[0001] Die Erfindung betrifft eine Zarge aus Gießmaterial mit Füllstoffen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen nach Patentanspruch
15.
[0002] Es sind Einbauzargen insbesondere für Fenster aus Polymerbeton bekannt, die aus einem
Stück gegossen sind. Sie entsprechen üblicherweise in den Außenmaßen den Nennmaßen
der Mauerwerksbauweise. Für unterschiedliche Wanddicken werden entsprechende Leibungsrahmentiefen
zur Verfügung gestellt. Das bei der Erstellung der Außenwand eingemauerte oder einbetonierte
Bauteil bildet dann die Basis für maßlich abgestimmte Fenster oder Türen. Insbesondere
werden derartige Einbauzargen oder Leibungsrahmen im Kellerbereich verwendet. Dies
gilt insbesondere dann, wenn Kellerräume als Gästezimmer, Wohnraum oder Hobbyraum
genutzt werden sollen.
[0003] Ein Problem im Wohnungsbau besteht nun darin, daß einerseits niedrige Herstellungskosten
bei dennoch hoher Stabilität und andererseits gute Wärmedämmeigenschaften gefordert
werden. Diese sind bisher fast nur mit Hohlprofil-Zargen oder -Leibungsrahmen oder
aber natürlich in Holzbauweise sicherzustellen. Der Aufwand hierfür ist aber sehr
hoch.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zarge der eingangs genannten Art aufzuzeigen
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung anzugeben, die eine einfache, stabile und
dennoch gut wärmedämmende Bauweise ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Zarge nach Patentanspruch 1 bzw. das Herstellungsverfahren
nach Patentanspruch 15 gelöst.
[0006] Ein wesentlicher Punkt der Erfindung besteht darin, daß die Füllstoffverteilung im
Material inhomogen erfolgt und zwar derart, daß der innere Bereich, also der Rahmenbereich,
eine höhere Wärmedämmung aufweist als die Randbereiche. Dadurch wird einerseits die
gewünschte Wärmedämmung erzielt, andererseits werden die Festigkeits- und Oberflächeneigenschaften
der so hergestellten Zarge gegenüber herkömmlichen Zargen praktisch nicht verändert.
Dennoch wird eine erstaunlich hohe Wärmedämmwirkung zwischen dem Außen- und dem Innenbereich
erzielt.
[0007] Vorzugsweise werden die zweiten, leichteren Füllstoffe in einer Konzentration vorgesehen,
die nahe einem der Randbereiche einen niedrigeren Wert aufweist, in Richtung auf den
anderen Randbereich bis zu einem Maximalwert ansteigt und dann wieder auf einen niedrigeren
Wert abfällt. Durch diese Maßnahme wird einerseits eine erhöhte Festigkeit erzielt,
da sprungförmige Strukturänderungen fehlen. Andererseits wird dennoch eine hohe Dämmwirkung
sichergestellt.
[0008] Vorzugsweise umfassen die zweiten, wärmedämmenden Füllstoffe verschiedene Korngrößen,
wobei beim Maximalwert der Füllstoffkonzentration größere Korngrößen in einer erhöhten
Konzentration gegenüber niedrigeren Korngrößen vorliegen. Auch diese Maßnahme hat
positiven Einfluß auf die Festigkeitseigenschaften bei mindestens gleichbleibenden
bzw. sogar verbesserten Wärmedämmeigenschaften.
[0009] Vorzugsweise umfassen die zweiten wärmedämmenden Füllstoffe Blähton und/oder Glaskugeln.
Beide Füllstoffe haben sich insbesondere in Bezug auf die Festigkeitseigenschaften
der herzustellenden Zarge als sehr positiv erwiesen.
[0010] Das Gießmaterial umfaßt vorzugsweise eine kalt aushärtende Mischung aus Kunstharz
und Härter. Kalkmehl wird ebenfalls als Füllstoff zugegeben. Die zweiten, isolierenden
Füllstoffe umfassen vorzugsweise feinen Blähton mit einem Durchmesser bzw. einer Sieblinie
von 0-6mm, vorzugsweise von 0-5mm. Der Anteil an feinem Blähton beträgt vorzugsweise
5-11 Vol%, vorzugsweise 7-9 Vol%, vorzugsweise 8 Vol%.
[0011] Die Glashohlkugeln werden vorzugsweise mit einem Anteil von 20-30 Vol%, vorzugsweise
22-26 Vol%, insbesondere mit einem Anteil von 24 Vol% zugegeben.
[0012] Außerdem umfassen die zweiten Füllstoffe vorzugsweise groben Blähton mit einem Durchmesser
bzw. einer Sieblinie von 2-10mm, vorzugsweise mit 4-8mm Durchmesser und mit einem
Anteil von 30-50 Vol%, vorzugsweise 35-45 Vol%, insbesondere mit 39 Vol%. Hierbei
kann bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung der grobe Blähton durch Kies
mit einer Sieblinie von 2-9mm, vorzugsweise von 3-8mm bei gleichen Anteilen ersetzt
werden. Diese Mischung hat eine höhere Festigkeit bei einer etwas geringeren Wärmedämmwirkung.
[0013] Das Kalkmehl wird mit einem Anteil von 20-40 Vol%, vorzugsweise 25-35 Vol%, insbesondere
mit einem Anteil von 29 Vol% zugegeben. Die Glashohlkugeln werden in einem Anteil
von 16-32 Vol%, vorzugsweise 20-28 Vol%, insbesondere mit einem Anteil von 24 Vol%
vorgesehen.
[0014] Vorzugsweise werden in mindestens einem Randbereich keine zweiten Füllstoffe vorgesehen,
so dieser Randbereich eine besonders hohe Festigkeit erhält. Bei einer anderen Ausführungsform,
die groben Blähton enthält, wird im Randbereich dieser mit einem reduzierten Anteil
von vorzugsweise höchstens 15-25 Vol%, vorzugsweise mit einem Anteil von 19 Vol% vorgesehen.
[0015] Beim Herstellen der Zarge aus Gießmaterial mit Füllstoffen, vorzugsweise Polymerbeton
für ein Fenster oder eine Tür mit einem gebäudeinneren ersten Randbereich, einem gebäudeäußeren
zweiten Randbereich und einem zwischen den Randbereichen liegenden Rahmenbereich werden
folgende Schritte durchgeführt:
[0016] Eine oben offene Form wird derart im wesentlichen horizontal liegend angeordnet,
daß ein zur Bildung einer der beiden Randbereiche vorgesehener Formabschnitt unten
und der andere Randbereich oben liegt.
[0017] Ein erstes Gießmaterial enthaltend erste, schwerere Füllstoffe wie Sand, Kies oder
dergleichen und zweite, leichtere und wärmeisolierende Füllstoffe wie Glashohlkugeln,
Blähton oder dergleichen wird eingefüllt bis zu einer Höhe, die unterhalb des oberen
Randbereiches liegt.
[0018] Der obere Randbereich der Form wird mit einem zweiten Gießmaterial gefüllt, das einen
geringeren Anteil an zweiten Füllstoffen aufweist als das gerade zuvor eingefüllte
Gießmaterial.
[0019] Nun läßt man das Material aushärten und öffnet die Form zum Herausnehmen der Zarge.
[0020] Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens wird in den ersten
Randbereich zweites Gießmaterial, also solches mit einem geringeren Anteil an zweiten,
wärmeisolierenden Füllstoffen eingefüllt, bevor das erste Gießmaterial mit dem erhöhten
Anteil an isolierenden Füllstoffen eingefüllt wird. Die übrigen Schritte laufen ab
wie zuvor beschrieben. Dadurch wird sichergestellt, daß auch der erste Randbereich
eine erhöhte Festigkeit aufweist und nur der Rahmenbereich mit der (noch weiter) erhöhten
Wärmedämmung ausgestattet ist.
