[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Glätten von Hemden, mit einem
Tragegestell und daran angeordneten Stütz- und/oder Halteelementen für die glättegerechte
Plazierung und Fixierung des Hemdes.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung zum Dämpfen und Glätten von Bekleidungsstücken (DE
35 11 485 C2) ist eine in Form eines Oberhemdes ausgebildete Formbüste, zum Beispiel
aus glasfaserverstärktem Kunststoff vorgesehen, die verstellbare Seitenteile zur Anpassung
an unterschiedliche Schulterweiten des zu bearbeitenden Hemdes aufweist. Diese Formbüste
ist an einer Führung höhenverstellbar geführt. Am unteren Teil der Formbüste befindet
sich eine Klemmvorrichtung für die offenen Längsränder der Knopfleiste des zu bearbeitenden
Hemdes. Mit dieser Vorrichtung soll die Formung der äußeren, oberen Ärmelpartien im
Schulter- und Armlochbereich ermöglicht werden. Bei einer anderen bekannten Maschine
zum Dämpfen und Glätten von Bekleidungsstücken (DE 35 07 757) ist in ähnlicher Weise
eine dem zu glättenden Hemd nachgebildete Paßform oder Auflage vorgesehen in Verbindung
mit einer Spannvorrichtung für die Randbereiche des Bekleidungsstückes, wobei unter
der Wirkung von Dampf- und/oder Trocknungsluft das Bekleidungsstück in seiner Paßform
ausgeformt und unter Einsatz eines dampfdurchströmten Dämpfsackes behandelt wird.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß auch ohne Verwendung einer Formbüste oder eines
Dämpfsackes mit sehr einfachen Mitteln eine glättegerechte Plazierung und Fixierung
des Hemdes und nachfolgend eine entsprechend vollständige und faltenfreie Glättung
erzielbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im Patentanspruch 1 angegebene
Lehre zum technischen Handeln.
[0005] Erfindungsgemäß erfolgt hierbei eine Ausrichtung und Fixierung des zu behandelnden
Hemdes, das heißt ein paßgerechtes Spannen des Hemdstoffes an einer der bügeltechnisch
problematischen Stelle, nämlich an der Knopfleiste und von hier ausgehend im Kragen-,
Schulter-, Ärmel- und unterem Saumbereich des Hemdes. Aufgrund des Vorhandenseins
von im wesentlichen mittigen Spannelementen im Bereich der Knopfleiste des Hemdes
braucht das auf die Vorrichtung aufgelegte Hemd auch nicht zugeknöpft zu werden und
es ist trotzdem gewährleistet, daß die Knopfleiste und die Knopflochleiste in eine
bügeltechnisch günstige glatte und gespannte Lage gebracht werden. Dasselbe gilt für
die Schulter- und Ärmelpartien des Hemdes. In relativ einfacher Weise kann die Bewegung
der Spannelemente in die Klemmstellung sowie in die gespreizte Spannstellung sowie
die Bewegung der Stütz- und/oder Halteelemente, insbesondere im Schulterbereich des
Hemdes sowie am unteren Saumbereich des Hemdes maschinell bzw. automatisch entsprechend
einem vorbestimmten und vorzugsweise veränderbaren Betriebsablauf erfolgen.
[0006] In vorteilhafter Weise kann in das so plazierte und fixierte Hemd, zum Beispiel von
einem Gebläse ausgehend, ein Luftstrom eingeleitet werden, der mittels Heizeinrichtungen
beheizbar und gegebenenfalls auch befeuchtbar ist. In warmer Umgebung kann auch auf
ein Gebläse und/oder eine Heizeinrichtung gegebenenfalls verzichtet werden.
