[0001] Die Erfindung betrifft einen Scharnierbeschlag für den einen Überschlag aufweisenden
Flügel eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, mit einem am Flügelrahmen befestigbaren,
ersten Scharnierteil und einem an diesem schwenkbeweglich geführten, am Blendrahmen
befestigbaren, zweiten Scharnierteil, wobei das erste Scharnierteil mehrteilig ausgebildet
ist.
[0002] Aus der europäischen Patentschrift 592 777 ist ein Scharnierbeschlag der eingangs
genannten Art bekannt. Der Beschlag weist ein am Flügelrahmen befestigbares und ein
am Blendrahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen befestigbares Scharnierteil
auf. Um auf einfache und problemlose Weise eine Einstellung auf Rechts- oder Linksanschlag
vornehmen zu können, ist eine Mehrteiligkeit vorgesehen.
[0003] Der Erfindung liegt ein ganz anderes Problem zugrunde. Dies ergibt sich daraus, daß
mit Überschlag versehene Flügel eines Fensters, einer Tür oder dergleichen im Bereich
des Überschlags eine Dichtung, vorzugsweise eine Gummidichtung, aufweisen. Bei derartigen
Flügeln, die unverdeckt liegende Bänder ihrer Scharnierbeschläge aufweisen, wird jeweils
das flügelseitige Gelenkband zwischen der dem Raum zugewandten Seite des Blendrahmens
und der dem Blendrahmen zugewandten Seite des Überschlags des Flügelrahmens hindurchgeführt.
Der Zwischenraum zwischen Flügelüberschlag und Blendrahmen wird beispielsweise bei
Kunststoff-Fenstern durch die vorstehend bereits erwähnte Dichtung ausgefüllt, die
sich am Überschlag befindet. In dem Bereich, wo das flügelseitige Gelenkband des Scharnierbeschlags
durch den erwähnten Zwischenraum tritt, wird die Dichtung von diesem derart zusammengedrückt,
daß der Zwischenraum sowohl für den Durchtritt der zusammengedrückten Dichtung als
auch des Gelenkbands genutzt wird. Bei der Montage derartiger bekannter Scharnierbeschläge
tritt das Problem auf, daß beim Einschieben des Scharnierteils in eine Beschlagnut
des Profils des Flügelrahmens das Gelenkband über die Dichtung in deren Längsrichtung
streift, wodurch Verwerfungen der Dichtung entstehen können, die nicht mehr auszugleichen
sind, da das Gelenkband die Dichtung derart stark beaufschlagt, daß ihr nachträgliches
Verschieben nicht mehr möglich ist. Bei Holzfenstern wird in der Regel keine Dichtung
am Überschlag eingesetzt. Um in einem solchen Falle den Raum für den Durchtritt des
Gelenkbandes zu schaffen, wird der Überschlag auf der dem Blendrahmen zugewandten
Seite taschenförmig, randoffen ausgefräst. Die Ausfräsung erstreckt sich somit über
die gesamte Einschieblänge. Wäre dies nicht der Fall, sondern wäre sie nur im Bereich
der Endmontageposition des Gelenkbandes vorgesehen, so ließe sich das Scharnierteil
in die Beschlagnut nicht einschieben, da das Band dann mit erheblicher Vorspannung
auf dem Überschlag bis zur Ausfräsung gleiten müßte.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnierteil der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem bei der Montage ein Verwerfen einer Dichtung am Überschlag
des Flügels oder aber die Montage an einem Flügel möglich ist, der eine eine Hinterschneidung
des Überschlags bildende Ausfräsung besitzt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das erste Scharnierteil aus
einem am Flügelrahmen mittels mindestens eines Befestigungsmittels anordbaren Basisteil
und einem am Basisteil festlegbaren Halteteil besteht, das ein Gelenkband aufweist,
und daß für eine beim Festlegen erfolgende, das Gelenkband in Richtung auf den Überschlag
bewegende Schwenkverlagerung des Halteteils relativ zum Basisteil ein einen Exzenter
aufweisendes, zwischen Basisteil und Halteteil wirkendes Koppelelement vorgesehen
ist. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung wird es bei der Montage des Scharnierbeschlags
möglich, zunächst das Basisteil in die Beschlagnut des Profils des Flügelrahmens einzuschieben
und mittels mindestens eines Befestigungsmittels festzulegen. Anschließend wird am
Basisteil das Halteteil montiert, wobei bei dieser Montage das mit Exzenter versehende
Koppelelement dazu dient, eine Schwenkverlagerung des Halteteils relativ zum Basisteil
herbeizuführen, derart, daß sich das Gelenkband in Richtung auf den Überschlag bewegt
und hierdurch auf die Dichtung senkrecht auftrifft oder in eine dort vorgesehene Ausfräsung
eintritt. Bei dieser Schwenkbewegung kommt es somit nicht zu einer Streifbewegung
des Gelenkbandes entlang der Längsrichtung der Dichtung, sondern es erfolgt lediglich
eine Zusammendrückbewegung der Dichtung, so daß deren Verwerfen nicht auftreten kann.
Bei den erwähnten Holzfenstern, die keine Dichtung am Überschlag besitzen, tritt aufgrund
der Schwenkverlagerung das Gelenkband in die eine Hinterschneidung des Überschlags
bildende Ausfräsung ein, so daß ein Entlanggleiten des Gelenkbandes unter Vorspannung
auf dem Überschlag bis in die Ausfräsung hinein nicht auftritt.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Koppelelement um eine
Koppelelement-Drehachse drehbar am Halteteil gelagert ist. Das Koppelelement weist
bevorzugt einen zur Koppelelement-Drehachse exzentrisch angeordneten Stehbolzen auf,
der in eine Aufnahmevertiefung des Basisteils eingreift. Mithin wird bei der Montage
das Koppelelement aus einer Stellung, in der das Halteteil unter einem Winkel zum
Basisteil verläuft, derart um seine Koppelelement-Drehachse gedreht, daß die erwähnte
Schwenkverlagerung erfolgt, wobei in der Endmontagestellung durch die Verdrehung des
Koppelelements die Längserstreckungen von Halteteil und Basisteil miteinander fluchten
oder parallel zueinander verlaufen, so daß die zuvor bestehende Winkelstellung aufgehoben
ist.
[0007] Vorzugsweise ist die Aufnahmevertiefung als Langloch ausgebildet, dessen Längserstreckung
die gleiche Richtung wie die Längserstreckung des Basisteils aufweist. Das Langloch
gestattet es, daß das Halteteil in in Richtung seiner Längserstreckung einstellbarer
Position am Basisteil festgelegt werden kann. Die Positionseinstellung wird beispielsweise
dann vorgenommen, wenn ein "Hängen" des Flügels korrigiert werden soll.
[0008] Es ist vorteilhaft, wenn das Koppelelement eine Bohrung des Halteteils durchgreift.
Auf diese Art und Weise ist die Koppelelement-Drehachse geschaffen.
[0009] Bevorzugt weist das Koppelelement einen Kopf und einen Kragen auf, wobei der Kopf
der Oberseite und der Kragen der Unterseite des Halteteils zugeordnet ist. Das Koppelelement
ist reibschlüssig am Halteteil gelagert. Am Koppelelement ist bevorzugt ein für dessen
Drehung zu verwendender Betätigungshebel reibschlüssig gelagert. Der Reibschluß zwischen
dem Betätigungshebel und dem Koppelelement ist bevorzugt größer als der Reibschluß
zwischen dem Koppelelement und dem Halteteil. Durch die vorstehend erwähnte Ausgestaltung
ist sichergestellt, daß durch Verschwenken des Betätigungshebels das Koppelelement
mitverdreht wird, so daß der Exzenter in Aktion tritt. Eine Montage ist somit ohne
Werkzeug möglich. Da auch aufgrund des Reibschlusses zwischen dem Koppelelement und
dem Betätigungshebel eine Drehbewegung des Koppelelements relativ zum Halteteil und
relativ zum Betätigungshebel möglich ist, ohne daß der Betätigungshebel seine Position
verläßt, kann -beispielsweise nach der Montage- zur möglichen Positionskorrektur zwischen
Halteteil und Basisteil nur das Koppelelement um einen bestimmten Winkel gedreht werden.
Hierzu weist das Koppelelement vorzugsweise ein Werkzeugangriffselement, beispielsweise
in Form einer Mehrkantvertiefung, auf. Die unterschiedlich stark wirkenden Reibschlüsse
zwischen Befestigungshebel und Koppelelement sowie Koppelelement und Halteteil stellen
bei einer Verlagerung des Betätigungshebels sicher, daß eine Mitnahme des Koppelelements
erfolgt und nicht etwa der Betätigungshebel "durchrutscht", das heißt, das Koppelelement
nicht mitnimmt.
[0010] In der Endmontageposition des Betätigungshebels wird dieser vorzugsweise am Halteteil
fixiert. Dies kann insbesondere durch Rastung erfolgen.
[0011] Um das Halteteil sicher am Basisteil festzulegen, kann der Stehbolzen eine Schulter
aufweisen, die in Montagestellung den unterseitigen Lochrand der Aufnahmevertiefung
hintergreift. Diese Schulter kann zum Beispiel in Form eines hammerkopfähnlich ausgestalteten
Bereichs am freien Ende des Stehbolzens geschaffen sein.
[0012] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels,
und zwar zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht auf einen Scharnierbeschlag (teilweise im Schnitt),
- Figur 2
- eine Seitenansicht auf ein Basisteil des Scharnierbeschlags der Figur 1 im Schnitt,
- Figur 3
- eine Draufsicht auf das an einem Flügel eines Fensters montierte Basisteil,
- Figur 4
- eine Draufsicht auf ein am Basisteil in Vormontagestellung angeordnetes Halteteil
des am Flügel angeordneten Scharnierbeschlags und
- Figur 5
- die Endmontageposition des Scharnierbeschlags am Flügel des Fensters.
[0013] Die Figur 1 zeigt einen Scharnierbeschlag 1, der ein erstes Scharnierteil 2 und ein
zweites, nicht dargestelltes Scharnierteil aufweist. Beide Scharnierteile sind schwenkbeweglich
aneinander befestigt. Das erste Scharnierteil 2 wird an einem Flügel 3 (Figur 3) eines
Fensters, einer Tür oder dergleichen festgelegt. Das zweite Scharnierteil wird an
dem nicht dargestellten Blendrahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen befestigt,
so daß eine Schwenkbewegung des Flügels 3 relativ zum Blendrahmen aufgrund des Scharnierbeschlags
1 möglich ist. Auf diese Art und Weise läßt sich beispielsweise das Fenster dreh-
oder kippöffnen.
[0014] Das erste Scharnierteil 2 weist ein Basisteil 4, ein Halteteil 5 und ein Gelenkband
6 auf. Der Flügel 3 des Fensters ist mit einem Überschlag 7 versehen, der eine Aufnahmenut
8 aufweist, in der eine Dichtung 9 eingesetzt ist. Das Profil 10 des Flügels 3 besitzt
ferner eine Beschlagnut 11, in der das Basisteil 4 befestigt wird. Hierauf wird nachstehend
noch genauer eingegangen. Der Figur 4 ist zu entnehmen, daß es sich bei dem Gelenkband
6 um ein sogenanntes sichtbares Band handelt, das heißt, es ist sichtbar zwischen
der dem Raum zugewandten Seite des Flügelrahmens und der dem Blendrahmen zugewandten
Seite des Überschlags 7 des Flügels 3 angeordnet.
[0015] Das Basisteil 4 bildet ein Winkelstück 12, das heißt, es weist einen Basisschenkel
13 und einen rechtwinklig dazu verlaufenden, einstückig davon ausgehenden Seitenschenkel
14 auf. Das Winkelstück 12 ist vorzugsweise im Druckgußverfahren hergestellt und profiliert
ausgebildet, so daß innerhalb des Basisschenkels 13 beziehungsweise Seitenschenkels
14 Hohlräume ausgebildet sind. Der Basisschenkel 13 weist mehrere Durchgangsbohrungen
15 auf. Auch der Seitenschenkel 14 ist mit einer Durchgangsbohrung 15 versehen. Ferner
ist am Basisschenkel 13 eine mit Dach 16 versehene Aufnahmetasche 17 ausgebildet,
die derart gestaltet ist, daß ihre Länge l etwas größer als die Länge einer Maschinenschraube
18 ist, die sich am Halteteil 5 befindet. Das Dach 16 dient dazu, den Kopf 19 der
Maschinenschraube 18 in der montierten Stellung des Scharnierbeschlags 1 zu überfangen.
Hierauf wird nachstehend noch näher eingegangen. Beide Seiten des Basisschenkels 13
und des Seitenschenkels 14 besitzen einen überstehenden Rand 20 (Figur 3), wodurch
eine Abstützung auf einer Stufe 22 der Beschlagnut 10 beziehungsweise der Seitenfläche
21 des Flügels 3 möglich ist.
[0016] Im Bereich der Ecke des Winkelstücks 12 ist im Basisschenkel 13 eine Aufnahmevertiefung
23 ausgebildet, die als Langloch 24 ausgeführt ist, wie dies besonders deutlich aus
der Figur 3 hervorgeht. Benachbart dem Langloch 24 liegt eine schlüssellochförmige
Vertiefung 25, die -von der Seite gemäß Figur 1 her gesehen- im durchmessergrößeren
Bereich in ihrer Tiefe von einer Stufe 26 begrenzt wird und deren durchmesserkleinerer
Bereich einen untergreifbaren Rand 27 besitzt.
[0017] Das Halteteil 5 ist als Vollprofilstab ausgebildet und besitzt eine L-Form, so daß
ein erster Schenkel 28 und ein einstückig von letzterem abgebogener zweiter Schenkel
29 vorliegt. Am ersten Schenkel 28 ist ein Quersteg 30 durch Stauchung festgelegt,
der eine Gewindebohrung 31 aufweist, in die das Gewinde der Maschinenschraube 18 eingeschraubt
ist. Die Anordnung ist derart getroffen, daß der Kopf 19 der Maschinenschraube 18
das freie Ende des ersten Schenkels 28 überragt. Ferner wird der erste Schenkel 28
von einem Schlüsselloch-Durchbruch 32 durchsetzt, der -in der montierten Stellung-
mit der schlüssellochförmigen Vertiefung 25 des Basisteils 4 fluchtet. Eine Durchgangsbohrung
33 des ersten Schenkels 28 des Halteteils 5 wird zur drehbaren Lagerung eines Koppelelements
34 genutzt. Hierzu weist das Koppelelement 34 einen Kopf 35 auf, dem mit Abstand ein
Kragen 36 gegenüberliegt. Zwischen Kopf 35 und Kragen 36 ist ein durchmesserkleinerer
Bereich 37 am Koppelelement 34 ausgebildet, der die Durchgangsbohrung 33 des ersten
Schenkels 28 durchgreift. Dieser durchmesserkleinere Bereich 37 nimmt ferner einen
U-förmig gestalteten Betätigungshebel 38 auf. Der Betätigungshebel 38 besitzt einen
ersten Schenkel 39, einen zweiten Schenkel 40 und einen die beiden Schenkel 39 und
40 einstückig verbindenden Quersteg 41 (Figur 4) auf. Vorzugsweise besteht der Betätigungshebel
38 aus einem entsprechend gekanteten Blechstanzteil. Die Anordnung ist nun derart
getroffen, daß der erste Schenkel 39 des Betätigungshebels 38 auf der Oberseite 42
des ersten Schenkels 28 des Halteteils 5 aufliegt. Der zweite Schenkel 40 liegt an
der Unterseite 43 des ersten Schenkels 28 an, wobei Durchgangsbohrungen 43 in den
beiden Schenkeln 39 und 40 von dem durchmesserkleineren Bereich 37 des Koppelelements
34 durchgriffen werden, so daß der Kopf 35 auf der Außenseite des ersten Schenkels
39 und der Kragen 36 an der außen, untenliegenden Seite des zweiten Schenkels 40 anliegen.
Auf diese Art und Weise ist der Betätigungshebel 38 schwenkbeweglich um eine Koppelelement-Drehachse
44 am Halteteil 5 gelagert, wobei das Koppelelement 34 ebenfalls reibschlüssig relativ
zum Betätigungshebel 38 und zum Halteteil 5 gleichfalls um die Koppelelement-Drehachse
44 drehbar gelagert ist. Von der außenliegenden Seite des Kragens 36 geht exzentrisch
ein Stehbolzen 45 aus, dessen freies Ende 46 eine Schulter 47 aufweist. Alternativ
ist es auch möglich, daß keine Schulter 47 vorgesehen ist.
[0018] Am zweiten Schenkel 29 des Halteteils 5 ist mittels Niete 48 das Gelenkband 6 befestigt,
das einen ersten Schenkel 49, einen einstückig davon abgebogenen zweiten Schenkel
50 und ein gebogenes Gelenkauge 51 aufweist. Im Gelenkauge 51 ist ein Kunststoffeinsatz
52 angeordnet, der einen nicht dargestellten Gelenkbolzen des ebenfalls nicht dargestellten
zweiten Scharnierteils aufnimmt, welches am Blendrahmen des Fensters befestigt wird.
[0019] Aus der Draufsicht der Figur 4 ist erkennbar, daß der Kopf 35 des Koppelelements
34 mit einem Werkzeug-Angriffselement, nämlich einer Mehrkantvertiefung 53 versehen
ist. Die beiden Schenkel 39 und 40 des Betätigungshebels 38 werden jeweils von einem
Langloch 54 durchsetzt, das -in der montierten Stellung- mit der schlüsselförmigen
Vertiefung 25 beziehungsweise dem Schlüsselloch-Durchbruch 32 fluchtet. Ferner gehen
von den beiden Schenkeln 39 und 40 des Betätigungshebels 38 kurze Abkantungen 55 aus,
die dazu dienen, den Betätigungshebel 38 in der Endmontagestellung mit dem ersten
Schenkel 28 des Halteteils 5 zu verrasten. Hierauf wird nachstehend noch näher eingegangen.
[0020] Bei der Montage des erfindungsgemäßen Scharnierbeschlags 1 am Flügel 3 wird wie folgt
vorgegangen: Zunächst wird das Basisteil 4 in die Beschlagnut 11 des Flügels 3 derart
eingelegt, daß der Rand 20 auf der Stufe 22 sowie an der Seitenfläche 21 anliegt (siehe
Figur 3). Dieses Einlegen wird durch die Dichtung 9 nicht erschwert, da die Beschlagnut
11 einen gewissen Abstand zum Überschlag 7 aufweist. Mittels nicht dargestellter Befestigungsmittel,
beispielsweise selbstschneidender Gewindeschrauben, wird das Basisteil 4 in der Beschlagnut
11 befestigt. Die Gewindeschrauben werden hierzu in die Durchgangsbohrungen 15 des
Basisschenkels 13 beziehungsweise des Seitenschenkels 14 eingesetzt und mit einem
Werkzeug festgezogen. Dies kann in automatischer Montage erfolgen. Anschließend wird
das Halteteil 5 in einer Vormontagestellung am Basisteil 4 festgelegt. Hierzu wird
zunächst der Kopf 19 der Maschinenschraube 18 derart in die Aufnahmetasche 17 des
Basisteils 4 eingebracht, daß er vom Dach 16 überfangen wird. Anschließend wird der
Stehbolzen 45 des Koppelelements 34 in die Aufnahmevertiefung 23 des Basisteils 4
eingesteckt, wodurch das Halteteil 5 die aus der Figur 4 ersichtliche Position zum
Basisteil 4 einnimmt. Es ist erkennbar, daß die Längsachsen von Basisteil 4 und Halteteil
5 einen Winkel α einschließen. Dieser resultiert daraus, daß der Stehbolzen 45 exzentrisch
zur Koppelelement-Drehachse 44 an dem Kragen 36 des Koppelelements 34 befestigt ist,
wie dies deutlich aus der Figur 1 zu ersehen ist. Aufgrund dieses so gebildeten Exzenters
56 nimmt in der erwähnten Vormontagestellung somit das Halteteil 5 eine Schrägstellung
zum Basisteil 4 ein, die dazu führt, daß der zweite Schenkel 50 des Gelenkbands 6
mit Abstand b zum Überschlag 7 liegt, so daß die Dichtung 9 nur geringfügig berührt
oder nicht berührt wird. Im Zuge der weiteren Montagearbeiten wird dann mit der Hand
-also ohne Werkzeug- der Betätigungshebel 38 entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung
des Pfeiles 57 (Figur 4) verschwenkt, wodurch er aufgrund des Reibschlusses das Koppelelement
34 mit verdreht. Hierdurch wird der Exzenter 56 derart betätigt, daß der in die Aufnahmevertiefung
23 eingreifende Stehbolzen 45 unter Verkleinerung des Winkels α das Halteteil 5 fluchtend
zum Basisteil 4 ausrichtet, wie dies aus der Figur 5 hervorgeht. In der Figur 5 fallen
die Längsachsen von Basisteil 4 und Halteteil 5 zusammen. Aufgrund des Verschwenkens
des Betätigungshebels 38 und der damit einhergehenden Drehung des Koppelelements 34
erfolgt somit eine Schwenkverlagerung des Halteteils 5 relativ zum Basisteil 4, wodurch
das Gelenkband 6 in Richtung auf den Überschlag 7 bewegt wird. Hierdurch wird der
zweite Schenkel 50 unter Verringerung des Abstandes b auf die Dichtung 9 gepreßt,
wie sich dies aus der Figur 5 ergibt. In der Endmontagestellung liegt der zweite Schenkel
50 an dem Überschlag 7 unter Zusammenpressen der Dichtung 9 an. Da die Beaufschlagung
der Dichtung nur senkrecht zu ihrer Längserstreckung erfolgt, kann sie sich nicht
verwerfen, sondern wird lediglich zusammengedrückt.
[0021] Um die Endmontagestellung zu sichern, kann ein Sicherungsstift 58 (Figur 1) verwendet
werden, der drei mit Abstand zueinander liegende Ringkragen 59 aufweist. Der Sicherungsstift
58 wird in das Langloch 54, den Schlüsselloch-Durchbruch 32 und die schlüssellochförmige
Vertiefung 25 derart eingesteckt, daß sein unterer Ringkragen 59 auf der Stufe 26
aufliegt (Figur 1). Anschließend wird der Sicherungsstift 58 in Richtung auf das Gelenkband
6 verschoben, wodurch die Ringkragen 59 entsprechende Bereiche der schlüssellochförmigen
Durchbrüche der einzelnen Bauteile hintergreifen und auf diese Art und Weise eine
sichere Festlegung des Halteteils 5 am Basisteil 4 erfolgt. In der aus der Figur 5
hervorgehenden Stellung des Betätigungshebels 38 hintergreifen die Abkantungen 55
der beiden Schenkel 39 und 40 die Seitenkante des ersten Schenkels 28 des Halteteils
5, so daß auf diese Art und Weise eine Rastfestlegung erfolgt.
[0022] Um etwaige Justierungen des Flügels des Fensters vornehmen zu können, läßt sich die
Maschinenschraube 18 mittels eines geeigneten Werkzeuges, vorzugsweise eines Imbus-Schlüssels,
drehen, wodurch eine in Längserstreckung erfolgende Verschiebebewegung zwischen Halteteil
5 und Basisteil 4 durchgeführt wird. Hierbei gleitet der Stehbolzen 45 in der als
Langloch 24 ausgebildeten Aufnahmevertiefung 23. Ferner ist es möglich, in die Mehrkantvertiefung
53 des Koppelelements 34 ein geeignetes Werkzeug einzusetzen und das Koppelelement
34 und damit den Exzenter 56 zu drehen, wodurch geringe Winkelkorrekturen zwischen
Halteteil 5 und Basisteil 4 möglich sind.
[0023] Sofern der Stehbolzen 45 eine Schulter 47 aufweist, die aufgrund eines hammerkopfförmigen
freien Endes 46 des Stehbolzens 45 ausgebildet sein kann, ist es ferner möglich, durch
die in der Endmontageposition eingenommene Drehstellung des Stehbolzens 45 einen Hintergriff
zu einer entsprechenden Stufe des Basisteils 4 zu erzeugen um auf diese Art und Weise
ein sicheres Festlegen zu gewährleisten.
1. Scharnierbeschlag für den einen Überschlag aufweisenden Flügel eines Fenster, einer
Tür oder dergleichen, mit einem am Flügelrahmen befestigbaren, ersten Scharnierteil
und einem an diesem schwenkbeweglich geführten, am Blendrahmen befestigbaren, zweiten
Scharnierteil, wobei das erste Scharnierteil mehrteilig ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Scharnierteil (2) aus einem am Flügelrahmen (Flügel 3) mittels mindestens
eines Befestigungsmittels anordbaren Basisteil (4) und einem am Basisteil (4) festlegbaren
Halteteil (5) besteht, das ein Gelenkband (6) aufweist, und daß für eine beim Festlegen
erfolgende, das Gelenkband (6) in Richtung auf den Überschlag (7) bewegende Schwenkverlagerung
des Halteteils (5) relativ zum Basisteil (4) ein einen Exzenter (56) aufweisendes,
zwischen Basisteil (4) und Halteteil (5) wirkendes Koppelelement (34) vorgesehen ist.
2. Scharnierbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement (34) um eine Koppelelement-Drehachse (44) drehbar am Halteteil
(5) gelagert ist.
3. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement (34) einen zur Koppelelement-Drehachse (44) exzentrisch angeordneten
Stehbolzen (45) aufweist, der in eine Aufnahmevertiefung (23) des Basisteils (4) eingreift.
4. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevertiefung (23) als Langloch (24) ausgebildet ist, dessen Längserstreckung
die gleiche Richtung wie die Längserstreckung des Basisteils (4) aufweist.
5. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (5) in in Richtung seiner Längserstreckung einstellbarer Position
am Basisteil (4) festlegbar ist.
6. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement (34) eine Durchgangsbohrung (33) des Halteteils (5) durchgreift.
7. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement (34) einen Kopf (35) und einen Kragen (36) aufweist, wobei
der Kopf (35) der Oberseite (42) und der Kragen (36) der Unterseite (43) des Halteteils
(5) zugeordnet ist.
8. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement (34) reibschlüssig am Halteteil (5) gelagert ist.
9. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Koppelelement (34) ein für dessen Drehung zu verwendender Betätigungshebel
(38) reibschlüssig lagert.
10. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Endmontageposition des Betätigungshebels (38) am Halteteil (5) insbesondere
durch Rastung fixierbar ist.
11. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibschluß zwischen dem Betätigungshebel (38) und dem Koppelelement (34)
größer als der Reibschluß zwischen dem Koppelelement (34) und dem Halteteil (5) ist.
12. Scharnierbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stehbolzen (45) eine Schulter (47) aufweist, die in Montagestellung den unterseitigen
Lochrand der Aufnahmevertiefung (23) hintergreift.