[0001] Die Erfindung betrifft eine Sammeleinheit für flache Sammelstücke wie Wertmarken,
Rabattmarken oder dergleichen.
[0002] Derartige Sammelstücke werden beispielsweise von Firmen für Werbezwecke herausgegeben,
um einen Kunden für fortwährenden und gegebenenfalls lang dauernden Erwerb ein und
derselben Ware oder auch verschiedener Waren der gleichen Firma dadurch zu belohnen,
daß für eine bestimmte, einem bestimmten Gegenwert entsprechende Anzahl solcher Sammelstücke
eine Gutschrift oder Barauszahlung erfolgt, der entsprechende Betrag auf weiteren
Erwerb einer Ware angerechnet oder in anderer, treues Kaufverhalten belohnender Weise
durch die emittierende Firma erstattet wird. Sammelstücke dieser Art sind seit langem
im Handel vor allem mit solchen Bedarfsgütern sehr beliebt, die regelmäßig angeboten
und erworben werden. Dabei erfolgt die Ausgabe der Sammelstücke Zumeist in der Weise,
daß diese dem Käufer einzeln und im Zusammenhang mit der mit ihnen beworbenen Ware
abgegeben werden, zumeist, indem sie in deren Verpackung integriert sind oder auch
selbst Bestandteil der Verpackung sind und von dieser abgetrennt werden können.
[0003] Für den Käufer ist es nachteilig, daß er die Sammelstücke nach und nach erwirbt und
sammeln muß, wobei die Sammelstücke teilweise verloren gehen können, bevor eine zur
Erstattung des Gegenwertes festgelegte Geldsumme erreicht ist. Für den Verkäufer bzw.
den die Sammelstücke emittierende Hersteller ist es unvorteilhaft, daß die aus praktischen
Gründen zumeist nicht allzu großen Sammelstücke keine ausreichende weitere Werbefläche
bieten, um den Wirkungsgrad der Werbung weiter verbessern zu können. Die Erfindung
hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, eine
[0004] Sammeleinheit der eingangs näher beschriebenen Art so auszubilden, daß die Aufbewahrung
der Sammelstücke bis zu ihrer Einlösung (wenn ein bestimmter Gegenwert erreicht ist)
so vorgenommen werden kann, daß dabei keines der Sammelstücke verloren geht und statt
dessen die gesamte Sammeleinheit mehrfach wiederverwendbar und in erweitertem Umfang
als Werbeträger geeignet ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein folienartig dünnwandiger,
biegsamer Sammelträger flache Ausnehmungen aufweist und in jede Ausnehmung ein Sammelstück
einpaßbar ist, wobei das Sammelstück mit seiner Randkontur an der Berandung der Ausnehmung
durch einen leichten Kraft- und/oder Formschluß befestigbar und durch geringfügige
elastische Durchbiegung des Sammelträgers wieder lösbar ist. Alle Teile können beispielsweise
aus einem elastischen Kunststoff bestehen.
[0006] Eine solche erfindungsgemäße Sammeleinheit ist sehr vielseitig verwendbar.
[0007] So ist es zunächst entsprechend der erfinderischen Aufgabenstellung für den Käufer
möglich, jedes zusammen mit einer Ware erworbene Sammelstück in einfacher Weise in
einen der in der Regel kostenlos abgegebenen Sammelträger einzufügen und so nach und
nach den, mit den Sammelstücken ergänzt, einen bestimmten Gegenwert repräsentierenden
Sammelträger zu füllen, ohne daß ein Sammelstück verloren gehen kann. Der Verkäufer
oder der Emittent der Sammelstücke hingegen kann aus dem Sammelträger der eingelösten
Sammeleinheit die Sammelstücke wieder entfernen und beide - Sammelträger und -stücke
- erneut in Verkehr bringen.
[0008] Es ist jedoch nun über die eigentliche Aufgabenstellung hinaus auch möglich, anders
zu verfahren und beispielsweise eine komplette Sammeleinheit als Werbeträger zu verwenden
und an den Kunden abzugeben, aus der dieser dann nach und nach die Sammelstücke herauslösen
kann und dann für jedes Sammelstück von dem Emittenten eine Ware von einem bestimmten
Wert erhält, entweder kostenlos oder zu einem nachgelassenen Preis. Auch hier ist
gegebenenfalls eine Mehrfachverwendung zumindest der Sammelstücke vorstellbar.
[0009] Die flache, folienartige Ausbildung des Sammelträgers kommt dem Wunsche entgegen,
die Sammeleinheit insgesamt als wirksamen Werbeträger zu verwenden. Insbesondere dann,
wenn die Sammelstücke nach und nach in den Sammelträger eingefügt werden, kann die
damit verbundene Puzzle-Bildung werbegerecht verwendet werden.
[0010] Der Kraft- und/oder Formschluß kann ohne besondere Schwierigkeiten so ausgelegt werden,
daß beim Einpassen und Herauslösen der Sammelstücke an dem Sammelträger ein - geringfügiger
- Widerstand zu überwinden ist, so daß ein Sammelstück nicht unbeabsichtigt aus dem
Sammelträger lösbar ist.
[0011] Am einfachsten ist es, wenn die Ausnehmungen in einer ersten, vorderen Oberfläche
des Sammelträgers eingetieft sind, wobei eine besonders vorteilhafte und ästhetisch
befriedigende Ausbildung der Sammeleinheit erreicht wird, wenn die Sammelstücke so
in die Ausnehmungen einpaßbar sind, daß ihre freie Oberfläche mit der vorderen Oberfläche
des Sammelträgers bündig ist.
[0012] Dabei kann der Sammelträger einstückig (beispielsweise spritzfähig) ausgebildet sein
oder zweistückig aus einer Grundplatte und einer mit der Grundplatte flächig verbundenen,
beispielsweise verklebten Deckplatte bestehen, in der die Ausnehmungen des Sammelträgers
als Durchbrüche ausgebildet sind. In beiden Fällen kann eine besonders vorteilhafte
erfindungsgemäße Ausführung zugrunde gelegt werden, bei der die die Böden der Ausnehmungen
bildenden Flächenstücke des Sammelträgers so ausgebildet sind, daß eine Deformierung
eines solchen Bodens von der zweiten, hinteren Oberfläche des Sammelträgers aus genügt,
ein in der Ausnehmung befindliches Sammelstück aus dem Sammelträger zu lösen.
[0013] Die Durchbrüche eines zweistückigen Sammelträgers sind dabei in einfacher Weise besonders
leicht durch Ausstanzen herstellbar, wenn der Sammelträger und die Sammelstücke eben
ausgebildet sind; gleichwohl kann man statt dessen beide Teile auch gewölbt ausführen.
[0014] Die Sammeleinheit kann ein- oder beidseitig bedruckt sein, wobei sie wie oben angedeutet
als Werbeträger herangezogen werden kann; sinnvoll ist es auch, Hinweise auf den Gebrauch
der Sammeleinheit (auch Spielregeln) vorzusehen, insbesondere auf der durchweg unveränderbaren
hinteren Oberfläche des Sammelträgers.
[0015] Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Sammelstücke eine charakteristische, auf den
Wert oder die Art des Sammelstückes hinweisende Randkontur aufweisen, also ihre Konfiguration
in die Gestaltung des Werbeträgers einbezogen wird. So kann die Größe des Sammelstückes
seinen Geldwert widerspiegeln, und/oder ihre Form kann auf eine bestimmte Ware verweisen.
[0016] Der Sammelträger läßt sich mit ausreichender dauerhafter Formstabilität herstellen,
wenn die Ausnehmungen so auf der vorderen Oberfläche des Sammelträgers verteilt sind,
daß bei guter Ausnutzung der Oberfläche die verbleibenden Randstücke zwischen den
Ausnehmungen beim Herauslösen der Sammelstücke nicht so deformierbar sind, daß ihre
Form und Struktur gefährdet werden.
[0017] Eine stabile kraft- und/oder formschlüssige Einpassung der Sammelstücke in den Sammelträger
wird dadurch befördert, daß in den Ausnehmungen geeignete, an dem Sammelträger einstückige
Rastungen für die Sammelstücke vorgesehen sind. Beispielsweise sind zu diesem Zweck
Rastleisten und -nuten an den beiden zeitweilig miteinander verbundenen Teilen geeignet.
[0018] Alternativ oder zusätzlich zu einer Konfiguration, die Hinweise auf den Wert oder
die Art des jeweiligen Sammelstückes bietet, können die sichtbaren Oberflächen der
Sammelstücke bedruckt sein, vorzugsweise mit einer Wertangabe, aber ebenso auch mit
einem Symbol, das auf die Art des Sammelstückes hinweist; so kann man etwa den Aufdruck
eines Bierglases vornehmen und für jedes Sammelstück einer komplett emittierten Sammeleinheit
einen Preisnachlaß für ein Glas Bier gewähren.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Sammeleinheit mit einem zweistückig ausgebildeten Sammelträger
näher erläutert. Es zeigen
- Fig.1
- eine erfindungsgemäße Sammeleinheit in der Hauptansicht und
- Fig.2
- einen gegenüber Fig.1 vergrößerten Schnitt A- A aus der Fig. 1, jeweils in schematischer,
vereinfachter Darstellung.
[0020] Die rechteckige, ebene Sammeleinheit besteht aus einem Sammelträger 1 und mehreren
Sammelstücken ('Chips') 2; der Sammelträger 1 ist hier zweistückig aus einer Grundplatte
3 und einer mit dieser flächig verklebten und an ihrem Umfang kongruenten Deckplatte
4 so zusammengesetzt, daß eine flache Sammelkarte ('Chipkarte') entsteht, deren Ecken
gerundet sind.
[0021] In der Deckplatte 4 sind Durchbrüche 5 ausgestanzt, so daß sie an der Sammeleinheit
Ausnehmungen 5* in einer ersten, vorderen Oberfläche 6 bilden, in denen die Sammelstücke
2 eingesetzt werden können. Die Sammelstücke 2 stimmen dabei hinsichtlich ihrer Randkontur
8 mit der Berandung 7 der jeweiligen Ausnehmungen 5* überein; ihre Dicke s wiederum
entspricht der Dicke s* der Ausnehmungen 5*, so daß sie oberflächenbündig eingepaßt
werden können und eine durchgehende, vordere Oberfläche 6 entsteht, wenn alle Sammelstücke
2 eingesetzt sind.
[0022] Die Böden 9 der Ausnehmungen 5* werden von Flächenstücken in der Grundplatte 3 gebildet,
deren Elastizität ausreicht, daß sie von der zweiten, hinteren Oberfläche 10 der Sammeleinheit
aus etwas durchgedrückt werden können, so daß die betreffenden Sammelstücke 2 aus
dem Sammelträger 1 herausgelöst werden, gegebenenfalls gegen die Kraft einer Verrastung.
[0023] Die Randstücke 11 zwischen den Durchbrüchen 5 sind dabei so bemessen, daß sie beim
Herauslösen der Sammelstücke 2 nicht zu stark deformiert werden, so daß die Wiederverwendbarkeit
des Sammelträgers 1 gewährleistet ist.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen:
[0024]
- 1
- Sammelträger
- 2
- Sammelstück
- 3
- Grundplatte
- 4
- Deckplatte
- 5/5*
- Durchbruch/Ausnehmung
- 6
- (vordere) Oberfläche
- 7
- Berandung der Ausnehmung
- 8
- Randkontur des Sammelstückes
- 9
- Boden
- 10
- (hintere) Oberfläche
- 11
- Randstück
- s/s*
- Dicke
1. Sammeleinheit für flache Sammelstücke (2) wie Wertmarken, Rabattmarken oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein folienartig dünnwandiger, biegsamer Sammelträger (1) flache Ausnehmungen (5*)
aufweist und in jede Ausnehmung (5*) ein Sammelstück (2) einpaßbar ist, wobei das
Sammelstück (2) mit seiner Randkontur (8) an der Berandung (7) der Ausnehmung (5*)
durch einen leichten Kraft- und/oder Formschluß befestigbar und durch geringfügige
elastische Durchbiegung des Sammelträgers (1) wieder lösbar ist.
2. Sammeleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (5*) in
einer ersten, vorderen Oberfläche (6) des Sammelträgers (1) eingetieft sind.
3. Sammeleinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelstücke
(2) so in die Ausnehmungen (5*) einpaßbar sind, daß ihre freie Oberfläche mit der
vorderen Oberfläche (6) des Sammelträgers (1) bündig ist.
4. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelträger
(1) einstückig ausgebildet ist.
5. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelträger
(1) zweistückig aus einer Grundplatte (3) und einer mit der Grundplatte (3) flächig
verbundenen, beispielsweise verklebten Deckplatte (4) besteht, in der die Ausnehmungen
(5*) des Sammelträgers (1) als Durchbrüche (5) ausgebildet sind.
6. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Böden (9) der Ausnehmungen (5*) bildenden Flächenstücke des Sammelträgers (1) so ausgebildet
sind, daß eine Deformierung eines solchen Bodens (9) von der zweiten, hinteren Oberfläche
(10) des Sammelträgers (1) aus genügt, ein in der Ausnehmung (5*) befindliches Sammelstück
(2) aus dem Sammelträger (1) zu lösen.
7. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelträger
(1) und die Sammelstücke (2) eben ausgebildet sind.
8. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelträger
(1) und die Sammelstücke (2) gewölbt ausgebildet sind.
9. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein-
oder beidseitig bedruckt ist.
10. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelstücke
(2) eine charakteristische, auf den Wert oder die Art des Sammelstückes (2) hinweisende
Randkontur (8) aufweisen.
11. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen
(5*) so auf der vorderen Oberfläche (6) des Sammelträgers (1) verteilt sind, daß bei
guter Ausnutzung der Oberfläche (6) die verbleibenden Randstücke (11) zwischen den
Ausnehmungen (5*) beim Herauslösen der Sammelstücke (2) nicht so deformierbar sind,
daß ihre Form und Struktur gefährdet sind.
12. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Ausnehmungen (5*) geeignete, an dem Sammelträger (1) einstückige Rastungen für die
Sammelstücke (2) vorgesehen sind.
13. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die sichtbaren
Oberflächen der Sammelstücke (2) bedruckt sind, vorzugsweise mit einer Wertangabe.
14. Sammeleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen
(6, 10) des Sammelträgers (1) bedruckt sind, beispielsweise mit Hinweisen zum Sammeln
oder Verteilen der Sammelstücke (2), Spielregeln, Rabattangaben oder dergleichen.