(19)
(11) EP 0 921 241 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.06.1999  Patentblatt  1999/23

(21) Anmeldenummer: 98250424.3

(22) Anmeldetag:  04.12.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 1/76, E04D 13/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 04.12.1997 DE 29722192 U

(71) Anmelder: Stone Europa Carton Aktiengesellschaft
20095 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Eisermann, Egbert
    21406 Melbeck (DE)
  • Janke, Manfred
    21423 Winsen (DE)
  • Ramcke, Timm
    21029 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Wenzel & Kalkoff 
Grubesallee 26
22143 Hamburg
22143 Hamburg (DE)

   


(54) Wellpappe-Dämmelement für Bautenisolierungen


(57) Ein Dämmelement (1) für Dach- oder ähnliche Bautenisolierungen umfaßt einen quaderförmigen Grundkörper (2) aus einer Mehrzahl Wellpappeisolierlagen (21) und ist mit einer Befestigungsplatte (3), ebenfalls aus Wellpappe, versehen, die seine Kanten (22) seitlich überragt und einen Befestigunsgflansch (32) bildet. Um eine erhöhte Wärmedämmfähigkeit und bessere Umweltverträglichkeit sicherzustellen, ist der Grundkörper als Block unmittelbar aufeinandergeschichteter, miteinander verbundener und parallel zueinander liegender Wellpappeschichten (21) als Isolierlagen ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein im wesentlichen aus Wellpappe aufgebautes Dämm- und/oder Isolierelement, speziell für Dach-, Wand-, Boden-, Decken- oder ähnliche Bautenisolierungen, umfassend einen Grundkörper prismenförmigen, insbesondere quaderförmigen Aufbaus aus einer Mehrzahl einander zugeordneter Isolierlagen aus Wellpappe, wobei dieser Grundkörper mit einer Befestigungs- und Halteplatte versehen ist, die mindestens eine seiner Kanten seitlich überragt und einen Befestigungs- und Halteflansch bildet.

[0002] Dämm- und Isolierkörper sind, auch aus unterschiedlichsten Materialien und in zahlreichen konstruktiven Varianten bekannt und im Einsatz. Bei bekannten Dämmkörpern der gattungsgemäßen Art, gezeigt in den US-Patentschriften 2.101.836 und 2.786.004, ist zur Erzielung eines ausreichenden Wärmeisoliereffekts zwischen zwei beabstandeten Deckschichten eine Zickzack-Lage aus geeignetem blattförmigem Isoliermaterial wie Aluminiumfolie, Kunststoff, Asbest, laminiertem Papier o.ä. angeordnet. Es können zur Erzielung einer noch bessern Isolierwirkung auch zwei oder mehrere solcher Körper zu einem Dämmkörper vereinigt werden. Zwischen den einzelnen Falten sind relativ große, quer zu Längserstreckung des Körpers verlaufende Lufträume gebildet, so daß der Körper insgesamt, auf die Stärke der Materialschichten als solche bezogen, verhältnismäßig stark baut. Er ist jedoch nicht sehr stabil, sondern die dünnen Schichten können relativ leicht verformt und/oder beschädigt, z.B. durchstoßen werden, so daß schon bei der Montage höchste Vorsicht geboten ist. Hingegen haben Wellpappe umfassende Schichtkörper den Vorteil, daß sie leicht sind, trotzdem aber eine genügende Festigkeit aufweisen. So ist z.B. aus der DD 244 380 A1 eine Isolationsplatte bekannt, die einen mit Hilfe einer Mehrzahl Wellpappeschichten gebildeten, nach Art eines Rahmens aufgebauten Körper mit einem inneren Hohlraum zum Aufnehmen vom isolierendem Füllstoff aufweist. Der Füllstoff ist auf allen Seiten von der Wellpappe eingeschlossen, d.h. lediglich die Randbereiche der Platte bestehen aus Wellpappe. Um bei weichem Isolierfüllstoff die Festigkeit der Platte zu gewährleisten, sieht dieser Stand der Technik einen Gittereinsatz vor, mit dem der Hohlraum verstärkt wird. Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist die notwendige Kombination verschiedener, vor allem artfremder Materialien, die bei dem immer schärfer werdenden Vorschriften bezüglich Umweltverträglichkeit von Materialien am Bau nach Gebrauch z.B. bei Abriß des Gebäudes entweder nicht oder nur in zeit- und kostenaufwendigen Trennverfahren zur Entsorgung und/oder Wiederverwertung geteilt werden müssen. Außerdem bedingt dieser herkömmliche starre Aufbau aus Rahmen mit Füllstoff eine genaue Dimensionierung der Körper zur Anpassung an die zu isolierenden Zwischenräume; eine nachträgliche Anpassung auf der Baustelle ist nicht bzw. nur begrenzt möglich. Diese Nachteile mögen zwar bei Speicherboden-Isolierungen nicht unbedingt problematisch sein, da der Isolationskörper einfach lose und flach zwischen die Sparren eingelegt werden kann, wobei eine entsprechende Reduzierung der Dämmung bzw. Isolation in Kauf genommen werden muß. Bei Wand- oder Dachdämmung werden allerdings zusätzliche Befestigungsmittel erforderlich.