[0007] In vorteilhafter Weise können die Spannelemente in Form von mit Widerlagern zusammenwirkenden
Klemmbacken ausgebildet sein. Um eine bestmögliche Klemmwirkung und Fixierung des
zu behandelnden Hemdes auch bei Anwendung nur geringer Klemmkräfte zu erhalten, ist
vorgesehen, daß die Klemmbacken mit Haftmaterial, z.B. Klettmaterial versehen sind,
das mit dem Stoffmaterial des Hemdes verhakbar ist. Derartiges Klettmaterial ist bekannt
und besitzt kurze Borsten, die sich mit dem mehr oder weniger rauhen Textilmaterial
des Hemdstoffes verhaken oder verkrallen. Besonders vorteilhaft ist hierbei, wenn
die Klemmbacken mehrere, z.B. zwei in unterschiedliche Richtungen verhakbare Haftmaterialien,
vorzugsweise Haftbeläge besitzen. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß eine Haftung
des Textilmaterials in allen möglichen Richtungen gegeben ist, bzw. daß eine definiert
richtungsabhängige Haftwirkung und Gleitwirkung des Textils erhalten wird. Das Haftmaterial
ist hierbei vorzugsweise luftdurchlässig und/oder feuchtigkeitsleitend, so daß auch
an den Einspannstellen, z.B. bei angefeuchtetem Behandlungsgut, eine bestmögliche
Trocknung bzw. ein Feuchtigkeitsentzug erfolgen kann.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß am Tragegestell
etwa in Höhe des Spannelementes, das dem oberen Ende der Hemden-Knopfleiste zugeordnet
ist, Schulter-Stützelemente vorgesehen sind, die winkelig zur Längserstreckung der
Hemden-Knopfleiste bis zur Hemden-Armlochnaht verstell- und spannbar und gelenkig
gelagert sind. Hierdurch sind bestmögliche Glättungsergebnisse zu erzielen, in dem
nach der Fixierung der beiden Säume der Knopfleiste des Hemdes z.B. selbsttätig die
Schulter-Stützelemente nach außen bewegt werden und das zu positionierende Hemd dort,
also im Schulterbereich, infolge der "schwimmenden" Gelenkigkeit dieser Stützelemente
sich faltenfrei entsprechend der gegebenen Hemdform positionieren kann, so daß letztendlich
eine faltenfreie Glättung erfolgt.
[0009] Um den Glättvorgang zu beschleunigen, kann vorgesehen sein, daß den Stützeinrichtungen
und/oder Stützelementen individuell Strahlungsheizelemente und/oder Konvektionsheizelemente
zugeordnet sind. Zusätzlich kann die Vorrichtung ein Gebläse aufweisen, das einen
Luftstrom durch das positionierte Hemd unter Aufblähung desselben zwingt, welcher
Luftstrom z.B. durch die vorgenannten Heizelemente zusätzlich noch erwärmt wird und
sehr rasch die Feuchtigkeit, insbesondere im Bereich der bügeltechnischen Problemstellen,
wie Kragen, Knopfleiste und Manschetten abführt. Um hierbei eine bestmögliche und
verlustfreie strömungstechnische Ankopplung der Druckseite des Gebläses an die Hohlform
des zu behandelnden Hemdes zu erreichen, ist zwischen Gebläse-Druckseite und der Stützeinrichtung
für die Hemdentaille ein entsprechend der Spreizbewegung der Stützeinrichtung längenmäßig
veränderbares Luftleitelement angeordnet.
[0010] Ferner kann vorgesehen sein, daß das Tragegestell im Bereich der Hemden-Knopfleiste
eine entsprechend dem Verstellweg von oberem und unterem Spannelement ebene Anlagefläche
besitzt. Diese Anlagefläche kann als Bügelfläche dienen, auf welcher z.B. mittels
eines kleinen Bügeleisens ein Nachglätten einzelner Stellen der Knopfleiste erfolgen
kann.
[0011] Selbstverständlich können zumindest die wesentlichen Funktionen und Bewegungen der
Vorrichtung mittels einer zentralen Steuereinrichtung bewirkt und gesteuert werden.
Auch die Abschaltung der Vorrichtung kann automatisch nach einer bestimmten, z.B.
vom Benutzer vorher eingegebenen Zeit erfolgen, wobei die Heizelemente auch schon
vor der Abschaltung des Gebläses abgeschaltet werden können und mit der noch vorhandenen
Restwärme danach eine vollständige Trocknung des Hemdes erfolgt, wobei das Hemd auch
gekühlt wird und gebrauchsfertig ist.
[0012] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem in der Zeichnung
dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- die schematische Frontansicht der Vorrichtung,
- Fig. 2 und Fig. 3
- vergrößerte Ansichten eines Teils des Tragegestells mit oberem und unterem Spannelement
in Arbeitsstellung (Fig. 2) und Ruhestellung (Fig. 3),
- Fig. 4 und Fig. 5
- zwei schematische Darstellungen von Haftbelägen für die Spannelemente gemäß Fig. 2,3,
- Fig. 6 und Fig. 7
- zwei unterschiedliche Ansichten der Stützeinrichtung für die Hemdentaille mit zugeordnetem
Gebläse,
- Fig. 8
- eine schematische Frontansicht der Vorrichtung im oberen Schulter- und Kragenbereich
des Hemdes,
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung der Ansicht gemäß Fig. 8 entsprechend der Schnittlinie IX
- IX,
- Fig. 10 und Fig. 11
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht des Hemdkragen-Stützelementes,
- Fig. 12
- eine Schnittansicht der Stützeinrichtung für die Hemden-Manschetten,
- Fig. 13
- die Einrichtung gemäß Fig. 12 gemäß der Schnittlinie XIII - XIII,
- Fig. 14 und Fig. 15
- eine Teildarstellung der Stützeinrichtung gemäß Fig. 13.
[0014] Die schematische Darstellung der Vorrichtung zum Glätten von Hemden gemäß Fig. 1
zeigt die Vorrichtung als Standgerät, obwohl diese Vorrichtung auch in anderer Weise,
z.B. als wandhängendes Gerät oder als zusammenlegbares Gerät oder als Tischgerät ausgestaltet
sein kann. Die Vorrichtung besitzt ein allgemein mit 1 bezeichnetes Tragegestell,
das auf einem senkrechten Ständer 2 ruht und mit Laufrollen 3 am Fußende versehen
ist. Am oberen Ende des Ständers 2 ist am Tragegestell 1 ein beim Ausführungsbeispiel
als Doppelgebläse ausgebildetes Gebläse 4 befestigt mit durch Pfeile verdeutlichten
Saugseiten und mit nach oben gerichteten Druckseiten. Zwischen den Einzelgebläsen
des Gebläses 4 ist eine Steuereinheit 5 mit Anzeige und Bedienelementen angeordnet.
Ein zu behandelndes, d.h. zu glättendes Hemd 6 ist in groben Umrissen dargestellt
mit in der Achse des Tragegestells 1 liegender Knopf- und Knopflochleiste bei 7, mit
Hemdentaille 8, mit Hemden-Manschetten 9 und anschließenden Hemdenärmeln 10, Armlochnaht
11 und aufgestellten Hemden-Kragen bzw. Kragenspitzen 12. Das Hemd 6 stellt eine virtuelle
Hohlform dar, die vorrichtungsmäßig bestimmt wird durch nachstehend beschriebene Stützelemente
im HemdenSchulterbereich, im Hemdentaillenbereich, im Kragenbereich und im Ärmelbereich
derart, daß das z.B. schleuderfeuchte Hemd mit geöffneter Knopfleiste und z.B. geschlossenen
Manschetten manuell auf die Vorrichtung aufgelegt wird und durch die vorgenannten
Stützelemente und Spannelemente eine glättegerechte Plazierung und Fixierung erhält.
Nicht weiter verdeutlicht ist eine in die Vorrichtung integrierte Befeuchtungseinrichtung
mit Dampfauslaß 13 oder Wassernebel; (es besteht die Möglichkeit nicht nur heißen
Dampf einzublasen oder auch feine oder feinste Wassertröpfchen einzublasen, z.B. durch
einen Piezo-Zerstäuber oder Sprühflaschen). Im Bereich der Hemdentaille 8 sowie am
oberen Ende der Knopfleiste 7 ist jeweils ein Spannelement 14 am Tragegestell 1 angeordnet
zur lagegerechten Fixierung von übereinandergelegter Knopfleiste und Knopflochleiste
7 des Hemdes 6. Zur formgerechten und glatten Plazierung und Ausformung der Hemdentaille
8 ist eine allgemein mit 15 bezeichnete Stützeinrichtung mit relativ gegeneinander
