[0001] Die Erfindung betrifft einen Sägezahndraht mit einem Fußbereich und einer Mehrzahl
von in Längsrichtung des Drahtes hintereinander angeordneten, vom Fußbereich ausgehenden
und jeweils eine Zahnspitze aufweisenden Zähnen, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen derartiger Sägezahndrähte und die Verwendung derartiger Sägezahndrähte
zum Bearbeiten von Textilfasern.
[0002] Aus einer Mehrzahl von parallel zueinander verlaufenden und auf einem Träger befestigten
Sägezahndrähten der oben angegebenen Art hergestellte Ganzstahlgarnituren haben nahezu
vollständig die ursprünglich verwendeten Nadelgarnituren zum Bearbeiten von Textilfasern
verdrängt. Das ist zum einen auf die höhere Verschleißfestkeit derartiger Ganzstahlgarnituren
und die dadurch geschaffene Möglichkeit einer Erhöhung der Bearbeitungsgeschwindigkeit
zurückzuführen und geht zum anderen auf die Tatsache zurück, daß derartige Sägezahndrähte
vergleichsweise einfach herstellbar sind.
[0003] Eine zum Herstellen von Sägezahndrähten der eingangs angegebenen Art betreibbare
Vorrichtung nach dem Stand der Technik ist in Fig. 4 dargestellt. Diese Vorrichtung
umfaßt eine auf einem Maschinenbett 4OO montierte Vorschubeinrichtung 41O, mit der
ein Profildraht 45O längs einer vorgegebenen Förderstrecke 454 gefördert wird. Dazu
ist der Profildraht 45O zwischen zwei Förderrollen 418 eingeklemmt, von denen eine
um eine senkrecht zur vorgegebenen Förderstrecke 454 verlaufende Drehachse 42O angetrieben
wird.
[0004] Zum Bearbeiten des Profildrahtes 45O ist auf dem Maschinenbett auch noch ein Bearbeitungswerkzeug
43O montiert. Dieses Bearbeitungswerkzeug 43O umfaßt eine in einem Spindelstock 434
gelagerte Spindel 436, die mit einem Drehstrommotor 432 in der durch den Pfeil 437
bezeichneten Richtung antreibbar ist. Am vorderen Ende der Spindel 436 ist ein Stanzwerkzeughalter
438 drehfest angebracht. Mit einem am Stanzwerkzeughalter 438 befestigten Stanzwerkzeug
44O können zusammenwirkend mit einer Stanzmatrize 442 des Bearbeitungswerkzeugs 43O
zur Herstellung von Sägezähnen materialfreie Räume aus dem Profildraht 45O ausgestanzt
werden. Der Drehstrommotor 432 ist zusammen mit dem Spindelstock 434, der Spindel
436 und der Stanzmatrize 442 auf einer Grundplatte 444 festgelegt, die in Schritten
von 5° bezüglich dem Maschinenbett 4OO und der Vorschubeinrichtung 41O verschwenkbar
ist, wie durch die auf der Grundplatte 444 markierte Winkelskala 446 angedeutet.
[0005] Am vorderen Ende der Spindel 436 ist ein Kegelrad 412 drehfest angebracht. Dieses
Kegelrad 412 kämmt ein am dem Bearbeitungswerkzeug zugewandten Ende eines Schneckenrades
416 drehfest angebrachtes Kegelrad 414. Dadurch wird das Schneckenrad um eine bezüglich
dem Maschinenbett 4OO und der Vorschubeinrichtung 41O feststehende Drehachse gedreht.
Diese Drehung wird auf ein um die senkrecht zur vorgegebenen Förderstrecke 454 verlaufende
Drehachse 42O drehbares, das Schneckenrad 416 kämmendes Zahnrad übertragen. Auf diese
Weise kann das Vorschubrollenpaar 418 über das Schneckenrad 416, das Kegelrad 414,
das Kegelrad 412 und die Spindel 436 vom Drehstrommotor 432 angetrieben werden. Durch
diesen Antrieb wird sichergestellt, daß der Profildraht 45O zwischen den einzelnen
mit dem Stanzwerkzeug 45O ausgeführten Bearbeitungsvorgängen jeweils um dieselbe Vorschubstrecke
in der durch den Pfeil 452 bezeichneten Richtung gefördert wird.
[0006] Mithin können in der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung unter Verwendung nur eines
Antriebsmotors und eines Bearbeitungswerkzeugs in besonders einfacher Weise Sägezahndrähte
mit einer konstanten Zahnteilung, d.h. einem konstanten Abstand zwischen den Zahnspitzen
aufeinanderfolgender Zähne hergestellt werden. Die Form der Zähne und die Zahnteilung
des so hergestellten Sägezahndrahtes hängt von der Position der Grundplatte 444 bezüglich
dem Maschinenbett 4OO bzw. der Vorschubeinrichtung 41O, dem verwendeten Stanzwerkzeug
und der vom Schneckenrand 416 zusammenwirkend mit dem um die Drehachse 42O drehbaren
Zahnrad hervorgebrachten Getriebeuntersetzung ab.
[0007] Beim Einsatz von mit Vorrichtungen der in Fig. 4 dargestellten Art hergestellten
Sägezahndrähten zum Bearbeiten von Textilfasern werden insbesondere bei hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten
erhöhte Stapelfaserbeschädigungen und Ansammlungen ungeordneter Fasern, insbesondere
Kurzfasern (Pilling-Effekt) beobachtet.
[0008] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Sägezahndraht der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, der unter Gewährleistung
einer hohen Verschleißfestigkeit bei gleichzeitiger einfacher Herstellbarkeit eine
zuverlässige und schonende Faserbearbeitung ermöglicht, sowie ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Herstellen derartiger Sägezahndrähte bereitzustellen.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Sägezahndrähte gelöst, bei denen sich der
Abstand zwischen den Zahnspitzen zweier aufeinanderfolgender Zähne von demjenigen
zwischen den Zahnspitzen anderer aufeinanderfolgender Zähne unterscheidet sowie durch
Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen derartiger Sägezahndrähte.
[0010] Diese Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe geht auf die Erkenntnis
zurück, daß die beobachteten Stapelfaserbeschädigungen und anderen Mängel bei der
Faserbearbeitung auf die unterschiedlichen Anforderungen an einen zum Bearbeiten der
Textilfasern verwendeten Sägezahndraht beim Eindringen in das Faservlies, Bearbeiten
des Faservlieses und Verlassen des Faservlieses zurückzuführen sind. Bei dem erfindungsgemäßen
Sägezahndraht können die Zahnteilungen einzelner Abschnitte an diese unterschiedlichen
Anforderungen angepaßt werden, wodurch insgesamt eine Verbesserung des Arbeitsergebnisses
erreicht wird.
[0011] Dabei hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn sich der Abstand zwischen
den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne längs eines Drahtabschnittes vorgegebener
Länge kontinuierlich ändert. Dazu kann der Abstand zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender
Zähne zunächst ausgehend von einem ersten vorgegebenen Abstand bis zu einem zweiten
vorgegebenen Abstand kontinierlich zunehmen und dann ausgehend von dem zweiten vorgegebenen
Abstand bis zum ersten vorgegebenen Abstand wieder kontinuierlich abnehmen. Als herstellungstechnisch
besonders günstig hat es sich dabei erwiesen, wenn der Betrag der Differenz zwischen
aufeinanderfolgenden Abständen zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne
längs eines vorgegebenen Drahtabschnittes etwa konstant ist.
[0012] Der gewünschte Teilungsverlauf erfindungsgemäßer Sägezahndrähte kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß zwischen Sägezähnen gleicher Form, z.B. in Spitzform,
Bogenzahnform oder Flachspitzform materialfreie Räume unterschiedlicher Form gebildet
werden. Zu diesem Zweck ist beispielsweise daran gedacht, materialfreie Räume zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Zähnen durch eine Anzahl von nacheinander ausgeführten Bearbeitungsvorgängen
mit einem Bearbeitungswerkzeug, insbesondere Stanzwerkzeug, herzustellen. Alternativ
kann der Sägezahndraht aber auch Sägezähne unterschiedlicher Form, z.B. in Morelform
aufweisen, die durch materialfreie Räume gleicher Form voneinander getrennt sind.
Zur Herstellung derartier Sägezahndrähte können alle materialfreien Räume durch jeweils
einen Bearbeitungsvorgang hergestellt werden.
[0013] Zur Herstellung erfindungsgemäßer Sägezahndrähte hat es sich als besonders zweckmäßig
erwiesen, wenn mit einer Vorschubeinrichtung eine Relativbewegung zwischen dem Profildraht
und einer Bearbeitungseinrichtung erzeugt wird und der Profildraht im Verlauf der
Relativbewegung durch nacheinander ausgeführte Bearbeitungsvorgänge z.B. Stanzvorgänge
zur Herstellung der Sägezähne bearbeitet wird, wobei die Vorschubeinrichtung gemäß
einem vorgegebenen Programm zum Erzeugen unterschiedlicher Bewegungsstrecken zwischen
den nacheinander ausgeführten Bearbeitungsvorgängen angesteuert wird.
[0014] Im Hinblick auf den im allgemeinen aufwendigen Aufbau der Bearbeitungsvorrichtung
ist es dazu besonders vorteilhaft, wenn der Profildraht mit der Vorschubeinrichtung
längs eines vorgegebenen Förderweges gefördert wird und die einzelnen Bearbeitungsvorgänge
durch die Bearbeitungseinrichtung an einer vorgegebenen Stelle längs der Förderweges
erfolgen.
[0015] Der Erhalt des gewünschten Teilungsverlaufs kann dabei sichergestellt werden, indem
die Betriebsstellung der Bearbeitungseinrichtung erfaßt und die Vorschubeinrichtung
in Abhängigkeit von der so erfaßten Betriebsstellung angesteuert wird. Falls die Bearbeitungseinrichtung
eine drehbare Frässpindel mit einem daran befestigen Stanzwerkzeug aufweist kann dazu
die Drehstellung der Frässpindel mit einem Winkelcoder kontinuierlich erfaßt und die
Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von der so erfaßten Drehstellung angesteuert werden.
[0016] Zur kompensierenden Beseitigung bei einer derartigen Ansteuerung möglicherweise entstehender
Teilungsfehler hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn auch die Vorschubstrecke
des Profildrahtes kontinuierlich erfaßt und die Vorschubeinrichtung und/oder die Bearbeitungseinrichtung
in Abhängigkeit von der erfaßten Vorschubstrecke angesteuert wird. Dazu kann die Vorschubeinrichtung
eine an den Profildraht anlegbare Förderrolle aufweisen, deren Drehstellung kontinuierlich
mit einem zweiten Winkelcoder erfaßt wird.
[0017] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller erfindungswesentlichen und in der Beschreibung nicht näher herausgestellten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen eines Sägezahndrahtes,
- Fig.2a bis 2d
- Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Sägezahndrähte,
- Fig.3a bis 3c
- mit der Vorrichtung nach Fig. 1 herstellbare Teilungsverläufe von Sägezahndrähten
und
- Fig. 4
- eine Vorrichtung zum Herstellen von Sägezahndrähten nach dem Stand der Technik.
[0018] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt eine auf einem Maschinenbett 1OO montierte
Vorschubeinrichtung 11O sowie ein ebenfalls auf dem Maschinenbett 1OO montiertes Bearbeitungswerkzeug
13O. Die Vorschubeinrichtung 11O besteht im wesentlichen aus einem Servomotor 112,
einem Reduktionsgetriebe 114 und einem Vorschubrollenpaar 116, zwischen dem ein Sägezahndraht
15O eingeklemmt ist. Eine Vorschubrolle des Vorschubrollenpaars 116 ist direkt auf
der Achse des Reduktionsgetriebes 114 montiert, so daß der Profildraht 15O durch Drehen
dieser Vorschubrolle in der durch den Pfeil 152 bezeichneten Richtung längs eines
vorgegebenen Förderweges 154 gefördert wird.
[0019] Das Bearbeitungserkzeug 13O besteht im wesentlichen aus einem Servomotor 132 und
einer in einem Spindelstock 134 gelagerten Spindel 136, die mit dem Servomotor 132
in der durch den Pfeil 137 bezeichneten Richtung antreibbar ist. Am vorderen Ende
der Spindel 136 ist ein Stanzwerkzeughalter 131 drehfest montiert. Am Stanzwerkzeughalter
138 ist ein Stanzwerkzeug 14O befestigt, mit dem zusammenwirkend mit einer Stanzmatrize
142 zur Herstellung von Sägezähnen materialfreie Räume aus dem Profildraht 15O ausgestanzt
werden können. Der Servomotor 132, der Spindelstock 134 und damit auch die Spindel
136 sowie die Stanzmatrize 14O sind an einer Grundplatte 144 montiert, die bezüglich
dem Maschinenbett 1OO und damit auch bezuglich der Vorschubeinrichtung 11O in Schritten
von 5° schwenkbar ist, wie durch die mit 146 bezeichnete Gradskala angedeutet.
[0020] Der Servomotor 132 des Bearbeitungswerkzeugs 13O wird von einem Controller 16O gemäß
einem vorgegebenen Programm über eine Steuerleitung 166 angesteuert. Gleichzeitig
wird die Drehstellung der Spindel 136 von einem Winkelcoder 162 erfaßt und über eine
Leitung 164 an den Controller 16O weitergegeben. In Abhängigkeit von der mit dem Winkelcoder
162 erfaßten Drehstellung der Spindel 136 wird der Servomotor 112 der Vorschubeinrichtung
11O vom Controller 16O über eine Steuerleitung 172 angesteuert. Die durch den Betrieb
des Servomotors 112 der Vorschubeinrichtung 11O hervorgebrachte Vorschubstrecke des
Sägezahndrahtes 15O längs der vorgegebenen Förderstrecke 154 wird mit einem Winkelcoder
168 erfaßt. Ein die erfaßte Vorschubstrecke darstellendes Signal wird vom Winkelcoder
168 über eine Leitung 17O an den Controller 16O angelegt. Auf diese Weise kann kontinuierlich
überwacht werden, ob die gemäß dem vorgegebenen Programm in Abhängigkeit von der Drehstellung
der Spindel 136 ermittelte Vorschubstrecke auch tatsächlich vom Servomotor 112 über
das Reduktionsgetriebe 114 auf den Profildraht 15O übertragen wurde. Falls Abweichungen
von der gemäß dem vorgegebenen Programm ermittelten Vorschubstrecke auftreten, kann
die Ansteuerung des Servomotors 112 über die Steuerleitung 172 umgehend entsprechend
angepaßt werden. Auf diese Art und Weise kann die Winkelverdrehung des Vorschubrollenpaars
pro Rotation der Spindel 136 stufenlos eingestellt werden. Dabei kann ein Transport
des Profildrahtes zwischen dem Vorschubrollenpaar in Schritten von O,O1 mm realisiert
werden. Bei der gerade beschriebenen Betriebsweise der in Fig.l 1 dargestellten Vorrichtung
ist der Servomotor 132 des Bearbeitungswerkzeugs 13O der "Master" und der Servomotor
112 der Vorschubeinrichtung 11O ist der "Sklave".
[0021] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die bekannte mechanische Kopplung zwischen
der Spindel des Bearbeitungswerkzeugs und der Vorschubeinrichtung durch eine elektronische
Kopplung ersetzt. Diese elektronische Kopplung wird mit Hilfe des Controllers 160
und dem vorgegebenen Programm bewirkt, wobei das Parallellaufen beider Servomotoren
132 und 112 speziell in der Start- und Stop-Phase von äußerster Wichtigkeit ist.
[0022] Mit der beschriebenen Vorrichtung können die Zahnteilungen kontinuierlich geändert
werden. Das geschieht indem in dem vorgegebenen Programm definiert wird, über welchen
Abstand, genannt Zykluslänge, in Millimeter, dies geschehen soll und mit welchem Unterschied
pro Zahn die Variation der Zahnteilung zu bewirken ist.
[0023] Zur Herstellung unterschiedlicher Sägezahndrähte mit der in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung ist es lediglich erforderlich, in dem vorgegebenen Programm die Parameter
hinsichtlich der Zahnteilung zu ändern und evtl. die Spindel bezüglich der Vorschubeinrichtung
11O zu verschwenken und ggf. das Bearbeitungswerkzeug 14O auszutauschen.
[0024] Mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung sind Sägezahndrähte mit variabler Teilung
der in den Fig. 2a) bis 2c) dargestellten Art herstellbar.
[0025] Diese Sägezahndrähte 1O weisen jeweils einen Fußbereich 12 mit einer Mehrzahl von
in Längsrichtung des Drahtes hintereinander angeordneten, vom Fußbereich 12 ausgehenden
und jeweils eine Zahnspitze 16 aufweisenden Zähnen 14 auf. Bei den in Fig. 2 dargestellten
Sägezahndrähten nimmt der Abstand zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne,
d.h. die Zahnteilung, zunächst längs eines ersten Drahtabschnittes vorgegebener Länge
kontinuierlich zu, um dann über einen zweiten Drahtabschnitt vorgegebener Länge wieder
kontinuierlich abzunehmen. Bei den in den Fig. 2a) bis 2c) dargestellten Sägezahndrähten
mit Sägezähnen in Spitzform, Bogenzahnform bzw. Flachspitzform wird dazu die Form
der materialfreien Räume 18 zwischen den einzelnen Zähnen geändert. Zu diesem Zweck
kann mit der Vorrichtung nach Fig. 1 zur Herstellung der einzelnen materialfreien
Räume 18 jeweils eine entsprechende Anzahl von Stanzvorgängen ausgeführt werden.
[0026] Bei dem Fig. 2d) dargestellten Sägezahndraht wird die kontinuierliche Änderung der
Zahnteilung erreicht, in dem die grundsätzlich eine Morelform aufweisenden Zähne mit
einer unterschiedlichen Form versehen werden und durch materialfreie Räume gleicher
Form voneinander getrennt sind. Zur Herstellung derartiger Sägezahndrähte kann jeder
einzelne materialfreie Raum 18' mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung mit nur
einem Stanzvorgang erzeugt werden, wobei zwischen den einzelnen Stanzvorgängen unterschiedliche
Vorschubstrecken des Profildrahtes bewirkt werden.
[0027] In Fig. 3 sind mit der Vorrichtung nach Fig. 1 herstellbare Teilungsverläufe von
Sägezahndrähten dargestellt. Gemäß Fig. 3a) ist es beispielsweise möglich, gemäß einem
vorgegebenen Programm einen Teilungsverlauf zu erzeugen, bei dem der Abstand zwischen
den Zahnspitzen aufeinanderfolgender Zähne längs eines Drahtabschnittes vorgegebener
Länge δl zunächst ausgehend von einem ersten vorgegeben Abstand bis zu einem zweiten
vorgegebenen Abstand kontinuierlich zunimmt und danach von dem zweiten vorgegebenen
Abstand bis zum ersten vorgegebenen Abstand kontinuierlich abnimmt, wobei der Betrag
der Differenz zwischen aufeinanderfolgenden Abständen zwischen den Zahnspitzen aufeinanderfolgender
Zähne etwa konstant ist. Wie in den Fig. 3b) und 3c) dargestellt kann der Teilungsverlauf
jedoch auch wellig oder beliebig variabel gestaltet werden.
[0028] Die Erfindung ist nicht auf die anhand der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise ist es auch möglich erfindungsgemäße Sägezahndrähte mit
abweichenden Zahnformen herzustellen. Alternativ zu der anhand der Fig. 1 dargestellten
Betriebsweise ist auch daran gedacht, den Servomotor 112 der Vorschubeinrichtung 11O
als Master einzusetzen und den Servomotor 132 des Bearbeitungswerkzeugs 13O als Sklave
zu verwenden.
1. Sägezahndraht (1O) mit einem Fußbereich (12) einer Mehrzahl von in Längsrichtung des
Drahtes hintereinander angeordneten, vom Fußbereich (12) ausgehenden und jeweils eine
Zahnspitze (16) aufweisenden Zähnen (14), dadurch gekennzeichnet, daß sich der Abstand
(t) zwischen den Zahnspitzen (16) zweier aufeinanderfolgender Zähne (14) von demjenigen
zwischen den Zahnspitzen (16) anderer aufeinanderfolgender Zähne (14) unterscheidet.
2. Sägezahndraht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Abstand (t) zwischen
den Zahnspitzen (16) aufeinanderfolgender Zähne (14) längs eines Drahtabschnittes
vorgegebener Länge (δl) kontinuierlich ändert.
3. Sägezahndraht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den
Zahnspitzen (16) aufeinanderfolgender Zähne ausgehend von einem ersten vorgegebenen
Abstand bis zu einem zweiten vorgegebenen Abstand kontinuierlich zunimmt.
4. Sägezahndraht nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
den Zahnspitzen (16) aufeinanderfolgender Zähne (14) ausgehend von dem zweiten vorgegebenen
Abstand bis zum ersten vorgegebenen Abstand kontinuierlich abnimmt.
5. Sägezahndraht nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der Differenz
zwischen aufeinanderfolgenden Abständen (t) zwischen den Zahnspitzen (16) aufeinanderfolgender
Zähne (14) längs eines Drahtabschnitts vorgegebener Länge (δl) etwa konstant ist.
6. Sägezahndraht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sägezähne (16) etwa die gleiche Form, z. B. eine Spitzform, Bogenzahnform oder
Flachspitzform aufweisen und durch materialfreie Räume (18) unterschiedlicher Form
voneinander getrennt sind.
7. Sägezahndraht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sägezähne
unterschiedliche Formen, z.B. Morelformen aufweisen und durch materialfreie Räume
(18') gleicher Form voneinander getrennt sind.
8. Verfahren zum Herstellen eines Sägezahndrahtes nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem ein Profildraht zum Herstellen von in Längsrichtung des Drahtes hintereinander
angeordneten Sägezähnen bearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Bearbeitung
aufeinanderfolgende Sägezähne mit sich voneinander unterscheidenden Spitzenabständen
erzeugt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Vorschubeinrichtung
eine Relativbewegung zwischen dem Profildraht und einer Bearbeitungseinrichtung erzeugt
wird und der Profildraht im Verlauf der Relativbewegung durch nacheinander ausgeführte
Bearbeitungsvorgänge z.B. Stanzvorgänge, zur Herstellung der Sägezähne bearbeitet
wird, wobei die Vorschubeinrichtung gemäß einem vorgegebenen Programm zum Erzeugen
unterschiedlicher Bewegungsstrecken zwischen den nacheinander ausgeführten Bearbeitungsvorgängen
angesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Profildraht mit der Vorschubeinrichtung
längs eines vorgegebenen Förderweges gefördert wird und die einzelnen Bearbeitungsvorgänge
durch die Bearbeitungseinrichtung an einer vorgegebenen Stelle längs des Förderweges
erfolgen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 1O, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsstellung
der Bearbeitungseinrichtung erfaßt und die Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von
der so erfaßten Betriebsstellung angesteuert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungseinrichtung
eine drehbare Spindel mit einem daran befestigten Stanzwerkzeug aufweist, die Drehstellung
der Spindel erfaßt und die Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von der erfaßten Drehstellung
angesteuert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1O bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubstrecke
des Profildrahtes erfaßt und die Vorschubeinrichtung und/oder die Bearbeitungseinrichtung
in Abhängigkeit von der erfaßten Vorschubstrecke angesteuert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung eine
an den Profildraht anlegbare Förderrolle aufweist, deren Drehstellung erfaßt wird
und die Ansteuerung der Vorschubeinrichtung in Abhängigkeit von der so erfaßten Drehstellung
der Förderrolle erfolgt.
15. Vorrichtung zum Herstellen eines Sägezahndrahtes nach einem der Ansprüche 1 bis 7
mit einem zum Herstellen von in Längsrichtung eines Profildrahtes (15O) angeordneten
Sägezähnen (14) betreibbaren Bearbeitungswerkzeug (13O), dadurch gekennzeichnet, daß
das Bearbeitungswerkzeug (13O) zum Herstellen aufeinanderfolgender Sägezähne (14)
mit sich voneiannder unterscheidenden Spitzenabständen (t) betreibbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine zum Erzeugen einer Relativbewegung
zwischen dem Profildraht (15O) und dem Bearbeitungswerkzeug (13O) betreibbare Vorschubeinrichtung
(11O) und eine Steuereinrichtung (16O) mit der die Vorschubeinrichtung (11O) gemäß
einem vorgegebenen Programm zum Erzeugen unterschiedlicher Bewegungsstrecken zwischen
aufeinanderfolgenden Bearbeitungsvorgängen durch das Bearbeitungswerkzeug (13O) ansteuerbar
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Bearbeitungswerkzeug
(13O) eine drehbare Spindel (136) und einen die Drehstellung der Spindel (136) erfassenden
Winkelcoder (162) aufweist und die Vorschubeinrichtung (11O) in Abhängigkeit von der
mit dem Winkelcoder (162) erfaßten Drehstellung einstellbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Profildraht
(15O) mit der Vorschubeinrichtung (11O) längs eines vorgegebenen Förderweges (154)
förderbar ist und die einzelnen Bearbeitungsvorgänge an einer vorgegebenen Stelle
längs des Förderweges (154) ausführbar sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung
(11O) eine die Vorschubstrecke des Profildrahtes (15O) erfassende Erfassungseinrichtung
(168) zugeordnet ist und die Vorschubeinrichtung (11O) und/oder die Bearbeitungseinrichtung
(13O) in Abhängigkeit von der Vorschubstrecke ansteuerbar sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung
eine an den Profildraht anlegbare Förderrolle (116) aufweist und die Erfassungseinrichtung
einen die Drehstellung der Förderrolle (116) erfassenden zweiten Winkelcoder (168)
umfaßt.
21. Verwendung eines Sägezahndrahtes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zum Bearbeiten,
insbesondere Kadieren und Kämmen von Textilfasern.