(19)
(11) EP 0 922 796 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.1999  Patentblatt  1999/24

(21) Anmeldenummer: 97121612.2

(22) Anmeldetag:  08.12.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01G 15/88
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Graf + Cie AG
8640 Rapperswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Patentanwälte Leinweber & Zimmermann 
Rosental 7
80331 München
80331 München (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Sägezahndrahtes sowie damit hergestellter Sägezahndraht


(57) Zur Verbesserung der Eigenschaften von Ganzstahlgarnituren wird ein Sägezahndraht mit einem Fußbereich einer Mehrzahl von in Längsrichtung des Drahtes hintereinander angeordneten, vom Fußbereich ausgehenden und jeweils eine Zahnspitze aufweisenden Zähnen vorgeschlagen, bei dem sich der Abstand (t) zwischen den Zahnspitzen (16) zweier aufeinanderfolgender Zähne (14) von demjenigen zwischen den Zahnspitzen anderer aufeinanderfolgender Zähne (14) unterscheidet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Sägezahndraht mit einem Fußbereich und einer Mehrzahl von in Längsrichtung des Drahtes hintereinander angeordneten, vom Fußbereich ausgehenden und jeweils eine Zahnspitze aufweisenden Zähnen, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen derartiger Sägezahndrähte und die Verwendung derartiger Sägezahndrähte zum Bearbeiten von Textilfasern.

[0002] Aus einer Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden und auf einem Träger befestigten Sägezahndrähten der oben angegebenen Art hergestellte Ganzstahlgarnituren haben nahezu vollständig die ursprünglich verwendeten Nadelgarnituren zum Bearbeiten von Textilfasern verdrängt. Das ist zum einen auf die höhere Verschleißfestkeit derartiger Ganzstahlgarnituren und die dadurch geschaffene Möglichkeit einer Erhöhung der Bearbeitungsgeschwindigkeit zurückzuführen und geht zum anderen auf die Tatsache zurück, daß derartige Sägezahndrähte vergleichsweise einfach herstellbar sind.

[0003] Eine zum Herstellen von Sägezahndrähten der eingangs angegebenen Art betreibbare Vorrichtung nach dem Stand der Technik ist in Fig. 4 dargestellt. Diese Vorrichtung umfaßt eine auf einem Maschinenbett 4OO montierte Vorschubeinrichtung 41O, mit der ein Profildraht 45O längs einer vorgegebenen Förderstrecke 454 gefördert wird. Dazu ist der Profildraht 45O zwischen zwei Förderrollen 418 eingeklemmt, von denen eine um eine senkrecht zur vorgegebenen Förderstrecke 454 verlaufende Drehachse 42O angetrieben wird.

[0004] Zum Bearbeiten des Profildrahtes 45O ist auf dem Maschinenbett auch noch ein Bearbeitungswerkzeug 43O montiert. Dieses Bearbeitungswerkzeug 43O umfaßt eine in einem Spindelstock 434 gelagerte Spindel 436, die mit einem Drehstrommotor 432 in der durch den Pfeil 437 bezeichneten Richtung antreibbar ist. Am vorderen Ende der Spindel 436 ist ein Stanzwerkzeughalter 438 drehfest angebracht. Mit einem am Stanzwerkzeughalter 438 befestigten Stanzwerkzeug 44O können zusammenwirkend mit einer Stanzmatrize 442 des Bearbeitungswerkzeugs 43O zur Herstellung von Sägezähnen materialfreie Räume aus dem Profildraht 45O ausgestanzt werden. Der Drehstrommotor 432 ist zusammen mit dem Spindelstock 434, der Spindel 436 und der Stanzmatrize 442 auf einer Grundplatte 444 festgelegt, die in Schritten von 5° bezüglich dem Maschinenbett 4OO und der Vorschubeinrichtung 41O verschwenkbar ist, wie durch die auf der Grundplatte 444 markierte Winkelskala 446 angedeutet.

[0005] Am vorderen Ende der Spindel 436 ist ein Kegelrad 412 drehfest angebracht. Dieses Kegelrad 412 kämmt ein am dem Bearbeitungswerkzeug zugewandten Ende eines Schneckenrades 416 drehfest angebrachtes Kegelrad 414. Dadurch wird das Schneckenrad um eine bezüglich dem Maschinenbett 4OO und der Vorschubeinrichtung 41O feststehende Drehachse gedreht. Diese Drehung wird auf ein um die senkrecht zur vorgegebenen Förderstrecke 454 verlaufende Drehachse 42O drehbares, das Schneckenrad 416 kämmendes Zahnrad übertragen. Auf diese Weise kann das Vorschubrollenpaar 418 über das Schneckenrad 416, das Kegelrad 414, das Kegelrad 412 und die Spindel 436 vom Drehstrommotor 432 angetrieben werden. Durch diesen Antrieb wird sichergestellt, daß der Profildraht 45O zwischen den einzelnen mit dem Stanzwerkzeug 45O ausgeführten Bearbeitungsvorgängen jeweils um dieselbe Vorschubstrecke in der durch den Pfeil 452 bezeichneten Richtung gefördert wird.

[0006] Mithin können in der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung unter Verwendung nur eines Antriebsmotors und eines Bearbeitungswerkzeugs in besonders einfacher Weise Sägezahndrähte mit einer konstanten Zahnteilung, d.h. einem konstanten Abstand zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne hergestellt werden. Die Form der Zähne und die Zahnteilung des so hergestellten Sägezahndrahtes hängt von der Position der Grundplatte 444 bezüglich dem Maschinenbett 4OO bzw. der Vorschubeinrichtung 41O, dem verwendeten Stanzwerkzeug und der vom Schneckenrand 416 zusammenwirkend mit dem um die Drehachse 42O drehbaren Zahnrad hervorgebrachten Getriebeuntersetzung ab.

[0007] Beim Einsatz von mit Vorrichtungen der in Fig. 4 dargestellten Art hergestellten Sägezahndrähten zum Bearbeiten von Textilfasern werden insbesondere bei hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten erhöhte Stapelfaserbeschädigungen und Ansammlungen ungeordneter Fasern, insbesondere Kurzfasern (Pilling-Effekt) beobachtet.

[0008] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Sägezahndraht der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, der unter Gewährleistung einer hohen Verschleißfestigkeit bei gleichzeitiger einfacher Herstellbarkeit eine zuverlässige und schonende Faserbearbeitung ermöglicht, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen derartiger Sägezahndrähte bereitzustellen.

[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Sägezahndrähte gelöst, bei denen sich der Abstand zwischen den Zahnspitzen zweier aufeinanderfolgender Zähne von demjenigen zwischen den Zahnspitzen anderer aufeinanderfolgender Zähne unterscheidet sowie durch Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen derartiger Sägezahndrähte.

[0010] Diese Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe geht auf die Erkenntnis zurück, daß die beobachteten Stapelfaserbeschädigungen und anderen Mängel bei der Faserbearbeitung auf die unterschiedlichen Anforderungen an einen zum Bearbeiten der Textilfasern verwendeten Sägezahndraht beim Eindringen in das Faservlies, Bearbeiten des Faservlieses und Verlassen des Faservlieses zurückzuführen sind. Bei dem erfindungsgemäßen Sägezahndraht können die Zahnteilungen einzelner Abschnitte an diese unterschiedlichen Anforderungen angepaßt werden, wodurch insgesamt eine Verbesserung des Arbeitsergebnisses erreicht wird.

[0011] Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn sich der Abstand zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne längs eines Drahtabschnittes vorgegebener Länge kontinuierlich ändert. Dazu kann der Abstand zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne zunächst ausgehend von einem ersten vorgegebenen Abstand bis zu einem zweiten vorgegebenen Abstand kontinierlich zunehmen und dann ausgehend von dem zweiten vorgegebenen Abstand bis zum ersten vorgegebenen Abstand wieder kontinuierlich abnehmen. Als herstellungstechnisch besonders günstig hat es sich dabei erwiesen, wenn der Betrag der Differenz zwischen aufeinanderfolgenden Abständen zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne längs eines vorgegebenen Drahtabschnittes etwa konstant ist.

[0012] Der gewünschte Teilungsverlauf erfindungsgemäßer Sägezahndrähte kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß zwischen Sägezähnen gleicher Form, z.B. in Spitzform, Bogenzahnform oder Flachspitzform materialfreie Räume unterschiedlicher Form gebildet werden. Zu diesem Zweck ist beispielsweise daran gedacht, materialfreie Räume zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zähnen durch eine Anzahl von nacheinander ausgeführten Bearbeitungsvorgängen mit einem Bearbeitungswerkzeug, insbesondere Stanzwerkzeug, herzustellen. Alternativ kann der Sägezahndraht aber auch Sägezähne unterschiedlicher Form, z.B. in Morelform aufweisen, die durch materialfreie Räume gleicher Form voneinander getrennt sind. Zur Herstellung derartier Sägezahndrähte können alle materialfreien Räume durch jeweils einen Bearbeitungsvorgang hergestellt werden.

[0013] Zur Herstellung erfindungsgemäßer Sägezahndrähte hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn mit einer Vorschubeinrichtung eine Relativbewegung zwischen dem Profildraht und einer Bearbeitungseinrichtung erzeugt wird und der Profildraht im Verlauf der Relativbewegung durch nacheinander ausgeführte Bearbeitungsvorgänge z.B. Stanzvorgänge zur Herstellung der Sägezähne bearbeitet wird, wobei die Vorschubeinrichtung gemäß einem vorgegebenen Programm zum Erzeugen unterschiedlicher Bewegungsstrecken zwischen den nacheinander ausgeführten Bearbeitungsvorgängen angesteuert wird.

[0014] Im Hinblick auf den im allgemeinen aufwendigen Aufbau der Bearbeitungsvorrichtung ist es dazu besonders vorteilhaft, wenn der Profildraht mit der Vorschubeinrichtung längs eines vorgegebenen Förderweges gefördert wird und die einzelnen Bearbeitungsvorgänge durch die Bearbeitungseinrichtung an einer vorgegebenen Stelle längs der Förderweges erfolgen.

[0015] Der Erhalt des gewünschten Teilungsverlaufs kann dabei sichergestellt werden, indem die Betriebsstellung der Bearbeitungseinrichtung erfaßt und die Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von der so erfaßten Betriebsstellung angesteuert wird. Falls die Bearbeitungseinrichtung eine drehbare Frässpindel mit einem daran befestigen Stanzwerkzeug aufweist kann dazu die Drehstellung der Frässpindel mit einem Winkelcoder kontinuierlich erfaßt und die Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von der so erfaßten Drehstellung angesteuert werden.

[0016] Zur kompensierenden Beseitigung bei einer derartigen Ansteuerung möglicherweise entstehender Teilungsfehler hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn auch die Vorschubstrecke des Profildrahtes kontinuierlich erfaßt und die Vorschubeinrichtung und/oder die Bearbeitungseinrichtung in Abhängigkeit von der erfaßten Vorschubstrecke angesteuert wird. Dazu kann die Vorschubeinrichtung eine an den Profildraht anlegbare Förderrolle aufweisen, deren Drehstellung kontinuierlich mit einem zweiten Winkelcoder erfaßt wird.

[0017] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen eines Sägezahndrahtes,
Fig.2a bis 2d
Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Sägezahndrähte,
Fig.3a bis 3c
mit der Vorrichtung nach Fig. 1 herstellbare Teilungsverläufe von Sägezahndrähten und
Fig. 4
eine Vorrichtung zum Herstellen von Sägezahndrähten nach dem Stand der Technik.


[0018] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt eine auf einem Maschinenbett 1OO montierte Vorschubeinrichtung 11O sowie ein ebenfalls auf dem Maschinenbett 1OO montiertes Bearbeitungswerkzeug 13O. Die Vorschubeinrichtung 11O besteht im wesentlichen aus einem Servomotor 112, einem Reduktionsgetriebe 114 und einem Vorschubrollenpaar 116, zwischen dem ein Sägezahndraht 15O eingeklemmt ist. Eine Vorschubrolle des Vorschubrollenpaars 116 ist direkt auf der Achse des Reduktionsgetriebes 114 montiert, so daß der Profildraht 15O durch Drehen dieser Vorschubrolle in der durch den Pfeil 152 bezeichneten Richtung längs eines vorgegebenen Förderweges 154 gefördert wird.

[0019] Das Bearbeitungserkzeug 13O besteht im wesentlichen aus einem Servomotor 132 und einer in einem Spindelstock 134 gelagerten Spindel 136, die mit dem Servomotor 132 in der durch den Pfeil 137 bezeichneten Richtung antreibbar ist. Am vorderen Ende der Spindel 136 ist ein Stanzwerkzeughalter 131 drehfest montiert. Am Stanzwerkzeughalter 138 ist ein Stanzwerkzeug 14O befestigt, mit dem zusammenwirkend mit einer Stanzmatrize 142 zur Herstellung von Sägezähnen materialfreie Räume aus dem Profildraht 15O ausgestanzt werden können. Der Servomotor 132, der Spindelstock 134 und damit auch die Spindel 136 sowie die Stanzmatrize 14O sind an einer Grundplatte 144 montiert, die bezüglich dem Maschinenbett 1OO und damit auch bezuglich der Vorschubeinrichtung 11O in Schritten von 5° schwenkbar ist, wie durch die mit 146 bezeichnete Gradskala angedeutet.

