[0001] Die Erfindung betrifft ein im wesentlichen aus Wellpappe aufgebautes Dämm- und/oder
Isolierelement, speziell für Dach-, Wand-, Boden-, Decken- oder ähnliche Bautenisolierungen,
umfassend einen Grundkörper prismenförmigen, insbesondere quaderförmigen Aufbaus aus
einer Mehrzahl einander zugeordneter Isolierlagen aus Wellpappe, wobei dieser Grundkörper
mit einer Befestigungs- und Halteplatte versehen ist, die mindestens eine seiner Kanten
seitlich überragt und einen Befestigungs- und Halteflansch bildet.
[0002] Dämm- und Isolierkörper sind, auch aus unterschiedlichsten Materialien und in zahlreichen
konstruktiven Varianten bekannt und im Einsatz. Bei bekannten Dämmkörpern der gattungsgemäßen
Art, gezeigt in den US-Patentschriften 2.101.836 und 2.786.004, ist zur Erzielung
eines ausreichenden Wärmeisoliereffekts zwischen zwei beabstandeten Deckschichten
eine Zickzack-Lage aus geeignetem blattförmigem Isoliermaterial wie Aluminiumfolie,
Kunststoff, Asbest, laminiertem Papier o.ä. angeordnet. Es können zur Erzielung einer
noch bessern Isolierwirkung auch zwei oder mehrere solcher Körper zu einem Dämmkörper
vereinigt werden. Zwischen den einzelnen Falten sind relativ große, quer zu Längserstreckung
des Körpers verlaufende Lufträume gebildet, so daß der Körper insgesamt, auf die Stärke
der Materialschichten als solche bezogen, verhältnismäßig stark baut. Er ist jedoch
nicht sehr stabil, sondern die dünnen Schichten können relativ leicht verformt und/oder
beschädigt, z.B. durchstoßen werden, so daß schon bei der Montage höchste Vorsicht
geboten ist. Hingegen haben Wellpappe umfassende Schichtkörper den Vorteil, daß sie
leicht sind, trotzdem aber eine genügende Festigkeit aufweisen. So ist z.B. aus der
DD 244 380 A1 eine Isolationsplatte bekannt, die einen mit Hilfe einer Mehrzahl Wellpappeschichten
gebildeten, nach Art eines Rahmens aufgebauten Körper mit einem inneren Hohlraum zum
Aufnehmen vom isolierendem Füllstoff aufweist. Der Füllstoff ist auf allen Seiten
von der Wellpappe eingeschlossen, d.h. lediglich die Randbereiche der Platte bestehen
aus Wellpappe. Um bei weichem Isolierfüllstoff die Festigkeit der Platte zu gewährleisten,
sieht dieser Stand der Technik einen Gittereinsatz vor, mit dem der Hohlraum verstärkt
wird. Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist die notwendige Kombination verschiedener,
vor allem artfremder Materialien, die bei dem immer schärfer werdenden Vorschriften
bezüglich Umweltverträglichkeit von Materialien am Bau nach Gebrauch z.B. bei Abriß
des Gebäudes entweder nicht oder nur in zeit- und kostenaufwendigen Trennverfahren
zur Entsorgung und/oder Wiederverwertung geteilt werden müssen. Außerdem bedingt dieser
herkömmliche starre Aufbau aus Rahmen mit Füllstoff eine genaue Dimensionierung der
Körper zur Anpassung an die zu isolierenden Zwischenräume; eine nachträgliche Anpassung
auf der Baustelle ist nicht bzw. nur begrenzt möglich. Diese Nachteile mögen zwar
bei Speicherboden-Isolierungen nicht unbedingt problematisch sein, da der Isolationskörper
einfach lose und flach zwischen die Sparren eingelegt werden kann, wobei eine entsprechende
Reduzierung der Dämmung bzw. Isolation in Kauf genommen werden muß. Bei Wand- oder
Dachdämmung werden allerdings zusätzliche Befestigungsmittel erforderlich.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Dämm- und/oder Isolierelement
der eingangs genannten Art zu schaffen, das neben erhöhter Wärmedämmfähigkeit eine
bessere Umweltverträglichkeit aufweist sowie einen einfachen, und damit schnellen,
gegen leichte Beschädigungen weitgehend sicheren Einbau bei unterschiedlichen Anwendungsfällen
und in universeller Form, also für verschieden große Abdeck- und Isolierbereiche ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem im wesentlichen aus Wellpappe aufgebauten Dämm- und/oder
Isolierelement der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Grundkörper als
Block unmittelbar aufeinander geschichteter, miteinander verbundener und parallel
zueinander liegender Wellpappeschichten als Isolierlagen ausgebildet ist. Mit einem
derartigen Aufbau wird erreicht, daß das Dämmelement äußerst anpassungsfähig an die
auszufüllenden lichten Räume ist, wobei nach Einfügen eines Elements z.B. zwischen
Dachsparren dieses lediglich durch den nach Art eines Keiles einsetzbaren und funktionierenden
Befestigungsflansch klemmschlüssig gehalten werden kann. Außerdem kann der Grundkörper
selbst ohne weiteres in grober Anpassung an den auszufüllenden Raum zugeschnitten
werden, ohne die Isolationseigenschaften der Wellpappe, die durch die Mehrzahl der
voneinander getrennten Luftkavitäten in Form der aufeinander liegenden Wellen und
Decklagen gebildet bzw. bestimrnt werden, zu beeinträchtigen. Der Befestigungs- und
Halteflansch bzw. die diesen bestimmende Platte können natürlich auch aus Wellpappe
gebildet sein, so daß ein vollständig und als Ganzes recycelbarer Körper entsteht.
Natürlich kann der Flansch aber auch als am Dachsparren oder ähnlichem Tragelement
durch Nägel, Krampen od.dgl. zu befestigender Tragstreifen dienen. Bei Querverlauf
der Wellen relativ zu den Halteflanschen können letztere nach Umfalten und bei Gegenlage
gegen die an den Seiten-/Schnittkanten offenen Wellenkanäle einen faktischen Verschluß
für diese bilden, so daß praktisch geschlossene Lufträume entstehen. in denen eine
Luftzirkulation weitgehend unterbunden ist.
[0005] Um den in der Bauindustrie geltenden Sicherheitsvorschriften zu entsprechen. können
bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der Grundkörper und
die Platte aus normal entflammbarer Wellpappe des Brandversuch-Standard-Typs B2 aufgebaut
sein. Aus dem gleichen Grund ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung bevorzugt,
bei der die Wellpappelagen mit flammhemmendem Stärkekleber miteinander verbunden sind,
der zugleich die Recyclingfähigkeit nicht beeinträchtigt.
[0006] Die Anpassungsfähigkeit des Elements kann in einer weiteren besonders vorteilhaften
Ausführungsversion der Erfindung erhöht werden, wenn der Flansch über Riller o.ä.
ein- oder mehrfach gegenüber der Grundkörper und parallel zur überragten Kante desselben
faltbar ist. Durch das Falten des Flansches in sich selbst wird die Keil- oder Federwirkung
quer zur Rillung erhöht, so daß der Halt des Dämmelements ebenfalls verbessert wird.
Ggf. kann über die Riller auch ein erleichtertes Abtrennen von möglicherweise hinderlichen,
überflüssigen Streifen dann, wenn der zu füllende Raum knapp ist, erfolgen. Zugleich
ermöglicht dies die weiter oben schon angedeutete ,,Abdichtung" der Wellenkanäle bei
entsprechender Zuordnung zwischen diesen und den faltbaren Flanschen, also im wesentlichen
bei senkrechter Anordnung der Wellenkanäle zur Faltlinie der Flansche.
[0007] Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die
Befestigungs- und Halteplatte aus einer Mehrzahl miteinander verbundener Wellpappelagen
aufgebaut sein. So werden gleichermaßen die Gesamtfestigkeit und die Wärmedämmungseigenschaften
des Isolationselements erhöht.