[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Dämm- und/oder Isolierelement der eingangs genannten Art zu schaffen, das neben erhöhter Wärmedämmfähigkeit eine bessere Umweltverträglichkeit aufweist sowie einen einfachen, und damit schnellen, gegen leichte Beschädigungen weitgehend sicheren Einbau bei unterschiedlichen Anwendungsfällen und in universeller Form, also für verschieden große Abdeck- und Isolierbereiche ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einem im wesentlichen aus Wellpappe aufgebauten Dämm- und/oder Isolierelement der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Grundkörper als Block unmittelbar aufeinander geschichteter, miteinander verbundener und parallel zueinander liegender Wellpappeschichten als Isolierlagen ausgebildet ist. Mit einem derartigen Aufbau wird erreicht, daß das Dämmelement äußerst anpassungsfähig an die auszufüllenden lichten Räume ist, wobei nach Einfügen eines Elements z.B. zwischen Dachsparren dieses lediglich durch den nach Art eines Keiles einsetzbaren und funktionierenden Befestigungsflansch klemmschlüssig gehalten werden kann. Außerdem kann der Grundkörper selbst ohne weiteres in grober Anpassung an den auszufüllenden Raum zugeschnitten werden, ohne die Isolationseigenschaften der Wellpappe, die durch die Mehrzahl der voneinander getrennten Luftkavitäten in Form der aufeinander liegenden Wellen und Decklagen gebildet bzw. bestimrnt werden, zu beeinträchtigen. Der Befestigungs- und Halteflansch bzw. die diesen bestimmende Platte können natürlich auch aus Wellpappe gebildet sein, so daß ein vollständig und als Ganzes recycelbarer Körper entsteht. Natürlich kann der Flansch aber auch als am Dachsparren oder ähnlichem Tragelement durch Nägel, Krampen od.dgl. zu befestigender Tragstreifen dienen. Bei Querverlauf der Wellen relativ zu den Halteflanschen können letztere nach Umfalten und bei Gegenlage gegen die an den Seiten-/Schnittkanten offenen Wellenkanäle einen faktischen Verschluß für diese bilden, so daß praktisch geschlossene Lufträume entstehen. in denen eine Luftzirkulation weitgehend unterbunden ist.

[0005] Um den in der Bauindustrie geltenden Sicherheitsvorschriften zu entsprechen. können bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der Grundkörper und die Platte aus normal entflammbarer Wellpappe des Brandversuch-Standard-Typs B2 aufgebaut sein. Aus dem gleichen Grund ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei der die Wellpappelagen mit flammhemmendem Stärkekleber miteinander verbunden sind, der zugleich die Recyclingfähigkeit nicht beeinträchtigt.

[0006] Die Anpassungsfähigkeit des Elements kann in einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsversion der Erfindung erhöht werden, wenn der Flansch über Riller o.ä. ein- oder mehrfach gegenüber der Grundkörper und parallel zur überragten Kante desselben faltbar ist. Durch das Falten des Flansches in sich selbst wird die Keil- oder Federwirkung quer zur Rillung erhöht, so daß der Halt des Dämmelements ebenfalls verbessert wird. Ggf. kann über die Riller auch ein erleichtertes Abtrennen von möglicherweise hinderlichen, überflüssigen Streifen dann, wenn der zu füllende Raum knapp ist, erfolgen. Zugleich ermöglicht dies die weiter oben schon angedeutete ,,Abdichtung" der Wellenkanäle bei entsprechender Zuordnung zwischen diesen und den faltbaren Flanschen, also im wesentlichen bei senkrechter Anordnung der Wellenkanäle zur Faltlinie der Flansche.

[0007] Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Befestigungs- und Halteplatte aus einer Mehrzahl miteinander verbundener Wellpappelagen aufgebaut sein. So werden gleichermaßen die Gesamtfestigkeit und die Wärmedämmungseigenschaften des Isolationselements erhöht.

[0008] Die Halte- bzw. Klemmfunktion des Elements kann in einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung dadurch verbessert werden, daß an zwei einander entgegengesetzten Kanten des Grundkörperblocks je ein Befestigungs- und Halteflansch vorgesehen ist.

[0009] Besonders vorteilhaft und zweckmäßig ist es, wenn die Riller zum leporelloartigen Falten von Streifen des Halteflansches angeordnet sind. Damit wird einerseits erreicht, daß das Element sich einfach und schnell an lichte Räume unterschiedlicher Größe anpassen kann, und andererseits, daß das Element durch die erhöhte Spannung der leporelloartigen Falten sicher fixiert - und mit Hilfe derselben ggf. eine gesteigerte Dichtwirkung hinsichtlich der Luftkanäle erzielt - wird. Dabei wird eine besonders stabile Einheit gebildet, wenn die Streifen im wesentlichen der Höhe des Grundkörperblocks entsprechend bemessen sind. Außerdem kann, wie vorstehend bereits angedeutet, durch das Ein- bzw. Umfalten des Flansches entsprechend der Höhe des Grundkörpers eine ausgesprochen wirkungsvolle Abdichtung dessen freiliegender banachbarter Schmalflächen und der darin offenen Luftkanäle, bestimmt durch die Wellpappelagen, erreicht werden, so daß die Wärmedämmfunktion durch Schließen dieser Kanäle und damit Ausbildung weitgehend geschlossener Hohlräume noch weiter verbessert wird.

[0010] Die Wärmedämmungseigenschaften des Elements werden bei einer anderen sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung optimiert, wenn die Einzellagen des Grundkörperblocks mit quer zum Wellenverlauf ausgerichteten Rillern versehen sind. So werden anstatt durchgehender Luftkanäle mehrere geschlossene Luft-Hohlräume gebildet, die eine Luftströmung und dadurch eventuelle Wärmeströmung oder -verteilung/-ausbreitung in ungewollte Bereiche gezielt verhindern. Wie erwähnt, können dabei die am Rande des Grundkörpers gebildeten offenen Kavitäten durch die gefalteten Flanschen geschlossen werden. Die innerhalb des Grundkörperblocks verlaufenden Riller haben den zusätzlichen Effekt einer Hinterlüftung.

[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Wellenverlauf im Grundkörperblock und der Befestigungs- und Halteplatte bzw. dem Flansch/den Flanschen gleichgerichtet und in Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper her vorgesehen. Somit werden die Wellenkanäle in den meisten Einbaulagen des Elements im wesentlichen horizontal verlaufen, was die Luftzirkulation innerhalb der Wellenkanäle verhindert bzw. auf ein sehr niedriges Niveau reduziert. Außerdem wird die Stabilität der Flansche im gefalteten Zustand hierdurch erhöht, was gleichzeitig eine ausreichende Lagestabilität/Haltefähigkeit bzw. Spannung der Flansche gewährleistet. Wird diese Spannung jedoch zu hoch oder ergeben sich Schwierigkeiten bei dem oben erwähnten, in manchen Fällen erwünschten Abtrennen von hinderlichen, überflüssigen Streifen, so ist es zweckmäßig, den Wellenverlauf in der Befestigungs- und Halteplatte in Richtung der Riller zum Falten der Streifen des Halteflansches vorzusehen.