bewegbaren, spreiz- und spannbaren Stützteilen 16 vorgesehen, welche Stützteile 16
am unteren Ende mit einem Luftleitelement 17 mit der Druckseite des Gebläses 4 verbunden
sind, um ein verlustfreies Einbringen der ausgeblasenen Luft in den Hemden-Hohlraum
zu gewährleisten, wobei das Luftleitelement 17 entsprechend der Spreizbarkeit der
Stützteile 16 längenmäßig bzw. lagemäßig veränderbar ist und z.B. als flexibles und
aufrollbares Band ausgebildet ist. Das in einem Ausschnitt der Vorrichtung zu erkennende
Luftleitelement 10 ist selbstverständlich auch zumindest an der gegenüberliegenden
Seite des Gebläses 4 angeordnet. Im Schulterbereich sind für die Auflage des Hemdes
6 Schulter-Stützelemente 18 vorgesehen, die frei beweglich und rechtwinkelig zur Knopfleiste
7 verstellbar an einem waagerechten Träger 19 gelagert sind. Unterhalb des Trägers
19 befindet sich ein nachstehend erläuterter Reflektor 20. Durch einen Pfeil 21 soll
angedeutet sein, daß die vorgenannten Stützelemente 18 relativ gegeneinander bewegbar
sind. Durch einen vertikalen Pfeil 22 soll angedeutet sein, daß das aus wenigstens
zwei Gestellteilen bestehende Tragegestell 1 und die daran befestigten Spannelemente
14 vertikal und relativ gegeneinander bewegbar sind, so daß nach dem Fixieren des
aufgelegten Hemdes eine in vertikaler Richtung erfolgende Spannung zwischen der unteren
Stützeinrichtung 15 und den oberen Stützelementen 18 und damit eine faltenfreie Straffung
des Hemdes erfolgen kann. Eine in Fig. 1 nicht weiter dargestellte Stützeinrichtung
für den Kragenbereich des Hemdes 6 ist später erläutert. An einem unteren, horizontalen
Träger 23 gelenkig und vorzugsweise arretierbar angelenkt sind beidseitig Ausleger
24, wobei an jedem verschwenkbaren und z.B. nach unten raumsparend abklappbaren Ausleger
24 wiederum z.B. gelenkig eine Stützeinrichtung 25 für die Hemden-Manschetten 9 befestigt
ist. Mit 26 sind schematisch dargestellte elektrische Strahlungs- und/oder Konvektionsheizelemente
bezeichnet, die in Ringform (andere Formen sind auch denkbar) sich in Höhe der Armlochnähte
11 befinden. Durch gestrichelte Pfeile soll die vom Gebläse 4 ausgehende Luftströmung
im Inneren des Hemdenhohlraumes angedeutet sein. Ein Teil der erzwungenen Luftströmung
strömt durch den Kragenbereich des Hemdes hindurch und wird durch ein oberes, helmartiges
Luftumlenkelement 27 wieder nach unten entlang der Außenseite des hochgestellten Kragens
geleitet. Andere Teile der Luftströmung strömen in die Hemdenärmel und durch die Manschetten
9 hindurch ins Freie. Auf diesem Weg werden diese Luftströme durch die Heizelemente
26 zusätzlich erhitzt. Zumindest ein weiteres Heizelement 26 und/oder Konvektionsheizelement
befindet sich im Kragenbereich, d. h. im Bereich des dort angeordneten Stützelementes.
[0015] Figur 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau des Tragegestelles. Das Tragegestell kann
zum leichteren Auflegen des Hemds entsprechend der Knopfleistenlänge eingestellt werden.
Dadurch läßt sich die Knopfleiste und Knopflochleiste leichter in das Spannelement
14 einlegen. Wie durch schematisierte Gleitführungen 28 angedeutet, ist ein z.B. rohrförmiger
Hohlkörper 29 vertikal verschiebbar, d.h. höhenverstellbar an dem nicht weiter dargestellten
Tragegestell gelagert. Alternativ könnte auch der Hohlkörper 29 nach Art einer Teleskopführung
in oder an einem weiteren rohrförmigen Hohlkörper höhenverschiebbar gelagert sein.
