[0001] Die Erfindung betrifft eine Antenneneinrichtung für ein Füllstandmeß-Radargerät gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Antenneneinrichtungen für Füllstandmeßgeräte, die mit Mikrowellen arbeiten, sind
hinlänglich bekannt und werden beispielsweise zur kontinuierlichen Füllstandmessung
sowohl bei Flüssigkeiten als auch bei Schüttgütern eingesetzt. Das Meßprinzip beruht
darauf, kurze Mikrowellenimpulse von einem Hochfrequenzstrahler (HF-Strahler) auszusenden.
In einem kombinierten Sende- und Empfangssystem werden die vom Füllgut reflektierten
Impulse erfaßt und durch Laufzeitmessung dieser Impulse der Abstand zum Füllgut ermittelt.
[0003] Die Einkopplung der Mikrowellen in das Behälterinnere erfolgt über einen geeigneten
HF-Strahler, wobei darauf zu achten ist, daß sich im Behälter keinerlei temperatur-
sowie korrosionsempfindliche Komponenten der Antenneneinrichtung befinden.
[0004] Bei der Verwendung solcher mit Mikrowellen arbeitenden Füllstandmeßgeräte ist es
notwendig, eine gute Abdichtung zwischen Behälterinnenraum und dem elektronischen
Teil der Antenneneinrichtung zu gewährleisten. Dies ist insbesondere dann wichtig,
wenn der Füllstand in Behältern, wie z. B. Industrietanks, bestimmt werden soll, in
denen bei hohen oder niedrigen Betriebstemperaturen Unter- oder Überdrücke herrschen
und der Behälter explosible und/oder hoch hochaggressive und/oder toxische Medien
enthält. Die Antenneneinrichtung muß demzufolge möglichst temperatur-, druck- und
korrosionsbeständig ausgebildet sein. Darüber hinaus muß die Antenneneinrichtung den
Zulassungsvorschriften zum Einsatz in explosionsgefährdeten Betriebsstätten entsprechen.
Die Antenneneinrichtung muß insbesondere den harmonisierten Europäischen Normen "Elektrische
Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche" bzw. der ElexV Ex-Zone 0 sowie Ex-Zone
1 entsprechen. Ex-Zone 0 umfaßt hierbei Bereiche, in denen gefährliche, explosionsfähige
Atmosphäre ständig oder langzeitig vorhanden ist, während die Zone 1 Bereiche umfaßt,
in denen damit zu rechnen ist, daß gefährliche explosionsfähige Atmosphäre gelegentlich
auftritt.
[0005] Um die Mikrowellen möglichst eng gebündelt auf die Füllgutoberfläche zu lenken, werden
regelmäßig sogenannte Hochgewinnantennen eingesetzt. Hierbei ist die Divergenz, d.
h. der Öffnungswinkel eines Antennenstrahls umgekehrt proportional zu ihrem Größen-/
Wellenlängenverhältnis. Dies hat zur Folge, daß bei gegebener Wellenlänge und diversen
konstruktiven Randbedingungen, Öffnungswinkel von einigen Grad bis etwa 40° gebrauchsübliche
Dimensionen darstellen.
[0006] Eine bei der Füllstandmessung mittels Mikrowellen dank ihrer hohen chemischen Beständigkeit
mittlerweile häufig eingesetzte Antenneneinrichtung ist der dielektrische Stabstrahler.
Beschrieben sind diese dielektrischen Stabstrahler und deren Funktionsweise als solche
beispielsweise in der Druckschrift "IEEE Transactions on Antennas and Propagation",
Vol. AP-30, No. 1, Januar 1982, S. 4 - 58. Die dielektrischen Stabantennen bestehen
im wesentlichen aus einem Hohlleiter, in den mit einer geeigneten HF-Einkoppeleinrichtung
HF-Energie eingespeist wird und an dessen Ende ein sich vorzugsweise verjüngender
Stab aus dielektrischem Material sitzt.
[0007] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 94 12 243.1 der Anmelderin ist eine solche dielektrische
Stabantenne speziell für den Einsatz in einem Füllstandmeß-Radargerät bekannt. Eine
hohe chemische Beständigkeit, Druckfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit wird dadurch
erreicht, daß die dielektrische Stabantenne auf ihrer dem Behälter zugewandten Seite
mit einer korrosionsbeständigen und für die elektromagnetischen Wellen durchlässigen
Schutzschicht, vorzugsweise aus Email, Kunststoff oder Keramik, überzogen ist. Diese
bekannte Konstruktion ermöglicht die Montage der dielektrischen Stabantenne in relativ
dünnen Rohrstutzen unter Beibehaltung eines erforderlichen geringen Öffnungswinkels.
[0008] Es hat sich herausgestellt, daß der bisherige konstruktive und montagebedingte Aufwand
bei solchen zur Füllstandmessung eingesetzten dielektrischen Stabantennen, insbesondere
was die Befestigung an einem Behälter anbelangt, verhältnismäßig hoch ist und damit
kostenintensiv. Die Stabantenne muß nämlich bisher mit einem eigenen Flansch und darin
eingearbeiteten Schrauböffnungen versehen sein, durch welche mittels Schrauben eine
Befestigung an einem speziell hierfür vorgesehenen Gegenflansch am Behälterdeckel
ermöglicht wird. Bei erfolgter Montage der Stabantenne war diese hierbei feststehend
mit dem Behälter und damit unverdrehbar zum Behälter befestigt. Problematisch ist
dies insbesondere dann, wenn sich nach erfolgter Montage herausstellt, daß die Stabantenne
um die eigene Längsachse gedreht werden muß, um auftretende Störechos auszublenden.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Antenneneinrichtung für ein
Füllstandmeß-Radargerät mit dielektrischem Stabstrahler so weiterzubilden, daß eine
einfachere Befestigungsmöglichkeit der Antenneneinrichtung an einem Behälter möglich
und damit ein weniger Montageaufwand erfordernder Einsatz der Antenneneinrichtung
möglich ist.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Antenneneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0011] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Die Erfindung beruht demnach im wesentlichen darauf, daß als Befestigungseinrichtung
eine Überwurfhülse mit Außengewinde vorgesehen ist zur Einschraubmontage in eine Behälteröffnung.
In der Überwurfhülse ist ein mindestens teilweise annähernd hohlzylindrisches Innenteil
aus dielektrischem Material, welches in Hauptabtrahlrichtung aus der Überwurfhülse
herausragt, gehalten. In dem Innenteil sitzt das Hohlleitersystem mit HF-Einkopplungseinrichtung
und Hohlleiterrohr. Der Stabstrahler ist in Hauptabstrahlrichtung gesehen am vorderen
Ende des Innenteils angeordnet.
[0013] Durch Vorsehen eines geeigneten Außengewindes ist es in einfacher Weise möglich,
die gesamte Antenneneinrichtung an einer Gewindemuffe oder an einer Flanschöffnung
mit Innengewinde einer Behälterwand zu befestigen. Als Außengewinde kann z.B. ein
1 1/2 Zoll-Gewinde vorgesehen werden.
[0014] Die erfindungsgemäße Antenneneinrichtung zeichnet sich durch eine einfache Herstellbarkeit
bei gleichzeitig einfacher Montagemöglichkeit aus. Zudem ist die Antenneneinrichtung
aufgrund des eingesetzten dielektrischen Stabstrahlers chemisch hoch resistent und
kann somit auch bei Meßungen von agggressiven Füllgütern eingesetzt werden.
[0015] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das in der Überwurfhülse gehaltene
Innenteil um die eigene Längsachse drehbar gelagert angeordnet. Dies hat den entscheidenden
Vorteil, daß sich die Polarisationsrichtung der vorzugsweise linear polarisierten,
ausgestrahlten Hochfrequenzwellen bei montierter Antenneneinrichtung durch Drehung
des Innenteils samt Hohlleitersystem noch ändern läßt. Dies ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn sich bei ersten Versuchsmessungen nach erfolgter Montage herausstellt,
daß unerwünscht starke Störechechos auftreten. Durch Drehung des Innenteils samt Hohlleitersystem
kann eine Stellung gefunden werden, bei der die Störechos minimiert bzw. sogar ausgeblendet
sind. Insgesamt wird also durch die erwähnte Drehbarkeit eine bessere "Lesbarkeit"
des Empfangssignals sichergestellt.
[0016] Wenn das Innenteil drehbar zur Überwurfhülse gestaltet und folglich als separates
Teil ausgebildet ist, ist zweckmäßigerweise zwischen der sich gegenüberliegenden Außenwand
des Innenteils und der Innenwand der Überwurfhülse eine Dichtungseinrichtung, z.B.
zwei Dichtungsringe, angeordnet.
[0017] Es ist jedoch auch möglich, daß das Innenteil und die Überwurfhülse einstückig ausgebildet
sind. Die Veränderung der Polarisationsrichtung ist bei dieser Ausführungsform dann
möglich, wenn das Hohlleitersystem, also die in der zentrischen Öffnung des Innenteils
sitzende HF-Einkoppelvorrichtung samt Holleiterrohr, um ihre Längsachse gedreht wird.
[0018] Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß sich das Hohlleiterrohr des
Hohlleitersystems ebenfalls in Hauptabstrahlrichtung über die Überwurfhülse hinaus
erstreckt. Dies hat den Vorteil, daß eine verbesserte Abstrahlcharakteristik der Antenne
gewährleistet ist. Ragt nämlich die Vorderkante des Hohlleiterohres durch den Montagestutzen
des Behälters hindurch in den Behälterinnenraum und damit gezwungenermaßen auch über
die Überwurfhülse hinaus, ergibt sich keine nachteilige Veränderung der Antennencharakteristik
durch die Montage.
[0019] Die HF-Einkoppelvorrichtung weist zweckmäßigerweise einen topfförmigen, in Hauptabstrahlrichtung
offenen Metallmantel auf, der vorzugsweise mit Dielektrikumsmaterial gefüllt ist.
In der Seitenwandung des Metallmantels ist eine Öffnung eingearbeitet, durch welche
ein mit einer Zuleitung elektrisch verbundener HF-Erregerstift in das Dielektrikumsmaterial
radial zur Hauptabstrahlrichtung der Antenne ragt. Zweckmäßigerweise ist hierbei die
elektrische Zuleitung an dem Erregerstift über eine Steckverbindung, als Buchse und
Stecker, realisiert. Die HF-Einkoppelvorrichtung ist sowohl von der Überwurfhülse
als auch von dem Innenteil ringförmig umgeben. Hierdurch ergibt sich gegenüber den
bekannten Antenneneinrichtungen mit dielektrischen Stabstrahler keine Beeinflussung
der HF-Einkoppelvorrichtung durch die Montage in einem Behälterstutzen.
[0020] Die Überwurfhülse besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Der dielektrische Stabstrahler
und/oder das Innenteil bestehen aus dielektrischen Materialien, zum Beispiel Polystyrol,
Polypropylen oder Polytetrafluorethylen (PTFE) oder aus einer Mischung dieser Materialen.
[0021] Das im Innenteil eingebettete Hohlleiterrohr wird beispielsweise aus einem mit Dielektrikum
gefüllten Metallrohr mit Deckel gebildet. Alternativ könnte hierfür auch ein metallisierter
Kunststoffstab verwendet werden. Das Hohlleiterrohr kann mit Luft oder Dielektrikum
gefüllt sein.
[0022] In einer Weiterbildung der Erfindung weist das Hohlleiterrohr an seinem vorderen
Teil einen auf dem Hohlleiterrohr angeordneten Modenschlitz auf. Dieser Modenschlitz
ist in einem in Richtung Hauptabstrahlrichtung aus der Überwurfhülse herausragenden
Bereich der Wandung des Hohlleiterrohres angeordnet. Der Modenschlitz ist hierbei
vorzugsweise orthogonal zur Hauptabstrahlrichtung in die Wandung des Hohlleiterrohres
eingearbeitet. Dieser Modenschlitz bewirkt eine bessere Anpassung der Antenne, wodurch
beispielsweise sogenannte unerwünschte Phantomechos vermieden oder zumindest reduziert
werden können.
[0023] Der Modenschlitz ist orthogonal zur Polarisationsrichtung der Antenne angeordnet.
Bei korrekter Dimensionierung verhindert er das Entstehen von höheren Moden im Hohlleiter
ohne selbst von der Grundwelle zum Strahlen angeregt zu werden. Das Ausklingverhalten
der Antenne und somit die Meßsicherheit im Nahbereich wird mit einem solchen Modenschlitz
erheblich verbessert.
[0024] In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Stabstrahler und das Innenteil einstückig
ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, den Stabstrahler über eine lösbare Verbindung,
zum Beispiel eine Schraubverbindung, an das vordere Ende des Innenteils zu befestigen.
[0025] Das Hohlleitersystem der Antenneneinrichtung liegt im allgemein über das HF-Zuleitungskabel
auf Schaltungsmasse. Um das Mitführen einer Potentialausgleichleitung bei der Montage
des Füllstand-Messgerätes zu umgehen, darf diese Masse nicht mit dem Behälterpotential
verbunden sein. Bei der erfindungsgemäßen Antenne ist dies konstruktiv dadurch gewährleistet,
daß die Überwurfhülse und das Innenteil aus nicht elektrisch leitfähigem Material
bestehen. Das Hohlleitersystem bzw. das Hohlleiterrohr ist dadurch umlaufend gegen
den Behälter durch eine Isolierungsschicht, die durch das Innenteil und die Überwurfhülse
gebildet ist, isoliert.
[0026] Um die Antenneneinrichtung auch in explosionsgefährdeten Bereichen einsetzen zu können,
kann der Stabstrahler mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen sein.
[0027] Die erfindungsgemäße Antenneneinrichtung wird nachfolgend im Zusammenhang mit drei
Figuren an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Antenneneinrichtung nach
der Erfindung,
- Fig. 2:
- Detailansichten des in Fig. 1 in der Antenneneinrichtung befindlichen Hohlleitersystems,
und
- Fig. 3:
- eine ähnliche Schnittansicht wie in Fig. 1 eines zweiten Ausführungsbeispieles.
[0028] In den nachfolgenden Figuren bezeichnen, sofern nicht anders angegeben, gleiche Bezugszeichen
gleiche Teile mit gleicher Bedeutung.
[0029] Die in Fig. 1 dargestellte Antenneneinrichtung für ein Füllstand-Radargerät ist mit
dem Bezugszeichen 10 bezeichnet und im Längsschnitt dargestellt. Die Antenneneinrichtung
10 weist eine Überwurfhülse bzw. Überwurfmutter 12 auf, welche eine sich von oben
her gesehen nach unten entlang der Hauptabstrahleinrichtung A der Antenneneinrichtung
erstreckenden, abgestuften Außendurchmesser aufweist. Die Überwurfhülse 12 weist einen
mittleren Abschnitt 12a, einen sich nach unten anschließenden verkleinerten Abschnitt
12b und einen sich nach oben anschließenden verbreiteten dritten Abschnitt 12c auf.
Die Außenwandung der Überwurfhülse 12 ist im mittleren Abschnitt 12a mit einem Außenvielkant,
z. B. einem Sechskant, versehen und im unteren Abschnitt 12b mit einem Außengewinde.
Die Außenwandung des dritten Abschnittes 12c hat beispielsweise eine ringförmige,
glatte Gestalt. Dank des Außengewindes im unteren Abschnitt 12b ist die im einzelnen
noch zu erläuternde Antenneneinrichtung in einfacher Weise in einen Gewindestutzen
oder einer Flanschöffnung eines Behälter einschraubbar. An dem mittleren Abschnitt
12a ist ein Schraubenschlüssel ansetzbar, um die Montage zu erleichtern. Die Überwurfhülse
12 besteht aus Metall oder aus elektrisch nichtleitendem Material, z. B. aus Kunststoff.
Als Kunststoff ist z. B. Polystyrol, Polypropylen oder Polytetrafluorethylen oder
eine Mischung dieser Materialien geeignet. Bei der Montage der Antenneneinrichtung
wird auf die vom mittleren Abschnitt 12a zum unteren Abschnitt 12b springende, ringförmige
Kante ein Dichtungsring 18 gelegt, um zum Behälter eine dichtende Montage zu ermöglichen.
[0030] Innerhalb der Überwurfhülse 12 ist ein mindestens teilweise annähernd hohlzylindrisches,
rohrförmiges Innenteil 14 und ein von diesem Innenteil 14 wiederum innen gehaltenes
Hohlleitersystem 40 angeordnet. Das Innenteil 14 besteht aus einem dielektrischem
Material, z. B. Polystyrol, Polypropylen oder Polytetrafluorethylen oder aus einer
Mischung dieser Materialien. Zwischen der Außenwandung dieses Innenteils 14 und der
Innenwandung der Überwurfhülse 12 sind in Hauptabstrahlrichtung A axial zueinander
beabstandete Dichtungsringe 20, 22 angeordnet. Der Dichtungsring 20 befindet sich
in etwa auf der Höhe des Übergangs zwischen dem mittleren Bereich 12a und dem oberen
Bereich 12c der Überwurfhülse 12. Der Dichtungsring 22 ist am unteren Ende der Überwurfshülse
12 angeordnet.
[0031] Das Innenteil 14 ist rohrförmig gestaltet und weist zwei gegenüberliegende zentrische
Öffnungen 14a, 14b auf, welche von einer orthogonal zur Hauptabstrahlrichtung A angeordneten
Trennwand 14c getrennt sind. Das Innenteil ist etwa doppel so lang wie die Überwurfhülse
12 und ragt mit ihrem unteren Teil aus der Überwurfhülse 12 heraus. Die obere Öffnung
14b ist deutlich länger gestaltet als die untere Öffnung 14a des Innenteils 14. In
der oberen Öffnung 14c sitzt das noch im einzelnen zu erläuternde Hohlleitersystem
40.
[0032] Das Innenteil 14 erweitert sich innerhalb der Überwurfhülse 12 entsprechend der Innenkontur
der Überwurfhülse 12, so daß das Innenteil 14 beim Einschieben von oben her in der
Überwurfhülse 12 anschlägt, wenn das Innenteil 14 vollständig in die Überwurfhülse
12 eingeschoben ist. Ist das Innenteil 14 korrekt in die Überwurfhülse 12 eingeschoben,
überragt die Außenwandung der Überwurfhülse 12 am oberen Ende der Antenneneinrichtung
10 etwas das Innenteil 14.
[0033] Das Innenteil 14 ist in der Überwurfhülse 12 drehbar gelagert gehalten. Hierfür sitzt
auf der oberen Stirnseite des Innenteils 14 eine Federscheibe 26, welche eine mittige,
verhältnismäßig große Öffnung, durch welche ein Metallmantel 42 des noch zu erläuternden
Hohlleitersystem 40 ragt, sowie kleinere Öffnungen aufweist, durch welche Schrauben
in Bohrungen 28 am oberen Ende des Innenteils 14 geführt werden können. Die Federscheibe
26 liegt mit ihrem inneren Rand an einer ringförmigen Nut des Metallmantels 42 des
Hohlleitersystems 40 und mit ihrem Außenrand in einer Nut 12d an der Innenwandung
der Überwurfhülse 12 auf. Gehalten ist die Federscheibe 26 durch einen in der Nut
12d der Überwurfhülse 12 sitzenden Sprengring 24.
[0034] Das bereits erwähnte Hohlleitersystem 40 weist einen topfförmigen Metallmantel 42
auf, dessen Öffnung in Richtung Hauptabstrahlrichtung A zeigt. Der Metallmantel 42
ist ringförmig gestaltet und von einem Deckelteil abgeschlossen. Der Innendurchmesser
des Metallmantels 42 entspricht in etwa dem Durchmesser der Öffnung 14b des Innenteils
14. Wie dargestellt, steht das Deckelteil des Metallmantels 42 etwas über der obere
Kontur der Überwurfhülse 12 hervor. Die Seitenwandung des Metallmantels 42 erstreckt
sich in Richtung Hauptabstrahlrichtung A etwa bis zum unteren Ende des oberen Abschnitts
12c der Überwurfhülse 12. Gefüllt ist der Metallmantel 42 mit einem Dielektrikumsmaterial
44. Der Metallmantel 42 kann beispielsweise aus Messing bestehen.
[0035] Von dem Metallmantel 42 erstreckt sich in Richtung Hauptabstrahlrichtung A ein Hohlleiterrohr
46 nach unten über die gesamte Länge der Öffnung 14b des Innenteils 14. Das Hohlleiterrohr
46 kann ebenfalls mit einem dielektrischen Material gefüllt sein. Es ist jedoch auch
möglich, daß das Hohlleiterrohr 46 lediglich mit Luft gefüllt ist.
[0036] Zur Einkopplung von HF-Energie in die Antenneneinrichtung 10 ist ein Erregerstift
48 vorgesehen, der zur Hauptabstrahlrichtung A gesehen radial in das Dielektrikumsmaterial
44 des Metallmantels 42 ragt. Hierfür weist der Metallmantel 42 eine entsprechende
Öffnung 42a, wie diese in Fig. 2 dargestellt ist, auf. Der Erregerstift 48 ist an
seinem außerhalb des Metallmantels 42 liegenden Ende über eine Steckverbindung 50
an ein HF-Zuleitungskabel 52 anschließbar. Die Steckverbindung 50 ist beispielsweise
so gestaltet, daß der Erregerstift 48 mit einer Buchse 50a und das Ende der HF-Zuleitung
52 mit einem hierzu passenden Stecker 50b ausgestattet ist.
[0037] Wie aus der Darstellung von Fig. 1 besonders deutlich hervorgeht, befindet sich -
mit Ausnahme des Deckelteils des Metallmantels 42 - das gesamte Hohlleitersystem 40
innerhalb des Innenteils 14. Der Erregerstift 48 und die zugehörende Steckverbindung
50 sind sowohl von dem Innenteil 14 als auch der Überwurfhülse 12 umgeben. Insbesondere
ragt das Hohlleiterrohr 46 deutlich über das Ende der Überwurfhülse 12 hinaus. Hierdurch
ergibt sich gegenüber herkömmlichen Antenneneinrichtungen vorteilhafterweise keine
Beeinflussung aufgrund der Montage innerhalb eines Behälterstutzens.
[0038] Das gesamte Hohlleitersystem 40 ist als Einheit vormontierbar und erst bei der Montage
der Antenneneinrichtung in das Innenheil 14 einzusetzen. Das Hohlleitersystem 40 ist
innerhalb des Innenheils 14 drehbar angeordnet. Das Hohlleiterrohr 46 liegt an einer
an der Innenwandung des Metallmantels 42 befindlichen ringförmigen Nut 42b auf (vgl.
Fig. 2). An dem unteren Ende des Hohlleiterrohres 46 ist ein Modenschlitz 46a eingearbeitet,
der sich orthogonal zur Hauptabstrahlrichtung A in die Wandung des Hohlleiterrohres
46 befindet. Dies bedeutet zugleich, daß der Modenschlitz 46a 90° zur Polarisation
der ausgesandten HF-Wellen angeordnet ist. Der Modenschlitz 46a ist so dimensioniert,
daß er das Entstehen von höheren Moden innerhalb des Hohlleiterrohres 46 bei der Ausstrahlung
von elektromagnetischen Wellen verhindert ohne selbst von der Grundwelle zum Strahlen
angeregt zu werden. Das Ausklingverhalten der gesamten Antenneneinrichtung 10 und
damit die Meßsicherheit im Nahbereich wird hierdurch verbessert.
[0039] Zum Komplettierung der Antenneneinrichtung ist ein dielektrischer Stabstrahler 16,
der aus Polystyrol, Polypropylen oder Polytehrafluorethylen oder einer Mischung aus
diesen Materialien bestehen kann, in die untere Öffnung 14a des Innenteils 14 eingeschraubt.
Hierfür weist die innere Öffnung 14a ein Innengewinde und der Stabstrahler 16 in seinem
Einschraubbereich 16a ein Außengewinde 16b auf.
[0040] Anstelle dieser zweistückigen Ausbildung von Innenteil 14 und Stabstrahler 16 ist
es jedoch ohne weiteres möglich, an das Innenteil 14 einstückig den Stabstrahler 16
anzuformen. Aus Fertigungsgründen empfiehlt sich jedoch die zweiteilige Ausbildung.
Die einstückige Ausbildung von Innenteil 14 und Statorstrahler 16 ist in Fig. 3 gezeigt.
Im übrigen unterscheidet sich die dortige Einrichtung nicht von der in Fig. 1 dargestellten
Antenneneinrichtung.
[0041] Um die in Fig. 1 dargestellte Antenneneinrichtung auch in explosionsgefährderten
Bereichen einsetzen zu können, kann der Stabstrahler 16 und das Innenteil 14 an ihrer
jeweiligen Außenwandung leitfähig beschichtet sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0042]
- 10
- Antenneneinrichtung
- 12
- Überwurfhülse
- 14
- Innenteil
- 16
- Stabteil
- 18
- Behälterdichtung
- 20
- Dichtring
- 22
- Dichtring
- 24
- Sprengring
- 26
- Federscheibe
- 28
- Schraubbohrung
- 40
- Hohlleitersystem
- 42
- Metallmantel
- 44
- Füllmaterial
- 46
- Hohlleiterrohr
- 48
- Erregerstift
- 50
- Steckverbindung
- 52
- Kabel
- 12a
- Abschnitt
- 12b
- Abschnitt
- 12c
- Abschnitt
- 12d
- ringförmige Nut
- 14a
- Innengewinde
- 14b
- Öffnung
- 14c
- Wandabschnitt
- 16a
- Einschraubteil
- 16b
- Außengewinde
- 42a
- Bohrung
- 42b
- ringförmige Nut
- 46a
- Modenschlitz
- 50a
- Buchse
- 50b
- Stecker
- A
- Hauptstrahlrichtung
- B
- Längsachse
1. Antenneneinrichtung für ein Füllstand-Radargerät mit einem dielektrischen Stabstrahler
(16) zum Abstrahlen von Mikrowellen entlang einer Hauptabstrahlrichtung (A) und mit
einem Hohlleitersystem (40) zum Einkoppeln von HF-Energie in den Stabstrahler (16)
sowie mit einer Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Antenneneinrichtung an
einem Behälter,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung durch eine Überwurfhülse (12) mit Außengewinde gebildet
ist, daß in der Überwurfhülse (12) ein mindestens teilweise annähernd hohlzylindrisches
Innenteil (14) aus dielektrischem Material, welches in Hauptabtrahlrichtung (A) aus
der Überwurfhülse 12) herausragt, gehalten ist, daß in dem Innenteil (14) das Hohlleitersystem
(40) mit HF-Einkopplungseinrichtung(42, 44, 48, 50) und Hohlleiterrohr (46) sitzt,
und daß in Hauptabstrahlrichtung (A) gesehen am vorderen Ende des Innenteils (14)
der Stabstrahler angeordnet ist.
2. Antenneneinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das in der Überwurfhülse (12) gehaltene Innenteil (14) um die eigene Längsachse
(B) drehbar gelagert angeordnet ist.
3. Antenneneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der sich gegenüberliegenden Außenwand des Innenteils (14) und der Innenwand
der Überwurfhülse (12) eine Dichtungseinrichtung, insbesondere zwei Dichtungsringe
(20, 22), angeordnet ist.
4. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das Hohlleiterrohr (46) des Hohlleitersystems (40) ebenfalls in Hauptabstrahlrichtung
(A) über die Überwurfhülse (12) hinaus erstreckt.
5. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die HF-Einkopplungsvorrichtung (42, 44, 48, 50) einen topfförmigen, in Hauptabstrahlrichtung
offenen Metallmantel (42) aufweist, daß in einer Seitenwandung des Metallmantels (42)
eine Öffnung (42a) angeordnet ist, durch welche ein mit einer Zuleitung (52) elektrisch
verbundener Erregerstift (48) in den Hohlraum des Metallmantels (42) radial zur Hauptabstrahleinrichtung
(A) ragt, und daß die HF-Einkopplungsvorrichtung (42, 44, 48, 50) sowohl von der Überwurfhülse
(12) als auch von dem Innenteil (14) zumindest teilweise ringförmig umgeben ist.
6. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überwurfhülse (12) aus Kunststoff oder Metall gebildet ist.
7. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der dielektrische Stabstrahler (16) und/oder das Innenteil (14) aus Polystyrol,
Polypropylen oder Polytetrafluorethylen (PTFE) oder aus einer Mischung dieser Materialien
besteht.
8. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überwurfhülse (12) mit einem Außengwinde (12b) und/oder einem Außenvielkant
(12a) versehen ist.
9. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlleiterrohr (46) in einem in Richtung Hauptabstrahlrichtung (A) aus der
Überwurfhülse (12) herausragenden Bereich mindestens einen Modenschlitz (46a) aufweist.
10. Antenneneinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Modenschlitz (46a) orthogonal zur Hauptabstrahlrichtung (A) in der Wandung
des Hohlleiterrohres (46) sitzt.
11. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innenteil (14) und die Überwurfhülse (12) einstückig ausgebildet sind.
12. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stabstrahler (16) und das Innenteil (14) einstückig ausgebildet sind.
13. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stabstrahler (16) am vorderen Ende des Innenteils (14) lösbar, insbesondere
durch Verschraubung, befestigt ist.
14. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlleiterrohr (46) ein Metallrohr oder ein mit einer Metallschicht überzogenes
nichtmetallisches Rohr ist.
15. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlleiterrohr (46) mit Luft oder einem dielektrischen Material gefüllt
ist.
16. Antenneneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stabstrahler (16) mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung versehen
ist.