(19)
(11) EP 0 922 658 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.1999  Patentblatt  1999/24

(21) Anmeldenummer: 98122912.3

(22) Anmeldetag:  02.12.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65H 7/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.12.1997 DE 19755520

(71) Anmelder: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Heger, Gerhard
    2620 Neunkirchen (AT)
  • Sternecker, Andreas
    2344 Mariaenzersdorf (AT)

   


(54) Bogentrenner


(57) Die Erfindung betrifft einen Arbeitsorgane und/oder Steuereinrichtungen enthaltenden Bogentrenner in bogenverarbeitenden Maschinen; wobei der Bogentrenner mindestens Arbeitsorgane zum Erfassen, Trennen und Fördern sowie Steuerorgane zum Zuführen von einem das Erfassen, Trennen und Fördern der Bogen unterstützenden Blas- und/oder Saugluftstroms aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bogentrenner zu schaffen, dessen Leistungsfähigkeit mit einfachen Mitteln erhöht werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß den Arbeitsorganen (7,8) und/oder den Steuerorganen (27) jeweils ein separat ansteuerbarer Antrieb (22,23,26) zugeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitsorgane und/oder Steuereinrichtungen enthaltenden Bogentrenner in bogenverarbeitenden Maschinen, wobei der Bogentrenner mindestens Arbeitsorgane zum Erfassen, Trennen und Fördern sowie Steuerorgane zum Zuführen von einem das Erfassen, Trennen und Fördern der Bogen unterstützenden Blas- und/oder Saugluftstroms aufweist.
Derartige Bogentrenner sind allgemein üblich. Die in den Bogentrennern vorgesehenen Arbeitsorgane wie z.B. Trennsauger, Transportsauger oder ein Tasterfuß werden durch mechanische Getriebe im Takt der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine mittels eintourig umlaufender Antriebswellen angetrieben (DE 19 601 470 A1, 19 522 901 C1, 43 12 228 A1). Die Steuerung des das Erfassen, Trennen und Fördern des bogenförmigen Materials unterstützenden Saug- oder Blasluftstroms erfolgt mittels Ventileinheiten, die mechanisch mit dem Antrieb der Arbeitsorgane verknüpft sind (DE 42 15 226 C2). Der Antrieb des Bogentrenners als funktionelle Einheit erfolgt mittels einer mechanischen Kopplung mit der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine oder durch einen Elektromotor, der mittels einer elektrischen Welle mit der bogenverarbeitenden Maschine verknüpft ist (DE 41 02 472 A1).

[0002] Nachteilig ist, unabhängig davon, ob der Antrieb der funktionellen Einheit Bogentrenner durch einen Elektromotor oder mittels einer mechanischen Kopplung erfolgt, daß die Arbeitsorgane und/oder die Steuerorgane des Bogentrenners in ihrer Zuordnung zueinander nicht frei wählbar sind. Sie sind mechanisch starr synchronisiert. Das bedeutet aber, da in bogenverarbeitenden Maschinen bogenförmiges Material unterschiedlichster Qualität und Grammatur zur Verarbeitung gelangt und dieses Material mit unterschiedlichster Geschwindigkeit verarbeitet wird, daß für Übernahme-/Übergabevorgänge, um in jedem Fall eine störungsfreie Arbeitsweise des Bogentrenners zu sichern, große Rastbereiche über den Drehwinkel der bogenverarbeitenden Maschine vorgesehen werden müssen. Das bedeutet aber auch, daß die den Arbeitsorganen bzw. Steuerorganen zugeordneten Mechanismen nicht nach kinematischen Gesichtspunkten optimiert werden können, so daß die Leistungsfähigkeit der Bogentrenner und damit der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine nicht gesteigert werden kann.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bogentrenner zu schaffen, dessen Leistungsfähigkeit mit einfachen Mitteln erhöht werden kann.

[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruch 1 gelöst.

[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Zuordnung der einzelnen Arbeitsorgane eines Bogentrenners und/oder die einen Blas- oder Saugluftstrom steuernden Mittel in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebszustand der bogenverarbeitenden Maschine sowie vom zur Verarbeitung gelangenden Material erfolgen kann, wodurch eine Leistungssteigerung des Bogentrenners möglich ist. Außerdem wird damit ermöglicht, die den Arbeitsorganen bzw. Steuereinrichtungen zugeordneten Mechanismen nach kinematisch optimalen Gesichtspunkten auszulegen.

[0006] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1
einen Bogenanleger mit einem Bogentrenner in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 2
die schematische Darstellung des Antriebs des Bogentrenners.


[0007] In Figur 1 ist ein Bogenanleger 1 mit einem Bändertisch 2, einem Anlegtisch 3 und diesem zugeordnet Vordermarken 4 sowie Seitenmarken 5 dargestellt. Der Bändertisch 2 weist ein Tischblech 17 sowie sich quer zu einer Bogenförderrichtung 11 erstreckende Bänderwalzen 12, 13 auf. Die Bänderwalzen 12, 13 werden von mindestens zwei Transportbändern 14 umschlungen, die durch Umlenkrollen 15 und Spannrollen 16 geführt werden. Die Transportbänder 14 werden z.B. mittels der Bänderwalze 12 oder 13 in Umlaufrichtung 18 angetrieben. Mit der dem Bogenanleger 1 zugewandten Bänderwalze 12 korrespondiert eine Taktwalze 19, die im Maschinentakt gegen die Bänderwalze 12 gesteuert wird.
Dem Anlegtisch 3 schließt sich eine Schwinganlage 20 und dieser nachgeordnet die Anlegtrommel 21 eines nicht dargestellten Druckwerkes an.
Im Bogenanleger 1 ist ein Bogentrenner 6 mit Trennsaugern 7 und Transportsaugern 8 vorgesehen. Im Bogenanleger 1 ist weiterhin ein aus Bogen 9 bestehender Bogenstapel 10 angeordnet.

[0008] Am Bogentrenner 6 sind, wie in Fig. 2 dargestellt, separate Antriebe 22, 23, 26 angeordnet, wobei der Antrieb 22 den Trennsaugern 7, der Antrieb 23 den Transportsaugern 8 und der Antrieb 26 einer den Blas- und Saugluftbedarf des Bogentrenners 6 und/oder des gesamten Bogenanlegers 1 steuernden Steuereinrichtung 27 zugeordnet ist. Die Antriebe 22, 23, 26 können als Elektromotore, insbesondere als Drehstromservomotore 28, 29, 30 ausgebildet sein. Es ist auch möglich, weiteren im Bogentrenner 6 integrierten Arbeitsorganen, z.B. einem Tasterfuß, einen separaten, als Drehstromservomotor ausgebildeten Antrieb zuzuordnen.
Die Drehstromservomotore 28, 29, 30 sind mit einer Steuereinheit 24 verbunden, die unter Einbeziehung von Taktsignalen der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine, initiiert mittels eines der Anlegtrommel 21 zugeordneten Inkrementalgebers 25, taktgebunden angesteuert werden. Durch die Steuereinheit 24 ist es möglich, die Bewegungen der einzelnen Antriebe 22, 23, 26 bzw. der einzelnen Drehstrommotore 28, 29, 30 innerhalb eines Maschinentaktes zueinander zu verstellen, so eine Phasenschiebung zu realisieren und damit z.B. die Übernahme-/Übergabevorgänge und/oder die Blasluft-/Saugluftsteuerung den Betriebsbedingungen bzw. den zur Verarbeitung gelangenden Materialien anzupassen. Dabei können die Verstelldaten für die unterschiedlichen Betriebszustände bzw. für die zur Verarbeitung gelangenden Materialien in der Steuereinheit 24 abgespeichert und danach die Antriebe 22, 23, 26 bzw. die Drehstrommotore 28, 29, 30 angesteuert werden. Es ist aber auch möglich, über eine manuelle Eingabeeinrichtung eine Phasenschiebung zu realisieren.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen



[0009] 
1
Bogenanleger
2
Bändertisch
3
Anlegtisch
4
Vordermarken
5
Seitenmarke
6
Bogentrenner
7
Trennsauger
8
Transportsauger
9
Bogen
10
Bogenstapel
11
Bogenförderrichtung
12
Bänderwalze
13
Bänderwalze
14
Transportbänder
15
Umlenkrolle
16
Spannrolle
17
Tischblech
18
Umlaufrichtung
19
Taktwalze
20
Schwinganlage
21
Anlegtrommel
22
Antrieb
23
Antrieb
24
Steuereinheit
25
Inkrementalgeber
26
Antrieb
27
Steuereinrichtung
28
Drehstromservomotor
29
Drehstromservomotor
30
Drehstromservomotor



Ansprüche

1. Bogentrenner in bogenverarbeitenden Maschinen, wobei der Bogentrenner mindestens Arbeitsorgane zum Erfassen, Trennen und Fördern sowie Steuerorgane zum Zuführen von einem das Erfassen, Trennen und Fördern der Bogen unterstützenden Blas-und/oder Saugluftstroms aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß den Arbeitsorganen (7, 8) und/oder den Steuerorganen (27) jeweils ein separat ansteuerbarer Antrieb (22, 23, 26) zugeordnet ist.
 
2. Bogentrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (22, 23, 26) als Drehstromservomotore (28, 29, 30) ausgebildet sind.
 
3. Bogentrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung der Antriebe (22, 23, 26) im Arbeitstakt mittels einer Steuereinheit (24) erfolgt.
 
4. Bogentrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungen der Antriebe (22, 23, 26) innerhalb eines Arbeitstaktes zueinander verstellbar ausgeführt sind.
 
5. Bogentrenner nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (22, 23, 26) in Abhängigkeit von den jeweiligen Betriebszuständen der bogenverarbeitenden Maschine und/oder von der Beschaffenheit des zur Verarbeitung gelangenden bogenförmigen Materials ansteuerbar sind.
 
6. Bogentrenner nach Anspruch 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelldaten für die unterschiedlichen Betriebszustände der bogenverarbeitenden Maschine und/oder für die Beschaffenheit des zur Verarbeitung gelangenden bogenförmigen Materials in der Steuereinheit (24) gespeichert sind.
 
7. Bogentrenner nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelldaten manuell in die Steuereinheit (24) eingebbar sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht