[0001] Die Erfindung betrifft ein Schulterpolster für Tragegurte oder Trageriemen von Taschen
oder Rucksäcken mit einer im Schulterbereich angeordneten Gurtunterlage, die ein keilförmiges
Auflagepolster aufweist, das sich von der Gurtinnenseite zur Gurtaußenseite keilförmig
verdickt, daß die Gurtunterlage an ihrer Auflagefläche mit einer zahnförmigen Auflage
versehen ist und daß der Tragegurt in einer Führung der Gurtunterlage verläuft.
[0002] Tragegurte und Trageriemen von Taschen, wie Hand-, Reise-, Foto-, Sport- und sonstigen
Taschen oder Rucksäcken und Schulranzen, die im wesentlichen aus Leder oder Kunststoff
bestehen, werden üblicherweisse auf den Schultern getragen, wobei sich die unangenehme
Eigenschaft ergibt, daß durch abfallende Schultern die Gurte oder Riemen verrutschen.
Körperbewegungen bringen den hinteren Teil der Tasche in Schwingung, welche sich über
den Tragegurt auf das Schulterpolster übertragen und damit bewirken, daß das Schulterpolster
schneller von der Schulter abrutscht. Bekannt ist ein Schulterpolster, das als keilförmiges
Auflagepolster ausgebildet ist, das sich von der Gurtinnenseite zur Gurtaußenseite
keilförmig verdickt. Die Auflagefläche ist mit feinen in Langsrichtung verlaufenden
Rippen versehen, die somit entgegen der Rutschrichtung angeordnet sind. Nachdem dieses
Schulterpolster eine beachtliche Dicke aufweist, sind zum Ausgleich der Schulterrundung
querverlaufende Rippen angeordnet. Der Tragegurt oder Trageriemen ist in das Schulterpolster
integriert. Der wesentliche Nachteil dieser bekannten Ausführungsform besteht darin,
daß dieses Polster derart globig ausgebildet ist und im ganzen aus Gummi oder Kunststoff
gefertigt ist, daß eine Verwendung allenfalls bei Sporttaschen und ähnlichen Behältnissen
in Frage kommt, während z.B. eine Verwendung an Damentaschen und dergleichen nicht
in Frage kommt. Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, daß ein solches
Schulterpolster nicht auswechselbar ist und insbesondere bei solchen Taschen nicht
nachgerüstet werden kann. Außerdem ist es nachteilig, daß z.B. bei doppelt liegenden
Tragegurten oder Trageriemen, womit Damentaschen überwiegend ausgerüstet sind, die
Tasche zum Öffnen abgenommen werden muß. Auch bei auswechselbaren Schulterpolstern
ist dies nachteilig, wenn beide Gurte vom Schulterpolster festgehalten sind. Weiterhin
haben die bekannten Foto-, Reise- oder Sporttaschen mit Trageriemen fabrikationsmäßig
verbundene Schulterauflagen, die nur durch Abschneiden entfernt werden können. Da
aber auch viele Taschen ganz ohne Schulterauflagen der Tragegurte geliefert werden,
ist ein nachträgliches Anbringen notwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Schulterpolster so auszubilden,
daß es bei allen Arten von Taschen, auch bei Damentaschen unter Beibehaltung seiner
Funktionalität verwendet werden kann und auch nachrüstbar ist, auch in Lederoberfläche
und als Kunststoffkeilpolster.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Auflagefläche ganzflächig
mit feinen nadelförmigen Noppen oder gitterförmigen Erhöhungen versehen ist, daß an
den Enden der Gurtunterlage über diese an der Oberseite anbringbare Clipse oder Haltelaschen
vorgesehen sind, daß zur Gurtaußenseite auf der Oberseite der Gurtunterlage seitliche
Stützen für einen zweiten Tragegurt angeordnet sind.
[0005] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die Endabschnitte der Gurtunterlage
an der Auflagefläche verdickt sind.
