkanteil (39) entkoppelt ist.
10. Wickelvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der translatorische
Anteil (38) durch zwei Abschnitte zeitlich vor und hinter dem Schwenkanteil (39) gebildet
ist.
11. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am
Anfang der Zuführbahn (15) eine Klebstoffauftragseinrichtung (17, 18) angeordnet ist,
die die einzelnen Rollenkerne (16) in Abhängigkeit von der vorgesehenen Wickelpositionsgruppe
(11, 12) an einem vorbestimmten Umfangsabschnitt mit Klebstoff versieht.