Im Inneren des Hohlkörpers 29 können elektrische Leitungen 30 oder dergleichen verlegt
sein und z.B. ein Strahlungsheizkörper 31 mit Reflektor 32 angeordnet sein. Dieser
Hohlkörper 29 erstreckt sich längs der Hemden-Knopfleiste 7 gemäß Fig. 1 und trägt
das obere Spannelement 14. Dieses Spannelement 14 besteht hohlkörperseitig aus einem
Haftbelag 33 und aus einem verschiebbaren oder klappbaren Klemmbacken 34, der auf
der inneren Seite wiederum mit einem Haftbelag 33 versehen ist. In ähnlicher Weise
ist ein um eine Achse 35 schwenkbarer Klemmbacken 34 vorgesehen, dessen Schwenkachse
35 nicht am Hohlkörper 29, sondern am stationären Tragegestell 1 befestigt ist. Dem
unteren Klemmbacken 34 ist fest zugeordnet ein Widerlager 36, das den Haftbelag 33
trägt. Auch der schwenkbare Klemmbacken 34 trägt einen derartigen Haftbelag 33. Figur
3 zeigt die Anordnung in der nach unten abgesenkten Ruhestellung. Hierbei sind die
Klemmbacken 34 geöffnet. Nach dem Auflegen des Hemdes 6 mit übereinanderliegender
Knopfleiste 6a und Knopflochleiste 6b gemäß Fig. 2 werden die Klemmbacken 34 zugeklappt
in die in Fig. 2 gezeigte Stellung, derart, daß die oberen und unteren Enden von Knopfleiste
6a und Knopflochleiste 6b fixiert sind. Nach dem Fixieren wird der Hohlkörper 29,
das heißt, der obere Gestellteil 29, vertikal nach oben durch einen nicht dargestellten
Antrieb entlang der Gleitführungen 28 um die Strecke a gemäß Fig. 3 verschoben und
die Knopfleiste 6 wird hierbei glatt gespannt. Um auch bei geringer Klemmkraft eine
sichere Fixierung zu erhalten, sind die Haftbeläge 33 aus einem Haftmaterial, z.B.
borstenartigen Klettmaterial, ausgebildet, wie dies in den Figuren 4 und 5 angedeutet
ist. Hierbei wird entweder ein Haftmaterial verwendet, das gemäß Fig. 4 nur eine definiert
richtungsabhängige Haftung mit dem Hemdenstoff aufweist, also eine Gleitrichtung gemäß
Pfeil 37 und eine Haftrichtung gemäß Pfeil 38 besitzt oder aber der Haftbelag 33'
besitzt mehrere in unterschiedliche Richtungen verhakbare, d.h. sperrende oder gleitfähige
Haftmaterialien 33a, 33b und 33c mit unterschiedlich ausgerichteter Borstenrichtung
und entsprechend unterschiedlich und allseitig wirkenden Haftrichtung 38 und Gleitrichtung
37 (siehe Fig. 4). Wie Fig. 2 zeigt, erstreckt sich der Hohlkörper bzw. Gestellteil
29 entlang der gesamten Kopfleiste 6. Es ist vorgesehen, daß die den Spannelementen
14 zugewandte Seite des Hohlkörpers/Gestellteils 29 eine ebene Anlagefläche 39 besitzt,
die vorzugsweise die Ausdehnung der Knopfleiste übersteigt, so daß z.B. mit einem
kleinen Handbügeleisen ein Nachbügeln der Knopfleiste auf der ebenen Anlagefläche
39 ermöglicht wird. Verstellmechanismen und Antriebseinrichtungen für die Höhenverstellung
des Gestellteils 29 sind nicht weiter dargestellt und können auf übliche Weise mittels
bekannten Hubvorrichtungen bewerkstelligt werden.
[0016] Figur 6 und 7 zeigt als Einzelheit das Gebläse 4 mit Steuereinheit 5 sowie insbesondere
die Stützeinrichtung 15 für den Hemdsaum der Hemdtaille 8. Am unteren Ende der Knopfleiste
7 ist wiederum das Spannelement 14 für diese Knopfleiste 7 angedeutet. Die Stützeinrichtung
15 sowie das Spannelement 14 ist mit dem stationären Träger 23 des Tragegestells 1
höhenmäßig ortsfest verbunden, ebenso wie Gebläse 4 und Steuereinheit 5. Die Stützeinrichtung
15 für die Hemdentaille besitzt zwei seitliche, halbhülsenartige und vielfach gelochte,
d.h. luftdurchlässige Stützteile 40, die jeweils in Geradführungen 41 relativ gegeneinander
entgegen der Kraft einer nicht dargestellten Feder verschiebbar sind, wobei die Feder
die Stützteile 40 auseindanderdrückt bis zu einem vorgegebenen Anschlag entlang einer
Schiebeachse 42 (Fig. 7).
