(19)
(11) EP 0 926 093 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.1999  Patentblatt  1999/26

(21) Anmeldenummer: 97120908.5

(22) Anmeldetag:  28.11.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B66B 11/02, B66B 5/00, B66B 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: THYSSEN AUFZÜGE GMBH
73765 Neuhausen a.d.F. (DE)

(72) Erfinder:
  • Reuter, Günter, Dr.-Ing.
    70794 Filderstadt (DE)
  • Frhr. v. Scholley, Hans Ferdinand, Dipl.-Ing.
    72649 Wolfschlugen (DE)
  • Untergasser, Hans
    73765 Neuhausen (DE)
  • Schulz, Jürgen, Dipl.-Ing. (FH)
    72555 Metzingen (DE)
  • Blickle, Günter, Dipl.-Ing. (FH)
    72631 Aichtal (DE)
  • Weinmann, Hartmut
    70794 Filderstadt (DE)

(74) Vertreter: Raeck, Wilfrid, Dipl.-Ing. 
Raeck & Hössle Patentanwälte Moserstrasse 8
70182 Stuttgart
70182 Stuttgart (DE)

   


(54) Aufzug, insbesondere Treibscheibenaufzug


(57) Aufzug mit einem in einem Schacht (14) zwischen einem Schachtkopf und einer Schachtgrube geführten, ein Fahrkorbdach (17) und einen Fahrkorbboden aufweisenden Fahrkorb (16) und einem Antrieb (30), der über wenigstens ein Tragseil mit dem Fahrkorb (16) verbunden ist, wobei insbesondere zur Durchführung von Wartungsarbeiten das Fahrkorbdach (17) begehbar bzw. zugänglich ausgebildet ist, wobei der Antrieb wenigstens teilweise im Schachtkopf über einem ersten Bereich (17a) des Fahrkorbdaches (17) angeordnet ist, und die Begehbarkeit des Fahrkorbdaches (17) auf einen zweiten Bereich (17b) beschränkt ist.







Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Aufzug, insbesondere einen Treibscheibenaufzug nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und dein Oberbegriff des Patentanspruches 7.

[0002] Üblicherweise haben Aufzüge mit Treibscheibenantrieb einen in einem Fahrschacht angeordneten Fahrkorb und darüber einen Triebwerksraum, in dem Steuerung, Triebwerk und andere Aufzugkomponenten angeordnet sind. Dabei laufen die Seile von der einen Treibscheibenseite nach unten zuin Fahrkorb und von der anderen Seite zum Gegengewicht. Damit das Servicepersonal sich auch während einer Fahrt für Wartungs- oder Montagearbeiten auf dem Fahrkorbdach aufhalten kann, ist für diesen Zweck über dem Fahrkorbdach ein Mindestsicherheitsraum vorgeschrieben, der vom Fahrkorbdach in der obersten Fahrkorbstellung nach oben bis zur Unterkante von darüber angeordneten Bauteilen bzw. bis zur Schachtdecke reicht. Im allgemeinen sind bei derartigen Aufzügen mit außerhalb des Schachtes liegendem Triebwerksraum im Schachtkopf höchstens Rollenträger für die Umlenkrollen der Tragseile angeordnet, die auch neben der vom Fahrkorb beanspruchten Schachtfläche angeordnet sein können.

[0003] Bei Aufzügen mit Triebwerk im Schacht kann der Antrieb im oberen oder unteren Teil des Fahrschachtes zwischen dem von dem Fahrkorb bei seiner Fahrbewegung benötigten Bereich und einer Wand des Fahrschachtes angeordnet sein. Nachteilig ist hierbei, daß wegen der Anordnung des Antriebes im Fahrschacht nicht die gesamte Querschnittsfläche des Fahrschachtes für den Fahrkorb ausgenutzt werden kann. Die bezüglich eines bestimmten Fahrkorbes notwendige größere Dimensionierung des Fahrschachtes führt zu höheren Gesamtkosten für den Aufzug bzw. Bauraumverlusten. Als weiterer Nachteil ist zu werten, daß der Antrieb bei einem groß dimensionierten Fahrkorb eine bestimmte Baugröße nicht überschreiten kann, ohne z.B. Aussparungen in der Schachtwand zu benötigen.

[0004] Zur Umgehung derartiger Schwierigkeiten ist in der EP 0 646 537 A1 vorgeschlagen, den Aufzug mit einem oberhalb des Fahrschachtes angeordneten Triebwerksraum, in welchem der Antrieb angeordnet ist, auszubilden. Derartige Konstruktionen führen zu einer zusätzlichen Bauhöhe des Aufzuges oberhalb der Fahrkorbfahrbahn, so daß entweder nicht der volle Schacht für den Aufzugbetrieb ausnutzbar ist, oder beispielsweise auf dem Dach eines Gebäudes ein zusätzlicher Raum vorgesehen werden muß. Auch diese Maßnahmen sind mit gesteigerten Kosten verbunden.

[0005] Aus der EP 0 646 537 A1 ist ebenfalls bekannt, den Antrieb sowie weitere Aufzugskomponenten auf einem in den Fahrschacht einbringbaren Maschinenrahmen anzuordnen. Eine derartige Anordnung gemäß dem Stand der Technik wird in der Figurenbeschreibung im einzelnen erläutert. Dieser Aufbau ist jedoch mit einer Vergrößerung der Schachthöhe über der durch den Fahrkorb genutzten Schachtlänge verbunden, da der Maschinenrahmen und der Antrieb jeweils zusätzliche Schachthöhe benötigen.

[0006] Es ist ferner wünschenswert, das Dach eines Aufzugfahrkorbes auch bei fahrendem Aufzug begehbar bzw. zugänglich auszubilden, so daß beispielsweise der Monteur sich für Wartungsarbeiten auf dem Fahrkorbdach aufhalten kann. Aus Sicherheitsgründen ist es hierbei notwendig, einen bestimmten Mindestabstand als Schutzraum für den Monteur zwischen Fahrkorbdach und den darüber angeordneten Bauteilen bzw. der Schachtdecke zu halten, wodurch die Verfahrbarkeit des Aufzugs nach oben begrenzt ist.

[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Aufzuges mit im Aufzugsschacht angeordnetem Aufzugantrieb herkömmlicher Größe, ohne die Schachtkopfhöhe gegenüber Aufzügen mit einem außerhalb des Fahrschachtes liegenden Triebwerksraum zu erhöhen. Insbesondere sollen auch durch eine Verringerung des Bauaufwandes die Gesamtkosten für den Aufzug gesenkt werden können.

[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Aufzug mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.

[0009] Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es nun möglich, den Antrieb im Fahrschacht unmittelbar über dem Fahrkorb anzuordnen, ohne hierbei die notwendige Höhe des Fahrschachtes zu vergrößern. Durch Beschränkung der Begehbarkeit des Daches des Fahrkorbes auf einen bestimmten Bereich ist es möglich, unter Gewährleistung eines vorgeschriebenen Sicherheitsabstandes zwischen Fahrkorbdach und Decke des Fahrschachtes ausschließlich in diesem zugänglichen Bereich den Fahrkorb im wesentlichen bis an den durch den Sicherheitsabstand definierten minimalen Abstand zwischen Fahrkorbdach und Decke des Schachtes heranzufahren. Da bei den bekannten Aufzugsystemen mit im Schacht über dem Fahrkorb angeordnetem Antrieb dieser Mindestabstand zwischen Unterkante des Antriebes und Decke des Fahrkorbes eingehalten werden mußte, kann die Schachtkopfbauhöhe bei gleicher Verfahrbarkeit des Fahrkorbes erfindungsgemäß wesentlich verringert werden. Daneben kann der Antrieb im Volumen erheblich größer und damit leistungsfähiger sein als ein nur zwischen Fahrkorb und Schachtwand anbringbarer schmaler Antrieb. Die erfindungsgemäßen Vorteile ergeben sich in gleicher Weise bei einem in der Schachtgrube angeordneten Antrieb, wenn die Zugänglichkeit der Schachtgrube entsprechend beschränkt wird.

[0010] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Fahrkorb im Schacht normal wie bei einem Aufzug mit Triebwerksraum außerhalb des Schachtes verfahrbar, wobei ein vorgeschriebener Sicherheitsraum zwischen dem Fahrkorbdach und der Decke des Schachtes im zweiten Bereich des Fahrkorbdaches gewährleistet ist. Hierbei ist die notwendige Bauhöhe des Schachtes nicht höher als bei herkömmlichen Aufzügen mit Triebwerksraum über dem Schacht. Durch entsprechende Anordnung des Antriebs und des begehbaren Bereiches des Fahrkorbdaches kann der geforderte Sicherheitsabstand bzw. Sicherheitsraum zwischen Fahrkorbdach und Schachtdecke im begehbaren Bereich eingehalten werden.

[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Antrieb einen Motor, eine Treibscheibe für einen Aufzug mit Gegengewicht oder eine Trommel für einen Aufzug ohne Gegengewicht und wenigstens eine Umlenkrolle auf. Die Erfindung gemäß Anspruch 1 kann ebenso vorteilhaft angewendet werden, wenn statt des ganzen Antriebes nur eine oder mehrere Umlenkrollen über dem Fahrkorb an Rollenträgern angeordnet sind. Es ist beispielsweise möglich, den Aufzug mit unten nebenstehender Maschine auszubilden, und lediglich die wenigstens eine Umlenkrolle über dem ersten Bereich des Fahrkorbdaches anzuordnen. Der Bereich des Fahrkorbdaches unterhalb der Umlenkrolle wird in diesem Fall für eine Begehung gesperrt.

[0012] Zweckmäßigerweise ist der Antrieb zusammen mit weiteren Aufzugskomponenten, insbesondere Seilendaufhängungen und einem Geschwindigkeitsbegrenzer, in einem Maschinenrahmen gehalten, der von den Schachtwänden, von Führungsschienen des Aufzuges oder von der Schachtdecke getragen wird. Hierbei können in vorteilhafter Weise die einzelnen Elemente des Antriebes in dem Maschinenrahmen vormontiert werden, so daß der derart montierte Antrieb zusammen mit dem Maschinenrahmen modulartig in den Fahrschacht einbringbar ist. Hierdurch kann die Montagearbeit an einer Baustelle in wirksamer Weise verringert werden.

[0013] Zweckmäßigerweise ist der erste Bereich des Fahrkorbdaches durch Anweildung mechanischer und/oder elektrischer Sicherungsmittel nicht betretbar. Hierdurch ist gewährleistet, daß der Antrieb nicht einschaltbar ist bzw. abgeschaltet wird, wem das Servicepersonal den gesperrten Bereich des Fahrkorbdaches betritt.

[0014] Besonders bevorzugt ist, daß auf dem ersten Bereich des Fahrkorbdaches Druckmatten und/oder Infrarotstrahlengitter bzw. Bewegungssensoren angeordnet sind, welche insbesondere durch Betreten des ersten Bereiches aktivierbar sind und eine Fahrt bzw. Weiterfahrt des Fahrkorbes verhindern.

[0015] Zweckmäßigerweise ist im Bereich des Fahrkorbdaches eine Auslösevorrichtung für eine Fahrwegbegrenzung für ein Gegengewicht des Aufzuges angeordnet. Eine derartige Auslösevorrichtung kann im Bedarfsfall ausgelöst werden, z.B. durch das Betreten der gesperrten Fläche. Hierdurch wird die Sicherheit für das Servicepersonal weiter gesteigert.

[0016] Zur weiteren Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird ein Aufzug mit den Merkmalen des Anspruchs 7 vorgeschlagen. Auch diese Lösung ermöglicht in vorteilhafter Weise eine Verminderung der Schachthöhe gegenüber herkömmlichen Aufzügen. Durch Anordnung des Antriebes auf der Höhe der Halterung kann nämlich die Gesamtbauhöhe der Halterung und Antrieb umfassenden Baugruppe gegenüber herkömmlichen Konstruktionen wesentlich vermindert werden. Auch hierdurch ist es möglich, bei gleicher Verfahrbarkeit des Fahrkorbes die Schachthöhe gegenüber dem Stand der Technik zu verringern und/oder bei Bedarf den Antrieb zu vergrößern.

[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Halterung im Schachtkopf über einem ersten Bereich des Fahrkorbdaches angeordnet, und der neben dein ersten Bereich liegende zweite Bereich des Fahrkorbdaches gewährleistet den über dem Fahrkorb vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zwischen Fahrkorbdach und Schachtdecke, wobei das Fahrkorbdach begehbar bzw. zugänglich ausgebildet ist und die Begehbarkeit bzw. Zugänglichkeit auf den zweiten Bereich beschrankt ist. Diese Ausgestaltung stellt im wesentlichen eine Kombination der beiden erfindungsgemäßen Lösungen dar, und ermöglicht eine optimale Ausnutzung des Aufzugschachtes.

[0018] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Halterung von einem Maschinenrahmen gebildet, der den Antrieb im wesentlichen seitlich umgibt. Hiermit ist eine besonders raumsparende Halterung des Antriebs gewährleistet, die in einfacher Weise im Schacht fixierbar ist. Daneben kann der Antrieb in dem im Gegensatz zu bisherigen Lösungen von Antrieben im Schacht größeren Bauraum größer und leistungsfähiger ausgeführt werden.

[0019] Zweckmäßigerweise ist der Antrieb von unten oder oben zwischen Träger des Maschinenrahmens einbringbar und in einer gewünschten Position befestigbar. Hierdurch ist es möglich, den Antrieb im Maschinenrahmen vorzumontieren, so daß der gesamte Zusammenbau modulartig in einen Aufzugschacht eingebracht werden kann.

[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, einen Träger des Maschinenrahmens drehbar oder lösbar auszubilden, so daß er nach Einbringen des Antriebs in den Maschinenrahmen in seine tragende Stellung bringbar ist. Hierdurch kann der Montageaufwand weiter vermindert werden.

[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind der Maschinenrahmen und/oder der im Maschinenrahmen angeordnete Antrieb bezüglich der Schachtwände horizontal schräg angeordnet. Hierdurch ist es möglich, eine direkte, für das Tragseil günstige Verbindung zwischen einem Gegengewicht und dem Fahrkorb zu gewährleisten.

[0022] Zweckmäßigerweise weist der Maschinenrahmen Aussparungen, in welche tragende Bereiche des Antriebs eingreifen, und/oder Tragteile, die in Richtung des Antriebes vorragen und um oder in tragende Antriebsteile greifen, auf. Durch derartige Maßnahmen ist die Positionierung bzw. Justierung des Antriebs innerhalb des Maschinenrahmens in einfacher Weise möglich.

[0023] Vorteilhafterweise sind am Maschinenrahmen zusätzlich Umlenkrollen, Seilendaufhängungen und/oder Geschwindigkeitsbegrenzer des Aufzugs anbringbar. Durch Montage dieser Bauteile an ihrem betriebsmäßig vorgesehenen Orten ist auch bezüglich dieser Bauteile eine Vormontage möglich, so daß der Montageaufwand bzw. Justieraufwand am Einbauort verringert ist.

[0024] Zweckmäßigerweise weist der Maschinenrahmen weitere Montagehilfen auf, insbesondere Befestigungsösen für den Angriff von Hebezeugen und/oder Umlenkrollen für Seile, die zum Hochziehen von Führungsschienen bei einer gerüstlosen Aufzugmontage des Aufzuges verwendet werden. Als weitere Montagehilfe kann am Rahmen ein Aufhänger für einen im Schacht anzuordnenden Steuerschrank des Antriebs angebracht werden.

[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Antrieb mittels zweier Aufhängeplatten im Rahmen gehaltert, von denen jede einen senkrechten Plattenbereich zum waagerechten Anschrauben des Antriebs und einen waagerechten Plattenbereich zum isolierten Abstützen auf oder in dein Rahmen aufweist. Durch die Verwendung derartiger Aufhängeplatten ist die Montage und genaue Positionierung des Antriebs im Maschinenrahmen in einfacher Weise möglich.

[0026] Es ist ferner bevorzugt, daß der Maschinenrahmen in Schachtwandnischen oder vor der Schachtwand, an Führungsschienen oder an der Schachtdecke befestigbar ist.

[0027] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
Figur 1
zeigt eine schematische seitliche Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Aufzugs gemäß der Schnittlinie I-I der Figur 2.
Figur 2
zeigt eine schematische Draufsicht des Aufzugs der Figur 1.
Figur 3
zeigt eine seitliche schematische Schhittansicht eines Aufzugs gemäß dem Stand der Technik.
Figur 4
ist eine weitere erfindungsgemäße Details zeigende schematische seitliche Schnittansicht des erfindungsgemäßen Aufzugs gemäß Figur 1.


[0028] Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Querschnitt durch den oberen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Aufzuges 10. Der Aufzug 10 umfaßt einen in einem Fahrschacht 14 angeordneten Fahrkorb 16 mit einem Fahrkorbdach 17. In der Darstellung der Figur 1 befindet sich der Fahrkorb 16 in seiner obersten Halteposition und ist nur mit seinem Dachabschnitt dargestellt.

[0029] Der Fahrschacht 14 des Aufzuges 10 ist durch Schachtwände 12 und eine Schachtdecke 13 begrenzt. Stockwerkseitig ist in der Schachtwand 12 eine durch eine Türleibung 22 begrenzte Türöffnung vorgesehen, die mittels einer Schachttür 20 verschlossen ist (vgl. Figur 2). Dem Fahrkorb 16 ist eine Fahrkorbtür 26 zugeordnet, die zum Öffnen des Durchgangs zwischen Fahrkorb 16 und dem Stockwerk gemeinsam mit der Schachttür 20 öffenbar ist.

[0030] In dem Fahrschacht 14 ist ein Antrieb für den Fahrkorb 16 zu dessen vertikaler Verfahrung im Fahrschacht 14 angeordnet. Der Antrieb umfaßt eine Antriebsmaschine 30, die im Schachtkopf oberhalb des Fahrkorbes 16 angeordnet ist. Weitere Elemente des Antriebs, insbesondere eine Treibscheibe sowie Tragseile zur Verbindung der Antriebsmaschine 30 mit dem Fährkorb 16 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht näher dargestellt.

[0031] Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, ist der Fahrkorb 16 zum vertikalen Verfahren in dem Fahrschacht 14 entlang Führungsschienen 28, die in in einem Tragrähmen 34 des Fahrkorbs 16 angeordnete Führungen 29 eingreifen, geführt. Der Fahrkorb 16 wirkt des weiteren in an sich bekannter Weise über die nicht näher dargestellten Tragseile mit einem Gegengewicht 32 zusammen. Statt mit einer Treibscheibe kann der Antrieb auch mit einer Seiltrommel ausgerüstet sein. Dann kommt der Aufzug auch ohne Gegengewicht aus.

[0032] Zwischen dem Fahrkorbdach 17 und der Schachtdecke 13 ist eine Höhe h1 vorgesehen, die dem notwendigen und vorgeschriebenen Sicherheitsabstand entspricht. Durch die Anordnung der Antriebsmaschine 30 im Schachtkopf ist diese Höhe jedoch abschnittsweise auf die Höhe h2 eingeschränkt, so daß in einem Bereich 17a des Fahrkorbdaches 17 der Sicherheitsabstand nicht gewährleistet ist. Zur Abgrenzung des die Sicherheitshöhe h1 aufweisenden Bereiches 17b des Fahrkorbdaches 17 ist aus diesem Grunde erfindungsgemäß ein Geländer 18 vorgesehen, das den dem Bereich 17b zugeordneten Sicherheitsraum von dem Bereich 17a niedrigerer Höhe abgrenzt. Durch das Geländer 18 wird das Servicepersonal daran gehindert, den Bereich 17a des Fahrkorbdaches 17 bei fahrendem Aufzug zu betreten. Der Aufenthalt des Servicepersonals ist somit auf den Bereich 17b beschränkt.

[0033] Vorteilhafterweise sind zusätzlich oder alternativ zu dem Geländer 18 elektronische Sicherheitseinrichtungen vorzusehen. Dabei kann es sich beispielsweise um im Bereich 17a angeordnete Druckmatten bzw. Druckelemente oder andere elektrische Sicherungsmittel handeln, die bei Betreten dieses Bereiches 17a optische und/oder akustische Signale aussenden, die zum Verlassen dieses Bereiches auffordern, und/oder ein Verfahren des Fahrkorbes 16 blockieren. Als Mittel zur Sicherung bzw. Begrenzung der Fahrkorbdachabschnitte 17a und 17b können auch beispielsweise gespannte Netze oder Warnschilder oder schräg ausgebildete Dachflächen dienen.

[0034] Bei dem erfindungsgemäßen Aufzug ist somit trotz Anordnung der Antriebsmaschine 30 innerhalb des Fahrschachtes 14 unmittelbar über dem Fahrkorb 16 gewährleistet, daß ausreichende Flächen bzw. Bereiche 17b des Fahrkorbdaches 17 unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen für das Servicepersonal frei zugängig sind.

[0035] Figur 3 zeigt in schematischer Schnittdarstellung einen Schachtkopf eines Aufzuges 10' gemäß dem Stand der Technik. In dem durch Schachtwände 12' und eine Schachtdecke 13' begrenzten Fahrschacht 14' des bekannten Aufzuges 10' ist an den Schachtwänden 12' ein Maschinenrahmen 40' angebracht, auf welchem ein eine Antriebsmaschine 30' umfassender Antrieb angeordnet ist. Auf dem Maschinenrahmen 40' sind außerdem Seilendaufhängungen 42' und ein Geschwindigkeitsbegrenzer 43' befestigt. Um den Antrieb und die weiteren Funktionselemente zum Betrieb des Aufzugs tragen zu können, ist der Maschinenrahmen 40' soweit von der Schachtdecke 13' beabstandet, daß die Antriebsmaschine 30' problemlos zwischen den Maschinenrahmen 40' und die Schachtdecke 13' paßt. Um einen ausreichenden Sicherheitsabstand für auf dem Fahrkorbdach 17' des Fahrkorbes 16' arbeitendes Servicepersonal zu gewährleisten, ist der Maschinenrahmen 40' in einem Abstand h'1 oberhalb des Fahrkorbdaches 17' des in seiner höchsten Stellung stehenden Fahrkorbes 16' angeordnet.

[0036] Im Vergleich hierzu zeigt die im gleichen Maßstab angefertigte Zeichnung der Figur 4 einen erfindungsgemäßen Aufzug 10, in welchem der Maschinenrahmen 40 die Antriebsmaschine 30, die Seilendaufhängungen 42 und den Geschwindigkeitsbegrenzer 43 im wesentlichen umgibt, so daß diese Bauteile in den Maschinenrahmen 40 "eintauchen". Zusätzlich kann ebenso der Steuerschrank im oder am Maschinenrahmen 40 angeordnet sein.

[0037] Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme und die Sperrung des Fahrkorbdaches unterhalb des Antriebs kann die Schachtdecke 13 im Vergleich zu dem in Figur 3 dargestellten bekannten Aufzug soweit herabgesetzt werden, daß der Abstand zwischen Schachtdecke 13 und Fahrkorbdach 17 in der obersten Halteposition des Fahrkorbes 16 der Höhe h1 entspricht, wobei h1 = h'1 ist. Zwischen der in den Maschinenrahmen 40 eintauchenden Antriebsmaschine 30 und dem Fahrkorbdach 17 des in seiner höchsten Stellung stehenden Fahrkorbes 16 verbleibt dann noch die bereits in Verbindung mit Figur 1 beschriebene Höhe h2, der ein nicht begehbarer Bereich 17a des Fahrkorbdaches 17 zugeordnet ist.

[0038] Als weitere in den Maschinenrahmen einbringbare Komponenten sei beispielhaft auf Lotlehren zum Ausrichten von Führungsschienen und Schachttüren hingewiesen. Durch Anordnung bzw. Positionierung der entsprechenden Bauteile am Maschinenrahmen kann dieser ferner in vorteilhafter Weise selbst als Maßlehre verwendet werden.

[0039] Die Ausrichtung und/oder Befestigung der genannten Bauteile wie z.B. Schienen, Türen, Steuerschrank am bzw. im Maschinenrahmen 40 erfolgt vorteilhafterweise mittels am Maschinenrahmen 40 vorgesehener Montagehilfen bzw. Aufhänger.

[0040] Hierbei erweist sich als zweckmäßig, die Antriebsmaschine des Antriebs 30 mittels zweier Aufhängeplatten am Maschinenrahmen zu halten, welche jeweils einen senkrechten Plattenbereich zum waagerechten Anschrauben der Maschine und einen waagerechten Plattenbereich zum isolierten Abstützen in dem Maschinenrahmen 40 aufweisen.

[0041] Gemäß Figur 1 ist der Antrieb mit Vorsprüngen und der Maschinenrahmen mit Aussparungen versehen. Dies kann jedoch auch umgekehrt sein. Besonders vorteilhaft sind C- oder U-förmige Bereiche des Maschinenrahmens, die bestimmte Bereiche des Antriebs umgreifen. Ebenso kann auch das Antriebsgehäuse selbst in seinem Außenbereich als Maschinenrahmen mit Tragelementen ausgebildet sein.

[0042] Zudem können auch weitere unter dem Maschinenrahmen im Schacht angeordnete Bauteile zu ihrer Montage an ortsgerecht am Rahmen über ihrem Einbauplatz angeordnete Aufhänger aufgehängt und so leicht endgültig befestigt werden wie z.B. der Steuerschrank oder die Führungsschienen für Fahrkorb und/oder Gegengewicht.

[0043] Gegenüber bekannten Aufzügen ohne Triebwerksraum, in welchen zur Erhaltung eines Sicherheitsraumes oberhalb des Fahrkorbdaches eine sehr flach ausgebildete Antriebsmaschine seitlich neben dem Fahrkorbweg im Schacht oder in einer entsprechenden Schachtnische angeordnet wird, gestattet die vorliegende Erfindung die volle Ausnutzung des Schachtquerschnittes und die Verwendung einer herkömmlichen Antriebsmaschine, ohne daß auf eine begehbare Sicherheitszone auf dem Fahrkorbdach verzichtet werden muß. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit einer Halterung, die im wesentlichen auf der gleichen Höhe wie gehalterte Antriebsteile angeordnet ist, erfolgt eine besonders einfache und platzsparende Anordnung des Antriebes im Schachtkopf. Die erfindungsgemäße Halterung beschränkt sich nicht auf eine den Antrieb und weitere Funktionsteile umgebende rechteckige Maschinenhalterung, sondern kann auch als aus zwei oder mehreren Strebenteilen zusammengesetztes winkliges, insbesondere U-förmiges Trägerelement sein.

[0044] Als besonders vorteilhaft erweist sich die Möglichkeit, die erfindungsgemäße Halterung mit beispielsweise der Antriebsmaschine und weiteren Funktionselementen vormontiert bestückt in den Schachtkopf einzusetzen, wodurch wertvolle Arbeitszeit an der Baustelle eingespart wird.

[0045] Die Erfindung eignet sich auch zur Verwendung bei Aufzügen mit Durchladung. Um dort bei an der auf der Seite der Antriebsmaschine liegenden Fahrkorbtür durchzuführenden Arbeiten eine zusätzliche Sicherung für das Servicepersonal vorzusehen, kann die Zuschaltung einer Fahrwegbegrenzung, wie sie von der Anmelderin in der europäischen Patentanmeldung 97 119 575.5 beschrieben wird, vorteilhaft sein. Bei erfolgter Zuschaltung der Fahrwegbegrenzung können vorgesehene elektronische Sperrmittel für das Betreten der "verbotenen" Zone mit geringerer Sicherheitshöhe überbrückt sein, da durch die Fahrwegbegrenzung sichergestellt ist, daß der Fahrkorb nicht in seine oberste Haltestelle verfährt. Daneben kann aber auch beim Betreten der gesperrten Fläche durch eine Fahrwegbegrenzung sichergestellt werden, daß ein unvorschriftsmäßig aus seiner Standposition wegrutschender oder -führender Aufzugsfahrkorb in eine Personen auf dem Fahrkorbdach gefährdende Schachthöhe gelangen kann.


Ansprüche

1. Aufzug, insbesondere Treibscheibenaufzug, mit einem in einem Schacht (14) zwischen einem Schachtkopf und einer Schachtgrube geführten, ein Fahrkorbdach (17) aufweisenden Fahrkorb (16) und einem Antrieb (30), der über wenigstens ein Tragseil mit dem Fahrkorb (16) verbunden ist, wobei insbesondere zur Durchführung von Wartungsarbeiten das Fahrkorbdach (17) begehbar bzw. zugänglich ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb (30) wenigstens teilweise im Schachtkopf über einem ersten Bereich (17a) des Fahrkorbdaches (17) angeordnet ist, und die Begehbarkeit bzw. Zugänglichkeit des Fahrkorbdaches (17) auf einen zweiten Bereich (17b) beschränkt ist.
 
2. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgeschriebener Sicherheitsraum zwischen dem Fahrkorbdach (17) und der Decke des Schachtes im zweiten Bereich (17b) des Fahrkorbdaches (17 ) gewährleistet ist.
 
3. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (16) einen Motor, eine Treibscheibe oder Trommel und wenigstens eine Umlenkrolle aufweist.
 
4. Aufzug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (30) zusammen mit weiteren Aufzugskomponenten, insbesondere Seilendaufhängungen (42) und einem Geschwindigkeitsbegrenzer (43), in einem Maschinenrahmen (40) gehaltert ist, der von Schachtwänden (12), Führungsschienen (28) des Aufzuges oder von der Schachtdecke (13) getragen wird.
 
5. Aufzug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bereich (17a) des Fahrkorbdaches (17) mittels mechanischer und/oder elektrischer Sicherungsmittel für ein Betreten sperrbar ist.
 
6. Aufzug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dein ersten Bereich (17a) des Fahrkorbdaches Druckmatten und/oder Infrarotstrahlengitter bzw. Bewegungssensoren angeordnet sind, welche insbesondere durch Betreten des ersten Bereiches (17a) aktivierbar sind und eine Fahrt bzw. Weiterfahrt des Fahrkorbes (16) verhindern.
 
7. Aufzug, insbesondere Treibscheibenaufzug, mit einem in einem Schacht (14) zwischen einem Schachtkopf und einer Schachtgrube geführten, ein Fahrkorbdach (17) aufweisenden Fahrkorb (16) und einem Antrieb (30), der wenigstens teilweise an einer im Schacht (14) vorgesehenen Halterung (40) gehaltert und über wenigstens ein Tragseil mit dem Fahrkorb (16) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterung (40) und die von ihr getragenen Teile des Antriebs (30) im wesentlichen auf gleicher Höhe im Schacht (14) angeordnet sind.
 
8. Aufzug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (40) im Schachtkopf über einem ersten Bereich (17a) des Fahrkorbdaches (17) derart angeordnet ist, daß in einem neben dem ersten Bereich (17a) liegenden zweiten Bereich (17b) des Fahrkorbdaches ein über dem Fahrkorb vorgeschriebener Sicherheitsabstand zwischen Fahrkorbdach und Schachtdecke gewährleistet ist, wobei das Fahrkorbdach (17) begehbar bzw. zugänglich ausgebildet ist und die Begehbarkeit bzw. Zugänglichkeit auf den zweiten Bereich (17b) beschränkt ist.
 
9. Aufzug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Halterung (40) Seilendaufhängungen (42) und/oder Geschwindigkeitsbegrenzer (43) und Montagehilfen des Aufzugs anbringbar sind.
 
10. Aufzug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung aus einem Maschinenrahmen (40) gebildet ist, der den Antrieb (30) im wesentlichen seitlich umgibt.
 
11. Aufzug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse der Antriebsmaschine als Maschinenrahmen ausgebildet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht