[0001] Zur Fixierung von Tonerbildern in der Elektrofotografie und verwandten Verfahren
unterscheidet man grundsätzlich zwischen Kontakt- und Nicht-Kontaktverfahren. Zur
ersteren Gruppe gehören die Fixierung durch heiße Walzen oder Bänder sowie die Druckfixierung,
letztere gegebenenfalls unter dem Einfluß erhöhter Temperatur. Zur zweiten Gruppe
gehören z.B. Strahlungsverfahren unter Einsatz von kontinuierlich oder auch gepulst
arbeitenden Lampen, oder aber die physikalisch-chemische Methode der Fixierung mittels
Lösemitteldämpfen.
[0002] Unter diesen Verfahren hat sich heute die Heißwalzenfixierung weitgehend durchgesetzt,
obwohl sie einige Nachteile mit sich bringt, die an anderer Stelle durch erhöhten
Aufwand oder durch Einbußen in der Druckqualität erkauft werden müssen. Ein großes
Problem, mit dem die Heißwalzenfixierung kämpft, ist der sogenannte "Hot-offset",
bei dem geschmolzener Toner auf der Walzenoberfläche haften bleibt und bei nachfolgenden
Umdrehungen an das Substrat abgegeben wird. Es entsteht ein charakteristisches "Geisterbild".
[0003] Um diesem Defekt zu begegnen, werden die Walzenmaterialien so gewählt, daß sie eine
geringe Oberflächenenergie besitzen (wie z.B. PTFE oder Silikongummi), und zusätzlich
wird ein niederviskoses Trennmittel, in der Regel Silikonöl, auf die Oberfläche aufgetragen.
Diese Maßnahmen führen sowohl zur Verteuerung der Einheit als auch zu unerwünschtem
Auftrag von Silikonöl auf den Druck und somit zu nicht kontrollierbarem Glanz. Ebenso
werden zur Verhinderung des Hot-offset an den verwendeten Toner unbequeme Anforderungen
gestellt: die mechanischen Moduln des Toners (viskoelastische Eigenschaften) müssen
so eingestellt sein, daß eine ausreichende elastische Komponente dem Hot-offset entgegenwirkt.
Dies beeinträchtigt die Fließfähigkeit des Toners beim Fixieren bis hin zur Unterbindung
einer ausreichenden Koaleszenz von Tonertröpfchen. Die beeinträchtigte Fließfähigkeit
wirkt sich außerdem nachteilig auf den Prozeß der Tonerherstellung aus, da zu elastische
Materialien beim Mahlprozeß Schwierigkeiten bereiten. Darüber hinaus werden zur Unterbindung
des Hot-offset dem Toner interne Trennmittel zugesetzt, die wieder die Tonerherstellung
komplizieren und den Toner verteuern.
[0004] Die zweite Gruppe der Fixierverfahren, die Nicht-Kontaktverfahren, kennen die Probleme
des Hot-offset nicht. Die Toner können also "ideal fließfähig" hergestellt werden,
man benötigt kein Silikonöl und keine internen Trennmittel. Die Nachteile der Nicht-Kontaktverfahren
betreffen die kontrollierte Einbringung der benötigten Wärme in die Tonerschicht.
Bei allen Strahlungssystemen ist der thermische Wirkungsgrad - zumindest bei höheren
Fixiergeschwindigkeiten - geringer als bei der Walzenfixierung.
[0005] Kontinuierlich arbeitende Strahlungssysteme haben im wesentlichen ein sicherheitstechnisches
Problem, das mit maschinenbaulichem Aufwand erkauft werden muß. Wird nämlich der Papiertransport
unterbrochen (z.B. durch Papierstau) ist die Gefahr einer Entzündung des Papiers groß.
Deshalb werden diese Systeme gewöhnlich bei Rollenmaschinen, in denen der Papiertransport
relativ leicht überwacht werden kann, nicht aber bei Bogenmaschinen eingesetzt.
[0006] Gepulst arbeitende Strahlungsverfahren, sog. Flash-fusing Systeme, erzeugen oft eine
lokale Überhitzung der Tonerschicht, die zum thermischen Abbau der Polymere und damit
zur Emission ungesunder und unangenehm riechender Gase führt. Außerdem wurde berichtet,
daß durch die rasche Aufheizung der Tonerschicht diese zu Mikroexplosionen neigt,
deren Spuren eine gleichmäßige Flächenfüllung verhindern.
[0007] Die Methode der Fixierung mit Lösemitteldampf arbeitet nach dem Prinzip, daß die
Tonerschicht auf dem Substrat durch die Dämpfe angequollen wird. Dadurch wird ein
flüssiger Farbfilm auf dem Substrat erzeugt, der sich grundsätzlich wie eine flüssige
Druckfarbe verhalten kann und potentiell hohe Bildqualität liefern sollte. Das Lösemittel
wird nach der Fixierung wieder vom Substrat entfernt. Die Nachteile des Verfahrens
liegen auf der Hand: der Umgang mit organischen Lösemitteln in einer Druckmaschine
ist in Hinblick auf Arbeits- und Umweltschutzaspekte unerwünscht. Zudem basieren bekannte
Systeme auch noch auf halogenierten Lösemitteln (FCKW), deren Verwendung noch weniger
in Frage kommt.
[0008] Alle bekannten Verfahren, die mit Temperaturen wesentlich oberhalb von 100 °C arbeiten
(typische Fixiertemperaturen liegen bei 170 °C), schädigen darüberhinaus das Papier
als wichtigstes Drucksubstrat, indem sie das darin enthaltene Wasser austreiben und
zur Verformung führen.
[0009] Diese Probleme werden bei einem Verfahren zum berührungslosen Fixieren eines Tonerbildes
auf einem Substrat durch ein Gas, dem das Tonerbild ausgesetzt wird, gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß das Gas heiß ist und einen wesentlichen Anteil Wasserdampf enthält.
[0010] Die Erfindung stellt ein System für Nicht-Kontaktfixierung dar, das im Gegensatz
zu Strahlungssystemen als Wärmetransportmedium Wasserdampf verwendet und im Gegensatz
zu Lösemitteldampfsystemen kein nennenswertes Anquellen des Toners bewirkt. Die Fixierwirkung
beruht im wesentlichen darauf, daß die im überhitzten Wasserdampf gespeicherte Wärme
durch Kollision der Wassermoleküle mit dem Toner auf diesen übertragen wird, wodurch
der Toner schmilzt. Falls das Substrat Papier ist, wird durch den erhöhten Wassergehalt
der heißen Luft ein Austrocknen des Papiers verzögert. Eine unmittelbar nach dem Fixieren
erfolgende Kühlung kann der Papieraustrocknung zusätzlich entgegenwirken.
[0011] Das Gas kann zwar zu 100% aus Wasserdampf bestehen, in der Praxis wird das Gas aber
eine Mischung aus Luft und Wasserdampf sein. Mit zunehmendem Luftanteil verringert
sich jedoch der Wirkungsgrad der Wärmeübertragung auf den Toner. Bei Verwendung von
Papier als Drucksubstrat kann das Verhältnis von Wasserdampf und Luft im Gas so eingestellt
werden, daß einer Papieraustrocknung optimal entgegengewirkt wird.
[0012] Mit der Erfindung können Tonerbilder sowohl auf Einzelbogen als auch auf Endlospapier
als Drucksubstrat fixiert werden.
[0013] Eine Vorrichtung zum berührungslosen Fixieren von Tonerbildern auf Substrat, mit
einer Transporteinrichtung zum Transport des Substrates durch eine Fixierzone, in
der die Tonerbilder einem Gas ausgesetzt sind, enthält gemäß der Erfindung eine Einrichtung
zur Erzeugung von heißem Gas mit einem wesentlichen Anteil Wasserdampf, wobei das
Gas in einen im wesentlichen geschlossenen Raum geleitet wird, der das gerade in der
Fixierzone befindliche Tonerbild umgibt.
[0014] In einer ersten Ausführungsform enthält die Vorrichtung ein mit Ausnahme von einer
Seite im wesentlichen geschlossenes Gehäuse, dessen offene Seite in geringem Abstand
an eine Substrattransportbahn angrenzt, wobei das Gehäuse und die Substrattransportbahn
den im wesentlichen geschlossenen Raum abgrenzen.
[0015] In einer zweiten Ausführungsform enthält die Vorrichtung ein im wesentlichen allseitig
geschlossenes Gehäuse, das den im wesentlichen geschlossenen Raum abgrenzt und das
zwei langgestreckte schmale Öffnungen aufweist, durch die hindurch eine Substrattransportbahn
verläuft.
[0016] Der geschlossene Raum oder Ofen, der das Fixiergas enthält und durch den hindurch
der Substrattransport stattfindet, kann ohne hohen technischen Aufwand nicht sehr
gasdicht gemacht werden. Die geringsten Dichtigkeitsprobleme ergeben sich, wenn sich
der Druck des Fixiergases nicht wesentlich vom Atmosphärendruck unterscheidet, so
daß auch bei gewissen unvermeidlichen Undichtigkeiten kein nennenswerter Gasaustausch
mit der Umgebung stattfindet.
[0017] Der Wärmeaustausch kann dadurch verstärkt werden, daß eine Düsenanordnung in dem
Ofen vorgesehen wird, die den Wasserdampf in konzentrierter Form auf das Substrat
spritzt. Alternativ kann der Ofen auch so konstruiert werden, daß im wesentlichen
ohne eine ausgeprägte erzwungene Strömung, d.h. es findet nur Konvektion statt, allein
die Gegenwart des Wasserdampfes ein Schmelzen des Toners bewirkt.
[0018] Es folgt eine Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Darin
zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht eines Fixierofens, der oberhalb einer Substrattransportbahn
angeordnet ist,
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht eines Fixierofens, der eine Substrattransportbahn umgibt,
- Fig. 3
- den Überschuß an innerer Energie von überhitztem Wasserdampf, und
- Fig. 4
- die für Konvektionsfixierung benötigte Gastemperatur in Abhängigkeit vom Volumenstrom
für Heißluft bzw. Wasserdampf als Wärmetransportmedium.
[0019] In einem elektrografischen Drucker passieren Papierbogen nacheinander verschiedene
Stationen, nämlich eine Belichtungsstation, eine Entwickungsstation und eine Fixierstation.
Fig. 1 zeigt zwei aufeinanderfolgende Papierbogen 1, welche die Fixierstation passieren,
wobei sie auf einem nicht gezeigten ebenen Abschnitt eines Transportbandes aufliegen,
das nach links oder nach rechts in der Figur läuft. Die Fixierstation enthält im wesentlichen
ein quaderförmiges Gehäuse 2, das sich über die Bogenbreite erstreckt und das eine
offene Seite aufweist, die den Papierbogen 1 zugewandt ist. Der Abstand zwischen den
Seitenwänden des Gehäuses 2 und den Papierbogen 1 wird so klein wie möglich gemacht,
so daß im Inneren des Gehäuses 2 ein im wesentlichen geschlossener Raum 3 gebildet
wird. Bei einem gegebenem Abstand zwischen den Seitenwänden des Gehäuses 2 und den
Papierbogen 1, der gerade noch einen berührungslosen Papiertransport am Gehäuse 2
vorbei zuläßt, kann die Gasdichtigkeit des Raumes 3 mit Hilfe von Dichtungen 10 verbessert
werden, die an den Gehäuseunterseiten gegenüber den Papierbogen 1 vorgesehen werden,
wie in Fig. 1 und 2 schematisch eingezeichnet.
[0020] Das Gehäuse 2 ist durch eine Trennwand 4 in einen unteren Teilraum 3a und einen oberen
Teilraum 3b unterteilt, die auf der linken Seite in der Figur miteinander in Verbindung
stehen, so daß der Raum 3 einen U-förmigen Querschnitt hat. Auf der rechten Seite
in der Figur münden Gaseintrittsleitungen 5 in den unteren Teilraum 3a und Gasaustrittsleitungen
6 in den oberen Teilraum 3b. Aus den Gaseintrittsleitungen 5 wird heißer Wasserdampf
mit einer Temperatur von z.B. 300 °C zugeführt, der den Raum 3 entlang der eingezeichneten
Pfeile durchläuft und über die Gasaustrittsleitungen 6 wieder verläßt.
[0021] Der heiße Wasserdampf streicht über die Papierbogen 1, während sie die Fixierstation
passieren, wodurch die in der Entwicklungsstation auf die Papierbogen 1 aufgebrachten
Tonerbilder zum Schmelzen gebracht werden. Nachdem sie die Fixierstation verlassen
haben, werden die Tonerbilder bzw. Papierbogen 1 durch eine nicht gezeigte Kühlvorrichtung
gekühlt, so daß die Tonerbilder dauerhaft mit dem Papier verbunden werden.
[0022] Fig. 2 zeigt eine Variante der Fixierstation von Fig. 1, bei der zwei Gehäusehälften
7a und 7b, die jeweils dem Gehäuse 2 von Fig. 1 ähnlich sind, einander mit ihren offenen
Seiten gegenüberliegen, wodurch ein im wesentlichen geschlossener Raum 8 mit einem
unteren Teilraum 8a und einem oberen Teilraum 8b gebildet wird. Die Seitenwände der
Gehäusehälften 7a und 7b haben einen geringen Abstand voneinander, um langgestreckte
schmale Öffnungen 9a und 9b zu bilden, durch die hindurch Papierbogen 1 nach links
oder rechts in der Figur transportiert werden. Die Gehäusehälften 7a und 7b sind jeweils
mit Gasein- und -austrittsleitungen 5 und 6 wie in Fig. 1 verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel
haben die Gehäusehälften 7a und 7b keine Trennwände wie das Gehäuse 2 von Fig. 1,
sondern der heiße Dampf bewegt sich innerhalb jedes Teilraumes 8a bzw. 8b im wesentlichen
durch Konvektion, wenn er sich an der Papieroberfläche abkühlt, wie mit Pfeilen angezeigt.
[0023] In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 wird nicht nur die Bogenoberseite mit den Tonerbildern
daraufvon heißem Wasserdampf bestrichen, sondern auch die Bogenunterseite. Dies wirkt
einer Papieraustrocknung sehr zuverlässig entgegen. Es kann auf vielerlei Weise dafür
gesorgt werden, daß der Wasserdampf auch die Bogenunterseite erreicht. Beispielsweise
kann der Bogen an seinen Seiten gehalten werden, während er den Raum 8 passiert, oder
es kann ein gasdurchlässiges Transportband verwendet werden.
[0024] Fig. 3 zeigt eine Abschätzung des verfügbaren Energieinhaltes U des Wasserdampfes,
wenn dieser von einer Temperatur T auf 100 °C abgekühlt wird, während er das Gehäuse
2 oder die Gehäusehälften 7a bzw. 7b durchläuft.
[0025] Es folgt eine nähere Untersuchung der Energiebilanz für Konvektionsfixierung von
Toner bei einer Tonerfixierstation für elektrografische Drucksysteme, deren Funktionsprinzip
auf dem Einblasen von heißem Gas in einen Ofenraum beruht, wobei von einer Konvektionsfixierung
wie in Fig. 2 gezeigt ausgegangen wird.
[0026] Im Gegensatz zu anderen heute bekannten kontaktlosen Fixierverfahren, z.B. der Strahlungsfixierung,
wird bei dem erfindungsgemäßen System die in Form von Wärmestrahlung der Heizelemente
anfallende Energie nicht direkt für die Fixierung genutzt. Anhand zweier Beispiele,
nämlich der Einleitung entweder von heißer Luft oder von heißem Wasserdampf, zeigt
die folgende einfache Abschätzung, daß das Konzept des Wärmetransports durch erhitzten
Wasserdampfrealisierbar ist. Die für die Abschätzung verwendeten Größen und Konstanten
sind:
molare innere Energie |
[J mol-1] |
U |
molare Wärmekapazität |
[J K-1mol-1] |
cp |
thermodynamische Temperatur |
[K] |
T |
molares Volumen |
[m3 mol-1] |
Vm |
Energie pro Volumen |
[J m-3] |
EV |
Leistung |
[W] |
P |
Druck |
[Pa] |
p |
Volumenstrom |
[m3 s-1] |
IV |
allg. Gaskonstante |
[J K-1mol-1] |
R = 8,3144 J K-1mol-1 |
Berechnung der Energie von heißer Luft
[0027] Die innere Energie eines Gases ist das Produkt aus Wärmekapazität und Temperatur:

[0028] Nach Division durch das Molvolumen
Vm erhält man daraus die Energie pro Volumen
EV,

[0029] Setzt man als Näherung das Molvolumen idealer Gase

an, so erhält man

beziehungsweise in der integralen Form

[0030] Die verfügbare Heizleistung
P der Luft ergibt sich dann durch Multiplikation mit dem Volumenstrom
IV zu

[0031] Nach Berücksichtigung eines Konversionsfaktors für den Wirkungsgrad der Fixierung
fe erhält man für die Fixierleistung
Pf
[0032] Auflösen nach
T2 ergibt

Abschätzung der benötigten Energie zur Fixierung
Annahme 1:
[0033] Beide Hauptbestandteile der Luft, nämlich N2 (78 %) und O2 (21 %) haben eine molare Wärmekapazität von cp = 29 J K-1 mol-1. Also ist dieser Wert auch für trockene Luft anzusetzen.
Annahme 2:
[0034] Der Druck in der Fixierkammer beträgt p = 1 · 105 Pa (1 bar).
Annahme 3:
[0035] Die Endtemperatur der Luft kann nicht unter der Erweichungstemperatur normaler Toner
liegen. Diese wird zu 127 °C angesetzt, also T1 = 400 K.
[0036] Nach G. Goldmann, Technologie der OPS-Hochleistungsdrucker, in
Das Druckerbuch (Océ Printing Systems, 1992, S. 3-16) ergibt sich der Energiebedarf Q für das Fixieren
von Toner im wesentlichen aus der Wärmekapazität des Papiers und der Verdampfungswärme
des im Papier gespeicherten Wassers. Bei 5% Wassergehalt erhält man Q = 236 J/cm
3. Die Energieaufnahme des Toners ist wegen der geringen Tonermenge vernachlässigbar.
Annahme 4:
[0037] Für die Abschätzung wird folgende Annahme gemacht:
- Papiergewicht
- G = 0,15 kg/m2
- Druckgeschwindigkeit
- ν = 0,3 m/s
- Druckbreite
- l = 0,3 m
- Dichte
- r = 700 kg/m3
[0038] Damit wird im Druckprozeß das Papiervolumen pro Zeiteinheit

durchgesetzt und die zur Fixierung benötigte Leistung ergibt sich zu

Annahme 5:
[0039] Der Wirkungsgrad der Fixierung betrage fe = 0,1, also 10 %.
[0040] Einsetzen der Werte für
T1,
cp,
p,
Pf und
fe aus den Annahmen 1 bis 5 in Gl. (8) ergibt

[0041] Hiernach errechnet sich beispielsweise für eine Luftförderleistung von 4·10
-3 m
3 s
-1 (= 15 m
3/h, das entspricht der Förderleistung bekannter Pumpen mit 1 kW Leistungsaufnahme)
eine Temperatur von 5·10
16K, also ein unsinnig hoher Wert. Löst man Gl. (12) nach dem Volumenstrom
IV auf:

so kann man den benötigten Volumenstrom der Luft für eine gegebene Lufttemperatur
ausrechnen. Bei der maximal möglichen Temperatur der Luft muß man berücksichtigen,
daß sich Papier bei etwa 233 °C (506 K) entzündet. Setzt man diese Temperatur für
die heiße Luft an so errechnet sich ein Volumenstrom von 0,55 m
3 s
-1. Aber auch für 300 °C erhalten wir immer noch 0,36 m
3 s
-1, bei 400 °C 0,25 m
3 s
-1. Solch hohe Volumenströme sind nur mit erheblichem technischen Aufwand realisierbar.
Wasserdampf als Wärmetransportmedium
[0042] Gleichung (8) beschreibt den Zusammenhang zwischen der zur Fixierung verwendeten
Gastemperatur und dem benötigten Volumenstrom

[0043] Um das System dahingehend zu verändern, daß es technisch realisierbar wird, muß der
Exponent in Gl. (8) verringert werden. Dies kann z.B. durch eine Erhöhung des Wirkungsgrades
fe oder die Erhöhung des Drucks
p geschehen. Der Wirkungsgrad wird in jedem Falle so gut wie technisch erreichbar angestrebt.
Ob man wesentlich über 10 % hinauskommt oder diesen Wert überhaupt erreicht, bleibt
zu prüfen. Eine Erhöhung des Drucks ist nur mit hohem technischen Aufwand möglich
und scheidet daher aus.
[0044] Es bleiben die Möglichkeiten, die zur Fixierung benötigte Leistung
Pf zu verringern und die Wärmekapazität
cp des Gases zu erhöhen. Beides ist durch die Verwendung von Wasserdampf als Wärmetransportmedium
möglich.
Pf wird verringert, weil das Austreiben von Wasser aus dem Papier in einer Wasserdampfatmosphäre
verhindert oder zumindest verlangsamt, und somit nach Goldmann (vgl. oben) nur noch
ca. 50 % der Energie zum Fixieren benötigt wird. Auf der anderen Seite wird
cp erhöht, weil Wasserdampf gegenüber Luft mit 33,6 J K
-1 mol
-1 statt 29 J K
-1 mol
-1 zu Buche schlägt.
[0045] Einsetzen diese Werte in Gl. (8) bei sonst unveränderten Bedingungen ergibt analog
zu Gl. (12) und (13)

[0046] Bei einer Gastemperatur von 300 °C erhalten wir jetzt rechnerisch einen Volumenstrom
von 0,16 m
3 s
-1, das entspricht einer Verbesserung gegenüber Heißluft um etwa 66%.
[0047] Diese Zusammenhänge werden durch Fig. 4 veranschaulicht, welche die benötigte Gastemperatur
in Abhängigkeit vom Volumenstrom bei der Konvektionsfixierung von Tonern für Heißluft
und Wasserdampf als Wärmetransportmedium nach den Gleichungen (12) und (14) zeigt.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Papierbogen
- 2
- Gehäuse
- 3
- geschlossener Raum
- 3a, 3b
- Teilräume
- 4
- Trennwand
- 5
- Gaseintrittsleitungen
- 6
- Gasaustrittsleitungen
- 7a, 7b
- Gehäusehälften
- 8
- geschlossener Raum
- 8a, 8b
- Teilräume
- 9a, 9b
- Öffnungen
- 10
- Dichtungen
1. Verfahren zum berührungslosen Fixieren eines Tonerbildes auf einem Substrat durch
ein Gas, dem das Tonerbild ausgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas heiß ist und einen wesentlichen Anteil Wasserdampf enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das heiße Gas eine Temperatur zwischen ungefähr 150 °C und 400 °C hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat durch eine Zone transportiert wird, in der das Tonerbild dem Gas
ausgesetzt wird, und anschließend durch eine Zone transportiert wird, in der es aktiv
abgekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat Papier ist.
5. Vorrichtung zum berührungslosen Fixieren von Tonerbildern auf Substrat, mit einer
Transporteinrichtung zum Transport des Substrates durch eine Fixierzone, in der die
Tonerbilder einem Gas ausgesetzt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung eine Einrichtung zur Erzeugung von heißem Gas mit einem wesentlichen
Anteil Wasserdampf enthält, wobei das Gas in einen im wesentlichen geschlossenen Raum
(3; 8) geleitet wird, der das gerade in der Fixierzone befindliche Tonerbild umgibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein mit Ausnahme von einer Seite im wesentlichen geschlossenes Gehäuse (2)
enthält, dessen offene Seite in geringem Abstand an eine Substrattransportbahn angrenzt,
wobei das Gehäuse (2) und die Substrattransportbahn den im wesentlichen geschlossenen
Raum (3) abgrenzen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein im wesentlichen allseitig geschlossenes Gehäuse (7a, 7b) enthält, das
den im wesentlichen geschlossenen Raum (8) abgrenzt und das zwei langgestreckte schmale
Öffnungen (9a, 9b) aufweist, durch die hindurch eine Substrattransportbahn verläuft.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das heiße Gas eine Temperatur zwischen ungefähr 150 °C und 400 °C hat.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine Kühlvorrichtung zum Kühlen des Substrates, nachdem es den im wesentlichen geschlossenen
Raum (3; 8) verlassen hat.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat Papier ist.