[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Dosieren einer Beschichtungsflüssigkeit
für Bedruckstoffe in einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Aus dem DE 296 16 686 U1 ist eine Einrichtung zum Beschichten von Bedruckstoffen
mit einer Flüssigkeit bekannt, deren Dosiersystem zwei separat steuerbare Flüssigkeitskreisläufe
für unterschiedliche Beschichtungsflüssigkeiten zugeordnet sind. Jeder Kreislauf weist
eine Förderpumpe und eine Saugpumpe auf.
[0003] Eine weitere Einrichtung ist aus der DE 43 34 803 C1, vorzugsweise für Lakkiereinheiten
in der Druckmaschine, bekannt. Gemäß dieser Ausbildung ist eine Lackiereinheit als
Verarbeitungseinheit ausgebildet und weist einen Bogenführungszylinder als Gegendruckzylinder,
einen Formzylinder sowie eine Auftragwalze auf. Zum exakten Dosieren von Beschichtungsflüssigkeiten
unterschiedlicher Viskosität sind dem Formzylinder zwei Dosiersysteme austauschbar
zugeordnet, derart, das wahlweise zwei Walzen als Auftragwalze und Dosierwalze dem
Formzylinder zugeordnet sind oder ein Kammerrakel mit gerasteter Auftragwalze dem
Formzylinder zugeordnet ist.
[0004] Gemäß US-A 4 526 102 ist ein Farbumlauf- und Waschsystem für eine Druckmaschine bekannt.
Zwei unterschiedliche Farben sind aus getrennten Behältern leitungsseitig getrennt
über eine Ausgußtülle in einen Walzenspalt zuführbar. Der Walzenspalt ist durch zwei
parallel angeordnete Farbwalzen nach dem Quetschwalzenprinzip gebildet, wobei die
Farbwalzen einem Plattenzylinder zugeordnet sind. Stirnseitig sind unterhalb der Farbwalzen
Auffangwannen angeordnet, die über Rücklaufleitungen ein Schaltventil mit dem entsprechenden
Behälter für die jeweilige Farbe leitungsseitig verbinden. Der Rücklauf der Farbe
erfolgt nach dem Schwerkraftprinzip zurück in die entsprechenden Auffangbehälter.
Über eine gesonderte Zuführleitung ist Reinigungsfluid über mehrere Schaltventile
in die Zuführleitungen und Rücklaufleitungen zuführbar.
[0005] Bei Einrichtungen die nach dem Schwerkraftprinzip arbeiten, ist es nachteilig, daß
bei Verarbeitung von schnelltrocknenden Beschichtungsmedien wie Effektdruckfarbe,
Dispersionslack, UV-Lack usw., die Leitungssysteme sich schnell zusetzen und somit
derartige Einrichtungen nur für spezielle Medien einsetzbar sind. Weiterhin ist von
Nachteil, daß beim Wechsel von Beschichtungsflüssigkeiten auch in Teilsträngen von
Leitungen, Pumpen usw. Reste der ursprünglichen Beschichtungsflüssigkeit haften bleiben
können, wenn eine Umstellung erfolgen soll. Es besteht dann die Gefahr, das verschiedene
Beschichtungsflüssigkeiten untereinander vermischt werden, was zu Klumpenbildungen
beziehungsweise zum Verlust von Beschichtungsflüssigkeit führen kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Einrichtung der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere, das Vermischen
unterschiedlicher Beschichtungsflüssigkeiten verhindert und den Verbrauch von Beschichtungsflüssigkeit
spürbar reduziert.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptanspruches
und der Nebenansprüche gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Eine Einrichtung besteht aus einem beispielsweise ein Gummituch oder eine flexible
Hochdruckplatte tragenden Formzylinder, der mit einem Bogenführungszylinder als Druckzylinder,
in Kontakt bringbar ist. Weiterhin besteht die Einrichtung aus einer mit dem Formzylinder
in Kontakt bringbaren Auftragwalze sowie einem Dosiersystem, welches mit der Auftragwalze
in Kontakt bringbar ist. Das Dosiersystem ist wahlweise ein mit einer gerasterten
Auftragwalze in Funktionsverbindung stehendes Kammerrakel oder eine mit der Auftragwalze
in Verbindung stehende Dosierwalze, wobei bei letzterem Dosiersystem die Beschichtungsflüssigkeit
über den Walzenspalt zugeführt wird. Eine Beschichtungseinrichtung weist wenigstens
zwei separate Kreislaufleitungssysteme für zwei Beschichtungsflüssigkeiten auf. Jedes
Kreislaufsystem ist wahlweise mit einem Dosiersystem in Funktionsverbindung bringbar,
wobei eine Zuführleitung mit einer Förderpumpe dem Dosiersystem vorgeordnet ist und
wenigstens eine Rücklaufleitung mit Saugpumpe sowie Reservoir dem Dosiersystem nachgeordnet
ist. Die Zuführleitungen sind mit dem jeweiligen Dosiersystem verwechselungssicher
koppelbar. Als Beschichtungsflüssigkeit für die Inline-Verarbeitung von Bedruckstoffen
eignen sich insbesondere Dispersionslacke auf wäßriger Basis, flüssige Druckfarben
mit oder ohne Metallpigmente sowie UV-Lacke.
[0009] Die einsetzbaren Dosiersysteme sind innerhalb einer Beschichtungseinrichtung untereinander
austauschbar. Damit ist ein erstes Dosiersystem für die erste Beschichtungsflüssigkeit
mit dem zugeordneten Kreislaufsystem koppelbar und ein zweites Dosiersystem ist für
die zweite Beschichtungsflüssigkeit mit dem zugeordneten Kreislaufsystem koppelbar.
Jedes Dosiersystem weist wenigstens einen Ablauf für überschüssige Beschichtungsflüssigkeit
auf. Innerhalb einer Beschichtungseinrichtung sind zumindest zwei Auffangbehälter
fest angeordnet, die mit Rücklaufleitungen gekoppelt sind. Die Abläufe der Dosiersysteme
sind an diesen derart angeordnet, daß sie wahlweise mit dem ersten oder dem zweiten,
ggf. weiteren Auffangbehälter in Funktionsverbindung sind. Je nach zu verarbeitender
Beschichtungsflüssigkeit bestimmt sich der Einsatz des Dosiersystems mit entsprechendem
Ablauf. Durch unterschiedlich angeordnete Abläufe und deren Zuordnung zum entsprechenden
Auffangbehälter ist sichergestellt, daß jede Beschichtungsflüssigkeit innerhalb des
vorgesehenen Kreislaufsystems strömt. Damit wird das Vermischen unterschiedlicher
Beschichtungsflüssigkeiten vermieden und der Verbrauch reduziert.
[0010] Nach einer weiteren Ausbildung ist das Austauschen des jeweiligen Dosiersystems hinfällig,
wenn lediglich die Abläufe zu den fest angeordneten Auffangbehältern am Dosiersystem
austauschbar oder schwenkbar sind.
Dazu ist in erster Ausführung wenigstens ein Ablauf vom Dosiersystem lösbar und gegen
einen weiteren Ablauf mit unterschiedlicher Anordnung austauschbar und zum entsprechenden
Auffangbehälter zugeordnet. Dazu ist das Dosiersystem wahlweise mit je einer Zuführleitung
für eine erste Beschichtungsflüssigkeit oder einer Zuführleitung für eine zweite Beschichtungsflüssigkeit
lösbar verwechselungssicher gekoppelt. Dem Dosiersystem ist wahlweise austauschbar
wenigstens ein lösbar angeordneter Ablauf für die erste Beschichtungsflüssigkeit oder
wenigstens ein lösbar angeordneten Ablauf für die zweite Beschichtungsflüssigkeit
zugeordnet. Dabei ist der Ablauf (für die erste Beschichtungsflüssigkeit) mit einem
Auffangbehälter in Funktionsverbindung, welcher mit einer eine Saugpumpe aufweisenden
Rücklaufleitung für die erste Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist. Dagegen ist
der Ablauf (für die zweite Beschichtungsflüssigkeit) mit einem Auffangbehälter in
Funktionsverbindung, welcher mit einer eine Saugpumpe aufweisenden Rücklaufleitung
für die zweite Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist. Jeder der Abläufe weist eine
schaltungstechnische Absicherung zum entsprechenden Auffangbehälter auf.
[0011] In zweiter Ausführung weist das Dosiersystem wenigstens einen Ablauf auf, der schwenkbar
gelagert ist. Bevorzugt weist die schwenkbare Lagerung entsprechend der Anzahl der
Auffangbehälter Raststellungen auf, in die der dem jeweiligen Auffangbehälter zugeordnete
Ablauf schwenkbar ist. Dazu ist das Dosiersystem wahlweise mit je einer Zuführleitung
für eine erste Beschichtungsflüssigkeit oder einer Zuführleitung für eine zweite Beschichtungsflüssigkeit
lösbar verwechselungssicher koppelbar. Das Dosiersystem weist wenigstens einen schwenkbar
angeordneten Ablauf für die zu verarbeitenden Beschichtungsflüssigkeiten auf. Der
Ablauf ist in Schwenkstellungen wahlweise mit einem ersten Auffangbehälter in Funktionsverbindung
bringbar, welcher mit einer eine Saugpumpe aufweisenden Rücklaufleitung für die erste
Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist oder der Ablauf ist mit einem zweiten Auffangbehälter
in Funktionsverbindung bringbar ist, welcher mit einer eine Saugpumpe aufweisenden
Rücklaufleitung für die zweite Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist,
wobei jede Schwenkstellung des Ablaufes eine schaltungstechnische Absicherung zum
entsprechenden Auffangbehälter aufweist.
[0012] Beide Ausführungen sind schaltungstechnisch abgesichert, um ein Vermischen von unterschiedlichen
Beschichtungsflüssigkeiten auszuschließen.
[0013] Um einen sparsamen Einsatz der Beschichtungsflüssigkeiten zu erzielen wird, bei einem
Wechsel der Beschichtungsflüssigkeit und einem notwendigen Reinigungsvorgang eines
Kreislaufsystems, die in der Zuführleitung überschüssig befindliche Beschichtungsflüssigkeit
aus der Zuführleitung in ein geeignetes Reservoir für die Aufnahme der Beschichtungsflüssigkeit
zurückgesaugt. Damit wird weiterhin ein Verlust an Beschichtungsflüssigkeit vermieden
und gleichzeitig der Verbrauch an Beschichtungsflüssigkeit spürbar reduziert. Gleichzeitig
wird die Zuführleitung mit einem Reinigungsfluid gereinigt, wobei die bisherige Vermischung
von Beschichtungsflüssigkeit und Reinigungsflüssigkeit reduziert ist und der Verbrauch
an Reinigungsfluid ebenfalls spürbar reduziert ist.
Ein weiterer Vorteil ist darin begründet, daß die Reinigungsdauer erheblich verkürzt
ist. Das Reinigungssystem ist schneller für den Einsatz einer weiteren Beschichtungsflüssigkeit
betriebsbereit.
[0014] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen
schematisch
- Fig. 1
- eine Druckmaschine mit zwei Einrichtungen zum Beschichten von Bedruckstoffen,
- Fig. 2
- eine erste Ausbildung der Einrichtung zum Beschichten mit Kreislaufleitungssystem,
- Fig. 3
- ein Kammerrakel als Dosiersystem,
- Fig.4
- ein Zweiwalzenwerk als Dosiersystem.
[0015] Eine Druckmaschine ist mit mehreren Druckwerken 1, vorzugsweise Offsetdruckwerken,
in Reihenbauweise ausgebildet, wobei in Förderrichtung der bogenförmigen Bedruckstoffe
eine erste Beschichtungseinrichtung 2 und eine zweite Beschichtungseinrichtung 3 den
Druckwerken 1 nachgeordnet sind. Zwischen den Beschichtungseinrichtungen 2, 3 ist
zum Trocknen der zu verarbeitenden Bedruckstoffe eine Trocknereinheit 4 angeordnet.
Der zweiten Beschichtungseinrichtung 3 ist ein Ausleger 5 nachgeordnet, der unter
anderem durch umlaufende Kettensysteme 7 gebildet ist, die die Bogen auf einen Auslegerstapel
6 ablegen. Ein Druckwerk 1 besteht im wesentlichen aus einem Plattenzylinder 8, einem
Gummituchzylinder 9 sowie einem Bogenführungszylinder 11, hier einem Druckzylinder.
Dem Plattenzylinder 8 ist ein Farbwerk zugeordnet, ggf. ist weiterhin ein Feuchtwerk
dem Plattenzylinder 8 benachbart, auf das hier aber nicht näher eingegangen werden
soll. Zwischen den Druckwerken 1 und den Beschichtungseinrichtungen 2, 3 sowie der
Trocknereinrichtung 4 sind jeweils ein Bogenführungszylinder 10 als Transferzylinder
für den Transport der Bedruckstoffe angeordnet.
[0016] Die erste Beschichtungseinrichtung 2 ist als Lackwerk, z.B. zur Verarbeitung von
Dispersionslack mit Pigmenten auf wäßriger Basis, ausgebildet und besteht aus einem
Bogenführungszylinder 11 (Druckzylinder), einem mit dem Bogenführungszylinder 11 in
Kontakt bringbaren Formzylinder 12, der eine flexible Hochdruckplatte als Lackform
trägt, und einem ersten Dosiersystem 13. Das erste Dosiersystem 13 ist durch eine
mit dem Formzylinder 12 in Kontakt bringbare, gerasterte Auftragwalze 30 sowie ein
mit der Auftragwalze 30 in Funktionsverbindung stehendes Kammerrakel 27 gebildet.
[0017] Die zweite Beschichtungseinrichtung 3 ist ebenfalls als Lackwerk, z.B. zur Verarbeitung
von Dispersionslack auf wäßriger Basis ausgebildet und besteht aus einem Bogenführungszylinder
11 (Druckzylinder), einem mit dem Bogenführungszylinder 11 in Kontakt bringbaren Formzylinder
12, der ein Gummituch trägt und einem zweiten Dosiersystem 14. Das zweite Dosiersystem
14 ist durch eine mit dem vorzugsweise das Gummituch tragenden Formzylinder 12 in
Kontakt bringbare Auftragwalze 30 sowie eine Dosierwalze 32 gebildet.
[0018] Alle Dosiersysteme 13, 14 sind mit je einem separat steuerbaren Kreislaufsystem für
den Umlauf von Beschichtungsflüssigkeiten koppelbar. So ist ein austauschbares erstes
Dosiersystem 13 mit dem ersten Kreislaufsystem für die erste Beschichtungsflüssigkeit
koppelbar oder ein austauschbares zweites Dosiersystem 14 ist mit dem zweiten Kreislaufsystem
für die zweite Beschichtungsflüssigkeit koppelbar, derart, daß stets ein Dosiersystem
13, 14 innerhalb einer Beschichtungseinrichtung 2 oder 3 in Betrieb ist. Alternativ
ist innerhalb einer Beschichtungseinrichtung 2 oder 3 das erste Dosiersystem 13 (Kammerrakel
27, Auftragwalze 30) für die Dosierung der ersten Beschichtungsflüssigkeit auch durch
ein zweites Dosiersystem 13', gebildet durch ein weiteres Kammerrakel 27' und Auftragwalze
30, für die Dosierung der zweiten Beschichtungsflüssigkeit austauschbar. Ebenso ist
das Zweiwalzenwerk (Dosierwalze 32, Auftragwalze 30) als Dosiersystem 14 für eine
erste Beschichtungsflüssigkeit durch eine zweites Dosiersystem 14' mit Dosierwalze
32' und Auftragwalze 30 für eine zweite Beschichtungsflüssigkeit austauschbar. Die
Dosierwalze 32' weist dabei zur Dosierwalze 32 einen veränderten Überzug auf, der
auf die zu verarbeitende Beschichtungsflüssigkeit abgestimmt ist auf. Schließlich
ist ein Dosiersystem 14 oder 14' auch innerhalb einer Beschichtungseinrichtung 2 oder
3 durch ein Dosiersystem 13 oder 13' austauschbar.
[0019] In Fig. 2 ist als Dosiersystem 13 für die erste Beschichtungsflüssigkeit ein erstes
Kammerrakel 27 gezeigt, welches mit der Auftragwalze 30 mit Rasterstruktur das Dosiersystem
13 bildet. Dem Kammerrakel 27 ist bevorzugt eine Distanzleitung 28 zugeordnet. Die
Distanzleitung 28 ist mittels einer verwechselungssicheren Kupplung 29 mit einer Zuführleitung
20 für die erste Beschichtungsflüssigkeit lösbar verbunden. Die Zuführleitung 20 mündet
in ein Reservoir 19 zur Aufnahme der ersten Beschichtungsflüssigkeit, wobei eine einstellbare
Förderpumpe 22 mit der Zuführleitung 20 gekoppelt ist. Die Förderpumpe 22 ist für
die Förderung der ersten Beschichtungsflüssigkeit zum Dosiersystem 13 einsetzbar und
ist darüber hinaus als Saugpumpe umschaltbar um überschüssige Beschichtungsflüssigkeit
aus der Zuführleitung 20, einschließlich Distanzleitung 28, in das Reservoir 19 zurückzusaugen.
Das Kammerrakel 27 weist im Stirnseitenbereich Abläufe 31 auf, welche mit Auffangbehältern
25, 26 für die erste Beschichtungsflüssigkeit in Funktionsverbindung sind. Die Auffangbehälter
25,26 sind Bestandteil eines fest angeordneten Auffangsystems, welches für die zweite
Beschichtungsflüssigkeit weitere Auffangbehälter 25',26' aufweist. Die Auffangbehälter
25,26 sind mit Rücklaufleitungen 15,16 gekoppelt, welche Saugpumpen 17,18 aufweisen,
und in das Reservoir 19 einmünden.
Soll die zweite Beschichtungsflüssigkeit verarbeitet werden, so wird das Kammerrakel
27 von der inaktiv geschalteten Zuführleitung 20, einschließlich der Distanzleitung
28, getrennt, und gegen das Kammerrakel 27' getauscht. Das Kammerrakel 27' wird mit
einer Zuführleitung 20' und vorzugsweise mit einer Distanzleitung 28' und einer Kupplung
29' verwechselungssicher gekoppelt, welche unter Zwischenschaltung einer Förderpumpe
22' mit einem Reservoir 19' für die zweite Beschichtungsflüssigkeit verbunden ist.
Dabei ist das Kammerrakel 27' im wesentlichen zum Kammerrakel 27 baugleich, weist
jedoch Abläufe 31' auf, die mit den Auffangbehältern 25', 26' in Funktionsverbindung
stehen. Die Auffangbehälter 25', 26' sind mit Rücklaufleitungen 15', 16' mit integrierten
Saugpumpen 17',18' gekoppelt und sind mit dem Reservoir 19' verbunden.
[0020] Während das Kammerrakel 27' im Dosierprozeß eingesetzt ist kann das Kammerrakel 27
beispielsweise außerhalb der Beschichtungseinrichtung 2,3 gereinigt werden oder es
können Wartungsarbeiten durchgeführt werden.
Fig. 4 zeigt ein Zweiwalzenwerk mit einer Auftragwalze 30 und einer Dosierwalze 32.
Im Stirnseitenbereiches eines Walzenspaltes 24 sind beidseitig Seitenrakel 33 angeordnet,
welche zumindest an einer Seite mit einem lösbar angeordneten Ablauf 31 gekoppelt
sind. Der Ablauf 31 ist für die Verarbeitung der ersten Beschichtungsflüssigkeit mit
dem Auffangbehälter 25 (auf der gegenüberliegenden Seite, Pos. 26) in Funktionsverbindung,
wobei die Auffangbehälter 25, 26 analog zur Anordnung gem. Fig. 2 mit der Rücklaufleitung
15, 16, Saugpumpen 17,18 und dem Reservoir 19 verbunden sind.
Für die Verarbeitung der zweiten Beschichtungsflüssigkeit ist zumindest an einer Stirnseite
des Walzenspaltes ein Ablauf 31' lösbar angeordnet, der mit dem Auffangbehälter 25'
bzw. 26' in Funktionsverbindung ist. Die Auffangbehälter 25', 26' sind mit Rücklaufleitungen
15',16', Saugpumpen 18', 17' und dem Reservoir 19' für die zweite Beschichtungsflüssigkeit
verbunden.
[0021] Das durch die Auffangbehälter 25,25' und 26,26' gebildete Auffangsystem ist fest
innerhalb der Beschichtungseinrichtung 2,3 angeordnet und ist mit den Rücklaufleitungen
15,15' und 16,16' gekoppelt. Bei einem Wechsel der Beschichtungsflüssigkeit wird das
Dosiersystem 13, 13',14, 14' je nach Anforderung getauscht.
[0022] Die Dosiersysteme 13,13' weisen dabei zum Auffangsystem unterschiedlich gerichtet
angeordnete Abläufe 31,31' auf, so daß das Kammerrakel 27 für die erste Beschichtungsflüssigkeit
mit Ablauf 31 auch dem Auffangbehälter 25 bzw. 26 für die Rückführung überschüssiger
erster Beschichtungsflüssigkeit zugeordnet ist und das Kammerrakel 27' für die zweite
Beschichtungsflüssigkeit mit Ablauf 31' auch dem Auffangbehälter 25' bzw. 26' für
die Rückführung der überschüssigen zweiten Beschichtungsflüssigkeit zugeordnet ist.
In einer Weiterbildung ist dem Reservoir 19 ein Reinigungsmittelbehälter 23 benachbart
zugeordnet, von dem aus leitungsseitig über ein Schaltventil 21 ein Reinigungsfluid
in die Zuführleitung 20 eingespeist werden kann. Dazu ist zwischen Zuführleitung 20
und Auffangbehälter 25 bzw. 26 eine Verbindungsleitung lösbar einsetzbar, die das
inzwischen entnommene Kammerrakel 27 überbrückt. Damit ist das erste Kreislaufsystem
reinigbar, während über das zweite Kreislaufsystem mit dem ausgetauschten Kammerrakel
27' die zweite Beschichtungsflüssigkeit dosierbar ist.
Das gleiche Prinzip ist ebenso auf das zweite Kreislaufsystem übertragbar. Dazu ist
dem Reservoir 19' ein Reinigungsmittelbehälter 23' zugeordnet, von dem aus leitungsseitig
über ein Schaltventil 21' das Reinigungsmittel in die Zuführleitung 20' einspeisbar
ist. Es ist wiederum eine Verbindungsleitung lösbar zwischen Zuführleitung 20' und
Auffangbehälter 25' bzw. 26' zur Überbrückung einsetzbar. Das zweite Kreislaufsystem
ist damit reinigbar, während über das erste Kreislaufsystem die erste Beschichtungsflüssigkeit
mittels des eingesetzten Dosiersystemes 13 oder 14 dosierbar ist.
Bezugszeichenaufstellung
[0023]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Beschichtungseinrichtung
- 3
- Beschichtungseinrichtung
- 4
- Trocknereinrichtung
- 5
- Ausleger
- 6
- Auslegerstapel
- 7
- Kettensystem
- 8
- Plattenzylinder
- 9
- Gummituchzylinder
- 10
- Bogenführungszylinder
- 11
- Bogenführungszylinder
- 12
- Formzylinder
- 13
- Dosiersystem
- 13'
- Dosiersystem
- 14
- Dosiersystem
- 14'
- Dosiersystem
- 15
- Rücklaufleitung
- 15'
- Rücklaufleitung
- 16
- Rücklaufleitung
- 16'
- Rücklaufleitung
- 17
- Saugpumpe
- 17'
- Saugpumpe
- 18
- Saugpumpe
- 18'
- Saugpumpe
- 19
- Reservoir
- 19'
- Reservoir
- 20
- Zuführleitung
- 20'
- Zuführleitung
- 21
- Schaltventil
- 21'
- Schaltventil
- 22
- Förderpumpe
- 22'
- Förderpumpe
- 23
- Reinigungsmittelbehälter
- 23'
- Reinigungsmittelbehälter
- 24
- Walzenspalt
- 25
- Auffangbehälter
- 25'
- Auffangbehälter
- 26
- Auffangbehälter
- 26'
- Auffangbehälter
- 27
- Kammerrakel
- 27'
- Kammerrakel
- 28
- Distanzleitung
- 28'
- Distanzleitung
- 29
- Kupplung
- 29'
- Kupplung
- 30
- Auftragwalze
- 31
- Ablauf
- 31'
- Ablauf
- 32
- Dosierwalze
- 32'
- Dosierwalze
- 33
- Seitenrakel
1. Einrichtung zum Dosieren einer Beschichtungsflüssigkeit für Bedruckstoffe in einer
Druckmaschine, vorzugsweise für mindestens eine Lackiereinheit, gebildet durch einen
Gegendruckzylinder, einen Formzylinder, mindestens eine Auftragwalze mit einem zugeordnet
an- und abstellbaren Dosiersystem, wobei separat steuerbare Kreislaufsysteme mit in
Reservoirs aufgenommenen Beschichtungsflüssigkeiten dem Dosiersystem zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes Dosiersystem (13, 14) für eine erste Beschichtungsflüssigkeit der Auftragwalze
(30) zugeordnet ist, welches gegen ein zweites Dosiersystem (13' ,14') für eine zweite
Beschichtungsflüssigkeit innerhalb der Einrichtung austauschbar ist, daß das erste
Dosiersystem (13, 14) mit je einer Zuführleitung (20) für die erste Beschichtungsflüssigkeit
oder das zweite Dosiersystem (13', 14') mit je einer Zuführleitung (20') für die zweite
Beschichtungsflüssigkeit verwechselungssicher lösbar verbindbar ist, daß das erste
Dosiersystem (13, 14) mit wenigstens einem ersten Ablauf (31) für die erste Beschichtungsflüssigkeit
in Funktionsverbindung ist und der Ablauf (31) in einen ersten Auffangbehälter (25,
26) mündet, wobei der Auffangbehälter (25, 26) mit einer eine erste Saugpumpe (17,
18) aufweisenden ersten Rücklaufleitung (15, 16) für die erste Beschichtungsflüssigkeit
gekoppelt ist, und daß das zweite Dosiersystem (13', 14') mit wenigstens einem zweiten
Ablauf (31') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit in Funktionsverbindung ist und
der Ablauf (31') in einen zweiten Auffangbehälter (25', 26') mündet, wobei der Auffangbehälter
(25', 26') mit einer eine zweite Saugpumpe (17', 18') aufweisenden zweiten Rücklaufleitung
(15', 16') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dosiersystem (13) für die erste Beschichtungsflüssigkeit durch ein erstes
Kammerrakel (27) und die Auftragwalze (30) mit Rasterstruktur gebildet ist, daß eine
Distanzleitung (28) endseitig am Kammerrakel (27) lösbar angeordnet und mittels einer
Kupplung (29) verwechselungssicher mit der ersten Zuführleitung (20) koppelbar ist,
und daß das erste Dosiersystem (13) zur ersten Zuführleitung (20) und zum Ablauf (25,
26) mit Rücklaufleitung (15, 16) eine separate schaltungstechnische Absicherung aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dosiersystem (13') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit durch ein zweites
Kammerrakel (27') und die Auftragwalze (30) mit Rasterstruktur gebildet ist, daß eine
Distanzleitung (28') endseitig am Kammerrakel (27') lösbar angeordnet und mittels
einer Kupplung (29') mit der zweiten Zuführleitung (20') verwechselungssicher koppelbar
ist, und daß das zweite Dosiersystem (13') zur Zuführleitung (20') und zum Ablauf
(25', 26') mit Rücklaufleitung (15', 16') eine separate schaltungstechnische Absicherung
aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Dosiersystem (14) für die erste Beschichtungsflüssigkeit durch eine
erste Dosierwalze (32) und die Auftragwalze (30) gebildet ist, daß die Distanzleitung
(28) endseitig über dem durch die Walzen (32, 30) gebildeten Walzenspalt (24) angeordnet
ist und mittels der Kupplung (29) mit der ersten Zuführleitung (20) verwechselungssicher
koppelbar ist, wobei das erste Dosiersystem (14) zur ersten Zuführleitung (20) und
zum Auffangbehälter (25, 26) mit Rücklaufleitung (15, 16) eine separate schaltungstechnische
Absicherung aufweist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Dosiersystem (14') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit durch eine
zweite Dosierwalze (32') und die Auftragwalze (30) gebildet ist, daß die Distanzleitung
(28') endseitig über dem durch die Walzen (32', 30) gebildeten Walzenspalt (24) zugeordnet
ist und mittels einer Kupplung (29') mit der zweiten Zuführleitung (20') verwechselungssicher
koppelbar ist, wobei das zweite Dosiersystem (14') zur zweiten Zuführleitung (20')
und zum Auffangbehälter (25', 26') mit Rücklaufleitung (15', 16') eine separate schaltungstechnische
Absicherung aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nach dem Austausch der Dosiersysteme (13,13', 14,14') freiliegende Zuführleitung
(20 oder 20') und der zugeordnete freiliegende Auffangbehälter (25 oder 25', 26 oder
26') mittels einer Verbindungsleitung überbrückbar ist, um ein Reinigungsfluid in
Umlauf zu bringen, während die Zuführleitung (20 oder 20'), eines der Dosiersysteme
(13,13',14,14') sowie der Auffangbehälter (25 oder 25' und 26 oder 26') mit Rücklaufleitung
(15, 16, 15', 16') zum Dosieren einer Beschichtungsflüssigkeit aktiviert ist.
7. Einrichtung zum Dosieren einer Beschichtungsflüssigkeit für Bedruckstoffe in einer
Druckmaschine, vorzugsweise für mindestens eine Lackiereinheit, gebildet durch einen
Gegendruckzylinder, einen Formzylinder, mindestens eine Auftragwalze mit einem zugeordnet
an- und abstellbaren Dosiersystem, wobei separat steuerbare Kreislaufsysteme mit in
Reservoirs aufgenommenen Beschichtungsflüssigkeiten dem Dosiersystem zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Dosiersystem (13,13',14,14') mit je einer Zuführleitung (20) für eine erste
Beschichtungsflüssigkeit oder einer Zuführleitung (20') für eine zweite Beschichtungsflüssigkeit
lösbar verwechselungssicher koppelbar ist,
- daß das Dosiersystem (13,13',14,14') wahlweise austauschbar wenigstens einen lösbar
angeordneten Ablauf (31) für die erste Beschichtungsflüssigkeit oder einen lösbar
angeordneten Ablauf (31') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit aufweist,
- daß der Ablauf (31) mit einem Auffangbehälter (25,26) in Funktionsverbindung ist,
welcher mit einer eine Saugpumpe (17,18) aufweisenden Rücklaufleitung (15,16) für
die erste Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist,
- daß der Ablauf (31') mit einem Auffangbehälter (25',26') in Funktionsverbindung
ist, welcher mit einer eine Saugpumpe (17',18') aufweisenden Rücklaufleitung (15',16')
für die zweite Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist,
wobei jeder Ablauf (31) oder (31') eine schaltungstechnische Absicherung zum entsprechenden
Auffangbehälter (25,26) oder (25',26') aufweist.
8. Einrichtung zum Dosieren einer Beschichtungsflüssigkeit für Bedruckstoffe in einer
Druckmaschine, vorzugsweise für mindestens eine Lackiereinheit, gebildet durch einen
Gegendruckzylinder, einen Formzylinder, mindestens eine Auftragwalze mit einem zugeordnet
an- und abstellbaren Dosiersystem, wobei separat steuerbare Kreislaufsysteme mit in
Reservoirs aufgenommenen Beschichtungsflüssigkeiten dem Dosiersystem zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Dosiersystem (13,13',14,14') mit je einer Zuführleitung (20) für eine erste
Beschichtungsflüssigkeit oder einer Zuführleitung (20') für eine zweite Beschichtungsflüssigkeit
lösbar verwechselungssicher koppelbar ist,
- daß das Dosiersystem (13,13',14,14') wenigstens einen schwenkbar angeordneten Ablauf
(31,31') für die zu verarbeitenden Beschichtungsflüssigkeiten aufweist,
- daß der Ablauf (31,31') mit einem Auffangbehälter (25,26) in Funktionsverbindung
bringbar ist, welcher mit einer eine Saugpumpe (17,18) aufweisenden Rücklaufleitung
(15,16) für die erste Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist, oder
- daß der Ablauf (30,31') mit einem Auffangbehälter (25',26') in Funktionsverbindung
bringbar ist, welcher mit einer eine Saugpumpe (17',18') aufweisenden Rücklaufleitung
(15',16') für die zweite Beschichtungsflüssigkeit gekoppelt ist,
wobei jede Schwenkstellung des Ablaufes (31,31') eine schaltungstechnische Absicherung
zum entsprechenden Auffangbehälter (25,26) oder (25',26') aufweist.