[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine nach
dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Es ist eine in Förderrichtung des Bedruckstoffes vor dem Druckspalt von Gummituchzylinder
und Druckzylinder angeordnete Blasvorrichtung bekannt, die von der MAN Roland Druckmaschinen
AG in der Baureihe Roland 800, einer Rotationsdruckmaschine nach dem Fünf-Zylinder-Prinzip,
in den Jahren 1978 bis 1995 realisiert und verkauft wurde. Diese Blasvorrichtung ist
aus einer Mehrzahl von zueinander in Zylinderachslänge beabstandeten und der Krümmung
der Zylindermantelfläche angepaßten Führungselementen gebildet, wobei jedes Fühtungselement
eine hohlzylindrischen Querschnitt als Kammer aufweist. Ein jedes Führungselement
besitzt in der Wandung schräg angeordnete, gegen den Druckzylinder sowie die Förderrichtung
des Bedruckstoffes gerichtete Blasluftöffnungen, welche ein Abheben des Bogen von
der Druckzylindermantelfläche vermeiden. Das Innere des hohlzylindrischen Führungselementes
stellt die Blasluftkammer dar, die mit einem Pneumatiksystem für die Blasluftversorgung
gekoppelt ist. Die Blasluftöffnungen aufweisende Wandung der Führungselemente stellt
als Außenkontur eine Führungsfläche dar, die der Mantelfläche des Druckzylinders angepaßt
ist. Weiterhin sind zusätzliche Blasluftöffnungen angeordnet, die quer zur Bewegungsrichtung
betrachtet, im Randbereich der Führungselemente nach innen und nach außen gerichtet
sind.
[0003] Um ein Glattstreichen von Bogen zu erzielen, wird gemäß einer weiteren bekannten
Ausführung nach DE 39 20 730 C 2 eine Blasdüse benutzt, die einen Luftstrahl auf den
Bedruckstoff richtet und hierdurch einen Streicheffekt erzielt. Die Blasdüse ist vor
dem Druckspalt um eine parallel zur Achse des Druckzylinders liegenden Pendelachse
pendelbar gelagert und ist mit einem Antrieb kuppelbar, welcher im Arbeitstakt der
Druckmaschine die Blasdüse schwingend in Förderrichtung des Bedruckstoffes vor- und
zurückbewegt. Infolge der Schwingbewegung ist ein Entspannen und gleichmäßiges Auflegen
des Bedruckstoffes auf den Bogenführungszylinder, insbesondere bei dünnen Bedruckstoffen
(mit geringem Flächengewicht), mit Sicherheit nicht gewährleistet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenführungseinrichtung in einer
Druckmaschine zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere
eine gleichmäßigere Führung des Bedruckstoffes auf einem Bogenführungszylinder, insbesondere
dem Druckzylinder, gestattet und einen verbesserten Einlauf des Bedruckstoffes in
einen Druckspalt gewährleistet.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptanspruches gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Um ein Abheben des bogenförmigen Bedruckstoffes von der Mantelfläche des Bogenführungszylinders
zu verhindern, geht die pneumatisch beaufschlagbare erfindungsgemäße Bogenführungseinrichtung
davon aus, daß - abhängig von zumindest der Maschinengeschwindigkeit und/oder des
Flächengewichtes - im Bereich des Druckspaltes gerichtete Blasluftströmungen auf die
Bedruckstoffoberseiten wirken.
So ist erfindungsgemäß in Förderrichtung des Bedruckstoffes vor dem aus Gummituch-/Formzylinder
und Bogenführungszylinder, z.B. dem Druckzylinder, gebildeten Druckspalt eine Bogenführungseinrichtung
angeordnet, bei der die kinetische Energie der Blasluftströmung in auf den Bedruckstoff
wirkende Druckenergie umgewandelt ist. Dabei weist die Bogenführungseinrichtung an
der Unterseite eine Führungsfläche mit Öffnungen für den Blasluftaustritt auf. Zur
Förderrichtung des Bedruckstoffes ist die aus den Öffnungen austretende Blasluftströmung
in ihrer Richtung verstellbar, um ein Abheben des bogenförmigen Bedruckstoffes von
der Mantelfläche des Bogenführungszylinders zu verhindern. Hierdurch ist es möglich,
die Schleppströmung des geförderten Bedruckstoffes spürbar zu reduzieren und ein Abheben
des Bedruckstoffes vom Bogenführungszylinder durch eine entstehende Saugwirkung zu
verhindern.
[0007] Weiterhin ist es möglich, den zu fördernden bogenförmigen Bedruckstoff bis unmittelbar
vor den Druckspalt zu führen, so daß ein Abheben des Bedruckstoffes vom Bogenführungszylinder
ebenfalls spürbar verhindert wird. Eine Berührung der Oberfläche des Bedruckstoffes
mit dem Gummituch-/Formzylinder ist ausgeschlossen, so daß beispielsweise eine Beschädigung
des Druckbildes auf den Bedruckstoff vermieden wird.
[0008] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin begründet, daß die Öffnungen in
der Führungsfläche der Bogenführungseinrichtung verstellbar und somit zum Richten
der Blasluftströmung nutzbar sind. So sind bevorzugt die Blasluftströmungen in der
Führungsfläche schräg und gegen die Bewegungsrichtung des Bedruckstoffes gerichtet
verstellbar, ebenso sind die Blasluftströmungen nahezu rechtwinkelig zur Mantelflache
des Bogenführungszylinders verstellbar. Darüberhinaus ist auch eine Kombination von
annähernd rechtwinkelig und schräg gegen die Förderrichtung des Bedruckstoffes gerichteten
Blasluftströmungen realisierbar.
[0009] Gleichzeitig ist die Bogenführungseinrichtung vor dem Druckspalt derart angeordnet,
daß zwischen der Führungsfläche (Unterseite der Bogenführungseinrichtung) und der
Mantelfläche des Bogenführungszylinders ein Einlaufspalt gebildet ist, der in Förderrichtung
zum Druckspalt hin einen sich verjüngenden Verlauf aufweist. Die Kombination von gerichteter
Druckenergie und verjüngtem Einlaufspalt vor dem Druckspalt ermöglicht die durch die
Bewegung und Geschwindigkeit des Bedruckstoffes hervorgerufene Schleppströmung auf
der Bedruckstoffoberseite ebenso spürbar zu reduzieren, so daß ein Abheben des Bedruckstoffes,
insbesondere der Hinterkante, durch eine entstehende Saugwirkung verhindert wird.
[0010] In einer weiteren Ausbildung ist neben der in Förderrichtung vor dem Druckspalt angeordneten
Bogenführungseinrichtung eine weitere Bogenführungseinrichtung nach dem Druckspalt
angeordnet. Diese Bogenführungseinrichtung ist bevorzugt pneumatisch beaufschlagbar
und dient der Fuhrung des Bedruckstoffes beim Verlassen des Druckspaltes. Zwischen
der Führungsfläche der Bogenführungseinrichtung und der Mantelfläche des Bogenführungszylinders
ist ein Auslaufspalt gebildet, der ausgehend vom Druckspalt in Förderrichtung des
Bedruckstoffes einen sich erweiternden Spalt aufweist.
[0011] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- eine Bogenrotationsdruckmaschine
- Fig. 2
- eine Anordnung von Bogenführungseinrichtungen im Bereich des Druckspaltes
- Fig. 3
- eine Bogenführungseinrichtung vor dem Druckspalt
- Fig. 4
- eine Detaildarstellung eines Kugelgelenkes
[0012] Eine Bogenrotationsdruckmaschine ist gemäß Fig. 1 in Reihenbauweise dargestellt.
Dabei sind mehrere Druckwerke 1 mit Bogenführungszylindern, hier mit Druckzylindern
10, aneinandergereiht und untereinander mittels Transfertrommeln 4 bzw. Wendesystemen
3 verbunden. Transfertrommeln 4 und Wendesysteme 3 weisen zugeordnete Bogenleiteinrichtungen
7 auf. Dem letzten Druckwerk ist ein Ausleger 2 nachgeordnet, welcher den Bedruckstoff
mittels Kettenradwelle 5 und umlaufenden Kettensystemen 6 in Förderrichtung 8 an Bogenleiteinrichtungen
7 entlang transportiert und auf einen Auslegerstapel ablegt. Jedes Druckwerk 1 besteht
in bekannter Weise aus einem Druckzylinder 10, einem Gummituchzylinder 11 und einem
Plattenzylinder 24. Den Plattenzylinder 24 ist ein Farbwerk und ggf. ein Feuchtwerk
zugeordnet, auf das hier nicht weiter eingegangen werden soll.
[0013] Bei Bogenrotationsdruckmaschinen in Reihenbauweise sind für die Inline-Veredelung
bekanntlich auch ein oder mehrere Lackwerke den Druckwerken 1 zuordbar. Ein Lackwerk
ist dabei mit einem Druckwerk 1 vergleichbar. Der Gummituchzylinder 11 des Druckwerkes
entspricht dann bekanntlich dem Formzylinder des Lackwerkes, der mit einer Auftragwalze
sowie einem Lackdosiersystem in Funktionsverbindung ist. Der Druckzylinder 10 übernimmt
auch im Lackwerk die Funktion des Bogenführungszylinders 10.
[0014] Gummituch-/Formzylinder 11 sowie Druckzylinder 10 bilden einen Druckspalt 12, durch
den in Druck an-Stellung der bogenförmige Bedruckstoff transportiert und bedruckt
wird bzw. lackiert wird. Alternativ kann in Druck ab-Stellung, z.B. bei Kontrolle
des Papierlaufes oder falls ein Druckwerk bzw. Lackwerk nicht benötigt wird, der auf
der Mantelfläche des Druckzylinders 10 aufliegende Bedruckstoff kontaktlos zum Gummituch-/Formzylinder
11 den Druckspalt 12 passieren.
[0015] Dazu ist in Förderrichtung 8 in erster Ausbildung vor dem Druckspalt 12 eine Bogenführungseinrichtung
9 angeordnet. Die Bogenführungseinrichtung 9 weist bevorzugt einen annähernd keilförmigen
Querschnitt auf und ist mit einem Pneumatiksystem 21 für die Blasluftversorgung gekoppelt.
Die Bogenführungseinrichtung 9 ragt in den zwickelförmigen Raum des Druckspaltes 12,
gebildet durch Gummituch/Formzylinder 11 und Druckzylinder 10, hinein und ist mit
einer Kammer 13 als Strömungskanal ausgebildet, die von einem Gehäuse 17 umschlossen
ist. Die Kammer 13 dient der Aufnahme von Luft, welche vom Pneumatiksystem 21 für
die Blasluftversorgung zugeführt wird. Eine Führungsfläche 19 an der Unterseite des
Gehäuses 17 weist eine Vielzahl von Kugelgelenken 14 auf. Die Unterseite des Gehäuses
17 ist der Mantelfläche des bogenführenden Druckzylinders 10 als Führungsfläche 19
benachbart.
[0016] Ein Kugelgelenk 14 ist durch eine Kugeldüse 15 mit einer durchgehenden Öffnung 16
sowie dem Gehäuse 17 gebildet. Kugeldüse 15 und Gehäuse 17 bilden eine Formpaarung,
was getriebetechnisch einem Kugelschalengelenk entspricht. Dabei ist die Öffnung 16
stets mit der Kammer 13 in Funktionsverbindung, d.h. die Öffnung 16 ist mit einem
Ende in die Kammer 13 gerichtet. Das andere Ende ist auf die Mantelfläche des Druckzylinders
10 gerichtet.
[0017] In erster Ausbildung ist jede Kugeldüse 15 individuell mit der Richtung der zugeordneten
Öffnung 16 verstellbar, indem ein Werkzeug in die Öffnung 16 eingesetzt wird und die
Strömungsrichtung der aus der Öffnung 16 austretenden Blasluft zur Mantelfläche des
Druckzylinders 10 durch Verstellen der Kugeldüse 15 festlegbar ist. Dabei ist die
Formpaarung von Kugeldüse 15 und Gehäuse 17 selbsthemmend. Die einer Justage entsprechende
Verstellung der Kugeldüsen 15 erfolgt dabei derart, daß die Öffnungen 16 als Blasluftöffnungen
in dem Gehäuse 17 rechtwinkelig und/oder schräg gegen die Förderrichtung 8 auf den
Bedruckstoff mit ihrer Blasluftströmung gerichtet sind, um ein Abheben des Bedruckstoffes
bei aktiviertem Pneumatiksystem 21 von der Mantelfläche des Druckzylinder 10 zu verhindern.
[0018] Beispielsweise ist eine Kombination von Kugeldüsen 15 mit Öffnungen 16, welche annähernd
rechtwinkelig zum bogenführenden Druckzylinder 10 gerichtet sind, mit weiteren Kugeldüsen
15 mit Öffnungen 16, welche schräg gegen die Förderrichtung 8 gerichtet sind, für
ein glattes Auflegen des Bedruckstoffes auf der Mantelfläche des Druckzylinders 10
vorteilhaft.
Die schräg gegen die Förderrichtung 8 gerichtete Öffnungen 16 sind wiederum in unterschiedlichen
Neigungswinkeln einstellbar. Weiterhin ist es vorteilhaft, daß die Blasluftströmungsrichtungen
der Kugeldüsen 15 mit Öffnungen 16 in der Führungsfläche 19 - quer zur Förderrichtung
8 gesehen - in den Randbereichen der Führungsfläche 19 gegen die Förderrichtung 8
und nach innen einstellbar sind, um ein mögliches seitliches Entweichen der Blasluft
zu verhindern.
