(19)
(11) EP 0 925 753 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.1999  Patentblatt  1999/26

(21) Anmeldenummer: 98118791.7

(22) Anmeldetag:  05.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47L 15/42, D06F 39/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.12.1997 DE 19757809

(71) Anmelder: AEG Hausgeräte GmbH
90429 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Herrschmann, Robert
    D-90449 Nürnberg (DE)
  • Gollnick, Roman
    D-77694 Kehl (DE)

   


(54) Haushaltsgerät mit einer Bedienblendeneinheit


(57) Ein Haushaltsgerät mit einer Bedienblendeneinheit weist ein versteiftes Trägerelement (3) für Bedien- und/oder Anzeigeelemente und ein dieses Trägerelement (3) zumindest im wesentlichen Sichtbereich einhüllendes Blendenelement (1) auf. Auf diese Weise ist ein Haushaltsgerät geschaffen, das eine kostengünstige Bedienblendeneinheit umfaßt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät mit einer Bedienblendeneinheit.

[0002] Bei einem Haushaltsgerät, wie z.B. einem Geschirrspüler oder einer Waschmaschine, ist es üblich, Bedienelemente zum Einstellen eines Betriebsprogrammes und Anzeigeelemente zum Anzeigen von Gerätezuständen in einer Bediepblendeneinheit anzuordnen. Dabei umfaßt diese Bedienblendeneinheit einen als Kunststoffspritzteil ausgebildeten Blendenträger, welcher im wesentlichen nahezu quaderförmig aufgebaut ist. Der Blendenträger ist rückseitig zum Anordnen von Bedien- und/oder Anzeigegeräten zugänglich. Die den Betreiber des Haushaltsgerätes zugewandte Vorderseite des Blendenträgers ist üblicherweise durch einen aus hochwertigem Kunststoff, Metall oder Glas hergestellten Blendeneinleger abgedeckt. Das Andecken des Blendenträgers durch den Blendeneinleger ist u.a. erforderlich, weil die großflächige Vorderseite des Blendenträgers nicht vollständig eben herstellbar ist. Dies liegt u.a. an Versteifungsrippen, welche zum Zwecke der Stabilisierung des großvolumigen Blendenträgers auf der Rückseite der vorderen Abschlußwand des Blendenträgers angeordnet sind. Diese Versteifungsrippen führen auf der dem Betreiber des Gerätes zugewandten Seite der vorderen Abschlußwand zu sichtbaren Einfallstellen.

[0003] Eine derart aufgebaute Bedienblendeneinheit ist nur unter großem finanziellen Aufwand herstellbar. Besonders kostenintensiv ist dabei neben dem aus hochwertigem Kunststoff hergestellten Blendeneinleger der aufwendige Klebevorgang zum Fixieren des Blendeneinlegers auf dem Blendenträger.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Haushaltsgerät mit einer Bedienblendeneinheit anzugeben, welche kostengünstig herstellbar ist.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß bei einem Haushaltsgerät, welches eine Bedienblendeneinheit aufweist, dadurch, daß ein versteiftes Trägerelement zum Anordnen von Bedien- und/oder Anzeigeelementen und ein dieses Trägerelement zumindest im wesentlichen Sichtbereich einhüllendes Blendenelement umfaßt sind. Eine Bedienblendeneinheit bei einem Haushaltsgerät muß im wesentlichen zwei Funktionen erfüllen: einerseits bildet sie neben diversen anderen Gehäuseteilen einen frontseitigen Abschluß des Haushaltsgerätes, so daß sie wie eine optische Schnittstelle zum Betreiber wirkt. Die zweite Aufgabe der Bedienblendeneinheit ist es, als Haltevorrichtung für darin angeordnete Komponenten, wie etwa Bedien- und/oder Anzeigeelementen zu dienen.

[0006] Das erfindungsgemäße Haushaltsgerät sieht nun eine Bedienblendeneinheit vor, bei der diese beiden Funktionen getrennt sind. Durch diese Trennung teilt sich die Bedienblendeneinheit in ein versteiftes Trägerelement und in ein dieses Trägerelement wenigstens teilweise einhüllendes Blendenelement auf. Das versteifte Trägerelement kann nach rein technischen Gesichtspunkten ausgelegt werden, so daß es geeignet ist, die daran anzuordnenden Komponenten sicher aufzunehmen. Der zweite Funktionsträger, das Blendenelement, kann ohne stabilisierende Versteifungsrippen hergestellt werden, da er lediglich die Aufgabe hat, das Trägerelement und die darin angeordneten Komponenten zum Benutzer hin abzudecken. Durch diese rippenfreie Ausgestaltung sind für den Benutzer sichtbare Einfallstellen vermieden und zusätzliche Maßnahmen zur Erziehung einer besonders guten optische Darstellung der Bedienblendeneinheit sind vermieden.
Nach dem Zusammenführen von Trägerelement und Blendenelement liegt somit eine Bedienblendeneinheit vor, welche ohne zusätzliches Anbringen eines aus hochwertigem Kunststoff hergestellten Blendeneinlegers geeignet ist, als optische Schnittstelle des Gerätes zum Benutzer zu dienen.

[0007] Vorzugsweise sind Trägerelement und Blendenelement derart ausgestaltet, daß die sichtbaren Außenflächen des Blendenelementes durch Teile des Trägerelementes abstützbar sind. Die sichtbaren Außenflächen haben nämlich das Bestreben, sich in Richtung des Trägerelementes durchzuwölben.

[0008] Deshalb kann das Trägerelement Stützmittel, z.B. Abstützrippen, aufweisen, welche nach dem Zusammenführen von Träger- und Blendenelement dieser Durchwölbung entgegenwirken.

[0009] In einer bevorzugen Ausgestaltung der Erfindung ist am Trägerelement ein umlaufender Rand angeordnet. Nach dem Zusammenführen von Träger- und Blendenelement ist dieser umlaufende Rand auf der Rückseite der durch das Zusammenführen entstandenen kompletten Bedienblendeneinheit angeordnet. Erhält die Bedienblendeneinheit vor oder bei ihrem Einbau eine Rückwand, so kann der umlaufende Rand für diese als Abstützfläche bzw. -rahmen dienen.

[0010] Die Zusammenführung und Fixierung von Träger- und Blendenelement erfolgt vorzugsweise durch Schnapp- und/oder Rastmittel. Dadurch ist eine schnelle und kostengünstige Verbindung geschaffen, da zusätzliche Befestigungsmittel entfallen und die Montagezeit in besonderer Weise kurz gehalten ist.

[0011] Um darüberhinaus eine für die exakte Positionierung von Bedien- bzw. Anzeigeelementen erforderliche genaue Zuordnung von Träger- und Blendenelement zu erzielen, sind vorzugsweise Träger- und Blendenelement an einer gemeinsamen Kante durch ein Filmscharnier miteinander gekoppelt. Das Blendenelement braucht auf diese Weise nach dem Komplettieren des Trägerelementes mit den Einbaukomponenten lediglich über das Trägerelement geklappt und verrastet werden.

[0012] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels im folgenden näher erläutert.

[0013] Dabei zeigen:
Fig. 1
eine Bedienblendeneinheit einer Haushalt-Geschirrspülmaschine im aufgeklappten Zustand,
Fig. 2
die Bedienblendeneinheit gemäß Fig. 1 im zusammengeführten Zustand und
Fig. 3
einen Ausschnitt einer Beschickungstüre einer Haushalt-Geschirrspülmaschine mit montierter Bedienblendeneinheit gemäß Fig. 2.


[0014] Eine Bedienblendeneinheit einer Haushalt-Geschirrspülmaschine ist an der Oberseite einer Beschickungstüre angeordnet. Diese Bedienblendeneinheit umfaßt dabei im wesentlichen ein Blendenelement 1 und ein Trägerelement 3. Dabei besteht das Trägerelement 3 aus einer versteiften Anordnung und ist zur Aufnahme von nicht dargestellten Bedien- und/oder Anzeigekomponenten geeignet. Für einen stabilen Aufbau des Trägerelementes 3 sorgen mehrerer Versteifungsstege 5. Die Bedien- bzw. Anzeigenelemente werden mittels mehrerer Schraubköcher 7 am Trägerelement 3 fixiert. Sollen Bedienelemente angeordnet werden, welche über eine Drehachse und einen Bedienknebel einzustellen sind, so sind zum Herausführen dieser Drehachse aus dem Trägerelement 3 Durchführungen 9 vorgesehen.

[0015] Zum Abdecken des Trägerelementes 3 sowie der daran angeordneten Bedien- bzw. Anzeigeelemente ist das Trägerelement 3 mittels mehrerer Filmscharniere 11 mit dem Blendenelement 1 gekoppelt. Dieses Blendenelement 1 weist im wesentlichen eine großflächige Vorderwand 13 und Seitenwände 15 auf. Die Außenflächen von Vorderwand 13 und Seitenwänden 15 sind für den Benutzer der Geschirrspülmaschine sichtbar.

[0016] Nach dem Zusammenführen von Trägerelement 3 und Bedienelement 1 durch Klappen des Bedienelementes 1 über das Trägerelement 3 ist das Trägerelement 3 vollständig vom Blendenelement 1 aufgenommen (Fig. 2). Trägerelement 3 und Blendenelement 1 sind derart ausgebildet, daß durch die versteiften Rahmenteile 23 sowie durch die Versteifungsstege 5 des Trägerelementes 3 die Vorderwand 13 und die Seitenwände 15 des Blendenelementes 1, welche dazu neigen, sich nach innen durchzuwölben, abgestützt werden.

[0017] Das Blendenelement 1 weist weiterhin eine Griffschale 19 auf, in welcher Schaltelemente zum manuellen Betätigen einer nicht dargestellten Türschloßeinrichtung anordenbar sind. Darüber hinaus kann eine weitere Durchführung 9' am Blendenelement 1 vorgesehen sein, welche nach dem Zusammenführen von Blendenelement 1 und Trägerelement 3 mit der Durchführung 9 am Trägerelement 3 deckungsgleich ist und dem Durchgriff eines eingebauten Bedienelementes dient.

[0018] Die durch Zusammenführen des Blendenelementes 1 und des Trägerelementes 3 hergestellte komplette Bedienblendeneinheit wird an einem Innenteil 25 der Beschickungstüre der Geschirrspülmaschine über Schraubverbindungen 17 fixiert. Dabei dient ein am Trägerelement 3 angeordneter umlaufender Rand 21 zur Abstützung der Innentüre 25 an der Bedienblendeneinheit. Auf diese Weise ist auch ein zwischen der Bedienblendeneinheit und der Innentüre 25 oftmals auftretender Spalt verhindert.


Ansprüche

1. Haushaltsgerät mit einer Bedienblendeneinheit, die ein versteiftes Trägerelement (3) für Bedien- und/oder Anzeigenelemente und ein dieses Trägerelement (3) zumindest im wesentlichen Sichtbereich einhüllendes Blendenelement (1) aufweist.
 
2. Haushaltsgerät nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß das Blendenelement (1) ohne Versteifungsrippen hergestellt ist.
 
3. Haushaltsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sichtbaren Außenflächen der Bedienblendeneinheit durch Teile des Trägerelementes (3) abstützbar sind.
 
4. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägerelement (3) einen umlaufenden Rand (21) aufweist, welcher nach einem Zusammenführen von Trägerelement (3) und Blendenelement (1) auf der Rückseite der entstandenen kompletten Bedienblendeneinheit angeordnet ist und als Abstützfläche für eine Rückwand (25) der Bedienblendeneinheit dient.
 
5. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung zwischen dem Trägerelement (3) und dem Blendenelement (1) mittels Schnapp- und/oder Rastmittel herstellbar ist.
 
6. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägerelement (3) und das Blendenelement (1) an einer gemeinsamen Kante durch ein Filmscharnier (11) miteinander gekoppelt sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht