(19)
(11) EP 0 921 162 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.06.1999  Patentblatt  1999/23

(21) Anmeldenummer: 98250425.0

(22) Anmeldetag:  03.12.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6C08L 97/02, C09D 5/34, D21J 3/00, B29C 33/04, B44C 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 03.12.1997 DE 19755463
03.12.1997 DE 19755460
03.12.1998 DE 19856644

(71) Anmelder: Trutzl, Regina
96515 Sonneberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Trutzl, Regina
    96515 Sonneberg (DE)

(74) Vertreter: Heitsch, Wolfgang 
Göhlsdorfer Strasse 25g
14778 Jeserig
14778 Jeserig (DE)

   


(54) Masse aus Harzen, Fasern und Wasser


(57) Die Erfindung betrifft eine Masse zum Gießen, Modellieren und Formen.
Die erfindungsgemäße Masse ist gekennzeichnet durch einen oder mehrere Füllstoff-Bestandteile, einen oder mehrere Gerüstbildner-Bestandteile, mehrere Bindemittel-Bestandteile, einen Lösemittel-Bestandteil, einen oder mehrere Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteile, ein oder mehrere Dispergiermittel, Konservierungsmittel und auf den Verwendungszweck der Masse abgestimmte wahlweise Zugabe von Trennmittel, Beschleuniger, Netzmittel, Farbpigmenten, Antiausschwimmittel, Weichmacher, Verlaufsadditiven, Verdicker, Plastifizierungsmittel und zur Substitution von Entlüfter/Entschäumer durch Luftporenbildner und/oder Gleithilfsmittel.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Masse zum Gießen, Modellieren und Formen.

[0002] Bekannt sind bereits seit Ende vergangenen Jahrhunderts verschiedenartige Massen, wie beispielsweise in der DE-Patentschrift Nr. 12 547 beschrieben, die Grundbestandteile von feingemahlenem und geschlämmtem Schiefer, Lumpen, Papierbrei und Gips aufweisen. Diese Bestandteile wurden, je nach gewünschtem Verwendungszweck, mit einer genügenden Menge Wasser zu einem gut durchmischten Brei angerührt. Die breiige Masse wurde in geschlossene Hohlformen eingegossen.
In den deutschen Patentschriften 662 764 und 724 637 werden gieß- bzw. fließfähige Materialien zur Herstellung geformter Gegenstände beschrieben, bei denen unter Einsatz von Druck und Erwärmung ein Faserbrei, bestehend aus Holzabfällen, Lumpen, Papier in vorzerkleinerter bzw. zerquetschter Form, unter Verwendung von Bindemitteln Verwendung findet.

[0003] Ausführlich beschrieben hat Escher eine gießbare Spielwarenmasse in "Papiermaché und Zelluloid" - eine ausführliche Darstellung der Bereitung und Verwendung für Gebrauchs- und Luxusgegenstände, Anton Winzer, Leipzig 1907. Wie bereits in der deutschen Schrift 12 547 aus dem Jahre 1880, beschreibt Escher in verschiedenen Gewichtsanteilen die Verwendung von Papier- und Gipsbrei unter Hinzumischung von Schiefermehl als gießfähige Masse.

[0004] Diese bekannten Massen zum Gießen von Körpern weisen, sofern sie in ihren Grundsubstanzen unter anderem Holzspäne enthalten, keine homogene Beschaffenheit und keine ebene Oberfläche auf. Für die Herstellung von feinen Formkörpern sind diese Massen völlig ungeeignet.
Bekannte Massen, die unter Verwendung von Papier- und Gipsbrei sowie Schiefermehl und häufig auch Mehlkleister mit entsprechenden Anteilen von Wasser hergestellt werden, sind nach ihrer Austrocknung sehr spröde. Bei Temperatur- und Luflfeuchtigkeitsschwankungen arbeitet das getrocknete und geformte Material, und aufgetragene Farbe wird brüchig. Außerdem kommt es je nach verwendeter Masse und Lagerbedingungen zu Fäulniserscheinungen, insbesondere an Stellen, wo sich Farbpartikel gelöst haben. Insgesamt sind diese Massen nicht ausreichend mechanisch beanspruchbar und lassen sich nur bedingt als Hohlkörper gießen. Aufgrund ihrer Grobkörnigkeit und ihres trägen Fließverhaltens sind diese bekannten Massen nicht ausreichend fließfähig, um beispielsweise in detaillierte Ausformungen einzudringen, ohne daß es dabei zu Verstopfungen der Formen kommt. Lufteinschlüsse und Dünnwandungen treten häufig auf. Eine vollständige Ausformung komplizierter Formen, insbesondere mit relativ schmalen und langen Hohlräumen, ist mit diesen Massen nicht möglich.
Nachteile, wie sie an den bekannten Massen bezüglich Haltbarkeit sowohl in gießfähiger Form als auch im getrockneten Zustand und später nach längerer Lagerung bei möglicherweise schwankender Luftfeuchtigkeit auftreten, werden vielfach eingedämmt oder beseitigt, indem physiologisch und ökologisch nicht unbedenkliche chemische Zusätze zugegeben und/oder chemische Oberflächenbehandlungen vorgenommen werden.

[0005] Die Bestandteile Papierbrei, Gipsbrei, vermengt mit Schiefermehl unter Hinzugabe von Wasser, sind auch die Bestandteile der heute wieder im Handel befindlichen Massen zum Gießen von Körpern in Formen. Die heute zum Einsatz gelangenden Massen sind oftmals grobfasrig, zeichnen sich durch eine zu geringe mechanische Beanspruchbarkeit und damit begrenzte Einsatzmöglichkeit aus. Bereits nach kurzer Lagerung setzen sich feste Bestandteile ab.
Die im Handel befindliche Gießmasse MARTIN-MACHÉ ist klumpig, unhomogen in der Konsistenz, begrenzt haltbar und unangenehm im Geruch. Insbesondere für den Hobby-Bereich ist diese Masse ungeeignet und konnte sich am Markt auch nicht durchsetzen. Ähnlich verhält es sich bei der Masse unter der Handelsbezeichnung "Meinesz-Maché". Sie unterscheidet sich aber von den gegenwärtig im Handel befindlichen insbesondere dadurch, daß die getrockneten Rohlinge relativ weich, also kaum mechanisch belastbar sind.
Die heute von einer Gießmasse verlangten Eigenschaften werden auch nicht von der am Markt befindlichen Masse unter der Handelsbezeichnung PA2 zur Zufriedenheit erfüllt, da diese Masse sich nicht für das Gießen feinster Miniaturen eignet, nach dem Gießvorgang erst etwa nach 2 bis 3 Stunden aus der Form entnommen werden kann, bei längerer Lagerdauer unangenehm im Geruch ist und nach dem erstmaligen Öffnen der Transportdosen alsbald verbraucht werden muß, da sich sonst unmittelbar unter der Oberfläche der Masse grauschwarze Fäulnisschlieren abzeichnen.

[0006] Die Hauptnachteile der bekannten, nach sehr alten und auch neueren Rezepturen hergestellten Massen zum Gießen von Körpern in Hohlformen liegen in der begrenzten Lagerfähigkeit und Neigung zur Agglomeratbildung der Masse, der relativ hohen Abrasion der Formen durch die Masse, der späten Entformbarkeit, dem meist unangenehmen Geruch und der Nichteignung für das Gießen von Miniaturen. Darüber hinaus sind die Formkörper zumeist nicht ausreichend mechanisch beanspruchbar, sind porös und haben eine hohe Luftfeuchteaufnahme.

[0007] Bekannt sind bereits seit Ende vergangenen Jahrhunderts verschiedene Massen, wie sie beispielsweise ebenfalls in der deutschen Patentschrift Nr. 12 547 im Stand der Technik beschrieben sind und Grundbestandteile von feingemahlenem und geschlämmtem Schiefer, Lumpen, Papierbrei und Gips aufweisen.

[0008] Bekannte Massen zum Drücken, beispielsweise von Masken oder auch von zusammensetzbaren Halbformen, weisen mitunter als Grundsubstanz neben Schiefermehl unter anderem auch Holzspäne beziehungsweise Sägespäne auf Aus derartigen Massen gedrückte beziehungsweise geformte Körper weisen keine homogene Oberfläche auf. Sie sind für feingliedrige Formkörper ungeeignet. Die bekannten Massen, die unter Verwendung von Papier oder Sägespänen und/oder Gipsbrei und/oder Schiefermehl mit entsprechenden Anteilen von Wasser, manchmal auch mit Mehlkleister hergestellt werden, sind nach ihrer Austrocknung grob, rissig, spröde und brüchig, oder sie sind so weich und nehmen so viel Luftfeuchtigkeit auf, daß derartige Formkörper von vornherein nicht für eine lange Lebensdauer, wie es beispielsweise bei Masken der Fall ist, hergestellt werden.

[0009] Für die Herstellung von Formkörpern aus Drücker- bzw. Modelliermassen für Hobby- und Künstlerzwecke gelten selbstverständlich andere Anforderungen. Derartige Massen unterscheiden sich auch in ihrer Zusammensetzung wesentlich von den althergebrachten Massen aus Papier, Gips, Schiefermehl, Mehlkleister und Wasser. Die im Handel befindlichen Drücker- und Modelliermassen sind hinsichtlich ihrer Zusammensetzung für die Aufgabenstellung dieser Erfindung nicht relevant. Dennoch sollen die Nachteile der im Handel befindlichen Drücker- und Modelliermassen hier aufgeführt werden. Neben an sich guten Eigenschaften, zum Beispiel der Lagerfähigkeit und Haltbarkeit der geformten Körper, sind eine Reihe der bekannten Massen schwer aufknetbar, von zum Teil sehr fester Konsistenz und für die Herstellung von Miniaturen nicht geeignet. Die einmal ausgehärteten Formkörper lassen sich nicht ohne zusätzliche Oberflächenbehandlung, wie es beispielsweise bei öl- bzw. fetthaltigen Drücker- und Modelliermassen der Fall ist, einer Farbbehandlung unterziehen. Andere Massen sind nach ihrer Aushärtung mechanisch nicht beanspruchbar, weisen eine grobe Oberfläche auf und haben ein hohes Feuchtigkeitsaufnahmevermögen. Für die Verarbeitung von zusammenklappbaren Halbformen ergeben sich für den geformten Hohlkörper-Rohling umfangreiche Nacharbeiten, weil durch das Zusammenpressen der halbschaligen Formkörperteile sehr breite Verbindungsnähte entstehen.

[0010] Insgesamt sind aber alle diese Massen materialaufwendig, weil keine gleichmäßig dünnen Wandungen erzielbar sind beziehungsweise von vornherein dickwandige Formkörper wegen der gewünschten Stabilität gedrückt werden. Bei Miniaturen wird unter Hinnahme der umfangreichen Nachbesserungen ohnehin immer ein Vollkörper gedrückt.

[0011] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die den bekannten Massen anhaftenden Mängel zu überwinden. Insbesondere sollen positive Eigenschaften, die nur von einzelnen bekannten Massen erreicht werden, in erfindungsgemäßer Masse vereinigt werden. Durch verschiedene Kombinationen von Ingredentien und Kombinationen von Rezepturen der Massen wird es ermöglicht, viele optimale Eigenschaften in den Massen selbst und in den daraus hergestellten Formkörpern und Flächengebilden zu vereinigen. Die Einsatzmöglichkeiten der Masse sollen wesentlich erweitert werden. Eine Masse zum Gießen muß von einer Viskosität sein, die ein Eindringen in kleinste und komplizierte Formteile ermöglicht. In getrocknetem Zustand muß sie normalen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen in Innenräumen standhalten, ohne daß es zu Gestaltsveränderungen des geformten Körpers sowohl in seinem Inneren als auch an der Oberfläche kommt. Die Masse soll von einer solchen Homogenität sein, daß die Oberfläche eines ausgeformten Rohlings gleichmäßig sauber bearbeitet und farblich behandelt werden kann. Der Formling soll schnell trocknen, eine hohe Abbindegeschwindigkeit aufweisen, nicht in bzw. an der Form haftenbleiben, eine hohe Bruch- bzw. Schlagfestigkeit haben und sich durch eine gute Feuchtschleifbarkeit auszeichnen.

[0012] Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, durch geringfügige Änderungen der Rezepturen die wesentlichen Grundbestandteile dieser sowohl für die Herstellung von Massen zum Gießen als auch für die Herstellung von Massen zum Modellieren und Formen geeignet zu machen. Die Masse zum Formen und Modellieren zeichnet sich durch eine sehr angenehme, handfreundliche Geschmeidigkeit, gute Bildsamkeit und hohe Viskosität aus. Die Masse eignet sich sowohl zum Handdrücken als auch zum Pressen mittels Stempel und Matrize. Sie kann freidrehend und auf Gerüst modellierbar verwendet werden.

[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dargelegten Merkmalen gelöst, wobei die Merkmale der Erfindung außer aus dem Anspruch 1 auch aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung hervorgehen, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen der Elemente vorteilhafte schutzfähige Ausführungen darstellen, für die mit dieser Schrift Schutz beantragt wird.

[0014] Es wird eine Masse zum Verbringen in Formen, bestehend aus nachfolgenden Hauptbestandteilen, vorgeschlagen:

15 bis 42 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Füllstoff-Bestandteile

0,5 bis 10 Gewichtsanteile von einem oder mehreren Gerüstbildner-Bestandteilen

11 bis 85 Gewichtsanteile eines Bindemittels und

0,05 bis 4,5 Gewichtsanteile eines weiteren Bindemittels

3 bis 66 Gewichtsanteile eines Lösemittel-Bestandteils in Form von Wasser

1 bis 8 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteile

0,01 bis 0,7 Gewichtsanteile eines Dispergiermittels

0,05 bis 0,8 Gewichtsanteile eines Entlüfters/Entschäumers

0,1 bis 1,5 Gewichtsanteile eines Konservierungsmittels.



[0015] Je nach Beschaffenheit der Formen, beabsichtigtem Verwendungszweck der Masse und gewiinschten Eigenschaften dieser werden erfindungsgemäß wahlweise
  • ein oder mehrere Netzmittel in 0,05 bis 0,8 Gewichtsanteilen, bezogen auf das Füllstoff-Pigment-Gemisch,
  • ein oder mehrere Verdicker in 0,5 bis 2,5 Gewichtsanteilen, bezogen auf das Füllstoff-Pigment-Gemisch,
  • ein oder mehrere Beschleuniger in 0,05 bis 3,0 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Trockenmasse,
  • ein oder mehrere Weichmacher in 0,01 bis 4,0 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Trockenmasse,
  • ein oder mehrere Plastifizierungsmittel in 0,05 bis 4,0 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Trockenmasse,
  • ein oder mehrere Verlaufsadditive in 0,05 bis 1,5 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Gesamtmasse,
  • ein oder mehrere Trennmittel in 0,1 bis 0,6 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Gesamtmasse,
  • ein Salz von niedermolekularen Polyacrylsäuren in 0,2 bis 1,5 Gewichtsanteilen, bezogen auf das Füllstoff-Pigment-Gemisch
der Masse zum Gießen hinzugegeben.

[0016] Um spezielle Eigenschaften der Masse selbst und der zu fertigenden Formlinge zu erzielen, liegt es im Bereich der Erfindung, einzelne der nachfolgend aufgeführten Ingredentien im Austausch zu verwenden. Gleichfalls bestimmen wiederum die gewünschten Eigenschaften, ob Ingredentien nur einer oder mehrerer der Bestandteil-Gruppen Verwendung finden, wobei es auch denkbar ist, aus einer Bestandteil-Gruppe mehrere Ingredentien einzusetzen. Es werden innerhalb der Bestandteil-Gruppen vorgeschlagen:
  • als Füllstoffbestandteile

    Alkalialumosilikat

    Aluminiumsilikathydrat

    Bariumsulfat

    Calciumalumosilikat

    Calciumkarbonat

    Calcium-Magnesium-Doppelcarbonat

    Calciummetasilikat

    Gesteinsglas

    Kalium-Aluminium-Silikat

    Lithiumalumosilikat

    Magnesium-Calcium-Carbonat

    Siliziumoxid

    Magnesium-Aluminiumsilikat

    Tonmineralien

    in Form von Gesteinsstaub,

  • als Bindemittel-Bestandteile Acetate und/oderAcrylate, vorzugsweise

    Copolymerisat-Dispersion auf Basis von Acryl- und Meth-Acrylsäureester,

    Meth-Acrylsäureester,

    Polyvinylacetat-Dispersion und/oder

    als weiteres Bindemittel Polyvinylalkohol,

  • als Gerüstbildner-Bestandteile

    Calciummetasilikat

    Cellulose

    Holzstaub oder -fasern

    Textilfaser

    wasserlösliche Cellulosederivate

  • als Dispergiermittel

    Natriumsilikate,

    Natriumkarbonate,

    Neutralisierte Polycarbonsäuren,

    Copolymerisate aus Vinylacetat- und Crotonsäure,

    Natriumsalz einer Komplexphosphorsäure,

    Huminat-Silikate,

    Natriumhexametaphosphat,

    Ammoniumcitrat,

    alkali freies synthetisches Polyelektrolyt,

    alkalifreie Carbonsäurezubereitung,

    alkali freie Carbonsäureester,

    nichtionisches Tensidgemisch,

    Natriumphosphat,

  • als Netzmittel

    Ammoniumsalz einer Polyacrylsäure,

    Natriumsalz von Dihexylsulfosuccinat,

    Polyphosphat,

    Salze der Polycarbonsäure,

  • als Verdicker

    Polyurethan und

    Polyether,

  • als Beschleuniger

    Lithiumverbindungen,

    Magnesit,

    Zinkoxid,

    Borphosphat,

  • als Weichmacher

    Glycerin,

    Trimethylolpropan,

    Phthalat,

  • als Plastifizierungsmittel
    ein nichtionisches Polyethylenaddukt,
  • als Entlüfter/Entschäumer

    modifiziertes Polyalkoxyether in Paraffinöl,

    Polysilexan,

  • als Konservierungsmittel
    eine stickstoffhaltige heterocyklische Verbindung,
  • als Trennmittel
    Fettsäurepartialglycerid,
  • als Verlaufsadditive

    modifiziertes natives Öl,

    modifiziertes Polysiloxan,

    Erucasäureamid,

  • als Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteile

    Magnesium-Silikathydrat,

    Titandioxid,

    Zinksulfid-Bariumsulfat-Pigment,

  • als Duftstoffe

    Apfel,

    Lemongras,

    Orange,

  • als Luftporenbildner
    Fettalkoholsulfat.


[0017] Es wurde bereits hervorgehoben, daß je nach gewünschten Eigenschaften (keine Haftung der Masse in den Formen, hohe Bindekraft, gute Filmbildung, hohe Abbindegeschwindigkeit, keine Schwundrißbildung, Feuchtschleifbarkeit u.a.), gewünschten Einsatzzwecken und zu verwendenden Formen die Masse variabel einstellbar sein muß. Um bestimmte Eigenschaften zu erreichen, werden erfindungsgemäß
  • das Bindemittel Polyvinylalkohol in Verbindung mit Glycerin,
  • zur Einfärbung der Masse vorzugsweise bindemittelfreie und/oder ethylenglykolfreie, an sich bekannte Pigment-Präparationen,
  • oder bei Verwendung von Farbpigmenten Antiausschwimmittel und/oder Verlaufsadditive sowie höhere Konzentrationen von Dispergiermitteln und Netzmitteln und
  • bei gewünscht kräftigeren Farbtönen zur Sicherung der Lagerstabilität ein Salz von niedermolekularen Polyacrylsäuren und zusätzlich Netzmittel und/oder Dispergiermittel verwendet.


[0018] Wird der Lösemittelanteil der Masse auf unter 30 Gewichtsanteile gesenkt und werden Luftporenbildner und/oder Gleithilfsmittel und/oder Weichmacher hinzugegeben, so ist diese Masse als Modelliermasse einsetzbar. Vorzugsweise finden Entlüfter/Entschäumer bei derartiger Verwendungsabsicht keine Anwendung.

[0019] Ausführungen der Erfindung werden im folgenden anhand verschiedener Beispiele näher beschrieben:
1. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit hoher Bildsamkeit:
19 Gwt Füllstoff-Bestandteil
3 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfatpigment
1 Gwt Cellulose
15 Gwt Meth-Acrylsäureester
60 Gwt Wasser je nach Flüssigkeitsgrad
2 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tensidgemisch und Isothiazolinonderivatlösung Tensidgemische

2. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit hoher Bildsamkeit:
15 Gwt Füllstoff-Bestandteil und weitere
4,5 Gwt Ton
3 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfatpigment
1 Gwt Wollastonit
15 Gwt Copolymerisat-Dispersion auf Basis von Acryl- und Methacrylsäureestern
60 Gwt Wasser mit Verflüssigern und/oder Dispergiermitteln
1,5 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tenside und Isothiazolinonderivatlösung

3. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit beschleunigter Formwandbildung und einem harten Formkörper:
16 Gwt Aluminiumsilikathydrat und weitere
7 Gwt Füllstoff-Bestandteil
0,5 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
9,5 Gwt Polyvinylacetat
66 Gwt Wasser je nach Flüssigkeitsgrad
0,1 Gwt Mischungen aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen
0,4 Gwt Tensidgemische
0,1 Gwt Isothiazolinonderivatlösung
0,2 Gwt aromatische Kohlenwasserstoffe
0,2 Gwt synthetische oder natürliche Duftstoffe

4. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit beschleunigter Formwandbildung und einem harten Formkörper:
16 Gwt Aluminiumsilikathydrat und weitere
7 Gwt von Füllstoff-Bestandteilen
1 Gwt wasserlösliches Cellulosederivat
9 Gwt Polyvinylacetat
66 Gwt Wasser mit Dispergiermitteln
1 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tenside, Isothiazolinonderivatlösungen, Ester der Essigsäure und synthetische oder natürliche Duftstoffe

5. Ausführungsbeispiel für einen aus Gießmasse hergestellten, sehr elastischen Formkörper:
8 Gwt Kalziumalumosilikat
1 Gwt Ton und weitere
19 Gwt Füllstoff-Bestandteil
7 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
27 Gwt Bindemittel
37 Gwt Wasser mit Verflüssigern
1 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tensidgemisch, Isothiazolinonderivatlösungen und synthetische oder natürliche Duftstoffe

6. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit besonders guten Fließeigenschaften und besonders niedriger Abrasion:
4 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfatpigment
1 Gwt Bentonit
1 Gwt Calziumcarbonat und weitere
15 Gwt Füllstoff-Bestandteil
3 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
17 Gwt Bindemittel
58 Gwt Wasser
1 Gwt Mischungen aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tensidgemische, Isothiazolinonderivatlösungen

7. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit hoher Thixotropie:
2 Gwt Ton
18 Gwt Aluminiumsilikathydrat und weitere
7 Gwt Füllstoff-Bestandteil
3 Gwt Pigment-und Antiabrasionsmittel
1 Gwt Calziumcarbonat
3 Gwt Cellulose
18 Gwt Bindemittel
47 Gwt Wasser
1 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tensidgemische und Isothiazolinonderivatlösungen

8. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit hoher Thixotropie:
23 Gwt Aluminiumsilikathydrat
12 Gwt Calziumcarbonat
3 Gwt Ton
4 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfatpigment
4 Gwt Cellulose
23 Gwt MethAcrylsäureester
30 Gwt Wasser mit Dispergiermittel und Verflüssiger
1 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tensidgemische und Isothiazolinonderivatlösungen

9. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit hoher Thixotropie:
0,5 Gwt Bentonit und weitere
24 Gwt Füllstoff-Bestandteil
2 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfatpigment
0,5 Gwt Wollastonit
24 Gwt Bindemittel
48 Gwt Wasser
1 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tensidgemische und Isothiazolinonderivatlösungen

10. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit hoher Thixotropie:
3 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
1 Gwt Magnesium-Silikathydrat
1 Gwt Lithiumalumosilikat
1 Gwt Kalium-Aluminiumsilikat
6 Gwt Calziumalumosilikat und weitere
22 Gwt Füllstoff-Bestandteile
18 Gwt Bindemittel-Bestandteil
47 Gwt Wasser
1 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tenside und Isothiazolinonderivatlösungen

11. Ausführungsbeispiel für eine Gießmasse für Formkörper mit gehemmter Feuchtewanderung:
15 Gwt Aluminiumsilikathydrat
2 Gwt Ton
3 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfatpigment und weiterhin
1 Gwt Antiabrasionsmittel
3 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
15 Gwt Bindemittel
60 Gwt Wasser
1 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tensidgemische und Isothiazolinonderivatlösungen

12. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit schneller Wandbildung, besonders niedriger Abrasion und schneller Entformbarkeit des Rohlings:
1 Gwt Magnesium-Silikathydrat
1 Gwt Alkalialumosilikat
6 Gwt Calziumalumosilikat und weitere
17 Gwt Füllstoff-Bestandteil
2 Gwt Cellulose und weitere
3 Gwt Gerüstbildner-Bestandteile
15 Gwt Bindemittel
54 Gwt Wasser
1 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen, Tenside

13. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit schneller Wandbildung, besonders niedriger Abrasion und schneller Entformbarkeit des Rohlings:
4 Gwt Bariumsulfat und weitere
17 Gwt Füllstoff-Bestandteil
3 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfatpigment
3 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
10 Gwt Polyvinylacetat-Dispersion
4 Gwt Copolymerisat-Dispersion auf Basis von Acryl- und Methacrylsäureestern
58 Gwt Wasser
0,2 Gwt Mischung aus modifizierten Alkylpolyalkoxyethern und Kohlenwasserstoffen
0,3 Gwt Tensidgemische
0,1 Gwt Isothiazolinonderivatlösungen
0,2 Gwt aromatische Kohlenwasserstoffe
0,2 Gwt Duftstoffe

14. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit langer offener Zeit und hohem Härtegrad der Masse nach dem Trocknen:
20 Gwt Aluminiumsilikathydrat und
2 Gwt eines weiteren Füllstoffs
2 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfat und
1 Gwt eines weiteren Antiabrasionsmittels
3 Gwt Cellulose
15 Gwt Bindemittel
1,5 Gwt Polyvinylalkohol
0,15 Gwt Netzmittel
0,1 Gwt Copolymerisat aus Vinylacetat- und Crotonsäure
55 Gwt Lösungsmittel
0,15 Gwt modifizierte Polyalkoxyether in Paraffinöl
0,1 Gwt Konservierungsmittel Duftstoff wird nach Bedarf hinzugegeben.

15. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit langsamerer Wandbildung:
13,5 Gwt Füllstoff
0,5 Gwt Tone
0,5 Gwt Alkalialumosilikat (Natriumfeldspat)
3,5 Gwt Siliziumoxid
2,5 Gwt Cellulose
2,5 Gwt Pigment-u. Antiabrasionsmittel
10 Gwt Bindemittel
1 Gwt Meth-Acrylsäureester
0,5 Gwt Polyvinylalkohol
2 Gwt Copolymerisat-Dispersion aus Acryl- und Methacrylsäureestern
0,3 Gwt Entlüfter
0,1 Gwt Dispergiermittel
0,1 Gwt Konservierungsmittel
63 Gwt Lösungsmittel Duftstoff wird nach Bedarf hinzugegeben.

16. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit gutem Trenneffekt und langer offener Zeit:
17 Gwt Aluminiumsilikathydrat
2,5 Gwt Siliziumoxid
2,5 Gwt Gerüstbildner
2,5 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfat
12 Gwt Bindemittel
1 Gwt Polyvinylalkohol
0,3 Gwt modifizierte Polyalkoxyether in Paraffinöl
0,1 Gwt nichtionisches Tensidgemisch
0,1 Gwt Konservierungsmittel
62 Gwt Wasser Duftstoff wird nach Bedarf hinzugegeben.

17. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit guter Feuchtschleifbarkeit des Formlings:
15,5 Gwt Aluminiumsilikathydrat und
4,0 Gwt eines weiteren Füllstoffs
2,5 Gwt Gerüstbildner
2,5 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfat (Lithopon)
12,5 Gwt Polyvinylacetat-Dispersion
0,5 Gwt Polyvinylalkohol
0,3 Gwt Entlüfter
0,1 Gwt nichtionisches Tensidgemisch
0,1 Gwt Lösung von Isothiazolinonderivaten
62 Gwt Wasser Duftstoff wird nach Bedarf hinzugegeben.

18. Ausführungsbeispiel für eine Masse zum Gießen mit hoher Bindekraft und guten stabilisierenden Eigenschaften (hoher Härtegrad nach Trocknung):
18 Gwt Füllstoff
2 Gwt Ton
3,0 Gwt Siliziumoxid
0,5 Gwt Zinkoxid
1,5 Gwt Gerüstbildner
14 Gwt Bindemittel
1,0 Gwt Polyvinylalkohol
2,0 Gwt alkalifreies synthetisches Polyelektrolyt
57,5 Gwt Lösungsmittel
0,3 Gwt Magnesit
0,05 Gwt Entlüfter
0,15 Gwt Isothiazolinonderivate Duftstoff wird nach Bedarf hinzugegeben.

19. Ausführungsbeispiele für eine sehr elastische Masse zum Modellieren und Formen mit hoher Bildsamkeit während der Verarbeitung:
A) 29 Gwt Füllstoff-Bestandteil
  6 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
  58 Gwt Copolymerisat-Dispersion auf Basis von Acryl- und MethAcrylsäureester
  6 Gwt Wasser
  0,5 Gwt Isothiazolinonderivatlösung
  0,2 Gwt Fettsäurepartialglyceriol
  0,3 Gwt Aromen, Duftöle
B) 26 Gwt Füllstoff-Bestandteil
  5 Gwt Cellulose
  42 Gwt Bindemittel-Bestandteil und weitere
  10,5 Gwt Copolymerisat-Dispersion auf Basis von Acryl- und Meth-Acrylsäureester
  5 Gwt Zinksulfid-Bariumsulfatpigment
  10 Gwt Wasser
  0,8 Gwt Isothiazolinolderivatlösung
  0,5 Gwt Fettsäurepartialglyceriol
  0,2 Gwt Aromen, Duftöle
C) 24 Gwt Füllstoff-Bestandteil
  5 Gwt Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteil
  5 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
  48 Gwt Polyvinylacetat-Dispersion und weitere
  10 Gwt Bindemittel-Bestandteil
  7 Gwt Wasser
  1 Gwt Fettsäurepartialglyceriol und Isothiazolinonderivatlösung
D) 24 Gwt Ton
  4 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
  47 Gwt Copolymerisat-Dispersion auf Basis von Acryl- und Meth-Acrylsäureester
  24 Gwt Wasser
  1 Gwt Isothiazolinonderivatlösung und Fettsäurepartialglyceriol

20. Ausführungsbeispiele für eine sehr elastische Masse zum Modellieren und Formen mit hoher Bildsamkeit, deren Formkörper nach Aushärtung nicht mehr wasserlöslich sind:
A) 24 Gwt Füllstoff-Bestandteil
  4,5 Gwt Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteil
  5 Gwt Cellulose
  60 Gwt Meth-Acrylsäureester
  5 Gwt Wasser
  1,5 Gwt Fettsäurepartialglyceriol und Isothiazolinonderivatlösung
B) 25 Gwt Füllstoff-Bestandteil
  5 Gwt Cellulose
  46 Gwt Bindemittel-Bestandteil und weitere
  15 Gwt Meth-Acrylsäureester
  5 Gwt Wasser
  0,5 Gwt Isothiazolinonderivatlösung
  0,2 Gwt Fettsäurepartialglyceriol
  1,3 Gwt nichtionogene Polyurethansystem
  2 Gwt Farbpigment

21. Ausführungsbeispiel für eine feste, griffige Masse zum Modellieren und Formen für spezielle Anwendungen:
13 Gwt Bariumsulfat und weitere
21,5 Gwt Füllstoff-Bestandteil
4,5 Gwt Gerüstbildner-Bestandteil
8,5 Gwt Wasser
52 Gwt Polyvinylacetat-Dispersion
0,5 Gwt Isothiazolinonderivatlösung und Fettsäurepartialglyceriol


[0020] Die in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen näher bezeichnete Masse zum Gießen in Formen ist auch geeignet für die Verarbeitung im Spritzverfahren, sofern der Haftuntergrund ausreichend saugfähig ist. So finden einzelne der Rezepturen Anwendung im ökologischen Bauen, indem beispielsweise Gipsuntergründe oder Baufilze mit den oben beschriebenen Massen mittels Spritztechnik oberflächenbeschichtet werden.

[0021] Die in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen näher bezeichnete Masse zum Modellieren und Formen ist ökologisch abbaubar, physiologisch unbedenklich, von einer hohen Viskosität und einer handfreundlichen Geschmeidigkeit. Sie ist geeignet für die Verarbeitung zum Handdrücken sowie Pressen mittels Stempel und Matritze in Formen. Mit der Masse kann freidrehend und auf Gerüst modelliert werden, und sie hat je nach gewünschtem Anwendungszweck eine nur geringe oder keine Wasserlöslichkeit nach Aushärtung des Formkörpers.

[0022] Üblicherweise werden die aus erfindungsgemäßer Masse hergestellten Formkörper bei Zimmertemperatur getrocknet bzw. ausgehärtet. Will man den Trocknungs- bzw. Härtungsprozeß beschleunigen, so liegt es im Bereich der Erfindung, vor dem Einbringen der Masse in die Formen diese zu erwärmen und/oder nach dem Einbringen die mit Masse ausgefüllten Formen mittels Warmluft zu belüften und/oder nach dem Entformen die noch weichen Rohlinge bei Temperaturen bis zu 90° einer Umluft-Schnelltrocknung und Aushärtung zu unterziehen. Die Rezepturen sind sämtlich so ausgerichtet, daß sie einer derartigen Wärmebehandlung standhalten.

[0023] Die erfindungsgemäße Massen sind in ihrer Beschaffenheit so eingestellt, daß sie bei verminderter Abrasion in Gipsformen oder in keramischen Formen sowie in Formen aus hochpolymeren Werkstoffen verwendbar sind.


Ansprüche

1. Masse zum Gießen, Modellieren und Formen, gekennzeichnet durch

einen oder mehrere Füllstoff-Bestandteile und

einen oder mehrere Gerüstbildner-Bestandteile und

ein Bindemittel und

ein weiteres Bindemittel und

ein Lösemittel-Bestandteil in Form von Wasser und

ein oder mehrere Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteile und

ein Dispergiermittel und

ein Entlüfter/Entschäumer und

ein Konservierungsmittel.


 
2. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch

15 bis 30 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Füllstoff-Bestandteile und

0,5 bis 7 Gewichtsanteile von einem oder mehreren Gerüstbildner-Bestandteilen und

11 bis 22 Gewichtsanteile eines Bindemittels und

0,05 bis 4,5 Gewichtsanteile eines weiteren Bindemittels und

30 bis 66 Gewichtsanteile eines Lösemittel-Bestandteils in Form von Wasser und

1 bis 6 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteile und

0,01 bis 0,7 Gewichtsanteile eines Dispergiermittels und

0,05 bis 0,8 Gewichtsanteile eines Entlüfters/Entschäumers und

0,1 bis 0,2 Gewichtsanteile eines Konservierungsmittels.


 
3. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch

15 bis 30 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Füllstoff-Bestandteile und

0,5 bis 7 Gewichtsanteile von einem oder mehreren Gerüstbildner-Bestandteilen und

13 bis 27 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Bindemittel-Bestandteile und

30 bis 66 Gewichtsanteile eines Lösemittel-Bestandteils in Form von Wasser und

1 bis 6 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteile und wahlweise auf den Verwendungszweck der Masse abgestimmte Hinzugabe von

0,1 bis 0,2 Gewichtsanteile eines Konservierungsmittels.


 
4. Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch

18 bis 42 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Füllstoff-Bestandteile und

2 bis 10 Gewichtsanteile von einem oder mehreren Gerüstbildner-Bestandteilen und

38 bis 85 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Bindemittel-Bestandteile und

3 bis 32 Gewichtsanteile eines Lösemittel-Bestandteils in Form von Wasser und

2 bis 8 Gewichtsanteile eines oder mehrerer Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteile und wahlweise auf den Verwendungszweck der Masse abgestimmte Hinzugabe von

0,1 bis 1,5 Gewichtsanteilen eines Konservierungsmittels.


 
5. Masse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß je nach gewünschtem Einsatzzweck wahlweise Bestandteile von einem oder mehreren

- Netzmitteln, welche mit 0,05 bis 0,8 Gewichtsanteilen, bezogen auf das Füllstoff-Pigment-

- Gemisch,

- Verdickern, welche mit 0,5 bis 2,5 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Gesamtmenge,

- Beschleunigern, welche mit 0,05 bis 3,0 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Trockenmasse,

- Weichmachern, welche mit 0,01 bis 4,0 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Trockenmasse,

- Plastifizierungsmitteln, welche mit 0,05 bis 4,0 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Trockenmasse,

- Verlaufsadditiven, welche mit 0,05 bis 1,5 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Gesamtmasse,

- Trennmitteln, welche mit 0,1 bis 0,6 Gewichtsanteilen, bezogen auf die Gesamtmasse,

- Salzen von niedermolekularen Polyacrylsäuren, welche mit 0,2 bis 1,5 Gewichtsanteilen, bezogen auf das Füllstoff-Pigment-Gemisch,

in der Masse enthalten sind.
 
6. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff-Bestandteile

Alkalialumosilikat

Aluminiumsilikathydrat

Bariumsulfat

Calciumalumosilikat

Calciumkarbonat

Calcium-Magnesium-Doppelcarbonat

Calciummetasilikat

Gesteinsglas

Kalium-Aluminium-Silikat

Lithiumalumosilikat

Magnesium-Calcium-Carbonat

Siliziumoxid

Magnesium-Aluminiumsilikat

Tonmineralien

als Gesteinsstäube Verwendung finden.
 
7. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Gerüstbildner-Bestandteile

Calciummetasilikat

Cellulose

Holzstaub oder -fasern

Textilfaser

wasserlösliche Cellulosederivate

Verwendung finden.
 
8. Masse zum Modellieren und zum Formen nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel-Bestandteile Acetate und/oderAcrylate, vorzugsweise

Copolymerisat-Dispersion auf Basis von Acryl- und Meth-Acrylsäureester,

Meth-Acrylsäureester,

Polyvinylacetat-Dispersion und/oder

Polyvinylalkohol

Verwendung finden.
 
9. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Dispergiermittel

Natriumsilikate

Natriumkarbonate

neutralisierte Polycarbonsäuren

Copolymerisate aus Vinylacetat- und Crotonsäure

Natriumsalz einer Komplexphosphorsäure

Huminat-Silikate

Natriumhexametaphosphat

Ammoniumcitrat

alkali freies synthetisches Polyelektrolyt

alkali freie Carbonsäurezubereitung

alkali freie Carbonsäureester

nichtionisches Tensidgemisch

Natriumphosphat

Verwendung finden.
 
10. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Netzmittel

Ammoniumsalz einer Polyacrylsäure

Natriumsalz von Dihexylsulfosuccinat

Polyphosphate

Salze der Polycarbonsäure

Verwendung finden.
 
11. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdicker

Polyurethan und

Polyether

Verwendung finden.
 
12. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Beschleuniger

Lithiumverbindungen

Magnesit

Zinkoxid

Borphosphat

Verwendung finden.
 
13. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Weichmacher

Glycerin

Trimethylolpropan

Phthalat

Verwendung finden.
 
14. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Plastifizierungsmittel
   ein nichtionisches Polyethylenaddukt
Verwendung findet.
 
15. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Entlüfter/Entschäumer

modifiziertes Polyalkoxyether in Paraffinöl

Polysilexan

Verwendung finden.
 
16. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Verlaufsadditive

modifiziertes natives Öl

modifiziertes Polysiloxan

Erucasäureamid

Verwendung finden.
 
17. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennmittel
   Fettsäurepartialglycerid
Verwendung findet.
 
18. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Pigment- und/oder Antiabrasionsmittel-Bestandteile

Magnesium-Silikathydrat

Titandioxid

Zinksulfid-Bariumsulfat-Pigment

Verwendung finden.
 
19. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch auf den Verwendungszweck der Masse abgestimmten zusätzlichen Bestandteil von einem oder mehreren Duftstoffen, vorzugsweise Apfel, Lemongras oder Orange.
 
20. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Farbpigmente und/oder wasserlösliche Farbpaste in Verbindung mit Netzmitteln und/oder Antiausschwimmitteln und/oder Verlaufsadditiven und/oder Verdicker enthalten sind.
 
21. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Konservierungsmittel
   eine stickstoffhaltige heterocyklische Verbindung
Verwendung findet.
 
22. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösemittel-Bestandteil unter 30 Gewichtsanteile beträgt und Entlüfter/Entschäumer durch Luftporenbildner, vorzugsweise Fettalkoholsulfat, und/oder Gleithilfsmittel substituiert werden.
 
23. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie gießfähig in Hohlformen und Formen für flächige Gebilde sowie fugenverschließend, spachtel fähig und spritzfähig ist.
 
24. Masse nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Handdrücken in Formen und unter Preßdruck in Formen mittels Stempel und Matrize sowie freidrehend modellierbar ist.
 





Recherchenbericht