[0019] In einer Ausbildung der Erfindung ist die Bogenführungseinrichtung 9 - über die Länge
des Bogenführungszylinders (Druckzylinder 10) gesehen - wenigstens in einem Teilbereich
der Mantelfläche des Druckzylinders 10 angeordnet. Hierzu ist die Bogenführungseinrichtung
9, über die Länge des Bogenführungszylinders 10 gesehen, an einer gestellfesten Traverse
verstellbar gelagert, wobei auch mehrere benachbarte Bogenführungselemente 9 an der
Traverse verschiebbar und fixierbar sind. In einer bevorzugten Ausbildung erstreckt
sich die Bogenführungseinrichtung 9 wenigstens über die minimale Formatbreite.
[0020] Eine weitere Ausbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kugeldüsen 15 mit Öffnungen
16 einzeln oder gruppenweise in ihrer Strömungsrichtung (für die Blasluftströmung)
mittels wenigstens einer in Funktionsverbindung stehender Betätigungseinrichtung 18
verstellbar sind. Als gestellseitig angelenkte Betätigungseinrichtung 18 ist beispielsweise
ein pneumatisch aktivierbarer Arbeitszylinder oder ein Stellmotor einsetzbar. Die
Betätigungseinrichtung 18, bevorzugt als Arbeitszylinder, ist über ein gestellfestes
Drehgelenk 20 sowie ein ternäres Glied 26 (Winkelhebel mit drei Drehgelenkelementen)
und einer getriebetechnischen Kopplung 22 als getriebetechnische Mittel verbunden,
welche die Kugeldüsen 15 einzeln oder gruppenweise verbinden.
[0021] Die Betätigungseinrichtung 18 ist bevorzugt mit einer Steuereinrichtung, z.B. einem
Leitstand der Druckmaschine, schaltungstechnisch verbunden. Damit ist eine Aktivierung
der Betätigungseinrichtung 18 in Abhängigkeit verschiedener Faktoren realisierbar.
So ist bevorzugt unter Berücksichtigung des Flächengewichtes des Bedruckstoffes (einschl.
des Drucksujets bei Mehrfachdruck/Lack) und/oder der Maschinengeschwindigkeit die
Betätigungseinrichtung 18 aktivierbar, um die Kugeldüsen 15 mit Öffnungen 16 in ihrer
Strömungsrichtung zu verstellen. Beispielsweise ist bei einer Maschinengeschwindigkeit
von unter 10.000 Bogen pro Stunde die Strömungsrichtung der Kugeldüsen 15 mit Öffnung
16 annähernd rechtwinkelig zur Mantelfläche des Druckzylinders 10 verstellt (Fig.
3). Bei Maschinengeschwindigkeiten von über 10.000 Bogen pro Stunde ist die Strömungsrichtung
der Kugeldüsen 15 mit Öffnung 16 schräg und entgegen der Förderrichtung 8 verstellt
(Fig. 2). Somit ist die Verstellung der Kugeldüsen 15 mit Öffnung 16 geschwindigkeitsabhängig
durchführbar.
Dies kann in einer Weiterbildung auch abhängig von einer Kennlinie, welche im Leitstand
vorgegeben ist, erfolgen. Alternativ hat der Bediener auch die Möglichkeit vom Leitstand
aus die Richtung der Kugeldüsen 15 mit Öffnungen 16 über die Betätigungseinrichtung
18 zu regulieren. Die Geschwindigkeitswerte sind dabei im Leitstand speicherbar und
bei Bedarf, z.B. bei einem erneuten Druckauftrag, abrufbar. Das Pneumatiksystem 21
ist in einer weiteren Ausführung frequenzsteuerbar. Damit laßt sich der Volumenstrom
und damit die auf den Bedruckstoff wirkende Druckenergie steuern und ebenso im Leitstand
abrufbar speichern.
[0022] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Bogenführungseinrichtung
9 über die Länge des bogenführenden Druckzylinders 10 gesehen einen Teilbereich der
Mantelfläche des Druckzylinders 10 bedecken. Hierzu ist die Bogenführungseinrichtung
9 über die Länge des Druckzylinders 10 gesehen verstellbar gelagert, wobei mehrere
Bogenführungseinrichtungen 9 auf einer gestellfesten Traverse befestigt sein können.
Zwischen der Führungsfläche 19 der Kammer 13 und der Mantelfläche des Druckzylinders
10 ist ein sich zum Druckspalt 12 in Förderrichtung 8 verjüngender Einlaufspalt 23
angeordnet. Zusätzlich ist eine weitere Bogenführungseinrichtung 9 in Förderrichtung
8 nach dem Druckspalt 12 spiegelbildlich zur vor dem Druckspalt 12 angeordneten Bogenführungseinrichtung
9 angeordnet, wobei zwischen Führungsfläche 19 und der Mantelfläche des Druckzylinders
10 ein Auslaufspalt 25 gebildet ist, der in Förderrichtung 8 vom Druckspalt 12 sich
erweiternd angeordnet ist. Bei der spiegelbildlich angeordneten Bogenführungseinrichtung
9 sind die Kugeldüsen 15 mit Öffnungen 16 wiederum entgegen der Förderrichtung 8 auf
den Bedruckstoff gerichtet und mittels einer Betätigungseinrichtung 18 verstellbar.
In bevorzugter Ausbildung ist die zugeordnete Betätigungseinrichtung 18 wiederum abhängig
vom Flächengewicht und der Maschinengeschwindigkeit steuerbar. Die Bogenführungseinrichtung
9 ist in Druck an-Stellung sowie in Druck ab-Stellung ständig aktivierbar.
Die Bogenführungseinrichtungen 9 weisen in ihrer Kammer 13 Öffnungen 27, welche in
den Druckspalt 12 bzw. gegen den Gummituch-/Formzylinder 11 mit ihrer Blasluftströmung
gerichtet anordbar sind.
Bezugszeichenaufstellung
[0023]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Ausleger
- 3
- Wendesystem
- 4
- Transfertrommel
- 5
- Kettenradwelle
- 6
- Kettensystem
- 7
- Bogenleiteinrichtung
- 8
- Förderrichtung
- 9
- Bogenführungseinrichtung
- 10
- Druckzylinder
- 11
- Gummituch-/Formzylinder
- 12
- Druckspalt
- 13
- Kammer
- 14
- Kugelgelenk
- 15
- Kugeldüse
- 16
- Öffnung
- 17
- Gehäuse
- 18
- Betätigungseinrichtung
- 19
- Führungsfläche
- 20
- Drehgelenk
- 21
- Pneumatiksystem
- 22
- Kopplung
- 23
- Einlaufspalt
- 24
- Plattenzylinder
- 25
- Auslaufspalt
- 26
- ternäres Glied
- 27
- Öffnung
1. Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine, die im zwickelförmigen Raum eines
von Formzylinder und Bogenführungszylinder gebildeten Druckspaltes achsparallel zu
einem Bogenführungszylinder angeordnet sowie mit einem Pneumatiksystem mit einer Kammer
für die Luftversorgung gekoppelt ist, wobei die Kammer eine der Mantelfläche des Bogenführungszylinders
benachbarte Führungsfläche aufweist und Öffnungen zum Auflegen des Bedruckstoffes
auf die zugeordnete Mantelfläche mittels Blasluft aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer (13) ein Gehäuse (17) aufweist und im Gehäuse (17) im Bereich der Führungsfläche
(19) eine Vielzahl von verstellbaren Kugeldüsen (15) angeordnet sind, die jeweils
mit dem Gehäuse (17) ein Kugelgelenk (14) bilden,
daß jede Kugeldüse (15) eine Öffnung (16) aufweist, die endseitig mit der Kammer (13)
in Funktionsverbindung ist und mit dem anderen Ende die Austrittsöffnung für die Blasluft
bildet, um ein Abheben des Bedruckstoffes vom Bogenführungszylinder (10) zu verhindern,
und
daß die Führungsfläche (19) mit dem Bogenführungszylinder (10) einen Einlaufspalt
(23) bildet, der in Förderrichtung (8) zum Druckspalt (12) sich vefjüngend angeordnet
ist.
2. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugeldüsen (15) mit Öffnungen (16) einzeln oder gruppenweise mittels einer
gestellfesten Betätigungseinrichtung (18) mit getriebetechnischen Mitteln (20,22,26)
verstellbar sind.
3. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung (18) über ein ternäres Glied (26), ein gestellfestes
Drehgelenk (22) sowie eine getriebetechnische Kopplung (20) mit einer oder mehreren
Kugeldüsen (15) gekoppelt ist.
4. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung (18) mit einer Maschinensteuerung schaltungstechnisch
verbunden ist.
5. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung (18) abhängig von der Maschinengeschwindigkeit und/oder
des Flächengewichtes des Bedruckstoffes von der Maschinensteuerung ansteuerbar ist.
6. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugeldüsen (15) mit Öffnungen (16) senkrecht und/oder schräg gegen die Förderrichtung
(8) auf den Bedruckstoff gerichtet verstellbar sind.