[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Dosieren einer Beschichtungsflüssigkeit
für Bedruckstoffe in einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Aus dem DE 296 16 686 U1 ist eine Einrichtung zum Beschichten von Bedruckstoffen
mit einer Flüssigkeit bekannt, deren Dosiersystem zwei separat steuerbare Flüssigkeitskreisläufe
für unterschiedliche Beschichtungsflüssigkeiten zugeordnet sind. Jeder Kreislauf weist
eine Förderpumpe und eine Saugpumpe auf.
[0003] Eine weitere Einrichtung ist aus der DE 43 34 803 C1, vorzugsweise für Lackiereinheiten
in der Druckmaschine bekannt. Gemäß dieser Ausbildung ist eine Lackiereinheit als
Verarbeitungseinheit ausgebildet und weist einen Bogenführungszylinder als Gegendruckzylinder,
einen Formzylinder sowie eine Auftragwalze auf. Zum exakten Dosieren von Beschichtungsflüssigkeiten
unterschiedlicher Viskosität sind dem Formzylinder zwei Dosiersysteme austauschbar
zugeordnet, derart, das wahlweise zwei Walzen als Auftragwalze und Dosierwalze dem
Formzylinder zugeordnet sind oder ein Kammerrakel mit gerasteter Auftragwalze dem
Formzylinder zugeordnet ist.
[0004] Gemäß US-A 4 526 102 ist ein Farbumlauf- und Waschsystem für eine Druckmaschine bekannt.
Zwei unterschiedliche Farben sind aus getrennten Behältern leitungsseitig getrennt
über eine Ausgußtülle in einen Walzenspalt zuführbar. Der Walzenspalt ist durch zwei
parallel angeordnete Farbwalzen nach dem Quetschwalzenprinzip gebildet, wobei die
Farbwalzen einem Plattenzylinder zugeordnet sind. Stirnseitig sind unterhalb der Farbwalzen
Auffangwannen angeordnet die über Rücklaufleitungen ein Schaltventil mit dem entsprechenden
Behälter für die jeweilige Farbe leitungsseitig verbinden. Der Rücklauf der Farbe
erfolgt nach dem Schwerkraftprinzip zurück in die entsprechenden Auffangbehälter.
Über eine gesonderte Zuführleitung ist Reinigungsfluid über mehrere Schaltventile
in die Zuführleitungen und Rücklaufleitungen zuführbar.
[0005] Bei Einrichtungen, die nach dem Schwerkraftprinzip arbeiten, ist es nachteilig, daß
bei Verarbeitung von schnelltrocknenden Beschichtungsmedien wie Effektdruckfarbe,
Dispersionslack, UV-Lack usw., die Leitungssysteme sich schnell zusetzen und somit
nur für spezielle Medien einsetzbar sind. Weiterhin ist von Nachteil, daß beim Wechsel
von Beschichtungsflüssigkeiten auch in Teilsträngen von Leitungen, Pumpen usw. Reste
der ursprünglichen Beschichtungsflüssigkeit haften bleiben können, wenn eine Umstellung
erfolgen soll. Es besteht dann die Gefahr, das verschiedene Beschichtungsflüssigkeiten
untereinander vermischt werden, was zu Klumpenbildungen beziehungsweise zum Verlust
von Beschichtungsflüssigkeit führen kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Einrichtung der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere das Vermischen
unterschiedlicher Beschichtungsflüssigkeiten verhindert und den Verbrauch an Beschichtungsflüssigkeit
spürbar reduziert.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ausbildungsmerkmale von Haupt- und Nebenanspruch
gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Einrichtung besteht aus einem beispielsweise ein Gummituch oder eine flexible
Hochdruckplatte tragenden Formzylinder, der mit einem Bogenführungszylinder, z.B.
einem Druckzylinder, in Kontakt bringbar ist. Weiterhin besteht die Einrichtung aus
einer mit dem Formzylinder in Kontakt bringbaren Auftragwalze sowie einem Dosiersystem,
welches mit der Auftragwalze in Kontakt bringbar ist. Das Dosiersystem ist wahlweise
ein mit einer gerasterten Auftragwalze in Funktionsverbindung stehendes Kammerrakel
oder eine mit der Auftragwalze in Funktionsverbindung stehende Dosierwalze, wobei
die Beschichtungsflüssigkeit über den Walzenspalt zugeführt wird. Jede Beschichtungseinrichtung
weist wenigsten zwei Kreislaufleitungssysteme für wenigstens zwei Beschichtungsflüssigkeiten
auf. Jedes Kreislaufleitungssystem ist mit einem Dosiersystem in Funktionsverbindung,
wobei eine Zuführleitung mit einer Förderpumpe dem Dosiersystem vorgeordnet und mindestens
eine Rücklaufleitung mit einer Saugpumpe dem Dosiersystem nachgeordnet ist. Die Zuführleitungen
sind mit dem Dosiersystem verwechselungssicher koppelbar. Als Beschichtungsflüssigkeit
für die Inline-Verarbeitung von Bedruckstoffen eignen sich insbesondere Dispersionslacke
auf wäßriger Basis, flüssige Druckfarben mit oder ohne Metallpigmente sowie UV-Lacke.
Um einen sparsamen Einsatz der Beschichtungsflüssigkeiten zu erzielen, wird bei einem
Wechsel der Beschichtungsflüssigkeit und einem notwendigen Reinigungsvorgang des Kreislaufsystems,
die in der Zuführleitung überschüssig befindliche Beschichtungsflüssigkeit aus der
Zuführleitung in ein geeignetes Reservoir für die Aufnahme der Beschichtungsflüssigkeit
zurückgesaugt. Damit wird ein Verlust an Beschichtungsflüssigkeit vermieden und gleichzeitig
der Verbrauch an Beschichtungsflüssigkeit spürbar reduziert. Gleichzeitig wird die
Zuführleitung mit einem Reinigungsfluid gereinigt, wobei die bisherige Vermischung
von Beschichtungsflüssigkeit und Reinigungsflüssigfluid entfällt und der Verbrauch
an Reinigungsfluid ebenfalls spürbar reduziert ist. Ein weiterer Vorteil ist darin
begründet, daß die Reinigungsdauer erheblich verkürzt ist. Das Reinigungssystem ist
schneller für den Einsatz einer weiteren Beschichtungsflüssigkeit betriebsbereit.
Um ein Vermischen von verschiedenartigen Beschichtungsflüssigkeiten zu vermeiden,
sind separate Kreislaufsysteme dem jeweiligen Dosiersystem zugeordnet. Neben den Zuführleitungen
sind die entsprechenden Rückführleitungen sowie Reservoirs für die Aufnahme der Beschichtungsflüssigkeiten
sowie ggf. für Reinigungsfluid Bestandteil der Kreislaufsysteme.
[0009] Die Erfindung geht in einer ersten Ausbildung davon aus, daß das jeweilige Dosiersystem
wenigstens einen Ablauf aufweist, der in einem Auffangsystem bestehend aus wenigstens
zwei Auffangbehältern mündet, wobei jeder Auffangbehälter mit einer Rücklaufleitung
zu einem Reservoir gekoppelt ist und das Auffangsystem für die Beschichtungsflüssigkeit
im wesentlichen horizontal verschiebbar ist, so daß der Ablauf stets in einen der
Auffangbehälter mündet, von welchem die Beschichtungsflüssigkeit über die Rücklaufleitung
zu einem zugehörigen Reservoir zurückgefördert wird.
[0010] In einer zweiten Ausbildung wird davon ausgegangen, daß das jeweilige Dosiersystem
wenigstens einen Ablauf aufweist, der lediglich in einen Auffangbehälter mündet. Dem
Auffangbehälter ist ein Schaltventil nachgeordnet, welches durch seine Schaltstellungen,
die entsprechende Rücklaufleitung mit Reservoir für den Rücklauf der entsprechend
ersten oder zweiten Beschichtungsflüssigkeit freischaltet.
[0011] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
[0012] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Druckmaschine mit zwei Einrichtungen zum Beschichten von Bedruckstoffen,
- Fig. 2
- ein Dosiersystem als Kammerrakel mit verschiebbarem Auffangsystem,
- Fig. 3
- ein Dosiersystem als Zweiwalzenwerk mit verschiebbarem Auffangsystem,
- Fig. 4
- ein Dosiersystem als Zweiwalzenwerk mit einem dem Auffangbehälter nachgeordneten Schaltventil.
[0013] Eine Druckmaschine ist mit mehreren Druckwerken 1, vorzugsweise Offsetdruckwerken,
in Reihenbauweise ausgebildet, wobei in Förderrichtung der bogenförmigen Bedruckstoffe
eine Beschichtungseinrichtung 2 sowie eine zweite Beschichtungseinrichtung 3 den Druckwerken
1 nachgeordnet sind. Zwischen den Beschichtungseinrichtungen 2, 3 ist eine Trocknereinheit
4 angeordnet. Der zweiten Beschichtungseinrichtung 3 ist ein Ausleger 5 nachgeordnet,
der unter anderem durch umlaufende Kettensysteme gebildet ist, die die Bogen auf einen
Auslegerstapel 6 ablegen. Ein Druckwerk 1 besteht im wesentlichen aus einem Plattenzylinder
8, einem Gummituchzylinder 9 sowie einem Bogenführungszylinder 11, im vorliegenden
Beispiel einem Druckzylinder. Dem Plattenzylinder 8 ist ein Farbwerk zugeordnet, ggf.
ist zusätzlich ein Feuchtwerk dem Plattenzylinder 8 benachbart, auf das hier aber
nicht näher eingegangen werden soll. Zwischen den Druckwerken 1 und den Beschichtungseinrichtungen
2, 3 sowie der Trocknereinrichtung 4 sind jeweils ein Bogenführungszylinder 10 als
Transferzylinder für den Transport der Bedruckstoffe durch die Druckmaschine angeordnet.
[0014] Die erste Beschichtungseinrichtung 2 ist als Lackwerk, z.B. zur Verarbeitung von
Dispersionslack mit Pigmenten auf wäßriger Basis, ausgebildet und besteht aus einem
Bogenführungszylinder 11 (Druckzylinder), einem mit dem Bogenführungszylinder 11 in
Kontakt bringbaren Formzylinder 12, der eine flexible Hochdruckplatte als Lackform
trägt, und einem ersten Dosiersystem 13. Das erste Dosiersystem 13 ist durch eine
mit dem Formzylinder 12 in Kontakt bringbare, gerasterte Auftragwalze 18 sowie ein
mit der Auftragwalze 18 in Funktionsverbindung stehendes Kammerrakel 17 gebildet.
[0015] Die zweite Beschichtungseinrichtung 3 ist ebenfalls als Lackwerk ausgebildet und
besteht aus einem Bogenführungszylinder 11 (Druckzylinder), einem mit dem Bogenführungszylinder
11 in Kontakt bringbaren Formzylinder 12, der ein Gummituch trägt, und einem zweiten
Dosiersystem 14. Das zweite Dosiersystem 14 ist durch eine mit dem das Gummituch tragenden
Formzylinder 12 in Kontakt bringbare Auftragwalze 18 sowie eine Dosierwalze 22 gebildet.
Beide Dosiersysteme 13, 14 weisen Kreislaufsysteme für den Umlauf der Beschichtungsflüssigkeiten
auf. Die Kreislaufsysteme sind zumindest für den Umlauf von zwei unterschiedlichen
Beschichtungsflüssigkeiten ausgelegt.
Im vorliegenden Beispiel weist die Beschichtungseinrichtung 2 eine Zuführleitung 16
für die erste Beschichtungsflüssigkeit und eine Zuführleitung 16' für die zweite Beschichtungsflüssigkeit
auf. Weiterhin weist die Beschichtungseinrichtung 2 eine Rücklaufleitung 15 für die
überschüssige erste Beschichtungsflüssigkeit und eine Rücklaufleitung 15' für die
überschüssige zweite Beschichtungsflüssigkeit auf. Die Rücklaufleitung 15 und die
Zuführleitung 16 sind mit einem Reservoir 23 für die Aufnahme der ersten Beschichtungsflüssigkeit
gekoppelt und die Rücklaufleitung 15' sowie die Zuführleitung 16' sind mit einem Reservoir
24 für die Aufnahme der zweiten Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt. Als erste Beschichtungsflüssigkeit
wird im folgenden Beispiel ein Dispersionslack auf wäßriger Basis und als zweite Beschichtungsflüssigkeit
ein UV-Lack innerhalb der Beschichtungseinrichtung 2 eingesetzt. Die Zuführleitungen
16, 16' sind mit je einer Förderpumpe gekoppelt, die umschaltbar ist und somit auch
als Saugpumpe arbeiten kann. Die Rücklaufleitungen 15, 15' sind mit je einer Saugpumpe
27 (für die erste Beschichtungsflüssigkeit) oder 28 (zweite Beschichtungsflüssigkeit)
gekoppelt für die Rückförderung der jeweiligen Beschichtungsflüssigkeit in das Reservoir
23 oder in das Reservoir 24. Die Zuführleitungen 16, 16' sind einzeln mit dem Kammerrakel
17 verwechselungssicher einspeisend koppelbar, d.h. das im Dosiersystem 13 eingesetzte
Kammerrakel 17 weist jeweils nur einen Anschluß von einer Zuführleitung 16 oder 16'
auf und die Zuführleitungen 16 und 16' sind verwechselungssicher am Dosiersystem 13
angeordnet. Die jeweils nicht aktive Zuführleitung 16 oder 16' ist leitungsseitig
gesperrt oder die zugeordnete Förderpumpe ist außer Betrieb gesetzt bzw. kann das
Kreislaufsystem für den Reinigungsbetrieb genutzt werden. Das Dosiersystem 13 ist
dabei durch eine Auftragwalze 18 mit Rasterstruktur sowie dem bereits erwähnten Kammerrakel
17 gebildet (Fig. 2 ). Das Dosiersystem 13, insbesondere das Kammerrakel 17, weist
wenigstens einen Ablauf 19 auf. Bevorzugt sind zwei seitlich angeordnete Abläufe 19
den Stirnseiten benachbart angeordnet. Jeder Ablauf 19 ist mit einem Auffangsystem
für überschüssige Beschichtungsflüssigkeit in Funktionsverbindung. Ein Ablaufsystem
besteht dabei aus einem mit der Rücklaufleitung 15 für die erste Beschichtungsflüssigkeit
gekoppelten Auffangbehälter 20 sowie weiterhin einem mit der Rücklaufleitung 15' für
die zweite Beschichtungsflüssigkeit gekoppelten Auffangbehälter 20'. Je nach der in
der Beschichtungseinrichtung 2 eingesetzten Beschichtungsflüssigkeit mündet jeder
Ablauf 19 in einem der Auffangbehälter 20 oder 20'. Das Auffangsystem ist dazu zum
feststehenden Ablauf 19 im wesentlichen horizontal verschiebbar, derart, daß der Ablauf
19 stets mit nur einem Auffangbehälter 20 oder 20' in Funktionsverbindung ist. Jeder
Ablauf 19 am Kammerrakel 17 weist bevorzugt zum Auffangbehälter 20 für die erste Beschichtungsflüssigkeit
und zum Auffangbehälter 20' für die zweite Beschichtungsflüssigkeit jeweils eine separate
schaltungstechnische Absicherung auf. Damit ist sichergestellt, daß bei Zuführung
der ersten Beschichtungsflüssigkeit über die Zuführleitung 16 an das Dosiersystem
13 auch der Auffangbehälter 20 mit Rücklaufleitung 15 für die Rückförderung überschüssiger
erster Beschichtungsflüssigkeit dem Ablauf 19 zugeordnet ist. Ebenso ist sichergestellt,
daß bei Zuführung der zweiten Beschichtungsflüssigkeit über die Zuführleitung 16'
an das Dosiersystem 13 auch der Auffangbehälter 20' mit Rücklaufleitung 15' für die
Rückförderung überschüssiger zweiter Beschichtungsflüssigkeit dem Ablauf 19 zugeordnet
ist. Durch die schaltungstechnische Absicherung sind Verwechslungen, die zwangsläufig
zum Vermischen von unterschiedlichen Beschichtungsflüssigkeiten führen, ausgeschlossen.
[0016] In einer weiteren Ausbildung ist das Dosiersystem 14 durch eine Dosierwalze 22 sowie
die Auftragwalze 18 gebildet (Figur 3). Die Dosierwalze 22 sowie die Auftragwalze
18 bilden bei derartigen Zweiwalzenwerken einen Walzenspalt, in dem die Zuführleitung
16 für die erste Beschichtungsflüssigkeit oder die Zuführleitung 16' für die zweite
Beschichtungsflüssigkeit einspeisend angeordnet ist. Dosierwalze 22 und Auftragwalze
18 weisen an beiden Stirnseiten angeordnete Seitenrakel 21 auf, die dem Abstreifen
von überschüssiger Beschichtungsflüssigkeit von den Stirnseiten dienen und gleichzeitig
als Dichtung für den Walzenspalt eingesetzt sind. Mindestens ein Seitenrakel 21 ist
mit einem Ablauf 19 gekoppelt. Bevorzugt weist jedes Seitenrakel 21 einen Ablauf 19
auf. Jeder Ablauf 19 ist wiederum mit dem annähernd horizontal verschiebbaren Auffangsystem
in Funktionsverbindung, derart, daß der Ablauf 19 in jeweils einen der Auffangbehälter
20 oder 20' mündet. Die Auffangbehälter 20, 20' sind wiederum mit den entsprechenden
Rücklaufleitungen 15, 15' gekoppelt, wobei der Ablauf 19 zum Auffangbehälter 20 für
die erste Beschichtungsflüssigkeit und zum Auffangbehälter 20' für die zweite Beschichtungsflüssigkeit
jeweils eine schaltungstechnische Absicherung in bevorzugter Weise aufweist.
[0017] In Figur 4 ist eine weitere Ausbildung mit dem Dosiersystem 14 gezeigt, welche durch
die Dosierwalzen 22 und die Auftragwalze 18 gebildet ist. Am Walzenspalt sind wiederum
Seitenrakel 21 angeordnet, die bevorzugt mit je einem Ablauf 19 gekoppelt sind. Jedem
Ablauf 19 ist eine Auffangbehälter 25 nachgeordnet, mit dem leitungsseitig ein Schaltventil
26 in Funktionsverbindung ist. Das Schaltventil 26 ist bevorzugt ein 3/2-Ventil (3-Wege/2-Schaltstellungen),
so daß der Auffangbehälter 25 mit der die Saugpumpe 27 aufweisenden Rücklaufleitung
15 koppelbar ist, die in dem Reservoir 23 für die erste Beschichtungsflüssigkeit mündet
oder der Auftragsbehälter 25 ist mit der die Saugpumpe 28 aufweisenden Rücklaufleitung
15' koppelbar, welche wiederum in dem Reservoir 24 für die zweite Beschichtungsflüssigkeit
mündet. Das Dosiersystem 14 ist selbstverständlich durch das Dosiersystem 13 austauschbar,
so daß das Kammerrakel 17 mit Ablauf 19 dem Auffangbehälter 25 zugeordnet werden kann.
Dem Auffangbehälter 25 ist wie bereits beschrieben das Schaltventil 26 nachgeordnet,
welches die Rücklaufleitungen 15 oder 15' je nach eingesetzter Beschichtungsflüssigkeit
freischaltet. Unabhängig vom verwendeten Dosiersystem 14 oder 13 weist der Ablauf
19 zum Schaltventil 26 für jede Schaltstellung eine separate schaltungstechnische
Absicherung in bevorzugter Weise auf. Das Schaltventil 26 ist nicht auf die Bauart
eines 3/2-Ventils beschränkt. Vielmehr sind andere dem Auffangbehälter 25 nachgeordnete
Schaltventile einsetzbar, die die Freischaltung der entsprechenden Rücklaufleitung
15 oder 15' gewährleisten. Weiterhin sind die Abläufe 19, insbesondere bei beidseitig
stirnseitiger Anordnung, mittels einer Verbindungsleitung koppelbar, so daß stets
nur eine Rückführleitung 15 oder 15' für zwei Abläufe 19 erforderlich ist.
[0018] Die Wirkungsweise ist wie folgt: Aus dem Reservoir 23 wird die erste Beschichtungsflüssigkeit
mittels Förderpumpe über die Zuführleitung 16 an das Dosiersystem 13 oder 14 gefördert.
Ist das Dosiersystem 13 mit Kammerrakel 17 im Einsatz, wird in der Gehäusekammer (des
Kammerrakels 17) ein geringfügiger Überdruck erzielt, die Beschichtungsflüssigkeit
wird an die gerasterte Auftragwalze 18 übertragen und überschüssige Beschichtungsflüssigkeit
wird über die Rücklaufleitung 15 durch die Saugpumpe 27 ins Reservoir 23 zurückgefördert.
Soll statt der ersten Beschichtungsflüssigkeit, z.B. Dispersionslack auf wäßriger
Basis, die zweite Beschichtungsflüssigkeit, z.B. UV-Lack, zum Einsatz gelangen, so
wird das Kammerrakel 17 von der Zuführleitung 16 entkoppelt und durch ein zweites
Kammerrakel 17 ersetzt. Das zweite Kammerrakel 17 wird mit der Zuführleitung 16' für
die zweite Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt. Die Zuführleitungen 16, 16' sind lösbar
mit dem Kammerrakel 17 verbunden. Das Auffangsystem wird aus der ersten Position in
der der Ablauf 19 mit dem Auffangbehälter 20 gekoppelt ist in die zweite Position
verschoben, so daß nun der Ablauf 19 mit dem Auffangbehälter 20' gekoppelt ist (zweite
Position, siehe Fig. 2). Bei einem erneuten Wechsel der Beschichtungsflüssigkeit erfolgt
die Umstellung in umgekehrter Reihenfolge, so daß das Kammerrakel 17 mit der Zuführleitung
16 und der Ablauf 19 mit dem Auffangbehälter 20 wiederum koppelbar ist. Die Umstellvorgänge
sind schaltungstechnisch, z.B. mittels Sensoren und einer Maschinensteuerung, abgesichert,
so daß ein ungewolltes Vermischen und damit ein unnötiger Verbrauch von Beschichtungsflüssigkeit
vermeidbar ist. Bei Umstellung von der ersten auf die zweite Beschichtungsflüssigkeit
kann das erste Kammerrakel, welches inzwischen aus der Beschichtungseinrichtung 2
herausgenommen wurde, außerhalb der Druckmaschine gereinigt werden und durch das zweite
Kammerrakel 17 ersetzt werden.
[0019] Bei Einsatz eines Dosiersystems 14 ist die Wirkungsweise analog. Je nach verwendeter
Beschichtungsflüssigkeit münden die Zuführleitung 16 oder 16' im Walzenspalt und das
verschiebbare Auffangsystem nimmt die erste bzw. die zweite Position ein. Das verschiebbare
Auffangsystem übernimmt die Funktion der Zuordnung der entsprechenden Beschichtungsflüssigkeit
zum jeweiligen Reservoir 23 oder 24. Ist das Dosiersystem 13 oder 14 mit dem einzigen
Auffangbehälter 25 fest gekoppelt, so übernimmt das Schaltventil 26 die Funktion der
Zuordnung der entsprechenden Beschichtungsflüssigkeiten an das entsprechende Reservoir
23 oder 24.
[0020] In einer weiteren Ausbildung ist die Zuführleitung 16 oder 16' mit einem Reservoir
für die Aufnahme von Reinigungsfluid koppelbar. Bevorzugt wird das Reinigungsfluid
der Zuführleitung 16 oder 16' zugeführt, die gerade nicht für den Dosierbetrieb im
Einsatz ist. Dazu wird eine Verbindungsleitung zusätzlich eingesetzt, die die nicht
aktive Zuführleitung 16 oder 16' mit dem nicht aktiven Auffangbehälter 20 oder 20'
leitungsseitig überbrückt. Ist beispielsweise die Zuführleitung 16' für die Zuführung
der zweiten Beschichtungsflüssigkeit mit dem Dosiersystem 13 oder 14, dem Ablauf 19
und dem Auffangbehälter 20' (einschließlich der Rücklaufleitung 15') aktiviert so
wird die Zuführleitung 16 parallel mittels lösbar angeordneter Verbindungsleitung
zum Auffangbehälter 20 (einschließlich Rücklaufleitung 15) aktiviert. In die Zuführleitung
16 wird Reinigungsfluid eingespeist, welches über die Verbindungsleitung in den Auffangbehälter
20 sowie die Rücklaufleitung 15 fließt und in dem Reservoir für Reinigungsfluid endet,
aus dem die Zuführleitung 20 gespeist wurde. Das Reservoir für das Reinigungsfluid
ist mit der Zuführleitung 20 und der Rücklaufleitung 15 über Schaltventile gekoppelt.
Ist ein Wechsel der verwendeten zweiten Beschichtungsflüssigkeit zur ersten Beschichtungsflüssigkeit
erforderlich, so wird die Verbindungsleitung mit der Zuführleitung 16' und dem Auffangbehälter
20 sowie der Rücklaufleitung 15 verbunden und dieses Kreislaufsystem kann gereinigt
werden, während die erste Beschichtungsflüssigkeit dem Dosiersystem 13 oder 14 parallel
zugeführt wird.
Die Dosiersysteme 13,14 sind in jeder Beschichtungseinrichtung 2, 3 untereinander
austauschbar. So ist ein erstes Kammerrakel 17 für die erste Beschichtungsflüssigkeit
durch ein zweites Kammerrakel 17 für die zweite Beschichtungsflüssigkeit ersetzbar.
Ebenso ist ein erstes oder zweites Kammerrakel 17 durch ein Zweiwalzenwerk mit Auftragwalze
18 und Dosierwalze 22 austauschbar und umgekehrt. Ein weiterer Vorteil ist darin begründet,
daß das nicht aktive Kreislaufsystem durch eine Verbindungsleitung zwischen Zuführleitung
16 oder 16' und Auffangbehälter 20 oder 20' (mit Rücklaufleitungen 15, 15') überbrückt
wird und ein Kreislaufsystem gereinigt wird während das andere Kreislaufsystem die
Dosierfunktion erfüllt.
Bezugszeichenaufstellung
[0021]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Beschichtungseinrichtung
- 3
- Beschichtungseinrichtung
- 4
- Trocknereinrichtung
- 5
- Ausleger
- 6
- Auslegerstapel
- 7
- Kettensystem
- 8
- Plattenzylinder
- 9
- Gummituchzylinder
- 10
- Bogenführungszylinder
- 11
- Bogenführungszylinder
- 12
- Formzylinder
- 13
- Dosiersystem
- 14
- Dosiersystem
- 15
- Rücklaufleitung
- 15'
- Rücklaufleitung
- 16
- Zuführleitung
- 16'
- Zuführleitung
- 17
- Kammerrakel
- 18
- Auftragwalze
- 19
- Ablauf
- 20
- Auffangbehälter
- 20'
- Auffangbehälter
- 21
- Seitenrakel
- 22
- Dosierwalze
- 23
- Reservoir
- 24
- Reservoir
- 25
- Auffangbehälter
- 26
- Schaltventil
- 27
- Saugpumpe
- 28
- Saugpumpe
1. Einrichtung zum Dosieren einer Beschichtungsflüssigkeit für Bedruckstoffe in einer
Druckmaschine, vorzugsweise für mindestens eine Lackiereinheit, gebildet durch einen
Gegendruckzylinder, einen Formzylinder, mindestens eine Auftragwalze mit einem zugeordnet
an- und abstellbaren Dosiersystem, wobei separat steuerbare Kreislaufsysteme mit in
Reservoirs aufgenommenen Beschichtungsflüssigkeiten dem Dosiersystem zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dosiersystem (13, 14) wenigstens einen Ablauf (19) aufweist, daß der Ablauf
(19) mit einem aus wenigstens einem ersten Auffangbehälter (20) und einem zweiten
Auffangbehälter (20') gebildeten Auffangsystem in Funktionsverbindung bringbar ist,
daß das Auffangsystem (20, 20') zum Ablauf (19) des Dosiersystems (13, 14) im wesentlichen
horizontal verschiebbar ist, derart, daß der Ablauf (19) in jeweils einem der Auffangbehälter
(20 oder 20') mündet, daß der erste Auffangbehälter (20) mit einer eine Saugpumpe
(27) aufweisende Rücklaufleitung (15) gekoppelt ist, welche in einem Reservoir (23)
für die erste Beschichtungsflüssigkeit mündet und daß der zweite Auffangbehälter (20')
mit einer eine Saugpumpe (28) aufweisenden Rücklaufleitung (15') gekoppelt ist, welche
in einem Reservoir (24) für die zweite Beschichtungsflüssigkeit mündet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dosiersystem (13) durch ein Kammerrakel (17) und die Auftragwalze (18) mit
Rasterstruktur gebildet ist, wobei am Kammerrakel (17) eine Zuführleitung (16) für
die erste Beschichtungsflüssigkeit oder eine Zuführleitung (16') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit
verwechselungssicher einspeisend angeordnet ist, und daß der Ablauf (19) zum Auffangbehälter
(20) für die erste Beschichtungsflüssigkeit und zum Auffangbehälter (20') für die
zweite Beschichtungsflüssigkeit jeweils eine separate schaltungstechnische Absicherung
aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dosiersystem (14) durch eine Dosierwalze (22) und die Auftragwalze (18) gebildet
ist, wobei in dem durch die Walzen (22, 18) gebildeten Walzenspalt eine Zuführleitung
(16) für die erste Beschichtungsflüssigkeit oder eine zweite Zuführleitung (16') für
die zweite Beschichtungsflüssigkeit angeordnet ist, daß den Walzen (22, 18) stirnseitig
im Bereich des Walzenspaltes je ein Seitenrakel (21) mit nachgeordnetem Ablauf (19)
angeordnet ist und daß der Ablauf (19) zum Auffangbehälter (20) für die erste Beschichtungsflüssigkeit
und zum Auffangbehälter (20') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit jeweils eine
separate schaltungstechnische Absicherung aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nicht aktive Zuführleitung (16) mit zugeordneter Rücklaufleitung (15) oder
die nicht aktive Zuführleitung (16') mit zugeordneter Rücklaufleitung (15') wahlweise
im Bereich der Dosiersysteme (13, 14) durch eine Verbindungsleitung koppelbar sind
und das so geschlossene Kreislaufsystem mit einem Reinigungsfluid beaufschlagbar ist.
5. Einrichtung zum Dosieren einer Beschichtungsflüssigkeit für Bedruckstoffe in einer
Druckmaschine, vorzugsweise für mindestens eine Lackiereinheit, gebildet durch einen
Gegendruckzylinder, einen Formzylinder, mindestens eine Auftragwalze mit einem zugeordnet
an- und abstellbaren Dosiersystem, wobei separat steuerbare Kreislaufsysteme mit in
Reservoirs aufgenommenen Beschichtungsflüssigkeiten dem Dosiersystem zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dosiersystem (13, 14) wenigstens einen Ablauf (19) aufweist, daß der Ablauf
(19) mit einem Auffangbehälter (25) und dieser Auffangbehälter (25) mit einem nachgeordneten
Schaltventil (26) in Funktionsverbindung ist, derart,
daß das Schaltventil (26)
- mit einer eine Saugpumpe (27) aufweisenden Rücklaufleitung (15) koppelbar ist, die
in einem Reservoir (23) für die erste Bschichtungsflüssigkeit mündet , oder
- mit einer eine Saugpumpe (28) aufweisenden Rücklaufleitung (15) koppelbar ist, die
in einem Reservoir 24 für die zweite Beschichtungsflüssigkeit mündet.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dosiersystem (13) durch ein Kammerrakel (17) und die Auftragwalze (18) mit
Rasterstruktur gebildet ist, wobei am Kammerrakel (17) eine Zuführleitung (16) für
die erste Beschichtungsflüssigkeit oder eine Zuführleitung (16') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit
verwechselungssicher lösbar angeordnet ist und daß der Ablauf (19) zum Schaltventil
(26) für jede Schaltstellung eine separate schaltungstechnische Absicherung aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dosiersystem (14) durch eine Dosierwalze (22) und die Auftragwalze (18) gebildet
ist, wobei in den durch die Walzen (22,18) gebildeten Walzenspalt eine Zuführleitung
(16) für die erste Beschichtungsflüssigkeit oder eine zweite Zuführleitung (16') für
die zweite Beschichtungsflüssigkeit einspeisend angeordnet ist, daß die Walzen (22,18)
stirnseitig im Bereich des Walzenspaltes je ein Seitenrakel (21) mit nachgeordnetem
Ablauf (19) aufweisen und daß der Ablauf (19) zum Schaltventil (26) für jede Schaltstellung
eine separate schaltungstechnische Absicherung aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nach Austausch der Dosiersysteme (13,14) freiliegende Zuführleitung (16) oder
(16') und der zugeordnete Auffangbehälter (20) oder (20') mittels einer Verbindungsleitung
überbrückbar ist, um ein Reinigungsfluid in Umlauf zu bringen, während ein Dosiersystem
(13 oder 14) mit dem zugeordneten Kreislaufsystem zum Dosieren aktiviert ist.