[0001] Die Erfindung betrifft einen Bezeichnungsträger für elektrische Leiter.
[0002] Es sind derartige Bezeichnungsträger bekannt (DE 39 08 917 A1), bei denen ein U-förmiger
oberer Spannbügel, der eine Aufnahme für das eigentliche Bezeichnungsmittel aufweist,
an seinen beiden freien U-Enden jeweils gelenkig angeformt zwei doppelarmige Schließschenkel
trägt. Ein derartiger Bezeichnungsträger kann nachträglich nach Verlegung eines elektrischen
Leiters auf diesen aufgedrückt werden. Durch den Aufdrückvorgang betätigt der elektrische
Leiter selbst die Schließschenkel im Sinne einer Schließung des Durchtrittes des Leiters
ins Innere des Bezeichnungsträgers. Abgesehen von einem relativ komplizierten Aufbau
erfordert die Aufsetzung des Bezeichnungsträgers eine gewisse Steifigkeit von dem
elektrischen Leiter, die bei dünnen, flexiblen Leitern im Regelfall nicht gewährleistet
ist.
[0003] Vergleichbar sind die Verhältnisse auch bei einem weiteren bekannten Bezeichnungsträger
(EP 0 400 186 B1), bei dem an einen starren, C-förmigen Tragkörper ein Hebelarm und
an dessen freiem Ende wieder ein doppelarmiger Schließbügel angeformt sind, wobei
auch hier der Leiter selbst den doppelarmigen Schließbügel im Sinne der Schließung
der Durchtrittsöffnung betätigen muß.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen Bezeichnungsträger
zu schaffen, der bei denkbar einfachem konstruktiven Aufbau besonders zum nachträglichen
Bestücken dünner und flexibler Leiter geeignet ist. Die erfindungsgemäße Lösung ergibt
sich aus dem Anspruch 1. Der Bezeichnungsträger besteht lediglich aus der oberen und
der unteren Halbschale, die beide durch das Filmscharnier miteinander verbunden sind
und die jeweils die Rastmittel für die Schließlage haben. Der Bezeichnungsträger hat
somit einen denkbar einfachen Aufbau. Das nachträgliche Aufsetzen auf einen Leiter
geschieht dadurch, daß die obere Halbschale des Bezeichnungsträgers auf diesen Leiter
aufgesetzt wird und dann von Hand mit einem Finger die untere Halbschale unten um
den Leiter herumgeschwenkt wird, bis in der Schließstellung die Rastmittel an den
freien Enden der beiden Halbschalen miteinander verrasten. Diese Betätigungsmöglichkeit
führt dazu, daß auf flexible dünne Leiter praktisch kein Durchbiege- oder sonstiger
Lageveränderungsdruck für das Aufsetzen des Bezeichnungsträgers aufgebracht werden
muß. Man kann problemlos von Hand auf die aufgesetzte obere Halbschale einen sehr
geringen Haltedruck ausüben, während man die untere Halbschale unten um den Leiter
herum schwenkt und die Rastmittel ineinanderdrückt. Bei dieser Vorgehensweise finden
auch die Rastelemente an den beiden Halbschalen praktisch selbsttätig die Raststellung
entsprechend der Schließstellung des aufgesetzten Bezeichnungsträgers.
[0005] In weiterer sehr zweckmäßiger Ausgestaltung weist der Bezeichnungsträger einen Leiterdurchmesser-Ausgleichseinrichtung
auf. Diese ist zweckmäßig in das Filmscharnier integriert und besteht in einer besonders
bevorzugten Ausführungsform aus einem Klemmbügel, der in einer Freisparung im Filmscharnier
in den Leiteraufnahmeraum vorspringt. Hierdurch kann der Bezeichnungsträger für elektrische
Leiter eines definierten, relativ großen Durchmesserbereiches eingesetzt werden. Der
Klemmbügel bewirkt dabei nicht nur einen Durchmesserausgleich, sondern sorgt auch
für eine Fixierung des Bezeichnungsträgers auf dem elektrischen Leiter gegen eine
ungewünschte Verschiebung.
[0006] In einer weiteren besonders zweckmäßigen Ausgestaltung bestehen die Rastmittel aus
einem am freien Ende der unteren Halbschale vorgesehenen Rasthaken sowie einer am
freien Ende der oberen Halbschale vorgesehenen Rastaufnahme, die zweckmäßig mit einem
nach innen unten offenen Durchtrittsschlitz für den Rasthaken versehen ist. Auf diese
Weise kann der Ratshaken beim Herumschwenken der unteren Halbschale unten um den Leiter
von innen unten den Durchtrittsschlitz durchtreten und ist damit dann in der Schließlage
von außen zugänglich, um hier bequem beispielsweise mittels eines Schraubendrehers
im Sinne einer Öffnung der Verrastung zu betätigen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel eines Bezeichnungsträgers gemäß der Erfindung wird nachstehend
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Bezeichnungsträger für elektrische Leiter in Schmalseitenansicht,
Breitseitenansicht sowie Draufsicht und Unteransicht,
- Figur 2
- den Bezeichnungsträger nach Fig. 1 in drei verschiedenen Phasen seiner Aufsetzung
und Festsetzung auf einem elektrischn Leiter.
[0008] Der Bezeichnungsträger für elektrische Leiter besteht im wesentlichen aus einer oberen
Halbschale 1 sowie einer unteren Halbschale 2. Die beiden Halbschalen 1 und 2 sind
an einer Seite durch ein Filmscharnier 3 derart schwenkbeweglich miteinander verbunden,
daß nach Aufsetzen der oberen Halbschale 1 auf einen elektrischen Leiter 4 von Hand
mit einem Finger die untere Halbschale 2 unten um den Leiter herum geschwenkt werden
kann. Es braucht bei diesem Vorgang nur ein sehr geringer Gegenhaltedruck auf die
obere Halbschale 1 ausgeübt zu werden, so daß kaum ein Ausweich- oder Ausbeuldruck
auf den elektrischen Leiter 4 ausgeübt wird und demzufolge auch dünne und flexible
Leiter nachträglich, d.h. nach ihrer Verlegung, mit einem derartigen Bezeichnungsträger
markiert werden können.
[0009] Die obere Halbschale 1 weist eine Bezeichnungsaufnahmefläche 5 auf, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel beispielsweise unmittelbar auf einem Plotter oder einem MC-Drucker
beschriftete werden kann. In Abwandlung dazu ist es auch denkbar, bei einem derartigen
Flächenabschnitt eine Aufnahmemöglichkeit für ein gedrucktes Bezeichnungselement vorzusehen.
[0010] Die obere Halbschale 1 und die untere Halbschale 2 sind in ihrer den elektrischen
Leiter 4 umgreifenden Schließstellung miteinander verrastet. Hierzu ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel am freien Ende der unteren Halbschale 2 ein Rasthaken 6 angeformt,
der etwa tangential in die untere Halbschale 2 einläuft. Am freien Ende der oberen
Halbschale 1 ist eine Rastaufnahme 7 für den Rasthaken 6 gebildet, die einen nach
innen unten offenen Durchtrittsschlitz 8 für den Rasthaken 6 beinhaltet. Wird nach
Aufsetzen der oberen Halbschale 1 auf den elektrischen Leiter 4 die untere Halbschale
2 unten um den elektrischen Leiter 4 herumgeschwenkt, findet quasi automatisch von
innen unten kommend der Rasthaken 6 durch den Durchtrittsschlitz 8, so daß die Raste
9 des Rasthakens 6 danach auf der Außenseite der Rastaufnahme 7 liegt und hier zugänglich
ist, so daß beispielsweise mit Hilfe eines Schraubendrehers die Verrastung einfach
wieder gelöst werden kann.
[0011] Der Bezeichnungsträger hat eine Leiterdurchmesser-Ausgleichseinrichtung. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist diese Leiterdurchmesser-Ausgleichseinrichtung in das Filmscharnier
3 integriert. In einer Freisparung 10 im mittleren Bereich des Filmscharnieres 3 befindet
sich ein nach innen in den Leiteraufnahmeraum des Bezeichnungsträgers vorspringender
Klemmbügel 11, der mit seinem einen Ende an die obere Halbschale 1 und mit seinem
anderen Ende an die untere Halbschale 2 angeformt ist. Wie in Fig. 1 in der Schmalseitenansicht
des Bezeichnungsträgers strichpunktiert angedeutet, können innerhalb eines vorgegebenen
Leiterdurchmesserbereiches mittels des Klemmbügels 11 die Durchmesserunterschiede
dieses Bereiches ausgeglichen werden. Darüber hinaus bewirkt, wie insbesondere auch
aus Fig. 2 ersichtlich, die Beaufschlagung des elektrischen Leiters durch den Klemmbügel
11 in der Schließstellung eine zuverlässige Fixierung des Bezeichnungsträgers auf
dem elektrischen Leiter gegen eine unerwünschte Verschiebung. Es bleibt jedoch immer
noch möglich, den Bezeichnungsträger in seiner Schließstellung in eine gewünschte
Position auf dem elektrischen Leiter zu drehen oder zu verschieben.
[0012] Es ist herstellungstechnisch sinnvoll und möglich, eine Mehrzahl derartiger Bezeichnungsträger
nebeneinander über Sollbruchstellen an einen Logistikstreifen 12 anzuformen.
[0013] Die untere Abbildung der Fig. 2 illustriert die Klemmung auf einem elektrischen Leiter
größeren Durchmessers.
1. Bezeichnungsträger für elektrische Leiter, gekennzeichnet durch eine auf den elektrischen Leiter (4) aufsetzbare obere Halbschale (1) mit einer
Bezeichnungsaufnahmefläche (5) und eine untere Halbschale (2), die um den Leiter (4)
schwenkbar mittels eines Filmscharniers (3) mit der oberen Halbschale (1) verbunden
ist, wobei an den freien Enden der Halbschalen (1,2) in der Schließlage des Bezeichnungsträgers
zusammenwirkende Rastmittel (6,7) vorgesehen sind.
2. Bezeichnungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Leiterdurchmesser-Ausgleichseinrichtung
(11) aufweist.
3. Bezeichnungsträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterdurchmesser-Ausgleichseinrichtung
(7) in das Filmscharnier (3) integriert ist.
4. Bezeichnungsträger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterdurchmesser-Ausgleichseinrichtung
ein in einer Freisparung (10) im Filmscharnier (3) angeordneter, in den Leiteraufnahmeraum
vorspringender Klemmbügel (11) ist.
5. Bezeichnungsträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmbügel mit
seinem einen Ende an die obere Halbschale (1) und mit seinem anderen Ende an die untere
Halbschale (2) angeformt ist.
6. Bezeichnungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an das freie Ende
der unteren Halbschale (2) ein Rasthaken (6) angeformt ist.
7. Bezeichnungsträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthaken (6)
tangential zum entsprechenden freien Ende der unteren Halbschale (2) verläuft.
8. Bezeichnungsträger nach Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß am freien
Ende der oberen Halbschale (1) eine Rastaufnahme (7) für den Rasthaken (6) vorgesehen
ist.
9. Bezeichnungsträger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastaufnahme (7)
einen nach innen unten offenen Durchtrittsschlitz (8) für den Rasthaken (6) aufweist.