Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Gummibesen, umfassen einen Besenkörper mit einer an
dessen Unterseite angeordneten, einstückig ineinander übergehend ausgebildeten Borstenbestückung
aus einem elastischen, polymeren Werkstoff.
Stand der Technik
[0002] Ein solcher Gummibesen ist aus der EP-B 0 405 819 bekannt. Der Besenkörper und die
Borstenbestuckung bilden dabei ein einziges Formteil, daß im Spritzgießverfahren erzeugt
ist. Das zur Herstellung verwendete Formwerkzeug ist so gestaltet, daß der Rand des
Besenkörpers von in seitlicher Richtung vorstehenden Borsten übergriffen ist. Hierdurch
ist es möglich, unter Verwendung eines solchen Gummibesens Staub und Schmutz auch
aus dem Bereich von Ecken zwischen einer Bodenfläche und einer die Bodenfläche begrenzenden
Wand zu entfernen. Die Herstellung des benötigten Formwerkzeugs ist indessen äußerst
schwierig und die Ausformung der erzeugten Spritzgießteile problematisch. Häufig reißen
hierbei Borsten ab, was einen Gummibesen unverkäuflich macht.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen Gummibesen derart weiterzuentwickeln,
daß sich bei einfacherer und sicherer Herstellbarkeit Ecken von Räumen ähnlich einfach
reinigen lassen wie mit der bekannten Ausführung.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Gummibesen der eingangs genannten Art
mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen
nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Gummibesen ist es vorgesehen, daß der Besenkörper ein von
der Borstenbestückung unabhängig erzeugtes Formteil ist und eine Unterseite aufweist,
die in Richtung des Randes an zumindest einer Stelle hochgezogen ist, wobei die Borstenbestückung
einen Bestandteil einer verformbaren Tragschicht bildet und wobei die Tragschicht
die Unterseite zumindest entlang des umlaufenden Randes anliegend berührt. Die Erfindung
macht sich hierbei die Erkenntnis zu Nutze, daß die einen Bestandteil der Borstenbestückung
bildende Tragschicht nach ihrer Formgebung und Verfestigung weiterhin verformbar ist,
was es erlaubt, der Tragschicht herstellungsbedingt eine im wesentlichen ebene Gestalt
zu geben mit im wesentlichen senkrecht darauf angeordneten Borsten und die Tragschicht
im Anschluß an ihrer Formgebung und Verfestigung auf einen unabhängig davon hergestellten
Besenkörper aufzuspannen, dessen Unterseite in Richtung des Randes zumindest an einer
Stelle hochgezogen ist. Die im wesentlichen senkrecht aus der Tragschicht hervorstehenden
Borsten werden dabei in dem hochgezogenen Bereich in seitlicher Richtung nach außen
verlagert, was es erlaubt, unter Verwendung des erfindungsgemäßen Gummibesens Eckbereiche
zwischen dem Fußboden und einer senkrecht darauf stehenden Wand einwandfrei zu reinigen,
ohne daß sich eine Anschlagberührung des Besenkörpers an der Wand ergibt.
[0006] Die Borsten können säulenförmig ausgebildet, jedoch bedarfsweise auch im vorspringenden
Bereich von verjüngtem Querschnitt sein. Neben kreisförmigen Profilen gelangen bevorzugt
rechteckige Profile zur Anwendung, die sich quer zur Reinigungsrichtung erstrecken.
Eine überlappende, gegenseitige Zuordnung der Borsten hat sich als vorteilhaft bewährt.
Sofern zylindrische Ausbildungen zur Anwendung gelangen, besteht die zusätzliche Möglichkeit,
den Borsten zumindest im vorstehenden Bereich ein polygonförmiges, X- oder Y-förmiges
Profil zu geben. Hierdurch wird eine wesentlich verbesserte Reinigungswirkung erzielt.
Der rückwärtige Bereich kann ein rundes Profil haben, um eine gute Elastizität in
allen Richtungen zur Verfügung zu haben.. Die während der bestimmungsgemäßen Verwendung
erzielte Reinigungswirkung läßt sich dadurch wesentlich verbessern. Eine Integration
von Abstreiflippen in die Borstenbestückung ist ebenfalls möglich, bevorzugt in einer
Anordnung, bei der jede zweite Zeile innerhalb der Borstenbestückung durch zumindest
einer Abstreiflippe gebildet ist. Eine Abstreiflippe kann dabei auch mehrere in Bewegungsrichtung
aufeinander folgende oder seitlich beabstandete Teillippen umfassen, die von begrenzter
Länge und einander auf Lücke zugeordnet sind. Die Flexibilität der Abstreiflippe wird
hierdurch insgesamt verbessert. In bezug auf das Abstreifen von Schmutz und/oder Wasser
von unebenen Oberflächen und insbesondere aus Eintiefungen läßt sich so eine verbesserte
Rakelwirkung erzielen.
[0007] Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn der Gummibesen symmetrisch gestaltet ist,
derart, daß die Unterseite an beiden Enden in Richtung des Randes hochgezogen ist.
Ein solcher Gummibesen läßt sich gleich gut in bezug auf die Reinigung rechter wie
linker Ecken verwenden, ohne daß es des Umdrehens des Besenkörpers bedarf.
[0008] Die Unterseite kann auch auf dem ganzen Umfang in Richtung des Randes hochgezogen
sein, um in sämtlichen Richtungen über den Randbereich vorstehende Borsten zur Verfügung
zu haben.
[0009] Im Hinblick auf die einem Kreisbogen angenäherte Schwenkbewegung, die sich während
der bestimmungsgemäßen Verwendung eines Besen ergibt, hat es sich als vorteilhaft
bewährt, wenn die Unterseite abgerundet in den hochgezogenen Bereich übergeht. Eine
Überlastung der an der Übergangsstelle vorhandenen Borsten läßt sich hierdurch vermeiden.
[0010] Die Unterseite des Besenkörpers kann im zentralen Bereich durch eine unabhängig erzeugte
Zwischenplatte gebildet sein, die in eine Öffnung des Besenkörpers einfügbar ist und
die den Besenkörper und die Tragschicht miteinander verbindet. Die zusätzliche Herstellung
der Zwischenplatte ist zwar mit besonderem Aufwand verbunden, der Aufwand wird jedoch
bei weitem wett gemacht durch die sich ergebende Werkstoff- und Gewichtsersparnis.
Außerdem eröffnet die Zwischenplatte die Möglichkeit, die Tragschicht nahezu in eine
beliebige, konvex nach unten vorstehende Form zu bringen und unverrückbar an dem Besenkörper
festzulegen, ohne daß es des Einsatzes eines sekundären Klebstoffes bedarf. Hierzu
kann die Tragschicht oberseitig mit sich parallel zu ihrer Längsrichtung erstreckenden
Vorsprünge von T-förmigem Profil versehen sein, wobei die Vorsprünge in ihrem Querschnitt
entsprechende, nach unten offene Aufnahmen der Zwischenplatte eingefügt sind. Eine
derartige Halterung der Tragschicht hat außerdem in gewisser Hinsicht elastisch nachgiebige
Eigenschaften, was es weitestgehend ausschließt, daß sich während der bestimmungsgemäßen
Verwendung eine unbeabsichtigte Loslösung der Tragschicht von dem Besenkörper ergibt.
Auch ist es bei einer solchen Ausbildung nicht erforderlich, für die Herstellung des
Besenkörpers und der Tragschicht bzw. der Borsten artverwandte Werkstoffe zu verwenden,
um eine hinreichend stabile Festlegung aneinander zu ermöglichen. Sowohl für die Herstellung
des Besenkörpers, als auch für der Zwischenplatte und der Tragschicht können daher
Werkstoffe verwendet werden, die in spezifischer Weise an die besonderen Erfordernisse
des betreffenden Einzelteils angepaßt sind. Als vorteilhaft hat es sich bewährt, für
die Herstellung des Besenkörpers Polypropylen zu verwenden, für die Herstellung der
Zwischenplatte Polyamid und für die Herstellung der Tragschicht einschließlich der
Borsten eine thermoplastisch verarbeitbare Gummisorte (TPE).
[0011] Die Zwischenplatte kann zumindest zwei nach oben vorstehende Haltelaschen aufweisen,
die mit entsprechenden, den Besenkörper in Querrichtung durchdringenden Öffnungen
in Deckung bringbar und gemeinsam mit diesen von Haltebolzen durchgriffen sind. Nach
eingetretenem Verschleiß der Borstenbestückung ist es hierdurch ganz besonders einfach
möglich, die verschlissene Borstenbestückung durch eine neue zu ersetzen.
[0012] Die Tragschicht kann in Umfangsrichtung von einem Wulst begrenzt sein, der den unteren
Rand des Besenkörpers außenseitig umschließt. Hierdurch wird nicht nur verhindert,
daß sich bei einer Anschlagberührung von Wänden oder Möbeln eine Beschädigung ergibt
sondern zusätzlich das Eindringen von Schmutz in den Zwischenraum zwischen der Tragschicht
und dem Besenkörper verhindert. Unter hygienischen Gesichtspunkten ist das von großem
Vorteil.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Gummibesen in einer Ansicht von vorne.
- Figur 2
- einen Gummibesen ähnlich Figur 1 in quergeschnittener Darstellung.
Ausführung der Erfindung
[0014] Der in den Figuren 1 bzw. 2 wiedergegebene Gummibesen umfaßt einen Besenkörper 1
mit einer an dessen Unterseite angeordneten, einstückig ineinander übergehend ausgebildeten
Borstenbestückung 2 aus einem elastischen, polymeren Werkstoff, beispielsweise aus
TPE. Der Besenkörper 1 besteht aus einem Spritzgußteil aus Polypropylen, das hohl
ausgebildet und unabhängig von der Borstenbestückung 2 ausgebildet ist. Der Besenkörper
1 weist eine Unterseite auf, die in Richtung der beiden stirnseitigen Enden im Bereich
der Stellen 3 unter einem Winkel von 30°, bezogen auf die gedachte Verlängerung des
zentralen Bereichs, hochgezogen ist, wobei die Übergangszone zwischen dem hochgezogenen
Bereich und dem zentralen Bereich abgerundet ineinander übergehend ausgebildet ist.
[0015] Die Borstenbestückung 2 bildet einen Bestandteil einer verformbaren Tragschicht 4,
die in ebener Form erzeugt ist und während ihrer Anbringung an der Unterseite des
Besenkörpers 1 so verformt wird, daß sich eine durchgehende Anlageberührung an der
Unterseite des Besenkörpers 1 zumindest entlang des umlaufenden Randes ergibt. Die
im Bereich der stirnseitigen Enden befindlichen Borsten der Borstenbestückung 2 werden
dadurch in eine Lage überführt, die sie das stirnseitige Ende des Besenkörpers 1 um
das Maß A übergreifen. Der Gummibesen läßt sich hierdurch ausgezeichnet zum Reinigen
der Ecke zwischen einer ebenen Bodenfläche und einer senkrecht darauf stehenden Wänden
benutzen.
[0016] Der in Figur 1 gezeigte Gummibesen ist so ausgebildet, daß die die Borstenbestückung
2 aufweisende Tragschicht 4 nur im Bereich der einander gegenüberliegenden, stirnseitigen
Enden hochgezogen ist, wodurch nur in diesen beiden Bereichert seitlich überstehende
Borsten der Borstenbestückung 2 verfügbar sind. Die Erfindung ist aber nicht auf diese
Ausbildung beschränkt sondern umfaßt auch Ausführungen, bei denen der Besenkörper
1 in allen Richtungen von in seitlicher Richtung überstehenden Borsten der Borstenbestückung
2 umschlossen ist. Eine solche Ausbildung ist in Figur 2 in quergeschnittener Darstellung
wiedergegeben. Die darin enthaltene, die Borstenbestückung 2 aufweisende Tragschicht
4 ist auf eine Zwischenplatte 5 aufgespannt, die auf dem ganzen Umfang in Richtung
des Randes des Besenkörpers 1 hochgezogen und im mittleren Bereich konvex ausgebildet
ist. Die Borsten der Borstenbestückung 2 stehen dadurch nicht nur analog Figur 1 in
Längsrichtung über die beiden Enden des Besenkörpers 1 vor sondern zusätzlich beiderseits
in seitlicher Richtung über die äußere Begrenzung des Besenkörpers 1 um das Maß B.
Auch bei dieser Ausführung ist die Tragschicht 4 in ebener Form erzeugt und nachträglich
durch Aufspannen auf die Zwischenplatte 5 in die gezeigte Form überführt. Die Tragschicht
4 ist formschlüssig an der Zwischenplatte 5 festgelegt. Zu diesem Zwecke ist sie oberseitig
mit sich parallel zu ihrer Längsrichtung erstreckenden Vorsprüngen 7 von T-förmigem
Profil versehen, wobei die Vorsprünge 7 in ihrem Querschnitt entsprechende, nach unten
offene Aufnahmen der Zwischenplatte 5 eingefügt sind. Die Zwischenplatte 5 besteht
aus Polypropylen. Sie ist mit vier nach oben stehenden Haltelaschen 8 versehen, die
mit entsprechenden, den Besenkörper 1 in Querrichtung durchdringenden Öffnungen 6
in Deckung bringbar und gemeinsam mit diesen von Haltebolzen 9 durchdrungen sind.
Die Haltebolzen 9 sind leicht entfernbar, was gestattet, die Borstenbestückung 2 nach
eingetretenem Verschleiß durch eine neue zu ersetzen.
[0017] Die Tragschicht ist nach bei den Figuren 1 und 2 in Umfangsrichtung von einem Wulst
10 begrenzt, der die Unterseite des Besenkörpers 1 randseitig ganz umschließt. Hierdurch
ist es ausgeschlossen, daß sich bei einer Anschlagberührung von Möbeln Beschädigungen
ergeben. Außerdem wird durch den Wulst das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit
in das Innere des Besenkörpers 1 verhindert, was unter hygienischen Gesichtspunkten
von Vorteil ist.
1. Gummibesen, umfassend einen Besenkörper mit einer an dessen Unterseite angeordneten,
einstückig ineinander übergehend ausgebildeten Borstenbestückung aus einem elastischen,
polymeren Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Besenkörper (1) ein von der Borstenbestückung (2) unabhängig erzeugtes Formteil
ist und eine Unterseite aufweist, die in Richtung des Randes an zumindest einer Stelle
(3) hochgezogen ist, daß die Borstenbestückung (2) einen Bestandteil einer verformbaren
Tragschicht (4) bildet und daß die Tragschicht (4) die Unterseite zumindest entlang
des umlaufenden Randes anliegend berührt.
2. Gummibesen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite an beiden Enden
in Richtung des Randes hochgezogen ist.
3. Gummibesen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite auf dem
ganzen Umfang in Richtung des Randes hochgezogen ist.
4. Gummibesen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite
abgerundet in den hochgezogenen Bereich übergeht.
5. Gummibesen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite
im zentralen Bereich durch eine unabhängig erzeugte Zwischenplatte (5) gebildet ist,
die in eine Öffnung (6) des Besenkörpers (1) einfügbar ist und die den Besenkörper
(1) und die Tragschicht (4) miteinander verbindet.
6. Gummibesen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschicht (4) oberseitig
mit sich parallel zu ihrer Längsrichtung erstreckenden Vorsprüngen (7) von T-förmigem
Profil versehen ist und daß die Vorsprünge (7) in ihrem Querschnitt entsprechende,
nach unten offene Aufnahmen der Zwischenplatte (5) eingefügt sind.
7. Gummibesen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenplatte (5) zumindest
zwei nach oben vorstehende Haltelaschen (8) aufweist, die mit entsprechenden, den
Besenkörper (1) in Querrichtung durchdringenden Öffnungen (6) in Deckung bringbar
und gemeinsam mit diesen von Haltebolzen (9) durchdrungen sind.
8. Gummibesen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragschicht
(4) in Umfangsrichtung von einem Wulst (10) begrenzt ist und daß der Wulst (10) die
Unterseite des Besenkörpers (1) randseitig umschließt.
9. Gummibesen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenbestückung
(2) Borsten umfaßt, die im vorstehenden Bereich ein polygonförmiges, X- oder Y-förmiges
Profil haben.
10. Gummibesen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenbestückung (2)
Borsten umfaßt, die im rückwärtigen Bereich ein rundes und im vorstehenden Bereich
ein polygonförmiges, X- oder Y-förmiges Profil haben.