(19)
(11) EP 0 922 547 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.1999  Patentblatt  1999/24

(21) Anmeldenummer: 98121890.2

(22) Anmeldetag:  18.11.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B27M 1/08, B27F 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 28.11.1997 DE 19752685

(71) Anmelder: IMA Maschinenfabriken Klessmann GmbH
32312 Lübbecke (DE)

(72) Erfinder:
  • Riesmeier, Wilhelm
    32312 Lübecke (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dipl.-Ing. Bodo Thielking Dipl.-Ing. Otto Elbertzhagen 
Gadderbaumer Strasse 20
33602 Bielefeld
33602 Bielefeld (DE)

   


(54) Maschine zum Bearbeiten von Fensterrahmen-Holmen


(57) Eine solche Maschine hat Bearbeitungsaggregate (4,5,6) zur spannehmenden Profilierung zunächst der beiden Stirnenden und danach zumindest einer Längsseite des Ausgangs-Kantholzes bzw. - Kantels, das auf einem Werkstückträger zu den einzelnen Bearbeitungsaggregaten hin transportiert wird. Um das Kantholz nicht umspannen zu müssen, ist der Werkstückträger als Schlitten (14) auf einer Längsführung (1,2) verfahrbar, oberhalb derer sich ein Querträger (3) mit den daran innerhalb eines Arbeitsraumes (20,21) oberhalb und neben der Längsführung verfahrbaren Bearbeitungsaggregaten (4,5,6) erstreckt. Die Längsführung (1,2) hat im wesentlichen gleichlange, an die größte Länge der zu bearbeitenden Kanthölzer angepaßte Führungsabschnitte beidseits vom Querträger (3), wobei der Schlitten (14) zwischen diesen beiden Führungsabschnitten derart hin- und herverfahren wird, daß die Stirnenden des Kantholzes in dem Arbeitsraum unter dem Querträger stationär bearbeitet werden und danach die Längsprofilierung im Durchlauf erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Bearbeiten von Kanthölzern für die Fertigung von Fensterrahmen-Holmen der im Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 näher bezeichneten Art.

[0002] Eine solche Maschine ist aus der Offenlegungsschrift EP 0 455 962 A2 bekannt. Bei dieser Maschine werden die auch Kantel genannten Kanthölzer auf dem Werkstückträger derart aufgenommen, daß sie im wesentlichen quer zu ihrer Längsrichtung zu den einzelnen Bearbeitungsaggregaten für die stirnseitige Bearbeitung befördert werden, wobei die Bearbeitungsaggregate entlang dem Förderweg hintereinander angeordnet sind. Zur Bearbeitung des zweiten Stirnendes müssen am Ende des Förderweges die auf dem Werkstückträger aufgespannten Kanthölzer gelöst, um 180° gewendet und auf dem Werkstückträger neu justiert werden, bevor sie für die weitere Bearbeitung wieder gespannt werden. Nach Beendigung der Bearbeitung an den Stirnenden werden die Kanthölzer vom Werkstückträger abgenommen und auf eine Transporteinrichtung gelegt, welche die Kanthölzer an denjenigen Bearbeitungsaggregaten vorbeiführt, die für die längsseitige Profilierung vorgesehen sind.

[0003] Wegen der notwendigen Umspannvorgänge ist die Fertigung der Fensterrahmen-Holme auf der bekannten Maschine zeitaufwendig, zudem verlangt jeder Umspannvorgang eine neue Justage des betreffenden Kantholzes, was entsprechende Anforderungen an die Bedienungsperson stellt. Insoweit mag die Fertigungsfolge umständlich erscheinen, wonach zunächst die Bearbeitung der Kanthölzer an deren Stirnenden vorgenommen wird und danach erst die längsseitige Profilierung erfolgt. Aus Festigkeitsgründen kann jedoch vor allem bei Zapfen-Nut-Verbindungen oder bei Eckverbindungen der Rahmenholme mittels Zinken an den Stirnenden eine andere Fertigungsfolge nicht angewendet werden.

[0004] Deshalb kommt die Arbeitsweise der Zapfenschneid- und Schlitzmaschine zur Bearbeitung von Flügel- und Rahmenhölzern für Fenster, wie sie in dem deutschen Gebrauchsmuster 78 07 071 beschrieben ist, nicht in Betracht, denn dort wird davon ausgegangen, daß das beidendige Bearbeiten des Kantholzes normalerweise nach dem Längsprofilieren vorgenommen wird. Bei der aus dem genannten Gebrauchsmuster bekannten Maschine geht es darum, lediglich die beiden Enden eines Kantholzes in einem Arbeitsgang, also zeitgleich, profilieren zu können.

[0005] Eine programmgesteuerte Holzbearbeitungsanlage für lange Werkstücke, wie Balken, ist aus der Offenlegungsschrift DE 43 01 217 A1 bekannt. Mit dieser Maschine können die Holzbalken im Durchlauf an der Oberseite und an den Längsseiten bearbeitet werden. Auf die speziellen Belange, die bei der Fertigung von Holmen für Fensterrahmen zu berücksichtigen sind, wird hier nicht eingegangen.

[0006] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei der nach einmaliger Anordnung des betreffenden Kantholzes auf dem Werkstückträger sowohl die stirnendige als auch die längsseitige Bearbeitung bzw. Profilierung ohne Umspannen vorgenommen werden kann.

[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Maschine der gattungsbildenden Art nach der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0008] Für die Erfindung ist wesentlich, daß das jeweils zu bearbeitende Kantholz in der einmal auf dem Schlitten aufgespannten Lage verbleibt, also weder zwischen dem ersten Bearbeitungsvorgang am ersten Stirnende und dem zweiten Bearbeitungsvorgang am zweiten Stirnende noch vor dem Überwechseln in den dritten Bearbeitungsvorgang zur Anbringung der längsseitigen Profilierung gelöst, von Hand umgelegt und neu auf dem Werkstückträger justiert werden muß. Für all diese Bearbeitungsvorgänge bleibt die relative Lage zwischen dem jeweils zu bearbeitenden Kantholz und dem Schlitten als Werkstückträger unverändert, obwohl die beiden ersten Bearbeitungsvorgänge in stationärer Positionierung des betreffenden Kantholzes und der letzte Bearbeitungsvorgang im Durchlauf vorgenommen werden.

[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Hier ist besonders hervorzuheben, daß für die Fixierung des jeweiligen Kantholzes auf dem Schlitten unterschiedliche Spann- und Haltevorrichtungen vorgesehen sein können, damit die Bearbeitungswerkzeuge für die einzelnen Bearbeitungsvorgänge durch die jeweiligen Spannmittel nicht behindert werden. Des weiteren kann der Maschinendurchsatz dadurch erhöht werden, daß man zumindest zwei miteinander parallele Längsführungen vorsieht, auf denen je ein Schlitten als Werkstückträger angeordnet ist, wobei beide Schlitten unterschiedliche Arbeitszyklen haben, um den einen Schlitten gerade dann umrüsten zu können, während sich der andere Schlitten auf dem Bearbeitungsweg befindet.

[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1
die Draufsicht auf eine Maschine zur Bearbeitung von Kanthölzern für die Fertigung von Fensterrahmen-Holmen und
Fig. 2
die Seitansicht der Maschine gemäß Figur 1.


[0011] Im einzelnen erkennt man in der Zeichnung ein längliches Maschinenbett mit einer ersten Längsführung 1 und einer zweiten Längsführung 2, die sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Maschinenbettes hinweg erstrecken. Über die Quermitte dieser beiden Längsführungen 1 und 2 hinweg erstreckt sich ein Querträger 3 in Gestalt eines Portals, an dem eine Anzahl von Bearbeitungsaggregaten 4, 5 und 6 angeordnet ist. Es handelt sich hierbei um Fräs-, Säge- und/oder Bohraggregate, die für all diejenigen Bearbeitungen erforderlich sind, um aus einem Kantholz, das in der Fachsprache auch als Kantel bezeichnet wird, einen Rahmenholm zu machen, der mit anderen solcher Holme zu einem Fensterrahmen, wie einem Flügelrahmen oder einem Blendrahmen, zusammengefügt werden kann. Hierzu ist es erforderlich, an den Enden eines solchen Kantholzes durch spannehmende Bearbeitung Zinken, Zapfen, entsprechende Nuten oder Bohrlöcher für eine Dübelverbindung anzubringen, während an den Längsseiten der Kanthölzer längslaufende Profilierungen angebracht werden müssen, die insbesondere auf die Fugenseite oder auf die Glashalteseite des betreffenden Rahmenholms abgestimmt sind. Da für all diese Bearbeitungsvorgänge je nach der Profilierung oder dem Bohrungsdurchmesser unterschiedliche Werkzeuge benötigt werden, können an den Enden des Querträgers 3 Werkzeugkonsolen 7 vorhanden sein, die mehrere Werkzeugplätze haben, die im sogenannten Pick-up-Verfahren von den Bearbeitungsaggregaten 5 angefahren werden können. Ebenso kann an einer Seite des Querträgers 3 ein Werkzeugmagazin 8 angeordnet sein, welches für den Werkzeugwechsel von den Bearbeitungsaggregaten 4 und 6 anfahrbar ist.

[0012] Unterhalb des Querträgers 3 erstrecken sich Arbeitsräume 20 und 21, die den Längsführungen 1 und 2 zugeordnet sind und sich im wesentlichen oberhalb dieser Längsführungen 1 und 2 sowie seitlich um diese herum erstrecken. Je nach den Aufgaben, welche die Bearbeitungsaggregate 4, 5 und 6 zu erledigen haben, können innerhalb der Arbeitsräume 20 und 21 diese Bearbeitungsaggregate 4 bis 6 verfahren und gegebenenfalls zugestellt werden. Dazu sind am Querträger 3 nicht näher bezeichnete Führungen vorhanden, an denen Supporte gelagert sind, welche die einzelnen Bearbeitungsaggregate 4, 5 und 6 tragen.

[0013] Die zu beiden Seiten des Querträgers 3 etwa gleichlangen Längsführungen 1 und 2 erstrecken sich an der einen, in der Darstellung rechten Seite des Querträgers 3 über einen Rüstplatz 13 hinweg. Die Längsführung 1 hat somit vom Rüstplatz aus gesehen einen ersten, vor dem Querträger 3 liegenden Führungsabschnitt 9 sowie einen zweiten hinter dem Querträger 3 liegenden Führungsabschnitt 10. In gleicher Weise findet sich bei der vom Rüstplatz 1 aus rückwärtigen Längsführung 2 ein vor dem Querträger 3 liegender Führungsabschnitt 11 und ein hinter dem Querträger 3 befindlicher Führungsabschnitt 12.

[0014] Auf beiden Führungen 1 und 2 ist je ein Schlitten 14 als Werkstückträger verfahrbar, und auf jeden dieser Schlitten 14 kann je ein Kantholz 18 bzw. Kantel aufgespannt werden. Hiernach liegt das Kantholz 18 mit seiner Längsrichtung parallel zur Längserstreckung der Längsführungen 1 bzw. 2, und der Schlitten 14 kann an unterschiedliche Längen der Kanthölzer 18 angepaßt werden, indem er aus einer Mehrzahl von miteinander verbindbaren Wagen 15 besteht, die unmittelbar untereinander oder über das betreffende Kantholz 18 miteinander gekuppelt sein können. Zumindest einer dieser Wagen 15 ist mit einem Antrieb versehen, um den Schlitten 14 längs der Führung 1 bzw. 2 verfahren zu können. Die gesamte Maschine ist programmgesteuert, beispielsweise mit einer NC-Steuerung versehen, und entsprechend stellen die miteinander parallelen Längsführungen 1 und 2 eine der Maschinenachse dar, in deren Richtung die Schlitten 14 programmgesteuert bewegt werden. Dies wird vorteilhaft auch dazu genutzt, um die Länge des Schlittens 14 entsprechend der jeweiligen Kantholzlänge variieren zu können. So kann durch die Programmsteuerung vorgegeben werden, welche Länge des Schlittens 14 jeweils benötigt wird, entsprechend erfolgt maschinell die Bereitstellung oder die Kupplung einer entsprechenden Anzahl der Wagen 15, von denen die nicht benötigten in einer Parkstellung an einem Ende der Längsführungen 1 und 2 abgestellt werden.

[0015] Für die Fixierung der Kanthölzer 18 auf dem Schlitten 14 sind Spanner 16 vorgesehen, welche das betreffende Kantholz 18 an der Unterseite festhalten, wofür Saugspanner beispielsweise geeignet sind. Die Haltekräfte dieser Spanner 16 können für bestimmte Bearbeitungsvorgänge zu schwach sein, weshalb an dem Schlitten 14 bzw. den Wagen 1 weitere Spannvorrichtungen vorhanden sind. Es sind dies Greifer 17, die an den den Schlitten 14 bildenden Wagen 15 vorhanden sind. Die Greifer 17 sind derart schwenkbar, daß sie in einer Ausgangslage zur Seite hin von der Auflagefläche der Wagen 15 oberhalb der Spanner 16 weggeschwenkt sind, wie es bei den in der Parkstellung befindlichen Wagen 15 wiedergegeben ist, die sich am Ende der Führungsabschnitte 9 und 11 rechts vom Rüstplatz 13 befinden. In der Spannlage beaufschlagen die Greifer 17 das auf den Schlitten aufgelegte Kantholz 18 von dessen Oberseite her, wozu die Greifer 17 notwendigerweise die eine Längsseite des Kantholzes 18 umgreifen müssen.

[0016] Zumindest am Querträger 3 und gegebenenfalls an einem auf dem Maschinenbett aufgebauten Gestell sind als weitere Haltevorrichtung Andruckrollen 19 je in einer Reihe oberhalb der Längsführung 1 und der Längsführung 2 so angeordnet, daß sie gegen die Oberseite des auf dem Schlitten 14 befindlichen Kantholzes 18 angefahren werden können, um bei bestimmten Bearbeitungsvorgängen das Kantholz 18 in Unterstützung der Spanner 16 auf die Auflageseite des Schlittens 14 niederzudrücken.

[0017] Damit insbesondere für die längsseitige Bearbeitung die Kanthölzer 18 auf den Auflageseiten der Schlitten 14 die passende Position einnehmen, wobei es insbesondere auf die seitlichen Überstände der Kanthölzer 18 über die Auflageseiten der Schlitten 14 hinweg ankommt, sind an der rückwärtigen Seite der beiden Längsführungen 1 und 2 am Rüstplatz 13 noch Anschlaglineale 22 angeordnet, die sich parallel zu den Längsführungen 1 und 2 erstrecken sowie quer dazu verstellbar sind. Die Anschlagseiten dieser Anschlaglineale befinden sich oberhalb der Auflageseiten der Schlitten 14, womit sie sich auf Höhe der auf den Auflageseiten der Schlitten 14 aufliegenden Kanthölzer 18 befinden.

[0018] Am Rüstplatz 13 wird zunächst ein Kantholz 18 auf den vorderen Schlitten 14 aufgelegt, wozu das Anschlaglineal 22 als Positionierhilfe dient. Nachdem die Spanner 17 und gegebenenfalls jetzt schon die Spanner 16 in Aktion getreten sind, um das Kantholz 18 sicher auf dem Schlitten 14 zu fixieren, wird das Kantholz 18 mit seinem vorderen, ersten Stirnende in den Arbeitsraum 20 hinein bis an die Bearbeitungsaggregate 4 und 6 am Querträger 3 herangefahren, und es werden alle Bearbeitungsvorgänge vorgenommen, die an diesem ersten Stirnende des Kantholzes 18 erforderlich sind. Danach wird durch Weiterbewegen des Schlittens 14 das Kantholz 18 mit seinem rückwärtigen, zweiten Stirnende in den Arbeitsraum 20 verfahren, so daß auch hier die entsprechenden Bearbeitungsvorgänge mittels der Bearbeitungsaggregate 4 und 6 ausgeführt werden können, wobei auch eine Ablängung in Betracht kommen kann. Hierzu ist der Schlitten 14 von dem ersten Führungsabschnitt 9 zu dem zweiten Führungsabschnitt 10 hin verfahren worden. Sobald die Bearbeitung des zweiten Stirnendes des jeweiligen Kantholzes 18 beendet ist, womit die stationäre Bearbeitung der Stirnenden des Kantholzes abgeschlossen ist, verfährt der Schlitten 14 zur Gänze auf den vom Rüstplatz 13 abliegenden Führungsabschnitt 10. Dies geschieht soweit, um im nachfolgenden Rücklauf des Schlittens 14 zum Rüstplatz 13 hin das jeweilige Kantholz 18 in Eingriff mit denjenigen Bearbeitungsaggregaten 5 am Querträger 3 bringen zu können, welche die längsseitige Profilierung des Kantholzes 18 vornehmen, Hierbei sind die das Kantholz 18 seitlich umgreifenden Greifer 17 als Spannmittel störend, sie werden deshalb mit ihren quer übergreifenden Armen zur Seite soweit weggeschwenkt, bis diese Arme parallel mit der Längsführung 1 liegen und das Kantholz 18 oberseitig nicht mehr überdecken. Hierbei wird das Kantholz 18 durch die Spanner 16 auf dem Schlitten 14 ausreichend festgehalten. Um danach eine ausreichende Fixierung des Kantholzes 18 auf dem Schlitten 14 sicherzustellen, treten jetzt die Druckrollen 19 in Aktion. Beim Vorlaufen des Schlittens 14 sind sie soweit angehoben, daß sie nicht mit den Greifern 17 kollidieren können. Insoweit werden sie nun erst beim Rücklauf des Schlittens 14 abgesenkt, um eine solche Anpreßkraft auf der Auflageseite des Schlittens 14 sicherzustellen, daß die durch die längsseitige Profilierung mittels der Bearbeitungsaggregate 5 auftretenden Kräfte sicher abgeleitet werden. Diese Profilierung geschieht im Durchlauf unter kontinuierlichen Verfahrens des Schlittens 14 in Richtung zum Führungsabschnitt 9, wonach der Schlitten 14 wieder den Rüstplatz 13 erreicht. Hier beginnt nach Lösen der Spanner 16 und Abnahme des bearbeiteten Kantholzes 18 durch Auflegen des nächsten, unbearbeiteten Kantholzes 18 das nächste Arbeitsspiel für den Schlitten 14 auf der Längsführung 1.