[0021] Das zweite Gießmaterial wird insbesondere hierbei auf eine derartige Viskosität eingestellt,
daß wenigstens Anteile der leichteren Füllstoffe, insbesondere solche mit großen Durchmessern,
in einem Entmischvorgang eine zonenweise höhere Dichte einnehmen als diese im zweiten
Gießmaterial im Mittel vorgesehen ist. Bei einer entsprechenden Steuerung bzw. Einstellung
der verschiedenen Schichtdicken beziehungsweise der Viskosität kann man durch eine
derartig inhomogene Wärmeleitfähigkeitsverteilung in den Zargenbereichen extrem wirksame
Wärmisolationszonen vorsehen, in denen es auf Festigkeit und auch auf eine entsprechende
Oberflächenstruktur weniger ankommt. Darüber hinaus wird eine optimale Oberflächenstruktur
ohnehin durch Verwendung von Gießmaterial mit weniger wärmedämmenden Füllstoffen erzielt.
[0022] Beim Füllen der Form wird das erste und das zweite Gießmaterial entweder von zwei
verschiedenen Extrudern, denen jeweils das erste bzw. das zweite Gießmaterial zuführbar
ist und die vorzugsweise eine gemeinsame Fülleinrichtung beliefern oder von einem
Extruder mit einer ausgangsseitigen Fülleinrichtung und mit einem auf das erste oder
das zweite Füllmaterial umschaltbaren Eingang geliefert. Dadurch ist eine ökonomische
Arbeitsweise sichergestellt. Vorzugsweise wird beim Füllen einer Serie von Formen
zunächst der erste Randbereich mit dem ersten Gießmaterial gefüllt, dann zum Füllen
des Rahmenbereichs auf das zweite Gießmaterial umgeschaltet, dann zum Füllen des zweiten
Randbereiches auf das erste Gießmaterial umgeschaltet und dann wird schließlich nach
dem Füllen des zweiten Randbereiches ohne umzuschalten der erste Randbereich einer
nächsten Form unter Wiederholung des beschriebenen Vorgangs gefüllt. Ungenauigkeiten
beim Umschaltvorgang bzw. Ungenauigkeiten beim Trennen der verschiedenen Gießmaterialien
spielen so keine erhebliche Rolle mehr. In jedem Fall kann sichergestellt werden,
daß der Rahmenbereich mit einer in erhöhtem Maße wärmedämmenden Gießmasse gebildet
werden kann.
[0023] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen.
Hierbei zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäß ausgebildete Zarge im schematisierten Querschnitt,
- Fig. 2
- eine schematisierte Darstellung der Dichteverteilung an wärmeisolierenden Füllstoffen
über die Tiefe der Zarge (von links nach rechts) in der Ausführungsform nach Fig.
1,
- Fig. 3
- eine Darstellung ähnlich der nach Fig. 2, jedoch einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung, und
- Fig. 4
- eine Darstellung ähnlich der nach den Figuren 2 und 3, jedoch einer dritten Ausführungsform
der Erfindung.
[0024] Die in Fig. 1 gezeigte Fensterzarge ist der äußeren Form nach in üblicher Weise ausgebildet.
Sie umfaßt einen gebäudeinneren ersten Randbereich 1, einen gebäudeäußeren zweiten
Randbereich 2 und einen dazwischen liegenden Rahmenbereich 3, in welchem ein Fenster-Einsatzbereich
6 ausgebildet ist. Bei herkömmlichen aus Polymerbeton gefertigten Zargen besteht das
Gießmaterial aus einer kalt aushärtenden Mischung von Kunstharz, Härter und mineralischen
Füllstoffen, welche zähflüssig in eine Form verfüllt werden. Calciumcarbonat bzw.
Kalk zum Einstellen der Fließfähigkeit, Aluminiumhydroxid zur Erhöhung der Feuerfestigkeit
oder Graphit bzw. Ruß zur Verringerung der elektrostatischen Aufladung des Polymerbetons
sind übliche Zusatz-Füllstoffe, die sich auch als Zusätze für die Mischung gemäß der
nachfolgenden Beschreibung eignen.
[0025] Bei der erfindungsgemäßen Zarge bzw. beim erfindungsgemäßen Verfahren werden nun
die mineralischen Füllstoffe, welche dem Material eine hohe Festigkeit verleihen,
mindestens teilweise durch Füllstoffe mit erhöhten Wärmedämmeigenschaften ersetzt.
In Fig. 1 sind mit der Bezugsziffer 7 erste, mineralische Füllstoffe und mit der Bezugsziffer
8 zweite Füllstoffe bezeichnet, welche eine erhöhte wärmedämmende Wirkung aufweisen.
Die zweiten Füllstoffe 8 sind insbesondere im Rahmenbereich 3 der Zarge in erhöhter
Konzentration angeordnet, so daß die Randbereiche 1 und 2 eine gegenüber dem Rahmenbereich
3 niedrigere wärmedämmende Wirkung aber dafür eine erhöhte Festigkeit aufweisen.
[0026] In den Figuren 2-4 sind verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Konzentration
der zweiten Füllstoffe über die Tiefe (in Fig. 1 mit der Achse X bezeichnet) eingestellt
werden kann.
[0027] Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung sind die zweiten Füllstoffe
mit ihrer erhöhten wärmedämmenden Wirkung im wesentlichen nur im Rahmenbereich vorgesehen.
Beim Befüllen einer Form geht man so vor, daß man bis zum Punkt P1 in Fig. 2 in die
Form eine Mischung einfüllt, welche lediglich mineralische Füllstoffe und keine solchen
Füllstoffe mit erhöhter Wärmedämmwirkung einfüllt. Sobald die Füllhöhe P1 erreicht
ist, wird ein zum Befüllen verwendeter Extruder auf eine zweite Mischung umgeschaltet,
welche einen erhöhten Anteil an wärmedämmenden zweiten Füllstoffen enthält. Alternativ
wird ein zweiter, mit der zweiten Mischung versorgter Extruder verwendet. Durch die
in einem hier verwendeten Füllorgan bzw. im Extruder vorhandenen Restmengen an erster
Mischung erfolgt keine plötzliche Anderung der Mischung, sondern ein "weicher" Übergang.
[0028] Sobald der Rahmenbereich im wesentlichen gefüllt ist (Füllungspunkt P2), wird wieder
auf die erste Mischung umgeschaltet, so daß sichergestellt ist, daß der zweite Randbereich
zumindest in seinen zargenäußeren Zonen praktisch nur noch mineralische Füllstoffe
enthält.
[0029] Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von der nach
Fig. 2 insbesondere dadurch, daß auch die Randbereiche 1 und 2 mit einer Mischung
hergestellt werden, welche zweite Füllstoffe mit wärmedämmender Wirkung enthält. Die
Konzentration der zweiten Füllstoffe wird jedoch in den beiden Randbereichen 1 und
2 niedriger gewählt als im Rahmenbereich, so daß das in Fig. 3 dargestellte "Befüllungsmuster"
entsteht. Die Umschaltpunkte P1 und P2 entsprechen in ihrem Sinngehalt den soeben
beschriebenen Umschaltpunkten. In Fig. 3 ist jedoch der zweite Umschaltpunkt P2 früher,
schon innerhalb des Rahmenbereiches liegend gewählt, so daß der zweite Randbereich
die gleiche Konzentration an zweiten Füllstoffen durchgängig aufweist wie der erste
Randbereich.
[0030] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform der Erfindung wird nun im Prinzip nach
dem selben Muster eingefüllt wie bei den Ausführungsformen nach den Figuren 2 und
3. Dadurch aber, daß die Viskosität der Gießmaterialien entsprechend niedrig gewählt
wird, bildet sich schon während des Füllvorgangs und bis zu dem Zeitpunkt, zu welchem
die zweiten Füllstoffe aufgrund des Aushärtevorgangs ihre Mobilität vollständig verlieren,
eine erhöhte Konzentration an zweiten Füllstoffen in X-Richtung, also beim Herstellen
der Zargen in der Richtung vertikal nach oben. Dies geschieht in erster Linie durch
die hydrostatischen Auftriebskräfte, welche auf die zweiten Füllstoffe aufgrund deren
geringen spezifischen Gewichts wirken. Insbesondere bildet sich eine erhöhte Konzentration
an solchen zweiten Füllstoffen, welche besonders große Durchmesser haben. Die Randbereiche
1 und 2 bleiben von diesem Effekt im wesentlichen unberührt, da das eingefüllte Gießmaterial
eine niedrigere Konzentration an zweiten Füllstoffen, insbesondere an solchen größeren
Durchmessers mit ihrer erhöhten Auftriebswirkung aufweisen.
[0031] Es sei an dieser Stelle noch hervorgehoben, daß die anhand der Figuren 2-4 gezeigten
Verfahrensschritte bzw. die dort gezeigten Materialaufbauweisen der Zarge miteinander
im wesentlichen beliebig kombinierbar sind. Beispielsweise können die Randbereiche
gemäß Fig. 4 auch so ausgebildet sein, wie dies in Fig. 2 gezeigt wurde. Weiterhin
ist es auch möglich, den Rahmenbereich in verschiedene Zonen bzw. Zonen verschiedener
Festigkeit/Wärmedämmwirkung zu unterteilen. Bei einer Ausführungsform der Erfindung
wird beispielsweise der Fenstereinsatzbereich 6 als Zone erhöhter Festigkeit mit jeweils
davor und dahinter liegenden Zonen erhöhter Wärmedämmwirkung ausgebildet.
[0032] Die Herstellung einer ganzen Reihe derartiger Zargen ist allerdings dann besonders
einfach, wenn der erste Randbereich und der zweite Randbereich mit identischen Mischungen
gefüllt werden. Dann kann man das Füllorgan nach endgültiger Befüllung einer ersten
Form ohne Umschalten des Mischungsverhältnisses zu einer zweiten Form führen.
1. Zarge aus Gießmaterial mit Füllstoffen, vorzugsweise aus Polymerbeton für ein Fenster
oder eine Tür mit einem (gebäudeinneren) ersten Randbereich (1), einem (gebäudeäußeren)
zweiten Randbereich (2) und einem zwischen den Randbereichen (1, 2) liegenden Rahmenbereich
(3),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Füllstoffe erste, schwerere Füllstoffe (7) wie Sand, Kies oder dergleichen und
zweite, leichtere und wärmeisolierende Füllstoffe (8) wie Glashohlkugeln, Blähton
oder dergleichen umfassen, wobei die zweiten Füllstoffe (8) im Rahmenbereich (3) in
einer höheren Konzentration als in den Randbereichen (1, 2) vorgesehen sind.
2. Zarge nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweiten Füllstoffe (8) in einer Konzentration vorgesehen sind, die nahe einem
der Randbereiche (1, 2) einen niedrigeren Wert aufweist, in Richtung auf den anderen
Randbereich (2, 1) bis zu einem Maximalwert ansteigt und dann wieder auf einen niedrigeren
Wert abfällt.
3. Zarge nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweiten Füllstoffe verschiedene Korngrößen umfassen und daß beim Maximalwert größere
Korngrößen in einer erhöhten Konzentration vorliegen.
4. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweiten Füllstoffe (7) Blähton und/oder Glashohlkugeln umfassen.
5. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gießmaterial mit Füllstoffen eine kalt aushärtende Mischung aus Kunstharz, Härter
und Kalkmehl umfaßt.
6. Zarge nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweiten Füllstoffe (8) feinen Blähton mit einem Durchmesser (Sieblinie) von 0-6mm,
vorzugsweise 0-5mm umfassen.
7. Zarge nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der feine Blähton mit einem Anteil von 5-11 Vol%, vorzugsweise 7-9 Vol%, vorzugsweise
8 Vol% vorgesehen ist.
8. Zarge nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweiten Füllstoffe (8) Glashohlkugeln mit einem Anteil von 20-30 Vol%, vorzugsweise
22-26 Vol%, vorzugsweise 24 Vol% umfassen.
9. Zarge nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweiten Füllstoffe (7) groben Blähton mit einem Durchmesser (Sieblinie) von 2-10mm,
vorzugsweise 4-8mm und in einem Anteil von 30-50 Vol%, vorzugsweise 35-45 Vol%, vorzugsweise
39 Vol% umfassen.
10. Zarge nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der grobe Blähton durch Kies mit einer Sieblinie von 2-9mm, vorzugsweise 3-8mm bei
gleichen Anteilen ersetzt ist.
11. Zarge nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Kalkmehl mit einem Anteil von 20-40 Vol%, vorzugsweise 25-35 Vol%, vorzugsweise
29 Vol% vorgesehen ist.
12. Zarge nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Glashohlkugeln mit einem Anteil von 16-32 Vol%, vorzugsweise 20-28 Vol%, vorzugsweise
24 Vol% vorgesehen sind.
13. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
in mindestens einem Randbereich keine zweiten Füllstoffe (8) vorgesehen sind.