[0008] Die Halte- bzw. Klemmfunktion des Elements kann in einer besonders günstigen Ausgestaltung
der Erfindung dadurch verbessert werden, daß an zwei einander entgegengesetzten Kanten
des Grundkörperblocks je ein Befestigungs- und Halteflansch vorgesehen ist.
[0009] Besonders vorteilhaft und zweckmäßig ist es, wenn die Riller zum leporelloartigen
Falten von Streifen des Halteflansches angeordnet sind. Damit wird einerseits erreicht,
daß das Element sich einfach und schnell an lichte Räume unterschiedlicher Größe anpassen
kann, und andererseits, daß das Element durch die erhöhte Spannung der leporelloartigen
Falten sicher fixiert - und mit Hilfe derselben ggf. eine gesteigerte Dichtwirkung
hinsichtlich der Luftkanäle erzielt - wird. Dabei wird eine besonders stabile Einheit
gebildet, wenn die Streifen im wesentlichen der Höhe des Grundkörperblocks entsprechend
bemessen sind. Außerdem kann, wie vorstehend bereits angedeutet, durch das Ein- bzw.
Umfalten des Flansches entsprechend der Höhe des Grundkörpers eine ausgesprochen wirkungsvolle
Abdichtung dessen freiliegender banachbarter Schmalflächen und der darin offenen Luftkanäle,
bestimmt durch die Wellpappelagen, erreicht werden, so daß die Wärmedämmfunktion durch
Schließen dieser Kanäle und damit Ausbildung weitgehend geschlossener Hohlräume noch
weiter verbessert wird.
[0010] Die Wärmedämmungseigenschaften des Elements werden bei einer anderen sehr vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung optimiert, wenn die Einzellagen des Grundkörperblocks
mit quer zum Wellenverlauf ausgerichteten Rillern versehen sind. So werden anstatt
durchgehender Luftkanäle mehrere geschlossene Luft-Hohlräume gebildet, die eine Luftströmung
und dadurch eventuelle Wärmeströmung oder -verteilung/-ausbreitung in ungewollte Bereiche
gezielt verhindern. Wie erwähnt, können dabei die am Rande des Grundkörpers gebildeten
offenen Kavitäten durch die gefalteten Flanschen geschlossen werden. Die innerhalb
des Grundkörperblocks verlaufenden Riller haben den zusätzlichen Effekt einer Hinterlüftung.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Wellenverlauf
im Grundkörperblock und der Befestigungs- und Halteplatte bzw. dem Flansch/den Flanschen
gleichgerichtet und in Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper her vorgesehen.
Somit werden die Wellenkanäle in den meisten Einbaulagen des Elements im wesentlichen
horizontal verlaufen, was die Luftzirkulation innerhalb der Wellenkanäle verhindert
bzw. auf ein sehr niedriges Niveau reduziert. Außerdem wird die Stabilität der Flansche
im gefalteten Zustand hierdurch erhöht, was gleichzeitig eine ausreichende Lagestabilität/Haltefähigkeit
bzw. Spannung der Flansche gewährleistet. Wird diese Spannung jedoch zu hoch oder
ergeben sich Schwierigkeiten bei dem oben erwähnten, in manchen Fällen erwünschten
Abtrennen von hinderlichen, überflüssigen Streifen, so ist es zweckmäßig, den Wellenverlauf
in der Befestigungs- und Halteplatte in Richtung der Riller zum Falten der Streifen
des Halteflansches vorzusehen.
[0012] Um die Steifigkeit des gesamten Elements zu erhöhen, kann bei einer noch weiteren
zweckmäßigen Ausführungsversion der Erfindung der Wellenverlauf der Wellpappelagen
in der Befestigungs- und Halteplatte bzw. dem Flansch/den Flanschen in Richtung der
Flanscherstreckung vom Grundkörper her oder senkrecht dazu vorgesehen sein, während
die Wellpappelagen im Grundkörperblock mindestens teilweise senkrecht dazu verlaufen.
Durch eine solche gekreuzte Wellenanordnung kann die Steifigkeit bzw. Stabilität des
Grundkörpers verbessert werden, was zu optimalen Eigenschaften führt, wenn die Wellpappelagen
im Grundkörperblock alternierend im rechten Winkel zueinander angeordnet sind. Dagegen
richtet sich der Wellenverlauf im Flanschbereich im wesentlichen nach den tolerierbaren
Spannkraftverhältnissen der Faltriller.
[0013] Nach einem anderen Weiterbildungsgedanken der Erfindung kann, um noch weitere und
spezielle Dichtungseffekte für die von den Wellenkanälen gebildeten Lufthohlräume
in jeder Wellpappelage zu erzielen. das Wellenpapier der Wellpappelagen an freiliegenden
Stoß- oder Schnittflächen des Elements mit Einschnitten im wesentlichen in Richtung
des Wellenverlaufs versehen sein. So wird eine einfache Möglichkeit geschaffen, den
an sich relativ formbeständigen Wellenhohlraumquerschnitt insbesondere bei Druckausübung
auf die Schnittfläche zu schließen und damit jeweils individuelle, d.h. in sich geschlossene
Isolationselemente in jeder Wellpappelage herzustellen, die in ihrer Gesamtheit in
dem Block zu einer hervorragenden Wärmedärnmeigenschaft führen. Dabei kann ein solches
Dämm-/Isolierelement vorzugsweise mit mindestens einem zweiten gleichgestalteten Element
unter fester Gegeneinanderlage der freiliegende, mit Einschnitten versehene Wellenlagen
aufweisenden Schnittflächen einen Isolierverbund bilden, der zwischen Dachsparren
leicht zusammengefügt werden kann, um eine großflächige Wärmeisolierung bereitzustellen.
In diesem Fall werden die Wellen vorzugsweise parallel zur Dachschräge und zu den
Dachbalken/-sparren verlaufen und gegen Winddurchtritt abgedichtet. Ebenso gut ist
es aber auch möglich, daß das Dämmelement an den freiliegende, mit Einschnitten versehene
Wellenlagen aufweisenden Schnittflächen von eingefalteten Streifen verschlossen wird.
Damit ergibt sich bei senkrecht zu den Dachsparren verlaufender Welle eingesetzten
Elementen, die mittels der einfaltbaren Flanschstreifen schon eine Dichtung der Wellenkanäle
aufweisen, eine zusätzliche Abdichtung derselben.
[0014] Weitere Vorteile und Ausführungsformen oder -möglichkeiten der Erfindung gehen aus
der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
hervor. Es zeigt
- Fig. 1
- eine axonometrische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wärmedämmungselements mit ungefalteten
Flanschen;
- Fig. 2
- im Schnitt ein eingebautes, allein durch Klemmung gehaltenes Dach-Wärmedämmungselement
nach der Erfindung;
- Fig. 3
- das Element der Fig. 2, jedoch bei zusätzlicher Befestigung mittels Krampen;
- Fig. 4
- eine modifizierte Ausführungsform eines Wärmedämmelements;
- Fig. 5
- eine Mehrzahl von Wärmedämmelementen des in Fig. 4 gezeigten Typs im Einbauzustand
und
- Fig. 6
- ein Element, wie in Fig. 4 gezeigt, in einer Fig. 2 entsprechenden Montageposition.
[0015] Das in Fig. 1 gezeigte Dämm- und Isolierelement 1 umfaßt einen aus mehreren durch
Leim zusammengehaltenen Wellpappelagen 21 gebildeten Grundkörper 2 sowie eine mit
diesem verbundene Befestigungs- und Halteplatte 3. Der Grundkörper 2 ist quaderförmig
mit oberen und unteren Hauptflächen sowie vier Randflächen, die im Zuge der Blockherstellung
durch Abtrennen entstehende Schnittflächen 23 und Kanten 22 bilden. Der Grundkörper
2 kann jedoch, je nach dem zu füllenden lichten Raum, eine beliebige prismaförmige
Struktur aufweisen.
[0016] Die Befestigungs- und Halteplatte 3 ist an einer - oberen oder unteren - Hauptfläche
des Körpers befestigt und erstreckt sich hier über zwei einander entgegengesetzte
Kanten 22 des Grundkörperblocks 2 hinaus. Dabei bildet sie zwei Halteflansche 32.
Diese sind jeweils über quer zur Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper verlaufende
Riller 4 in drei Streifen 321 unterteilt. Die Riller 4 dienen als Falzlinien, über
die die Flansche 32 leporelloartig gegenüber dem Grundkörper gefaltet werden können.
Die Breite der Streifen entspricht dabei in etwa der Höhe H des Grundkörpers, so daß
die gefalteten Flansche mit den oberen und unteren Flächen der Grundkörper bzw. der
nach außen weisenden Fläche der Befestigungs- und Halteplatte 3 fluchten. Die durch
das Falzen erzeugte Spannung in den Flanschen dient zur Halterung des Elements in
einem beliebigen lichten Raum 61, z.B. zwischen benachbarten Dachbalken oder -sparren
6, wie dies in Fig. 2 und 3 erkennbar ist. Dabei können mehrere solcher Streifen 321
vorgesehen sein, um das Element 1 an lichte Weiten unterschiedlicher Dimensionierung
anpassen zu können. Die Befestigungs- und Halteplatte 3 kann ebenfalls aus mehreren
Wellpappelagen 31 gebildet sein, obwohl die Zahl der Lagen aufgrund der erforderlichen
Flexibilität der Flanschen offensichtlich begrenzt ist. Wie aus Fig. 2 erkennbar,
kann man bei einer vorhandenen Streifenvielzahl einen Teil derselben entfernen. so
daß sich, z.B. durch Beseitigung des dritten Streifens 321 am rechten Seitenabschnitt,
dort zwei und links drei einzufaltende Streifen mit auf diese Weise ziemlich exakt
einstellbarer Klemm- oder Keilwirkung ergeben.
[0017] Um jegliche Gefahr zu bannen, daß sich das Isolierelement 1 aus seinem kraftschlüssigen
Montagesitz zwischen zwei Dachsparren lösen kann, kann der gegen die Dachsparren anliegende
äußerste Streifen mittels Nägeln, Krampen oder ähnlichen Befestigungsmitteln, in Fig.
3 durch Bezugszeichen 7 angedeutet, befestigt werden.
[0018] Damit die Halteflansche 3 ausreichende Spannung in dem gefalteten Zustand erzeugen,
müssen sie in Erstreckungsrichtung eine genügende Stabilität aufweisen. Dies wird
erreicht, indem der Wellenverlauf zumindest in der Befestigungs- und Halteplatte 3
in Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper her vorgesehen ist. Der Wellenverlauf
im Grundkörper kann gleichgerichtet zu der in der Befestigungsplatte 3 sein, oder
der Wellenverlauf von Einzellagen bzw. Gruppen von Einzellagen kann je nach Einsatzzweck
unterschiedlich gerichtet sein. So können z.B. jeweils benachbarte Einzellagen einen
um 90° versetzten Wellenverlauf aufweisen, um einen besonders festen Grundkörper 2
zu bilden. Wird allerdings die Spannkraft der Riller 4 zu hoch, so ist es zweckmäßig,
den Wellenverlauf in Richtung dieser Riller vorzusehen.
[0019] Wellpappe hat natürliche Dämm- und Isoliereigenschaften aufgrund der zwischen Wellenlage
und Deckenlage eingeschlossenen Luft. Um allerdings eine die Wärmedämmung beeinträchtigende
Strömung durch die Wellenkanäle herabzusetzen oder gar ganz zu verhindern, wird das
Element 1 vorzugsweise so eingesetzt, daß die Wellen in Einbaulage im wesentlichen
horizontal verlaufen. Diese Maßnahme minimiert die Luftströmung und erhöht somit die
Wärmeisoliereigenschaften, da höhere Temperaturunterschiede, die eine Strömung erzeugen
können, in der Regel in vertikaler Richtung entstehen.
[0020] Allerdings können die Dämmeigenschaften des Elements 1 noch weiter verbessert werden,
wenn die Luftströmung durch die von Wellen gebildeten Kanäle hindurch vollständig
verhindert wird. Wenn der Wellenverlauf im Grundkörper 2 parallel zur Erstreckungsrichtung
der Halteflansche 32 gerichtet ist, wird die Zirkulation von Luft bereits dadurch
zum Teil verhindert, daß die Kanäle an beiden Enden, d.h. an ihren seitlichen Austritten,
verschlossen werden, sei es durch enge, klemmende Anlage an den Dachsparren 6, sei
es durch die eng und fest gegen sie anliegenden Streifen 321 der gefalteten Flansche
32. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, indem in den Einzellagen 21 des Körpers
2 Riller 42 zum Bilden von geschlossenen Kammern mit ruhender Luft durch Abdrücken
der Wellenformation vorgesehen sind.
[0021] In Fig. 4 ist ein gegenüber dem Element 1 der Fig. 1 bis 3 modifiziertes Dämm- und
Isolierelement 10 gezeigt, das bei einer geeigneten Einbauweise erhöhte Wärmedämm-
bzw. -isolierungseffekte aufweist. Bei diesem Element sind an freiliegenden Stoß-
oder Schnittflächen 23 Einschnitte 51 in das Wellenpapier der einzelnen Wellpappelagen
21 vorgesehen, die sich im wesentlichen in Richtung des Wellenverlaufs erstrecken.
Mit solchen modifizierten Elementen 10 läßt sich durch Stoß-Aneinanderreihung mehrerer
derselben hintereinander und parallel zu den Dachsparren, also zwischen diesen, eine
Isolationsschicht aufbauen, wie sie in Fig. 5 gezeigt ist. Mit anderen Worten ist
der Wellenverlauf "stehend", indem die Dämmelemente 10 in Richtung der Dachschräge
hintereinander gelagert sind. Infolge der Einschnitte 51 ergibt sich in den Stoßkanten
23 eine Ausfransung, die, wenn die Elemente 10 genügend fest aneinandergefügt werden,
dazu führt, daß die durch die Wellen bestimmten Luftkanäle verschlossen sind, sich
also jeweils in den Elementen 10 geschlossene und einen hohen Wärmedämmungseffekt
ergebende Kammern mit stehender Luft ausbilden.
[0022] Ebenso kann man aber diese Dämmelemente 10 mit "ausgefransten" Stoß- oder Schnittkanten
23 auch, wie in Fig. 6 gezeigt, in einer Einbauweise entsprechend Fig. 2 einsetzen.
Mit anderen Worten ist hier "liegende" Welle vorgesehen, der Wellenverlauf ist also
senkrecht zu den Dachsparren 6. Durch das zu Fig. 2 beschriebene Einklemmen drücken
die Streifen 321 gegen die Schnittflächen 23 mit ihren Einschnitten 51 und sorgen
dafür, daß auch hier in den Endbereichen absolut dicht verschlossene Hohlräume durch
die Wellenkanäle gebildet werden.
[0023] Um bestimmten Bausicherheitsvorschriften zu entsprechen, werden die Dämm- und Isolierelemente
1, 10 vollständig aus normal entflammbarer Wellpappe des Brandversuch-Standard-Typs
B2 aufgebaut. Das heißt, daß das Element nach Entfernung der Flamme im Brandversuch
nicht weiter brennt, also nicht brandfördernd ist. Aus dem gleichen Grund sind die
einzelnen Wellpappelagen 21 sowie der Grundkörper 2 und die Befestigungs- und Halteplatte
3 mit flammhemmendem Stärkekleber miteinander verbunden.