[0012] Um die Steifigkeit des gesamten Elements zu erhöhen, kann bei einer noch weiteren zweckmäßigen Ausführungsversion der Erfindung der Wellenverlauf der Wellpappelagen in der Befestigungs- und Halteplatte bzw. dem Flansch/den Flanschen in Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper her oder senkrecht dazu vorgesehen sein, während die Wellpappelagen im Grundkörperblock mindestens teilweise senkrecht dazu verlaufen. Durch eine solche gekreuzte Wellenanordnung kann die Steifigkeit bzw. Stabilität des Grundkörpers verbessert werden, was zu optimalen Eigenschaften führt, wenn die Wellpappelagen im Grundkörperblock alternierend im rechten Winkel zueinander angeordnet sind. Dagegen richtet sich der Wellenverlauf im Flanschbereich im wesentlichen nach den tolerierbaren Spannkraftverhältnissen der Faltriller.

[0013] Nach einem anderen Weiterbildungsgedanken der Erfindung kann, um noch weitere und spezielle Dichtungseffekte für die von den Wellenkanälen gebildeten Lufthohlräume in jeder Wellpappelage zu erzielen. das Wellenpapier der Wellpappelagen an freiliegenden Stoß- oder Schnittflächen des Elements mit Einschnitten im wesentlichen in Richtung des Wellenverlaufs versehen sein. So wird eine einfache Möglichkeit geschaffen, den an sich relativ formbeständigen Wellenhohlraumquerschnitt insbesondere bei Druckausübung auf die Schnittfläche zu schließen und damit jeweils individuelle, d.h. in sich geschlossene Isolationselemente in jeder Wellpappelage herzustellen, die in ihrer Gesamtheit in dem Block zu einer hervorragenden Wärmedärnmeigenschaft führen. Dabei kann ein solches Dämm-/Isolierelement vorzugsweise mit mindestens einem zweiten gleichgestalteten Element unter fester Gegeneinanderlage der freiliegende, mit Einschnitten versehene Wellenlagen aufweisenden Schnittflächen einen Isolierverbund bilden, der zwischen Dachsparren leicht zusammengefügt werden kann, um eine großflächige Wärmeisolierung bereitzustellen. In diesem Fall werden die Wellen vorzugsweise parallel zur Dachschräge und zu den Dachbalken/-sparren verlaufen und gegen Winddurchtritt abgedichtet. Ebenso gut ist es aber auch möglich, daß das Dämmelement an den freiliegende, mit Einschnitten versehene Wellenlagen aufweisenden Schnittflächen von eingefalteten Streifen verschlossen wird. Damit ergibt sich bei senkrecht zu den Dachsparren verlaufender Welle eingesetzten Elementen, die mittels der einfaltbaren Flanschstreifen schon eine Dichtung der Wellenkanäle aufweisen, eine zusätzliche Abdichtung derselben.

[0014] Weitere Vorteile und Ausführungsformen oder -möglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele hervor. Es zeigt
Fig. 1
eine axonometrische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wärmedämmungselements mit ungefalteten Flanschen;
Fig. 2
im Schnitt ein eingebautes, allein durch Klemmung gehaltenes Dach-Wärmedämmungselement nach der Erfindung;
Fig. 3
das Element der Fig. 2, jedoch bei zusätzlicher Befestigung mittels Krampen;
Fig. 4
eine modifizierte Ausführungsform eines Wärmedämmelements;
Fig. 5
eine Mehrzahl von Wärmedämmelementen des in Fig. 4 gezeigten Typs im Einbauzustand und
Fig. 6
ein Element, wie in Fig. 4 gezeigt, in einer Fig. 2 entsprechenden Montageposition.