[0017] In Figur 7 ist mit gestrichelten Linienzügen die Stützteile-Anordnung in der z.B.
von Hand zusammengedrückten Aufnahmestellung angedeutet, wobei nach dem Auflegen und
Ausrichten des Hemdensaumes und nach Verspannen von Knopfleiste und Knopflochleiste
durch die vorgenannte Federkraft die Stützteile 40 nach außen entlang der Verschiebeachse
42 zusammen mit dem Hemd in die gespannte Endstellung gemäß Fig. 7 bewegt werden.
Diese Zusammendrückbewegung und Spannbewegung der Stützteile 40 wird in einfacher
Weise mit beiden Händen des Benutzers vorgenommen. Die beiden Stützteile 40 begrenzen
in der Arbeitsstellung eine im wesentlichen ovale Stützform, in welcher das zu bearbeitende
Hemd 6 straff gespannt ist. Nach diesem Einspannvorgang des Taillenbereiches des Hemdes
wird gemäß Fig. 2 und 3 der Gestellteil 29 nach oben bewegt unter Spannung der Knopfleiste
7 und des gesamten Hemdkörpers.
[0018] In Figur 8 und 9 ist der obere Bereich der Vorrichtung wiederum schematisch dargestellt,
wobei das Hemd 6 mit gestrichelten Linienzügen angedeutet ist. Die wiederum vielfach
gelochten, etwa halbkreisförmigen Schulter-Stützelemente 18 sind mehrseitig gelenkig
um das Gelenk 43 schwenkbar "schwimmend" gelagert an Führungselementen 44, die entlang
einem Träger oder Verschiebebahn 19 um die Strecke b, z.B. mittels eines Hebelgestänges
bis zum Anliegen an den Hemden-Armlochnähten 45 verschiebbar sind. Unterhalb der Verschiebebahn
19 befindet sich ein angenähert horizontales Strahlungsheizelement 46 mit Reflektor
47 sowie im Bereich der Armlochnähte 45 die Strahlungsheizelemente 26 (siehe Fig.
1). Wie in Fig. 8 angedeutet und schon erläutert, werden diese Schulter-Stützelemente
18 zusammen mit dem oberen, beweglichen Gestellte 29 zum Spannen des Hemdes 6 aus
der gestrichelten Stellung nach oben in die ausgezogen gezeichnete Stellung bewegt,
nachdem die Knopfleiste des Hemdes eingespannt wurde, so daß der Hemdkörper nunmehr
eine straff gespannte und glättegerechte sowie faltenfreie Form besitzt, wobei durch
die Beweglichkeit der Schulter-Stützelemente 18 um das Gelenk 43 und entlang des Trägers
oder Führungsbahn 19 eine Faltenbildung vermieden wird.
[0019] Die Figuren 10 und 11 zeigen den Kragenbereich der Vorrichtung wiederum in schematischer
Darstellung. Hierbei zeigt Fig. 11 die Darstellung entsprechend dem Pfeil A in Fig.
10. Die Umrißform des Hemdes 6 mit hochgeklappter Kragenspitze 6' ist gestrichelt
angedeutet. Wesentliche Bestandteile des Stützelementes 48 sind zwei Stützteile 49
und 50, wobei diese beiden Stützteile angenähert den Grundriß einer Tropfenform haben.
Der Stützteil 49 ist ebenso wie das obere, schon erläuterte Spannelement 10 am oberen
Gestellte oder Hohlkörper 29 befestigt, also diesem gegenüber ortsfest. Demgegenüber
ist der Stützte 50 mittels der Gleitführung 51 in Pfeilrichtung gemäß Fig. 10 und
11, z.B. durch Federkraft oder mittels anderer Antriebsmittel oder Getriebeelemente
verschiebbar, und zwar aus einer in Fig. 11 in der unteren Hälfte der Darstellung
gezeigten gestrichelten Stellung in die ausgezogen gezeichnete gespannte Stellung
gemäß der oberen Hälfte der Darstellung in Fig. 11. Der Stützteil 50 ist wiederum
im wesentlichen halbhülsenförmig und zylinderisch und vielfach gelocht ausgebildet,
während der Stützteil 49 etwa die Form eines Schiffbuges besitzt und der Stellung
der hochgeklappten Kragenspitzen 6' entspricht. Der hochgeklappte Kragen liegt an
diesen Stützteilen 49 und 50 großflächig an. Diese Stützteile 49 und 50 sind über
Verbindungselemente z.B. 52 an inneren Trägern 53 und 54 mit Abstand gelagert, wobei
sich im Hohlraum dazwischen das schon genannte Strahlungsheizelement 26 befindet,
das entsprechend der Anordnung der Stützelemente wiederum zweiteilig ausgebildet sein
kann. Beim Ausführungsbeispiel ist der Träger 53 mit der Gleitführung 51 zur Verstellung
des Stützteils 50 verbunden. Der Träger 54 ist beim Ausführungsbeispiel mit dem Gestellte
29 verbunden, besitzt ein im wesentlichen spitz zulaufendes Profil und trägt auch
den ortsfesten Teil des Strahlungsheizelementes 26. Beidseitig der Mittelachse der
Kragen-Hohlform 55 sind um am Gestellteil 29 befestigte Gelenke 56, schwenkbar gelagert
flache Spannbacken 57, die auf die Kragenspitzen 6' mit Druck klappbar sind gemäß
der oberen Hälfte der Fig. 11 und die für eine vollständige Glättung dieser Kragenspitzen
sorgen. Die Kragenspitzen 6' befinden sich dabei zwischen diesen Spannbacken 57 und
den zugeordneten großflächigen Stützteilen 49. In Fig. 11 sind unterschiedliche Schwenkpositionen
dieser Spannbacken 57 dargestellt. Der bewegliche Stützteil 50 dient hierbei als Nackenspanner
und sorgt für eine gespannte Ausrichtung des Hemdkragens sowie der Kragenspitzen.
[0020] Die Figuren 12 bis 15 zeigen als Einzelheit ein Stützelement 58 für die Manschetten
9 des Hemdes 6, das wiederum aus zwei halbhülsenartigen Stützteilen 59 und 60 besteht,
welche Stützteile wiederum vielfach gelocht und daher luftdurchlässig sind. Diese
Stützteile 59 und 60 sind relativ gegeneinander verschiebbar an einer Gleitführung
bzw. Trägerstange 61 gelagert und werden durch eine Druckfeder 62 in Pfeilrichtung
gemäß Fig. 12 bis zu einem Anschlag auseinandergedrückt. Die beiden Stützteile 59
und 60 besitzen freiragende Handhaben 59' und 60', mittels welchen die beiden Stützteile
mit der Hand zusammengedrückt werden können und in die zugeknöpften Manschetten eingeführt
werden können, wonach diese Stützteile durch die Federkraft gespreizt werden unter
Spannung der Manschette 9 in die glättegerechte Form. Die Manschette braucht bei einer
anderen nicht näher dargestellten Vorrichtung nicht zugeknöpft sein, indem an die
Manschette im Bereich des Knopfes und des Knopfloches mittels Spannbacken gehalten
wird. Dadurch wird ebenfalls eine bessere Glättung der Manschette, sowie der Manschettenöffnung
erreicht und die Bedienbarkeit des Geräts erhöht. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn
an der äußeren und mittleren Peripherie der Stützteile 59 und 60 Haftbeläge der vorbeschriebenen
Art angeordnet sind, wodurch die Relativstellung der Manschette 9 zu den Stützteilen
fixiert ist. In Fig. 12 mit 63 ist ein Luftumlenkelement bezeichnet, das ähnlich wirkt
wie das Luftumlenkelement 27 in Fig. 10. In beiden Fällen wird die vom Gebläse herkommende
Luftströmung, wie durch Pfeile und gestrichelten Linienzüge angedeutet, vom Inneren
der Hemdenhohlform durch das Innere der Manschetten 9 und Stützteile 59, 60 nach außen
strömen und wird an dem in beiden Fällen geschlossenen Boden 64 um im wesentlichen
180° wieder nach innen entlang der Außenseite der Manschetten bzw. des Kragens in
Fig. 10 gelenkt, wobei eine intensive Feuchteabführung und Trocknung der glättetechnisch
problematischen Manschetten- und Kragenmaterialien erfolgt. Wie Fig. 12 zeigt, ragen
die Handhaben 59' und 60' durch entsprechende Langschlitze im Luftumlenkelement 63
hindurch. Die Stützelemente 58/25 (Fig. 1) gemäß Fig. 1 und 12 sind an den freien
Enden der stangenartigen und schwenkbaren Ausleger 24 ebenfalls gelenkig befestigt
und gegebenenfalls gegenüber einem ortsfesten Teil, z.B. 23 verspannbar und arretierbar.
1. Vorrichtung zum Glätten von Hemden, mit einem Tragegestell und daran angeordneten
Stützelementen für die glättegerechte Plazierung und Fixierung des Hemdes, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des oberen und unteren Endes der Hemden-Knopfleiste (7) am Tragegestell
(1) je ein Spannelement (14) für die Knopf- und Knopflochleisten (7a, 7b) des Hemdes
(6) vorgesehen sind, daß diese Spannelemente relativ gegeneinander bewegbar und verspannbar
sind und daß winkelig zur Knopfleiste (7) verstellbare, den einzelnen Spannelementen
(14) zugeordnete Stützelemente (16, 18) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Tragegestell (1) eine spreiz- und spannbare Stützeinrichtung (15) für die
Hemdentaille und/oder an am Tragegestell (1) bewegbar angelenkten Auslegern (24) spreiz-
und spannbare Stützeinrichtungen (58) für die Hemden-Manschetten (9) angeordnet sind,
die jeweils aus mindestens zwei relativ gegeneinander spreizbaren Stützeilen (40,
59, 60) bestehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützteile eine hülsen- oder halbhülsenartige, im wesentlichen zylindrische
Form aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurchgekennzeichnet, daß die Stützteile (40, 59, 60) durch Federkraft gegeneinander spreizbar und entgegen
der Federkraft, vorzugsweise manuell zusammendrückbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützteile strömungstechnisch vielfach durchbrochene Stützflächen besitzen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente (14) in Form von mit Widerlagern zusammenwirkenden Klemmbacken
(34) ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (34) mit Haftmaterial, z.B. Klettmaterial versehen sind, das
mit dem Stoffmaterial des Hemdes (6) verhakbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (34) und/oder die Stützelemente mehrere in unterschiedliche Richtungen
verhakbare Haftmaterialien, vorzugsweise Haftbeläge (33) besitzen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftmaterial luftdurchlässig und /oder feuchtigkeitsleitend ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Tragegestell (1) etwa in Höhe des Spannelementes (14), das dem oberen Ende
der Hemden-Knopfleiste (7) zugeordnet ist, SchulterStützelemente (18) vorgesehen sind,
die winkelig zur Längserstreckung der Hemden-Knopfleiste (7) bis zur Hemden-Armlochnaht
(11) verstell- und spannbar sind und gelenkig gelagert sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den Stützeinrichtungen und/oder Stützelementen individuell Strahlungsheizelemente
und/oder Konvektionsheizelemente zugeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß maschinelle Antriebseinrichtungen für die Verstellung des Tragegestells und/oder
der Stützelemente vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Tragegestell (1) ein Gebläse (4) befestigt ist, dessen Druckseite strömungstechnisch
in die dem Hemd (6) entsprechende virtuelle oder faktische Hohlform einmündet, und
daß die Stützelemente (16) für die Hemdentaille (8), den Hemdkragen (12) und die Hemden-Manschetten
(9) strömungstechnisch offen sind und gegebenenfalls Luftumlenkelemente (27, 63) aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Gebläse-Druckseite und der Stützeinrichtung (15) für die Hemdentaille
(8) ein entsprechend der Spreizbewegung der Stützeinrichtung längenmäßig bzw. lagemäßig
veränderbares Luftleitelement (17) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragegestell (Gestellteil 29) im Bereich der Hemden-Knopfleiste (7) eine
ebene Anlagefläche (39) besitzt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zentrale Steuereinrichtung für die Verstellantriebe des Tragegestells
(1) und der Stützelemente bzw. Stützeinrichtungen.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragegestell (1) einen senkrechten, vorzugsweise auf Rollen (3) gelagerten
Ständer (2) aufweist, der im Bereich der Hemdenhohlform relativ gegeneinander höhenverstellbare,
gegebenenfalls die Anlagefläche (39) bildende Gestellteile (29) besitzt, daß am unteren
Gestellteil (Träger 23) gegebenenfalls das Gebläse (4) und die Stützeinrichtung (15)
für die Hemdentaille und das zugeordnete Spannelement (14) und gegebenenfalls mittelbar
oder unmittelbar die Ausleger (24) gelagert sind und daß am oberen Gestellte (29)
das obere Spannelement (14), die Schulter-Stützelemente (18) und ein Kragen-Stützelement
(48) angeordnet sind.