[0001] Die Erfindung betrifft ein Pedal, insbesondere für ein Fahrzeug, mit einem in einem
Halteteil um eine Schwenkachse schwenkbar gelagerten Pedalarm, welcher mittels einer
Pedalplatte durch Fußkraft auslenkbar und von zumindest einem Rückstellfederelement
in eine Grundstellung zurückschwenkbar ist, und mit einem einen Reibkörper und eine
Reibfläche umfassenden Reibungsdämpfer zur Erzeugung einer Dämpfung der Bewegung des
Pedalarmes, wobei der Reibkörper mit dem Pedalarm verbunden und gegen die Reibfläche
mittels des Rückstellfederelementes vorgespannt ist.
[0002] Solche Pedale werden heute vielfach als Fahrpedal bei Kraftfahrzeugen eingesetzt
und sind damit bekannt. Bei einer Betätigung des Pedalarmes gleitet der Reibkörper
über die Reibfläche und verhindert damit, dass geringfügige Veränderungen der Fußkraft
auf den Pedalarm, beispielsweise unbeabsichtigt verursacht durch Rückwirkungen der
Fahrzeugbewegung, zu einer Veränderung der Pedalstellung führen. Hierbei ist die im
Reibungsdämpfer erzeugte Reibung in Betätigungsrichtung des Pedalarmes meist größer
als in entgegengesetzter Richtung. Der Reibungsdämpfer hat hierdurch eine Hysterese,
die ein zuverlässiges Zurückschwenken des Pedalarmes in eine Grundstellung sicherstellt.
[0003] Der Pedalarm trägt zumeist einen kreissegmentförmigen Reibkörper, welcher gegen eine
an einem freien Ende eines zweiarmigen Hebels angeordnete Reibfläche anliegt. Gleichzeitig
ist der Pedalarm mittels einer Druckfeder mit dem anderen Ende des Hebels verbunden.
Dadurch wird die Anpresskraft zwischen Reibkörper und Reibfläche bei zunehmender Auslenkung
des Pedalarmes größer, so dass die Dämpfung verstärkt wird. Das Pedal erfordert durch
die beschriebene Konstruktion eine Vielzahl von Bauteilen, die aufwendig zu fertigen
und zu montieren sind, wobei der Platzbedarf der Anordnung gleichzeitig relativ groß
ist.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Pedal der eingangs genannten Art so
zu gestalten, dass es möglichst einfach aufgebaut ist und gleichzeitig einen geringen
Platzbedarf besitzt.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Reibkörper gegenüber
der Schwenkachse exzentrisch angeordnet ist. Hierdurch wird die zunehmende Reibung
bei großer Auslenkung um die Schwenkachse nicht durch das Rückstellfederelement, sondern
vor allem durch die Exzentrizität des Reibkörpers bestimmt. Der Reibkörper gestattet
hierbei nahezu beliebige Formgebungen und eine damit verbundene beliebige Bewegungscharakteristik
des Pedalarmes. Gleichzeitig ist es auch möglich, die der Pedalbewegung entgegengesetzte
Rückstellkraft durch die Formgebung des Reibkörpers so zu gestalten, dass eine Anpassung
an eine gewünschte Kennlinie möglich wird, ohne dass hierzu ein spezielles Rückstellfederelement
erforderlich ist.
[0006] Die Erfindung gestattet auch die Verwendung eines herkömmlichen Rückstellfederelementes.
Besonders kompakt ist das Pedal gemäß der vorliegenden Erfindung ausgeführt, wenn
das Rückstellfederelement als Schenkelfeder oder Blattfeder ausgeführt ist. Hierdurch
entfällt in vorteilhafter Weise der sonst erforderliche Hebel, so dass der Reibkörper
unmittelbar gegen das Rückstellfederelement gerichtet ist.
[0007] Besonders vorteilhaft ist die Erfindung weitergebildet, wenn der Reibkörper als Kurvenscheibe
ausgeführt ist. Hierdurch lässt sich die durch den Bediener aufzubringende Pedalbetätigungskraft
optimal einer gewünschten Charakteristik anpassen. Insbesondere lassen sich Bereiche
der Auslenkung des Pedalarmes mit einem stark erhöhten Widerstand und Bereiche mit
niedrigem Widerstand stufenlos kombinieren. Beispielsweise können progressive Bereiche
dargestellt werden, in denen dem Fahrer die Leistungsgrenzen des Antriebs als stark
erhöhter Widerstand zurückgemeldet werden.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist gegeben, wenn der Reibkörper
punktsymmetrisch ausgebildet und zwischen den Schenkeln einer Schenkelfeder eingespannt
ist. Hierdurch sind die Federkräfte, die jeweils von den beiden Schenkeln der Schenkelfeder
auf den Reibkörper aufbracht werden, in etwa gleich groß und besitzen in etwa einander
entgegengesetzte Wirkrichtungen. Auf die Lagerung der Schenkelfeder wirken daher nur
sehr geringe Kräfte, wodurch das Pedal besonders einfach ausgeführt werden kann.
[0009] Die Erfindung ist besonders wirtschaftlich ausgeführt, wenn das Rückstellfederelement
auf seiner dem Reibkörper zugeneigten Seite als Reibfläche ausgebildet ist. Hierdurch
entfällt das umständliche Anbringen einer separaten Reibfläche an dem elastischen
Rückstellfederelement. Gleichzeitig entfällt ein Arbeitsgang bei der Montage, wodurch
diese Ausführung besonders wirtschaftlich wird.
[0010] Eine besonders einfache Weiterbildung der Erfindung ist gegeben, wenn der Reibkörper
ein Exzenternocken ist. Die Ausführung erfordert lediglich einen äußerst geringen
fertigungstechnischen Aufwand und erleichtert die Umstellung herkömmlicher Pedale
entsprechend der vorliegenden Erfindung. Gleichzeitig sind bei dieser Ausführungsform
besonders platzsparende Gestaltungen möglich.
[0011] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist gegeben, wenn das Rückstellfederelement
eine progressive Federkennlinie hat. Hierdurch kann die Wirkung der exzentrischen
Anordnung des Reibkörpers weiter unterstützt werden. Gleichzeitig kann eine besonders
feinfühlige und exakte Abstimmung an eine vorgegebene Bewegungscharakteristik vorgenommen
werden.
[0012] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind drei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Pedals mit zwei Reibkörpern,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Pedals mit nur einem Reibkörper,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Pedals.
[0013] Die Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Pedal 1 in einer seitlichen, teilweise geschnittenen
Darstellung. Zu erkennen ist ein eine Pedalplatte 2 aufweisender Pedalarm 3, welcher
um eine Schwenkachse 4 schwenkbar gelagert und mit zwei als Nocken ausgebildeten Reibkörpern
5 und 6 verbunden ist. Die Reibkörper 5 und 6 besitzen jeweils einen Oberflächenabschnitt
7, 8, welcher gegen einen Schenkel 9, 10 eines als Schenkelfeder 11 ausgeführten Rückstellfederelementes
12 anliegt. Die Schenkelfeder 11 umschließt eine Achse 13, welche der Fixierung der
Schenkelfeder 11 dient. Bei Betätigung des Pedalarmes 3 mittels der Pedalplatte 2
spreizen die Reibkörper 5 und 6 die beiden Schenkel 9 und 10 gegen den Widerstand
der Schenkelfeder 11. Der Verlauf der Kennlinie der Pedalbetätigungskraft wird dabei
wesentlich von den Konturen der Oberflächenabschnitte 7 und 8 der Reibkörper 5 und
6 bestimmt. Hierbei lassen sich in einfacher Weise sowohl lineare als auch progressive
und degressive Kennlinienverläufe der Pedalbetätigungskraft erreichen. Weiterhin ist
die Reibungsdämpfung beim Niederdrücken des Pedalarmes 3 größer als beim Loslassen,
wodurch eine Hysterese erreicht wird. Durch die Hysterese führen kleinere, möglicherweise
ungewollte Veränderungen der auf die Pedalplatte 2 ausgeübten Fußkraft nicht zu einem
Verschwenken des Pedalarmes und damit zu keiner Stellbewegung.
[0014] Figur 2 zeigt ein gegenüber dem in Figur 1 dargestellten Pedal 1 leicht abgewandeltes
Pedal 14. Der lediglich abschnittsweise dargestellte Pedalarm 3 ist hierbei mit einem
einteiligen Reibkörper 15 verbunden. Die den beiden Schenkeln 9, 10 der Schenkelfeder
11 zugeneigten Oberflächenabschnitte 16, 17 des Reibkörpers 15 liegen hierbei jeweils
gegen einen als Reibfläche 18, 19 ausgeführten Abschnitt der Schenkel 9, 10 an. Zum
besseren Verständnis sind bei dieser Figur die Pedalbetätigungskraft
FP, welche durch den Bediener auf den Pedalarm 3 aufgebracht wird, und die Federkraft
FF, welche jeweils von den beiden Schenkeln 9, 10 der Schenkelfeder 11 auf den Reibkörper
15 aufgebracht wird, schematisch eingezeichnet. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung
wirkt sich vor allem vorteilhaft aus, dass die Wirklinien der durch die beiden Schenkel
9, 10 jeweils aufgebrachten Federkraft
FF in etwa fluchten. Das Hebelverhältnis, welches jeweils durch den Abstand zwischen
der Achse 13 und der Kontaktfläche zwischen dem jeweiligen Schenkel 9, 10 und dem
Reibkörper 15 bestimmt ist, bleibt auch bei unterschiedlichen Auslenkungen des Pedalarmes
3 um die Schwenkachse 4 unverändert. Auf die Achse 13 wirken daher nur sehr geringe
Kräfte. Gleichzeitig lässt sich die erforderliche Pedalbetätigungskraft
FP in Abhängigkeit von der Auslenkung des Pedalarms 3 leicht definieren.
[0015] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführung eines Pedals 20 mit einem konventionellen,
als Druckfeder ausgeführten Rückstellfederelement 21. Bei dieser Ausführungsform besitzt
der um die Schwenkachse 4 schwenkbare und nur teilweise dargestellte Pedalarm 3 einen
Hebelarm 22, an dessen freien Ende ein Reibkörper 23 angeordnet ist. Dieser Reibkörper
23 liegt gegen eine Reibfläche 24 eines um eine Achse 25 schwenkbaren Hebels 26 an.
An dem der Achse 25 gegenüberliegenden freien Ende des Hebels 26 ist das als Druckfeder
ausgeführte Rückstellfederelement 21 angeordnet, welches die an dem Hebel 26 angeordnete
Reibfläche 24 gegen den Reibkörper 23 presst. Ein dem Hebel 26 abgewandtes Ende des
Federelements 21 ist an einer Wandung 27 eines nicht weiter dargestellten Pedalgehäuses
abgestützt. Bei Betätigung des Pedalarmes 3 reibt der Reibkörper 23 entlang der Reibfläche
24 in Richtung der Achse 25 des Hebels 26, wobei sich das Hebelverhältnis und damit
die einer weiteren Auslenkung entgegenwirkende Kraft ändert. Dies führt zu einer mit
steigender Auslenkung des Pedalarmes 3 zunehmenden Pedalbetätigungskraft, wodurch
ein im wesentlichen progressiver Verlauf gegeben ist. Zusätzlich kann das Rückstellfederelement
21 selbst eine beliebige, insbesondere progressive Federkennlinie oder Mittel zur
Voreinstellung der Federkraft besitzen.
1. Pedal, insbesondere für ein Fahrzeug, mit einem in einem Halteteil um eine Schwenkachse
schwenkbar gelagerten Pedalarm, welcher mittels einer Pedalplatte durch Fußkraft auslenkbar
und von zumindest einem Rückstellfederelement in eine Grundstellung zurückschwenkbar
ist, und mit einem einen Reibkörper und eine Reibfläche umfassenden Reibungsdämpfer
zur Erzeugung einer Dämpfung der Bewegung des Pedalarmes, wobei der Reibkörper mit
dem Pedalarm verbunden ist und gegen die Reibfläche mittels des Rückstellfederelementes
vorgespannt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibkörper (5, 15, 23) gegenüber der Schwenkachse (4) exzentrisch angeordnet
ist.
2. Pedal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellfederelement (12) als Schenkelfeder (11) oder Blattfeder ausgeführt
ist.
3. Pedal nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibkörper (5, 15) als Kurvenscheibe ausgeführt ist.
4. Pedal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibkörper punktsymmetrisch ausgebildet und zwischen den Schenkeln (9, 10)
einer Schenkelfeder (11) eingespannt ist.
5. Pedal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellfederelement (12) auf seiner dem Reibkörper (15) zugeneigten Seite
als Reibfläche (18, 19) ausgebildet ist.
6. Pedal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibkörper (23) ein Exzenternocken ist.
7. Pedal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellfederelement (12, 21) eine progressive Federkennlinie hat.