[0015] Das in Fig. 1 gezeigte Dämm- und Isolierelement 1 umfaßt einen aus mehreren durch Leim zusammengehaltenen Wellpappelagen 21 gebildeten Grundkörper 2 sowie eine mit diesem verbundene Befestigungs- und Halteplatte 3. Der Grundkörper 2 ist quaderförmig mit oberen und unteren Hauptflächen sowie vier Randflächen, die im Zuge der Blockherstellung durch Abtrennen entstehende Schnittflächen 23 und Kanten 22 bilden. Der Grundkörper 2 kann jedoch, je nach dem zu füllenden lichten Raum, eine beliebige prismaförmige Struktur aufweisen.

[0016] Die Befestigungs- und Halteplatte 3 ist an einer - oberen oder unteren - Hauptfläche des Körpers befestigt und erstreckt sich hier über zwei einander entgegengesetzte Kanten 22 des Grundkörperblocks 2 hinaus. Dabei bildet sie zwei Halteflansche 32. Diese sind jeweils über quer zur Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper verlaufende Riller 4 in drei Streifen 321 unterteilt. Die Riller 4 dienen als Falzlinien, über die die Flansche 32 leporelloartig gegenüber dem Grundkörper gefaltet werden können. Die Breite der Streifen entspricht dabei in etwa der Höhe H des Grundkörpers, so daß die gefalteten Flansche mit den oberen und unteren Flächen der Grundkörper bzw. der nach außen weisenden Fläche der Befestigungs- und Halteplatte 3 fluchten. Die durch das Falzen erzeugte Spannung in den Flanschen dient zur Halterung des Elements in einem beliebigen lichten Raum 61, z.B. zwischen benachbarten Dachbalken oder -sparren 6, wie dies in Fig. 2 und 3 erkennbar ist. Dabei können mehrere solcher Streifen 321 vorgesehen sein, um das Element 1 an lichte Weiten unterschiedlicher Dimensionierung anpassen zu können. Die Befestigungs- und Halteplatte 3 kann ebenfalls aus mehreren Wellpappelagen 31 gebildet sein, obwohl die Zahl der Lagen aufgrund der erforderlichen Flexibilität der Flanschen offensichtlich begrenzt ist. Wie aus Fig. 2 erkennbar, kann man bei einer vorhandenen Streifenvielzahl einen Teil derselben entfernen. so daß sich, z.B. durch Beseitigung des dritten Streifens 321 am rechten Seitenabschnitt, dort zwei und links drei einzufaltende Streifen mit auf diese Weise ziemlich exakt einstellbarer Klemm- oder Keilwirkung ergeben.

[0017] Um jegliche Gefahr zu bannen, daß sich das Isolierelement 1 aus seinem kraftschlüssigen Montagesitz zwischen zwei Dachsparren lösen kann, kann der gegen die Dachsparren anliegende äußerste Streifen mittels Nägeln, Krampen oder ähnlichen Befestigungsmitteln, in Fig. 3 durch Bezugszeichen 7 angedeutet, befestigt werden.

[0018] Damit die Halteflansche 3 ausreichende Spannung in dem gefalteten Zustand erzeugen, müssen sie in Erstreckungsrichtung eine genügende Stabilität aufweisen. Dies wird erreicht, indem der Wellenverlauf zumindest in der Befestigungs- und Halteplatte 3 in Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper her vorgesehen ist. Der Wellenverlauf im Grundkörper kann gleichgerichtet zu der in der Befestigungsplatte 3 sein, oder der Wellenverlauf von Einzellagen bzw. Gruppen von Einzellagen kann je nach Einsatzzweck unterschiedlich gerichtet sein. So können z.B. jeweils benachbarte Einzellagen einen um 90° versetzten Wellenverlauf aufweisen, um einen besonders festen Grundkörper 2 zu bilden. Wird allerdings die Spannkraft der Riller 4 zu hoch, so ist es zweckmäßig, den Wellenverlauf in Richtung dieser Riller vorzusehen.

[0019] Wellpappe hat natürliche Dämm- und Isoliereigenschaften aufgrund der zwischen Wellenlage und Deckenlage eingeschlossenen Luft. Um allerdings eine die Wärmedämmung beeinträchtigende Strömung durch die Wellenkanäle herabzusetzen oder gar ganz zu verhindern, wird das Element 1 vorzugsweise so eingesetzt, daß die Wellen in Einbaulage im wesentlichen horizontal verlaufen. Diese Maßnahme minimiert die Luftströmung und erhöht somit die Wärmeisoliereigenschaften, da höhere Temperaturunterschiede, die eine Strömung erzeugen können, in der Regel in vertikaler Richtung entstehen.

[0020] Allerdings können die Dämmeigenschaften des Elements 1 noch weiter verbessert werden, wenn die Luftströmung durch die von Wellen gebildeten Kanäle hindurch vollständig verhindert wird. Wenn der Wellenverlauf im Grundkörper 2 parallel zur Erstreckungsrichtung der Halteflansche 32 gerichtet ist, wird die Zirkulation von Luft bereits dadurch zum Teil verhindert, daß die Kanäle an beiden Enden, d.h. an ihren seitlichen Austritten, verschlossen werden, sei es durch enge, klemmende Anlage an den Dachsparren 6, sei es durch die eng und fest gegen sie anliegenden Streifen 321 der gefalteten Flansche 32. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, indem in den Einzellagen 21 des Körpers 2 Riller 42 zum Bilden von geschlossenen Kammern mit ruhender Luft durch Abdrücken der Wellenformation vorgesehen sind.

[0021] In Fig. 4 ist ein gegenüber dem Element 1 der Fig. 1 bis 3 modifiziertes Dämm- und Isolierelement 10 gezeigt, das bei einer geeigneten Einbauweise erhöhte Wärmedämm- bzw. -isolierungseffekte aufweist. Bei diesem Element sind an freiliegenden Stoß- oder Schnittflächen 23 Einschnitte 51 in das Wellenpapier der einzelnen Wellpappelagen 21 vorgesehen, die sich im wesentlichen in Richtung des Wellenverlaufs erstrecken. Mit solchen modifizierten Elementen 10 läßt sich durch Stoß-Aneinanderreihung mehrerer derselben hintereinander und parallel zu den Dachsparren, also zwischen diesen, eine Isolationsschicht aufbauen, wie sie in Fig. 5 gezeigt ist. Mit anderen Worten ist der Wellenverlauf "stehend", indem die Dämmelemente 10 in Richtung der Dachschräge hintereinander gelagert sind. Infolge der Einschnitte 51 ergibt sich in den Stoßkanten 23 eine Ausfransung, die, wenn die Elemente 10 genügend fest aneinandergefügt werden, dazu führt, daß die durch die Wellen bestimmten Luftkanäle verschlossen sind, sich also jeweils in den Elementen 10 geschlossene und einen hohen Wärmedämmungseffekt ergebende Kammern mit stehender Luft ausbilden.

[0022] Ebenso kann man aber diese Dämmelemente 10 mit "ausgefransten" Stoß- oder Schnittkanten 23 auch, wie in Fig. 6 gezeigt, in einer Einbauweise entsprechend Fig. 2 einsetzen. Mit anderen Worten ist hier "liegende" Welle vorgesehen, der Wellenverlauf ist also senkrecht zu den Dachsparren 6. Durch das zu Fig. 2 beschriebene Einklemmen drücken die Streifen 321 gegen die Schnittflächen 23 mit ihren Einschnitten 51 und sorgen dafür, daß auch hier in den Endbereichen absolut dicht verschlossene Hohlräume durch die Wellenkanäle gebildet werden.

[0023] Um bestimmten Bausicherheitsvorschriften zu entsprechen, werden die Dämm- und Isolierelemente 1, 10 vollständig aus normal entflammbarer Wellpappe des Brandversuch-Standard-Typs B2 aufgebaut. Das heißt, daß das Element nach Entfernung der Flamme im Brandversuch nicht weiter brennt, also nicht brandfördernd ist. Aus dem gleichen Grund sind die einzelnen Wellpappelagen 21 sowie der Grundkörper 2 und die Befestigungs- und Halteplatte 3 mit flammhemmendem Stärkekleber miteinander verbunden.

[0024] Das gesamte Element ist vollständig normal recycelbar, wobei eine Trennung von Materialien entfällt, sieht man einmal von der Notwendigkeit des Entfernens der Befestigungsmittel wie z.B. der Elemente 7 der Ausführungsform nach Fig. 3 ab.


Ansprüche

1. Im wesentlichen aus Wellpappe aufgebautes Dämm- und/oder Isolierelement (1), speziell für Dach-, Wand-, Boden-, Decken- oder ähnliche Bautenisolierungen, umfassend einen Grundkörper (2) prismenförmigen, insbesondere quaderförmigen Aufbaus aus einer Mehrzahl einander zugeordneter Isolierlagen (21) aus Wellpappe, wobei dieser Grundkörper (2) mit einer Befestigungs- und Halteplatte (3) versehen ist, die mindestens eine seiner Kanten (22) seitlich überragt und einen Befestigungs- und Halteflansch (32) bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper als Block (2) unmittelbar aufeinander geschichteter, miteinander verbundener und parallel zueinander liegender Wellpappeschichten (21) als Isolierlagen ausgebildet ist.
 
2. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Grundkörper (2) und Platte (3) aus normal entflammbarer Wellpappe des Brandversuch-Standard-Typs B2 aufgebaut sind.
 
3. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (3) über Riller o.ä. ein- oder mehrfach gegenüber der Grundkörper (2) und parallel zur überragten Kante desselben faltbar ist.
 
4. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungs- und Halteplatte (3) aus einer Mehrzahl miteinander verbundener Wellpappelagen (31) aufgebaut ist.
 
5. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei einander entgegengesetzten Kanten (22) des Grundkörperblocks (2) je ein Befestigungs- und Halteflansch (32) vorgesehen ist.
 
6. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Riller (4) zum leporelloartigen Falten von Streifen (321) des Halteflansches (32) angeordnet sind.
 
7. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (321) im wesentlichen der Höhe (H) des Grundkörperblocks (2) entsprechend bemessen sind.
 
8. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzellagen (21) des Grundkörperblocks (2) mit quer zum Wellenverlauf ausgerichteten Rillern (42) versehen sind.
 
9. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenverlauf im Grundkörperblock (2) und der Befestigungs- und Halteplatte (3) bzw. dem Flansch/den Flanschen (32) gleichgerichtet und in Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper her vorgesehen ist.
 
10. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenverlauf in der Befestigungs- und Halteplatte (3) bzw. im Flansch/in den Flanschen (32) senkrecht zur Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper her vorgesehen ist.
 
11. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenverlauf der Wellpappelagen (31) in der Befestigungs- und Halteplatte (3) bzw. dem Flansch/den Flanschen (32) wahlweise in Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper (2) her oder senkrecht dazu vorgesehen ist, während die Wellpappelagen (21) im Grundkörperblock (2) mindestens teilweise senkrecht dazu verlaufen.
 
12. Dämm- und/oder Isolierelement nach Ansprüche 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellpappelagen (21) im Grundkörperblock (2) alternierend im rechten Winkel zueinander angeordnet sind.
 
13. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellpappelagen (21,31) mit flammhemmendem Stärkekleber miteinander verbunden sind.
 
14. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Wellenpapier der Wellpappelagen (21,31) an freiliegenden Stoß- oder Schnittflächen (23) des Elements (10) mit Einschnitten (51) im wesentlichen in Richtung des Wellenverlaufs versehen ist.
 
15. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß es mit mindestens einem zweiten gleichgestalteten Element (10) unter fester Gegeneinanderlage der freiliegende, mit Einschnitten versehene Wellenlagen aufweisenden Schnittflächen (23) einen Isolierverbund (11) bildet.
 
16. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß es an den freiliegende, mit Einschnitten versehene Wellenlagen aufweisenden Schnittflächen (23) von eingefalteten Streifen (321) verschlossen ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht