[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitsorgane und/oder Steuereinrichtungen enthaltenden
Bogentrenner in bogenverarbeitenden Maschinen, wobei der Bogentrenner mindestens Arbeitsorgane
zum Erfassen, Trennen und Fördern sowie Steuerorgane zum Zuführen von einem das Erfassen,
Trennen und Fördern der Bogen unterstützenden Blas- und/oder Saugluftstroms aufweist.
Derartige Bogentrenner sind allgemein üblich. Die in den Bogentrennern vorgesehenen
Arbeitsorgane wie z.B. Trennsauger, Transportsauger oder ein Tasterfuß werden durch
mechanische Getriebe im Takt der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine mittels
eintourig umlaufender Antriebswellen angetrieben (DE 19 601 470 A1, 19 522 901 C1,
43 12 228 A1). Die Steuerung des das Erfassen, Trennen und Fördern des bogenförmigen
Materials unterstützenden Saug- oder Blasluftstroms erfolgt mittels Ventileinheiten,
die mechanisch mit dem Antrieb der Arbeitsorgane verknüpft sind (DE 42 15 226 C2).
Der Antrieb des Bogentrenners als funktionelle Einheit erfolgt mittels einer mechanischen
Kopplung mit der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine oder durch einen Elektromotor,
der mittels einer elektrischen Welle mit der bogenverarbeitenden Maschine verknüpft
ist (DE 41 02 472 A1).
[0002] Nachteilig ist, unabhängig davon, ob der Antrieb der funktionellen Einheit Bogentrenner
durch einen Elektromotor oder mittels einer mechanischen Kopplung erfolgt, daß die
Arbeitsorgane und/oder die Steuerorgane des Bogentrenners in ihrer Zuordnung zueinander
nicht frei wählbar sind. Sie sind mechanisch starr synchronisiert. Das bedeutet aber,
da in bogenverarbeitenden Maschinen bogenförmiges Material unterschiedlichster Qualität
und Grammatur zur Verarbeitung gelangt und dieses Material mit unterschiedlichster
Geschwindigkeit verarbeitet wird, daß für Übernahme-/Übergabevorgänge, um in jedem
Fall eine störungsfreie Arbeitsweise des Bogentrenners zu sichern, große Rastbereiche
über den Drehwinkel der bogenverarbeitenden Maschine vorgesehen werden müssen. Das
bedeutet aber auch, daß die den Arbeitsorganen bzw. Steuerorganen zugeordneten Mechanismen
nicht nach kinematischen Gesichtspunkten optimiert werden können, so daß die Leistungsfähigkeit
der Bogentrenner und damit der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine nicht gesteigert
werden kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bogentrenner zu schaffen, dessen Leistungsfähigkeit
mit einfachen Mitteln erhöht werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruch 1 gelöst.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Zuordnung
der einzelnen Arbeitsorgane eines Bogentrenners und/oder die einen Blas- oder Saugluftstrom
steuernden Mittel in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebszustand der bogenverarbeitenden
Maschine sowie vom zur Verarbeitung gelangenden Material erfolgen kann, wodurch eine
Leistungssteigerung des Bogentrenners möglich ist. Außerdem wird damit ermöglicht,
die den Arbeitsorganen bzw. Steuereinrichtungen zugeordneten Mechanismen nach kinematisch
optimalen Gesichtspunkten auszulegen.
[0006] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- einen Bogenanleger mit einem Bogentrenner in einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 2
- die schematische Darstellung des Antriebs des Bogentrenners.
[0007] In Figur 1 ist ein Bogenanleger 1 mit einem Bändertisch 2, einem Anlegtisch 3 und
diesem zugeordnet Vordermarken 4 sowie Seitenmarken 5 dargestellt. Der Bändertisch
2 weist ein Tischblech 17 sowie sich quer zu einer Bogenförderrichtung 11 erstreckende
Bänderwalzen 12, 13 auf. Die Bänderwalzen 12, 13 werden von mindestens zwei Transportbändern
14 umschlungen, die durch Umlenkrollen 15 und Spannrollen 16 geführt werden. Die Transportbänder
14 werden z.B. mittels der Bänderwalze 12 oder 13 in Umlaufrichtung 18 angetrieben.
Mit der dem Bogenanleger 1 zugewandten Bänderwalze 12 korrespondiert eine Taktwalze
19, die im Maschinentakt gegen die Bänderwalze 12 gesteuert wird.
Dem Anlegtisch 3 schließt sich eine Schwinganlage 20 und dieser nachgeordnet die Anlegtrommel
21 eines nicht dargestellten Druckwerkes an.
Im Bogenanleger 1 ist ein Bogentrenner 6 mit Trennsaugern 7 und Transportsaugern 8
vorgesehen. Im Bogenanleger 1 ist weiterhin ein aus Bogen 9 bestehender Bogenstapel
10 angeordnet.
[0008] Am Bogentrenner 6 sind, wie in Fig. 2 dargestellt, separate Antriebe 22, 23, 26 angeordnet,
wobei der Antrieb 22 den Trennsaugern 7, der Antrieb 23 den Transportsaugern 8 und
der Antrieb 26 einer den Blas- und Saugluftbedarf des Bogentrenners 6 und/oder des
gesamten Bogenanlegers 1 steuernden Steuereinrichtung 27 zugeordnet ist. Die Antriebe
22, 23, 26 können als Elektromotore, insbesondere als Drehstromservomotore 28, 29,
30 ausgebildet sein. Es ist auch möglich, weiteren im Bogentrenner 6 integrierten
Arbeitsorganen, z.B. einem Tasterfuß, einen separaten, als Drehstromservomotor ausgebildeten
Antrieb zuzuordnen.
Die Drehstromservomotore 28, 29, 30 sind mit einer Steuereinheit 24 verbunden, die
unter Einbeziehung von Taktsignalen der nachgeordneten bogenverarbeitenden Maschine,
initiiert mittels eines der Anlegtrommel 21 zugeordneten Inkrementalgebers 25, taktgebunden
angesteuert werden. Durch die Steuereinheit 24 ist es möglich, die Bewegungen der
einzelnen Antriebe 22, 23, 26 bzw. der einzelnen Drehstrommotore 28, 29, 30 innerhalb
eines Maschinentaktes zueinander zu verstellen, so eine Phasenschiebung zu realisieren
und damit z.B. die Übernahme-/Übergabevorgänge und/oder die Blasluft-/Saugluftsteuerung
den Betriebsbedingungen bzw. den zur Verarbeitung gelangenden Materialien anzupassen.
Dabei können die Verstelldaten für die unterschiedlichen Betriebszustände bzw. für
die zur Verarbeitung gelangenden Materialien in der Steuereinheit 24 abgespeichert
und danach die Antriebe 22, 23, 26 bzw. die Drehstrommotore 28, 29, 30 angesteuert
werden. Es ist aber auch möglich, über eine manuelle Eingabeeinrichtung eine Phasenschiebung
zu realisieren.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0009]
- 1
- Bogenanleger
- 2
- Bändertisch
- 3
- Anlegtisch
- 4
- Vordermarken
- 5
- Seitenmarke
- 6
- Bogentrenner
- 7
- Trennsauger
- 8
- Transportsauger
- 9
- Bogen
- 10
- Bogenstapel
- 11
- Bogenförderrichtung
- 12
- Bänderwalze
- 13
- Bänderwalze
- 14
- Transportbänder
- 15
- Umlenkrolle
- 16
- Spannrolle
- 17
- Tischblech
- 18
- Umlaufrichtung
- 19
- Taktwalze
- 20
- Schwinganlage
- 21
- Anlegtrommel
- 22
- Antrieb
- 23
- Antrieb
- 24
- Steuereinheit
- 25
- Inkrementalgeber
- 26
- Antrieb
- 27
- Steuereinrichtung
- 28
- Drehstromservomotor
- 29
- Drehstromservomotor
- 30
- Drehstromservomotor
1. Bogentrenner in bogenverarbeitenden Maschinen, wobei der Bogentrenner mindestens Arbeitsorgane
zum Erfassen, Trennen und Fördern sowie Steuerorgane zum Zuführen von einem das Erfassen,
Trennen und Fördern der Bogen unterstützenden Blas-und/oder Saugluftstroms aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß den Arbeitsorganen (7, 8) und/oder den Steuerorganen (27)
jeweils ein separat ansteuerbarer Antrieb (22, 23, 26) zugeordnet ist.
2. Bogentrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (22, 23, 26)
als Drehstromservomotore (28, 29, 30) ausgebildet sind.
3. Bogentrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung der Antriebe
(22, 23, 26) im Arbeitstakt mittels einer Steuereinheit (24) erfolgt.
4. Bogentrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungen der Antriebe
(22, 23, 26) innerhalb eines Arbeitstaktes zueinander verstellbar ausgeführt sind.
5. Bogentrenner nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (22,
23, 26) in Abhängigkeit von den jeweiligen Betriebszuständen der bogenverarbeitenden
Maschine und/oder von der Beschaffenheit des zur Verarbeitung gelangenden bogenförmigen
Materials ansteuerbar sind.
6. Bogentrenner nach Anspruch 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelldaten
für die unterschiedlichen Betriebszustände der bogenverarbeitenden Maschine und/oder
für die Beschaffenheit des zur Verarbeitung gelangenden bogenförmigen Materials in
der Steuereinheit (24) gespeichert sind.
7. Bogentrenner nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelldaten
manuell in die Steuereinheit (24) eingebbar sind.