[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Leergutrücknahme für Abpackungen kleinteiliger
Sortimente des Einzelhandels, vorzugsweise in Supermärkten, Lebensmittelabteilungen
und Fleischereien, aber beispielsweise auch in Baumärkten. Diese Abpackungen sind
vorzugsweise in Schalenform ausgeführt. Aus diesem Grunde wird auch ohne Beschränkung
der Allgemeinheit im folgenden auf Mehrwegschalen Bezug genommen.
[0002] Mehrwegschalenrücknahmesysteme dienen zur Erkennung und Rücknahme bepfandeter Mehrwegschalen.
Im Ergebnis der Rücknahme wird ein Kassenbon ausgegeben.
[0003] Bei gegenwärtig existierenden Rücknahmesystemen werden die Mehrwegschalen entweder
durch die Erfassung der geometrischen Abmessungen und der Form mittels einfacher optoelektronischer
Systeme, vorzugsweise durch Lichtschrankensysteme, sowie durch Analyse der Oberbeflächenbeschaffenheit
und / oder durch Gewichtsmessung identifiziert.
[0004] Bekannt ist die Veröffentlichung im Gebrauchsmuster DE 296 09 410 U1. Hier werden
die eingelegten Mehrwegbehälter durch Erfassung von Form und Oberfläche mittels Infrarot-Lichtschranken
sowie des Gewichts erkannt. Nachteilig ist zum einen der hohe optoelektronische Aufwand
des Systems, zum anderen müssen für jeden Schalentyp mehrere Form- und Längenparameter
mit zugehörigen Toleranzgrenzen eingegeben werden. Das System muß sämtliche Werte
messen und mit den Vorgaben vergleichen. Zusätzlich sind mechanische Vorrichtungen
enthalten, die eine gewisse Lage der Mehrwegschale gegenüber der Erfassungseinheit
garantieren sollen (z. B. Parallelität zu einer Kante). Daraus resultiert ein hoher
Aufwand für die Eingabe der zu jedem Schalentyp zugehörigen Parameter und eine Beschränkung
auf wenige geometrische, i.a. rechteckige, Formen.
[0005] In den bekannten Fällen sind je nach Funktionsprinzip Erkennungsrate und - geschwindigkeit
zu niedrig, oder es wird für eine ausreichende Erkennungssicherheit ein hoher technischer
Aufwand getrieben, der die Systemkosten in die Höhe treibt.
[0006] Im Zusammenhang mit Rücknahmesystemen sind weiterhin Mehrwegschalen gemäß Gebrauchsmuster
DE 295 14 703 U1 und Geschmacksmuster M 95 07 241 bekannt.
Diese sind dadurch gekennzeichnet, daß zwecks hinreichender Erkennbarkeit nur wenige
geometrische Formen und Abmessungen zugelassen sind. Das führt zu einer Einschränkung
bezüglich Typ und Sortiment der zu verpackenden Waren.
[0007] Weitere Ausführungsformen von Abpackungen, vorzugsweise in Schalenform, sind in den
Veröffentlichungen EP 0495 230 B1; WO 96/11 142; WO 93/23 294; EP 0574 819 B1; US
5,018,623; US 4,949,897; US 4,702,377; EP 0173 525 A2 zu finden.
[0008] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Rücknahmesystem, das auf das sichere
und schnelle Erkennen von Mehrwegschalen ausgerichtet ist, auf denen zwecks eindeutiger
Identifizierung ein Code, z.B. ein Barcode, angebracht ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß im Rücknahmesystem eine Erkennungseinheit
angeordnet ist, die den Code, vorzugsweise einen Barcode, liest und damit eindeutig
entscheidet, ob die Mehrwegschale einem vorgegebenen Sortiment angehört.
[0010] Bestandteil der Erfindung sind daher weiterhin Abpackungen, vorzugsweise in Schalenform,
auf denen entweder der Code auf einem aufgeklebten Etikett (Label) angebracht ist
oder wo das Label so in die Oberfläche eingelassen ist und mit dieser eine einheitliche
Fläche bildet, daß der auf dem Label befindliche Code bei normalem Gebrauch sicher
vor Zerstörung ist.
[0011] Eine erfindungsgemäße Abpackung, vorzugsweise Mehrwegschale, ist in der geometrischen
Form, der Materialausführung und der Oberflächenbeschaffenheit praktisch nicht eingeschränkt.
Lediglich der Teil der Oberfläche, auf dem sich der Code befindet, muß zwecks Lesbarkeit
hinreichend eben gestaltet sein.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Rücknahmesystem für Mehrwegschalen mit Code, vorzugsweise Barcode,
weist verschiedene Vorteile auf. Zum einen dient zur eindeutigen Kennzeichnung der
Mehrwegschalen lediglich ein Barcode und nicht wie bisher eine Vielzahl von geometrischen
Parametern. Dies sichert eine Erkennung praktisch ohne Fehlerquote und eine einfache
Programmierung des aufzunehmenden Sortiments seitens des Anwenderpersonals. Weiterhin
sind auch die geometrische Form, die stoffliche Zusammensetzung der Mehrwegschale
und ihre Oberflächenbeschaffenheit ohne Einfluß auf den Identifizierungsprozeß, so
daß der Handel in der Auswahl dieser Abpackungen praktisch nicht beschränkt ist.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung in Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt Figur 1 das Rücknahmesystem mit der Anordnung der Einzelbaugruppen im
durchsichtig gezeichneten Gehäuse.
Figur 2 zeigt als Ausschnitt die Erkennungseinheit mit einem zusätzlichen Teilerprisma.
Figur 3 zeigt als Ausschnitt die Erkennungseinheit mit einem zusätzlichen Köster-Teilungsprisma.
Figur 4 zeigt eine mit einem Code, optional auf einem Label angebracht, versehene
Mehrwegschale in der Draufsicht.
Figur 5 zeigt die Mehrwegschale in der Seitenansicht sowie das in der Oberfläche eingelassene
Code-Etikett (Code-Label mit darauf befindlichem Code) in der Vergrößerung.
[0014] Ein erfindungsgemäßes Rücknahmesystem, wie es in Figur 1 dargestellt ist, besteht
aus einer kastenförmigen Anordnung, auf deren als Tür gestalteter Frontplatte 1 der
Nutzer mittels darauf angebrachter Schautafeln o.ä. über das vom System entgegengenommene
Sortiment sowie über den Bedienungsablauf informiert wird. Die Frontplatte 1 kann
durch Drehen wahlweise nach links oder rechts geöffnet werden.
[0015] Im oberen Bereich der Frontplatte 1 befindet sich eine Eingabeöffnung 2, in welche
die Mehrwegschale 3 eingeworfen wird. Vorzugsweise soll die Mehrwegschale 3 so gerichtet
sein, daß der auf ihr befindliche Code 24 nach oben in Richtung der Erkennungseinheit
4 gerichtet ist. Als Option kann unterhalb der Eingaberinne 5 eine weitere Erkennungseinheit
4a angebracht sein, für den Fall, daß beim Einwerfen der Code 24 nach unten gerichtet
ist.
[0016] Der Code 24 ist entweder direkt auf der Mehrwegschale 3 aufgebracht oder befindet
sich auf einem auf der Mehrwegschale 3 aufgebrachten Etikett (Label) 25. Er enthält
die für die Typerkennung und Pfandrückgabe notwendigen Informationen.
[0017] Unter Ausnutzung der Schwerkraft gleitet die Mehrwegschale 3 auf der geneigten Eingaberinne
5 nach hinten unten hinab. Dabei wird sie an der Erkennungseinheit 4, und im Falle
des Vorhandenseins auch gleichzeitig an der optional eingebauten Erkennungseinheit
4a, beides vorzugsweise omnidirektionale Laserscanner, so vorbeigeführt, daß die auf
dem Code-Label befindlichen Informationen gelesen werden können. Diese Informationen
werden durch die Auswerte-, Speicher- und Steuereinheit 6 erfaßt und mit den in ihr
abgespeicherten Sollinformationen verglichen.
[0018] Hinter dem Ende der Eingaberinne 5 befindet sich in einem lichten Abstand die Drehweiche
7. Wird die Mehrwegschale 3 durch ihren Code als zum Sortiment zugehörig erkannt,
senkt sich die Drehweiche 7 nach unten und bildet eine geradlinige Verlängerung der
Eingaberinne 5. Auf dieser Verlängerung gleitet die Mehrwegschale 3 weiter nach unten
und und wird durch das Leitblech 8 in den Sammelbehälter 9 gelenkt.
[0019] Wird die Mehrwegschale 3 nicht als zugehörig identifiziert, weil sie z.B. falsch
engelegt wurde, weil die Mehrwegschalensorte nicht dem Sortiment entspricht oder weil
der auf der Mehrwegschale 3 befindliche Code beschädigt ist oder fehlt, bewegt sich
die Drehweiche 7 nicht. In diesem Fall fällt die Mehrwegschale 3 am Ende der Eingaberinne
5 in die darunter angeordnete geneigte Rückgaberinne 10. Auf dieser gleitet sie mittels
Schwerkraft nach vorn unten und erreicht die Rückgabeöffnung 11 in der Fronttür 1
des Rücknahmesystems. Ein Haltebügel 12 verhindert dabei, daß die Mehrwegschale 3
aus der Rückgabeöffnung 11 herausfällt.
[0020] Diese Anordnung gewährleistet, daß bei nicht als zum vorgegebenen Sortiment gehörig
identifizierten Objekten der Sammelbehälter 9 gesperrt ist.
[0021] Bei jedem erfolgreichen Einwurf in den Sammelbehälter 9 werden die für die Pfandrückgabe
relevanten Daten in der Auswerte-, Speicher- und Steuereinheit 6 gespeichert.
[0022] Nach Beendigung des Eingabevorgangs betätigt der Nutzer den an der Frontplatte 1
befindlichen Bon-Knopf 13. Damit wird das Ende des Eingabevorgangs bestätigt und der
Kassenbon angefordert. Der Bon-Drucker 14 druckt anschließend den Kassenbon für den
Nutzer mit Angabe von Anzahl, Sorte, Einzelpreisen und Gesamtpreis sowie wahlweise
einem Barcode aus. Dieser Bon wird durch eine ergonomisch gestaltete Bon-Entnahmeöffnung
15 ausgegeben und kann vom Kunden entnommen werden. Gegen Abgabe dieses Bons erhält
der Nutzer an einer Kasse den entsprechenden Pfandbetrag bzw. der Betrag wird mit
der Kaufsumme verrechnet.
[0023] Bei Rücknahmesystemen ohne Bon-Knopf wird der Kassenbon nach einer vorgegebenen Zeitspanne
("time-out") automatisch erstellt und ausgegeben.
[0024] Der gefüllte Sammmelbehälter 9 kann wahlweise durch die geöffnete Rücktür 16 oder
durch die geöffnete Frontplatte 1 herausgefahren und entleert werden.
[0025] Optional werden das Ergebnis des Einwurfs und weitere Anweisungen durch ein Sprachausgabemodul
17 dem Nutzer akustisch zur Kenntnis gegeben.
[0026] Figur 2 zeigt die optionale Anordnung mit zwei Spiegeln 18 und 19, die zusammen mit
dem Teilerprisma 20 gewährleisten, daß die Erkennungseinheit 4 auch einen nach unten
gerichtete Code 24 erfassen kann.
[0027] Figur 3 zeigt die optionale Anordnung mit zwei Spiegeln 21 und 22, die zusammen mit
dem Köster-Teilungsprisma 23 gewährleisten, daß die Erkennungseinheit 4 auch einen
nach unten gerichteten Code 24 erfassen kann.
[0028] Figur 4 zeigt eine mit einem Code 24 versehene Mehrwegschale 3 in der Draufsicht.
Der Code 24 ist optional auf einem Label 25 angebracht.
[0029] Figur 5 zeigt die Mehrwegschale 3 in der Seitenansicht sowie das mittels Vergußmasse
26 in die Oberfläche eingelassene Label 25 mit Code 24 in der Vergrößerung.
Bezugszeichenliste:
[0030]
Figur 1:
- 1
- Frontplatte
- 2
- Eingabeöffnung
- 3
- Abpackung (Mehrwegschale)
- 4
- Erkennungseinheit
- 4a
- zweite Erkennungseinheit (optional)
- 5
- Eingaberinne
- 6
- Auswerte-, Speicher- und Steuereinheit
- 7
- Drehweiche
- 8
- Leitblech
- 9
- Sammelbehälter
- 10
- Rückgaberinne
- 11
- Rückgabeöffnung
- 12
- Haltebügel
- 13
- Bon-Knopf
- 14
- Bon-Drucker
- 15
- Bon-Rückgabeöffnung
- 16
- Rücktür
- 17
- Sprachausgabemodul (optional)
Figur 2:
- 18
- Spiegel
- 19
- Spiegel
- 20
- Teilerprisma
Figur 3:
- 21
- Spiegel
- 22
- Spiegel
- 23
- Köster-Teilungsprisma
Figur 4:
- 24
- Code
- 25
- Etikett (Label)
Figur 5:
- 26
- Vergußmasse
1. Vorrichtung zur Rücknahme von Handelsabpackungen, insbesondere Mehrwegschalen (3),
bestehend aus einer Aufnahmeeinheit mit Eingabeöffnung (2) und Eingaberinne (5) für
Mehrwegschalen (3) mit aufgebrachtem Code (24), einer Auswerte-, Steuer- und Speichereinheit
(6) mit Erkennungseinheit (4), einer Weiterleitungseinheit mit Drehweiche (7), Leitblech
(8), Rückgaberinne (10) sowie einem Sammelbehälter (9) zur Lagerung der Mehrwegschalen
(3) und einer Bon-Ausgabeeinheit mit Bon-Knopf (13) und Bon-Drucker (14), dadurch gekennzeichnet, daß eine Erkennungseinheit (4), vorzugsweise ein omnidirektionales Barcodelesesystem,
an einer Eingaberinne (5) so angeordnet ist, daß die Erkennungseinheit (4) einen Code
(24), vorzugsweise Barcode, der auf einer der der Erkennungseinheit (4) zugewandten
Oberfläche einer in der Eingaberinne (5) befindlichen Mehrwegschale (3) angebracht
ist, erfaßt.
2. Leergutlogistiksystem für Mehrwegschalen (3) mit Code (24) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Spiegel (18), ein Spiegel (19), ein Teilerprisma (20) und die Erkennungseinheit
(4) so angeordnet sind, daß die Erfassung des Codes (24) auf der in der Eingaberinne
(5) befindlichen Mehrwegschale (3) auch dann verwirklicht wird, wenn die Mehrwegschale
(3) so eingeworfen wird, daß der Code (24) auf einer gegenüber der Erkennungseinheit
(4) abgewandten Oberfläche der Mehrwegschale (3) angebracht ist.
3. Leergutlogistiksystem für Mehrwegschalen (3) mit Code (24) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Spiegel (21), ein Spiegel (22), ein Köster-Teilungsprisma (23) und die Erkennungseinheit
(4) so angeordnet sind, daß die Erfassung des Codes (24) auf der in der Eingaberinne
(5) befindlichen Mehrwegschale (3) auch dann verwirklicht wird, wenn die Mehrwegschale
(3) so eingeworfen wird, daß der Code (24) auf einer gegenüber der Erkennungseinheit
(4) abgewandten Oberfläche der Mehrwegschale (3) angebracht ist.
4. Leergutlogistiksystem für Mehrwegschalen (3) mit Code (24) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine zweite Erkennungseinheit (4a), vorzugsweise ein omnidirektionales
Barcodelesegerät, die Erfassung des Codes (24) auf der in der Eingaberinne (5) befindlichen
Mehrwegschale (3) auch dann verwirklicht wird, wenn die Mehrwegschale (3) so eingeworfen
wird, daß der Code (24) auf einer gegenüber der Erkennungseinheit (4) abgewandten
Oberfläche der Mehrwegschale (3) angebracht ist.
5. Leergutlogistiksystem für Mehrwegschalen (3) nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerte-, Steuer- und Speichereinheit (6) mit einem betrieblichen Datennetz
so verbunden ist, daß eine Fernwartung "ON WORK CONTROL" zur Fehlermeldung und -behebung,
eine Signalübertragung bei gefülltem Sammelbehälter (9), ein Anschluß an die betrieblichen
Umsatzerfassungs-und Warenlogistiksysteme und / oder weitere Anwendungen möglich sind.
6. Leergutlogistiksystem für Mehrwegschalen (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerte-, Steuer- und Speichereinheit (6) zur Kundenkommunikation mit einem
Sprachausgabemodul (17) verbunden ist.
7. Mehrwegschalen (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Code (24) auf einem Etikett (25) befindet, das auf der Oberfläche der
Mehrwegschale (3) aufgeklebt ist.
8. Mehrwegschalen (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Code (24) auf einem Etikett (25) befindet, das auf der Oberfläche der
Mehrwegschale (3) so in eine Vergußmasse (26) eingebettet ist, daß das Etikett (25)
zusammen mit der Oberfläche der Mehrwegschale (3) eine glatte Fläche bildet.
9. Mehrwegschalen (3) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrische Form der Mehrwegschale (3) nur dadurch eingeschränkt ist, daß
der Teil der Oberfläche, auf der sich das Etikett (25) befindet, zwecks Lesbarkeit
des Codes (24) durch die Erkennungseinheit (4) bzw. (4a) hinreichend eben ist.