[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine flexible elektrische Leitung für den Schleppeinsatz
mit mindestens drei aus isolierten Leitern bestehenden Adern, mindestens einem für
alle Adern wirksamen Schutzleiter und einem gemeinsamen, alle Adern umgebenden elektrischen
Schirm (Katalog K 37, Juli 1994, "Kabel und Leitungen" der U.I. LAPP GmbH & Co. KG,
Stuttgart, Seite 57).
[0002] Derartige Leitungen werden beispielsweise als Verbindungsleitungen zwischen einem
Elektromotor und einem Frequenzumrichter eingesetzt. Beim Betrieb entsprechender Anlagen
werden die Leitungen speziell in Schleppketten dauernd bewegt. In dem erwähnten Katalog
sind sowohl geschirmte als auch ungeschirmte Leitungen aufgeführt. Die geschirmte
Version wird dann verwendet, wenn besondere Anforderungen an die Elektromagnetische
Verträglichkeit (EMV) gestellt werden.
[0003] Bedingt durch den unsymmetrischen Aufbau treten bei solchen geschirmten Leitungen
zwischen den Adern und dem Schutzleiter je nach Schirmnähe unterschiedliche Betriebskapazitäten
und Induktivitäten auf, die im Betrieb zu Ausgleichsströmen gegen Erde führen. Darüber
hinaus ist der Schirm zum Schutzleiter hin isoliert ausgeführt. Das hat zur Folge,
daß zwischen dem Schirm und dem Schutzleiter ebenfalls Leitungsbeläge (Kapazitäten
und Induktivitäten) bestehen. Es kann sich daher im Oberwellenbereich (MHz-Bereich)
insbesondere bei relativ langen Leitungen ein Resonanzkreis aufbauen, der zu unkontrollierten
Ausgleichsströmen gegen Erde führt. Das kann ein ungewolltes Ansprechen des Fehlerstromschutzschalters
zur Folge haben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Leitung so zu
gestalten, daß störende Ausgleichsströme weitgehendst vermieden werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst.
- daß der Schutzleiter unter Beibehaltung seines elektrisch wirksamen Querschnitts so
auf die drei Adern aufgeteilt ist, daß jede Ader rundum von einem separaten Teilschutzleiter
umgeben ist und
- daß über jedem Teilschutzleiter eine halbleitende Schicht angebracht ist.
[0006] Mit einer solchen Leitung werden Ausgleichsströme vermieden, da für alle Adern gleiche
Betriebskapazitäten und Induktivitäten vorliegen. Wegen der halbleitenden Schicht
über jeder Ader bestehen insbesondere keine Teilkapazitäten zwischen den Teilschutzleitern
selbst sowie zwischen dem Schirm und den Teilschutzleitern. Die Leitung ist daher
besonders als Schleppleitung zur Verbindung eines Frequenzumrichters mit einem Motor
geeignet.
[0007] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
[0008] Die Fig. 1 bis 3 zeigen Querschnitte von drei unterschiedlichen Ausführungen der
Leitung nach der Erfindung.
[0009] Die in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte Leitung weist drei Adern 1,2 und 3 auf,
die miteinander verseilt sind. Die Adern 1, 2 und 3 sind von einem gemeinsamen elektrischen
Schirm 4 umgeben, über dem ein aus Kunststoff, wie beispielsweise Polyurethan, bestehender
Mantel 5 aufgebracht ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Leitung drei
Adern. Es können aber auch mehr als drei Adern vorhanden sein.
[0010] Jede Ader 1 bzw. 2 oder 3 besteht aus einem gut biegbaren elektrischen Leiter 6,
der beispielweise als Litzenleiter aus Kupferdrähten aufgebaut ist. Über dem Leiter
6 ist eine beispielweise aus vernetzten Polyethylen bestehende Isolierung 7 angebracht,
die von einem Teilschutzleiter 8 umgeben ist. Der Teilschutzleiter 8 ist von einer
halbleitenden Schicht 9 umgeben. Der Aufbau der Adern 1, 2 und 3 ist in Fig. 1 der
Übersichtlichkeit halber nur für die Ader 1 mit Bezugszeichen versehen. Die in den
Zwickeln zwischen den Adern 1, 2 und 3 angebrachten Füllelemente 10 bestehen aus Kunststoff.
Dabei kann ebenfalls halbleitendes Material eingesetzt sein.
[0011] Die Adern 1, 2 und 3 liegen aneinander an, so daß ihre halbleitenden Schichten 8
einander berühren. Sie berühren außerdem den Schirm 4. Die halbleitenden Schichten
8 können beispielweise aus einem halbleitenden Vlies oder einem metallisierten Vließ
bestehen. Die drei Teilschutzleiter 8 bestehen vorzugsweise aus Kupfer. Sie können
beispielweise aus Drähten bestehen, die um die Isolierung 7 der Adern 1, 2 und 3 herumgeseilt
sind. Die Teilschutzleiter 8 können aber auch als Geflecht aus Kupferdrähten ausgeführt
sein. Der Querschnitt der Teilschutzleiter 8 ist so bemessen, daß er etwa einem Drittel
des Querschnitts eines für solche Leitungen erforderlichen Querschnitts entpricht.
Dessen elektrisch wirksamer Querschnitt muß durch die drei Teilschutzleiter 8 gewährleistet
sein.
[0012] Alle Adern 1, 2 und 3 haben bei diesem Aufbau der Leitung gleiche Betriebskapazität
und Induktivität. Es bestehen außerdem keine Teilkapazitäten zwischen den Adern 1,
2 und 3 untereinander und zwischen den Adern 1, 2 und 3 und dem Schirm 4. Störende
Ausgleichsströme treten bei dieser Leitung nicht auf.
[0013] Bei der Ausführungsform der Leitung nach den Fig. 2 und 3 ist neben den Adern 1,
2 und 3 ein Steueraderpaar 11 vorgesehen, das aus zwei isolierten elektrischen Leitern
12 und 13 besteht. Derartige Steueradern dienen der Übertragung von Signalen zur Prozeßsteuerung,
beispielsweise zum Ein- und Ausschalten eines mittels der Leitung angeschlossenen
Motors. Das Steueraderpaar 11 kann gemäß Fig. 2 von einem gemeinsamen elektrischen
Schirm 14 umgeben sein, über dem ebenfalls eine halbleitende Schicht 9 liegt. Der
Schirm 14 kann ein Geflecht aus Kupferdrähten sein. Zusätzlich kann zum Schirm 14
auch eine kunststoffkaschierte Metallfolie gehören.
[0014] Es ist gemäß Fig. 3 auch möglich, nur eine aus Isoliermaterial bestehende Umwicklung
15 über dem Steueraderpaar 11 anzubringen. Das reicht im Normalfall für eine effektive
Schirmung aus, da das Steueraderpaar 11 mit den Teilschutzleitern 8 und dem gemeinsamen
Schirm 4 vollkommen von Schirmen umgeben ist. Die Füllelemente 16 und 17 des Steueraderpaars
11 bestehen aus Kunststoff.
[0015] Der gemeinsame Schirm 4 kann zusätzlich von einer halbleitenden Schicht 18 mit gleichem
Aufbau wie die Schichten 9 umgeben sein, über welcher der Mantel 5 liegt. Der sonstige
Aufbau der Leitung entspricht dem nach Fig. 1. Auch bei den Ausführungsformen der
Leitung nach den Fig. 2 und 3 sind Ausgleichsströme vermieden.
1. Flexible elektrische Leitung für den Schleppeinsatz mit mindestens drei aus isolierten
Leitern bestehenden Adern, mindestens einem für alle Adern wirksamen Schutzleiter
und einem gemeinsamen, alle Adern umgebenden elektrischen Schirm,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schutzleiter unter Beibehaltung seines elektrisch wirksamen Querschnitts
so auf die drei Adern (1,2,3) aufgeteilt ist, daß jede Ader (1,2,3) rundum von einem
separaten Teilschutzleiter (8) umgeben ist und
- daß über jedem Teilschutzleiter (8) eine halbleitende Schicht (9) angebracht ist.
2. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschutzleiter (8) aus Drähten bestehen, die um die Isolierung (7) der
Adern (1,2,3) herumgeseilt sind.
3. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschutzleiter (8) als Geflecht ausgebildet sind.
4. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß neben den Adern (1,2,3) ein aus zwei isolierten Leitern (12,13) bestehendes Steueraderpaar
(11) vorhanden ist.
5. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Steueraderpaar (11) von einem gemeinsamen elektrischen Schirm (14) umgeben
ist.
6. Leitung nach Ansoruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (14) ein Geflecht ist.
7. Leitung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (14) aus einem Geflecht und einer kunststoffkaschierten Metallfolie
besteht.
8. Leitung nach einem der Ansprüch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das geschirmte Steueraderpaar (11) von einer halbleitenden Schicht (9) umgeben
ist.
9. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die halbleitende Schicht (9) ein halbleitendes Vlies ist.
10. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die halbleitende Schicht (9) ein metallisiertes Vließ ist.