14. Zarge nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens in einem Randbereich der grobe Blähton mit einem mindestens reduzierten
Anteil von vorzugsweise höchstens 15-25 Vol%, vorzugsweise 19 Vol% vorgesehen ist.
15. Verfahren zum Herstellen einer Zarge aus Gießmaterial mit Füllstoffen, vorzugsweise
aus Polymerbeton für Fenster oder Türen mit einem (gebäudeinneren) ersten Randbereich,
einem (gebäudeäußeren) zweiten Randbereich und einem zwischen den Randbereichen liegenden
Rahmenbereich, umfassend die Schritte
a. eine oben offene Form wird derart horizontal liegend angeordnet, daß ein zur Bildung
eines der beiden Randbereiche vorgesehener Formabschnitt unten und der andere Randbereich
oben liegt;
b. ein erstes Gießmaterial enthaltend erste, schwerere Füllstoffe wie Sand, Kies oder
dergleichen und zweite, leichtere und wärmeisolierende Füllstoffe wie Glashohlkugeln,
Blähton oder dergleichen mit eingefüllt werden bis zu einer Höhe, die unterhalb des
oberen Randbereiches liegt;
c. der obere Randbereich der Form wird mit einem zweiten Gießmaterial gefüllt, das
einen geringeren Anteil an zweiten Füllstoffen aufweist als das gerade zuvor eingefüllte
Gießmaterial.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den ersten Randbereich zweites Gießmaterial gefüllt wird, bevor das erste Gießmaterial
eingefüllt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Gießmaterial auf eine derartige Viskosität eingestellt wird, daß wenigstens
Anteile der leichteren Füllstoffe, insbesondere solche mit größeren Durchmessern,
in einem Entmischungsvorgang eine zonenweise höhere Dichte einnehmen als diese im
zweiten Gießmaterial im Mittel vorgegeben ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste und das zweite Gießmaterial entweder von zwei verschiedenen Extrudern, vorzugsweise
mit einer gemeinsamen, auf die verschiedenen Extruder umschaltbaren Fülleinrichtung
oder von einem Extruder mit einer ausgangsseitigen Fülleinrichtung und mit einem auf
das erste oder das zweite Füllmaterial umschaltbaren Eingang geliefert werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Füllen einer Serie von Formen zunächst der erste Randbereich mit dem ersten Gießmaterial
gefüllt, dann zum Füllen des Rahmenbereiches auf das zweite Gießmaterial umgeschaltet,
dann zum Füllen des zweiten Randbereiches auf das erste Gießmaterial umgeschaltet
und nach dem Füllen des zweiten Randbereiches ohne Umzuschalten der erste Randbereich
einer nächsten Form unter Wiederholung des beschriebenen Vorgangs gefüllt wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15-19,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Gießmaterial als Füllstoff für eine Mischung aus
15-25 Vol%, vorzugsweise 20 Vol% Kies mit einer Sieblinie von 1-10mm, vorzugsweise
3-8mm;
15-23 Vol%, vorzugsweise 19 Vol% Blähton mit einer Sieblinie von 2-10mm, vorzugsweise
von 4-8mm;
6-10 Vol%, vorzugsweise 8 Vol% Blähton mit einer Sieblinie von 0-6mm, vorzugsweise
0-4mm;
20-28 Vol%, vorzugsweise 24 Vol% Glashohlkugeln;
25-33 Vol%, vorzugsweise 29 Vol% Kalkmehl;
und das zweite Gießmaterial als Füllstoff eine Mischung umfaßt aus:
35-43 Vol%, vorzugsweise 39 Vol% Blähton mit einer Sieblinie von 2-10mm, vorzugsweise
4-8 mm;
6-10 Vol%, vorzugsweise 8 Vol% Blähton mit einer Sieblinie von 0-6mm, vorzugsweise
0-4mm;
20-28 Vol%, vorzugsweise 24 Vol% Glashohlkugeln;
25-33 Vol%, vorzugsweise 29 Vol% Kalkmehl.