[0020] Der Servomotor 132 des Bearbeitungswerkzeugs 13O wird von einem Controller 16O gemäß einem vorgegebenen Programm über eine Steuerleitung 166 angesteuert. Gleichzeitig wird die Drehstellung der Spindel 136 von einem Winkelcoder 162 erfaßt und über eine Leitung 164 an den Controller 16O weitergegeben. In Abhängigkeit von der mit dem Winkelcoder 162 erfaßten Drehstellung der Spindel 136 wird der Servomotor 112 der Vorschubeinrichtung 11O vom Controller 16O über eine Steuerleitung 172 angesteuert. Die durch den Betrieb des Servomotors 112 der Vorschubeinrichtung 11O hervorgebrachte Vorschubstrecke des Sägezahndrahtes 15O längs der vorgegebenen Förderstrecke 154 wird mit einem Winkelcoder 168 erfaßt. Ein die erfaßte Vorschubstrecke darstellendes Signal wird vom Winkelcoder 168 über eine Leitung 17O an den Controller 16O angelegt. Auf diese Weise kann kontinuierlich überwacht werden, ob die gemäß dem vorgegebenen Programm in Abhängigkeit von der Drehstellung der Spindel 136 ermittelte Vorschubstrecke auch tatsächlich vom Servomotor 112 über das Reduktionsgetriebe 114 auf den Profildraht 15O übertragen wurde. Falls Abweichungen von der gemäß dem vorgegebenen Programm ermittelten Vorschubstrecke auftreten, kann die Ansteuerung des Servomotors 112 über die Steuerleitung 172 umgehend entsprechend angepaßt werden. Auf diese Art und Weise kann die Winkelverdrehung des Vorschubrollenpaars pro Rotation der Spindel 136 stufenlos eingestellt werden. Dabei kann ein Transport des Profildrahtes zwischen dem Vorschubrollenpaar in Schritten von O,O1 mm realisiert werden. Bei der gerade beschriebenen Betriebsweise der in Fig.l 1 dargestellten Vorrichtung ist der Servomotor 132 des Bearbeitungswerkzeugs 13O der "Master" und der Servomotor 112 der Vorschubeinrichtung 11O ist der "Sklave".

[0021] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die bekannte mechanische Kopplung zwischen der Spindel des Bearbeitungswerkzeugs und der Vorschubeinrichtung durch eine elektronische Kopplung ersetzt. Diese elektronische Kopplung wird mit Hilfe des Controllers 160 und dem vorgegebenen Programm bewirkt, wobei das Parallellaufen beider Servomotoren 132 und 112 speziell in der Start- und Stop-Phase von äußerster Wichtigkeit ist.

[0022] Mit der beschriebenen Vorrichtung können die Zahnteilungen kontinuierlich geändert werden. Das geschieht indem in dem vorgegebenen Programm definiert wird, über welchen Abstand, genannt Zykluslänge, in Millimeter, dies geschehen soll und mit welchem Unterschied pro Zahn die Variation der Zahnteilung zu bewirken ist.

[0023] Zur Herstellung unterschiedlicher Sägezahndrähte mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung ist es lediglich erforderlich, in dem vorgegebenen Programm die Parameter hinsichtlich der Zahnteilung zu ändern und evtl. die Spindel bezüglich der Vorschubeinrichtung 11O zu verschwenken und ggf. das Bearbeitungswerkzeug 14O auszutauschen.

[0024] Mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung sind Sägezahndrähte mit variabler Teilung der in den Fig. 2a) bis 2c) dargestellten Art herstellbar.

[0025] Diese Sägezahndrähte 1O weisen jeweils einen Fußbereich 12 mit einer Mehrzahl von in Längsrichtung des Drahtes hintereinander angeordneten, vom Fußbereich 12 ausgehenden und jeweils eine Zahnspitze 16 aufweisenden Zähnen 14 auf. Bei den in Fig. 2 dargestellten Sägezahndrähten nimmt der Abstand zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne, d.h. die Zahnteilung, zunächst längs eines ersten Drahtabschnittes vorgegebener Länge kontinuierlich zu, um dann über einen zweiten Drahtabschnitt vorgegebener Länge wieder kontinuierlich abzunehmen. Bei den in den Fig. 2a) bis 2c) dargestellten Sägezahndrähten mit Sägezähnen in Spitzform, Bogenzahnform bzw. Flachspitzform wird dazu die Form der materialfreien Räume 18 zwischen den einzelnen Zähnen geändert. Zu diesem Zweck kann mit der Vorrichtung nach Fig. 1 zur Herstellung der einzelnen materialfreien Räume 18 jeweils eine entsprechende Anzahl von Stanzvorgängen ausgeführt werden.

[0026] Bei dem Fig. 2d) dargestellten Sägezahndraht wird die kontinuierliche Änderung der Zahnteilung erreicht, in dem die grundsätzlich eine Morelform aufweisenden Zähne mit einer unterschiedlichen Form versehen werden und durch materialfreie Räume gleicher Form voneinander getrennt sind. Zur Herstellung derartiger Sägezahndrähte kann jeder einzelne materialfreie Raum 18' mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung mit nur einem Stanzvorgang erzeugt werden, wobei zwischen den einzelnen Stanzvorgängen unterschiedliche Vorschubstrecken des Profildrahtes bewirkt werden.

[0027] In Fig. 3 sind mit der Vorrichtung nach Fig. 1 herstellbare Teilungsverläufe von Sägezahndrähten dargestellt. Gemäß Fig. 3a) ist es beispielsweise möglich, gemäß einem vorgegebenen Programm einen Teilungsverlauf zu erzeugen, bei dem der Abstand zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne längs eines Drahtabschnittes vorgegebener Länge δl zunächst ausgehend von einem ersten vorgegeben Abstand bis zu einem zweiten vorgegebenen Abstand kontinuierlich zunimmt und danach von dem zweiten vorgegebenen Abstand bis zum ersten vorgegebenen Abstand kontinuierlich abnimmt, wobei der Betrag der Differenz zwischen aufeinanderfolgenden Abständen zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne etwa konstant ist. Wie in den Fig. 3b) und 3c) dargestellt kann der Teilungsverlauf jedoch auch wellig oder beliebig variabel gestaltet werden.

[0028] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise ist es auch möglich erfindungsgemäße Sägezahndrähte mit abweichenden Zahnformen herzustellen. Alternativ zu der anhand der Fig. 1 dargestellten Betriebsweise ist auch daran gedacht, den Servomotor 112 der Vorschubeinrichtung 11O als Master einzusetzen und den Servomotor 132 des Bearbeitungswerkzeugs 13O als Sklave zu verwenden.


Ansprüche

1. Sägezahndraht (1O) mit einem Fußbereich (12) einer Mehrzahl von in Längsrichtung des Drahtes hintereinander angeordneten, vom Fußbereich (12) ausgehenden und jeweils eine Zahnspitze (16) aufweisenden Zähnen (14), dadurch gekennzeichnet, daß sich der Abstand (t) zwischen den Zahnspitzen (16) zweier aufeinanderfolgender Zähne (14) von demjenigen zwischen den Zahnspitzen (16) anderer aufeinanderfolgender Zähne (14) unterscheidet.
 
2. Sägezahndraht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Abstand (t) zwischen den Zahnspitzen (16) aufeinanderfolgender Zähne (14) längs eines Drahtabschnittes vorgegebener Länge (δl) kontinuierlich ändert.
 
3. Sägezahndraht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Zahnspitzen (16) aufeinanderfolgender Zähne ausgehend von einem ersten vorgegebenen Abstand bis zu einem zweiten vorgegebenen Abstand kontinuierlich zunimmt.
 
4. Sägezahndraht nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Zahnspitzen (16) aufeinanderfolgender Zähne (14) ausgehend von dem zweiten vorgegebenen Abstand bis zum ersten vorgegebenen Abstand kontinuierlich abnimmt.
 
5. Sägezahndraht nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der Differenz zwischen aufeinanderfolgenden Abständen (t) zwischen den Zahnspitzen (16) aufeinanderfolgender Zähne (14) längs eines Drahtabschnitts vorgegebener Länge (δl) etwa konstant ist.
 
6. Sägezahndraht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sägezähne (16) etwa die gleiche Form, z. B. eine Spitzform, Bogenzahnform oder Flachspitzform aufweisen und durch materialfreie Räume (18) unterschiedlicher Form voneinander getrennt sind.
 
7. Sägezahndraht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sägezähne unterschiedliche Formen, z.B. Morelformen aufweisen und durch materialfreie Räume (18') gleicher Form voneinander getrennt sind.
 
8. Verfahren zum Herstellen eines Sägezahndrahtes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Profildraht zum Herstellen von in Längsrichtung des Drahtes hintereinander angeordneten Sägezähnen bearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Bearbeitung aufeinanderfolgende Sägezähne mit sich voneinander unterscheidenden Spitzenabständen erzeugt werden.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Vorschubeinrichtung eine Relativbewegung zwischen dem Profildraht und einer Bearbeitungseinrichtung erzeugt wird und der Profildraht im Verlauf der Relativbewegung durch nacheinander ausgeführte Bearbeitungsvorgänge z.B. Stanzvorgänge, zur Herstellung der Sägezähne bearbeitet wird, wobei die Vorschubeinrichtung gemäß einem vorgegebenen Programm zum Erzeugen unterschiedlicher Bewegungsstrecken zwischen den nacheinander ausgeführten Bearbeitungsvorgängen angesteuert wird.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Profildraht mit der Vorschubeinrichtung längs eines vorgegebenen Förderweges gefördert wird und die einzelnen Bearbeitungsvorgänge durch die Bearbeitungseinrichtung an einer vorgegebenen Stelle längs des Förderweges erfolgen.
 
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 1O, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsstellung der Bearbeitungseinrichtung erfaßt und die Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von der so erfaßten Betriebsstellung angesteuert wird.
 
12. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungseinrichtung eine drehbare Spindel mit einem daran befestigten Stanzwerkzeug aufweist, die Drehstellung der Spindel erfaßt und die Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von der erfaßten Drehstellung angesteuert wird.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1O bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubstrecke des Profildrahtes erfaßt und die Vorschubeinrichtung und/oder die Bearbeitungseinrichtung in Abhängigkeit von der erfaßten Vorschubstrecke angesteuert wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung eine an den Profildraht anlegbare Förderrolle aufweist, deren Drehstellung erfaßt wird und die Ansteuerung der Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von der so erfaßten Drehstellung der Förderrolle erfolgt.
 
15. Vorrichtung zum Herstellen eines Sägezahndrahtes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit einem zum Herstellen von in Längsrichtung eines Profildrahtes (15O) angeordneten Sägezähnen (14) betreibbaren Bearbeitungswerkzeug (13O), dadurch gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug (13O) zum Herstellen aufeinanderfolgender Sägezähne (14) mit sich voneiannder unterscheidenden Spitzenabständen (t) betreibbar ist.
 
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen dem Profildraht (15O) und dem Bearbeitungswerkzeug (13O) betreibbare Vorschubeinrichtung (11O) und eine Steuereinrichtung (16O) mit der die Vorschubeinrichtung (11O) gemäß einem vorgegebenen Programm zum Erzeugen unterschiedlicher Bewegungsstrecken zwischen aufeinanderfolgenden Bearbeitungsvorgängen durch das Bearbeitungswerkzeug (13O) ansteuerbar ist.
 
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug (13O) eine drehbare Spindel (136) und einen die Drehstellung der Spindel (136) erfassenden Winkelcoder (162) aufweist und die Vorschubeinrichtung (11O) in Abhängigkeit von der mit dem Winkelcoder (162) erfaßten Drehstellung einstellbar ist.
 
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Profildraht (15O) mit der Vorschubeinrichtung (11O) längs eines vorgegebenen Förderweges (154) förderbar ist und die einzelnen Bearbeitungsvorgänge an einer vorgegebenen Stelle längs des Förderweges (154) ausführbar sind.
 
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung (11O) eine die Vorschubstrecke des Profildrahtes (15O) erfassende Erfassungseinrichtung (168) zugeordnet ist und die Vorschubeinrichtung (11O) und/oder die Bearbeitungseinrichtung (13O) in Abhängigkeit von der Vorschubstrecke ansteuerbar sind.
 
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung eine an den Profildraht anlegbare Förderrolle (116) aufweist und die Erfassungseinrichtung einen die Drehstellung der Förderrolle (116) erfassenden zweiten Winkelcoder (168) umfaßt.
 
21. Verwendung eines Sägezahndrahtes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Bearbeiten, insbesondere Kadieren und Kämmen von Textilfasern.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht