[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Festspannen von Werkstücken, bestehend
aus einem Kopfstück mit einem schwenkbar daran gelagerten Spannarm, der über eine
Stellmechanik mit einem Antriebsstellglied in Verbindung steht, wobei am Kopfstück
spannarm- und rückseitig Ausnehmungen zur Befestigung der Vorrichtung an einem Vorrichtungsträger
angeordnet sind.
[0002] Derartige Spannvorrichtungen sind hinlänglich bekannt und in Benutzung, so daß es
dazu an sich keines druckschriftlichen Nachweises bedarf. Nur bspw. sei deshalb hingewiesen
auf DE-U-92 15 151.5 und DE-U-94 11 291.6. Was die spannarm- und rückseitigen Ausnehmungen
am Kopfstück betrifft, so dienen diese dazu, derartige Spannvorrichtungen verdrehfest
an entsprechend an diese Ausnehmungen angepaßten Trägern befestigen zu können. Bspw.
und in der Mehrzahl der Anwendungsfälle sind dies rahmenartige Gestelle, in denen
bspw. Karosserien oder Karosserieteile lösbar festgespannt werden, um an solchen Werkstücken
Bearbeitungen, d.h. insbesondere Verschweißungen lagegenau vornehmen zu können. Da
diese Befestigungsausnehmungen an den Kopfstücken der Spannvorrichtungen sowohl bezüglich
ihrer Abmessungen als auch Anordnung serienmäßig gleichbleibend vorgegeben sind, müssen
also im Einzelfall für bestimmte Arbeitspositionen die Träger bzw. Traggestelle praktisch
den konstruktiv vorgegebenen Befestigungsmöglichkeiten der Spannvorrichtung Rechnung
tragen. Hinzu kommt noch, daß, um beim Beispiel der Karosseriefertigung zu bleiben,
Träger bzw. Traggestelle bei den einzelnen Karosserieherstellern unterschiedlich sind,
d.h., der Hersteller von Spannvorrichtungen muß sich an die jeweiligen Anschlußerfordernisse
anpassen und die Kopfstücke der Spannvorrichtungen entsprechend gestalten.
[0003] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, Spannvorrichtungen der eingangs
genannten Art dahingehend auszugestalten und zu verbessern, daß deren Kopfstücke bezüglich
ihrer Anbringbarkeit an Trägern variabler sind.
[0004] Diese Aufgabe ist, ausgehend von Spannvorrichtungen der eingangs genannten Art nach
der Erfindung dadurch gelöst, daß die im unteren Teil des Kopfstückes angeordneten
Ausnehmungen mit ihrer Höhe im wesentlichen der Länge des unteren Kopfstückteiles
entsprechen und daß in mindestens einer der Ausnehmungen eine Anschlußplatte auswechselbar
eingesetzt und diese ihrerseits mit Anschlußausnehmungen versehen ist.
[0005] Unter "im unteren Teil des Kopfstückes" ist dabei der Bereich zu verstehen, der sich
in etwa unterhalb der Spannarmlagerung bis zum Anschlußbereich des Antriebsgliedes
(in der Regel Pneumatikzylinder) erstreckt.
[0006] Der Hersteller derartiger Spannvorrichtungen ist durch diese erfindungsgemäße Ausbildung
der Spannvorrichtungskopfstücke in die Lage versetzt, völlig unabhängig von geforderten
Ausnehmungsgrößen und -anordnungen gleiche Kopfstücke für Spannvorrichtungen bestimmter
Typen und Größen herzustellen, wobei dann den jeweiligen tatsächlichen Positionierungserfordernissen
und speziellen Trägerabmessungen durch entsprechende Gestaltung der eigentlichen Anschlußplatten
genügt wird.
[0007] Abgesehen von speziellen Anordnungen und Ausbildungen der Anschlußausnehmungen in
den Anschlußplatten, die also praktisch variable Anschlußadapter für spezielle Träger
darstellen, besteht eine vorteilhafte Weiterbildung darin, daß mindestens eine der
Anschlußplatten anschlußseitig zum Kopfstück hin mit Befestigungselementen für Endstellungsabfrageelemente
und ausserdem mit Anschlüssen für Stellungssignalgabeleitungen versehen ist. Durch
diese Ausbildungen sind vorteilhaft die Anschlußplatten gleichzeitig als insofern
auch leicht auswechselbare Halter für Endstellungsabfrageelemente mit ausgenutzt und
stellen damit ein weiteres variabilitätserhöhendes Element für derartige Spannvorrichtungen
dar.
[0008] Beim Ganzen spielt es im übrigen keine Rolle, ob es sich bei den Kopfstücken um gabelförmige
Kopfstücke gemäß DE-U-92 15 151.5 oder um als Hohlkörper ausgebildete gemäß DE-U-94
11 291.6 handelt. Im letzten Fall bedeutet dies, daß die "Grundausnehmung" am Kopfstück
einfach eine Öffnung darstellt, die aber durch die eingesetzte/n Anschlußplatte/n
verschlossen ist.
[0009] Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung wird nachfolgend anhand der zeichnerischen
Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0010] Es zeigt
- Fig. 1
- im Schnitt das Kopfstück einer Spannvorrichtung mit induktiver Endstellungsabfrage;
- Fig. 2
- einen entsprechenden Schnitt mit pneumatischer Endstellungsabfrage;
- Fig.3A-C
- schematisch und perspektivisch eine gabelförmiges Kopfstück mit den eingesetzten Anschlußplatten
und
- Fig. 4
- in Rückansicht ein als Hohlkörper ausgebildetes Kopfstück.
[0011] Die Spannvorrichtung besteht nach wie vor und in bekannter Weise aus einem Kopfstück
1 mit einem schwenkbar daran gelagerten Spannarm 2, der über eine Stellmechanik M
mit einem Antriebsstellglied 3 in Verbindung steht, wobei am Kopfstück 1 spannarm-
und rückseitig Ausnehmungen 4 zur Befestigung der Vorrichtung an einem Vorrichtungsträger
VT angeordnet sind.
[0012] Für eine solche Spannvorrichtung ist nun unter Verweis auf die Fig. 1-4 und unabhängig
davon, ob es sich bei den Kopfstücken um gabelförmige (Fig. 3) oder "geschlossene"
(Fig. 1, 2, 4) mit seitlich angesetztem Spannarm 2 handelt, wesentlich, daß die im
unteren Teil des Kopfstückes 1 angeordneten Ausnehmungen 4 mit ihrer Höhe H im wesentlichen
der Länge L des unteren Kopfstückteiles 1' entsprechen und daß in mindestens einer
der Ausnehmungen 4 eine Anschlußplatte 5 auswechselbar eingesetzt und diese ihrerseits
mit Anschlußausnehmungen 6 versehen ist.
[0013] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist jeweils jede der am Kopfstück vorhandenen
Ausnehmungen 4 mit einer Anschlußplatte 5 versehen, die, wie in Fig. 3 dargestellt,
mit Verschraubungen 11 am Kopfstück 1 fixiert sind und die ihrerseits Verschraubungsaufnahmen
12 aufweisen, um die Vorrichtung am Vorrichtungsträger VT festlegen zu können, der
nur in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist.
[0014] Welche Variationsbreite bezüglich der Anschlußmöglichkeiten sich durch die Anschlußplatten
5 ergeben, ist in Fig. 3 verdeutlicht, die zwei identische Anschlußplatten 5 in Fig.
3A am Kopfstück 1 zeigt. Fig. 3B zeigt eine Anschlußplatte in umgekehrter Zuordnungsmöglichkeit
zum Kopfstück 1 bzw. zur Ausnehmung 4, die bei dieser Zuordnung dazu führt, daß die
Distanz D zwischen Oberkante Vorrichtungsträger VT und Unterkante UK Spannarm 2 (siehe
Fig. 2) entsprechend kleiner wird. Fig. 3C verdeutlicht, daß die Ausnehmung 6 in ihrer
Höhe H' und bspw. im Vergleich zur Ausnehmung 6 in Fig. 3B auch größer bemessen sein
kann.
[0015] Abgesehen von diesen Variationsmöglichkeiten kann bei entsprechender Anschlußbemessung
eines Vorrichtungsträgers VT dieser auch direkt in die Ausnehmungen 4 eingesetzt bzw.
die Vorrichtung daran angesetzt und fixiert werden.
[0016] Vorteilhaft und unter Verweis auf Fig. 1, 2 ist mindestens eine der Anschlußplatten
5 anschlußseitig zum Kopfstück 1 hin mit Befestigungselementen 7 für Endstellungsabfrageelemente
8 und außerdem mit Anschlüssen für Stellungssignalgabeleitungen 10 versehen. Dies
nimmt einerseits Rücksicht darauf, daß für derartige Spannvorrichtungen heute in der
Regel Endstellungsabfragemöglichkeiten für die beiden Endstellungen (Schließ- und
Öffnungsstellung) des Spannarmes 2 gefordert werden, für die aber andererseits an
"normalen" Kopfstücken besondere Maßnahmen zur Anbringung entsprechender, von einem
Geber G am Linearstellglied LG der Stellmechanik M beeinflußbare bzw. schaltbare Sensoren
(Endstellungsabfrageelemente 8) getroffen werden müssen, egal um welche Art von Sensoren
es sich dabei handelt. Durch die vorteilhafte Weiterbildung, d.h. der Ausstattung
der Anschlußplatten 5 mit Befestigungselementen 7 für derartige Sensoren ist das Anbringungsproblem
derartiger Sensoren ebenfalls mit gelöst, und zwar ebenfalls variabel, nämlich dahingehend,
daß bei rückseitiger Anbringung am Vorrichtungsträger VT (gemäß Fig. 1) die Endstellungsabfrageelemente
an der spannarmseitigen Anschlußplatte 5 angeordnet werden können oder das Ganze auch
umgekehrt, was nicht ausschließen soll, die Endstellungsabfrageelemente 8 auch an
der Anschlußplatte 5 anzuordnen, die die Verbindung zum Vorrichtungsträger VT herstellt.
Zweckmäßig wird natürlich die Anordnung der Sensoren an der Anschlußplatte 5 vorgesehen,
die im jeweiligen Anbringungsfall keine Trag- bzw. Haltefunktion für die Vorrichtung
zu übernehmen hat, da dadurch einfache Auswechselbarkeit der Sensoren oder deren Positionierung
zueinander selbst bei vor Ort am Träger verbleibender Spannvorrichtung vorgenommen
werden kann.
[0017] Für die Bemessung der Höhe H der Ausnehmungen 4 am Kopfstück 1 wird natürlich die
verfügbare Länge L am Kopfstück 1 bis zum Anschlußflansch AF für das Antriebsglied
3 soweit wie möglich ausgenutzt.
Abschließend und im Gegensatz zu den dargestellten Ausführungsbeispielen sei unter
Bezug auf die Maßgabe, daß mindestens eine der Anschlußplatten 5 mit einer Anschlußausnehmung
6 versehen sein soll, darauf hingewiesen, daß in einem solchen Fall die jeweils gegenüberliegende
Ausnehmung 4 am Kopfstück 1 mit einer entsprechenden "Anschlußplatte" 5 bestückt wird,
die aber keine Anschlußausnehmung 6 aufweisen muß.
1. Spannvorrichtung zum Pestspannen von Werkstücken, bestehend aus einem Kopfstück (1)
mit einem schwenkbar daran gelagerten Spannarm (2), der über eine Stellmechanik (M)
mit einem Antriebsstellglied (3) in Verbindung steht, wobei am Kopfstück (1) spannarm-
und rückseitig Ausnehmungen (4) zur Befestigung der Vorrichtung an einem Vorrichtungsträger
(VT) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im unteren Teil des Kopfstückes (1) angeordneten Ausnehmungen (4) mit ihrer
Höhe (H) im wesentlichen der Länge (L) des unteren Kopfstuckteiles (1') entsprechen,
und daß in mindestens einer der Ausnehmungen (4) eine Anschlußplatte (5) auswechselbar
eingesetzt und diese ihrerseits mit Anschlußausnehmungen (6) versehen ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich Anordnung und Ausbildung der Anschlußausnehmungen (6) an beiden Anschlußplatten
(5) entsprechen.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußausnehmungen (6) in ihrer Höhe (H') im wesentlichen der halben Höhe
(H) der Ausnehmungen (4) am Kopfstück (1) entsprechen.
4. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußausnehmungen im Bereich einer Hälfte (HA) der Anschlußplatten (5)
angeordnet sind.
5. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Anschlußplatten (5) anschlußseitig zum Kopfstück (1) hin mit
Befestigungselementen (7) für Endstellungsabfrageelemente (8) und außerdem mit Anschlüssen
(9) für Stellungssignalgabeleitungen (10) versehen ist.