[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Vermeidung von Kondenswasserbildung
in Druckmaschinen gemaß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] In Druckereien und Druckmaschinen-Prüfeinrichtungen besteht das Problem, daß sich
insbesondere bei Hochgeschwindigkeitsdruckmaschinen auf den für den Schutz des Maschinenbedienpersonals
sehr wichtigen Sicherheitselementen, wie Handschutzbügeln, Fingerschutzspindeln sowie
sonstigen Abschnitten der Druckmaschine, Kondenswasser bildet. Kondenswasser kann
z. B. auf der Oberfläche eines Schutzschildes in Form von Tröpfchen auftreten, die
sich zu Tropfen sammeln können, welche dann entweder auf die Oberfläche der zu bedruckerden
Materialbahn oder in das Druckwerk selbst fallen und Druckdefekte und andere unerwünschte
Zustände verursachen. Kondenswasser unter der Materialbahn kann ebenfalls Druckdefekte
verursachen, beispielsweise, wenn Tröpfchen auf die Oberflächen von Heberwalzen oder
dergl. eines unteren Druckwerks fallen.
[0003] Sogar auf Druckwerkskomponenten, wie Schildern, Schienen und Rahmenabschnitten kann
sich Kondenswasser in Form von Tröpfchen bilden, die auf die Bahn oder auf Komponenten
des Farbwerks fallen und somit ein Risiko für die Erhaltung der Druckqualität darstellen.
Beispielsweise kann Kondenswasser auf der Oberfläche von Druckwerkswalzen, im besonderen
auf den Walzen im Feuchtwerk einer Druckmaschine, einen schädlichen Effekt auf die
Wasser/Feuchtmittelzufuhr im Offsetdruckprozeß haben, d. h. daß das zum Feuchtmittel
auf einer Walze hinzukommende Kondenswasser die Aufnahmekapazität des Druckspaltes
überschreiten kann, so daß sich überschüssiges Wasser im Druckspalt ansammelt, was
eine unstete Wasserzufuhr und somit eine Verminderung der Druckqualität zur Folge
hat.
[0004] Weiterhin kann auf die Bahn tropfendes Kondenswasser unmittelbar Druckbildfehler
verursachen und Kondenswasser auf einer Walze, insbesondere auf Feuchtwalzen, kann
den Offsetdruckprozeß destabilisieren.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Defekte auf dem aus einer Druckmaschine
kommenden bedruckten Material zu vermeiden, die auf Kondenswasserbildung zurückzuführen
sind. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Oberflächen von
Komponenten, auf denen sich Kondenswasser bilden kann, auf einem Temperaturniveau
über dem Taupunkt zu halten und eine Oberfläche zu schaffen, auf der sich Kondenswasser
sammeln kann, ohne die Druckqualität eines Druckwerks zu beeinflussen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0007] Nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt eine Einrichtung zur
Vermeidung von Kondenswasser in Druckmaschinen, insbesondere Rollenrotationsdruckmaschinen,
Komponenten, die in einer Verarbeitungseinheit der Druckmaschinen angeordnet und in
der Weise ausgebildet sind, daß diese die Luftfeuchtigkeit in der Nähe von ausgewählten
Abschnitten der Druckmaschine reduzieren, wobei ferner ein Mechanismus vorgesehen
sein kann, durch den die Temperaturunterschiede zwischen den Oberflächen der Maschinenabschnitte
und der Umgebungsatmosphäre verändert werden können. Beispielsweise kann das hohle
Innere einer Druckspalt-Schutzabdeckung mit Medien wie z. B. Wasser, Öl, Luft oder
eine Mischung von diesen, mit geeigneten Wärmeübertragungseigenschaften gefüllt werden,
die unterschiedliche Temperaturen aufweisen, um eine kühle und eine warme Oberfläche
zu schaffen und somit Kondenswasser in den ausgewählten Bereichen der Druckmaschine
zu reduzieren. Zu den Medien kann auch eine reine Flüssigkeit mit entsprechenden Wärmeübertragungseigenschaften
gehören, insbesondere ein Glykol- oder anderes Frostschutzmittelgemisch. Solche Gemische
werden in Druckmaschinen häufig mit Wasser vermischt, um einer Korrosion entgegenzuwirken.
[0008] Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß zwischen den Komponenten, bei denen die Oberflächentemperatur
über dem Taupunkt der Umgebungsluft gehalten werden muß, oder bei denen kühle und
warme Oberflächen geschaffen werden müssen, ein geschlossener Kreislauf hergestellt
wird. Der geschlossene Kreislauf kann z. B. ein Rohrsystem mit Zufuhr- und Rücklaufaufabschnitten
und ein Reservoir umfassen. Das Reservoir kann ein Wärmeaustauschelement und eine
Pump- und Rühreinrichtung aufweisen, um eine gleichmäßige Temperaturverteilung in
dem jeweiligen in dem Reservoir enthaltenen Medium aufrechtzuerhalten. Durch einen
manuell bedienbaren oder fernsteuerbaren Durchflußregelmechanismus, beispielsweise
durch Steuerventile, können in den Komponenten, z. B. in Druckspalt-Schutzabdeckungen,
Traversen, Kästen, Schutzschildern oder Heberwalzen, die Temperaturniveaus der Medien
entsprechend reguliert werden.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung ist eine Kondenswasser-Schutzeinrichtung
vorgesehen, die nahe der Oberfläche eines Platten- oder Gummituchzylinders der Druckmaschine
oder nahe einer Walze, beispielsweise einer Feuchtwerkswalze angeordnet und an den
Verlauf des Oberflächenabschnitts der Walze angepaßt ist, um die Menge an feuchter
Luft, aus der sich Kondenswasser bilden und auf die Zylinder oder Walzen tropfen kann,
zu reduzieren.
[0010] Obgleich die Kondenswasser-Schutzeinrichtung eine passive Vorrichtung sein kann,
ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung eine dem Zylinder
oder der Walze gegenüberliegende Seite der Schutzeinrichtung über die Umgebungstemperatur
hinaus beheizbar, um zu vermeiden, daß sich Kondenswasser auf der Schutzeinrichtung
bildet.
[0011] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird die von dem
Zylinder oder der Walze abgewandte Seite der Kondenswasser-Schutzeinrichtung unter
das Niveau der Umgebungstemperatur gekühlt und somit eine Oberfläche für Kondenswasser
geschaffen, wodurch der Wassergehalt der Atmosphäre/Luft im Bereich der betreffende
Walze weiter reduziert wird. Die Kondenswasser-Schutzeinrichtung kann auch so konstruiert
sein, daß das Kondenswasser z. B. auf deren kühler Seite gesammelt wird.
[0012] Die vorliegende Erfindung wird in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend aufgeführten Zeichnungen näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine exemplarische Druckspalt-Schutzabdeckung gemäß vorliegender Erfindung, die in
ein geschlossenes Kreislaufsystem zweier Medien integriert ist;
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel einer Kondenswasser-Schutzeinrichtung gemäß vorliegender Erfindung;
und
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Kondenswasser-Schutzeinrichtung
gemäß vorliegender Erfindung.
[0014] Fig. 1 zeigt ein Druckwerk einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine, z. B. einer
Heidelberg Harris M-3000 Druckmaschine, mit zwei ersten oberen und unteren Druckwerkszylindern
1, 2 und zwei zweiten oberen und unteren Druckwerkszylindern 16, 17, zwischen denen
eine Materialbahn 7 auf ihren beiden Seiten bedruckt wird. Eine Druckwerkskomponente,
z. B. eine Druckspalt-Abdeckung 3, die den Maschinenbediener oder Drucker vor Verletzung
schützt, besitzt zwei Oberflächen 4 und 5. Die Druckspalt-Abdeckung 3 ist beispielsweise
mit einem Rohrsystem 8 verbunden, das einen Zuführabschnitt 9 und einen Rückführabschnitt
10 aufweist, die beide mit einem Reservoir 12 verbunden sind.
[0015] Das Rohrsystem 8 umfaßt beispielsweise einen ersten Rohrabschnitt 8a und einen durch
eine Isolierschicht 8c getrennten zweiten Rohrabschnitt 8b. Der erste Rohrabschnitt
8a kann z. B. den Druckwerkszylindern 1, 2 oder 16, 17 zugewandt angeordnet sein,
während der zweite Rohrabschnitt 8b von den Druckwerkszylindern 1, 2 oder 16, 17 abgewandt
angeordnet ist. Der Zuführabschnitt 9 des Rohrsystems besteht z. B. aus einem mit
dem ersten Rohrabschnitt 8a verbundenen ersten Zuführabschnitt 9a und einem mit dem
zweiten Rohrabschnitt 8b verbundenen zweiten Zuführabschnitt 9b. In gleicher Weise
kann der Rückführabschnitt 10 des Rohrsystems 8 z. B. einen mit dem ersten Rohrabschnitt
8a verbundenen ersten Rückführabschnitt 10a und einen mit dem zweiten Rohrabschnitt
8b verbundenen zweiten Rückführabschnitt 10b aufweisen.
[0016] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der erste Rohrabschnitt 8a
über die Temperatur der Umgebungsluft hinaus beheizt, indem z. B. eine erhitzte Flüssigkeit
durch den ersten Zuführabschnitt 9a in den ersten Rohrabschnitt 8a geleitet oder der
Rohrabschnitt durch elektrisch betriebene Heizwendel erwärmt wird. Der zweite Rohrabschnitt
8b kann weiterhin unter das Niveau der Umgebungslufttemperatur gekühlt werden, indem
z. B. über den zweiten Zuführabschnitt 9b eine Kühlflüssigkeit durch den zweiten Rohrabschnitt
8a geleitet wird, wobei durch die erhitzte und die gekühlte Seite des Rohrsystems
verhindert wird, daß sich auf der den Zylindern 1, 2 oder 16, 17 zugewandten Seite
der Druckspalt-Schutzabdeckung 3 Kondenswasser bildet. Eine Auffangeinrichtung 8d,
in der sich des Kondenswasser auf der gekühlten Oberfläche der Druckspalt-Schutzabdeckung
3 sammelt, z. B. ein Kondenswasser-Sammelkasten mit einem in einen geschlossenen Behälter
führenden Drainagesystem, verhindert, daß Kondenswasser in die operativen Abschnitte
der Druckmaschine oder auf die Bahn 7 tropft.
[0017] In einem Reservoir 12, das aus einem ersten Abschnitt 12a und einem vom ersten Abschnitt
getrennten zweiten Abschnitt 12b bestehen kann, kann ein erstes Medium 13a im Abschnitt
12a und ein zweites Medium 13b im Abschnitt 12b auf einem im wesentlichen konstanten
Temperaturniveau gehalten werden, wobei das erste Medium 13a beispielsweise heißes
Wasser und das zweite Medium 13b z. B. kaltes Wasser sein kann. Die Medien 13a und
13b in dem jeweiligen Reservoirabschnitt 12a, 12b - z. B. Wasser, Öl, Luft oder eine
Mischung von anderen Komponenten - können durch eine jeweilige Pumpeinrichtung 15a,
15b umgerührt werden, wodurch eine gleichmäßige Temperaturverteilung in jedem Medium
13a und 13b in den jeweiligen Reservoirabschnitten 12a, 12b erfolgt. In dem Fall,
daß sich das Temperaturniveau eines der über den Rückführabschnitt 10 des Rohrsystems
8 durch das Reservoir 12 geleiteten Medien 13a, 13b wesentlich geändert hat, kann
z. B. durch Überwachung mittels eines Temperatursensors die Temperatur eines jeden
Mediums 13a, 13b z. B. über einen einem jeden Abschnitt des Reservoirs 12 zugeordneten
herkömmlichen Wärmeaustauscher 14a, 14b individuell gesteuert werden. Das Rohrsystem
8 kann weiterhin Durchfluß-Steuereinrichtungen 11 umfassen, um den Fluß der Medien
13a, 13b zur Abdeckung 3 oder allgemein zur Druckwerkskomponente zu regeln.
[0018] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die das Kondenswasser im Bereich
der Druckwerkszylinder 1, 2 und 16, 17 verringernde Komponente eine Druckspalt-Schutzabdeckung
3 mit einem hohlen Innenraum. Bei der Verwendung eines geschlossenen Kreislaufs können
jedoch auch andere Komponenten, beispielsweise Schutzschilder, Traversen, Rahmen,
etc. eines Druckwerks integriert werden, um zu vermeiden, daß sich Kondenswassertropfen
bilden, die die Druckqualität beeinträchtigen.
[0019] Fig. 2 stellt eine erfindungsgemäße, vorzugsweise die o. g. Schutzabdeckung 3 bildende
Kondenswasser-Schutzeinrichtung 30 dar, die eine obere Schutzplatte 31 und eine untere
Schutzplatte 32 umfaßt. Die Platten 31 und 32 sind beispielsweise mit dem Rahmen des
Druckwerks verbunden. Indem die obere Schutzplatte 31 in einem Bereich nahe an den
Druckwerkszylindern 1, 2 (oder nahe an den Druckwerkszylindern 16, 17) plaziert und
von der Formgebung her an die jeweiligen Oberflächenabschnitte der Druckwerkszylinder
1, 2 oder 16, 17 angepaßt wird, kann die zwischen der oberen Schutzplatte 31 und den
Oberflächenabschnitten der Zylinder 1, 2 befindliche Menge an feuchter Luft reduziert
werden, aus welcher sich Kondenswasser bilden und in das Feuchtmittel auf den Druckwerkszylindern
1, 2 gelangen kann. Ferner kann die obere Schutzplatte 31 so ausgebildet sein, wie
dies in Fig. 2 gezeigt ist und zwei oder mehrere miteinander verbundene gewölbte Abschnitte
besitzen, um im Falle einer im wesentlichen horizontalen Anordnung das Kondenswasser
auf deren Oberfläche, z. B. zwischen den miteinander verbundenen gewölbten Abschnitten,
zu sammeln. Alternativ, kann z. B. die Oberfläche der oberen Schutzplatte 31 flach
ausgebildet und mit einem konkaven Profil zum Sammeln des Kondenswassers versehen
sein.
[0020] Wie in Fig. 2 auch gezeigt ist, kann eine untere Schutzplatte 32 in Verbindung mit
der oberen Schutzplatte 31 verwendet werden, die ebenfalls eine den Oberflächen der
Druckwerkszylinder 1, 2 oder 16, 17 angepaßte Form aufweist, um das Volumen der sich
zwischen der Schutzplatte 32 und den Oberflächenabschnitten der Zylinder 1, 2 befindlichen
feuchten Luft - aus der sich Kondenswasser bilden und auf die Druckwerkszylinder 1,
2 tropfen kann - weiter zu reduzieren.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die Kondenswasser-Schutzeinrichtung
30 eine passive Vorrichtung sein und z. B. lediglich im Bereich der Druckwerkszylinder
1, 2 oder 16, 17 angeordnet sein, um das Volumen feuchter Luft, aus der sich Kondenswasser
bilden und auf die Druckwerkszylinder 1, 2 oder 16, 17 tropfen kann, zu reduzieren.
Beispielsweise können die Schutzplatten 31 und 32 in einem Abstand von 2,54 cm (1
inch) und 0,64 cm (1/4 inch) von den Oberflächenabschnitten der Zylinder 1, 2 oder
16, 17 entfernt plaziert werden, um das Volumen feuchter Luft effektiv zu reduzieren.
[0022] In einem weiteren, in Fig. 3 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
der Kondenswasser-Schutzeinrichtung 30 wird eine den Druckwerkszylindern oder Walzen
1, 2 zugewandte walzennahe Oberfläche 31a der oberen Schutzplatte 31 über das Niveau
der Umgebungslufttemperatur hinaus beheizt, um die Bildung von Kondenswasser auf der
oberen Schutzplatte 31 im Bereich der Druckwerkszylinder 1, 2 zu vermeiden, während
eine von den Druckwerkszylindern oder Walzen 1, 2 abgewandte walzenferne Oberfläche
31b der oberen Schutzplatte 31 unter den Taupunkt der Umgebungsluft gekühlt werden
kann, um Kondenswasser im Bereich der Zylinder oder Walzen 1, 2 zu vermeiden, durch
welches Defekte im Druckprozeß entstehen können. Eine exemplarische Anordnung für
das Heizen und Kühlen der Kondenswasser-Schutzeinrichtung 30 ist in Fig. 3 dargestellt.
[0023] Beispielsweise kann die obere Schutzplatte 31 eine Außenwand 40 aus Blech oder einem
anderen geeigneten Material aufweisen, die durch eine Isolierschicht 41 von einer
walzennahen Innenwand 43 getrennt ist, die z. B. aus einem Material wie Polystyrol,
Polyethylen, Schaumstoff oder Glasfaser besteht. Unterhalb der walzennahen Oberfläche
31b der Außenwand 40 befindet sich eine Öffnung 40b und über der walzenfernen Oberfläche
31a der Innenwand 43 befindet sich eine Öffnung 40a, wobei die Öffnungen 40a und 40b
durch die Isolierschicht 41 getrennt sind. Um die walzennahe Oberfläche 31a zu beheizen,
kann heißes Wasser durch die Öffnung 40a gepumpt werden. So kann die walzennahe Oberfläche
31a beispielsweise über den Rohrabschnitt 8a, den Zuführabschnitt 9a, den Rückführabschnitt
10a (einschließlich Reservoirabschnitt 12a) sowie die Pumpeinrichtung 15a beheizt
werden, wie dies mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben ist. Um die walzenferne Oberfläche
31b zu kühlen, kann in gleicher Weise kaltes Wasser durch die Öffnung 40b gepumpt
werden. So kann die walzenferne Oberfläche 31b z. B. über den Rohrabschnitt 8b, den
Zuführabschnitt 9b, den Rückführabschnitt 10b (einschließlich Reservoirabschnitt 12b)
und eine Pumpeinrichtung 15b gekühlt werden. Wie in Fig. 3 gezeigt ist, kann die walzenferne
Oberfläche 31b so gestaltet sein (z. B. konkav), daß sich das darauf gebildete Kondenswasser
sammelt.
[0024] Die untere Schutzplatte 32 kann in ähnlicher Weise konstruiert sein, so daß die den
Zylinderoberflächen 1, 2 zugewandte Seite beheizt und die den Zylinderoberflächen
1, 2 abgewandte Seite gekühlt werden kann, vorausgesetzt, daß eine Einrichtung unter
der unteren Schutzplatte 32 angeordnet ist, in der sich das Kondenswasser sammelt,
z. B. ein Kondenswasser-Sammelkasten 8d mit einem Drainagesystem, beispielsweise mit
einem Abfluß in einen geschlossenen Behälter. Alternativ kann die untere Schutzplatte
32 eine Außenwand 50 aus Blech oder einem anderen geeigneten Material und eine einzige
Öffnung 50a dazwischen aufweisen, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. In gleicher
Weise wird bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung heißes Wasser durch die
Öffnung 50a gepumpt, um die untere Schutzplatte 32 zu beheizen und auf einer Temperatur
über dem Taupunkt der Umgebungstemperatur zu halten, und dadurch die Bildung von Kondenswasser
zu vermeiden.
[0025] Obschon die Kondenswasser-Schutzeinrichtung 30 gemäß vorliegender Erfindung zuvor
mit Bezug auf die Vermeidung von Kondenswasser auf Druckwerkszylindern 1, 2 und 16,
17 beschrieben wurde, ist es selbstverständlich, daß die Kondenswasser-Schutzeinrichtung
30 mit einer oberen Schutzplatte 31 und/oder einer unteren Schutzplatte 32 auch für
viele andere Systeme mit Kondenswasser-Problemen, wie beispielsweise für Walzen eines
Feuchtwerks einer Offsetdruckmaschine angewandt werden kann.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0026]
- 1
- oberer Druckwerkszylinder
- 2
- unterer Druckwerkszylinder
- 3
- Druckspalt-Abdeckung
- 4
- Oberfläche der Druckspalt-Abdeckung
- 5
- Oberfläche der Druckspalt-Abdeckung
- 7
- Materialbahn
- 8
- Rohrsystem
- 8a
- erster Rohrabschnitt
- 8b
- zweiter Rohrabschnitt
- 8c
- Isolierschicht
- 8d
- Kondenswasser-Sammelkasten
- 9
- Zuführabschnitt des Rohrsystems 8
- 9a
- erster Zuführabschnitt
- 9b
- zweiter Zuführabschnitt
- 10
- Rückführabschnitt des Rohrsystems 8
- 10a
- erster Rückführabschnitt
- 10b
- zweiter Rückführabschnitt
- 11a
- Durchfluß-Steuereinrichtung
- 11b
- Durchfluß-Steuereinrichtung
- 12
- Reservoir
- 12a
- erster Reservoirabschnitt
- 12b
- zweiter Reservoirabschnitt
- 13
- Medium
- 13a
- erstes Medium
- 13b
- zweites Medium
- 14a
- Wärmeaustauscher
- 14b
- Wärmeaustauscher
- 15
- Pumpeinrichtung
- 16
- unterer Druckwerkszylinder
- 17
- unterer Druckwerkszylinder
- 30
- Kondenswasser-Schutzeinrichtung
- 31
- obere Schutzplatte / Schutzelement
- 31a
- walzennahe Oberfläche der oberen Schutzplatte
- 31b
- walzenferne Oberfläche der oberen Schutzplatte
- 32
- untere Schutzplatte / Schutzelement
- 40
- Außenwand der oberen Schutzplatte 31
- 40a
- Öffnung von 31a
- 40b
- Öffnung von 31b
- 41
- Isolierschicht
- 43
- walzennahe Innenwand
- 50
- Außenwand der unteren Schutzplatte 32
- 50a
- Öffnung von 32
1. Kondenswasser-Schutzeinrichtung in einer Druckmaschine, mit einem ersten Schutzelement
(31), das eine walzenferne Oberfläche (31b) und eine dieser gegenüberliegende, einem
ersten Oberflächenabschnitt einer Druckmaschinenwalze (1, 2) zugewandte walzennahe
Oberfläche (31a) aufweist, in der Weise, daß das Luftvolumen zwischen der walzennahen
Oberfläche (31a) und dem ersten Oberflächenabschnitt der Walze (1, 2) reduziert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die walzenferne Oberfläche (31b) eine Kondenswasser-Sammelfläche mit einem ersten
gerundeten Abschnitt und einem daran anschließenden zweiten gerundeten Abschnitt sowie
einem zwischen den beiden Abschnitten gebildeten Sammelbereich für das sich auf der
walzenfernen Oberfläche (31b) sammelnde Kondenswasser bildet.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der walzennahen Oberfläche (31a) der Form der Walze (1, 2)
angepaßt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der walzennahen Oberfläche (31a) und dem ersten Oberflächenabschnitt
der Walze (1, 2) weniger als 2,5 cm beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der walzennahen Oberfläche (31a) und dem ersten Oberflächenabschnitt
der Walze (1, 2) größer als 0,6 cm ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese ein zweites Schutzelement (32) mit einer weiteren walzennahen Oberfläche
(50) umfaßt, die an einem zweiten Oberflächenabschnitt der Walze (1, 2) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste und das zweite Schutzelement (31, 32) aufeinander gegenüberliegenden
Seiten oberhalb und unterhalb der Walze (1, 2) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der walzenfernen Oberfläche (31b) und der walzennahen Oberfläche (31a)
eine Isolierschicht (41) vorgesehen ist, und
daß die walzennahe Oberfläche (31a) beheizbar und die walzenferne Oberfläche (31b)
kühlbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Isolierschicht (41) und der walzennahen Oberfläche (31a) eine von
einem Heizmedium (13a) durchflossene Öffnung (40a) gebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Isolierschicht (41) und der walzenfernen Oberfläche (31b) eine von
einem Kühlmedium (13b) durchflossene Öffnung (40b) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes Zuführsystem (8b, 9b) zur Zufuhr des Kühlmediums (13b) zur Öffnung
(40b) sowie ein zweites Zuführsystem (8a, 9a) zur Zufuhr des Heizmediums zur Öffnung
(40a) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Zuführsystem (8b, 9b) einen mit der ersten Öffnung (40b) verbundenen
ersten Zuführabschnitt (9b), einen ersten Reservoirabschnitt (12b) und eine Pumpeinrichtung
(15b) umfaßt; und
daß das zweite Zuführsystem (8a) einen mit der zweiten Öffnung (40a) verbundenen zweiten
Zuführabschnitt (9a), einen mit dem zweiten Zuführabschnitt (9a) verbundenen zweiten
Reservoirabschnitt (12a) sowie eine Pumpeinrichtung (15a) umfaßt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Zuführsystem (8b) einen dem ersten Reservoirabschnitt (12b) und der
Pumpeinrichtung (15b) zugeordneten ersten Wärmetauscher (14b) umfaßt; und daß das
zweite Zufuhrsystem (8a) eine dem zweiten Reservoirabschnitt (12a) und der zweiten
Pumpeinrichtung (15a) zugeordneten zweiten Wärmetauscher (14a) umfaßt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlmedium (13b) und/oder das Heizmedium (13a) aus Wasser, Öl, Luft oder einem
Frostschutzmittelgemisch bestehen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Schutzelement (32) beheizbar ist.