[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur verzögerten Antriebsabschaltung
von Aktenvernichter-Schneidwerken nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die
verzögerte Antriebsabschaltung hat dabei den Zweck zu gewährleisten, daß eine Antriebsstillsetzung
erst immer dann erfolgt, wenn das Schneidwerk gereinigt ist, sich also von Papierpartikeln
Schneidstaub o.ä. freigelaufen hat und vor allem das jeweilige Dokument vollständig
vernichtet ist. Um dies zu erreichen, sind in der Praxis bereits der Antriebssteuerung
zugeordnete, elektronisch wirkende Komponenten bekannt, deren spezieller Nachteil
jedoch ihr relativ hoher Preis ist.
[0002] Weiterhin bekannt sind auch pneumatische Vorrichtungen, die mit einem Luftzylinder
und Verzögerungsventil arbeiten. Neben einem harten Einschaltvorgang liegt auch bei
dieser Bauart der spezifische Nachteil im relativ hohen Preis und der Störanfälligkeit
der vielen feinmechanischen Bauelemente. Zudem ist den bislang bekannten elektronischen
wie auch pneumatischen Verzögerungsgliedern als Hauptnachteil die Eigenschaft zu eigen,
daß die Dauer der Schneidwerksnachlaufzeit empirisch voreingestellt werden muß; da
jedoch allgemein bekannt ist, daß je nach Papiersorte die " Selbstreinigungszeit "
der Schneidwerke sehr unterschiedlich ist, vor allem bei sehr dünnem Papier sehr lange
dauert, stellen die bislang bekannten Systeme auch stets nur eine wenig wirksame Kompromißlösung
dar.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, durch entsprechend einfache
Maßnahmen die Dauer der Nachlaufzeit bei Aktenvernichter-Schneidwerken ohne irgendwelche
voreinzustellenden Werte rein belastungsabhängig und selbsttätig zu beeinflussen,
d. h., die Antriebsstillsetzung erst dann vorzunehmen, wenn die Schneidwalzen tatsächlich
auch vollständig freigelaufen, also gereinigt sind.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe dabei in überraschend einfacher Weise durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Mittel und Maßnahmen. In einer Zeichnungsskizze ist die neue Vorrichtung
zudem vom System her dargestellt und anhand dieser Darstellung im folgenden in ihrer
Wirkungsweise noch näher erläutert. Die Zeichnungsskizze zeigt dabei sehr schematisch
die Draufsicht auf ein Aktenvernichter-Schneidwerk mit Schaltern und Antriebselementen.
[0005] Bei dem dargestellten Schneidwerk 1 erfolgt die Einschaltung des Walzenantriebsmotors
4 in bekannter Weise selbsttätig beim Einführen eines Blattes Papier o.dgl. in den
Schneidspalt zwischen den Walzen auf rein mechanischem Wege über die Nocken 2a der
mit dem Endschalter 3 zusammenwirkenden Schaltwippe 2.
[0006] Bedingt dadurch, daß gemäß der Erfindung die auf den Antriebsmotor 4 folgende erste
Getriebestufe, bestehend aus dem Antriebsritzel 5 und dem Abtriebsrad 6 eine Schrägverzahnung
6a aufweist und die Nabe 7 des Abtriebsrades 6 auf seiner Achse 8 axialverschieblich
gelagert ist, erfährt das Rad 6, 7 bei Belastung des Schneidwerkes 1 eine axiale Kraftkomponente
und führt einen Hub "x" in Richtung auf die äußere Lagerplatte 11 aus. Das zweite
Hauptmerkmal der Erfindung sieht nun vor, daß im Bereich des Axialhubs "x" ein mit
der Motorsteuerung verknüpftes Schaltelement ( Endschalter 10, 10a ) angeordnet ist,
wobei letzterer in axialer Richtung gesehen unmittelbar neben der Stirnseite des Antriebsritzels
5 angeornet ist und sein Schaltstift 10a in Richtung auf die Zahnflanken des Abtriebsrades
6 der ersten Getriebestufe weist. Durch diese Anordnung und Bauform bedingt, bleibt
der zweite Enschalter 10, 10a bei entspr. schaltungsmäßiger Verknüpfung solange aktiv,
wie das Schneidwerk unter Belastung steht und schaltet erst ab, wenn die Last weg,
das Schneidwerk also von Schneidpartikeln o.dgl. freigelaufen ist.
[0007] Wichtig in funktionsmäßiger Hinsicht ist hierbei noch die Zuordnung einer Feder 9
als Rückstellelement zum Abtriebsrad 6, 6a, wobei vorteilhafterweise das Rückstellelement
als Druckfeder 9 ausgebildet und endseitig auf der Achse 8 zwischen Radnabe 7 und
Lagerplatte 11 angeordnet ist; denkbar ist aber auch jede andere Art und Anordnung
eines bei Entlastung des Schneidwerkes wirksam werdenden elastischen Rückstellgliedes.
[0008] Unabhängig vom zeichnerischen Ausführungsbeispiel liegt bei der vorliegenden Erfindung
die übergeordnete technische Lehre vor allem darin, daß mindestens eine der zwischen
Antriebsmotor 4 und Schneidwalzenpaar 1 liegenden Getriebestufen 5, 6 und/oder 13,
14 mit einer Schrägverzahnung 6a versehen und mindestens eines der Zahnräder 6, 7
bzw. 13, 14 dabei axialbeweglich ( Hub x ) auf seiner Achse ( z.B. 8 ) gelagert und
im Bereich des Axialhubs x ein mit der Motorsteuerung verknüpftes Schaltelement, vorzugsweise
ein Endschalter 10, 10a, angeordnet ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0009]
- 1
- Schneidwalzenpaar
- 2
- Schaltwippe
- 2a
- Nocken
- 3
- Endschalter ( für Walzenstart )
- 4
- Antriebsmotor
- 5
- Ritzel ( schrägverzahnt )
- 6
- Abtriebsrad ( schrägverzahnt )
- 6a
- Schrägverzahnung
- 7
- Nabe
- 8
- Achse
- 9
- Rückstellfeder
- 10
- Endschalter ( für Antriebsstillsetzung )
- 10a
- Schaltnocken
- 11
- äußere Lagerplatte
- 12
- motorseitiges Lagerschild
- 13
- zweite Getriebestufe
- 14
- zweite Getriebestufe
- 15
- Mitnahme ( Kupplung )
- X
- Hub
1. Vorrichtung zur verzögerten Antriebsabschaltung von Aktenvernichter-Schneidwerken,
deren Einschaltvorgang vornehmlich durch das Einführen der zu vernichtenden Materialien
in den Einzugsschacht selbsttätig ausgelöst wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der zwischen Antriebsmotor ( 4 ) und Schneidwalzenpaar ( 1 ) liegenden
Getriebestufen ( 5, 6 und/oder 13, 14 ) mit einer Schrägverzahnung ( 6a ) versehen
und mindestens eines der Zahnräder ( 6, 7 bzw. 13, 14 ) dabei axialbeweglich ( Hub
x ) auf seiner Achse ( z.B. 8 ) gelagert
und im Bereich des Axialhubs ( x ) ein mit der Motorsteuerung verknüpftes Schaltelement
( Endschalter 10, 10a ) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Endschalter ( 10 ) in axialer Richtung gesehen unmittelbar neben der Stirnseite
des Antriebsritzels ( 5 ) angeordnet ist und sein Schaltstift ( 10a ) in Richtung
auf die Zahnflanken des Abtriebsrades ( 6 ) der ersten Getriebestufe weist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
gekennzeichnet durch
Zuordnung einer Feder ( 9 ) oder irgendeines anderen, elastischen Gliedes als Rückstellelement
zum Antriebsrad ( 6, 6a ) bzw. eines der anderen Räder.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückstellelement als Druckfeder ( 9 ) ausgebildet und endseitig auf der Achse
( 8 ) zwischen Radnabe ( 7 ) und Lagerplatte ( 11 ) angeordnet ist.