[0006] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Gurtunterlage zur Gurtinnenseite hin einen
Halsausschnitt aufweist.
[0007] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß zur Gurtaußenseite auf der Oberseite der Gurtunterlage
ein Federbügel angeordnet ist. In diese Federbügel kann der zweite Tragriemen eingelegt
werden. Zum Öffnen der Tasche kann der zweite Riemen aus dem Federbügel entnommen
werden, so daß es nicht erforderlich ist, die Laschen des Schulterpolsters zu öffnen.
[0008] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Haltelaschen einteilig mit der Gurtunterlage
ausgebildet und mittels Druckknopf schließbar sind.
[0009] Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Führung seitliche an den Längsseiten des
Auflagepolsters angeordnete Abdeckungen aufweist.
[0010] Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß das Auflagepolster auf dem Tragegurt aufgenäht,
aufgeklebt oder aufgeschweißt sowie bei Textilgurten eingewebt ist.
[0011] Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0012] Es zeigen,
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein derartiges Schulterpolster mit dem Tragegurt,
- Fig. 2
- eine schaubildliche Ansicht des Schulterpolsters gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine Druntersicht des Schulterpolsters gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Druntersicht des Schulterpolsters mit einer anders gestalteten Auflagefläche,
- Fig. 5
- eine schaubildliche Ansicht des Schulterpolsters gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine Druntersicht gemäß Fig. 5,
- Fig. 7
- eine weitere Ausgestaltung der Auflagefläche des Schulterpolsters gemäß Fig. 5,
- Fig. 8
- eine Ansicht des Clip,
- Fig. 9
- einen Grundriß von Fig. 8,
- Fig. 10
- die Anordnung des Schulterpolsters mit dem Tragegurt an einem Träger,
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf ein solches Schulterpolster mit Tragegurt gemäß einer weiteren
Ausführungsform,
- Fig. 12
- einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf das Schulterpolster gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 14
- eine Draufsicht auf das Schulterpolster gemäß einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 15
- eine Druntersicht auf das Schulterpolster mit seiner Auflagefläche,
- Fig. 16
- eine schaubildliche Ansicht des Schulterpolsters,
- Fig. 17
- eine weitere Ausführungsform des Schulterpolsters in schaubildlicher Ansicht,
- Fig. 18
- eine Ansicht des Schulterpolsters, in einen Tragegurt eingenäht und
- Fig. 19
- einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 18.
[0013] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Ausführungsform eines derartigen Schulterpolsters
weist eine Gurtunterlage 1 auf, die als keilförmiges Auflagepolster 2 ausgebildet
ist, wobei in einer nutförmigen Führung 15 an der Oberseite 16 des Auflagepolsters
2 ein Tragegurt 5 oder Riemen gehaltert ist. Das keilförmige Auflagepolster 2 verdickt
sich von der Gurtinnenseite 3 her zur Gurtaußenseite 4, d. h. im Bereich des Halses
22 eines Trägers befindet sich die schmale Längsseite 18 und an der gegenüberliegenden
Längsseite 18 die erhöhte Seite.
[0014] Bei der dargestellten Ausführungsform sind beidseitig zur Führung 15 seitliche Abdeckungen
19 zur Halterung des Gurtes 5 und jeweils an den Enden C-förmig ausgebildete Clipse
17 vorgesehen, die zur besseren Halterung an ihren Enden hakenartig geformt sind.
Die Clipse 17 werden auf die Längsseiten 18 des Auflagepolsters 2 aufgeclipst. Gegebenenfalls
lassen sich auf den Clipsen 17 zum Anbringen von Werbeträgern Plättchen 23 befestigen.
Das Auflagepolster 2 kann am Tragegurt 5 auch unmittelbar aufgeklebt oder aufgeschweißt
werden. Bei entsprechender Gestaltung der Führung 15 kann das Auflagepolster 2 auch
ohne Clipse 17 verwendet werden.
[0015] Die Auflagefläche 6 des Auflagepolsters 2 ist mit verschieden gestalteten Noppen
versehen. So zeigt die Ausführungsform nach Fig. 3 an der Gurtinnenseite 3 meanderartige
Noppen 7 und zur Gurtaußenseite viereckige Außennoppen 8. Bei der weiteren Ausführungsform
nach Fig. 4 ist die Auflagefläche 6 derart abgewandelt, daß zur Gurtaußenseite 4 hin
abgerundete Noppen 11 vorgesehen sind. Außerdem befinden sich jeweils an Endabschnitten
9 ovale, über die ganze Breite des Auflagepolsters reichende verdickte Noppen, die
einerseits in einer Vertiefung 20 im Schlüsselbeinbereich des Trägers und andererseits
in einer Vertiefung 21 an der Schulterrückseite des Trägers zur Auflage kommen (Fig.
10).
[0016] Bei der weiteren Ausführungsform nach den Figuren 5 und 6 ist die Auflagefläche 6
des Auflagepolsters 2 zur Gurtaußenseite hin mit einer zahnförmigen Auflage 14 versehen
und zur Gurtinnenseite 3 mit eckigen Noppen 12. Diese Gestaltung der Auflagefläche
6 weist gemäß einer anderen Ausführungsform (Fig. 7) zur Gurtinnenseite 3 hin Längsrippen
10 auf, während zur Außenseite 4 hin die zahnförmige Auflage 14 vorgesehen ist.
[0017] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 11 und 12 sind an der Gurtunterlage 1 jeweils
an den Enden Haltelaschen 13 angebracht, die nach dem Einlegen des Gurtes 5 umgefaltet
und an einem Druckknoph 28 geschlossen werden. Die Gurtunterlage 1 weist außerdem
zur Gurtinnenseite 3 hin einen Halsausschnitt 27 auf. An der gegenüberliegenden Seite,
d.h. zur Gurtaußenseite 4 hin, sind am Rand erhöhte seitliche Hakenstützen 24 angebracht.
Diese seitlichen Hakenstützen 24 bewirken, daß bei Taschen mit zwei Tragriemen nur
der eine Tragriemen am Auflagepolster 2 befestigt werden braucht, während der zweite
Tragriemen lose auf dem Auflagepolster 2 aufliegt und durch die seitlichen Hakenstützen
24 an einem Abrutschen gehindert wird. Zum Öffnen der Tasche kann somit der zweite
Riemen entnommen werden, und es ist nicht erforderlich, die Laschen 13 des Auflagepolsters
2 zu öffnen. Die Auflagefläche 6 des Polsters 2 ist mit feinen nadelförmigen Noppen
29 versehen, die besonders gut ein Abrutschen des Auflagepolsters 2 verhindern.
[0018] Bei der Ausführungsform nach Fig. 13 ist an Stelle derartiger seitlicher Stützen
24 ein Federbügel 25 zur Gurtaußenseite 4 hin befestigt, wobei der untere Teil des
Federbügels 25 in der keilförmigen Auflage 2 eingearbeitet ist. In diesen Federbügel
25 kann der zweite Tragriemen eingelegt werden.
[0019] Bei der weiteren Ausführungsform nach Fig. 14 sind die Laschen 13 einteilig mit der
Gurtunterlage 1 verbunden und werden bei der Herstellung mit angegossen. Das Schließen
dieser Haltelaschen 13 erfolgt mit Hilfe von Druckknöpfen 28.
[0020] Das in den Fig. 15 und 16 gezeigte Schulterpolster besitzt eine Auflagefläche 6 mit
gitterförmigen niedrigen Erhöhungen 26. Ein besonders guter Halt ergibt sich dann,
wenn die Endabschnitte 9 verdickt sind und hierbei ebenfalls mit nadelförmigen Noppen
29 oder mit gitterförmigen Erhöhungen 26 oder dergleichen versehen sind. Diese Endabschnitte
kommen in den Vertiefungen 20 und 21 (Fig. 10) zum Liegen.
[0021] Bei der Ausführungsform nach Fig. 18 ist das Auflagepolster 2 in den Tragegurt 5
eingenäht oder eingeklebt, wobei seine Auflagefläche 6 zum Träger hin frei ist. Der
Tragegurt 5 ist dabei an seitlichen Nähten 30 vernäht.
[0022] Ein derartiges keilförmiges Auflagepolster 2 kann für alle Arten und Größen von Trageriemen
und Tragegurten 5 für Taschen passend hergestellt werden. Als Material kann sowohl
Kunststoff als auch Gummi oder Kombinationen dieser Materialien vorgesehen werden.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Gurtunterlage
- 2
- Auflagepolster
- 3
- Gurtinnenseite
- 4
- Gurtaußenseite
- 5
- Tragegurt
- 6
- Auflagefläche
- 7
- meanderartige Noppen
- 8
- viereckige Außennoppen
- 9
- Endabschnitte
- 10
- Längsrippen-Noppen
- 11
- runde Noppen
- 12
- eckige Noppen
- 13
- Haltelasche
- 14
- zahnförmige Auflage
- 15
- Führung
- 16
- Oberseite
- 17
- Clip
- 18
- Längsseite
- 19
- seitliche Abdeckung
- 20
- Vertiefung im Schlüsselbeinbereich
- 21
- Vertiefung an der Schulterrückseite
- 22
- Hals
- 23
- Plättchen
- 24
- seitliche Hakenstütze
- 25
- Federbügel
- 26
- gitterförmige Erhöhungen
- 27
- Halsausschnitt
- 28
- Druckknopf
- 29
- feine nadelförmige Noppen
- 30
- Nähte
1. Schulterpolster für Tragegurte oder Trageriemen von Taschen oder Rucksäcken mit einer
im Schulterbereich angeordneten Gurtunterlage, die ein keilförmiges Auflagepolster
(2) aufweist, das sich von der Gurtinnenseite (3) zur Gurtaußenseite (4) keilförmig
verdickt, daß die Gurtunterlage (1) an ihrer Auflagefläche (6) mit einer zahnförmigen
Auflage (14) versehen ist und daß der Tragegurt (5) in einer Führung (15) der Gurtunterlage
(1) verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (6) ganzflächig mit feinen
nadelförmigen Noppen (29) oder gitterförmigen Erhöhungen (26) versehen ist, daß an
den Enden der Gurtunterlage (1) über diese an der Oberseite (16) anbringbare Clipse
(17) oder Haltelaschen (13) vorgesehen sind, daß zur Gurtaußenseite (4) auf der Oberseite
(16) der Gurtunterlage (1) seitliche hakenförmige Stützen (24) für einen zweiten Tragegurt
angeordnet sind.
2. Schulterpolster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endabschnitte (9)
der Gurtunterlage (1) an der Auflagefläche (6) verdickt sind.
3. Schulterpolster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtunterlage
(1) zur Gurtinnenseite (3) hin einen Halsausschnitt (27) aufweist.
4. Schulterpolster nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gurtaußenseite
(4) auf der Oberseite (16) der Gurtunterlage (1) ein Federbügel (25) angeordnet ist.
5. Schulterpolster nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltelaschen
(13) einteilig mit der Gurtunterlage (1) ausgebildet und mittels Druckknopf (28) schließbar
sind.
6. Schulterpolster nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (15)
seitliche, an den Längsseiten (18) des Auflagepolsters (2) angeordnete Abdeckungen
(19) aufweist.
7. Schulterpolster nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflagepolster
(2) auf dem Tragegurt (5) aufgenäht, aufgeklebt, aufgeschweißt oder eingewebt ist.