[0001] Die Erfindung betrifft eine Außenwand für Wohnungsgebäude mit einer Ständerkonstruktion
aus ineinandergreifenden Holzbalken, einer davor angebrachten wärme- und schallisolierenden
Dämmungsschicht und einer mit Putz beschichteten Putzträgerschicht, wobei die Dämmungsschicht
in Richtung nach außen vor der Ständerkonstruktion angeordnet ist und zwischen der
Dämmungsschicht und der Putzträgerschicht eine Lattung vorgesehen ist, die jeweils
an eine Seite der Dämmungsschicht und der Putzträgerschicht angrenzend angeordnet
ist, derart, daß eine Mehrzahl von Luftkammern zwischen diesen Schichten gebildet
ist.
[0002] Eine derartige Außenwand ist aus der am 13.06.1997 beim Deutschen Patentamt eingereichten
Patentanmeldung 197 25 040.8-25 bekannt. Der Inhalt dieser Patentanmeldung, deren
Gegenstand Grundlage dieser Anmeldung ist, ist durch Verweis in diese Anmeldung aufgenommen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine auf Basis einer Holzkonstruktion zusammengesetzte,
mehrschichtige Außenwand zu schaffen, die neben hoher mechanischer Stabilität und
hoher Wärme- und Schallisolierung eine automatische Feuchtigkeitsregulation der Innenluft
eines Hauses bewirkt.
[0004] Für eine Außenwand der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß in der Ständerkonstruktion eine Mehrzahl von Tonziegeln vorgesehen ist.
[0005] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Außenwand wird durch das Merkmal, daß in der Ständerkonstruktion
eine Mehrzahl von Tonziegeln vorgesehen ist, erreicht, daß eine deutliche Verbesserung
des Raumklimas eines mit einer erfindungsgemäßen Außenwand versehenen Hauses erzielt
wird, indem bei steigender Raumtemperatur in den Tonziegeln gespeicherte Feuchtigkeit
aus den Tonziegeln evaporiert und an einen Innenraum abgegeben wird. Dadurch wird
erreicht, daß die relative Luftfeuchtigkeit der Innenatmosphäre eines Hauses, das
mit erfindungsgemäßen Außenwänden versehen ist, mit steigender Temperatur ansteigt,
welches ein sehr gewünschter Effekt ist, der sich deutlich unterscheidet von den Eigenschaften
herkömmlicher Außenwände, bei denen die relative Luftfeuchtigkeit im Inneren eines
Hauses mit steigender Temperatur abnimmt. Desweiteren bietet die erfindungsgemäße
Außenwand den Vorteil, daß die Innenraumtemperatur eines mit erfindungsgemäßen Außenwänden
versehenen Hauses aufgrund der Wärmespeicherkapazität der Tonziegel bei Abstellen
einer Heizung nur sehr langsam und zeitversetzt absinkt. Die erfindungsgemäßen Tonziegel
sind dabei in der Lage, die Wärmestrahlung aller im Inneren eines Hauses angeordneten
Warmequellen zu speichern und so auszunutzen. Darüberhinaus weisen mit den erfindungsgemäßen
Tonziegeln versehene Außenwände eine erhöhte Schalldämpfung gegenüber herkömmlichen
Außenwänden auf. Der Innenraum eines mit den erfindungsgemäßen Außenwänden versehenen
Hauses ist deshalb besonders gut vor von außen einwirkendem Schall geschützt.
[0007] Die erfindungsgemäße Ständerkonstruktion ist vorzugsweise zum Innenraum des Wohngebäudes
hin mit einer Gipsfaserplatte abgedeckt, wobei die Tonziegel mittels eines Klebstoffes
mit der Gipsfaserplatte verbunden sind. Dadurch wird zum einen ein stabiler Stand
der Tonziegel innerhalb der Außenwandkonstruktion erreicht, und zum anderen wird dadurch
erreicht, daß die Tonziegel durch den unmittelbaren Kontakt mit einer Gipsfaserplatte,
die an einen Innenraum des Wohngebäudes angrenzt, die in ihnen gespeicherte Feuchtigkeit
über die transparente Gipsfaserplatte an einen Innenraum abgeben können. Da sowohl
die Gipsfaserplatte als auch die Tonziegel feuchtigkeitstransportierende Kapillarien
aufweisen, wird durch einen direkten, abgedichteten Kontakt der Tonziegel mit einer
Gipsfaserplatte eine durchgehende Kapillarienkette aufgebaut, so daß die Gipsfaserplatte
als direktes Feuchtigkeitsabgabeelement der Tonziegel wirkt. Als Klebstoff ist hierbei
insbesondere ein mineralischer Ansatzbinder geeignet.
