[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Preßwerkzeug zum unlösbaren Verbinden eines Fittings
und eines in eine Muffe des Fittings eingeführten Metallrohrendes durch Kaltverformung,
wobei das Preßwerkzeug einen um die Muffe des Fittings legbaren Ring aus gelenkig
miteinander verbundenen Kettengliedern aufweist und der Ring an einer Schließstelle
zwischen zwei Kettengliedern offen ist und dort Angriffspunkte für eine Schließeinrichtung
vorgesehen sind.
[0002] Es ist ein Preßwerkzeug dieser Art bekannt, durch das Metallrohre mit einer Nennweite
von gröper 54 mm mit einem Fitting durch Kaltverformung unlösbar verbunden werden.
Die Muffe des Fittings, die ein Metallrohrende aufnimmt, ist mit einer zum Innenraum
geöffneten Sicke ausgerüstet, in der ein O-Ring angeordnet ist. Zur Erstellung der
Kaltverbindung wird um die Sicke und um die der Sicke benachbarten Teile der Muffe
ein Ring aus gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern gelegt, von denen zwei
eine offene Schließstelle begrenzen. Diese beiden Kettenglieder werden mit einer elektrohydraulisch
betriebenen Schließeinrichtung zusammengefahren, wobei eine Kaltverformung der Sicke,
der der Sicke benachbarten Muffenbereiche und des zugeordneten Bereiches des Metallrohres
stattfindet. Die Querschnittskontur der Muffe und des Metallrohres ist im verformten
Bereich mehreckförmig mit bogenförmig verlaufenden Seiten und abgerundeten Ecken.
Zur Erstellung dieser Verformung müssen erhebliche Preßkräfte aufgebracht werden,
so daß das Preßwerkzeug konstruktiv aufwendig und aufgrund seiner großen Abmessungen
unhandlich ist. Diese Preßwerkzeuge sind teuer und werden von den Installateuren in
den seltensten Fällen gekauft, sondern vorwiegend ausgeliehen.
[0003] Die Preßverbindung zwischen der Muffe des Fittings und dem Metallrohrende wird bei
Metallrohren bis zu einem Durchmesser von 54 mm mit einem elektrohydraulischen Preßwerkzeug
vorgenommen, das mit einer Preßbacke ausgerüstet ist, die zwei ein Preßmaul bildende
Preßbackenhälften aufweist. Diese Preßbackenhälften sind drehbar an quer zur Längsachse
der Preßbacke sich erstreckenden Brückenteilen gelagert. Die Preßbackenhälften umgreifen
die Muffe des Fittings im Bereich der das Dichtelement aufnehmenden Sicke und zu beiden
Seiten der Sicke. Zur Erzielung einer unlösbaren Verbindung wird ein Preßdruck unmittelbar
vor, auf und hinter der Sicke ausgeübt. Durch die Kaltverformung der Sicke wird der
Dichtring auf das Metallrohrende gepreßt, während vor und hinter der Sicke auf dem
Umfang verteilte, beabstandete Einprägungen vorgenommen werden, in deren Bereich auch
das Metallrohrende plastisch verformt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Werkzeugaufwand für die Kaltverformung
von Fitting und eingestecktem Rohrende zur Erzielung einer unlösbaren Verbindung zwischen
den genannten Teilen auch dann kleinzuhalten, wenn mit dem Werkzeug in einem Durchmesserbereich
gearbeitet wird, der oberhalb von 54 mm liegt und in dem die übliche, unmittelbar
auf den Fitting aufsetzbare Preßbacke nicht mehr eingesetzt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die das Rohrende aufnehmende
Muffe des Fittings eine zum Innenraum geöffnete Aufnahme für ein Halteelement aufweist,
das mit Vorsprüngen, Krallen oder einer Schneide versehen ist und daß die die Schließstelle
begrenzenden Kettenglieder mit Aufnahmen für Kopplungsenden einer maschinell antreibbaren
Preßbacke ausgerüstet sind.
[0006] Mit diesem Preßwerkzeug, das konstruktiv einfach ist, wird auch bei größeren Fitting-
und Rohrdurchmessern eine unlösbare Kaltverbindung zwischen diesen Teilen erreicht.
indem die Muffe des Fittings im Bereich des Dichtungselements und des Halteelements
kalt verformt und das Halteelement in das Material des Metallrohres zu einem Formschluß
eingetrieben wird.
[0007] Die Preßbackenhälften sind für die Kopplung mit den beiden Kettengliedern, die die
Schließstelle begrenzen, entsprechend gestaltet. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
sind die Kopplungsenden mit den Preßbackenhälften einstückig ausgebildet und weisen
zur Längsmittelebene der Preßbacke sich erstreckende, bogenförmig begrenzte Nocken
auf, die in Taschen der Endkettenglieder eingreifen.
[0008] Um das Auflegen der Kette auf den Fitting zu erleichtern, sind den Kettengliedern
Federelemente zugeordnet, deren Kräfte in Richtung auf die Schließstellung des Kettenringes
wirken.
[0009] Zur Arretierung des Kettenrings auf dem Fitting können die Ketttenglieder an der
dem Fitting zugewandten Seite mit Vorsprüngen oder Vertiefungen versehen sein, die
in Vertiefungen oder Vorsprünge des Fittings eingreifen.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden beschrieben.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1
- die die Schließstelle begrenzenden Kettenglieder im Aufriß und die zugeordneten Preßbackenhälften
einer elektrohydraulisch betriebenen Preßbacke,
- Figur 2
- die mit dem Kettenring gekoppelte Preßbacke in der linken Hälfte im Aufriß und in
der rechten Hälfte im Schnitt,
- Figur 3
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2 und
- Figur 4
- den einem Fitting zugeordneten Kettenring in der geöffneten Stellung sowie
- Figur 5,6,7
- Verfahrensschritte zur Erstellung der unlösbaren Preßverbindung zwischen dem Fitting
und dem Metallrohr.
[0013] Das Preßwerkzeug ist mit einem Ring 1 aus gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern,
die durch Bolzen 6 gelenkig miteinander verbunden sind und Endkettenglieder 5 aufweisen,
die bei dem Auflegen des Kettenringes auf einen Fitting 7 eine Schließstelle 8 begrenzen,
die bei einem nicht verformten Fitting geöffnet ist, wie dies in der Fig. 1 dargestellt
ist.
[0014] Die Endkettenglieder weisen Taschen 9 auf, deren Einführöffnung an einer Seite durch
einen Wulstrand 10 begrenzt wird, der bei der Kopplung mit der Preßbacke 11 von einem
Nocken 12 einer Preßbackenhälfte 13 hintergriffen wird. Dieser Nocken 12 erstreckt
sich zur Längsmittelebene 14 der Preßbacke und füllt, wie sich aus der Fig. 2 ergibt,
weitgehend die Tasche 9 des Endkettengliedes 5 aus. Der Nocken ist bogenförmig begrenzt
und bildet mit der zugeordneten Begrenzungsfläche der Tasche 9 einen Flächenschluß,
so daß auch die Innenkontur der Tasche bogenförmig ausgebildet ist. Begrenzt wird
die Tasche durch glatte Seitenflächen 15.
[0015] In der Fig. 1 sind die Preßbackenhälften 13 in zwei Stellungen aufgezeigt. Die gestrichelte
Stellung zeigt die Preßbackenhälften in der größeren Öffnungsstellung, von der aus
sie mit den Endkettengliedern 5 gekoppelt werden können. Die ausgezogene Stellung
der Preßbackenhälften 13 zeigt in der Fig. 1 die andere Endstellung.
[0016] Die Preßbackenhälften 13 sind um Achsen 16 schwenkbar, die parallel zur Längsmittelebene
14 verlaufen.
[0017] Um die Anlage des Kettenrings an den Fitting 7 zu erleichtern, sind bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 2 und 4 zwischen den einzelnen Kettengliedern Federelemente 17 angeordnet,
die auf die Kettenglieder Kräfte ausüben, die in Richtung der Schließung des Kettenringes
wirken.
[0018] In der Fig. 4 ist der Kettenring in geöffneter Stellung aufgezeigt, in der die Rohrfederelemente
17 stark elastisch verformt sind.
[0019] Die Kettenglieder 3 und 5 weisen taschenförmige Ausnehmungen auf, in denen die Rohrfederelemente
17 angeordnet sind.
[0020] Anstelle der Rohrfederelemente 17 besteht auch die Möglichkeit, den Kettengliedern
eine Blattfeder 18 zuzuordnen, die am Außenumfang des Ringes angeordnet wird und sich
über den größten Teil des Außenbereiches erstreckt.
[0021] In der Fig. 5 ist der Fitting 7 im Längsschnitt und im vergrößerten Maßstab dargestellt
mit in die Muffe des Fittings eingeschobenem Metallrohrende 19. Die Muffe des Fittings
7 weist eine Verankerungsnut für ein Dichtelement 20 auf, das beim in der Fig. 6 dargestellten
Preßvorgang elastisch verformt auf das Metallrohrende 19 gedrückt wird. Ein Halteelement
21 ist in einer Aufnahmenut 22 formschlüssig montiert oder federnd eingebaut. Das
Halteelement 21, das als in axialer Richtung geschlitzter Ring ausgebildet sein kann,
weist Vorsprünge 23 auf, die sich bei der radialen Verspressung des Fittings, wie
dies in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist, in das Material des Metallrohrendes 19 eingraben
und den Fitting gegenüber dem Metallrohrende formschlüssig festlegen. Die Fig. 6 zeigt
das Ende des Preßvorganges, bei dem das Preßwerkzeug noch nicht von dem Fitting entfernt
wurde. Nach der Entfernung des Preßwerkzeuges findet eine geringe Rückfederung der
Fittingteile statt. Auch bei dieser geringfügigen Zurückfederung, die in der Fig.
7 dargestellt ist, bleibt der Vorsprung 23 des Halteelementes 21 in das Material des
Metallrohrendes 19 eingegraben.
1. Preßwerkzeug zum unlösbaren Verbinden eines Fittings und eines in eine Muffe des Fittings
eingeführten Metallrohrende durch Kaltverformung, wobei das Preßwerkzeug einen um
die Muffe des Fittings legbaren Ring aus gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern
aufweist und der Ring von einer Schließstelle zwischen zwei Kettengliedern offen ist
und dort Angriffspunkte für eine Schließeinrichtung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schließstelle begrenzenden Kettenglieder (5) mit Aufnahmen für Kopplungsenden
einer maschinell antreibbaren Preßbacke (1) ausgerüstet sind und die Muffe des Fittings
(7) eine zum Innenraum geöffnete Aufnahmenut für mindestens ein Halteelement aufweist,
das mit bei der radialen Kaltverformung in das Material des Metallrohres eingrabbare
Vorsprünge oder Schneiden ausgerüstet ist.
2. Preßwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungsenden mit den
Preßbackenhälften (13) einstückig sind und die Preßbackenhälften um zueinander parallele
und zur Längsmittelebene (14) der Preßbacke parallele Achsen (16) schwenkbar sind.
3. Preßwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungsenden als zur
Längsmittelsebene (14) sich erstreckende, bogenförmig begrenzte Nocken (12) ausgebildet
sind, die in Taschen (9) der Endkettenglieder (5) eingreifen, die eine bogenförmige
Innenkontur und glatte Seitenflächen.
4. Preßwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die bogenförmige Innenkontur
in einen Wulstrand (10) übergeht, der bei der Kopplung von einem Nocken (12) hintergriffen
wird.
5. Preßwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
den Kettengliedern (2,3,4,5) Federelemente zugeordnet sind, deren Kräfte in Richtung
auf die Schließstellung des Kettenringes wirken.
6. Preßwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten Kettengliedern
Rohrfederelemente (17) angeordnet sind.
7. Preßwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenglieder (3,5)
Aufnahmetaschen für die Rohrfederelemente (17) aufweisen, die sich zum Teil aus diesen
Taschen erstrecken.
8. Preßwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Kettenring außen
ein Blattfedersegment (18) angeordnet ist, das an den Kettengliedern kraftschlüssig
anliegt.
9. Preßwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Arretierung der Kettenglieder
gegenüber dem Fitting die Kettenglieder an der dem Fitting zugewandten Seite mit Vorsprüngen
oder Vertiefungen versehen sind, die mit Teilen des Fittings einen Formschluß eingehen.