[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übermittlung von Positionsdaten von Fahrzeugen
an eine Zentrale gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Genaue Positionsdaten werden vor allem benötigt, um die Fahrplankonformität zu überwachen
und zur Ansteuerung von Haltestellen-Displays, welche die voraussichtlichen Wartezeiten
bis zum Eintreffen der Fahrzeuge signalisieren. Dazu werden die insbesondere odometrisch,
mittels Funkbaken oder mittels GPS (Global Positioning System) ermittelten Positionsdaten
der Fahrzeuge durch eine Zentrale sukzessive und zyklisch abgefragt. Durch die Zeitverzögerung
zwischen den einzelnen Abfragen entsteht ein Verzerrungsfehler, der bei dem zuerst
abgefragten Fahrzeug der während des Zeitraumes eines Abfragezyklus zurückgelegten
Wegstrecke entspricht und bei dem zuletzt abgefragten Fahrzeug ca. 0 entspricht. Das
bedeutet, daß in der Zentrale der Eindruck entstehen kann, daß die zuerst abgefragten
Fahrzeuge gegenüber den zuletzt abgefragten Fahrzeugen größere Verspätungen aufweisen.
Je nach Größe der Fahrzeugflotte kann der für einen Abfragezyklus erforderliche Zeitraum
mehr als eine halbe Minute erfordern.
[0003] Um dem entgegenzusteuern, ist es bekannt, die Zykluszeit durch eine schnellere Abfrage
zu verkürzen. Denkbar wäre auch die gleichzeitige Abfrage aller Fahrzeuge. Beide Varianten
sind jedoch bei einer sehr hohen und insbesondere bei sich vergrößernder Anzahl von
Fahrzeugen nicht praktikabel. Die Schnellabfragevariante hätte eine unakzeptable Erhöhung
des immer noch vorhandenen Verzerrungsfehlers zur Folge, während bei gleichzeitiger
Abfrage die Anzahl der erforderlichen Abfragekanäle bei zunehmender Anzahl von Fahrzeugen
nicht ohne weiteres vergrößerbar ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Verzerrungsfehler auf einfache Weise
und für eine beliebige Größe der Fahrzeugflotte, insbesondere auch für den Fall der
Erweiterung der Fahrzeugflotte, zu vermeiden.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhaft ist insbesondere, daß die zyklische Abfrage der Positionsdaten
durch die Zentrale beibehalten werden kann. Dennoch ergibt sich durch die zyklisch
sukzessive Abfrage quasi eine Momentaufnahme, die die tatsächlichen Verhältnisse der
Positionen der Fahrzeuge zueinander wiedergibt. Abgefragt werden die gleichzeitig
ermittelten und in einen Speicher eingeschriebenen Positionsdaten. Der Fehler, der
sich durch die Zeitdauer für einen Abfragezyklus ergibt, ist für alle Fahrzeuge gleich.
Dadurch kann auf einfache Art und Weise eine Korrektur durchgeführt werden. Beispielsweise
können nach Beendigung jedes Abfragezyklus den Positionsdaten der Fahrzeuge, die sich
nicht gerade kurz vor einer Haltestelle oder an der Haltestelle befinden, eine Wegstrecke
von 200 m hinzuaddiert werden. Diese Wegstrecke entspricht der durchschnittlichen,
während des für den Abfragezyklus benötigten Zeitraumes zurückgelegten Strecke.
[0006] Voraussetzung für die Vergleichbarkeit der Positionsdaten aller Fahrzeuge der Fahrzeugflotte
ist die Übereinstimmung des Zeitpunktes für die Positionsdatenermittlung. Vorteilhafte
Ausführungen dazu sind in den Ansprüchen 2 bis 4 gekennzeichnet.
[0007] Die Speicher sind gemäß Anspruch 5 vorzugsweise als überschreibbare Datenspeicher
geringer Speicherkapazität und einfachster Bauart ausgebildet.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines figürlich dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0009] Dargestellt ist eine Reihe von Fahrzeugen F
1, F
2 ... F
n, deren Anzahl n eine Fahrzeugflotte bildet, die durch eine Zentrale Z überwacht wird.
Die Zentrale Z dient unter anderem dazu, Fahrplan- und Umleitungsinformationen sowie
DGPS (Differential Global Positioning System) - Korrekturdaten an die Fahrzeuge zu
übermitteln. Zunehmend werden die in der Zentrale Z verfügbaren Daten auch benutzt,
um Haltestellen-Displays (nicht dargestellt) zur Visualisierung der verbleibenden
Wartezeit bis zum Eintreffen des nächsten Fahrzeuges F
1, F
2 ... F
n anzusteuern. Für diese Anwendungen ist es erforderlich, exakte und zeitkonforme Positionsdaten
der einzelnen Fahrzeuge F
1, F
2 ... F
n zu kennen. Diese Positionsdaten erfragt die Zentrale Z in einem Polling-Verfahren,
das heißt die Positionsdaten des gleichen Zeitpunkt der Fahrzeuge F
1, F
2 ... F
n werden nacheinander an die Zentrale Z übermittelt. Damit alle Fahrzeuge F
1, F
2 ... F
n ihre Positionsdaten des gleichen Zeitpunktes an die Zentrale Z melden, ist jedes
Fahrzeug F
1, F
2 ... F
n mit einem Speicher S
1, S
2 ... S
n ausgestattet. Das Polling-Verfahren hat Zugriff auf diese Speicher S
1, S
2 ... S
n. Während eines Polling-Zyklus werden somit Positionsdaten x
1, y
1 / x
2, y
2 / ... / x
n, y
n eines für alle Fahrzeuge F
1, F
2 ... F
n gleichen Zeitpunkts t
1 an die Zentrale Z gemeldet. Dieser feste Zeitpunkt t
1 kann zum Beispiel dadurch realisiert werden, daß die Zentrale Z unmittelbar vor Beginn
des nächsten Polling-Zyklus an alle Fahrzeuge F
1, F
2 ... F
n ein Auslösesignal übersendet, das dazu führt, daß eine aktuelle Positionsermittlung
durch die Fahrzeuge F
1, F
2 ... F
n aktiviert wird. Zur Positionsermittlung sind beispielsweise odometrische Verfahren,
bei denen die Radachsenumdrehungen ausgewertet werden, Funkbakenverfahren oder GPS-
bzw. DGPS- Verfahren (Global Positioning System Bzw. Differential Global Positioning
System) gebräuchlich. Falls die Fahrzeuge F
1, F
2 ... F
n mit GPS- bzw. DPGS- Empfängern ausgestattet sind, kann die abgeleitete Systemzeit,
die für alle GPS- bzw. DGPS- Empfänger absolut gleich ist, zur Festlegung einer turnusmäßigen
Positionsermittlung in bestimmten Zeitabständen verwendet werden. Die Zeitabstände
sind dabei auf die Länge des Polling-Zyklus abgestimmt und entsprechen genau dem Abstand
zwischen zwei Polling-Zyklen. Um diese Synchronisation zu sparen, kann das oben beschriebene
Aktivierungsverfahren mittels eines Auslösesignals, das durch die Zentrale Z generiert
wird, verwendet werden. Dabei ergibt sich auch der Vorteil, daß der Abstand zwischen
zwei Polling-Zyklen nicht notwendig konstant sein muß.
[0010] Wenn die Positionsdatenermittlung zum Zeitpunkt t
1 erfolgt und ein Polling-Zyklus die Länge Δt hat, läßt sich auf einfache Weise ein
aktuelles Bild interpolieren, indem für alle Fahrzeuge F
1, F
2 ... F
n, die voraussichtlich ungehinderte freie Fahrt vor sich haben, die in der Zeitdifferenz
Δt durchschnittlich zurückgelegte Wegstrecke zu den Positionsdaten addiert wird. Bei
Δt = const. ergibt sich ein fester Additionswert. Zur weiteren Verbesserung der Genauigkeit
können verkehrsbedingte oder strecken bedingte Besonderheiten, beispielsweise Verkehrsstockungen
oder Haltestellenbereich, berücksichtigt werden.
[0011] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das vorstehend angegebene Ausführungsbeispiel.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche auch bei grundsätzlich anders
gearteter Ausführung von den Merkmalen der Erfindung Gebrauch machen.
1. Verfahren zur Übermittlung von Positionsdaten (x1/y1, x2/y2 ... xn/yn), insbesondere geographischen Koordinaten, von n Fahrzeugen (F1, F2 ... Fn) an eine Zentrale Z, wobei die Zentrale Z eine zyklische Abfrage der Positionsdaten
(x1/y1, x2/y2 ... xn/yn) der n Fahrzeuge F1, F2 ... Fn) durchführt, dadurch gekennzeichnet, daß aktuelle Positionsdaten (x1/y1, x2/y2 ... xn/yn) der Fahrzeuge (F1, F2, ... Fn) zeitgleich ermittelt und in den Fahrzeugen (F1, F2 ... Fn) zugeordneten Speichern (S1, S2 ... Sn) eingeschrieben werden, und daß die Zentrale Z die Speicher (S1, S2 ... Sn) zyklisch abfragt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitgleichheit der Positionsdatenermittlung
durch ein von der Zentrale (Z) generiertes und von allen Fahrzeugen (F1, F2 ... Fn) synchron empfangenes Auslösesignal hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitgleichheit der Positionsdatenermittlung
durch den Fahrzeugen (F1, F2 ... Fn) zugeordneten synchronisierten Zeitgebern hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitgleichheit der Positionsdatenermittlung
durch Verwendung der von einem GPS (Global Positioning System) oder DGPS (Differential
Global Positioning System) abgeleiteten Systemzeit hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Speicher (S1, S2 ... Sn) überschreibbare Datenspeicher verwendet werden.