[0008] Die Ziegel der erfindungsgemäßen Außenwand sind vorzugsweise so angeordnet, daß ihre
Durchlöcher horizontal verlaufen. Damit ist ein Wärmeaufstieg innerhalb der Wand von
unten nach oben verhindert und eine gleichmäßige Verteilung der Wärme in der Wand
gewährleistet. Des weiteren wird durch die horizontale Ausrichtung der Durchlöcher
der Tonziegel erreicht, daß eine Aluminiumbeschichtung auf der zu den Tonziegeln hinweisenden
Fläche der Dämmungswärme aus einem Innenraum des Gebäudes in Richtung auf die Tonziegel
zu und direkt in die Durchlöcher der Tonziegel hinein zu reflektieren in der Lage
ist.
[0009] Die Tonziegel sind vorzugsweise jeweils zu einer Mehrzahl von Einheiten zusammengefaßt,
wobei die Einheiten zusammen eine nicht-geschlossene Ziegelschicht bilden. Anordnung
und Zahl der Tonziegel sind dabei vorzugsweise so bemessen, daß etwa 40 % derjenigen
Anzahl von Tonziegel vorgesehen sind, mit der bei erfindungsgemäßer, ordentlicher
Orientierung der Tonziegel die gesamte Außenwand eines betreffenden Hauses aufbaubar
wäre. Durch die vorgesehene Anordnung und Bemessung der Tonziegel wird zum einen erreicht,
daß die Anzahl von Tonziegeln insgesamt minimiert ist und trotzdem sehr gute feuchtigkeitsregulierende
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Außenwand zu verzeichnen sind. Durch das Anordnen
der Tonziegel zu einer Mehrzahl von Einheiten, die eine nicht-geschlossene Ziegelschicht
bilden, wird dabei erreicht, daß die Tonziegel so angeordnet sind, daß Wärmestrahlung
an ihnen vorbei in Richtung auf eine Aluminiumschicht der Dämmung geführt ist, die
von der Aluminiumschicht in Richtung auf die Tonziegel zurückreflektiert wird, so
daß die Tonziegel allseitig Wärmestrahlung aufnehmen können und insofern ein Maximum
an Wärme speichern können.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Außenwand sind die
aus einer jeweiligen Mehrzahl einzelner Tonziegel zusammengesetzten Einheiten jeweils
auf Querriegeln angeordnet, derart, daß zwischen den Tonziegeln der Dämmschicht ein
Zwischenraum ausgebildet ist. Der Zwischenraum ausgebildet ist. Der Zwischenraum dient
dabei zur Rückreflektion von Wärmestrahlung aus dem Innenraum in Richtung auf die
Tonziegel zu, um in den Tonziegeln einen möglichst hohen Wärmeinhalt zu verzeichnen.
Die Einheiten aus Tonziegeln sind dabei vorzugsweise jeweils auf einer bitumierten
Trennlage gelagert, die jeweils auf einem Querriegel aufliegt und verhindert, daß
in den Tonziegeln gespeicherte Feuchtigkeit mit direkten Kontakt zu einem hölzernen
Querriegel treten kann, um den Querriegel so vor Feuchtigkeit und eventueller Fäulnis
zu schützen. Die Tonziegel sind dabei auf dem Querriegel vorzugsweise so angeordnet,
daß ihre Rückseiten von der Dämmschicht in einem Abstand von ca. 5 mm angeordnet sind.
Mit diesem Abstand sind in der Praxis gute Ergebnisse bezüglich Wärmeaufnahme der
Tonziegel verzeichnet worden.
[0011] Die erfindungsgemäße nicht-geschlossene Ziegelschicht, die aus einer Mehrzahl aus
einzelnen Tonziegeln zusammengesetzten Tonziegeleinheiten ausgebildet ist, weist vorzugsweise
eine Dicke von 11,5 cm auf. Die Ziegelschicht kann dabei auch aus ineinandergreifenden
Ziegelsteinen ausgebildet sein, um die Stabilität einer Tonziegeleinheit zu erhöhen.
Eine mit einer Tonziegeleinheit über einen Binder verbundene Gipsfaserplatte weist
vorzugsweise eine Dicke von ca. 12,5 mm auf.
[0012] Die Dämmschicht der erfindungsgemäßen Außenwand weist vorzugsweise mindestens eine
Fläche auf, auf der eine Aluminiumschicht aufgebracht ist. Vorzugsweise ist sowohl
auf der Front- als auch auf der Rückfläche der Dämmschicht eine Aluminiumschicht aufgebracht.
Durch die auf der Frontfläche der Dämmschicht aufgebrachte Aluminiumschicht wird dabei
erreicht, daß von einem Innenraum in Richtung auf die Dämmschicht einstrahlende Wärmestrahlung
von der Aluminiumschicht in Richtung Innenraum bzw. in Richtung auf die Tonziegeleinheiten
zu zurückreflektiert wird und somit in den Tonziegeln gespeichert wird. Die auf der
Rückfläche der Dämmschicht aufgebrachte Aluminiumschicht bewirkt eine weitere Verbesserung
der Thermo-Isolierung eines die erfindungsgemäßen Außenwände aufweisenden Gebäudes.
[0013] Die Dämmschicht der erfindungsgemäßen Außenwand ist vorzugsweise aus Polyurethan-Hartschaum
gebildet uns weist vorzugsweise eine Dicke von ca. 100 mm auf. Die Putzträgerschicht
der erfindungsgemäßen Außenwand weist vorzugsweise eine Dicke von 15 mm auf, wobei
sie nach außen hin vorzugsweise mit einer ca. 10 mm dicken Schicht von mineralischem
Außenputz überdeckt ist. Der Ständerbalken der Ständerkonstruktion der erfindungsgemäßen
Außenwand hat vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt von 60 mm x 120 mm.
[0014] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Außenwand ist
eine Hauswandecke dadurch gebildet, daß in der Ständerkonstruktion Eckbalken vorgesehen
sind, die zu den beiden die betreffende Hausecke bildenden Außenwandseiten hin mit
einer Aluminiumverklebung versehen ist, auf der mindestens ein Komprimierungsband
aufgeklebt ist, das durch die Dämmschicht auf 10 % seiner Ursprungsausdehnung zusammengedrückt
ist. Auf diese Weise ist mit Hilfe der erfindungsgemäßen Außenwand der Bau einer Hauswandecke
ermöglicht, die gasdicht ist und eine gute Thermo-Isolierung bietet.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Außenwand ist die Lattung
mit Hilfe von durch die Dämmungsschicht hindurch geführten Schrauben in der Ständerkonstruktion
verankert. Im Gegensatz dazu ist die Putzträgerschicht der erfindungsgemäßen Außenwand
vorzugsweise mit Hilfe von Nägeln an der Lattung befestigt.
[0016] Als Nägel können dabei insbesondere Heraklit-Stifte verwendet werden.
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Außenwand geben die ineinandergreifenden Holzbalken der
Ständerkonstruktion eine Mehrzahl von Luftkammern vor. Die Heizungsrohre und Wasserrohre
sowie die Stromleitungen des Wohngebäudes sind dabei vorzugsweise durch die Ständerkonstruktion
geführt. Auf diese Weise ist der Vorgang des Verlegens von Rohren oder Leitungen in
der Wand gegenüber massiven Wänden vereinfacht, da entsprechende Aussparungen nur
in die Holzbalken der Ständerkonstruktion eingebracht zu werden brauchen.
[0018] Die erfindungsgemäße Außenwand weist somit vorzugsweise insgesamt sieben Schichten
auf. Diese sind von der Außenwand in Richtung auf den Innenraum des Wohngebäudes zu:
eine Schicht aus Putz, gefolgt von einer Putzträgerschicht, gefolgt von einer Luftkammerschicht,
gefolgt von einer Dämmungsschicht aus einem wärme- und schalldämmenden Material wie
beispielsweise Polyurethan, gefolgt von einer Ständerkonstruktion, die teilweise mit
aus jeweils einer Mehrzahl von Tonziegeln gebildeten Einheiten gefüllt ist, wobei
sich der Ständerkonstruktion nach innen eine Gipsfaserplatte anschließt, die die Innenwandfläche
des Wohngebäudes bildet. Die Dicken dieser einzelnen Schichten sowie ihre jeweiligen
Materialbeschaffenheiten sind dabei an verschiedene unterschiedliche Randbedingungen
anpassbar. So kann insbesondere die Dicke der Dämmungsschicht sowie die Dicke der
zwischen Dämmungsschicht und Putzträgerschicht vorgesehenen Luftschicht erhöht werden,
wenn das Wohngebäude in geographischen Gebieten gebaut werden soll, in denen in der
Regel kühlere Außentemperaturen, sowie insbesondere strenge Winter vorherrschen.