[0024] Das gesamte Element ist vollständig normal recycelbar, wobei eine Trennung von Materialien
entfällt, sieht man einmal von der Notwendigkeit des Entfernens der Befestigungsmittel
wie z.B. der Elemente 7 der Ausführungsform nach Fig. 3 ab.
1. Im wesentlichen aus Wellpappe aufgebautes Dämm- und/oder Isolierelement (1), speziell
für Dach-, Wand-, Boden-, Decken- oder ähnliche Bautenisolierungen, umfassend einen
Grundkörper (2) prismenförmigen, insbesondere quaderförmigen Aufbaus aus einer Mehrzahl
einander zugeordneter Isolierlagen (21) aus Wellpappe, wobei dieser Grundkörper (2)
mit einer Befestigungs- und Halteplatte (3) versehen ist, die mindestens eine seiner
Kanten (22) seitlich überragt und einen Befestigungs- und Halteflansch (32) bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper als Block (2) unmittelbar aufeinander geschichteter, miteinander
verbundener und parallel zueinander liegender Wellpappeschichten (21) als Isolierlagen
ausgebildet ist.
2. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Grundkörper (2) und Platte (3) aus normal entflammbarer Wellpappe des Brandversuch-Standard-Typs
B2 aufgebaut sind.
3. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (3) über Riller o.ä. ein- oder mehrfach gegenüber der Grundkörper
(2) und parallel zur überragten Kante desselben faltbar ist.
4. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungs- und Halteplatte (3) aus einer Mehrzahl miteinander verbundener
Wellpappelagen (31) aufgebaut ist.
5. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei einander entgegengesetzten Kanten (22) des Grundkörperblocks (2) je ein
Befestigungs- und Halteflansch (32) vorgesehen ist.
6. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Riller (4) zum leporelloartigen Falten von Streifen (321) des Halteflansches
(32) angeordnet sind.
7. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen (321) im wesentlichen der Höhe (H) des Grundkörperblocks (2) entsprechend
bemessen sind.
8. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzellagen (21) des Grundkörperblocks (2) mit quer zum Wellenverlauf ausgerichteten
Rillern (42) versehen sind.
9. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenverlauf im Grundkörperblock (2) und der Befestigungs- und Halteplatte
(3) bzw. dem Flansch/den Flanschen (32) gleichgerichtet und in Richtung der Flanscherstreckung
vom Grundkörper her vorgesehen ist.
10. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenverlauf in der Befestigungs- und Halteplatte (3) bzw. im Flansch/in
den Flanschen (32) senkrecht zur Richtung der Flanscherstreckung vom Grundkörper her
vorgesehen ist.
11. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenverlauf der Wellpappelagen (31) in der Befestigungs- und Halteplatte
(3) bzw. dem Flansch/den Flanschen (32) wahlweise in Richtung der Flanscherstreckung
vom Grundkörper (2) her oder senkrecht dazu vorgesehen ist, während die Wellpappelagen
(21) im Grundkörperblock (2) mindestens teilweise senkrecht dazu verlaufen.
12. Dämm- und/oder Isolierelement nach Ansprüche 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellpappelagen (21) im Grundkörperblock (2) alternierend im rechten Winkel
zueinander angeordnet sind.
13. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellpappelagen (21,31) mit flammhemmendem Stärkekleber miteinander verbunden
sind.
14. Dämm- und/oder Isolierelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Wellenpapier der Wellpappelagen (21,31) an freiliegenden Stoß- oder Schnittflächen
(23) des Elements (10) mit Einschnitten (51) im wesentlichen in Richtung des Wellenverlaufs
versehen ist.
15. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß es mit mindestens einem zweiten gleichgestalteten Element (10) unter fester Gegeneinanderlage
der freiliegende, mit Einschnitten versehene Wellenlagen aufweisenden Schnittflächen
(23) einen Isolierverbund (11) bildet.
16. Dämm- und/oder Isolierelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß es an den freiliegende, mit Einschnitten versehene Wellenlagen aufweisenden Schnittflächen
(23) von eingefalteten Streifen (321) verschlossen ist.