[0019] Auf der zweiten, rückwärtigen Längsführung 2 läuft das gleiche Arbeitsspiel mit den gleichen Bearbeitungsvorgängen ab, lediglich wird hier die Folge der beiden statinonären Bearbeitungsvorgänge im Arbeitsraum 21 unter dem Querträger 3 und des letzten im Durchlauf stattfindenden Bearbeitungsvorganges derart gesteuert, daß sich der Schlitten 14 dann im Führungsabschnitt 11 am Rüstplatz 13 befindet, wenn der Schlitten 14 auf der ersten Längsführung 1 bereits zum Führungsabschnitt 10 hin verfahren ist. Danach kann vom Rüstplatz 13 aus der Schlitten 14 der zweiten Längsführung 2 bedient werden, wonach dann mit dem Arbeitsspiel hier gestartet wird, das sich mit dem Arbeitsspiel für das Kantholz auf dem Schlitten 14 der ersten Längsführung 1 teilweise überlappt. Zum Umrüsten erreichen die Schlitten 14 den Rüstplatz 13 bzw. die Führungsabschnitte 9 und 11 jeweils zeitlich nacheinander gerade so, daß sich immer nur einer der beiden Schlitten 14 am Rüstplatz 13 befindet.

[0020] Anders als in der Zeichnung dargestellt können auf dem Schlitten 14 auch zwei oder mehrere Kanthölzer hintereinander angeordnet werden, was sich je nach der Länge des zu fertigenden Rahmenholms richtet, der auch relativ kurz sein kann. Man ordnet dann die entsprechend kürzeren Kanthölzer fluchtend hintereinander auf dem Schlitten 14 an, wobei zwischen den Kanthölzern ein solcher Abstand belassen wird, damit hier bei der stationären Bearbeitung in den Arbeitsräumen 20 und 21 die Werkzeuge kollisionsfrei mit dem nicht zu bearbeitenden Stirnende des betreffenden, benachbarten Kantholzes bearbeitet werden können. Grundsätzlich kann auch ein zunächst längeres Kantholz auf dem Schitten angeordnet werden, welches bei der stationären Bearbeitung in den Arbeitsräumen 20, 21 zunächst aufgeteilt wird, wobei dann die Verfahrbarkeit der einzelnen Wagen 15 des Schlittens 14 zum Auseinanderfahren der Kantholzabschnitte genutzt werden kann.


Ansprüche

1. Maschine zum Bearbeiten von Kanthölzern für die Fertigung von zu Fensterrahmen zusammenfügbaren Holmen mit Bearbeitungsaggregaten zur spannehmenden Profilierung zunächst der beiden Stirnenden und danach zumindest einer Längsseite des jeweiligen Kantholzes und mit einem die Kanthölzer zu den Bearbeitungsaggregaten für die Bearbeitung an den Stirnenden transportierenden Werkstückträger,
dadurch gekennzeichnet,

daß oberhalb wenigstens einer Längsführung (1, 2) ein Querträger (3) mit den daran innerhalb eines Arbeitsraumes (20, 21) oberhalb sowie seitlich neben der Längsführung (1, 2) verfahrbaren Bearbeitungsaggregaten (4 - 6) angeordnet ist und sich die Längsführung (1, 2) mit im wesentlichen gleichlangen, an die größte Länge der zu bearbeitenden Kanthölzer (18) angepaßten Führungsabschnitten (9, 10; 11, 12) beidseits vom Querträger (3) weg erstreckt, wobei auf der Längsführung (1, 2) als Werkstückträger ein Schlitten (14) zur Aufnahme je eines Kantholzes (18) mit seiner Längsrichtung parallel zur Längsführung (1, 2) gelagert ist,

und daß der zunächst in einem der Führungsabschnitte (9, 11) befindliche Schlitten (14) mit dem jeweils darauf aufgespannten Kantholz (18) bis zur Positionierung dessen ersten Stirnendes (23) im Arbeitsraum (20, 21) verfahren und dieses erste Stirnende stationär bearbeitet wird,

anschließend der Schlitten (14) bis zur Positionierung des zweiten Stirnendes (24) des Kantholzes (18) im Arbeitsraum (20, 21) in den zweiten Führungsabschnitt (10, 12) verfahren und dieses zweite Stirnende (24) stationär bearbeitet wird,

und danach der Schlitten (14) in den ersten Führungsabschnitt (9, 11) zurückgefahren sowie hierbei das Kantholz (18) längsseitig im Durchlauf bearbeitet wird.


 
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß zwei Längsführungen (1, 2) vorhanden sind, über die hinweg sich der Querträger (3) erstreckt, unterhalb dessen sich zwei Arbeitsräume (20, 21), je einer für eine der Längsführungen (1, 2), mit den entsprechenden Bearbeitungsaggregaten (4 - 6) befinden.


 
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Querträger (3) als die eine oder die beiden Längsführungen (1, 2) überspannendes Portal ausgebildet ist.


 
4. Maschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,

daß die beiden benachbarten einen Führungsabschnitte (9, 11) der zwei Längsführungen (1, 2) zu der einen Seite des Querträgers (3) hin einen Rüstplatz (13) bilden und die beiden Schlitten (14) zeitversetzte Arbeitszyklen haben.


 
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,

daß der zumindest eine Schlitten (14) das jeweilige Kantholz (18) an und/oder nahe dessen Unterseite haltende Spannmittel (16) hat und an dem Querträger (3) und/oder an dem Schlitten (14) weitere Halte- oder Spannvorrichtungen (17, 19) angeordnet sind, die unter Freilassen der Bearbeitungsstellen beim jeweiligen Bearbeitungsvorgang an dem betreffenden Kantholz (18) angreifen.


 
6. Maschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,

daß am Schlitten (14) schwenkbare Greifer (17) als weitere Spannvorrichtungen angeordnet sind, die das Kantholz (18) an den Längsseiten und/oder der Oberseite erfassen.


 
7. Maschine nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,

daß am Querträger (3) eine Reihe von das Kantholz (18) an der Oberseite beaufschlagenden Druckrollen (19) als weitere Haltevorrichtungen angeordnet ist.


 
8. Maschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,

daß am Rüstplatz (13) seitlich an dem zumindest einen Führungsabschnitt (9, 11) ein damit paralleles sowie dazu quer verstellbares Anschlaglineal (22) angeordnet ist, das sich oberhalb der Auflageseite des Schlittens (14) zur seitlichen Anlage des jeweiligen Kantholzes (18) zwecks Justage auf dem Schlitten (14) befindet.


 
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,

daß der wenigstens eine Schlitten (14) in zwei oder mehrere miteinander entsprechend der jeweiligen Kantholzlänge kuppelbare Wagen (15) gegliedert ist, von denen wenigstens einer mit einem Vorschubantrieb versehen oder kuppelbar ist.


 
10. Maschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,

daß das Verfahren des wenigstens einen Schlittens (14) längs der zumindest einen Längsführung (1, 2) in einer programmgesteuerten Maschinenachse erfolgt und das An- bzw. Abkuppeln der Wagen (15) zur Anpassung der Länge des Schlittens (14) an die jeweiligen Kantholzlänge programmgesteuert vorgenommen wird.


 
11. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,

daß auf dem Schlitten (14) hintereinander sowie in Abstand voneinander zwei oder mehrere Kanthölzer (18) aufspannbar sind, wobei der Schlitten (14) so gesteuert ist, daß jedes dieser Kanthölzer (18) mit den jeweils beiden Stirnenden im betreffenden Arbeitsraum (20, 21) zu stationären Bearbeitung positioniert wird.


 




Zeichnung