[0019] Um die somit insgesamt schwerere Gesamtkonstruktion mechanisch stabil zu halten ist
dabei gegebenenfalls auch die Dicke der Holzbalken der Ständerkonstruktion an ein
erhöhtes Gewicht der Dämmungsschicht anzupassen bzw. zu erhöhen. Im umgekehrten Fall
kann in geographischen Gebieten, in denen in der Regel warme Temperaturen und frostfreie
Winter vorherrschen die Dicke der Dämmungsschicht sowie der zwischen Dämmungsschicht
und Putzträgerschicht vorgesehenen Luftschicht verringert werden, wodurch auch das
Vorsehen einer geringeren Dicke der Ständerkonstruktion ermöglicht wird. Gemäß einer
wichtigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Außenwand ist zwischen aneinander
angrenzenden Holzschichten der Ständerkonstruktion eine Filzschicht angeordnet. Die
Ständerkonstruktion ist in der Regel zum Boden hin von einem Schwellenbalken und zum
Dach hin von einem Deckenbalken begrenzt, wobei vorzugsweise jeweils zwischen dem
Schwellenbalken und dem Deckenbalken der benachbarten Holzschichten ebenfalls eine
Filzschicht vorgesehen ist.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäße Außenwand sind generell
benachbarte Holzschichten bzw. Holzbalken durch eine Filzschicht voneinander getrennt.
Die Filzschicht weist vorzugsweise eine Dicke von 2 mm auf und ist an mindestens einer
ihrer Oberflächen selbstklebend ausgebildet. Dadurch wird erreicht, daß Spannungen
und Verwindungskräfte, die in einer Holzschicht oder einem Holzbalken vorherrschen
und zu Verwindungen oder Rissen in dieser Schicht oder diesem Balken führen, sich
nicht auf angrenzende Holzschichten oder Holzbalken übertragen, und dadurch die mechanische
Gesamtstabilität der Außenwand erhöht wird.
[0021] Die erfindungsgemäße Außenwand wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform
erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Außenwand in einer Querschnittsansicht.
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Außenwand in einer
Ansicht von schräg oben.
[0022] Bei der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Außenwand 10 ist eine
durchgehende Dämmungsschicht 2 in Richtung nach außen vor einer aus ineinandergreifenden
Holzbalken gebildeten Ständerkonstruktion 1 angeordnet. Die Dämmungsschicht 2 wird
dabei von einer Mehrzahl von Schrauben 9 an der Ständerkonstruktion gehalten, wobei
die Schrauben 9 mit ihrem Kopfende jeweils in einer Lattung 8 versenkt sind und mit
ihrem freien Ende in der Ständerkonstruktion 1 verankert sind. Die Lattung 8 besteht
dabei aus einer Mehrzahl parallel geführter, im Abstand angeordneter Holzlatten 8,
die in der dargestellten Ausführungsform eine Dicke von 30 mm aufweisen. In Richtung
nach außen ist vor der Lattung 8 eine 15 mm dicke Putzträgerschicht 4 angeordnet,
die mit Hilfe nicht dargestellter Heraklit-Stifte auf die Lattung 8 genagelt ist.
Vor der Putzträgerschicht 4 ist dabei eine 25 mm dicke Putzschicht 5 angeordnet. Die
zwischen der Dämmungsschicht 2 und der Putzträgerschicht 4 vorgesehene Lattung 8 gibt
eine Mehrzahl von Luftkammern 3 vor, die sowohl wärme- als auch schallisolierend wirkt.
Die Wärme- und Schallisolationswirkung der Dämmungsschicht 2 aus Polyurethan wird
durch die Luftkammern 3 potenziert bzw. verstärkt. Die Dämmungsschicht 2 ist sowohl
an ihrer Front- als auch an ihrer Rückseite mit jeweils einer nicht-dargestellten
Aluminiumschicht versehen.
[0023] In Richtung zum Innenraum des Wohngebäudes hin ist vor der Ständerkonstruktion 1
eine 12,5 mm dicke Gipsfaserplatte 6 angeordnet, die mit der Ständerkonstruktion 1
fest verbunden ist. Die vertikal parallel angeordneten Ständer mit einem Querschnitt
von 60 mm x 120 mm der Ständerkonstruktion bilden dabei Kammern, in denen, auf einem
Riegel 110 fußend und von dem Riegel 110 über eine bitumierte Trennlage 111 getrennt,
eine Mehrzahl von Tonziegeln 200 angeordnet ist, die jeweils aufeinander aufliegend
eine zusammengesetzte Einheit bilden und mit ihrer in Richtung auf einen Innenraum
des Gebäudes hin orientierten Fläche über einen mineralischen Ansatzbinder mit der
Gipsfaserplatte verbunden sind. Die Mehrzahl von Tonziegeln 200 bewirkt bei der erfindungsgemäßen
Außenwand, daß über den direkten Kontakt zur Gipsfaserplatte ein Feuchtigkeits- und
Wärmetransportweg zu dem in Form der Tonziegel vorliegenden Feuchtigkeits- und Wärmereservoir
geschaffen ist, wobei die Tonziegel insbesondere bei Nacht, wenn die Gebäudeheizung
ausgestellt ist und die Innenraumtemperatur abkühlt, Feuchtigkeit aus der Innenraumatmosphäre
aufnehmen, die bei Beheizung des Innenraumes bei Tage nach einem Aufheizen der Tonziegel
wieder in die Innenraumatmosphäre abgegeben wird, durch Evaporation der Feuchtigkeit
aus den Tonziegeln 200 und Diffusion über die Gipsfaserplatte in die Innenräume des
Gebäudes. Auf diese Weise wird erreicht, daß bei einem mit der erfindungsgemäßen Außenwand
versehenen Gebäude die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit der Gebäudeinnenluft
miteinander in proportionaler Weise verknüpft sind.
[0024] Bei der in Fig.1 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Außenwand sind
ein Kaltwasserrohr 20 sowie zwei Heizungsrohre 30 durch die Ständerkonstruktion 1
geführt. Aufgrund der Wärmeabgabe der Heizungsrohre 30 werden Luftbereiche um die
Heizungsrohre 30 gleichmäßig erwärmt und bewirken somit einen Schutz vor Kondenswasserbildung,
deren Volumen um ein Vielfaches größer ist als das Verdrängungsvolumen der Heizungsrohre.
[0025] Die Ständerkonstruktion 1 der erfindungsgemäßen Außenwand 10 ist auf einem Schwellen
11 gelagert, der über eine Filzschicht auf einem als Spanplatte ausgeführten Unterboden
14 gelagert ist. Der Unterboden 14 ist oberhalb einer Balkenlage 13 angeordnet, in
der die unteren Schrauben 9 der Lattung 8 verankert sind. Oberhalb des Unterbodens
ist eine Naturdämmplatte 15 aus Sperrholz angeordnet, auf der eine Trittschalplatte
16 vorgesehen ist, die ebenfalls aus einem Sperrholz gefertigt ist. Die Trittschalplatte
16 weist dabei eine dynamische Steifigkeit 36 MN/m3 auf und die Naturdämmplatte 15
weist eine dynamische Steifigkeit von 20 MN/m3 auf. Oberhalb der Ständerkonstruktion
1 schließt sich ein Deckenbalken 17 an, der an einem Rähm 19 angrenzt, wobei zwischen
Deckenbalken 17 und Rähm 19 eine 2 mm dicke Filzschicht 18 vorgesehen ist.
[0026] Bei der erfindungsgemäßen Außenwand sind alle benachbarten Holzschichten bzw. Holzbalken
jeweils durch eine Filzschicht voneinander getrennt. Dadurch wird erreicht, daß Spannungen
und Verwindungskräfte, die in einer Holzschicht oder einem Holzbalken vorherrschen
und zu Verwindungen oder Rissen in dieser Schicht oder diesem Balken führen, sich
nicht auf angrenzende Holzschichten oder Holzbalken übertragen. Dadurch wird die mechanische
Stabilität der erfindungsgemäßen Außenwand gegenüber solchen Außenwänden erhöht, bei
denen keine Filzschichten zwischen aneinander angrenzenden Holzschichten oder Holzbalken
vorgesehen sind, da in den letzteren die sich im Laufe der Zeit generell in Holz ausbildenden
Spannungskräfte von einer Holzschicht auf die nächste übertragen werden und sich somit
über größere Areale ausbreiten, als dies bei der erfindungsgemäßen Außenwand der Fall
ist.
1. Außenwand für Wohnungsgebäude, mit einer Ständerkonstruktion aus ineinandergreifenden
Holzbalken, einer davor angebrachten wärme- und schallisolierenden Dämmungsschicht
und einer mit Putz beschichteten Putzträgerschicht, wobei die Dämmungsschicht in Richtung
nach außen vor der Ständerkonstruktion angeordnet ist und zwischen der Dämmungsschicht
und der Putzträgerschicht eine Lattung vorgesehen ist, die jeweils an eine Seite der
Dämmungsschicht und der Putzträgerschicht angrenzend angeordnet ist, derart, daß eine
Mehrzahl von Luftkammern zwischen diesen Schichten gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ständerkonstruktion eine Mehrzahl von Tonziegeln vorgesehen ist.
2. Außenwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ständerkonstruktion zum
Innenraum des Wohngebäudes hin mit einer Gipsfaserplatte abgedeckt ist, und die Tonziegel
mittels eines Klebstoffes mit der Gipsfaserplatte verbunden sind.
3. Außenwand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff ein mineralischer
Ansatzbinder ist.
4. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ziegel so angeordnet sind, daß ihre Durchlöcher horizontal verlaufen.
5. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tonziegel jeweils zu einer Mehrzahl von Einheiten zusammengefaßt sind, wobei die Einheiten
zusammen eine nicht-geschlossene Ziegelschicht bilden.
6. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
aus einer jeweiligen Mehrzahl einzelner Tonziegel zusammengesetzten Einheiten jeweils
auf Querriegeln angeordnet sind, derart, daß zwischen den Tonziegeln und der Dämmschicht
ein Zwischenraum ausgebildet ist.
7. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tonziegel von der Dämmschicht in einem Abstand von ca. 5 mm angeordnet sind.
8. Außenwand nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheiten
aus Tonziegel jeweils auf einer bitumierten Trennlage angeordnet sind, die jeweils
auf einem Querriegel aufliegt.
9. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ziegelschicht eine Dicke von ca. 11,5 cm aufweist.
10. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ziegelschicht aus ineinandergreifenden Ziegelsteinen ausgebildet ist.
11. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf
mindestens einer Fläche der Dämmschicht eine Aluminiumschicht aufgebracht ist.
12. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
auf der Front- als auch der Rückfläche der Dämmschicht eine Aluminiumschicht aufgebracht
ist.
13. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gipsfaserplatte eine Dicke von ca. 12,1 mm aufweist.
14. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dämmschicht aus Polyurethan-Hartschaum gebildet ist und eine Dicke von ca. 100 mm
aufweist.
15. Außenwand einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Putzträgerschicht
eine Dicke von ca. 15 mm aufweist und nach außen hin mit einer ca. 10 mm dicken Schicht
von mineralischem Außenputz überdeckt ist.
16. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ständerbalken der Ständerkonstruktion einen rechteckigen Querschnitt von 60 mm x 120
mm aufweisen.
17. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zahl der Tonziegel so bemessen ist, daß etwa 40 % derjenigen Anzahl von Tonziegeln
vorgesehen ist, mit der bei erfindungsgemaßer räumlicher Orientierung der Tonziegel
die gesamte Außenwand eines betreffenden Hauses aufbaubar wäre.
18. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Hauswandecke dadurch gebildet ist, daß in der Ständerkonstruktion Eckbalken vorgesehen
sind, die zu den beiden die betreffende Hausecke bildenden Außenwandseiten hin mit
einer Aluminiumverklebung versehen sind, auf der mindestens ein Komprimierungsband
aufgeklebt ist, das durch die Dämmschicht auf 10 % seiner Ursprungsausdehnung zusammengedrückt
ist.
19. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lattung mit Hilfe von durch die Dämmungsschicht geführten Schrauben in der Ständerkonstruktion
verankert ist.
20. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Putzträgerschicht mit Hilfe von Nägeln an der Lattung befestigt ist.
21. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
ineinandergreifenden Holzbalken der Ständerkonstruktion eine Mehrzahl von Luftkammern
vorgeben.
22. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Heizungsrohre
und Wasserrohre des Wohngebäudes durch die Ständerkonstruktion geführt sind.
23. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
aneinander angrenzenden Holzschichten der Ständerkonstruktion eine Filzschicht angebracht
ist.
24. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ständerkonstruktion zum Boden hin von einem Schwellen- und zum Dach hin von einem
Deckenbalken begrenzt ist, wobei jeweils zwischen dem Schwellen- und dem Deckenbolzen
und benachbarten Holzschichten eine Filzschicht vorgesehen ist.
25. Außenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte
Holzschichten bzw. Holzbalken durch eine Filzschicht getrennt sind.
26. Außenwand nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Filzschicht
eine Dicke von ca. 2 mm aufweist und an mindestens einer Oberfläche selbstklebend
ist.